Gegenwart Ausgabe 01-02/2017

"Die Gegenwart" Heft 01/2017

Inhaltsverzeichnis Heft 01/2017

Impressum

Editorial

Anzeigen

Förderanzeige

Werbeanzeigen

SynPhon

anders-sehn

Joachim Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Tonpost Trier

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Vanda Pharmaceuticals

RTB

Second Sight

Im Gespräch:

Netzwerken von unten nach oben

DBSV-Nachrichten:

Pflegereform am Start

Beraten und beschlossen

Meldungen

Bundesteilhabegesetz vom Bundestag verabschiedet

Verbändebündnis macht sich stark für ein barrierefreies Deutschland

Neues Filmförderungsgesetz mit verbesserten Vorschriften zur Barrierefreiheit

Audiodeskription bei Olympia-Übertragungen auf der Kippe

Neuer Taubblindensprecher gewählt

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema: Fotografie

Das Bild als Idee  –  die Idee als Bild

"Ich bin eher ein Konzeptkünstler als ein Fotograf"

Kurzinfo: Shot In The Dark

Fotografieren  –  ein verloren geglaubtes Hobby

Kurzinfo: Foto-Workshop in Berlin

Kurzinfo: "Bilder für die Blinden"

Termine & Tipps:

Termine

Sonderausstellung "2 Räder  –  200 Jahre"

Schnupperkurs Saxophon

Seminar für Schwerbehindertenvertrauenspersonen

Tanzen am Fuß der Burg

XIX. Boltenhagener Bücherfrühling

Osterfreizeit der blista

Tandemfahren mit Tandem-Hilfen

DBSV-Veranstaltungen

Mobil von Tür zu Tür

Forum:

Kleine Bälle, große Wirkung

Sechserpack

Eine ganz normale Ausnahmeblinde

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Medizin

Augenärztliche Versorgung im Alter: Studie deckt Mängel auf

Kultur

Schauspiel Leipzig vermittelt Inklusionspaten

Kurzinfo: Aufführungen mit Live-Audiodeskription

Jubiläum

160 Jahre Nikolauspflege

Sport

Goalball: Marburger gewinnen Ligapokal

Torball: Internationale Turniere und Liga 2017

Kurzinfo: Spieltage der Saison 2017

Aus den Ländern

Vorgezogene Vorstandswahlen in Nordrhein

AURA-HOTELS: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

Ärztin ohne Plan B

Service/Recht:

Mit der Verbandsklage zu mehr Barrierefreiheit

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Medien:

Bücher

Fieber am Morgen

Schnell, dein Leben

Die Reformation

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Alter Narr  –  was nun?

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Hörfilme

Stadtlandliebe

Rätsel:

Januar/Februar-Rätsel

Lösung des Dezember-Rätsels

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Verschenke

Suche

Partnersuche

Stellenanzeigen

mediablis

Gewerbliche Anzeigen

Thailandurlaub

Lust auf Urlaub und verreisen?

Insel Usedom  –  Seebad Heringsdorf

Schottland-für-Alle  –  Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

Brailledrucken mit dem Mac oder Smartphone, auch in Kurzschrift?

Wollen Sie die Philippinen kennenlernen?

Neu bei IPD: MyReader und MyEye von OrCam

AASB Maria Seidling

LHZ  –  Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Marland

Papenmeier RehaTechnik

Nikolauspflege  –  Den Menschen sehen.

BAUM

SightCity Frankfurt

Hörfilm.info:

Karl-May-Woche im BR

Ausgewählte Sendetermine

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

Kurzinfo: hörfilm.info


Titelbild:
Aus dem Wasser gesehen: ein Kindergesicht von den Haaren bis zur Nasenspitze und eine Hand, die ins Wasser greift. Die linke Gesichtshälfte und die Haare des Jungen sind durch die Lichtbrechung im bewegten Wasser verzerrt. Sein rechtes braunes Auge ist deutlich zu sehen. Der sehbehinderte Fotograf Bruce Hall wird in dem aktuellen Dokumentarfilm "Shot In The Dark" porträtiert.
Mehr über das Fotografieren mit Seheinschränkung lesen Sie im "Thema: Fotografie".


Rückseite:
"Schwert" von Sonia Soberats
Bildbeschreibung: In der Körperhaltung einer Fechterin steht eine ältere Frau rechts im Bild. In ihrer Rechten hält sie ein Schwert, in ihrer Linken einen rechteckigen Schild, in dem sich wild gezeichnete Lichtkreise spiegeln. Das angestrahlte Schwert ist mehrfach zu sehen, als wäre es in Bewegung. Die Frau attackiert einen rot-weißen Lichtnebel, der die linke Bildhälfte einnimmt. Der Hintergrund ist schwarz, so dass das Bild ganz von seinen Lichteffekten bestimmt wird.
Die blinde Fotografin Sonia Soberats wird in dem aktuellen Dokumentarfilm "Shot In The Dark" porträtiert. Die "Gegenwart" widmet den Schwerpunkt dieser Ausgabe dem Thema "Fotografie".



<center>

Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

</center>

Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
71. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint zehnmal im Jahr (Doppelnummern im Januar/Februar und Juli/August) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB), Leipzig
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

das neue Jahr beginnt mit der letzten "Gegenwart". 70 Jahre lang hat sie der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe gute Dienste erwiesen. Im Januar 1947 erschien sie zum ersten Mal in der sowjetischen Besatzungszone. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging es darum, sich den Herausforderungen der Gegenwart zu stellen und einen Neuanfang für die Selbsthilfe zu schaffen. Als Ost und West nach der Wende wieder zusammenfanden, setzte sich der Name "Gegenwart" durch. Nun ist es wieder an der Zeit für einen Neuanfang. Das Verbandsmagazin des DBSV will sich sehen lassen und heißt ab März "Sichtweisen". Die Inhalte ändern sich nicht, aber die Gestaltung der Schwarzschriftausgabe: Gut lesbar werden die "Sichtweisen" sein, aber auch optisch attraktiv, farbig, großzügig und klar, um Augenpatienten und die Öffentlichkeit besser zu erreichen. Da dies seinen Preis hat, werden die "Sichtweisen" nicht elfmal, sondern zehnmal im Jahr erscheinen, mit Doppelnummern im Januar/Februar und Juli/August. Dies betrifft auch die Formate Braille und DAISY, also DBSV-Inform. Hierfür bitten wir Sie um Verständnis.

Neue Sichtweisen verspricht auch der Schwerpunkt dieser Ausgabe. Zum Kinostart des Dokumentarfilms "Shot In The Dark" befasst sich die "Gegenwart" mit dem Thema "Fotografie". Denn Fotografie ist mehr als ein Abbild der Wirklichkeit. Sie kann ungeahnte Dimensionen entfalten, wenn die inneren Bilder zum zentralen Gestaltungselement werden. Davon erzählen der Filmemacher und zwei blinde Fotografen.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

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Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes "Blickpunkt Auge" (BPA)


Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

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SynPhon

Schlauer und schlauer!


Schlanke Taille und so schlau! Wer wird durch guten Zuspruch sogar immer schlauer? Das kann nur der EinkaufsFuchs: Passt in jede Tasche und merkt sich alles, was man ihm anvertraut.


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Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

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Reisen mit anders-sehn 2017


Einfühlsam, erlebnisreich und begleitet! Freuen Sie sich auf spannende Reisen in das österliche Wien, nach Danzig, in die Musicalstadt Hamburg oder das adventliche Potsdam; auf Segeln und Rudern im Wikingerschiff; auf Entspannung für Körper und Seele an der Ostsee oder Wandern im verträumten Südosten Rügens.

Katalog kostenlos bestellen als CD oder in Schwarzschrift unter

Tel.: 0 47 21 / 6 99 85 67
E-Mail: hahn@anders-sehn.de
www.anders-sehn.de

Joachim Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Ihr starker Partner rund um Schulung und Hilfsmittel


Individuelle Schulungen seit 2009:

  • Umgang mit dem iPhone und Apple-Produkten
  • Bedienung Ihres Laptops oder PCs

Wir führen für Blinde geeignete Digitalradios sowie sprechende Fernsehgeräte. Gerne optimieren wir auch Ihr bestehendes Hilfsmittelsystem.


Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
Im Web: www.schulze-graben.de

Tonpost Trier

Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte


Unsere Produkte sind:

  • Hörmagazin "Trierische Tonpost"
  • "TV-Daisy"  –  das 14-tägige Fernsehprogramm für Ihre Ohren: 17 ausgewählte Sender der Öffentlichen und Privaten
  • Zeitschrift "Behinderte im Beruf der Hauptfürsorgestellen": Arbeits- und Schwerbehindertenrecht für Vertrauensleute

Infos: 06 51 / 71 05-430
E-Mail: tonpost@bistum-trier.de
Internet: www.tonpost.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Neu im Sortiment

  • DAB+-Radio MB400 mit Bluetoothfunktion und MP3-Player
    Mit DAB+ und UKW-Radio, Lautsprecher mit Bluetooth- und Line-In-Verbindung, MP3-Player über USB-Stick / SD-Speicherkarte und Weckfunktion. Moderne DAB+-Technik = rauschfreier Hörgenuss und noch größere Sendervielfalt. Klarer, kraftvoller Klang, einfache, übersichtliche Bedienung über gut fühlbare Tasten und stufenloser Lautstärkeregler. Speicherung von zehn Sendern pro Empfangsart möglich. Mit empfangsstarker, unempfindlicher Wurfantenne. Betrieb über Netzteil oder vier Babyzellen (im Lieferumfang), Maße: 200 * 160 * 70 mm (B *  H *  T), Gewicht: 760 g (ohne Batterien), mit Audio-Anleitung auf CD
        Best.-Nr.2020172  –  69,90 Euro
  • Personenwaage "Korona" mit deutlicher Sprachausgabe
    Zusätzliche Anzeige des Messergebnisses auf dem gut lesbaren LC-Display (Höhe der Ziffern: ca.2,5 cm), regulierbare Lautstärke, abschaltbare Sprachfunktion. Tragkraft: bis zu 180 kg, 100-Gramm-Einteilung, Anzeige des Gewichts in kg (bei englischer Sprachwahl in Pfund). Automatische Abschaltung nach ca.10 Sekunden (2 kurze Pieptöne als Signal), Trittfläche aus Glas. Die Glasplatte ist mit einer weißen Kunststofffolie unterlegt, Maße: ca.31 * 31 cm, Höhe: ca.2 cm, Betrieb mit 3 Micro-Batterien (im Lieferumfang)
        Best.-Nr.1400642  –  39,90 Euro

Praktischer Helfer für den Alltag

  • Funkwecker mit Thermometer
    Automatische Einstellung von Uhrzeit, Datum und Zeitumstellung. Der Funkwecker bietet zusätzlich zur Zeit- und Datumsansage auch die Ansage der Innen- und Außentemperatur (weibliche Stimme). Stündliche Ansage der Uhrzeit einschaltbar, großes Display (Maße: 128 * 44 mm), große, gut lesbare Ziffern, Hintergrundbeleuchtung, kabelloser, spritzwasserfester Außensensor, maximaler Empfangsbereich: ca.20 m. Ansprechendes, edles Design, champagnerfarben, mit Elementen in Holzoptik an den Seiten. Maße des Weckers: ca.214 * 124 * 64 mm, Gewicht: ca.50 g, mit Audio-Anleitung auf CD
        Best.-Nr.1326101  –  74,90 Euro

Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
    Tel.: 05 11 / 9 54 65-0
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
    Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Vanda Pharmaceuticals

non-24.de


Sind Sie blind ohne jede Lichtwahrnehmung? Haben Sie Schwierigkeiten, nachts zu schlafen? Haben Sie manchmal das Gefühl, Ihre Tage und Nächte sind auf den Kopf gestellt?

Weitere Fragen? Antworten erhalten Sie unter der
Non-24 Infonummer 08 00 / 2 43 21 24 oder auf
www.non-24.de


NON-24  –  eine zyklische Schlaf-Wach-Rhythmusstörung bei blinden Menschen ohne Lichtwahrnehmung

Dies ist ein Service der Firma Vanda Pharmaceuticals Germany GmbH

RTB

In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an"  –  "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.


RTB GmbH & Co.KG
Tel.: 00 49 (0) 52 52 97 06-0
www.rtb-bl.de

Second Sight

Haben Sie Retinitis Pigmentosa?
Neue Hoffnung für Blinde


Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.

Vier gute Gründe sprechen für Argus II:

  • Argus II kann Ihnen ermöglichen, unabhängiger zu sein und die Lebensqualität zu verbessern.
  • Argus II wird den speziellen Anforderungen des täglichen Gebrauchs individuell angepasst. Die Benutzer von Argus II erhalten dazu ebenfalls ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm.
  • Argus II ist sehr stabil. Es funktioniert bei einer Mehrzahl der Patienten zuverlässig, selbst 9 Jahre nach der Implantation.
  • Argus II ist bei den Krankenkassen erstattungsfähig

Argus II ist langfristig zuverlässig und bietet Vorteile für die Patienten  –  vielen von ihnen schon seit bis zu neun Jahren.

Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die von den Patienten erfüllt werden müssen. Hierzu gehören u.a.:

  • ein Lebensalter von über 25 Jahren
  • eine schwer bis hochgradig ausgeprägte Retinitis pigmentosa oder
    • Usher-Syndrom
    • Chorioideremie
    • Stäbchen-Zapfen-Degeneration
    • Lebersche kongenitale Amaurose
    • Bardet-Biedl-Syndrom
  • mit Sehschärfe Lichtwahrnehmung oder weniger beschränkt
  • Personen mit nutzbarer formerkennender Sehfähigkeit vor Beginn der Degeneration

Second Sight Hotline: 0800-184-4321
E-Mail: patients@secondsight.com
www.bionisches-auge.de

Im Gespräch:

Netzwerken von unten nach oben

"Blickpunkt Auge" und "Sehen im Alter" sind zwei Initiativen des DBSV, die inhaltliche Schnittstellen bieten. Das zeigt der Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg auf regionaler Ebene. Hier werden die Patientenarbeit und die interdisziplinäre Netzwerkarbeit zusammengeführt, um die Beratung der Menschen zu optimieren und vermeidbaren Sehverlust im Alter zu verhindern. Ein Interview mit Sabine Backmund, der Initiatorin des ersten regionalen Aktionsbündnisses "Sehen im Alter".

Interview: Irene Klein  


Frau Backmund, Sie haben in Baden-Württemberg den Anstoß für das erste regionale Aktionsbündnis "Sehen im Alter" gegeben, das sich im vergangenen Sommer in Ludwigsburg gegründet hat. Wer sind hier Ihre Bündnispartner und wie arbeiten Sie zusammen?

Das Aktionsbündnis steht für die interdisziplinäre Zusammenarbeit von der Kommune, von stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen, dem Bundesverband der Augenärzte und der Selbsthilfe. Wir haben dieses erste regionale Bündnis gemeinsam mit dem Bundeskoordinator der DBSV-Initiative "Sehen im Alter", Christian Seuß, initiiert. Mit einem Fachtag haben wir es geschafft, die verschiedensten Akteure zum Thema "Sehen im Alter" auf der regionalen Ebene zu vernetzen. Alle Akteure haben das gleiche Ziel: die bestmöglichen Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter herzustellen.


Wie sieht die Zusammenarbeit im Aktionsbündnis konkret aus?

Viele unserer Multiplikatoren sind Unterstützer des Aktionsbündnisses auf Bundesebene geworden. Des Weiteren sind wir mit dem Aktionsbündnis bei öffentlichen Auftritten unterwegs. Im Zusammenhang mit dem Fachtag haben wir viele Anfragen bekommen, angefangen von Pflegeeinrichtungen mit Schulungsbedarf bis zu Kooperationen verschiedenster Art. So wird das Netz immer engmaschiger.


Das bundesweite Aktionsbündnis gibt es inzwischen seit zweieinhalb Jahren und hat sich der Aufgabe verschrieben, das zunehmende Risiko eines Sehverlustes im Alter ins öffentliche und politische Bewusstsein zu bringen. Wie können sich bei der Netzwerkarbeit Bundes- und Landesebene ergänzen?

Als wir das Projekt des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Württemberg am 1. Januar 2016 gestartet haben, gab es auf der Bundesebene bereits die Bonner Erklärung und die Broschüre "Sehen im Alter", eine Kooperation von DBSV und BAGSO. Das sind Werkzeuge, mit denen wir auf der Landesebene tätig sind. Bei öffentlichen Auftritten, bei Info-Ständen, Messen oder auch in Beratungszentren wie Pflegestützpunkten wird die Broschüre stark nachgefragt. Mit der Unterzeichnung der Bonner Erklärung durch unseren Vorstand haben wir uns ganz bewusst entschieden, das Projekt von unten nach oben aufzubauen, beginnend mit den Kommunen, um dann wieder die Brücke zur Bundesebene zu schlagen.


Sie sind Augenoptiker-Meisterin mit dem Schwerpunkt Low Vision und waren lange bei der Nikolauspflege tätig. Dort haben Sie die Probleme der Menschen hautnah erlebt. Wo sehen Sie die größten Versorgungslücken beim Sehen älterer Menschen?

Ja, ich komme aus der klassischen Augenoptik und habe fünf Jahre lang das Reha-Fachgeschäft der Nikolauspflege geleitet. Bei den Hilfsmittelberatungen und der Anpassung von vergrößernden Sehhilfen habe ich beobachtet, dass der Bedarf aufgrund der demografischen Entwicklung kontinuierlich steigt. Auffällig ist die fehlende Aufklärung der Betroffenen und, damit verbunden, die mangelnde Prävention. "Sehen im Alter" setzt dort an und möchte durch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, durch Aufklärung und Früherkennung einen vermeidbaren Sehverlust verhindern. Die Beratungsstellen von "Blickpunkt Auge" sind ein niedrigschwelliges Angebot, das von Augenpatienten und Angehörigen genutzt wird. So passt das eine sehr gut zum anderen.


Um die Netzwerkarbeit auf regionaler Ebene in Gang zu bringen, haben Sie Kontakt mit dem Landratsamt in Ludwigsburg aufgenommen. Wie war dort die Reaktion? War es schwierig, Gehör zu finden?

Wir waren selbst überrascht: Bei unserem ersten Gesprächstermin im Januar 2016 wollten wir die Arbeit von "Blickpunkt Auge" und das Projekt "Sehen im Alter" vorstellen. Wir wurden mit offenen Armen empfangen. Im Laufe des Gesprächs wurde uns angeboten, im Rahmen eines gemeinsamen Fachtages zu kooperieren. Bemerkenswert ist, dass die beiden Initiativen "Sehen im Alter" und "Blickpunkt Auge" als zusammengehörig wahrgenommen wurden. Für das Kompetenzzentrum Senioren war das Interesse an "Blickpunkt Auge" genauso groß wie an "Sehen im Alter".


Wie hat man sich diesen Fachtag vorzustellen, den der Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Senioren des Landratsamts auf die Beine gestellt hat?

Der Fachtag beinhaltete verschiedene Fachvorträge und eine Hilfsmittelausstellung. Der Kreisseniorenrat war mit einem Stand vertreten, und auch unser Verband hat sich vorgestellt. Mit dem Fachtag haben wir nicht nur Multiplikatoren erreicht, sondern durch die Berichterstattung auch eine breite Öffentlichkeit. Der Landrat hat sich viel Zeit genommen und die gesellschaftliche Verantwortung für ältere Menschen mit sensorischen Einschränkungen erläutert. Aufgrund der positiven Berichterstattung erreichen uns auch ein halbes Jahr nach der Veranstaltung noch die unterschiedlichsten Anfragen. Durch die Netzwerkarbeit wird die Arbeit der Selbsthilfe bekannter, unsere Fachlichkeit wird stärker wahrgenommen. Die beiden Initiativen ergänzen sich gut, um breite Öffentlichkeitsarbeit zu machen.


Wie geht es weiter? Ich vermute, dass Sie schon die Fühler ausgestreckt haben, um weitere Bündnisse auf regionaler Ebene zu schmieden ...

Natürlich wäre es schön, wenn wir im Jahr 2017 einen zweiten Fachtag auf die Beine stellen könnten. Wir haben schon Kontakte geknüpft. Sicherlich geht auch die Entwicklung der "Blickpunkt Auge"-Beratungsstellen voran. Das geht Hand in Hand. Nachdem das erste Jahr so positiv gelaufen ist, bin ich selbst gespannt, was im zweiten Jahr auf uns zukommt.


Wie empfinden Sie das Klima in den Kommunen? Ist das Zeitfenster für die Selbsthilfe günstig, um sich mit ihrem Know-how zum Sehen auf regionaler und kommunaler Ebene einzubringen?

Ich kann nur für Württemberg sprechen. Hier ist das Thema der selbstständigen Lebensweise im Alter ganz wichtig. Es bietet sich die große Chance, das gesellschaftspolitische Thema "Sehen im Alter" mit der Fachlichkeit einer starken Selbsthilfe zu besetzen. Ich hoffe, dass sich viele weitere regionale Aktionsbündnisse bilden werden, am besten bundesweit. In Württemberg steht die Gesunderhaltung der Menschen im Mittelpunkt der neuen Landesrahmenvereinbarung für Gesundheitsförderung. Prävention und Gesundheitsförderung sind die Handlungsfelder, die als gesamtgesellschaftliche Aufgabe weiterentwickelt werden. Wir sind dabei!


Dazu zwei Bilder:

    • "Sehen im Alter": In Ludwigsburg startete das erste regionale Aktionsbündnis
    • Setzt auf ein starkes Netzwerk: Sabine Backmund

Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.

DBSV-Nachrichten:

Pflegereform am Start

Ein Überblick über die wichtigsten Änderungen für Menschen mit Pflegebedarf


Seit 1. Januar gelten neue Regelungen für pflegebedürftige Menschen. Mit dem dritten Pflegestärkungsgesetz ist die Pflegereform abgeschlossen. Änderungen gibt es unter anderem bei der Definition von Pflegebedürftigkeit, bei den Leistungen für pflegebedürftige Menschen und bei der Anrechnung der Pflegeleistungen auf das Blindengeld.


Pflegegrade statt Pflegestufen

Anstelle der bisherigen drei Pflegestufen gibt es jetzt fünf Pflegegrade. Wer bis zum 31. Dezember 2016 eine Pflegestufe hatte, wird automatisch und ohne erneute Begutachtung in einen Pflegegrad eingruppiert. Dabei kommt in der Regel der einfache Stufensprung zum Tragen, das heißt, man wird in den nächsthöheren Pflegegrad eingestuft. Aus Pflegestufe 1 wird Pflegegrad 2 usw. Bei Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz, etwa aufgrund einer demenziellen Erkrankung, erfolgt ein doppelter Stufensprung, zum Beispiel von Pflegestufe 1 auf Pflegegrad 3.


Selbstständigkeit wird Maß für Pflege

Zur Ermittlung des Pflegegrads ist nicht mehr der Hilfebedarf in Minuten relevant, sondern der Grad der Selbstständigkeit eines Menschen. Dabei werden sechs Bereiche beurteilt:

  1. Mobilität: Fähigkeit zur selbstständigen Änderung der Körperhaltung, Bewegen innerhalb der Wohnung, Treppensteigen etc. Nicht dazu gehören Orientierung und Fortbewegung außer Haus.
  2. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen, zum Beispiel aufgrund von Ängsten.
  3. Kognitive und kommunikative Fähigkeiten: räumliche und zeitliche Orientierung, Entscheidungsfähigkeit, Mitteilung von Wünschen etc.
  4. Selbstversorgung: Selbstständigkeit beim Essen, Trinken, der Körperpflege etc. Nicht relevant ist die Selbstständigkeit beim Einkaufen oder Reinigen der Wohnung.
  5. Umgang mit Erkrankungen und Belastungen: Medikamenteneinnahme, Wundversorgung, Blutzuckermessen, Arztbesuche etc.
  6. Gestaltung des Alltagslebens und soziale Kontakte.

Um die Selbstständigkeit zu bewerten, werden Punkte vergeben. Die verschiedenen Bereiche sind unterschiedlich gewichtet, der größte Teil kommt weiterhin der Selbstversorgung zu. Von der erreichten Gesamtpunktzahl hängt ab, in welchen Pflegegrad der jeweilige Mensch eingruppiert wird.


Was ändert sich bei den Leistungen?

Es bleibt dabei, dass die Pflegeversicherung nur einen Teil des Bedarfs abdeckt. So spiegelt der erreichte Punktwert nicht den Pflegebedarf wider. Reichen die Leistungen der Pflegeversicherung nicht aus, muss der Versicherte in die eigene Tasche greifen oder  –  sofern er sozialhilfeberechtigt ist  –  die Hilfe zur Pflege nach SGB XII in Anspruch nehmen.

Neu ist, dass neben körperbezogenen Pflegemaßnahmen und Hilfen bei der Haushaltsführung gleichrangig auch pflegerische Betreuungsmaßnahmen erbracht werden können, zum Beispiel die Begleitung bei Spaziergängen oder die Unterstützung bei Hobbys.

Alle Pflegebedürftigen haben Anspruch auf einen Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro. Dieser Betrag kann für qualitätsgesicherte Leistungen, bei Pflegegrad 1 auch für die Unterstützung bei der Haushaltsführung, eingesetzt werden. Pflegegeld und die meisten Pflegesachleistungen gibt es erst ab Pflegegrad 2. Neu ist auch ein einheitlicher pflegebedingter Eigenanteil in Pflegeheimen unabhängig vom Pflegegrad.


Pflegeleistungen und Blindengeld

Aufgrund der Umstellung von Pflegestufen auf Pflegegrade hat die Pflegereform Auswirkungen auf die Landesblindengeldgesetze und die aufstockende Blindenhilfe nach § 72 SGB XII. Damit die Verbesserungen auch bei blinden Menschen ankommen, haben sich der DBSV und seine Landesvereine dafür eingesetzt, dass die Regelungen zur Anrechnung von Pflegeleistungen auf das Blindengeld angepasst werden. Der Entlastungsbetrag bei Pflegegrad 1 soll keine Kürzung des Blindengeldes nach sich ziehen. Im Übrigen wird der Anrechnungsbetrag weiterhin von Bundesland zu Bundesland variieren. Das Gesetzgebungsverfahren ist noch nicht in allen Bundesländern abgeschlossen.

Christiane Möller
Rechtsreferentin des DBSV  

Beraten und beschlossen

Die wichtigsten Themen der Präsidiumssitzung vom 24. und 25. November 2016 im Überblick


Halbzeitbilanz des DBSV-Präsidiums

Das Präsidium setzte seine in der Juni-Sitzung begonnene Zwischenbilanz fort und befasste sich in einer gemeinsamen Beratungsrunde mit einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle mit einer Reihe von Schwerpunktthemen der laufenden Legislatur. Im Einzelnen ging es um die folgenden Themen: Mitgliedernähe, Jugendarbeit, Menschen mit mehrfachen Beeinträchtigungen, Sehen im Alter, Blindenführhunde sowie Schulungs- und Qualifizierungsangebote des DBSV.

Insgesamt sind die Arbeitsergebnisse positiv zu bewerten, auch wenn es nicht in allen Bereichen mit der gleichen Intensität vorangeht. Dies ist insbesondere der politischen Arbeit zum Bundesteilhabegesetz geschuldet, die im vergangenen Jahr viele Kapazitäten gebunden hat. Aus der Jugendarbeit kann berichtet werden, dass die Schulungen für Jugendvertreter Wirkung zeigen. Es ist erfreulich, dass sich einige junge Leute ermutigen ließen, für den Vorstand ihrer Landesvereine zu kandidieren und auch gewählt wurden. Erfreuliche Signale gibt es auch aus dem Führhundbereich. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) will sich endlich mit der Definition von Qualitätskriterien für Führhunde befassen. Außerdem soll ein Präqualifizierungsverfahren für Führhundeschulen entwickelt werden. Man kann davon ausgehen, dass die Aktivitäten des DBSV zum 100-jährigen Führhundjubiläum im Jahr 2016 hierfür den Weg geebnet haben.


Politik und Recht

Das Präsidium blickte zurück auf die vielfältigen Aktivitäten, mit denen der DBSV das Gesetzgebungsverfahren für das Bundesteilhabegesetz begleitet hat. Neben der spektakulären Badeaktion am 21. September und der Kundgebung vor dem Reichstagsgebäude am 7. November hatte es einen regen Austausch mit Abgeordneten und Mitarbeitern im Bundesministerium für Arbeit und Soziales gegeben, um auf Verbesserungen am Gesetzentwurf zu dringen. In einem Bündnis von über 150 Verbänden setzte sich der DBSV dafür ein, dass die Forderungen sehbehinderter und blinder Menschen angemessen berücksichtigt wurden. Kurz vor den politischen Beschlüssen im Dezember zeichnete sich ab, dass die Politik doch noch einige wesentliche Kritikpunkte aufgegriffen hat (siehe unten). Wie auch immer die Bewertung des Gesetzes im Einzelnen ausfallen mag, konnte das Präsidium doch schon resümieren, dass der DBSV alles in seiner Macht Stehende getan hat, um das Gesetzgebungsverfahren positiv zu beeinflussen.


Internationales

Mit Bedauern nahm das Präsidium zur Kenntnis, dass sich Großbritannien aus der internationalen Arbeit zurückzieht und die bisherige Unterstützung der Europäischen Blindenunion (EBU) durch das Royal National Institute of Blind People (RNIB) entfällt. Das betrifft vor allem die Lobbyarbeit für die europäische Richtlinie zur Barrierefreiheit (EAA), die derzeit politisch verhandelt wird. In der intensiven Aussprache bestand Einigkeit, dass der DBSV die Koordination der EBU-Aktivitäten zum EAA übernimmt. Ferner hat das Präsidium beschlossen, die Weltblindenunion (WBU) auch 2016 als Gold-Sponsor zu unterstützen. Damit ist eine Sonderzahlung von 4.500 Euro verbunden.

Klaus Hahn
Mitglied des DBSV-Präsidiums  

Meldungen

Bundesteilhabegesetz vom Bundestag verabschiedet

Am 1. Dezember hat der Deutsche Bundestag das Bundesteilhabegesetz beschlossen. Damit geht für den DBSV und die ganze Behindertenbewegung ein langer und sehr harter politischer Kampf zu Ende. Denn anstelle von Selbstbestimmung und Teilhabe im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention drohten erhebliche Verschlechterungen.

Nach der Verabschiedung des Gesetzes beklagt der DBSV, dass der Gesetzgeber die historische Chance für die Etablierung echter Nachteilsausgleiche verpasst hat. Es ist nicht gelungen, ein bundeseinheitliches gerechtes Blindengeld zu schaffen. Die im Sozialhilferecht geregelte Blindenhilfe wird sogar zu einer Teilhabeleistung zweiter Klasse degradiert. Die verbesserten Regelungen zur Berücksichtigung von Einkommen und Vermögen, die für die Eingliederungshilfe durchgesetzt werden konnten, gelten nicht für die Blindenhilfe.

Einige der drohenden Härten konnten dank der Intervention des DBSV abgemildert werden. So bleibt es zunächst bei der bisherigen Rechtslage für den Zugang zur Eingliederungshilfe. Sehbehinderte Menschen müssen nicht mehr befürchten, dass ihnen die notwendige Unterstützung, zum Beispiel die Hilfsmittelversorgung für ein Studium, vorenthalten wird. Die Regelungen für neue Zugangskriterien sollen erprobt und bis 2023 in einem eigenen Gesetz verabschiedet werden.

Erfolgreich war auch der beharrliche Kampf um die Teilhabe an Bildung. Der DBSV konnte quasi in letzter Minute erreichen, dass sehbehinderte und blinde Schüler beim Besuch der gymnasialen Oberstufe weiterhin Anspruch auf Eingliederungshilfe haben. Durch die Wahl einer speziellen Internatsschule drohen keine finanziellen Nachteile mehr. Es wird zudem abgesichert, dass ein behinderungsbedingter Studienwechsel möglich ist.

Die Einführung eines Merkzeichens für Taubblindheit ("Tbl") im Schwerbehindertenausweis begrüßt der DBSV ausdrücklich. Fast zehn Jahre lang hatte sich der Verband dafür eingesetzt. Mit dem Merkzeichen können taubblinde Menschen ihren spezifischen Bedarf an Unterstützung belegen.

"Die zahlreichen Proteste und die intensive politische Arbeit der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe im Bündnis mit vielen anderen Verbänden und Aktivisten haben sich gelohnt", stellt DBSV-Präsidentin Renate Reymann rückblickend fest. "Mit dem gleichen Elan müssen wir unser Engagement fortsetzen, damit Behindertenpolitik ausschließlich am Ziel der selbstverständlichen und uneingeschränkten gesellschaftlichen Teilhabe ausgerichtet wird."

Bei Redaktionsschluss stand die für den 16. Dezember vorgesehene Befassung des Bundesrats mit dem Teilhabegesetz noch aus. Es ist davon auszugehen, dass eine Zustimmung erfolgt, so dass das Gesetz ab 2017 stufenweise in Kraft treten kann. Die "Sichtweisen" (vormals "Gegenwart") widmen den Schwerpunkt ihrer April-Ausgabe dem Bundesteilhabegesetz.

Verbändebündnis macht sich stark für ein barrierefreies Deutschland

Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung, der alljährlich am 3. Dezember begangen wird, hat ein großes Verbändebündnis eine Initiative für mehr Barrierefreiheit gestartet. Mit Blick auf die Bundestagswahl 2017 wird die nächste Bundesregierung aufgefordert, die erforderlichen Rahmenbedingungen für Barrierefreiheit im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention zu schaffen. Dies schließt ein "mutiges" Investitionsprogramm mit ein.

Wie es in der gemeinsamen Erklärung heißt, ist es unverständlich, dass die Privatwirtschaft immer noch nicht zu Barrierefreiheit verpflichtet ist. Die Verbände fordern gesetzliche Regelungen, damit alle Lebensbereiche so gestaltet werden, dass sie von allen Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, genutzt werden können. Dies bezieht sich auf öffentlich zugängliche Gebäude, Wohnungen, medizinische und pflegerische Einrichtungen ebenso wie auf Verkehrsanlagen und Verkehrsmittel sowie Informations- und Kommunikationsmedien.

Zu dem Verbändebündnis für mehr Barrierefreiheit gehören Verbraucher-, Sozial- und Wohlfahrtsverbände. Der DBSV beteiligt sich an der Initiative in der Überzeugung, dass es ein großes Bündnis braucht, um der Barrierefreiheit im umfassenden Sinn zum Durchbruch zu verhelfen.

Die Erklärung für ein barrierefreies Deutschland ist im Internet zu finden unter www.vdk.de/permalink/71116

Neues Filmförderungsgesetz mit verbesserten Vorschriften zur Barrierefreiheit

Am 1. Januar ist das vollständig überarbeitete Filmförderungsgesetz (FFG) in Kraft getreten, das unter anderem Neuerungen zur Barrierefreiheit beinhaltet. Als Voraussetzung für eine Förderung aus öffentlichen Mitteln oder aus Abgaben der Filmwirtschaft müssen Filme weiterhin mit einer barrierefreien Fassung ausgestattet werden, die jetzt bereits zum Kinostart vorliegen muss. Bei Absatzförderungen für Verleih und Vertrieb und bei der Archivierung und Digitalisierung von Filmen werden barrierefreie Fassungen zur Bedingung. In das Gesetz neu aufgenommen wurde die Definition von barrierefreien Filmfassungen, die für blinde und sehbehinderte Menschen eine Audiodeskription und für hörbehinderte Menschen Untertitel in einer "marktgerechten und kinogeeigneten Qualität" umfassen müssen. Die Qualitätsstandards werden unter Einbeziehung der Selbsthilfe auf untergesetzlicher Ebene von der Filmförderungsanstalt (FFA) erstellt.

Der DBSV hat sich für mehr Teilhabe an Filmen eingesetzt und begrüßt das neue Gesetz. "Vor drei Jahren haben wir mit dem Filmförderungsgesetz 2014, das Barrierefreiheit zu einem Förderkriterium gemacht hat, einen großen Erfolg gefeiert", sagt DBSV-Präsidentin Renate Reymann. "Aber was nützt eine Audiodeskription, wenn sie im Kino, auf DVD oder im Internet nicht verfügbar ist? Es ist daher ein wichtiger Fortschritt, dass die Zugänglichkeit Eingang ins Gesetz gefunden hat."

Audiodeskription bei Olympia-Übertragungen auf der Kippe

Wie am 28. November bekannt geworden ist, werden die Olympischen Spiele 2018 bis 2024 nicht von ARD und ZDF, sondern exklusiv von Eurosport übertragen. Der DBSV nutzte diese Nachricht, um auf die Notwendigkeit von Audiodeskription im Fernsehen hinzuweisen. "Eurosport muss die Olympischen und Paralympischen Spiele 2018 bis 2024 mit Live-Audiodeskription übertragen und darf die ca.1,2 Millionen blinden und sehbehinderten Menschen in Deutschland nicht ausgrenzen", erklärt DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke in einer Pressemitteilung.

ARD und ZDF hatten zu den Olympischen und Paralympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro mit großem Aufwand und guter Resonanz die Wettkämpfe mit Live-Audiodeskription gesendet. Während die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten einen Großteil ihres Programms mit Audiodeskription ausstatten, nehmen private Sender in Deutschland ihre gesellschaftliche Verantwortung in diesem Bereich bisher nicht wahr.

Neuer Taubblindensprecher gewählt

Der DBSV hat einen neuen Taubblindensprecher: Peter Bleymaier aus Augsburg. Nachdem Marcell Feldmann vor einem Jahr zurückgetreten war, wurde am 12. November im Rahmen der Tagung für Taubblindenselbsthilfe und -beratung neu gewählt.

Peter Bleymaier ist selbst hörsehbehindert und engagiert sich beim Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) als Referent für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen. Für den DBSV hat er bereits einige Seminare für diesen Personenkreis organisiert und geleitet. Außerdem ist er im Bereich der Hörgeräteversorgung für hörsehbehinderte Menschen aktiv.

Stellvertretende Taubblindensprecherin ist weiterhin Katrin Dinges aus Berlin.

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

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  • Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm)
    kostenfreie Rechtsberatung und Rechtsvertretung im Sozial- und Verwaltungsrecht
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
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Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene
  • Herbert-Funke-Stiftung

Thema: Fotografie

Am 19. Januar kommt der Film "Shot In The Dark" ("Schüsse ins Dunkel") in die deutschen Kinos. Darin porträtiert Frank Amann drei blinde Fotografen aus den USA  –  Künstler, die auf ihre Fantasie bauen, ungewöhnliche Methoden entwickeln und den Zufall als Partner erkannt haben. Tatsächlich geht Fotografie weit über das Visuelle hinaus. Das macht der Schwerpunkt dieser "Gegenwart" deutlich. Er lässt nicht nur den Filmemacher von "Shot In The Dark" und einen seiner Protagonisten zu Wort kommen, sondern auch eine Fotoamateurin, die selbst überrascht war, dass sie ihr Hobby trotz Sehverlust nicht aufgeben musste.

Das Bild als Idee  –  die Idee als Bild

Es ist ein seltsames Geheimnis: Wie können blinde Menschen Fotografien von enormer visueller Wirkung erschaffen? Wie können sie sehende Menschen mit ihrer Sicht auf die Welt herausfordern? Diesen Fragen geht der Regisseur und Kameramann Frank Amann in seinem Film "Shot In The Dark" nach. Wie er die blinden Fotografen, die im Mittelpunkt seines Films stehen, kennenlernte und in den Sog ihrer Kunst geriet, schildert er in der "Gegenwart".


Es ist ein Zufall. Auf die Arbeiten von blinden Fotografen und Fotografinnen stoße ich bei den gestalterischen Vorarbeiten zu dem Spielfilm "Camera Obscura" (Spanien, 2011) über einen blinden Teenager. Ich bin als Kameramann engagiert und überlege mit der Regisseurin Maru Solores, wie blinde Menschen die Welt erfahren, ob sie Lichteindrücke empfinden, Fantasie- oder Traumbilder sehen und wie wir dies in die Sprache unserer Filmkamera übersetzen können. Bei diesen Nachforschungen gerate ich an den Katalog der Ausstellung "Sight-Unseen" des California Museum of Photography, in der Fotografien von fünfzehn blinden Künstlern gezeigt werden.

Einige dieser Bilder üben eine unerwartete Wirkung auf mich aus. Sie sind ungewöhnlich, so wie ich selbst nicht fotografieren würde und könnte. Als geheimnisvoll empfinde ich sie und zugleich sprechen mich die Bilder sehr direkt emotional an. Bei einer Drehreise in die USA beschließe ich, zwei der Künstler anzurufen, einige Tage später stehe ich ihnen gegenüber. Ich breche von diesen Besuchen später auf, als ich geplant habe, denn wir vertiefen uns sofort in ein angeregtes Gespräch. Ich stelle fest, dass wir viele Fragen teilen: Wie entstehen unsere Bilder im Kopf? Wie erfinden wir unsere Fotografien, bevor wir überhaupt die Kamera auslösen? Welche Gestalt nehmen die Bilder schließlich im fotografischen Material an? Welche Überraschungen entstehen beim Fotografieren? Kann Kontrollverlust, das Mitwirken des Zufalls, künstlerisch produktiv sein? Oder ist ein blinder Fotograf noch viel stärker auf einen kontrollierten Prozess angewiesen, wenn er die seiner Vorstellungskraft entspringenden Bilder sichtbar machen möchte? Und wie nimmt er seine Ergebnisse wahr? "Ich sehe meine Bilder auch mit Augen", erklärt mir Pete Eckert bei unserer ersten Begegnung, "nur eben mit den Augen von anderen." Das Dreieck Künstler  –  Kunstwerk  –  Betrachter verschiebt sich schwindelerregend in der Praxis dieser blinden Künstler.

Manche fotografischen Arbeiten geben mir als Kameramann und Fotografen auch handwerklich ein Rätsel auf. Sonia Soberats gelingen seit Jahren mit ungeheurer Kontinuität die intensivsten Porträts. Für mich als sehenden Fotografen stellen Porträts eine große Herausforderung dar. Den Moment zu treffen, in dem ein Mensch so erscheint, wie ich sie oder ihn zeigen möchte, den Blick, in dem ich sie oder ihn im Foto als unverwechselbar wiedererkenne. Aber wie verfährt eine blinde Fotografin? Sie sieht diesen Moment ja nicht. Ich schließe nicht mehr aus, dass ich als Sehender von den blinden Kollegen etwas über Fotografie hinzulernen kann.

Nach den ersten Begegnungen telefonieren wir häufig und ich bekomme immer mehr ihrer Bilder zu sehen. Das Geheimnis der Arbeit dieser Künstler verwahrt sich schneller Antworten. Woher nehmen diese blinden Künstler trotz aller physiologischen Hindernisse über Jahre die Lust, die Energie und vor allem das Durchhaltevermögen, ihre Kunst weiterzuentwickeln? Sie zu vertiefen, statt an der Widerspenstigkeit ihres Zugangs zu verzweifeln? Im Gegenteil stetig ihre Intuition und ihre Techniken zu verfeinern? Fotografie ist für sie nicht eine Art absurdes Hobby, sondern ein Lebensinhalt geworden. Der direkte Weg des Fotografierens, der uns Sehende fast inflationär abdrücken lässt, ist ihnen versperrt. Operieren diese blinden visuellen Künstler unerwarteterweise trotzdem oder vielleicht gerade deshalb nicht am Rand des Mediums, sondern vielmehr in seinem Zentrum: die Idee als Bild? Ist es gerade der Mangel an Licht, der die Fotografen die Schönheit und Vielfalt des Lichts schätzen lässt und der sie bei ihrer Arbeit das Licht so eigenwillig und virtuos einsetzen lässt? Wird das Spiel mit dem Licht für die physiologisch vom Licht getrennten Künstler geradezu zu einem lustvollen Selbstzweck? Erlauben die tragischen Einschränkungen der Blindheit eine ästhetische Befreiung von den visuellen Prägungen, die mit einer fotografischen Ausbildung beginnen und sich in täglicher allgegenwärtiger Bildrezeption fortsetzen?

"Weil du sehen kannst, nutzt du deine Sinne und deine Fantasie nicht in vollem Umfang. Du gibst dich zu schnell zufrieden", sagt Sonia Soberats, als ich sie in New York besuche. "Die Vorstellungskraft der Sehenden bleibt hinter ihren Möglichkeiten zurück." Auf diese ungeheure Vorstellungskraft fokussiert sich immer mehr meine Neugier. Die Spur, über die ich, über die wir uns dieser Welt der Vorstellungen nähern können, sind die Fotografien, in der sich diese Imaginationen für uns sichtbar niederschlagen.

"Blindheit ist kein Zu-Wenig an Bildern, Blindheit bedeutet ein Zu-Viel an Bildern, da kein von den Augen gesehenes Bild ein Bild anhielte, da kein von den Augen gesehenes Bild Bilder ausgrenzte, sie in Schranken wiese", wird der blinde Essayist Gerald Pirner später zu "Shot In The Dark" schreiben. Das Bewusstsein mit Imagination geflutet, weil kein Signal des Auges ein Gegengewicht bildet und die inneren Bilder verankern kann. Vor Beginn meiner Dreharbeiten hätte ich mir das nicht träumen lassen. Durch meine Arbeit am Film ahne ich nun auch, was Pete Eckert meint, wenn er sagt: "Ich bin ein visueller Mensch, ich kann bloß nicht mehr sehen."

Frank Amann arbeitet seit 1998 als Kameramann für Kino- und Fernsehfilme. Zuvor studierte er Philosophie. Aus dieser Zeit rührt seine kontinuierliche Neugier für Fragen der Wahrnehmung und Vorstellungskraft. "Shot In The Dark" ist seine erste Regiearbeit. Frank Amann lebt in Berlin.


Dazu ein Bild: "Manna" von Sonia Soberats
Bildbeschreibung: Eine junge Frau in einem schulterfreien Kleid hält in ihren erhobenen Armen eine Schale aus getriebenem Metall. Sie hat den Kopf in den Nacken gelegt, lächelt und hält die Augen geschlossen. Das Bild ist von vorn, leicht von unten aufgenommen. Aus der Schale scheint sich Licht wie eine Flüssigkeit in ihren Mund zu ergießen. Diesen Effekt ruft die Fotografin dadurch hervor, dass eine Lichtquelle bewegt und mit langer Belichtungszeit aufgenommen wird. Über den dunklen Hintergrund verteilen sich kleine Lichtpunkte, die zum Teil einen Schweif haben. (Schwarzweiß-Fotografie)

"Ich bin eher ein Konzeptkünstler als ein Fotograf"

Einer der drei blinden Fotografen, von denen der Film "Shot In The Dark" erzählt, ist Pete Eckert. Der US-Amerikaner entwickelt seine Bilder in seiner Vorstellungswelt und schlägt damit eine Brücke zu den sehenden Menschen. Sein Weg zur Fotografie hat ihn nach der Erblindung wieder zurück zu sich selbst gebracht.


Ich habe die Fotografie erst ernst genommen, als ich ganz erblindet war. Ich habe eine Ausbildung in Bildhauerei und in Industriedesign. Ich bin immer ein visueller Mensch gewesen und hatte vor, Architektur zu studieren, doch dann begann ich, mein Sehvermögen zu verlieren. Ein Arzt erklärte mir, dass ich Retinitis pigmentosa (RP) hätte, um dann ohne weiteren Kommentar den Raum zu verlassen. Dass ich vollständig erblinden würde, habe ich in einer Fernsehsendung erfahren. Ein Anrufer fragte den Arzt nach RP. Dessen Antwort traf mich wie ein Hammer: "Ein Mensch, der RP hat, verliert allmählich sein Sehvermögen, bis er schließlich erblindet."

Ich brauchte zwei Jahre, um mich davon zu erholen und herauszufinden, wie ich damit umgehe. In dieser Zeit habe ich als Zimmermann gearbeitet. Ich habe erstklassige Arbeit abgeliefert. Deshalb musste ich nie nach Arbeit suchen. Trotzdem habe ich sehr wenig gearbeitet, gerade genug für die Miete und das Essen. Meine Freundin Amy stand mir in dieser schwierigen Zeit bei. Amy und ich waren verlobt. Ich habe mir Sorgen über die Zukunft gemacht. Eines Tages habe ich eine Grafik gezeichnet, um Amy den Verlauf meines Sehverlusts deutlich zu machen. Ich habe ihr gesagt, dass ich es ihr nicht nachtragen würde, wenn sie mich nach der Hochzeit verlassen würde. Sie ist geblieben. Inzwischen sind wir mehr als 30 Jahre verheiratet. Danke, Amy!


Meine Augen wurden schnell schlechter

Mir war klar, dass ich die Moto Guzzi nicht mehr fahren durfte, das Motorrad, das ich so liebte. Auf Baustellen zu arbeiten, wurde auch gefährlich. Schließlich traf ich eine Entscheidung: Wir würden an die Ostküste ziehen, so dass ich meine Familie in der Nähe hätte. Danke, Mama! Wir haben in einem Rosengarten im Elizabeth Park in West Hartford, Connecticut geheiratet. Ich machte einen Masterabschluss in Betriebswirtschaft und einen schwarzen Gürtel in Kampfsport. Denn es waren vor allem zwei Dinge, die mir Sorgen machten: Geld zu verdienen und mich selbst zu schützen. Der Masterabschluss und der schwarze Gürtel waren hilfreich, aber meine Probleme noch lange nicht gelöst.

Als ich meinen Uniabschluss machte, war ich nahezu blind. Ich hatte einen starken Tunnelblick, aber ich konnte noch lesen. Ich versuchte, Arbeit bei einer Bank zu bekommen. Aber immer wenn ich erzählt habe, dass ich erblinden würde, wurde ich abgelehnt. Ich hatte gute Noten und erfüllte alle Anforderungen. Alles lief gut, bis ich von meiner bevorstehenden Erblindung erzählte. Da bekam ich eine Ahnung, wie sehr Blindheit stigmatisiert.

Amy verabscheute die kalten Winter in Connecticut. Dabei sah sie sehr süß aus, wenn sie sich wie ein Kind eingemummelt hatte. Ich versprach, sie nach Hause zu bringen, an die Westküste. Nach dem Besuch bei einem Freund in Sacramento fand ich, dass dies ein guter Ort für blinde Menschen sei. Es ist dort flach, die Straßen sind rechtwinklig angeordnet, das Verkehrssystem ist gut und das Wetter angenehm. Ich war schon mehr als genug durch Schnee und Dunkelheit gelaufen, um zur Uni oder zum Kampfsporttraining zu kommen. Von Sacramento aus konnte Amy ihre Verwandten in der Gegend von San Francisco besuchen. Und wir konnten uns ein Haus leisten. Ich hatte eingesehen, dass ein Haus in San Francisco nicht zu bezahlen war. Schließlich habe ich Arbeit bei der Staatsverwaltung gefunden. Die Aufgabe meiner Abteilung war es, blinden Menschen zu helfen. Aber wie viele behinderte Menschen wissen, ist die Regierungsbürokratie oft eher ein Hindernis als eine Hilfe. Es hat mich angewidert, wie das System blinde Menschen behandelt  –  Menschen, denen wir doch helfen sollten. Die Arbeitslosenrate unter blinden Menschen liegt in Kalifornien bei 85 Prozent. Also bin ich weitergezogen.


Ich wollte etwas tun, was mir Freude bereitet

Ich habe wieder mit dem Kampfsport begonnen und habe einen Führhund namens Uzu bekommen. Und ich habe mich wieder der Kunst zugewandt. Nach einem Jahr war ich zurück in der Welt und fühlte mich besser. Mein wunderschöner Führhund und ich liefen unzählige Meilen. Ich konnte mit sehenden Trägern des schwarzen Gürtels trainieren und man hat mir die Blindheit kaum angemerkt.

Ich habe Holzschnitte gemacht und eine Drehbank gekauft. Jeden Tag, wenn Amy von der Arbeit kam, habe ich ihr mein Werk gezeigt. Die Holzschnitte wurden immer größer, damit ich das Bild fühlen konnte. Irgendwann habe ich sie mit einer elektrischen Fräse angefertigt. Dank meiner Tai-Chi-Erfahrungen konnte ich die Schnitte ganz langsam ausführen. Wenn Amy abends nach Hause kam, habe ich einen Probedruck gemacht. Bevor sie sich hinsetzen konnte, habe ich sie schon gefragt, wie es aussah. Das machte sie wahnsinnig. Ich brauchte ein schnelleres Medium. Ich brauchte einen besseren Weg, um mich auszudrücken. Mir war klar, dass ich mit meinen Arbeiten auf der Drehbank kein Geld verdienen würde. Sie waren schön. Die Leute waren beeindruckt, dass ich mir sogar den sicheren Umgang mit der Drehbank beigebracht hatte. Aber ich brauchte etwas, von dem ich leben konnte. Ich versuchte, Uhren aus Hartholz zu machen. Einige nette sehende Menschen halfen mir, ein Verfahren zu entwickeln, so dass ich die Uhrwerke zurechtsägen konnte. Es hat Spaß gemacht, aber es dauerte zu lange, um profitabel zu sein. Ich wollte nicht aufgeben, sondern die Kunst als Hobby betreiben.

Eines Tages, als ich eine Schublade aufräumte, fand ich die alte Kamera meiner Schwiegermutter. Sie war ein paar Jahre vorher gestorben. Mich interessieren mechanische Geräte, und so fand Amy mich mit der Kamera. Ich bat sie, mir die Einstellungen zu erklären, damit ich die Kodak aus den 1950er Jahren benutzen konnte. Die Kamera faszinierte mich und ich entdeckte, dass man sie auf Infrarot stellen konnte. Die Vorstellung, dass ein blinder Mensch Bilder in einer nicht sichtbaren Wellenlänge macht, hat mich sehr amüsiert. Ich hatte angebissen. Dabei hatte ich keine Ahnung von Negativfilmen oder analogen Kameras.

Nachdem ich im Fotogeschäft tausend Fragen gestellt hatte, fing alles mit einer Fotoexkursion an. Die Leute mochten meine Bilder. Ich hatte ein schnelleres Medium gefunden. Daraufhin stellte ich im Fotogeschäft eine Million Fragen. Ich habe der Firma "Camera Arts" in Sacramento viel zu verdanken. Ohne sie hätte ich nie gelernt zu fotografieren. Ich suchte nach Fachbüchern über analoge Fotografie, am Ende haben wir sie bei Haushaltsauflösungen gefunden. Ich suchte auch in der Staatsbibliothek nach Fotobüchern, aber der Computer, der für blinde Menschen vorgesehen war, funktionierte nicht. Niemand konnte helfen. Auch die zuständige Expertin hat ihn nicht in Gang gebracht. Ich frage mich, ob der Computer jemals funktioniert hat.


Ich musste meinen Weg selbst finden

Ich habe mir einen eigenen Computer und einen Scanner mit Sprachausgabe gekauft. Den Umgang mit der Software habe ich mir selbst beigebracht. Es war ein sehr kniffliges System, aber es hat einigermaßen funktioniert. Jetzt konnte ich die wertvollen Fotobücher lesen. Das Fotogeschäft hatte mir eine alte Mittelformatkamera geliehen, eine "Mamiya Flex". Sie war wundervoll. Ich habe so viel damit gearbeitet, dass sie Gebrauchsspuren bekam. Als ich sie der Eigentümerin von "Camera Arts" zurückbrachte und mich für die Schäden entschuldigte, hat sie mir die Kamera überlassen. Sie mochte meinen Willen, zu lernen. Nachdem ich eine ähnliche gebrauchte Kamera gefunden hatte, hatte ich zwei einfache, funktionierende Kameras. Das war ein großes Vergnügen.

Die alten Kameras habe ich auf meine nächtlichen Ausflüge mitgenommen. Uzu musste ein neues Kommando lernen. Das Kommando, um die harten Jungs von der Straße daran zu hindern, meine Ausrüstung zu stehlen, war "Watch my toys"  –  "Pass auf mein Spielzeug auf". Ich hatte ihm schon das Kommando "Finde dein Spielzeug" beigebracht, also war ein weiteres Kommando, um meine Kameras zu schützen, ganz selbstverständlich. Dass er wie ein großer schwarzer Wolf aussah, hat auch geholfen. Uzu hat nie jemandem wehgetan. Er hat sich einfach zwischen mich und die bösen Jungs gestellt, bis ich meine Sachen eingesammelt hatte und ihm das Kommando zum Abhauen geben konnte. Danke, Uzu!


Ich bin nur ein Tourist in der Welt der Sehenden

Frauen sprechen von der gläsernen Decke. Blinde Menschen stehen vor einer gläsernen Tür. Wir können die Arbeitswelt von außen anschauen, aber wir dürfen nicht hinein. Ich mache etwas anderes. Ich schiebe Fotos aus der Welt der Blinden unter der Tür hindurch, damit sie im Licht der Sehenden betrachtet werden. Ich betrachte meine Werke während der Aufnahme mit meinem inneren Auge. Ich "sehe" jedes Bild sehr genau, nur dass ich dafür Klänge, Berührungen und Erinnerungen nutze. Ich bin eher ein Konzeptkünstler als ein Fotograf. Ich lasse mich von meinen Erinnerungen an Kunst beeinflussen und davon, wie ich heute die Welt erlebe. In Museen bitte ich inzwischen darum, Skulpturen berühren zu dürfen. Aber das ist eine andere lange Geschichte.

Ich bin weder an die Vorstellungen der Sehenden gebunden, noch an die Beschränkungen, die sie vermuten. Die Kamera ist für mich ein weiteres künstlerisches Mittel. Tatsächlich sehen meine Fotos genauso aus wie meine Zeichnungen (jedenfalls die, die ich als Sehender angefertigt habe). Es gibt einen roten Faden, der sich durch mein künstlerisches Schaffen zieht. Wenn Sie meine figürlichen Skulpturen von früher sehen würden, wüssten Sie, was ich meine. Sie sind grob behauen. Schon als ich jung war und 60 Kilo wog, habe ich mit großen Steinen begonnen und hatte am Ende kleine.

Ich versuche, einen neuen Weg zu gehen als blinder visueller Künstler. Sehende Menschen helfen mir nicht, meine Kunst zu gestalten. Aber sie geben mir eine Rückmeldung, bevor ich die endgültigen Abzüge herstelle. Ich nehme das Bild auf, entwickle den Film und mache Kontaktabzüge. Es gibt eine klare Trennung. Ich brauche die Rückmeldungen, um mir die großen Abzüge leisten zu können. Ich könnte sehende Menschen vollständig aus dem Ablauf ausschließen. Ich könnte ein Protokoll über die Fotoaufnahmen schreiben. Die Negative, die Kontaktabzüge und das Protokoll wären das Endprodukt. Aber ich bevorzuge die dramatischen großformatigen Abzüge. Ich möchte sehende Menschen einbeziehen. So entsteht eine Verbindung zwischen blinden und sehenden Menschen. Ich möchte dazugehören und angenommen werden.


Mir ist wichtig, dass die Sehenden über Blindheit nachdenken

Für mich steht das Ereignis des Fotografierens im Vordergrund, nicht das Bild. Ich mache die großformatigen Abzüge, um die sehenden Menschen zum Nachdenken anzuregen. Gespräche bei Ausstellungen bilden eine Brücke zwischen meinem inneren Auge und ihrer Sicht auf meine Arbeiten. Manchmal wollen die Leute nicht glauben, dass ich blind bin. Ich bin ein visueller Mensch. Ich kann nur nicht sehen.

Übersetzung: Achim Stenzel


Info

Dieser Text wurde der Webseite des Künstlers entnommen: www.peteeckert.com


Dazu ein Bild: "Cathedral" von Pete Eckert
Bildbeschreibung: Zwischen Altarraum und Kirchenbänken steht ein Pfarrer in weißem Umhang mit Blick auf die Gemeinde. Durch eine Mehrfachbelichtung ist er mehrfach, aber nur schemenhaft zu sehen. Seine Gesten greifen ins Ungefähre. Durch sein Gewand hindurch sind die Menschen in der ersten Reihe zu erkennen. Das Bild wurde schräg aus dem Altarraum heraus aufgenommen. Im Hintergrund ist unter einem Rundbogen ein buntes Fenster im Querschiff der Kirche zu sehen. (Schwarzweiß-Fotografie)



Kurzinfo: Shot In The Dark

Dokumentarfilm von Frank Amann
Mit Sonia Soberats, Bruce Hall und Pete Eckert
Kinostart: 19.1.2017
Audiodeskription: Text + Bild
Zugänglich mit der App "Greta"

Rahmenprogramm zum Kinostart

Sneak Preview (Vorpremiere)
15.1., 19 Uhr Berlin, Spektrum, Bürknerstr.12


Anschließend Podiumsdiskussion mit Gerald Pirner (blinder Essayist), Andrea Gnam (Fotografie-Historikerin) und Frank Amann (Filmemacher)

Vorführungen mit Künstlergesprächen

Filmpremiere in Köln
18.1., 20 Uhr
Odeon-Kino, Severinstr.8

Filmpremiere in Berlin
19.1., 20 Uhr
Kino Eiszeit, Zeughofstr.20

Filmpremiere in Hamburg
21.1., 17 Uhr
Abaton-Kino, Allendeplatz 3

Ausstellung zum Film

Fotografien von Sonia Soberats, Bruce Hall und Pete Eckert

13.-17.1., Berlin
Brotfabrik, Caligariplatz 1
13.1., 19 Uhr: Vernissage mit S. Soberats
17.1., 19 Uhr: Finissage mit Bruce Hall

27.2.-11.3., Hamburg
Bücherhallen, Hühnerposten 1
27.2., 18 Uhr: Vernissage

Fotografie und Lightpainting

Workshop für blinde, sehbehinderte und sehende Menschen
Leitung: Sonia Soberats und Mila Teshaieva
14.-15.1., Berlin, Brotfabrik


Mehr Infos und weitere Kinotermine unter www.shotinthedark-film.com

Fotografieren  –  ein verloren geglaubtes Hobby

Als ihr Sehvermögen nachließ, war Susanne Emmermann klar, dass sich das Fotografieren für sie erledigt hätte. Doch dann experimentierte sie mit dem Smartphone und besuchte einen Foto-Workshop für blinde und sehbehinderte Menschen. Heute hat sie ein Verständnis von Fotografie, das nicht nur mit dem Sehen, sondern mit allen Sinnen und viel Kommunikation zu tun hat.


Mit 14 Jahren bekam ich von meinem Vater eine Kamera geschenkt. Das war in den 1970er Jahren. Damals fotografierte man analog. Das heißt, man überlegte, bevor man den Auslöser betätigte. Ich fotografierte ziemlich viel und dokumentierte so mein Leben. Mein Vater meinte, ich hätte einen "Blick" dafür.

Mit dem allmählichen Verlust meiner Sehkraft in Folge von Retinitis pigmentosa spürte ich immer mehr, dass ich mein Hobby würde aufgeben müssen. Da kreuzte ein Smartphone meinen Weg und ich versuchte erneut, "Augenblicke" festzuhalten. Durch Tippen und Wischen auf dem Display bekam ich nützliche Hinweise: "zwei Gesichter zentriert", "Bild unscharf" usw. Das erleichterte mir die Sache. Ich versuchte, mit meinem Restsehen und diesen Anweisungen zu fotografieren. Und bekam positives Feedback.

Etwas später lernte ich den Fotografen Karsten Hein kennen, der gerade ein Fotoprojekt unter dem Titel "Schönheit der Blinden" machte. Das Thema Blindheit ließ ihn nicht mehr los. Und so kam er vor vier Jahren auf die Idee, einen Foto-Workshop für blinde und sehbehinderte Menschen anzubieten, in Kooperation mit der Alice Salomon Hochschule Berlin und Studierenden des Studiengangs Soziale Arbeit.

Von meinen Versuchen mit dem Smartphone angespornt, wollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen, mehr über Fotografie zu erfahren. Dass ich mich dabei ständig mit meiner Erblindung würde auseinandersetzen müssen, nahm ich in Kauf. Inzwischen habe ich an drei Workshops teilgenommen. Wir haben in Teams aus sehenden und nicht sehenden Teilnehmern zu unterschiedlichen Themen fotografiert, zum Beispiel "Hinterhöfe", "Barrieren", "Rot".

Die assistierenden Studierenden haben die Aufgabe, mein Umfeld für mich sichtbar zu machen. Durch ihre Beschreibungen kann ich auf Motivsuche gehen und bestimmte Ausschnitte wie mit einem Fotoapparat heranzoomen. So kann ich Ideen für meine Bilder entwickeln. Auch beim eigentlichen Fotografieren helfen mir die Studierenden, indem sie beschreiben, was auf dem Display meiner Kamera zu sehen ist. Mein Handicap kann ich während unserer Fototouren vergessen.

Nach der gemeinsamen Fotoauswahl erstellen die Studierenden ausführliche Bildbeschreibungen, die in einem Blog zugänglich gemacht werden: www.bildbeschreibungen.wordpress.com. Mir ist es wichtig, dass diese Beschreibungen auch eine emotionale Komponente haben. Oft bearbeiten wir die Texte gemeinsam. Dabei mache ich immer wieder die Erfahrung, dass wir unsere Sinne gegenseitig schärfen.

Im letzten Semester haben wir uns mit Porträtfotografie befasst. Das ist nicht gerade meine favorisierte Richtung, weil ich das Modell nicht sehe. So kam mir die Idee, die junge Frau zunächst auf eine Reise in ihre Kindheit zu schicken. Ich fotografierte sie beim Spielen mit Seifenblasen und beim Schaukeln auf einem Spielplatz. Nachdem wir in einen Innenraum umgezogen waren, hatte ich ein Aha-Erlebnis. Ich saß in für mich optimalen Lichtverhältnissen unserem Modell gegenüber und konnte das Gesicht der Frau dank ihrer dunklen Haare und Augenbrauen auf dem Display meiner Kamera erkennen. Das eröffnete mir Möglichkeiten, die ich bisher nicht hatte. Diesmal fühlte ich die Situation nicht nur, ich sah sie auch. In der Fotoreihe "11 Gesichter einer Frau" habe ich verschiedene Emotionen festgehalten.

Inzwischen bin ich mit meiner ersten Foto-Assistentin eng befreundet. Wir fotografieren gerne in unserer gemeinsamen Freizeit. Für mich ist das Fotografieren ein neues Fenster in die Welt geworden. Ich versuche, mit meinen Bildern alle Sinne anzusprechen, ebenso wie ich sie erlebe, wenn ich fotografiere. So gesehen, habe ich mein Hobby nicht nur wiederfinden, sondern sogar erweitern können. Und ich will noch mehr. Die positive Resonanz auf meine Bilder hat mich ermutigt, mich auf das Feld der Kunstfotografie vorzuwagen.

Susanne Emmermann (57) lebt in Berlin und arbeitet im finanziellen Projektmanagement eines Verkehrsunternehmens.


Dazu ein Bild: "11 Gesichter einer Frau" von Susanne Emmermann
Bildbeschreibung von Tatjana Menke: Eine Collage aus elf Porträts einer jungen Frau  –  Zehra. Jedes Bild zeigt sie in einer anderen Stimmung. Das Gesicht der jungen Frau ist jeweils in Großaufnahme zu sehen. Zehra hat ein südländisches Aussehen. Ihre Haare sind sehr dunkel  –  fast schwarz, schulterlang und gelockt. Ihr Gesicht ist oval geformt, mit einer hohen Stirn. Es sind ihre Augen, die den Blick des Betrachters auf sich ziehen. Zehras Augen sind mandelförmig, mit einer auffallend dunklen Iris. Ihre Augenbrauen sind markant. Zarte, aber lange Wimpern umranden die Augen. Der Mund harmoniert mit dem restlichen Gesicht  –  die Lippen weder voll, noch besonders schmal geformt. In der Nase trägt Zehra einen winzigen Schmuckstein. Die einzelnen Fotografien zeigen einen Regenbogen an Emotionen. Das Spektrum reicht von ernst-nachdenklich und ängstlich-unsicher, schüchtern über offen-freundlich, selbstbewusst und kokettierend bis hin zu lachend-albern, den Schalk im Nacken.



Kurzinfo: Foto-Workshop in Berlin

Im Frühjahr 2017 bietet der Fotograf Karsten Hein erneut einen Foto-Workshop für blinde und sehbehinderte Menschen an. Der Workshop findet ab April an mehreren Samstagen in Berlin statt. Willkommen sind alle, die sich als Fotografen ausprobieren möchten, ob mit oder ohne Vorerfahrungen. Die Teilnehmenden werden von Studierenden der Alice Salomon Hochschule begleitet. Mit Begleittexten und Bildbeschreibungen versehen, werden die entstandenen Bilder in einer Ausstellung sowie auf der Webseite www.bildbeschreibungen.wordpress.com veröffentlicht.

Bei ausreichendem Interesse besteht auch die Möglichkeit, einen Wochenend-Workshop für Teilnehmende mit weiterer Anreise zu organisieren.

Mehr Infos per E-Mail: picdesc@gmail.com



Kurzinfo: "Bilder für die Blinden"

Der Blog "Bilder für die Blinden" macht Bilder und Fotos mit Hilfe von ausführlichen Bildbeschreibungen zugänglich. Wollen Sie das Angebot nutzen? Dann schicken Sie ein Bild mit einem kurzen Text über seine Herkunft an picdesc@gmail.com. Das Beschreiberteam freut sich auch über Verstärkung. Wenn es in Ihrem Umfeld sehende Interessenten gibt, leiten Sie den Kontakt gerne weiter.

Termine & Tipps:

Termine

Sonderausstellung "2 Räder  –  200 Jahre"

200 Jahre Fahrradgeschichte: Führungen für Menschen mit Seheinschränkung
25.2. und 27.5.2017, jeweils 14 Uhr
Mannheim, Technoseum

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 06 21 / 42 98-8 39
E-Mail: paedagogik@technoseum.de

Schnupperkurs Saxophon

4.3.2017, 10-13 Uhr
Staufen im Breisgau, BDB-Musikakademie
Teilnahme kostenfrei!

Mehr Infos und Anmeldung beim
Bund Deutscher Blasmusikverbände
Ralf Klauser
Tel.: 0 76 33 / 9 23 13 21
E-Mail: klauser@blasmusikverbaende.de

Seminar für Schwerbehindertenvertrauenspersonen

19.-23.3.2017
Berlin, Hotel Sylter Hof

Mehr Infos und Anmeldung (bis 17.2.) bei
Bildung ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de
Anmeldeformular unter www.bildung-ohne-barrieren.de/angebote/seminaranmeldung.html

Tanzen am Fuß der Burg

27.-31.3.2017
AURA-Pension "Villa Rochsburg" (Sachsen)

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 03 73 83 / 8 38 00
E-Mail: villa@bsv-sachsen.de

XIX. Boltenhagener Bücherfrühling

Das kleine Literaturfestival mit großer Literatur aus erster Hand
7.-11.4.2017
AURA-Hotel Boltenhagen

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 03 88 25 / 3 70-0
E-Mail: ostseeperlen@t-online.de

Osterfreizeit der blista

Reiten und Theaterspielen für Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren
9.-14.4.2017
Marburg, Deutsche Blindenstudienanstalt

Mehr Infos und Anmeldung (bis 21.2.) unter
Tel.: 0 64 21 / 6 06-0
E-Mail: ferienfreizeit@blista.de

Tandemfahren mit Tandem-Hilfen

  • Tandem-Frühling
    27.4.-1.5.2017
    Köthen (Spreewald)
  • Tandem für alle
    20.-27.5.2017
    Boltenhagen (Ostsee)
  • 14. Internationales Tandem-Jugend-Camp
    10.-19.8.2017
    Köln
  • Tandem-Schnuppern
    21.-24.9.2017
    Boltenhagen (Ostsee)

Mehr Infos bei
Dr. Thomas Nicolai
Tel.: 0 30 / 2 08 17 20
E-Mail: thomasnicolai@gmx.de
www.tandem-hilfen.de

DBSV-Veranstaltungen

Mobil von Tür zu Tür

Fachtagung des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr (GFUV)
2.-4.3.2017
Berlin, Hotel Sylter Hof

Akteure aus Forschung und Wirtschaft treffen auf Umwelt- und Verkehrsexperten des DBSV und seiner Landesvereine, um sich über die Barrierefreiheit von Verkehrsräumen, des Personennah- und -fernverkehrs sowie über Chancen und Grenzen der Navigation durch Apps auszutauschen.

Mehr Infos bei
Hilke Groenewold
Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
E-Mail: h.groenewold@dbsv.org

Anmeldung (bis 13.1.) per E-Mail an
s.schippenbeil@dbsv.org

Forum:

Kleine Bälle, große Wirkung

Koordinierte Bewegungen, elegante Figuren, artistisches Geschick: Das Spiel mit Poi  –  das sind kleine Bälle an Schnüren  –  vereint Sport und Artistik. Im Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg gibt es bereits zwei feste Gruppen. Friedrich Kühnle erklärt seine Faszination für dieses Hobby.


Kleine Bälle fliegen rhythmisch durch die Luft und ziehen einen Schweif bunter Flatterbänder hinter sich her. So sieht es einmal im Monat aus, wenn wir mit den Poi im städtischen Jugendzentrum in Schwäbisch Hall üben. Unser Trainer Uwe Mögel hat eine Art von Poi erfunden, die besonders praktisch ist: Pack-Poi. Er hatte mich im Herbst 2010 angerufen und mir erzählt, er wolle das Poi-Spielen mit blinden und sehbehinderten Menschen ausprobieren. Ich war neugierig und lud ihn zu unserem nächsten Stammtisch ein. Es gab sofort einige Interessenten und seitdem treffen wir uns regelmäßig zum gemeinsamen Training.

Aber was sind Poi überhaupt? Das traditionelle Poi-Spiel ist rund tausend Jahre alt und stammt aus dem heutigen Neuseeland. Ein Poi ist ein an einer Schnur befestigter, tennisballgroßer Ball. Je nach Können und gewünschtem Effekt gibt es Poi, an denen bunte Flatterbänder befestigt sind, Poi, die Lichteffekte erzeugen, oder auch Feuer-Poi. Die Schnur wird mit einer Doppelfingerschlaufe, die man über das erste Glied von Zeige- und Mittelfinger schiebt, an der Hand befestigt. An jeder Hand hat man einen Poi, den man durch die Luft schwingt. Pack-Poi sind eine Weiterentwicklung unseres Trainers. Bei seinen Poi kann der Ball geöffnet werden, so dass die Flatterbänder oder ein Stück der Schnur im Ball verstaut werden können. So ist die Länge der Schnur veränderbar und man kann auch ohne die Bänder üben.

Uwe Mögel, der das Poi-Spielen 1996 für sich entdeckt hat, zeigte uns zunächst ganz einfache Bewegungen. Wir begannen, die Bälle in Kreisen neben unserem Körper zu schwingen, im oder entgegen dem Uhrzeigersinn, im Gleichtakt oder Gegentakt. Die Figuren werden mit der Zeit herausfordernder, so dass man immer wieder kleine Erfolgserlebnisse hat. Heute können wir die Poi neben, vor, hinter und über dem Körper in verschiedenen Kombinationen bewegen. Eine meiner Lieblingsfiguren ist das Dreierrädchen. Es besteht aus drei Kreisen, die man mit jeder Hand dreht. Die Kreise werden so gespielt, dass sie ineinander verwoben sind.

Weil man über die Schnüre als Verlängerung der Arme mit den Bällen verbunden ist, hat man auch als blinder Mensch die Kontrolle über die Bewegungen der Bälle und über ihre Position in der Kreisbahn. Es ist die Mischung aus Körpergefühl, Koordination und Konzentration, die mich an den Poi so fasziniert. Sie trainieren nicht nur die körperliche Fitness, sondern sind gleichzeitig Denksport.

Vor über zwei Jahren begannen wir, die einzelnen Figuren zu Choreografien zusammenzustellen, die wir zu Musikstücken einübten. Wir traten damit bei einigen Veranstaltungen auf, so auch beim Louis Braille Festival 2016 in Marburg. Da ich Musik liebe, ist die Bewegung mit den Poi zur Musik ein besonderer Genuss für mich.

Uwe Mögel und ich möchten Poi unter blinden und sehbehinderten Menschen bekannter machen. Denn ich kann mir keinen besseren Sport vorstellen, mit dem man auf spielerische Weise sein Körpergefühl trainieren kann.

Friedrich Kühnle (62) leitet die Bezirksgruppe Schwäbisch Hall im Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg.


Mehr Infos zu Pack-Poi per E-Mail an
info@pack-poi.de oder unter
www.pack-poi.de


Dazu ein Bild: Pack-Poi: ein Spiel, um Koordination und Körpergefühl zu trainieren


Info

"Bewegung mit den Pack-Poi"
Vermittlung von Grundwissen und Erlernen erster Figuren
16.-19.2.2017
AURA-Hotel Saulgrub

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 88 45 / 9 90
E-Mail: info@aura-hotel.de

Sechserpack

In Worte zu fassen, was einem die Brailleschrift bedeutet, das war die Aufgabe des EBU Onkyo World Braille Essay Contest 2016. Blinde, sehbehinderte und sehende Punktschriftfans waren aufgerufen, Kurztexte für den Schreibwettbewerb einzureichen. Aus den 51 Einreichungen aus 19 Ländern wählte eine Jury die besten aus. Die "Gegenwart" veröffentlicht den deutschen Gewinnerbeitrag von Till Zipprich. Der zwölfjährige Schüler der Carl-Strehl-Schule in Marburg hat mit seinem Brief an Louis Braille den dritten Platz in der Junior-Kategorie belegt.


Hallo Louis,
auch wenn du ganze 195 Jahre älter bist als ich, haben wir doch etwas gemeinsam: Ich habe nämlich genau wie du am 4. Januar Geburtstag. Vielleicht lerne ich deshalb so gerne immer neue Punktschriftzeichen. Vielleicht aber auch, weil es mich fasziniert, dass wir nur sechs Punkte zum Schreiben benötigen, während in der Schwarzschrift gerade und schräge Striche, halbe und ganze Kreise und manchmal auch Punkte benutzt werden müssen. Von den völlig verschiedenen Groß- und Kleinbuchstaben ganz zu schweigen.

Wie ein Koch, der mit seinen Zutaten immer neue Gerichte zaubert, setzen wir aus unseren sechs Punkten Buchstaben, Satzzeichen, Zahlen und Musiknoten zusammen. Und nicht nur das: Wir haben sogar eine richtige Geheimschrift, in der wir ganze Wörter mit nur einem oder zwei Zeichen schreiben können. So kann ein Punktschriftler, der in Kurzschrift schreibt, schneller schreiben als ein Schwarzschriftler.

Das ist genial und praktisch, wenn man alle Regeln beachtet. Sonst kommen nämlich viele komische Wörter heraus. Wenn ich mir nun vorstelle, wie Brailleschrift wohl in Chinesisch aussehen mag, wo die Betonung der Wörter eine große Rolle bei der Bedeutung spielt, denke ich im ersten Moment, dass es bestimmt verdammt schwer ist, die verschiedenen Zeichen richtig zu deuten. Aber dann muss ich lachen, denn genauso rätselhaft wie Chinesisch auf mich wirkt, kommt vielen Sehenden wohl meine Schrift vor. Wenn ich ihnen dann aber das Prinzip deiner Idee erkläre, können die meisten auch bald einzelne Wörter entziffern  –  es muss ja nicht gleich der "Donaudampfschifffahrtskapitän" sein . Graf Zeppelin hat einmal gesagt: "Man muss nur wollen und daran glauben, dann wird es gelingen." Ich glaube, das ist auch mit der Punktschrift so.

Es hat sich in den bald 200 Jahren, seitdem du sie erfunden hast, so einiges verändert, was du dir wahrscheinlich gar nicht vorstellen kannst. Wir können mit Autos, Fahrrädern oder Zügen fahren, wir können uns per Telefon mit Leuten auf der ganzen Welt unterhalten und wir können alles, was wir wissen wollen, im Internet nachschauen. Es hat sich also ziemlich viel getan, aber deine Erfindung wird noch heute genutzt und sogar weiterentwickelt. Weil die 64 möglichen Zeichen nicht mehr ausgereicht haben, hat man einfach noch zwei Punkte dazu genommen. So gibt es jetzt viermal so viele Zeichen wie früher. Ja, sogar ganze Schulen und Feste sind nach dir und deiner Erfindung benannt. Es sind zwar immer wieder neue Zeichen oder Punkte dazugekommen und in jeder Sprache gibt es eigene Sonderzeichen und Kürzungen, aber irgendwie leitet sich noch immer alles von deiner Idee ab.

Und genau diese Idee, Louis, diese Idee war echt toll von dir. Oder wie wir es heute sagen würden: "Daumen hoch! Like!"

Vielen Dank und Grüße aus Stuttgart

Dein Till  


Dazu ein Bild: Lesen mit den Fingerspitzen: Die Brailleschrift wird bald 200 Jahre alt


Info

Alle deutschen Wettbewerbsbeiträge, die der DBSV für den EBU Onkyo World Braille Essay Contest 2016 ausgewählt hat, sind im Internet zu finden unter www.dbsv.org/infothek/brailleschriftblindenschrift/onkyo16

Eine ganz normale Ausnahmeblinde

Ein Leserbrief von Bettina Hanke aus dem oberfränkischen Schwarzenbach am Wald zu Andreas Pflügers Kriminalroman "Endgültig"


Im "Gegenwart"-Schwerpunkt der Juni/Juli-Ausgabe 2016 wurde Andreas Pflügers Roman "Endgültig" vorgestellt. In dem Krimi spielt eine blinde Kommissarin die Hauptrolle. Der Autor hatte aufwändig recherchiert, um sie möglichst authentisch darzustellen, und war gespannt, wie blinde und sehbehinderte Menschen auf sein Buch reagieren. Zwar verfüge ich über einen Sehrest von etwa fünf Prozent auf dem stärkeren Auge, maße mir aber dennoch an, meine Meinung zu äußern.

Obwohl Action-Krimis mit Schießereien normalerweise nicht mein Ding sind, war ich von diesem Roman sehr angetan  –  und wollte ihn am liebsten in einem Rutsch durchhören. Das war bei über 16 Stunden CD-Laufzeit natürlich nicht möglich.

Aufgefallen ist mir Pflügers Art zu schreiben, die an einen Fernsehkrimi erinnert. Steigt die Spannung, jagt ein knapp bemessener Satz den anderen. Das wirkt auf mich wie schnelle Szenenwechsel in einem Actionfilm. Der Unterschied zum Film besteht darin, dass man in einem Buch in die Figuren hineinschauen kann, sofern der Autor die Gedanken und Gefühle der Protagonisten offenlegt. Pflüger hat diesen Vorteil des Romans geschickt genutzt. Das macht die Figuren lebendig und echt.

Die Kommissarin Jenny Aaron ist eine Power-Frau der Sonderklasse. Genauso, wie sie das vor ihrer Erblindung war, ist sie es auch danach. Deswegen nimmt sie die Herausforderung, blind das Beste aus sich herauszuholen, vollkommen an. Jeder Mensch geht mit seiner Erblindung anders um. Da Jenny Aaron das in der Weise tut, wie sie auch sonst agiert hat, klingt es genauso übertrieben wie ihre Fähigkeiten im Allgemeinen  –  und daher wieder glaubwürdig. Im Übrigen meine ich durchaus, leise Töne der Verzweiflung herausgehört zu haben, weil sie bestimmte Dinge nicht mehr kann. Aber es geht in dem Roman nicht um den Lebensabschnitt direkt nach der Erblindung. Dann hätte ich mehr Verzweiflung, Hadern, Frust und Wut erwartet. So ist die Blindheit einfach ein Teil ihres Wesens.

Ob Bücher wie dieses dazu beitragen können, dass blinden Menschen in unserer Gesellschaft mehr zugetraut wird als bisher? Wahrscheinlich schon. Allerdings könnte der eine oder andere Leser falsche Schlüsse ziehen und seine Erwartungen an blinde Menschen ungerechtfertigt hochschrauben, weil er übersieht, dass Jenny Aaron eine Ausnahmeperson ist. Eine, die alle Möglichkeiten in sich vereint. Eine, die alles kann. Wer achtsam liest, wird jedoch bemerken, dass sie in jeder Hinsicht Spitzenklasse ist, eben auch in der Bewältigung ihrer Blindheit. Man darf nicht vergessen, dass es sich um Fiktion handelt. Da kann ein blinder Mensch schon mal ein Auto in rasantem Tempo über die Landstraße jagen, dabei einen Bus überholen und vor dem entgegenkommenden Lkw wieder haarscharf einscheren.

Auch wenn Jenny Aaron eine Ausnahmeblinde ist, erreicht Pflüger mit seiner Protagonistin doch eines: Er bringt dem Leser die Innensicht von blinden Menschen näher, zeigt, mit welchen Schwierigkeiten sie konfrontiert sind und wie sie sich behelfen. Und noch etwas passiert: Der Leser versetzt sich in eine blinde Frau, fühlt mit ihr und nimmt sie  –  hoffentlich  –  nicht als "die Behinderte" wahr, sondern als einen Menschen, dessen Schwachpunkt das fehlende Sehvermögen ist. Ich finde es toll, dass sich Andreas Pflüger an die Erschaffung einer solchen Protagonistin herangewagt hat. Durch seine umfangreiche Recherche hat sich seine Sicht auf blinde Menschen sicher verändert. Er nimmt sie als normale Mitglieder der Gesellschaft wahr und transportiert diese Sichtweise mit seinem Roman. Danke, Herr Pflüger!



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Unter der Rubrik "Forum" schreiben Leser für Leser. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen teilhaben und schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen, Kommentare oder Leserbriefe

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gegenwart@dbsv.org

oder per Post an
DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr.19, 10179 Berlin

Panorama:

Medizin

Augenärztliche Versorgung im Alter: Studie deckt Mängel auf

Die Stiftung Auge hat am 30. November Ergebnisse ihrer Studie "OVIS  –  Ophthalmologische Versorgung in Seniorenheimen" präsentiert. Ärzte von 14 Augenkliniken haben 600 Bewohner mit einem Durchschnittsalter von 83 Jahren in bundesweit 32 Alterseinrichtungen untersucht. Knapp die Hälfte der Studienteilnehmer gab an, Sehprobleme zu haben. Der letzte Augenarztbesuch lag durchschnittlich vier Jahre zurück. Etwa 40 Prozent der Senioren nannten den Transport als größte Hürde, eine augenärztliche Behandlung in Anspruch zu nehmen. Zu den am häufigsten festgestellten Erkrankungen zählten die Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD) sowie der Graue und Grüne Star. Bei vielen Senioren konnte schon eine korrekt angepasste Brille die Kurz- oder Weitsichtigkeit ausgleichen.

"Mit dem Projekt OVIS möchten wir die Aufklärung von unerkannten Sehbehinderungen und Erblindungen bei Senioren vorantreiben", erklärt Professor Dr. Frank G. Holz, Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn und Vorsitzender der Stiftung Auge, die 2008 von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) gegründet wurde.

OVIS, die größte einschlägige Versorgungsstudie, bestätigt die Ergebnisse einer Studie der Blindeninstitutsstiftung Würzburg (vgl. "Gegenwart" 9/2015). In 20 unterfränkischen Pflegeeinrichtungen des Caritasverbandes waren ähnliche Lücken in der augenärztlichen Versorgung aufgedeckt worden.

Mehr Infos zu OVIS unter www.stiftung-auge.de

Kultur

Schauspiel Leipzig vermittelt Inklusionspaten

Einen inklusiven Ansatz verfolgt das Schauspiel Leipzig mit seinem neuen Patenprogramm. Die Idee ist, Theaterbegeisterte mit und ohne Seheinschränkung zusammenzubringen. Blinde und sehbehinderte Besucher können den Wunsch äußern, von einem Inklusionspaten zu einer Vorstellung begleitet zu werden. Sehende Menschen können sich beim Schauspiel Leipzig melden, um sich als Pate zur Verfügung zu stellen. Die Details klären die Gäste direkt miteinander. Durch den Paten werden die Anfahrt und die Sitzplatzsuche für den blinden oder sehbehinderten Besucher erleichtert. Der sehende Gast erlebt das Schauspiel aus einer anderen Perspektive, da beide an der Bühnenbegehung und Stückeinführung vor Vorstellungsbeginn teilnehmen. Die Inklusionspaten können die Vorstellungen kostenfrei besuchen.

Das Patenprogram wurde in Zusammenarbeit mit der Stiftung Bürger für Leipzig als Erweiterung des inklusiven Angebots des Theaters ins Leben gerufen. Seit Dezember 2013 bietet das Schauspiel Leipzig monatlich mindestens eine Vorstellung mit Live-Audiodeskription an. Ein taktiles Leitsystem, Handläufe mit Braille- und Reliefschrift sowie Relieftafeln ermöglichen blinden und sehbehinderten Menschen auch einen Besuch ohne Begleitung.

Mehr Infos zum Patenprogramm unter www.buergerfuerleipzig.de/inklusionspatenschaft


Dazu ein Bild: Theater zum Anfassen: eine Bühnenbegehung im Schauspiel Leipzig



Kurzinfo: Aufführungen mit Live-Audiodeskription

  • "Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten" von Alexander Wolkow (für Kinder)
    5.2. und 17.4.2017, 15 Uhr
  • "Maria Stuart" von Friedrich Schiller
    8.2.2017, 19.30 Uhr
  • "Peer Gynt" von Henrik Ibsen
    10.3. und 8.6.2017, 19.30 Uhr, 9.4.2017, 16 Uhr
  • "Der Zauberer der Smaragdenstadt" von Alexander Wolkow (für Kinder)
    12.3. und 16.4.2017, 15 Uhr
  • "Der Gott des Gemetzels" von Yasmina Reza
    25.5.2017, 19.30 Uhr

Mit Bühnenbegehung und Stückeinführung für blinde und sehbehinderte Menschen
Beginn: 90 Minuten vor der Vorstellung
Schauspiel Leipzig

Mehr Infos und Karten unter
Tel.: 03 41?/?1 26 81 68
E-Mail: besucherservice@schauspiel-leipzig.de

Jubiläum

160 Jahre Nikolauspflege

Das Jahr 2016 war für die Nikolauspflege geprägt von Veranstaltungen rund um ihr 160-jähriges Bestehen. Bei einem großen Frühlingsfest mit Tag der offenen Tür am Traditionsstandort Stuttgart gewährte die Stiftung Einblicke in ihre Einrichtungen der schulischen und beruflichen Bildung.

Auch das 40-jährige Bestehen des Berufsbildungswerks Stuttgart wurde gefeiert. Es war 1976 gegründet worden, um jungen blinden und sehbehinderten Menschen eine qualitativ hochwertige und gesetzlich anerkannte Ausbildung zu ermöglichen.

Die Nikolauspflege wurde 1856 mit Unterstützung der württembergischen Königin Olga gegründet. Ihr Vater Zar Nikolaus I. von Russland war Namensgeber der Stiftung. Zunächst wurden blinde Kinder unterrichtet, nach den Weltkriegen fanden kriegsversehrte Männer einen neuen Beruf als Telefonist, in der Korbmacherei oder als Bürstenmacher. Heute gehören Schulen, Ausbildungseinrichtungen, Wohnheime und Werkstätten zur Nikolauspflege. Blinde und sehbehinderte Menschen vom Kleinkind bis zum Erwachsenen können ambulante und stationäre Hilfeleistungen in Anspruch nehmen.

Vorstandsvorsitzender Dieter Feser: "An spannenden Ereignissen hat es der Nikolauspflege in ihrer langjährigen Geschichte zu keiner Zeit gefehlt. Stetiger Wandel und Anpassung an die Erfordernisse gehörten immer zum Profil."

Mehr Infos unter www.nikolauspflege.de


Dazu ein Bild: Früh übt sich: Die Nikolauspflege engagiert sich seit 160 Jahren für blinde und sehbehinderte Kinder.

Sport

Goalball: Marburger gewinnen Ligapokal

Vom 3. bis 4. Dezember wurde in Marburg der Goalball-Ligapokal ausgetragen. Die fünf deutschen Top-Teams aus Chemnitz, Dresden, Königs Wusterhausen, Marburg und Nürnberg ermittelten den Pokalsieger 2016. Das Endspiel gegen Chemnitz entschied der Titelverteidiger Marburg 10 : 4 für sich. Die Nürnberger wurden nach einem Golden Goal durch Khristo Dimov in der Verlängerung gegen Dresden Dritter. Die Mannschaft aus Königs Wusterhausen landete auf dem fünften Platz.

Mehr Infos unter www.goalball.de

Torball: Internationale Turniere und Liga 2017

Höhen und Tiefen durchlebten die deutschen Torballspielerinnen und -spieler in den letzten Monaten. Beim Internationalen Torballturnier der Herren, das am 22. Oktober in Berlin stattfand, traten zehn Teams gegeneinander an. Obwohl es sich um ein Freundschaftsturnier für Vereinsmannschaften handelte, war auch die deutsche Nationalmannschaft eingeladen. Nach einer Niederlage im ersten Spiel gegen Kaiserslautern konnte sich das Nationalteam ins Turnier kämpfen und gewann am Ende mit einem Torverhältnis von 41 : 20 vor Wien und Kaiserslautern.

Eine herbe Enttäuschung mussten die Torballer wenige Wochen später hinnehmen. Zum ersten Nationenturnier, das Ende November in Nizza ausgetragen wurde, konnten die deutschen Nationalteams der Damen und Herren wegen des Streiks der Lufthansa-Piloten nicht anreisen. Das Turnier gewannen die Damen aus Frankreich und die Herren aus der Schweiz.

Der Ausblick auf die Deutsche Torball-Liga 2017: Von Januar bis April kämpfen 21 Herrenteams an vier Spieltagen um den Meistertitel. Der Deutsche Meister der Herren wird erstmals in einer Hin- und Rückrunde ermittelt. Die fünf Damenteams spielen parallel zum Rückrunden-Spieltag der Herren um den Titel. Die Titelträger der Damen und Herren qualifizieren sich für die Teilnahme am Torball-Weltcup 2017.

Mehr Infos unter www.torballportal.de


Dazu ein Bild: Das Runde muss ins Eckige: Beim Torball sind gutes Gehör und Teamgeist gefragt



Kurzinfo: Spieltage der Saison 2017

28.1., Berlin: Hinrundenspieltag der ersten Liga

18.2., Nürnberg: Spieltag der dritten Liga

18.3., Stuttgart: Spieltag der zweiten Liga

22.4., Frankfurt-Unterliederbach: Rückrundenspieltag der ersten Liga und Meisterschaftsturnier der Damen

Aus den Ländern

Vorgezogene Vorstandswahlen in Nordrhein

Nach den Amtsniederlegungen von drei Vorstandsmitgliedern des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Nordrhein, darunter Heinrich van Well und Dieter Holthaus als erster und zweiter Vorsitzender, hat der Verwaltungsrat des BSVN am 12. November einen neuen Vorstand gewählt. An der Spitze des Verbandes stehen nun Marco Mers aus Bonn als erster Vorsitzender und Diana Droßel aus Eschweiler als seine Stellvertreterin. Zu Beisitzern wurden Steffi Jakob aus Neuss, Petra Winke aus Solingen und Matthias Brell aus Essen gewählt.



AURA-HOTELS: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern): Hotel mit ca.50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein): Hotel mit ca.50 Betten
  • Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen): Hotel mit ca.100 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt): Pension mit ca.30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen): Pension mit ca.20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen): Pension mit ca.20 Betten
  • Saulgrub (Bayern): Hotel mit ca.90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

Ärztin ohne Plan B

Luisa Imhof, 20

Wie kommt man als sehbehinderter Mensch auf die Idee, Medizin zu studieren? Diese Frage wurde mir in den letzten Jahren oft gestellt  –  von meinen besorgten Eltern, stirnrunzelnden Lehrern oder irritierten Ärzten. Die Frage hat immer einen negativen Unterton und beinhaltet meist die unterschwellige Aussage: "Du spinnst doch." Ich muss zugeben, dass ich mir dieselbe Frage mit demselben Unterton auch oft selbst gestellt habe.

Schon als kleines Kind hat mich der Arztberuf fasziniert. Als ich ungefähr zwölf Jahre alt war, fing ich an, meinen Kindheitstraum etwas realitätsbezogener zu betrachten. Ich verglich die Anforderungen, die der Beruf an mich stellen würde, mit meinen Möglichkeiten  –  und kam zu dem Schluss, dass mein Traum ziemlich verrückt ist.

In der sechsten Klasse scheiterte ich beim Sezieren eines Schweineherzens und dem Vorbereiten von Präparaten für das Mikroskopieren zum ersten Mal an der Handhabung eines Skalpells. Meine Mitschüler lachten mich aus. Ich war wütend auf mich selbst und redete mir ein, ich sei zu dumm. Auch wenn ich eigentlich wusste, dass es nicht an meiner Intelligenz, sondern an meiner Sehbehinderung lag, hat mich das an meinem Vorhaben, Medizin zu studieren, zweifeln lassen. Meine Familie war ohnehin der Ansicht, das sei nur eine Phase und ich würde später sicher einen anderen Beruf ergreifen. Ich begann zu hoffen, dass sie Recht haben.

Meine Mutter drängte darauf, einen Plan B zu entwickeln. Wie die meisten in meiner Familie war sie überzeugt, dass meine Idee absurd und realitätsfern sei. Hätte sich in dieser Zeit nicht ein Gespräch mit meinem Onkel ergeben, wäre ich vielleicht von meinem Traum abgekommen. Da er Arzt ist, habe ich ihn gefragt, was er zu meinem Wunsch meint. Ohne zu zögern, antwortete er: "Luisa, wenn du das willst und daran glaubst, dann geht das auch." Dieser Satz hat mir Mut gemacht. Endlich gab es einen Menschen, der mich nicht für verrückt hielt, sondern ernst nahm.

In der Oberstufe wurde mir bei Hospitationen in Arztpraxen und Praktika in Krankenhäusern immer klarer, dass ich mir mit meinem Berufswunsch sicher bin. Trotzdem flog mein Bio-Heft vor lauter Frust über das gescheiterte Pipettieren, den kläglichen Versuch, ein Auge zu sezieren, oder wegen meiner wenig kunstvollen Zeichnungen mikroskopierter Beobachtungen hin und wieder quer durchs Zimmer. Immer wieder musste ich mich rechtfertigen, auch vor Ärzten und Krankenpflegern während meiner Praktika. Gleichzeitig konnte ich viel experimentieren und mich ausprobieren und erkannte, dass es für weitaus mehr Dinge eine Lösung gibt, als ich gedacht hatte.

Mittlerweile studiere ich seit drei Monaten Medizin in Halle (Saale). In den zahlreichen Gesprächen, die ich im Vorfeld mit der Universität geführt hatte, bin ich durchweg auf positive Resonanz gestoßen. Ich habe schnell Freunde gefunden, mit denen ich mich auf dem Campus verlaufen habe, die durch Vorlesen die anfänglichen Technik-Pannen mit meiner Tafelkamera abgefangen haben, mit denen ich lerne, hin und wieder verzweifle, aber vor allem lache.

Im Moment muss ich als erste behinderte Studentin meiner Fakultät Pionierarbeit leisten. Ich muss an alle möglichen Probleme denken, im Kopf mit der Problemlösung immer zwei Schritte weiter sein als das Studiendekanat und meine Dozenten, die zwar bemüht, aber völlig unerfahren sind. Viele Dinge muss ich selbst in die Hand nehmen und des Öfteren das Rad neu erfinden. Was gar nicht so einfach ist, wenn man noch nicht viel Ahnung vom Studieren an sich hat. Dennoch begegnen mir viele Menschen, die mich für meine Überzeugung und meine Art, mit der Situation umzugehen, bewundern, mir herzlich und verständnisvoll gegenüberstehen und mich unterstützen, für alle Probleme eine gute Lösung zu finden.

Ich möchte als Ärztin später gerne in direktem Kontakt mit Patienten arbeiten, am liebsten als Kinderärztin. In Richtung Psychiatrie zu gehen, kann ich mir ebenfalls vorstellen. Was letztendlich mit meiner Sehbehinderung möglich sein wird, wird die Zeit zeigen.

Meine Familie hat sich inzwischen auf den stillschweigenden Konsens geeinigt, dass sie mich von meinem Vorhaben nicht abbringen kann. Einigen fällt das schwer, andere sind insgeheim oder ganz offenkundig stolz auf mich und meine Entscheidung. Ich habe für mich erkannt: Ja, verrückt ist mein Wunsch, Ärztin zu werden. Unmöglich umzusetzen  –  das ist er aber nicht.

Luisa Imhof (20) studiert Medizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.


Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Eine junge Frau mit langen blonden Haaren und einer Brille mit dunklem Rahmen ist im Porträt zu sehen. Sie steht lächelnd vor einer weißen Wand und schaut leicht am Betrachter vorbei.

Service/Recht:

Mit der Verbandsklage zu mehr Barrierefreiheit

Im Januar geht der DBSV mit einem dreijährigen Projekt im rechtlichen Bereich an den Start. Das Ziel: Die Möglichkeiten der Verbandsklage besser zu nutzen, um Barrierefreiheit durchzusetzen. Bisher bleiben Verstöße gegen die Regelungen zur Barrierefreiheit meist ungeahndet, weil das nötige Wissen um die Verbandsklage fehlt. Das soll sich ändern, indem die Vereine rechtlich beraten und gecoacht werden.

Von Dr. Michael Richter  


Spätestens seit der Ratifikation der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 ist die Inklusion eine Zielvorgabe für Deutschland. Damit ist die Gesellschaft aufgerufen, die Rahmenbedingungen für die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung zu verbessern. Von zentraler Bedeutung hierfür ist die Herstellung von Barrierefreiheit im baulichen und digitalen Bereich. Die verschiedenen Aspekte von Barrierefreiheit sind im Bundesbehindertengleichstellungsgesetz (BGG) und in den Landesbehindertengleichstellungsgesetzen (LGG) geregelt und im Einzelnen in den Fachgesetzen, beispielsweise den Straßen- und Wegegesetzen oder Bauordnungen der Länder, fortgeschrieben. Bei der Umsetzung von Barrierefreiheit sind die einschlägigen DIN-Normen zu berücksichtigen.

Die Belange behinderter Menschen werden heute deutlich ernster genommen als noch Anfang dieses Jahrhunderts. So werden etwa bei der Planung und Umsetzung von öffentlichen Neu- und Umbauten zumeist Fachleute in eigener Sache oder die professionelle Expertise von Behindertenverbänden einbezogen. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass auf guten Rat nicht gehört, anderen Belangen der Vorrang gegeben oder  –  ohne Kenntnis der einschlägigen Regelwerke  –  Barrierefreiheit "irgendwie" umgesetzt wird, was im Ergebnis zu fragwürdigen oder sogar sicherheitsgefährdenden Ergebnissen führt. In diesen Fällen gibt es kaum eine Handhabe, die korrekte Umsetzung von Barrierefreiheit einzufordern. Oft besteht für den Einzelnen kein Klagerecht, weil eine unmittelbare Betroffenheit nicht gegeben ist. Oder die Klage ist wegen des hohen Kostenrisikos nicht zumutbar. Diesen Aspekt hatte der Gesetzgeber im Auge, als er in den Behindertengleichstellungsgesetzen ein so genanntes Verbandsklagerecht verankert hat. Das heißt, dass ein Verband, der sich satzungsgemäß für die Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung einsetzt, durch ein Gericht feststellen lassen kann, dass die einschlägigen Vorschriften zur Barrierefreiheit in einem konkreten Fall nicht oder nicht richtig berücksichtigt wurden.

Die Verbandsklage nach BGG oder den jeweiligen LGG ist ein sinnvolles Instrument, um Barrierefreiheit nachhaltig durchzusetzen, wurde in den vergangenen Jahren aber nur selten und wenn, dann meist erfolglos eingesetzt. Nach Einschätzung von Experten liegt dies vor allem daran, dass es schwierig ist, geeignete Fälle auszuwählen. Außerdem gibt es Wissenslücken bei der praktischen Umsetzung. Was kostet eine Verbandsklage? Wie lange dauert das Verfahren? Und was muss ein Verband im Vorfeld beachten? Fragen und Probleme, die in den 1980er und 1990er Jahren auch den wirksamen Einsatz des Verbandsklagerechts für Verbraucherschutzverbände verhinderten. Durch rechtliche Beratung und Coaching der Verbände konnte dieses Defizit jedoch überwunden werden, so dass die Verbandsklage zu einer "scharfen Waffe" bei der Durchsetzung von Verbraucherschutzinteressen geworden ist.

Hier setzt ein dreijähriges Projekt an, mit dem der DBSV im Januar 2017 an den Start geht. Gefördert von der Aktion Mensch, sollen kleine und mittlere Selbsthilfeverbände, die in der Regel über keine hauptamtliche Rechtsexpertise verfügen, zum Verbandsklagerecht beraten und gecoacht werden. Einschlägige Fälle werden gesammelt, priorisiert, gegebenenfalls vor Gericht gebracht und öffentlich dokumentiert. Erwähnenswert ist, dass der DBSV diese Leistung nicht nur Blinden- und Sehbehindertenvereinen, sondern auch Verbänden für Menschen mit anderen Behinderungen anbietet. Mit der Umsetzung ist im Wesentlichen die DBSV-Tochtergesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm) beauftragt, die durch die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Behindertenverbänden ihrem Namen gerechter werden kann als bisher.

In einem ersten Schritt kommt es darauf an, Fälle auszuwählen, die ein positives Urteil erwarten lassen und geeignet erscheinen, die Verbandsklage zur Durchsetzung von Barrierefreiheit in der Rechtsprechung zu etablieren. Hierfür kommen Fälle in Frage, bei denen nicht nur die Zugänglichkeit oder Nutzbarkeit von öffentlichen Einrichtungen eingeschränkt oder verhindert, sondern darüber hinaus die Sicherheit von Menschen mit Behinderung bedroht wird. Ein Beispiel sind falsch verlegte Bodenindikatoren, die zu einer Gefährdung führen können. Sollten Ihnen solche eindeutigen Fälle bekannt sein, nehmen Sie bitte Kontakt mit der rbm auf über die eigens eingerichtete Mailadresse barrierefreiheit@rbm-rechtsberatung.de oder per Telefon zu den bekannten Sprechzeiten (siehe Kontakt). Wenn Ihr Fall geeignet ist, wird die rbm gemeinsam mit dem zuständigen Behindertenverband, in der Regel mit Ihrem Landesverein, bei Verstößen gegen ein Bundesgesetz auch mit dem DBSV, eine Klage vorbereiten. So können Sie mit Ihrer Meldung dazu beitragen, die Trendwende bei Verbandsklagen nach dem BGG oder dem jeweiligen LGG herbeizuführen und ein wenig "Rechtsprechungsgeschichte" zu schreiben.

Dr. Michael Richter
Geschäftsführer der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen"



Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH wird vom DBSV als Alleingesellschafter unterhalten. Die Beratung wird in der Regel von behinderten Juristen durchgeführt und ist für Mitglieder der DBSV-Landesvereine kostenfrei.

Kontakt:
rbm gGmbH
Biegenstr.22, 35037 Marburg
E-Mail: kontakt@rbm-rechtsberatung.de
www.rbm-rechtsberatung.de

Telefonische Sprechzeiten:
Marburg
    Tel.: 0 64 21 / 9 48 44-90 oder -91
    montags und mittwochs, 13 bis 17 Uhr
    freitags, 9 bis 14 Uhr
Berlin
    Tel.: 0 30 / 91 20 30 91
    dienstags und donnerstags, 13 bis 17 Uhr

Medien:

Bücher

Fieber am Morgen

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Juli 1945, der junge Ungar Miklós hat das KZ Bergen-Belsen überlebt, konnte sich ins sichere Schweden retten und erfährt nun, dass ihn eine Krankheit das Leben kosten wird. Nach allem, was er durchgemacht hat. Nach all den Augenblicken, in denen er dem Tod von der Schippe gesprungen ist. Das will er sich nicht bieten lassen. Wenn der Tod ihn haben möchte, dann soll er nur kommen. Mit ihm gehen wird Miklós auf keinen Fall. Denn er hat andere Pläne. Er möchte endlich heiraten  –  keine Schwedin, sondern eine Ungarin. Eine Frau, die seine Sprache spricht und eine ungarische Seele hat. 117 junge Frauen aus Miklós' Heimatstadt haben die Vernichtungslager überlebt und sind in Schweden aufgenommen worden. Jeder von ihnen schreibt er einen Brief. Einige antworten ihm. Doch nur eine berührt sein Herz: Lili.

Eine große Geschichte über die Liebe und die wahre Geschichte des Ungarn Miklós Gárdos, Vater des Autors. Ergreifend und mit einem Augenzwinkern erzählt.

Péter Gárdos: Fieber am Morgen
1 CD DAISY (6:55 Stunden)
Sprecher: Markus Launhardt

Schnell, dein Leben

Ein Buch-Tipp von Claudia Gosen, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Louise wächst in den 1950er Jahren in den französischen Alpen auf. Weil sie eine gute Schülerin ist, darf sie studieren und geht nach Lyon. Dort verliebt sie sich in einen Deutschen. Sie heiratet, zieht in ein deutsches Dorf, die Kinder werden groß, die Eltern sterben. Es ist kein einfaches Leben in der neuen Heimat. Der Mann, den sie in Frankreich kennengelernt hat, hat sich verändert. Mit der Zeit erfährt Louise immer mehr über ihren Schwiegervater, der im Krieg in Frankreich war. Als sie schließlich Einblick in dessen Nachlass erhält, fügen sich Familiengeschichten wie Puzzleteile zusammen.

Die französisch-deutsche Autorin Silvie Schenk hat sich von ihrer eigenen Biografie inspirieren lassen. Mit Klarheit, Sensibilität und viel Tempo erzählt sie die Geschichte von Louise. Ein packendes Buch!

Silvie Schenk: Schnell, dein Leben
1 CD DAISY (3:56 Stunden)
Sprecherin: Beate Reker

Die Reformation

Ein Buch-Tipp von Ruth Tiedge, Bayerische Blindenhörbücherei


Im Oktober 1517 legt sich Martin Luther mit den beiden mächtigsten Institutionen seiner Zeit an: dem Papst und dem Kaiser. In 95 Thesen kritisiert der damals unbekannte Mönch aus Wittenberg die römische Kirche und setzt damit eine Revolution in Gang, die die Einheit der christlichen Kirche auflöst und bis heute als eines der bedeutendsten Ereignisse der Neuzeit gilt. Doch wie konnte es zu einem derart tiefgreifenden Wandel im Glauben der Menschen und im gesellschaftlichen Bewusstsein kommen? Dieser Frage gehen die Autoren eines Aufsatzbandes nach, der anlässlich des Lutherjahres 2017 erschienen ist. Dabei spannen sie den Bogen vom Ablasshandel über Kaiser Karl V. als Gegenspieler der Reformation bis zur Rolle des Buchdrucks, ohne den sich Luthers Ideen nie so schnell hätten verbreiten können.

Eine empfehlenswerte Lektüre, informativ und anschaulich, für Luther-Einsteiger wie auch für diejenigen, die ihr Geschichtswissen auffrischen und vertiefen möchten.

Dietmar Pieper und Eva-Maria Schnurr (Hrsg.): Die Reformation
1 CD DAISY (8 Stunden)
Sprecherin: Cornelia Bernoulli



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Alter Narr  –  was nun?

Werner Finck ist während der Zeit des Nationalsozialismus zu einem bedeutenden Kabarettisten geworden und als solcher bis heute bekannt. Er wollte sich den Kopf nicht verbieten lassen, ihn aber auch nicht verlieren. Sein Markenzeichen waren nicht zu Ende gesprochene Sätze und doppeldeutige Wortspiele. So hatte er ein Mittel gefunden, um die politischen Absurditäten seiner Zeit zu entlarven. In seiner Biografie "Alter Narr  –  was nun?" vereint Werner Finck seine Werke und blickt gewohnt kabarettistisch auf seine Zeit und sein Leben zurück.

Werner Finck: Alter Narr  –  was nun?
1 CD DAISY (11:30 Stunden)
Sprecher: Martin Mayrhofer
Preis: 29 Euro

Bestellungen beim BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen.

Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt
atz
Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg

Hörfilme

Stadtlandliebe

Anna und Sam sind hippe Öko-Berliner vom Prenzlauer Berg  –  sie Herzchirurgin, er Webtexter. Ständig im Stress, sehnt sich das Paar nach einer Veränderung. Warum nicht raus aufs Land ziehen? Anna eröffnet kurzerhand eine Praxis in Kloppendorf und Sam nimmt sich vor, dort endlich an seinem Roman zu schreiben. Doch auf dem Land ist auch nicht alles Gold, was glänzt: Das gekaufte Häuschen ist marode, in Annas Praxis herrscht die alteingesessene Sprechstundenhilfe Gertie mit eiserner Hand und die Nachbarschaft rückt den Neuankömmlingen für deren Geschmack zu sehr auf die Pelle. Als Sam auch noch damit herausrückt, dass er keine Kinder will, und daraufhin aus Angst vor einer ungewollten Vaterschaft an erektiler Dysfunktion leidet, versinkt das Paar endgültig im Chaos. Doch so schnell geben Anna und Sam den Plan vom glücklichen Landleben nicht auf ...

Stadtlandliebe (Komödie)
Regie und Drehbuch: Marco Kreuzpaintner
Mit Jessica Schwarz, Tom Beck, Uwe Ochsenknecht u.a.
Audiodeskription: audioskript
DVD und Blu-ray sind im Handel erhältlich.

Rätsel:

Januar/Februar-Rätsel

Gesucht werden sechs Paare aus sechsbuchstabigen Wörtern. Beide Wörter verwenden jeweils dieselben Buchstaben, nur in unterschiedlicher Reihenfolge. Beispiel: Eine Backzutat mit E und ein Hausteil mit G ergeben Eigelb und Giebel.

  1. Ein Wissensgebiet der Seefahrer mit N und ein antikes Gewand mit T
  2. Himmelskörper mit S und eine Ladeneinrichtung mit T
  3. Eine gezeichnete Linie mit S und ein Religionsangehöriger mit C
  4. Hartes Arbeiten mit A und ein Rheinzufluss mit N
  5. Viehfutter mit S und ein Frauenname mit G
  6. Eine Anlagengesamtheit mit E und eine Straftat mit B

Die Endbuchstaben der zweiten Lösungswörter ergeben ein Wort, das zu einem Schmuckstein umgestellt werden kann.

Rätselautor: Dieter Schoss  


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Februar an den

DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin

oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des Dezember-Rätsels

  1. Fassade
  2. Rechenprozess
  3. Oberbett
  4. Halbbruder
  5. Eulenspiegelei
  6. Windrose
  7. Eispickel
  8. Inselkette
  9. Heugabel
  10. Nudelform
  11. Aroma
  12. Chimäre
  13. Hochwasser
  14. Trampolin
  15. Eidgenosse
  16. Nebelfeld

Lösungswort: Frohe Weihnachten

Anzeigen:

Hinweis:

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Brailledrucker Index Everest II D mit Schallschutzhaube, unbenutzt, VB: 1.100 Euro, und Braillex 2D Screen Tastatur, VB: 600 Euro, Topzustand und voll funktionsfähig, umständehalber günstig abzugeben,

Tel.: 01 76 / 39 10 97 15

Verschenke

Punktschriftmaschine Perkins Brailler, 1976 gekauft, nicht mehr voll betriebstüchtig.

Chiffre 01/01/2017

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Gleitkugeln für Glasfiberlangstöcke und eventuell die dazugehörigen Stöcke,

Tel.: 03 69 63 / 2 85 41

Partnersuche

Ich heiße Marco Kärger, bin 37 J. alt, 1,64 m groß, wiege 68-70 kg und möchte gerne eine Partnerin kennenlernen. Sie sollte zw. 26-46 J. alt, treu, ehrlich, offen und lustig sein, man kann aber auch zusammen trauern. Ich bin Klavierstimmer, leidenschaftlicher Musiker und Amateurfunker und gehe gerne unter Leute,

Tel.: 05 11 / 98 43 70 17
mobil: 01 70 / 1 89 02 05

Stellenanzeigen

mediablis

Die Bayerische Medienabteilung für Schülerinnen und Schüler mit Blindheit und Seheinschränkungen (Mediablis) in München sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin für die fachliche Leitung.

Wir suchen jemanden:

  • der die Blindenschrift inkl. der Mathematikschriften perfekt beherrscht
  • der blindenspezifische Techniken und Technologien umfassend und sicher anwendet
  • der Talent für Koordination, Organisation und Kommunikation hat

Wir bieten eine verantwortungsvolle, vielseitige und selbstständige Tätigkeit in einem kleinen Team. Die Anstellung erfolgt unbefristet in Vollzeit, die Bezahlung richtet sich nach dem TV-L.

Weitere Infos unter www.mediablis-bayern.de


Bayer. Landesschule für Körperbehinderte  –  Medienabteilung für Blinde
In den Kirschen 1, 80992 München
Tel.: 089-17905-283

Gewerbliche Anzeigen

Thailandurlaub

Blindengerechte Bungalows direkt am Strand. Deutsch geführte Anlage, private Atmosphäre.

Informationen unter
Google: "Badeurlaub für Blinde und Sehende in Thailand" oder
Tel.: 0 93 77 / 8 30 97 74

Lust auf Urlaub und verreisen?

Der Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) informiert: Wenn Sie in einer Gruppe gemeinsam wegfahren, den Tag miteinander gestalten und sich dabei von Gedanken aus der Bibel anregen lassen wollen, dann schicken wir Ihnen gern unsere Reiseangebote für das Jahr 2017. Sie erhalten kostenlos eine Liste in Schwarzschrift oder Punktschrift.

Bestellen Sie unter
Tel.: 05 61 / 72 98 71 61 oder schreiben Sie an
buero@debess.de

Insel Usedom  –  Seebad Heringsdorf

Ferienwohnanlage Villa Stella Maris für blinde und stark sehbehinderte Gäste. Die Appartements sind blindengerecht eingerichtet und verfügen über Bad, Küche inkl. Geschirrspüler, Fernseher und Telefon.

Weitere Informationen über einen Urlaub an der See:
Deutsches Kath. Blindenwerk e.V.
Tel.: 02 28 / 96 78 79 60
E-Mail: info@dkbw.de
www.blindenwerk.de

Schottland-für-Alle  –  Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

Willkommen 2017! Ein neues Jahr hat begonnen und wir möchten Ihnen auf diesem Wege alles Gute, vor allem aber Gesundheit wünschen. Haben Sie sich schon Gedanken über Ihre Ferien gemacht? Auch für 2017 haben wir die unterschiedlichsten Reisen zu den verschiedensten Destinationen geplant. Großbritannien, Irland, Island, Jersey, Malta, Polen, das Baltikum und Skandinavien sind nur eine kleine Auswahl unserer Reiseziele. Eine Übersicht finden Sie auf unserer Homepage www.schottland-fuer-alle.com.

Gerne stehen wir für weitere Infos zur Verfügung per
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com oder unter
Tel.: 02 11 / 43 69 13 28 bzw. 00 44 / 18 63 / 76 60 10

Brailledrucken mit dem Mac oder Smartphone, auch in Kurzschrift?

Das geht jetzt! Mit den neuen Brailledruckern von Index Braille  –  und die gibt's jetzt bei

Com-M (Inh. Claudia Mischler-Korz)
79737 Herrischried
Tel.: 0 77 64 / 9 33 37 00
E-Mail: info@com-m.de
Podcasts zum Thema unter www.com-m.de/download

Wollen Sie die Philippinen kennenlernen?

Der Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) informiert: Am 3. März 2017 wird weltweit der Weltgebetstag gefeiert, der dieses Jahr von Frauen der Philippinen vorbereitet wurde. Feiern Sie mit und nutzen Sie die Gottesdienstordnung in Punktschrift.

Bestellen Sie unter
Tel.: 05 61 / 72 98 71 61 oder schreiben Sie an
buero@debess.de

Neu bei IPD: MyReader und MyEye von OrCam

Die Kamera wird an einer Brille befestigt, das Steuergerät tragen Sie bequem am Gürtel oder in einer Kleidungstasche. Die Geräte haben eine Text- oder eine Text-, Gesichts- und Gegenstandserkennung. Erkannter Text oder Informationen zu Gesichtern bzw. Gegenständen werden Ihnen über den nahe am Ohr angebrachten Lautsprecher vorgelesen.

Für Sie für mehr Unabhängigkeit im Alltag!

Interessiert?  –  Sprechen Sie uns an!  –  Ihre IPD

Tel.: 05 11 / 9 36 30 90
E-Mail: post@ipd-hannover.de
Web: www.ipd-hannover.de

AASB Maria Seidling

Individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln seit über 30 Jahren.


  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: DAISY-Player, TextToMP3, Editor
        ab 2.142,00 Euro
  • Spracheingabe Dragon Naturally Speaking Skripte für JAWS, Office und Lesephon®, jetzt mit Echo-Funktion, 2 Tage Schulung
        Preis auf Anfrage
  • Alva Braillezeilen, 40/80 Module, auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Screenreader JAWS mit Stimme Eloquence/Anna
        ab 1.679,34 Euro
        Schülerpreis auf Anfrage
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
        Preis auf Anfrage

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Präqualifiziert für die Produktgruppen 07. Zertifizierter Fachhändler für Dragon Naturally Speaking speziell für Blinde. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

LHZ  –  Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment

  • Großschrift-Tastatur XXL, gelb-schwarz
    Tastatur mit extra großer und kontrastreicher Beschriftung (Gelb/Schwarz)
    • Extra große Tastaturbeschriftung
    • Sehr kontrastreiche Farbgestaltung (schwarze Schrift auf gelben Tasten)
    • Spezieller Abriebschutz für eine lange Haltbarkeit der Schriftzeichen
    • Einfacher Anschluss über USB-Kabel
    • Tastengröße: 1,8 cm * 1,8 cm
    • Kompatibel mit allen Windows-Versionen

    M920  –  29,90 Euro

  • Blutzuckermessgerät Medisafe Fit Smile mit Sprachausgabe
    Blutzuckermessgerät zur quantitativen Selbstmessung der Blutzuckerkonzentration in frischem Vollblut. Das Gerät verfügt über eine vollumfängliche Sprachausgabe, mit der jeder Bedienschritt mittels natürlicher Sprache ausgegeben wird. Die Bedienung ist intuitiv und die Werte lassen sich unkompliziert interpretieren. Die Testspitze verfügt über eine Kapillarfunktion, so dass der Blutstropfen nicht mehr umständlich auf einen Teststreifen gebracht werden muss. Daten können einfach mittels eines USB-Anschlusses übertragen werden. Erfüllt ISO 15197:2013
        H526  –  32,00 Euro

Für die dunkle Jahreszeit

  • Signalklackband
    stark gelb reflektierend, 3 cm breit, schmiegt sich dank eingebauter Spiralfedern um Arm- oder Fußgelenke, Gesamtlänge: 34 cm
        V531  –  2,50 Euro
  • Signalwarnweste, neongelb, XXL
    Signal-Warnweste für Erwachsene, neongelb, Klettverschluss vorn, Vorder- und Rückseite mit drei schwarzen Punkten, Rückseite zusätzlich mit dem Schriftzug "BLIND". Material: 100% Polyester, extragroß (ca.72 * 74 cm), bis 40 º waschbar
        V536  –  13,50 Euro
  • Verkehrsschutzarmbinde
    reflektierend, mit Klettverschluss
    • Größe S, für Armumfang 21-28 cm
      V530  –  10,80 Euro
    • Größe M, für Armumfang 27-35 cm
      V528  –  11,10 Euro
    • Größe L, für Armumfang 35-43 cm
      V529  –  11,30 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-dresden.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Marland

Renaissance: Multifunktionale Taktile Armbanduhr

Renaissance ist eine elegante Armbanduhr aus rostfreiem Stahl für taubblinde, blinde und sehbehinderte Damen und Herren, die nicht nur Funktionalität, sondern auch Exklusivität schätzen. Durch Druck auf die entsprechenden Tasten werden aktuelle Uhrzeit und Datum wahlweise in Signalen und/oder Vibrationen wiedergegeben. Stoppuhr, Timer und verschiedene Alarmfunktionen vervollständigen diese meisterhafte Uhr.

BBC Reportage über Renaissance (16.8.2016): www.bbc.co.uk/programmes/b07nn8cc

Demnächst verfügbar: Wireless Link für kabellose Verbindung mit anderen Geräten wie Vibrationskopfkissen, Küchenwaagen etc.


Marland-Versand GmbH
Zollenreuter Str.6, D-88326 Aulendorf
Hotline: 0 08 00 / 63 63 63 63

Papenmeier RehaTechnik

Wir bieten Lösungen für individuelle Braille-Arbeitsplätze

In der Schwarzschriftausgabe ist eine blinde Frau zu sehen. Sie sitzt an ihrem Schreibtisch und arbeitet mit der Papenmeier Braillezeile BRAILLEX EL 80 c.


F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG
Talweg 2, 58239 Schwerte
Tel.: 0 23 04 / 9 46-0
E-Mail: info.reha@papenmeier.de
Internet: www.papenmeier.de

Nikolauspflege  –  Den Menschen sehen.

Werden Sie Begleiter!

Ihre Spende an die Nikolauspflege hilft blinden und sehbehinderten Menschen. Wir von der Nikolauspflege setzen uns dafür ein, dass es blinden, sehbehinderten und mehrfachbehinderten Menschen gut geht und sie am Leben teilhaben können.

Schenken Sie Lebensfreude!


Begleiten Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende:
BW-Bank
IBAN: DE97 6005 0101 0001 0009 99


Weitere Informationen: www.nikolauspflege.de

BAUM

Visio 500  –  das professionelle Full HD Bildschirmlesegerät für den Arbeitsplatz

Visio 500 ist das neue professionelle Full HD Bildschirmlesegerät für Menschen mit Sehbehinderung. Dank des flexibel einstellbaren Bildschirms und vier Kamerapositionen ist Visio 500 die beste Lösung für ergonomisches Arbeiten von zu Hause aus, in der Schule und Ausbildung sowie am Arbeitsplatz. Mit seinem 22 Zoll Bildschirm und seiner Full HD Kamera liefert Visio 500 kristallklare und gestochen scharfe Bilder.


  • individuell anpassbar in Höhe, Neigung und Betrachtungsabstand, optimale Ergonomie
  • einfache und intuitive Bedienung
  • komfortabler 22 Zoll Bildschirm
  • Full HD Kamera und Auflösung
  • modernes und ergonomisches Design
  • erstklassige Qualität für Arbeitsplatz, Bildung und Heim-Anwender

Baum Retec AG
Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte
Industriestr.15, 74909 Meckesheim
Tel.: 0 62 23 / 49 09-0
Fax: 0 62 23 / 49 09-399
E-Mail: info@baum.de
Internet: www.baum.de

SightCity Frankfurt

3. bis 5. Mai 2017
Sheraton Frankfurt Airport Hotel

3. und 4. Mai: 10 bis 18 Uhr
5. Mai: 10 bis 16 Uhr


Die weltweit führende Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel

  • Freier Eintritt
  • Abholservice für sehgeschädigte Besucher vom Messebahnhof
  • Persönliche Messeguides
  • Hersteller präsentieren Neuheiten und Bewährtes auf 2 Ebenen

SightCity Forum: Hochklassiges Vortrags-Programm

  • Medizinische Fachvorträge, Fortbildungen und Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen
  • Weiterbildungen für Ärzte und Fachberufe
  • Beratung durch Selbsthilfegruppen und Institutionen
  • BBWs und BFWs informieren über Arbeit, Ausbildung und Beruf

Veranstaltungsort:
Sheraton Frankfurt Airport Hotel
Hugo-Eckener-Ring 15, 60549 Frankfurt/M.

Kontakt:
SightCity GmbH i. Gr. c/o Metec AG
Hasenbergstr.31, D-70178 Stuttgart
Tel.: + 49 (0) 7 11 / 6 66 03 18
Fax: + 49 (0) 7 11 / 6 66 03 33
E-Mail: info@sightcity.net
www.sightcity.net

Hörfilm.info:

Karl-May-Woche im BR

Da die "Gegenwart" zum Jahresanfang in einer Doppelausgabe erscheint, erwarten Sie in dieser Beilage neben den laufenden Terminen im Januar auch einige Highlights im Februar.

Das neue Jahr startet mit einigen Filmklassikern. Der BR zeigt in der ersten Januarwoche von Montag bis Freitag jeden Abend um 20.15 Uhr eine Karl-May-Verfilmung. Los geht es am Montag mit dem ersten Winnetou-Teil, natürlich mit Pierre Brice in der Hauptrolle. In der ARD laufen mit "WaPo Bodensee" (ab dem 17. Januar immer 18.50 Uhr) und "Frau Temme sucht das Glück" (ab dem 24. Januar immer 20.15 Uhr) zwei neue Serien mit Audiodeskription an.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit den Hörfilmen im neuen Jahr!

Ausgewählte Sendetermine

So., 1.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Sturm
TV-Krimi

Mo., 2.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Spuren der Rache (1)
Zweiteiliger Spielfilm

Mo., 2.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Die Lebenden und die Toten  –  Ein Taunuskrimi (1)
TV-Krimi

Mo., 2.1.2017, 20.15 Uhr, BR
Winnetou (1)
Filmklassiker

Mo., 2.1.2017, 20.15 Uhr, SWR
Hape Kerkeling  –  Witzigkeit kennt keine Grenzen
Dokumentation

Di., 3.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Nord Nord Mord: Clüver und die wilde Nacht
TV-Krimi

Di., 3.1.2017, 20.15 Uhr, BR
Winnetou (2)
Filmklassiker

Mi., 4.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Spuren der Rache (2)
Zweiteiliger Spielfilm

Mi., 4.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Die Lebenden und die Toten  –  Ein Taunuskrimi (2)
TV-Krimi

Mi., 4.1.2017, 20.15 Uhr, BR
Winnetou (3)
Filmklassiker

Mi., 4.1.2017, 21.45 Uhr, ARD
Kommissar Wallander: Lektionen der Liebe
Spielfilm

Do., 5.1.2017, 20.15 Uhr, BR
Old Surehand
Filmklassiker

Fr., 6.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Eva über Bord
Spielfilm

Fr., 6.1.2017, 20.15 Uhr, BR
Der Ölprinz
Filmklassiker

Sa., 7.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Schlagerchampions  –  Das große Fest der Besten
TV-Show mit Live-AD

Sa., 7.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Ein starkes Team: Vergiftet
TV-Krimi

Sa., 7.1.2017, 20.15 Uhr, BR
Willkommen bei den Sch'tis
Komödie

So., 8.1.2017, 11.00 Uhr, ARD
Prinzessin Maleen
Märchenfilm

So., 8.1.2017, 16.30 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Der erste Winter
Natur-Doku

So., 8.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Land in dieser Zeit
TV-Krimi

So., 8.1.2017, 21.45 Uhr, ARD
Kommissar Maigret: Ein toter Mann
Spielfilm

Mo., 9.1.2017, 0.05 Uhr, ARD
Volver  –  Zurückkehren
Spielfilm


Hörfilm-tipp

Mo., 9.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Auf Leben und Tod  –  Die große Jagd (1)
Dreiteilige Natur-Doku

Der ewige Wettstreit zwischen Jägern und Gejagten: Für beide geht es dabei um Leben und Tod. "Die große Jagd" aus der Serie "Auf Leben und Tod" vom Produzenten Alastair Fothergill ("Planet Erde") enthüllt die außergewöhnlichsten Strategien von Raubtieren, um Beute zu machen. Weitere Folgen laufen an den kommenden Montagen jeweils um 20.15 Uhr.


Mo., 9.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Mörderische Stille
TV-Krimi

Mo., 9.1.2017, 22.15 Uhr, ZDF
James Bond 007  –  Ein Quantum Trost
Spielfilm

Di., 10.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Inspektor Jury spielt Katz und Maus
TV-Krimi

Di., 10.1.2017, 22.45 Uhr, ARD
Unverschämtes Glück
TV-Film

Mi., 11.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Die Diva, Thailand und wir
TV-Film

Do., 12.1.2017, 20.15 Uhr, ARD

Mordkommission Istanbul: Ein Dorf unter Verdacht Spielfilm

Fr., 13.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Arzt mit Nebenwirkung
Spielfilm


Hörfilm-Tipp

Fr., 13.1.2017, 20.15 Uhr, arte
Brief an mein Leben
TV-Film

Urs Eggers freie Verfilmung des gleichnamigen biografischen Romans von Miriam Meckel mit Grimme-Preisträgerin Marie Bäumer in der Hauptrolle: Diagnose Burn-Out! Die erfolgreiche Karrierefrau Toni Lehmstedt lässt sich nach einem körperlichen Zusammenbruch in eine psychiatrische Klinik einweisen.


Fr., 13.1.2017, 20.15 Uhr, WDR
Kyrill  –  Ein Orkan fegt durchs Land
Dokumentation

Sa., 14.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Kalt ist die Angst
Spielfilm

Sa., 14.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Wilsberg: Der Betreuer
TV-Krimi

Sa., 14.1.2017, 20.15 Uhr, BR
Wir sind die Neuen
Komödie

So., 15.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Die Wacht am Rhein
TV-Krimi

So., 15.1.2017, 21.45 Uhr, ZDFneo
Solo für Weiss (1): Das verschwundene Mädchen
TV-Krimi

Mo., 16.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Das Sacher. In bester Gesellschaft (1)
TV-Film

Di., 17.1.2017, 14.15 Uhr, 3sat
Kleiner Langschläfer hellwach  –  Die Haselmaus
Natur-Doku

Di., 17.1.2017, 20.15 Uhr, ZDFneo
Mörderische Jagd
TV-Krimi

Di., 17.1.2017, 22.45 Uhr, ARD
Storno  –  Todsicher versichert
TV-Komödie

Mi., 18.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Schnitzel geht immer
TV-Film

Mi., 18.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Das Sacher. In bester Gesellschaft (2)
TV-Film

Do., 19.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Mordkommission Istanbul: Der verlorene Sohn
Spielfilm

Do., 19.1.2017, 20.15 Uhr, ZDFneo
Nachtschicht: Geld regiert die Welt
TV-Krimi

Fr., 20.1.2017, 20.15 Uhr, WDR
Geheimnis Dortmunder U
Dokumentation

Sa., 21.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Kommissarin Heller: Verdeckte Spuren
TV-Krimi

So., 22.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Schock
TV-Krimi

So., 22.1.2017, 21.45 Uhr, 3sat
Herbe Mischung
TV-Komödie

So., 22.1.2017, 21.45 Uhr, ZDFneo
Solo für Weiss (2): Die Wahrheit hat viele Gesichter
TV-Krimi

Mo., 23.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Ein Kommissar kehrt zurück
TV-Krimi

Mo., 23.1.2017, 22.10 Uhr, arte
Pforten der Nacht
Filmklassiker

Mo., 23.1.2017, 22.15 Uhr, ZDF
Stieg Larsson: Verblendung
Spielfilm

Di., 24.1.2017, 20.15 Uhr, 3sat
Meine Tochter Anne Frank
TV-Film

Di., 24.1.2017, 20.15 Uhr, ZDFneo
Helen Dorn: Das dritte Mädchen
TV-Krimi

Di., 24.1.2017, 21.45 Uhr, ZDFneo
Dresden Mord: Nachtgestalten
TV-Krimi

Mi., 25.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Wunschkinder
TV-Film

Mi., 25.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Marie Brand und das ewige Wettrennen
TV-Krimi

Do., 26.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Nachtschicht: Wir sind alle keine Engel
TV-Krimi

Do., 26.1.2017, 22.45 Uhr, RBB
Der Vorleser
Spielfilm

Fr., 27.1.2017, 20.15 Uhr, WDR
Geheimnis Kölner Dom
Dokumentation

Sa., 28.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Helen Dorn: Gnadenlos
TV-Krimi

So., 29.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Söhne und Väter
TV-Krimi

So., 29.1.2017, 23.30 Uhr, ZDF
Stieg Larsson: Verdammnis
Spielfilm

Mo., 30.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Landgericht: Familiengeschichte (1)
TV-Film

Mo., 30.1.2017, 22.55 Uhr, ZDF
Stieg Larsson: Vergebung
Spielfilm

Di., 31.1.2017, 20.15 Uhr, ZDFneo
Helen Dorn: Unter Kontrolle
TV-Krimi

Di., 31.1.2017, 22.10 Uhr, WDR
Dallas Buyers Club
Spielfilm

Mi., 1.2.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Landgericht: Familiengeschichte (2)
TV-Film


Hörfilm-Tipp

Mi., 1.2.2017, 23.30 Uhr, arte
Kafkas Der Bau
Spielfilm

TV-Premiere des gleichnamigen Romans von Franz Kafka: Der Film erzählt die Geschichte der "Verwandlung" eines Menschen in einer sich rapide verändernden und zunehmend abgeschotteten und unsozialen Welt. Ein Mann (Axel Prahl), der alles erreicht zu haben scheint, hat sich eingerichtet in seinem Bau, einem festungsartigen Wohnkomplex. Doch so sehr er sie ignorieren will  –  es gibt sie doch, die Welt dort draußen.


22.2.2017, 23.15 Uhr, arte
Tod den Hippies  –  Es lebe der Punk
Spielfilm

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

Sendeplätze mit AD

Mo., 20.15 Uhr, ZDF
Fernsehfilm der Woche

Mi., 20.15 Uhr, ARD
FilmMittwoch im Ersten

Fr., 20.15 Uhr, ARD
Freitagsfilm im Ersten

Sa., 20.15 Uhr, ZDF
Samstagskrimi

Serien und Sendereihen mit AD

Mo.-Do., 19.30 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam
(Wiederholungen: In der darauf folgenden Nacht, am folgenden Tag um 6 Uhr sowie je 2 Folgen einer Woche samstags und sonntags ab 6.30 Uhr)

Mo.-Do., 19.45 Uhr, ARD
Wissen vor acht

Mo., 18.50 Uhr, ARD
Morden im Norden

Mo., 23.05 Uhr, MDR (je 2 Folgen, ab 9.1.)
Weissensee (1. Staffel)

Mo., ca.24.00 Uhr, 3sat
37 Grad

Di., 18.50 Uhr, ARD
Familie Dr. Kleist

Di., 18.50 Uhr, ARD (ab 17.1.)
WaPo Bodensee

Di., 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops

Di., 20.15 Uhr, ARD
Die Kanzlei

Di., 20.15 Uhr, ARD (ab. 24.1.)
Frau Temme sucht das Glück

Di., 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde (Wiederholung: Fr., 14.15 Uhr)

Di., 21.00 Uhr, Do., 18.50 Uhr und Sa., 12.05 Uhr, ARD
In aller Freundschaft
(Wiederholungen: Mo.-Fr., 12.10 Uhr, NDR; Mo.-Fr., 13.30 Uhr, BR; So., 13.00 Uhr, WDR; So., 17.05 Uhr, RBB; Mo.-Fr., 11.45 Uhr; Mo., 8.50 Uhr; So., 17.10 Uhr und So., 18.05 Uhr, MDR)

Di., 22.45 Uhr, HR
Sherlock

Mi., 18.00 Uhr, ZDF
SOKO Wismar

Mi., 18.50 Uhr, ARD
Rentnercops

Mi., 19.25 Uhr, ZDF
Heldt

Do., 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante

Fr., 0.45 Uhr, ZDF (ab 20.1.)
Vera  –  Ein ganz spezieller Fall

Fr., 19.25 Uhr, ZDF
Bettys Diagnose

Sa., 9.50 Uhr, MDR
Um Himmels Willen

Sa., 10.50 Uhr, MDR
Tierärztin Dr. Mertens

Sa., 19.25 Uhr, ZDF
Die Bergretter

So., 8.10 Uhr, ZDF
Löwenzahn

So., 20.15 Uhr, ARD
Tatort / Polizeiruf 110
(Wiederholungen: Mo., 20.15 Uhr, RBB; Di., 22.00 Uhr, NDR; Mi., 22.00 Uhr, SWR; Mi., 22.05 Uhr, MDR; Fr., 22.00 Uhr, ARD)



Kurzinfo: hörfilm.info

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    Tel.: 0 30 / 28 53 87-264
    E-Mail: a.chyla@dbsv.org


Eine Beilage des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV), gefördert von der Aktion Mensch