Gegenwart Ausgabe 01/2015

"Die Gegenwart" Heft 01/2015

Inhaltsverzeichnis Heft 01/2015

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

Im Gespräch:

Vorbehalte abbauen  –  Begegnungen schaffen

DBSV-Nachrichten:

Goodbye Mr. Euro!

Kurzinfo: Ein Tandem für die internationale Zusammenarbeit

Beraten und beschlossen

Meldungen

"In Bewegung"  –  das Louis-Braille-Festival 2016

DBR übt scharfe Kritik an der Beschäftigungspolitik für behinderte Menschen

Internationale Umfrage zu Augenproblemen bei Diabetes

Mehr Selbstbestimmung: Der DBSV hat wieder Taubblindensprecher

AMD-Netz NRW: neues korporatives Mitglied des DBSV

Tastbilder aus dem Taubblindenwerk in der "Gegenwart"

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Thema: Studieren

Improvisation ist das halbe Diplom

Mit Luftschlange und Handwagen durchs Studium

Hilfsmittel, Assistenz und Nachteilsausgleiche

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Kurzinfo: Informieren und weiterbilden

Kurzinfo: Beratung an den Hochschulen

Viele Wege führen zur Literatur

Eine Hochschule für alle

Erfahrungsaustausch und Textservice

Kurzinfo: TriTeam  –  jetzt bewerben!

Termine & Tipps:

Termine

Fortbildungsangebote des DVBS

Chorsingen und Musizieren im Harz

Italienisch lernen in "Bella Italia"

Abitur  –  was nun ...?

DBSV-Veranstaltungen

Beraterseminare

Begegnungsseminar für hörsehbehinderte Menschen

Forum:

Abenteuer Fernbus

Kurzinfo: Meldestelle und Lastenheft

Anerkennung für Menschen mit Mehrfachbehinderungen

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Bildung

Inklusive Bildung: Behindertenbeauftragte beschließen Stuttgarter Erklärung

Recht

Kein genereller Anspruch auf Prozessunterlagen in Blindenschrift

Sport

Blindenfußball: Brasilien ist Weltmeister 2014

Aus den Ländern

Vorstandswahlen in Niedersachsen

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

"Applaus ist meine größte Belohnung"

Medien:

Bücher

Niemandsland

Ein Buchladen zum Verlieben

Der schönste Hundesommer der Welt

Unterhaltung

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Rätsel:

Januar-Rätsel

Lösung des Dezember-Rätsels

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Partnersuche

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

Duftschatz

SynPhon

Deutsches Katholisches Blindenwerk

Schottland-für-Alle

BIT-Zentrum des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e.V.

AASB Maria Seidling

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Schau mal rein bei Marland

LHZ  –  Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Computerunterstütztes Sehtraining

BFW Würzburg

Papenmeier

RTB

Second Sight

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
Zwei Studentinnen stehen nebeneinander vor einem hohen Bücherregal in einer Bibliothek. Die eine liest aus einem Buch vor, das sie aufgeschlagen in der Hand hält. Die andere umfasst den Langstock vor ihrem Körper und hört aufmerksam zu. Mehr zum Studieren mit Seheinschränkung lesen Sie im "Thema: Studieren".


Rückseite:
"Tastkunst  –  Werke taubblinder und hörsehbehinderter Menschen"
Bildbeschreibung: Mit den Borsten nach oben, bilden mehrere Bürsten eine stilisierte Blüte, die an eine Sonnenblume erinnert. Die Mitte der Blüte besteht aus dunklen Borsten. Die Blütenblätter werden von ovalen Bürsten mit hellen Borsten dargestellt. Der Untergrund des Tastbildes ist grün marmoriert.
Eine Reihe in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Taubblindenwerk Hannover.



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
69. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:

"Blickpunkt Auge" (BPA)


Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

zwischen gestern und heute pendelt die "Gegenwart" diesmal hin und her. Wie ist es heute für blinde und sehbehinderte Menschen zu studieren? Und wie war es vor 50 Jahren? Oder im Gespräch mit dem Vorstand der Aktion Mensch: Wo steht die Soziallotterie heute? Und was hat sie in den vergangenen 50 Jahren erreicht?

Im Schwerpunkt zum Thema "Studieren" berichten zwei "Gegenwart"-Leser von ihren Studienerfahrungen: eine Psychologin, die kurz vor dem Einstieg in ihr Berufsleben steht, und ein Jurist, der in den 1960er Jahren studiert hat. Damals gab es weder Braillezeilen noch Scanner, weder Vorlesegeld noch Aufsprachedienste. Heute ist vieles besser. Doch trotz Studienassistenz und Nachteilsausgleichen kann von einer gleichberechtigten Teilhabe noch keine Rede sein. Um gut durchs Studium zu kommen, brauchen Studierende mit Behinderung nach wie vor sehr viel Durchhaltevermögen.

Die Aktion Mensch hat viel in Bewegung gebracht, seit sie im Jahr 1964 gegründet wurde. Im Gespräch mit ihrem Vorstand Armin von Buttlar werden Erinnerungen wach an den "Großen Preis" mit Wum und Wendelin und an die Umbenennung von "Aktion Sorgenkind" in "Aktion Mensch" im Jahr 2000. Heute öffnet sich unsere Gesellschaft immer mehr. Behinderte Menschen werden nicht mehr nur über ihre Behinderung definiert, sondern als Persönlichkeiten wahrgenommen, die Stärken und Schwächen haben wie jeder andere Mensch auch. Die Aktion Mensch unterstützt diese Entwicklung mit ihren Kampagnen und zahllosen geförderten Projekten. Wenn gelebte Inklusion im Kleinen funktioniert, kann auch der große Wandel gelingen.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

Im Gespräch:

Vorbehalte abbauen  –  Begegnungen schaffen

Ob Blindenfußball-Bundesliga, Deutscher Hörfilmpreis oder Louis-Braille-Festival: Ohne die Aktion Mensch wären viele Aktivitäten des DBSV nicht möglich. Im vergangenen Jahr ist die Soziallotterie 50 Jahre alt geworden. Ein Interview mit ihrem Vorstand Armin von Buttlar über das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung, Vorteile der Unterschiedlichkeit, uneinsichtige Behörden und den "Großen Preis" auf Großmutters Sofa.

Interview: Irene Klein  


Herr von Buttlar, der Zukunftskongress der Aktion Mensch liegt hinter Ihnen. Das war der Schlusspunkt des Jubiläumsjahres 2014, in dem die Aktion Mensch ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert hat. Was nehmen Sie von diesem Kongress für Impulse mit?

"Schon viel erreicht, noch viel mehr vor": So hieß das Motto unseres Jubiläumsjahres. Mit diesem Kongress wollen wir den Startschuss geben für das "Noch viel mehr vor" und den Blick nach vorn wagen. Das fällt uns allen sehr schwer, die Diskussion fällt schnell zurück in das aktuelle Ist, was alles nicht geht und nicht gut ist. Den Blick nach vorn zu richten und zu fragen: Was müssen wir jetzt tun, damit wir in fünf bis zehn Jahren dieses oder jenes erreichen können? Daran müssen wir arbeiten. Das ist die wichtigste Erkenntnis, die ich hier gewonnen habe.


Eine Befragung der Aktion Mensch, die in diesem Frühjahr durchgeführt wurde, ist zu dem Ergebnis gekommen, dass 93 Prozent der Deutschen Inklusion befürworten, aber nur 14 Prozent Kontakt mit behinderten Menschen haben, ob im beruflichen oder privaten Umfeld. Woran liegt es, dass Wunsch und Wirklichkeit so weit auseinander liegen?

Ein wesentlicher Punkt ist, dass viele Menschen mit Behinderung immer noch in einer Parallelwelt leben. Sie gehen in den Frühförder-Kindergarten, die Förderschule, dann in die Werkstatt und später in die betreute Lebenssituation. So kommt keine Begegnung mit Menschen ohne Behinderung zustande. Und wenn keine Begegnung stattfindet, gibt es Vorurteile und Berührungsängste. Über 90 Prozent finden eine inklusive Gesellschaft gut und richtig. Also müssen wir daran arbeiten, dass diese Begegnung und diese Normalität entstehen kann.


Das heißt aber, dass der erste Schritt geschafft ist: Die Menschen haben sich geöffnet.

Absolut! Ich glaube, dass wir langsam wegkommen von der Diskussion über die Defizite hin zu einer Diskussion über die Vorteile der Unterschiedlichkeit. Das wird sich hoffentlich sukzessive auch im Alltag zeigen.


Was kann die Aktion Mensch tun, um der Zukunft näher zu kommen, um die inklusive Gesellschaft allmählich Wirklichkeit werden zu lassen?

Wir verstehen uns als Plattform, um unterschiedlichste Akteure zusammenzubringen, wie zum Beispiel auf diesem Kongress, um über die Zukunftsgestaltung zu sprechen und neue Ideen zu entwickeln. Auf der anderen Seite können wir in der Gesellschaft sensibilisieren. Wir machen große Kampagnen zum Thema Inklusion, über die Vorteile einer inklusiven Gesellschaftsform. Und das dritte Standbein ist natürlich die Förderung. Wir fördern sehr viele Projekte, die Inklusion Wirklichkeit werden lassen. Das sind unsere drei Standbeine und damit werden wir weiter genug zu tun haben.


Würden Sie so weit gehen zu sagen, dass die Aktion Mensch über Bande ins politische Feld spielt?

Nein, so sehe ich das nicht. Die Aktion Mensch ist keine politische Organisation. Da wir unabhängig sind, gelingt es uns, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen, ohne dass dabei ideologische Unterschiedlichkeiten ausgetragen werden. Wir wollen Plattform sein, wir wollen Dinge anstoßen, wir wollen etwas in Bewegung setzen. Am Ende spielt das auch ins politische Lager, das ist ganz klar, aber wir sind kein politischer Akteur.


Als die Aktion Mensch  –  damals noch als Aktion Sorgenkind  –  1964 gegründet wurde, waren Sie Kind. Wie haben Sie damals den Umgang mit behinderten Menschen erlebt? Und können Sie sich noch erinnern, wann Sie zum ersten Mal von der Aktion Sorgenkind erfahren haben?

Mir geht es ähnlich wie den meisten Menschen in Deutschland: Ich hatte in meiner Kindheit nichts mit Menschen mit Behinderung zu tun. Meine erste Begegnung mit der Aktion Sorgenkind hatte ich bei meiner Großmutter beim "Großen Preis" am Donnerstagabend, wenn wir diese Familiensendung, die damals einen Marktanteil von über 60 Prozent hatte, gesehen haben. Dadurch ist die Marke Aktion Sorgenkind bei den meisten in meinem Alter sehr tief verankert.


In den 1980er Jahren geriet die Aktion Sorgenkind unter Druck. Damals kam die Behindertenbewegung auf, und die Betroffenen fanden sich nicht mehr in dem Namen wieder und haben auch die Förderpolitik der Aktion Sorgenkind kritisiert. Denn es wurden hauptsächlich große Einrichtungen auf der grünen Wiese gefördert  –  fernab von der Gesellschaft. Bis es zu klaren Änderungen kam, die sich am deutlichsten in der Umbenennung in Aktion Mensch zeigten, hat es aber fast 20 Jahre gedauert. Warum?

Die Namensänderung der Aktion Mensch ist der Endpunkt einer gesellschaftlichen Entwicklung gewesen, die sich über viele Jahre hingezogen hat. Die Sichtweise auf Menschen mit Behinderung, weg von einem Versorgungsfall, hin zu einem selbstbewussten Menschen, der in der Gesellschaft etwas beizutragen hat, hat lange gedauert  –  bei den Menschen mit Behinderung selbst, aber insbesondere bei den Akteuren, die den Fürsorgegedanken vertreten haben. Auch die damaligen Betreiber der Aktion Sorgenkind haben Zeit für diesen Prozess gebraucht. Und dann war es noch ein langer Weg, bis zur Entscheidung, einen so bekannten Markennamen wie den der Aktion Sorgenkind aufzugeben. Natürlich hat man sich gefragt, ob die Aktion Sorgenkind unter einem neuen Namen noch in der Lage wäre, genügend Lose zu verkaufen und die entsprechende Projektförderung zu betreiben. Im Jahr 2000 hat das schließlich zur Namensänderung geführt. Es ging gar nicht mehr anders. Sonst hätte die Community der Menschen mit Behinderung irgendwann gesagt: Wir nehmen kein Geld mehr von der Aktion Sorgenkind. Und das wäre auch richtig gewesen.


Das heißt, die Aktion Mensch hat nicht mehr für die Menschen, sondern mit den Menschen gearbeitet. Wie schlägt sich das in der Struktur Ihrer Mitarbeiter nieder?

Wir nehmen gerne eine Vorbildrolle ein: Etwa 15 Prozent unserer Mitarbeiter haben eine Behinderung. Der Unterschied wird im Alltag gar nicht wahrgenommen. Das sind engagierte und extrem qualifizierte Kolleginnen und Kollegen, die sich den gleichen Anforderungen stellen müssen wie andere auch. Für uns ist das eine Selbstverständlichkeit. Wer, wenn nicht wir?


Die Aktion Mensch ist Deutschlands größte private Förderorganisation im sozialen Bereich. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 3,5 Milliarden Euro an soziale Projekte weitergegeben. Heute werden monatlich bis zu 1.000 Projekte unterstützt. Wie würden Sie das Erfolgsrezept der Aktion Mensch beschreiben?

Das Erfolgsrezept ist unser Geschäftsmodell. Wir sind eine Organisation, die Gelder über die Lotterie akquiriert. Wir haben etwa 4,5 Millionen Kunden, die in der Lotterie mitspielen, und schütten jährlich etwa 130 Millionen Euro an die Gewinner aus. Lotterien sind sehr ertragreich, das heißt, es bleibt von dem Lotterieumsatz viel übrig. Und das dürfen wir weitergeben an soziale Projekte. Dieses Geschäftsmodell ist hochattraktiv und für uns ein absoluter Glücksfall. Wir brauchen keine Spenden zu akquirieren, sondern wir haben ein eigenes Produkt, das wir verkaufen. Es gewinnt eigentlich jeder: Der Lotteriespieler hat die Chance auf einen Gewinn, und wenn er selber nicht gewinnt, dann hat er mit seinem Geld andere gewinnen lassen.


Und trotzdem gibt es auch Probleme. Die Umsätze haben in den letzten Jahren stagniert. Das liegt unter anderem an dem Glücksspielstaatsvertrag, der hohe Auflagen macht bei Werbung und Vertrieb, gerade auch im Internet. Welche Chancen sehen Sie, hier für die Aktion Mensch Sonderregelungen herauszuholen?

Lotterien unterliegen der Glücksspielaufsicht und dem so genannten Glücksspielstaatsvertrag, der allerdings seit 2012 Regelungen beinhaltet, die für uns gut sind. Es gibt durchaus eine Differenzierung zwischen unterschiedlichen Gefährdungspotenzialen von Glücksspielen. Inzwischen ist gesetzlich anerkannt, dass Soziallotterien das geringste Gefährdungspotenzial haben. Unser Problem ist aber, dass der politische Wille, der im Gesetz verankert ist, von den Genehmigungsbehörden nicht entsprechend ausgeführt wird. Wir werden so stark reglementiert wie noch nie. Deswegen haben wir mehrere Klageverfahren angestrengt. Die Rechtsprechung ist bisher jedes Mal zu unseren Gunsten ausgegangen. Trotzdem ändern die Behörden nicht ihr Verhalten. Das ist für uns sehr schmerzlich, denn wir würden unsere Lose gern noch mehr und attraktiver im Internet anbieten.


Für den DBSV ist die Aktion Mensch seit Jahren und Jahrzehnten ein ganz wichtiger Förderer. Ich erinnere nur an Projekte wie die Blindenfußball-Bundesliga, den Deutschen Hörfilmpreis oder das Louis Braille Festival. Um die Idee der Inklusion in die Breite zu tragen, nimmt die Aktion Mensch verstärkt Organisationen ins Visier, die mit Behinderung nichts zu tun haben, sich dem Thema aber öffnen wollen. Was bedeutet das für die Selbsthilfe? Kann es für sie schwieriger werden, mit ihren Projekten zu landen?

Nein, da sehe ich keine Gefahr. Was wir wollen, ist, dass sich Organisationen der Selbsthilfe für Menschen ohne Behinderung öffnen und umgekehrt dass Organisationen, die Menschen mit Behinderung bisher nicht in ihrem Fokus hatten, sich für diese öffnen. Unser Förderziel ist, Inklusion im Alltag Wirklichkeit werden zu lassen  –  das gilt für beide Seiten. Das heißt nicht, dass gute Projekte der Selbsthilfe nicht mehr gefördert werden. Wir haben Potenzial, über unser bisheriges Förderspektrum hinauszugehen, ohne das, was wir bisher tun, zu vernachlässigen.


Zurück zum Zukunftskongress. Inklusion kann nur gelingen, wenn alle mitmachen. Was sagen Sie den Menschen auf der Straße, die wissen wollen, was sie tun können, damit sich die Gesellschaft öffnet und das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung selbstverständlich wird?

Das Wichtigste ist, Vorbehalte abzubauen. Und Vorbehalte kann man nur abbauen, wenn man miteinander in Kontakt kommt, voneinander lernt und dabei merkt, dass es um Individuen geht, die sehr interessante Persönlichkeiten sind. Es geht nicht um Defizite, sondern es geht darum, was jeder beizutragen hat. Das Wichtigste ist, diese Barrieren in den Köpfen abzubauen, Begegnung zu schaffen, Nähe zu schaffen, Menschen zusammenzuführen, Vorbilder wirksam werden zu lassen. Um Inklusion voranzubringen, dürfen wir nicht immer nur fordern: Der Arbeitgeber soll dieses, die Politik soll jenes ... Wir müssen durch praktische Beispiele zeigen, was möglich ist und diese Erkenntnisse multiplizieren, andere begeistern und so sukzessive einen Schneeballeffekt entstehen lassen.


Dazu drei Bilder:

    • Möchte Denkblockaden aufheben: Armin von Buttlar
    • Von 1974 bis 1992: In der ZDF-Quizshow "Der große Preis" wirbt Wim Thoelke mit den Loriot-Figuren Wum und Wendelin für ein Los der Aktion Sorgenkind
    • Mit neuem Namen ins neue Jahrtausend: Aus Aktion Sorgenkind wird Aktion Mensch

Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.

DBSV-Nachrichten:

Goodbye Mr. Euro!

DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke verabschiedet Hans Kaltwasser, Referent für internationale Zusammenarbeit


Mit dem Jahreswechsel ging Hans Kaltwasser in den Ruhestand. Nach 33 Jahren Tätigkeit für den Verband verlässt damit, wie es unsere Präsidentin Renate Reymann in ihrer Verabschiedung ausdrückte, "das letzte Urgestein" die DBSV-Geschäftsstelle.

Nachdem er sich Anfang der 1980er Jahre zunächst um die Verbandszeitschrift und den Zeitschriftenverlag des damaligen Deutschen Blindenverbandes gekümmert hatte, wirkte der Anglist und Soziologe in den letzten 15 Jahren als Referent für internationale Zusammenarbeit. In Blinden- und Sehbehindertendeutschland wurde er im Vorfeld der Euro-Einführung bekannt, als ein Rundschreiben verhieß, Hans Kaltwasser würde kommen und den Euro bringen. Natürlich konnte es nicht der Geldsegen sein, den der Verbandsreferent brachte, aber es waren doch die Münzen und Scheine der neuen Währung, deren Aussehen und Unterscheidbarkeit er den Betroffenen erklärte. Und er wäre nicht Hans Kaltwasser, wenn er dabei nicht für das europäische Projekt geworben hätte. Das Angebot jedenfalls stieß auf große Resonanz und bald hieß es: "Mr. Euro tourt!"

Zuvor war in intensiven Verhandlungen mit der Europäischen Zentralbank erreicht worden, dass die Münzen mit unterscheidbaren Rändern versehen werden. Sogar bei den Geldscheinen konnten  –  entgegen der ursprünglichen Absicht  –  unterschiedliche Größen durchgesetzt werden. So verband das Euro-Projekt der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe auf beispielhafte Weise erfolgreiche Interessenvertretung und umsichtige Mitgliederunterstützung. Gleichzeitig machte es deutlich, dass die europäische und internationale Zusammenarbeit auch für den DBSV und seine Mitgliedsorganisationen immer wichtiger wurde. Das deutsche Gesicht auf internationalem Parkett war seither Hans Kaltwasser. Ob in der Interessenvertretung, wie zuletzt beim Marrakesch-Vertrag für den grenzüberschreitenden Bücheraustausch oder bei der EU-Regelung für geräuscharme Fahrzeuge, ob bei der Mitgestaltung europaweiter Projekte wie "Intergen", wo sich junge und ältere Menschen gegenseitig ihre behinderungsspezifischen Kompetenzen vermittelten, ob in der Europäischen Blindenunion, die Wolfgang Angermann 2011 zu ihrem ersten deutschen Präsidenten wählte  –  Hans Kaltwasser war immer dabei, entwickelte Positionen, schmiedete Allianzen und vermittelte zwischen deutschen und internationalen Interessen. Nicht nur wegen seiner hervorragenden Fach- und Sprachkenntnisse, sondern auch wegen seiner ausgleichenden Art wurde er überall geschätzt.

Mit dem Jahreswechsel ging die letzte wichtige Aufgabe von Hans Kaltwasser in seiner Funktion als Referent für internationale Zusammenarbeit zu Ende: die Einarbeitung seiner Nachfolgerin Jessica Schröder. Verlässlich und umsichtig wie stets hat er in den vergangenen Monaten dafür gesorgt, dass die neue Referentin auf seine Erfahrungen und Kontakte aufbauen und die internationale Zusammenarbeit des DBSV in die Zukunft führen kann.

Im Namen der vielen Mitglieder sowie der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter des DBSV, die Hans Kaltwasser haben kennen und schätzen lernen dürfen, sage ich herzlichen Dank für die engagierte Arbeit und alles Gute für den neuen Lebensabschnitt!


Dazu ein Bild: Der Mann fürs Internationale: Hans Kaltwasser



Kurzinfo: Ein Tandem für die internationale Zusammenarbeit

Jessica Schröder ist keine Unbekannte beim DBSV. Die 31-jährige Sozialpädagogin gehörte bereits von 2011 bis 2013 als Jugendreferentin zum Geschäftsstellenteam. Nun übernimmt sie in der Nachfolge von Hans Kaltwasser das Referat für internationale Zusammenarbeit. Selbst blind, hat sie sich seit ihrer Jugend behindertenpolitisch engagiert. Nach einem Zusatzstudium in Social Management hat sie sich zur Peer Counselerin und Empowerment Trainerin fortbilden lassen. Im vergangenen Jahr war Jessica Schröder in Belgien bei der Jugendorganisation VIEWS tätig, um ihre Kenntnisse im internationalen Projektmanagement zu vertiefen.

Die Arbeitsassistentin von Jessica Schröder heißt Annemarie Minge-Föhring. Sie ist Fremdsprachenkorrespondentin und hat ein Studium im Bereich "Europäische Studien" abgeschlossen. Die Arbeit des DBSV lernte die ebenfalls 31-Jährige im Rahmen des Louis-Braille-Festivals 2012 kennen.

Kontakt:
Jessica Schröder
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-120
    E-Mail: j.schroeder@dbsv.org
Annemarie Minge-Föhring
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-150
    E-Mail: a.minge-foehring@dbsv.org

Beraten und beschlossen

Die wichtigsten Themen der Präsidiumssitzung vom 27. und 28. November 2014


Schwerpunkte für die neue Wahlperiode

In seiner letzten Sitzung vor Jahresende setzte das Präsidium seine Beratungen über die Ausrichtung der Verbandsarbeit in der neuen Wahlperiode fort. Um die zentralen Themen zu diskutieren, nahmen wie in der Septembersitzung die Referenten aus der Verbandsgeschäftsstelle teil. Dazu gehörte erstmals die neue Referentin für Fundraising, Claudia Bierhoff, und die Krankheitsvertretung für Frau Seime, Elena Bonewa.

Einen ersten Schwerpunkt bildete die Weiterentwicklung der gesundheits- und behinderungspolitischen Arbeit sowie der rechtlichen Arbeit in Zusammenarbeit mit der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm). Der Geschäftsführer der rbm, Dr. Michael Richter, bilanzierte die ersten fünf Jahre der Gesellschaft und zeigte Entwicklungsperspektiven auf. Dabei wurde die Bedeutung der rbm für die Arbeit der Landesvereine und deren Mitgliedergewinnung erneut deutlich.

Nach Einführung des Patientenangebots "Blickpunkt Auge" (BPA) müssen die Schulungs- und Qualifizierungsangebote des DBSV neu strukturiert werden. Zwischen der allgemeinen Beraterschulung und der BPA-Fortbildung gibt es Überschneidungen. Spezielle Beratungsthemen wie Hilfsmittel, Diabetes und Führhunde müssen integriert werden. Das Präsidium sprach sich für ein modulares Konzept aus, das im Berater-Handbuch seinen Niederschlag finden wird. Mit der Anpassung der Lerninhalte wird eine Arbeitsgruppe beauftragt.

Die Finanzausstattung des DBSV, die Entwicklung der Beiträge und der Mitgliederzahlen waren weitere Beratungsschwerpunkte. Nach wie vor besteht im Kernhaushalt des DBSV eine Deckungslücke. Um gemeinsam mit den Landesvereinen nach Lösungen zu suchen, soll im April 2015 erneut ein Runder Tisch veranstaltet werden, bevor sich im Mai 2015 der DBSV-Verwaltungsrat mit dem Thema befasst.

Schließlich berief das Präsidium eine Satzungskommission, die Vorschläge für die Weiterentwicklung der DBSV-Satzung erarbeiten und an die Mitgliedsorganisationen herantragen soll. Dadurch können schwierige Satzungsfragen bereits im Vorfeld des nächsten Verbandstags beraten und zu einem Konsens geführt werden.


Verbandskommunikation

Die Medienresonanz auf die bundesweiten Aktivitäten zur Woche des Sehens 2014 hat sich weiter verbessert. Einer der Gründe ist in der gestiegenen Zahl der auf Ortsebene durchgeführten Veranstaltungen zu sehen, aber auch die zentral bereitgestellten Materialien wurden von den Medien vermehrt abgerufen.

Für den bereits beschlossenen Relaunch des Internet-Auftritts hat das Präsidium weitere Weichen gestellt: Es wird ein Redaktionssystem eingeführt, das von sehenden, sehbehinderten und blinden Mitarbeitern gleichermaßen und gleichberechtigt genutzt werden kann, ohne dass  –  wie bisher  –  spezifische Anpassungen notwendig sind.

Klaus Hahn
Mitglied des Präsidiums  

Meldungen

"In Bewegung"  –  das Louis-Braille-Festival 2016

Das dritte Louis-Braille-Festival rückt näher. Vom 1. bis 3. Juli 2016 laden der DBSV und die Deutsche Blindenstudienanstalt (blista) blinde, sehbehinderte und sehende Menschen aus ganz Deutschland nach Marburg ein. In der Universitätsstadt an der Lahn gibt es 2016 gleich doppelten Grund zum Feiern, denn sowohl die blista als auch der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) begehen ihr 100-jähriges Jubiläum.

Das Festival wird im und am Georg-Gassmann-Stadion stattfinden  –  ein Gelände der unbegrenzten Möglichkeiten. Zwei große Hallen, einige kleinere Räume und vor allem die weiten Außenanlagen bieten Platz für Aktivitäten aller Art. Das Motto "In Bewegung" steht sowohl für sportliche Schwerpunkte, die sich auf diesem Gelände anbieten, als auch für vielfältige kulturelle Highlights und die Präsentation der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe. Zum Festivalprogramm werden darüber hinaus eine Einladung zum blista-Gelände für Ehemalige und Interessierte, ein Gottesdienst in der Elisabeth-Kirche und eine Ausstellung in der Kunsthalle Marburg gehören.

Am 1. April 2015 startet die Anmeldung zum Festival. Dazu richtet die blista ein Festivalbüro ein, das für Anfragen aller Art zur Verfügung steht. 800 Zimmer in Hotels und Herbergen aller Preislagen wurden bereits geblockt, ein Festival-Bus wird für eine sichere und bequeme Anbindung an das Georg-Gassmann-Stadion sorgen. Der Bahnhof Marburg ist InterCity-Halt auf der Linie Stralsund  –  Konstanz und nur jeweils eine Stunde von den ICE-Bahnhöfen Frankfurt und Kassel entfernt.

Das Wann und Wo des Louis-Braille-Festivals 2016 stehen fest  –  nun geht es um die Ausgestaltung des Programms. Claudia Schaffer (DBSV) und Dr. Imke Troltenier (blista) freuen sich auf Ihre Ideen und Anregungen per E-Mail: info@dbsv-festival.de


Info

Louis-Braille-Festival
Freitag, 1. Juli, bis Sonntag, 3. Juli 2016
Marburg
Georg-Gassmann-Stadion
Leopold-Lucas-Str.46
Eintritt frei!

DBR übt scharfe Kritik an der Beschäftigungspolitik für behinderte Menschen

Anlässlich des Welttages der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember 2014 hat der Deutsche Behindertenrat (DBR) eine höhere Ausgleichsabgabe für Unternehmen gefordert, die die gesetzlichen Vorgaben zur Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen nicht erfüllen. Es sei "überfällig", die Abgabe deutlich zu erhöhen, erklärte der DBR-Sprecher Adolf Bauer bei dem traditionellen Treffen des Aktionsbündnisses in Berlin, bei dem unter anderem Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, zu Gast war. Mit einem elf Punkte umfassenden Forderungskatalog formulierte der DBR seinen Anspruch auf gerechte Teilhabe und mehr Selbstbestimmung. Handlungsbedarf wird auch in den Bereichen Bildung, Wahlrecht und Barrierefreiheit sowie beim Schutz vor Gewalt aufzeigt.

Im DBR haben sich über 140 Organisationen behinderter und chronisch kranker Menschen zusammengeschlossen, darunter der DBSV.

Im Rahmen der Veranstaltung übergab Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbandes Deutschland (SoVD), den Staffelstab an Ilja Seifert, den Vorsitzenden des Allgemeinen Behindertenverbandes in Deutschland (ABiD), der 2015 als Vorsitzender des Sprecherrats fungieren wird.

Internationale Umfrage zu Augenproblemen bei Diabetes

Unter dem Titel "DR-Barometer" läuft derzeit in 42 Ländern eine Umfrage, die sich mit der Frage befasst, wie gut Diabetespatienten und Ärzte Folgeerkrankungen im Auge kennen, erkennen und behandeln. Die Abkürzung "DR" steht für "Diabetische Retinopathie", unter diesem Begriff werden verschiedene diabetische Netzhauterkrankungen zusammengefasst. Befragt werden einerseits Diabetiker und andererseits Hausärzte, Augenärzte, Diabetologen, Diabetesberaterinnen und Optiker. Auf der Basis der erhobenen Daten sollen die an der Versorgung Beteiligten sowie die gesundheitspolitischen Entscheidungsträger für die Problematik sensibilisiert und zu konkreten Maßnahmen angeregt werden.

Der DBSV und die Deutsche Diabetes-Hilfe  –  Menschen mit Diabetes (DDH-M) unterstützen die internationale Umfrage und rufen ihre Mitglieder auf, sich daran zu beteiligen. Aufgerufen sind alle Diabetiker, ob sie Augenprobleme haben oder nicht. Die Teilnahme ist bis zum 16. Januar möglich, erfolgt über eine barrierefreie Internetseite und nimmt 20 bis 30 Minuten in Anspruch. Selbstverständlich werden alle Daten anonym behandelt. Wer Schwierigkeiten hat, die Umfrage am Computer auszufüllen, kann sich telefonisch melden unter 0 30 / 28 53 87-288.

Die Fragebögen wurden von drei internationalen Organisationen aus den Bereichen Diabetes, Senioren und Augen entwickelt, die auch Auftraggeber der Studie sind. Die wissenschaftliche Leitung hat die New Yorker Medizinakademie (The New York Academy of Medicine).


Info

Zur Umfrage gelangen Sie über www.diabetes.dbsv.org

Mehr Selbstbestimmung: Der DBSV hat wieder Taubblindensprecher

Bei der Tagung für Taubblindenselbsthilfe und -beratung, die vom 14. bis 16. November in Kassel stattfand, sind zwei Taubblindensprecher gewählt worden: Marcell Feldmann und Katrin Dinges vertreten künftig innerhalb und außerhalb des DBSV die Belange taubblinder und hörsehbehinderter Menschen.

Marcell Feldmann, 41 Jahre alt, weiß seit knapp fünf Jahren, dass er vom Usher-Syndrom betroffen ist. Er ist Mitglied im Blinden- und Sehbehindertenverband Brandenburg und engagiert sich im Verein Leben mit Usher-Syndrom. An der Charité Berlin berät er Betroffene im Rahmen der interdisziplinären Usher-Sprechstunde.

Feldmanns Stellvertreterin Katrin Dinges ist blind und schwerhörig. Die 28-jährige Studentin aus Berlin vertrat den DBSV zuletzt im Gemeinsamen Fachausschuss Hörsehbehindert/Taubblind. In ihrem neuen Amt möchte sie spezielle Lernangebote schaffen  –  ob für das Lormen, für taktile Gebärdensprache oder Brailleschrift.

Der DBSV hatte seit Jahren keine Taubblindensprecher, weil sich niemand dafür bereit erklärt hat. Mit den neuen Sprechern wird die Taubblindenarbeit des DBSV wieder maßgeblich von selbst Betroffenen bestimmt.

AMD-Netz NRW: neues korporatives Mitglied des DBSV

Mit Beschluss des Präsidiums ist das AMD-Netz NRW als korporatives Mitglied des DBSV aufgenommen worden. Das AMD-Netz mit Sitz in Münster hat sich im Jahr 2011 gegründet und stellt Menschen mit Altersabhängiger Makula-Degeneration (AMD) umfangreiche Informationen über die Krankheit, über Therapien und Alltagshilfen zur Verfügung. Um die Versorgung von AMD-Patienten zu verbessern, setzt sich der gemeinnützige Verein dafür ein, dass sich alle am Versorgungsprozess beteiligten Akteure, seien es Augenärzte, Augenoptiker, Hilfsmittelhersteller, soziale Organisationen oder Selbsthilfegruppen, besser miteinander vernetzen. Nachdem das AMD-Netz bislang auf Nordrhein-Westfalen begrenzt war, weitet es seinen Wirkungskreis derzeit auf das gesamte Bundesgebiet aus.

Mehr Infos unter www.amd-netz.de

Tastbilder aus dem Taubblindenwerk in der "Gegenwart"

Auch im Jahr 2015 gibt es wieder eine Kunstreihe auf der Rückseite der "Gegenwart". Diesmal werden dort taktile Werke taubblinder und hörsehbehinderter Menschen gezeigt, die in über 25 Jahren in der Lehrwerkstatt des Deutschen Taubblindenwerks (DTW) in Hannover entstanden sind. Eine Bildbeschreibung ermöglicht auch blinden und stark sehbehinderten Lesern einen Zugang zu den Werken.

In der Lehrwerkstatt des DTW wird Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Arbeit mit verschiedenen Materialien nähergebracht. So finden sich in den Bildern Knöpfe, Federn, Muscheln, Nussschalen, Holzstäbchen, Kiesel- und Glassteine, Textilien, Bürstenköpfe oder Flechtwerk  –  alles auf kreativste Weise verarbeitet und kombiniert. Die Schüler sollen in der Werkstatt auf das Berufsleben vorbereitet werden. Da die meisten Bilder Gemeinschaftswerke sind, werden neben den handwerklichen Fähigkeiten gleichzeitig soziale Kompetenzen entwickelt.

Das Deutsche Taubblindenwerk, 1967 gegründet, hat es sich zur Aufgabe gemacht, hörsehbehinderte und taubblinde Menschen lebenslang zu fördern und zu begleiten. Zu der Einrichtung gehören heute ein Bildungszentrum mit Frühförderung, ein Sonderkindergarten und eine Schule mit Internat, Rehabilitationsangebote, eine Werkstatt für behinderte Menschen sowie Wohnheime für Erwachsene in Hannover und in Hessisch Oldendorf/Fischbeck.

Mehr Infos unter www.taubblindenwerk.de

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von attraktiven Vergünstigungen:

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  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
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  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
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Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
www.dbsv.org/dbsv-karte

Thema: Studieren

Natürlich dürfen behinderte Studierende nicht benachteiligt werden. Das sagt die UN-Behindertenrechtskonvention ganz klar. Genauso klar ist aber auch, dass behinderte Menschen länger studieren als der Durchschnitt und ihre Abbrecherquote höher ist. Hilfsmittel, Studienassistenz, verlängerte Prüfungszeiten: Ja, es gibt diese Nachteilsausgleiche. Doch die entsprechenden Anträge müssen erst einmal gestellt und bewilligt werden. Für blinde und sehbehinderte Studierende kommt hinzu, dass der Zugang zur Literatur immer noch durch viel zu viele Barrieren versperrt ist.

Die "Gegenwart" lässt zwei Leser von ihren Studienerfahrungen berichten: eine Psychologin, die kurz vor dem Einstieg in ihr Berufsleben steht, und einen Juristen, der bereits in den 1960er Jahren studiert hat. Der Vergleich dieser beiden Texte sowie drei Beiträge zur heutigen Rechtslage, zur Hochschulpolitik und zur Literaturrecherche zeigen, dass die Bedingungen besser geworden sind. Bis zur inklusiven Universität ist es aber noch ein weiter Weg.

Improvisation ist das halbe Diplom

Wer schon einmal im Improvisations-Theater war, weiß, wie es geht: Das Ensemble steht auf der Bühne und bittet das Publikum um Inspiration für das bevorstehende Spiel. Ein Ort, ein Studienfach und eine besondere Eigenschaft? Es schallen Vorschläge aus dem Zuschauerraum und schon heißt es: "Drei, zwei, eins und los!" Der Vorhang geht auf: "Konstanz, Psychologie und sehbehindert". Es handelt sich um ein Eine-Frau-Stück, zumindest am Anfang.

Von Svenja Seibold  


Die Akteurin

Ich kam 1985 in einer württembergischen Kleinstadt auf die Welt. Meine Sehbehinderung wurde bereits im Kleinkindalter festgestellt. Die Symptome: eine bis auf zehn Prozent reduzierte Sehschärfe, vollständige Farbenblindheit, Lichtempfindlichkeit und Schwierigkeiten beim räumlichen Sehen und Fixieren. Meine Schwester war ebenfalls betroffen.

Ich wurde integrativ beschult und nutzte keine Hilfsmittel außer einer Lupe und später einer Vergrößerungs-Software für den PC. Auf meine Behinderung angesprochen, erwiderte ich: "Ich sehe eben nicht so gut. Aber es bleibt, wie es ist." Mein schwaches Sehvermögen versuchte ich mit Disziplin, Strukturiertheit und einem guten Gedächtnis zu kompensieren. Unter Gleichaltrigen galt ich als Außenseiterin und zu Hause bekam ich oft zu hören, dass man mit einer Behinderung in allem besser sein müsse als die Nicht-Behinderten. Mit diesem Leitsatz machte ich das Abitur und bewarb mich für einen Studienplatz in Psychologie an der Universität Konstanz. Improvisieren war damals nicht mein Ding. Dass es zum Leitmotiv meines Studiums werden sollte, konnte ich nicht ahnen.


Das "Prinzip Chamäleon"

Noch vor dem eigentlichen Studienbeginn kam ich mit meinen künftigen Mitstreiterinnen  –  denn es handelte sich fast ausschließlich um Frauen  –  an einem Hüttenwochenende in Berührung. Das Ziel: Networking betreiben und alles darüber erfahren, wie man an der Uni am besten klarkommt. Ich wollte diese erste Bewährungsprobe mit dem "Prinzip Chamäleon" meistern: Ich passte mich an. Bei dem Versuch, möglichst schnell möglichst viele meiner Mitstudentinnen kennenzulernen, ohne ständig ihre Stimmen und Namen zu verwechseln, mir an den schrägen Wänden der Alpenhütte den Kopf zu stoßen oder sonst irgendwie aufzufallen, war ich entweder nicht so erfolgreich oder es ist doch so, dass Gleichgesinnte unbewusst zueinander finden. Jedenfalls schloss ich Bekanntschaft mit denen, die auch etwas aus der Reihe fielen, sei es, weil sie aus einem ungewöhnlichen Elternhaus stammten, der Vater ein Freudianer, die Mutter mit einem Hausverbot beim Drogeriemarkt Müller belegt, oder weil ihre Wurzeln nach Sierra Leone reichten, ohne dass sie sich besonders für die dortige Kultur interessieren würden und das jeder der ach so faszinierten Kommilitoninnen in klarstem Hochdeutsch zu verstehen gaben.

Gemeinsam manövrierten wir uns durch die ersten Semester  –  ganz inklusiv, denn jede hatte ihre Schwächen. Der einen fiel es schwer, ein Mindestmaß an Struktur in ihr Leben zu bringen, der anderen, sich für notwendige Übel im Stundenplan zu motivieren. Und ich hatte meine Mühe, den wirren Tafelanschrieben des Statistik-Dozenten zu folgen oder die unzähligen Seiten der Prüfungsliteratur zu entziffern. Mit der Zeit wurden wir ein eingeschworenes Team und nach dem Vordiplom glaubte ich mich schon der Improvisations-Bühne entkommen. Doch zu früh gefreut.


Leber'sche Congenitale Amaurose

Etwa zur Halbzeit meines Studiums kam durch einen Zufallsbefund heraus, dass sich mein Sehvermögen verschlechtern würde, wahrscheinlich bis zur vollständigen Erblindung. Die Ärzte schüttelten eine neue Diagnose aus den Ärmeln ihrer weißen Kittel: Was bislang Achromatopsie gewesen war, wurde mit einem Handstrich Leber'sche Congenitale Amaurose und für mich lag eine Welt in Trümmern. Ich konnte mir kaum vorstellen, wie ich erblindet meinen Lebenstraum einer eigenen Psychotherapie-Praxis verwirklichen sollte.

Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, machte ich einfach weiter wie bisher und brachte die ersten beiden Semester des Hauptstudiums hinter mich. Anders kann man es nicht nennen, musste ich doch eine Prüfung wegen Sehschwierigkeiten abbrechen und bearbeitete ich das Literaturpensum nur noch im Schneckentempo. Dies nötigte eine gute Freundin schließlich zu dem harten, aber ehrlichen Feedback: "Wenn du drei Stunden brauchst, um zwei Seiten zu lesen, ist das so, als könntest du gar nicht lesen." Daraufhin zog auf meinem Computer ein Screenreader ein.


Eine Blinde im Dorf

Dann kam das lang ersehnte und gleichzeitig gefürchtete Praxissemester in Prien am Chiemsee. Zum ersten Mal würde ich die praktische Seite meines Traumberufs in einer Klinik kennenlernen. Und mich dabei auch den Fragen der Kollegen und Reaktionen der Patienten stellen müssen.

Doch bevor es losgehen konnte, musste ich mich mit einem anderen Thema beschäftigen: In Konstanz hatte ich meine Mobilität größtenteils meinem Gedächtnis zu verdanken. Ich konnte die Straßenkreuzungen nicht mehr sehen, sondern kannte sie schlicht und ergreifend und wusste, wo sich die Hindernisse auf meinem Weg befinden. Für Prien, einen Ort ohne öffentliche Verkehrsmittel, galt das nicht. Ich brauchte also Hilfe, um den täglichen Fußmarsch von dreißig Minuten von meiner Ferienwohnung zur Klinik zu bewältigen. Jemand gab mir die Nummer einer Mobilitätstrainerin aus München. Auf meine Bemerkung, dass sie für ihre Arbeit nur drei Tage zur Verfügung hätte, entgegnete sie trocken: "Tja, dann müssen wir wohl improvisieren."

Ich erinnere mich noch genau an meine ersten Schritte mit dem Langstock, vorsichtig, immer auf der Hut, im nächsten Moment gegen ein Hindernis zu stoßen. Gleichzeitig brannte ich darauf, möglichst schnell die neuen Wegstrecken zu erlernen. Ich erinnere mich auch an die unendlich vielen Umrundungen der größten Kreuzung im Ort, die natürlich nicht mit Blindenampeln ausgestattet war. Ich konnte mir nicht vorstellen, jemals die Grünphase der Fußgänger im Verkehrsgeschehen zuverlässig identifizieren oder Türöffnungen und Lücken in einer Hecke hören zu können. All diese Zweifel warf ich meiner Trainerin vor die Füße, die sich aber nicht aus der Ruhe bringen ließ. Und nach drei Tagen saßen die wichtigsten Wegstrecken tatsächlich. Das Praktikum konnte beginnen.


Lebenstraum im Praxistest

Über die folgenden sechs Monate könnte ich viel mehr schreiben, als ich hier Platz habe. Ich machte unterschiedlichste Erfahrungen, wie sehende Menschen auf eine Person mit Langstock reagieren  –  Patienten und Kollegen, Grundschulkinder und Senioren, Deutsche und Ausländer. Mir wurde Respekt, Neugier, Mitleid und Abwehr entgegengebracht. Ich wurde mit meinem Langstock vertraut und erlebte viele der komischen, an Slapstick erinnernden Situationen, die sich blinde und sehbehinderte Menschen gerne in geselligen Runden erzählen. Und ich lernte eine Frau kennen, die mir zu einer wichtigen Wegbegleiterin und Freundin geworden ist. Zufällig erfuhr ich von einer blinden Psychotherapeutin mit eigener Praxis, die mit Hund, Pferd und Mann in einem schönen Haus nicht weit von Prien lebt. Ein Anruf endete mit einer Einladung, bei der ich in meinen beruflichen und Lebenszielen bestärkt wurde. Das vage Gefühl, dass die Kollegen mit meiner Behinderung viel mehr Schwierigkeiten hatten als die Patienten, wurde von ihr bestätigt. Gleichzeitig ist sie das beste Beispiel dafür, dass man trotz Blindheit erfolgreich therapeutisch tätig sein kann.


Geoutet

Die Rückreise nach Konstanz trat ich mit gemischten Gefühlen an. Einerseits freute ich mich auf die vertraute Umgebung. Andererseits hatte mir das Praxissemester die Möglichkeit beschert, als "Blinde" einen Neuanfang zu machen. Wie würden meine Mitstudenten und Professoren auf den Langstock reagieren? Bislang war ich für sie die Studentin gewesen, die "nicht so gut sieht". Ich fürchtete mich vor ihren Fragen, vor stummem Mitleid und davor, von allen beobachtet zu werden.

Doch zunächst schien der Stock unsichtbar. Niemand sprach mich darauf an. Alles war wie immer. Erst beim Mensa-Besuch, als ich mich mit Stock und voll beladenem Tablett zwischen den dicht besetzten Tischreihen hindurchschlängelte, verstummten die Gespräche. Hastig wurden Stühle und Taschen zur Seite geschoben, bis ich an einem freien Tisch gelandet war. Es war wie eine Befreiung, als ich schließlich doch noch angesprochen wurde. Von zwei Mitstudenten, denen ich so viel Courage gar nicht zugetraut hätte. Wir sprachen über die Diagnose und unsere Ängste, Angst vor Mitleid und Angst davor, durch neugierige Fragen zu belästigen. Danach war der Knoten geplatzt.

Damit will ich nicht sagen, dass von nun an alles in geregelten Bahnen verlief. Mein Motto "Improvisation" habe ich bis zum Diplom beibehalten müssen. Aber ich hatte akzeptiert, dass ich die Akteurin in diesem Spiel war und damit doch einen gewissen Einfluss auf das Geschehen hatte.


Vom Glück, die richtigen Menschen zu finden

Nachdem ich mit meinem unaufhaltsam schwindenden Sehvermögen so weit gekommen war, kam für mich ein Aufenthalt in einer Reha-Einrichtung für die blindentechnische Grundausbildung nicht in Frage. Dennoch leuchtete es mir ein, dass es sinnvoll sein könnte, die Brailleschrift zu erlernen. Glücklicherweise kannte ich jemanden, der jemanden kannte, der in seinem Berufsleben in der Schweiz Braille unterrichtet hatte. Und weil diese Person eine leidenschaftliche Verehrerin ihrer Schrift war und ihr Mann während des Unterrichts so günstig in Konstanz einkaufen konnte, erschien die ältere Dame nebst weißem Schäfer-Führhund und einem Koffer voller Übungsmaterialien einmal pro Woche in meinem Ein-Zimmer-Appartement und brachte mir bei, mit den Fingern zu lesen. Sie schaffte es, aus mir eine passable Vollschriftleserin zu machen, auch wenn ich mich der Blindenschrift-Schreibmaschine und -Tafel strikt verweigerte. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätten wir gleich mit der Kurzschrift weitergemacht. Aber die Diplomarbeit rückte näher ...

Dieses Meisterstück, das das ganze Studium krönen soll, war schon für die meisten meiner Kommilitonen ein Kraftakt. Neben Motivationsproblemen und Schreibblockaden musste ich auch noch die Lösung für ein anderes Problem finden. Bislang hatte ich mich bei der Literaturarbeit immer auf das Wesentliche beschränkt. Dabei kam mir zugute, dass die meisten Studien in der Psychologie in Zeitschriften publiziert werden, die auch als elektronische Ausgaben über die Computer der Bibliothek, und damit auch an meinem blindengerechten Arbeitsplatz, abrufbar sind. Bei der Recherche für mein Diplomarbeitsthema aber stieß ich auf zahlreiche Publikationen in Buchform.

Ich weiß nicht mehr, wer die zündende Idee einer Studienassistenz hatte. Sie gefiel mir jedenfalls sehr gut. Zumal unser Fachbereich bei Diplomarbeiten viel Wert auf empirische Methoden legt, die gängigen Statistikprogramme jedoch mit Screenreader nicht bedienbar sind.

Also wieder der Griff zum Telefon, von einer Amtsstube zur nächsten verbunden, bis ich endlich an der richtigen Stelle war. Von nun an hatte ich Glück. Beim Studentenwerk Konstanz wurde ich kompetent beraten, so dass ich nicht lange auf die Bewilligung meines Antrags warten musste. Eine Assistenzkraft war unerwartet schnell gefunden: eine Mit-Studentin, die ein halbes Jahr vor mir ihre Diplomarbeit abgegeben hatte, obendrein ein Statistik-Freak. In der Zusammenarbeit mit ihr machte ich erstmals die Erfahrung, wie beruhigend es ist, eine helfende Hand an seiner Seite zu wissen. Hätte ich früher geahnt, wie viel Stress ich mir dadurch ersparen würde, ich hätte die Studienassistenz nicht erst vor der Diplomarbeit beantragt.


Dem großen Ziel ganz nah

Wenn ich heute an mein Studium zurückdenke, so habe ich diese Zeit zugleich als schön und schrecklich in Erinnerung. Vieles ist ganz anders gekommen als gedacht. Aber ich habe gelernt, meine Ziele im Auge zu behalten und bei Hindernissen auf dem Weg zu ihnen  –  einfach zu improvisieren. Und weil ein Eine-Frau-Stück ziemlich anstrengend ist, bin ich bald davon abgerückt und habe glücklicherweise gute Freunde gefunden, die meine Vorstellung bereichert und in schwierigen Momenten am Laufen gehalten haben. Heute weiß ich besser als beim "Ersti"-Treffen in der Alpenhütte, dass kaum etwas so kostbar ist wie ein gutes Netzwerk.

Nach dem Diplom ging es zunächst nach München in die Ausbildung zur Psychotherapeutin. Und jetzt ist der Traum zum Greifen nah: In wenigen Tagen beginne ich meine erste "richtige" Stelle als Therapeutin und bin gespannt, was dort auf mich wartet. Bestimmt jede Menge Stoff zum Improvisieren!

Svenja Seibold, 29 Jahre, hat 2010 ihr Psychologiestudium in Konstanz abgeschlossen, lebt heute in München und steht nach der Ausbildung zur Psychotherapeutin kurz vor dem Start in ihr Berufsleben.


Dazu zwei Bilder:

    • Im Hörsaal: Ohne Hilfsmittel müssen sich blinde und sehbehinderte Studierende auf ihre Ohren verlassen
    • Auf dem Campus: Aufgeschlossene Mitstudenten können helfen, sich an der Uni zurechtzufinden

Mit Luftschlange und Handwagen durchs Studium

Blind studieren  –  das hieß früher meist Jura studieren. Braillezeilen, Sprachausgaben und Vergrößerungssysteme gab es vor 50 Jahren noch nicht  –  dafür aber Blindenschriftbogenmaschinen, Tonbänder und hilfsbereite Eltern oder Freunde. Ein Abstecher ins analoge Zeitalter  –  für die einen, um sich zu erinnern, für die anderen, um zu staunen, was trotzdem alles ging.

Von Uwe Boysen  


1966 war die Steinzeit tatsächlich schon zu Ende. Ja, auch die Schrift war erfunden, nicht nur die Keilschrift. Sogar die Brailleschrift gab es  –  und zwar seit mehr als 140 Jahren. Personalcomputer und Internet hatten die Welt aber noch nicht erobert. Bei der Fußballweltmeisterschaft in England musste Deutschland dem Gastgeber den Titel überlassen. Ansonsten sprach man vom Ende der Nachkriegszeit und die kritischen Fragen der Jugend zum Verhalten ihrer Eltern im Dritten Reich wurden drängender.

Als so genanntes Kurzschuljahrkind hatte ich am 9. November 1966 mein Abitur in der Tasche und durfte an der Philipps-Universität in Marburg Rechts- und Staatswissenschaften studieren, wie es offiziell hieß. Dass das prinzipiell gehen würde, daran hatte ich keinen Zweifel, eröffnete der Beruf des Juristen doch blinden Menschen in der alten Bundesrepublik schon seit Langem eine akademische Karriere. So gab es einen blinden Richter am Bundesgerichtshof, Dr. Hans-Eugen Schulze, und einen blinden Vizepräsidenten des Bundessozialgerichts, Dr. Erwin Brocke. So hoch wollte ich indes nicht hinaus. Ich muss sogar zugeben, dass meine Leidenschaft für das Juristische begrenzt war. Aber die verhältnismäßig günstigen Berufsaussichten ließen mich diesen Weg wählen. Im Übrigen studieren auch Sehende häufig Jura, weil ihnen nichts Besseres einfällt oder sie nicht den Mut haben, sich in exotischen Fächern auszuprobieren.

Unser offizieller Studienalltag bestand aus Vorlesungen, Klausuren und Hausarbeiten. Seminare waren und sind bis heute selten bei Juristen. Selbst Ende der 1960er Jahre war Jura bereits ein Massenfach, auch wenn in den Vorlesungen nicht gleich 400 oder 500 mehr oder weniger wissbegierige Studenten saßen. Mit Kommilitonen in Kontakt zu kommen, war in den großen Veranstaltungen schwierig. Man traf sich in Studentenwohnheimen, manche männliche Wesen auch in studentischen Verbindungen, die nicht alle so konservativ waren, wie ihr Ruf es nahelegt.

Vorlesungen dienten der Stoffvermittlung, so jedenfalls die Theorie. Was mir wichtig erschien, habe ich mitgeschrieben, damals auf der für solche Zwecke gebräuchlichen Stenomaschine, aus der ein dünner Papierstreifen herausquoll, der immer wieder aufgerollt werden musste, um nicht als Luftschlange missinterpretiert zu werden. Allerdings eigneten sich diese Streifennotizen nicht zur Archivierung des neu erworbenen Wissens, denn das ewige Auf- und Wiederabrollen machte das Nachlesen nicht gerade zu einer vergnüglichen Beschäftigung. Also galt es, die Streifen nach der Vorlesung mit der Blindenschriftbogenmaschine auf leserfreundlicheres Papier zu übertragen, natürlich eine Extraarbeit, die aber den Vorteil hatte, dass man seine Mitschriften noch einmal zur Kenntnis nahm.

Hausarbeiten wurden in Maschinenschrift abgeliefert. Was wir in die Tasten hämmerten, konnten wir allerdings nicht mehr selbstständig nachlesen und kontrollieren. Saß man in der letzten Nacht vor dem morgendlichen Abgabetermin allein vor seinem Manuskript, musste man sich schon sehr konzentrieren, um nicht den dünnen Faden seiner Argumentation zu verlieren. Wohl dem, der sich vorher eine Kladde in Blindenschrift gemacht hatte, an die er sich halten konnte. Neu waren uns diese Probleme aber nicht, hatten wir doch schon unsere Abiturarbeiten und die letzten Klassenarbeiten in der Oberstufe so verfertigen müssen.

Bei den zum Erwerb der so genannten Scheine notwendigen Klausuren hatten blinde und sehbehinderte Studenten das Privileg, diese zu Hause schreiben und anschließend abgeben zu dürfen. Mit der Maschine geschrieben, waren unsere Arbeiten für die Korrektoren gegenüber den handschriftlichen Manuskripten der anderen Leidtragenden jederzeit identifizierbar. Theoretisch hatten wir die Möglichkeit, unerlaubte Hilfsmittel zu verwenden. Genützt hat das nach meiner Erinnerung aber nur wenig, es sei denn, man hätte einen versierten Ghostwriter engagiert, wovon mir aber nie etwas bekannt geworden ist.

Jura bietet viel Stoff, der für die Examina gelernt werden muss, auch wenn juristische Überflieger immer wieder betonen, es komme viel mehr auf logische Problemlösungskompetenz an. Da sind zunächst die Gesetze, die  –  wie ein geflügeltes Wort unter Juristen besagt  –  die Rechtsfindung erleichtern. Von ihnen gab es in den 1960er Jahren nur die wichtigsten in Blindenschrift, etwa das Grundgesetz, das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) oder das Strafgesetzbuch. Sie in eine Vorlesung mitzunehmen, hätte mindestens den Transport mittels eines Handwagens erfordert, ein Unterfangen, dem sich niemand unterzogen hat. Stattdessen war unser Gedächtnis gefordert, was trotz aller damit verbundenen Mühen gut war. So hatte ich beim zweiten Staatsexamen in der mündlichen Prüfung das unschätzbare Vergnügen, einen meiner Prüfer durch Angabe einer von ihm übersehenen Norm korrigieren zu dürfen  –  ein kleines Fest für den armen Examenskandidaten.

Noch trüber sah die Materiallage bei juristischen Lehrbüchern oder Entscheidungssammlungen der Gerichte aus. Zugängliche Werke, die auf dem neuesten Stand waren  –  und die werden bei Leistungskontrollen und Prüfungen vorausgesetzt  –  waren absolute Mangelware. Da half nur das Nachlesen mit Hilfe einer Assistenzkraft oder Aufnahmen auf Tonband. Der Kassettenrekorder hatte sich noch lange nicht durchgesetzt, von Computern mit Braillezeile, Sprachausgabe oder Vergrößerungssystemen bzw. Scannern hatten wir noch nicht einmal geträumt. So halfen wir uns gegenseitig mit Tonbandkopien von Skripten oder Lehrbüchern, die häufig von Eltern oder Freunden aufgelesen worden waren. Auch hier traute ich mehr dem Geschriebenen als dem Gesprochenen und machte mir Notizen, um die Besonderheiten des Eigentümer-Besitzer-Verhältnisses, die Grundsätze der ungerechtfertigten Bereicherung oder die Feinheiten der Unterschlagung in mich hineinzufressen.

Wenn wir gezielt nach Entscheidungen oder Aufsätzen in Zeitschriften oder speziellen Monografien suchen mussten, war der Besuch der juristischen Bibliothek unumgänglich, um mit Hilfe von Vorlesern oder Vorleserinnen den Dschungel der Literatur zu lichten. Natürlich ließ sich das nicht immer ohne finanziellen Ausgleich der hilfsbereiten Kommilitonen bewerkstelligen. Doch Vorlesegeld gab es ebenso wenig wie besondere Einrichtungen, bei denen man das Auflesen bestimmter Literatur in Auftrag geben kann. Der Aufsprachedienst für wissenschaftliche Literatur des DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf) erblickte erst in den 1980er Jahren das Licht der Welt, ebenso wie Serviceeinrichtungen des BIT-Zentrums in München oder Modellversuche an verschiedenen Universitäten.

Nach meiner Wahrnehmung hatte dieser Mangel an wissenschaftlicher Literatur  –  jedenfalls im juristischen Bereich  –  gelegentlich einen interessanten Vorteil: Die notwendige Konzentration auf wenige Lehrbücher verwirrte uns manchmal weniger als unsere sehenden Kolleginnen und Kollegen. Sie verloren sich schnell in den Details verschiedener Theorien, während in den wichtigsten Lehrbüchern, wenn sie gut geschrieben waren, die grundsätzliche Herangehensweise im Vordergrund stand, abweichende Ansätze aber zumindest erklärt und diskutiert wurden. So wurde aus unserer Büchernot teilweise eine Falllösungstugend.

Als Fazit lässt sich festhalten: Auch vor knapp 50 Jahren war es für blinde und sehbehinderte Menschen möglich, Jura zu studieren, allerdings mit einem Aufwand, der wohl heute als sehr groß angesehen würde. Uns ist das damals kaum aufgefallen.

Uwe Boysen (67), Vorsitzender des DVBS, war 30 Jahre lang Richter am Bremer Landgericht und ist seit 2011 im Ruhestand. Nach dem Jurastudium hat er noch Sozialwissenschaften studiert.


Dazu ein Bild: Mit Justitia im Hintergrund: Uwe Boysen im Wiener Justizpalast

Hilfsmittel, Assistenz und Nachteilsausgleiche

Wer schwerbehindert ist, soll im Studium die gleichen Chancen haben wie seine nicht behinderten Kommilitonen. Dafür sorgen viele Paragrafen in Gesetzen und Studienordnungen. Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gibt einen Überblick über die einschlägigen Vorschriften und stellt dar, welche Ansprüche es gibt, um ins Studium reinzukommen und durchs Studium durchzukommen.

Von Dr. Michael Richter  


Lebensunterhalt

Behindert oder nicht behindert: Auch als Studierender muss man leben, sprich wohnen, essen, trinken usw. Hierfür gibt es kaum behinderungsspezifische Finanzierungsmöglichkeiten. Es gilt also, die Möglichkeiten einer Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAFöG) auszuloten oder gegebenenfalls die Eltern im Rahmen der bestehenden Unterhaltsverpflichtung in Anspruch zu nehmen.

Wichtig zu wissen: Selbst bei behinderungsbedingten Verzögerungen im Studienverlauf kann eine BAFöG-Förderung meist nicht über die Regelstudienzeit hinaus verlängert werden. Gewisse Erleichterungen gibt es aber im Einzelfall bei der gesetzlichen Krankenversicherung und beim Kindergeld  –  durch die Familienmitversicherung und den Weiterbezug von Kindergeld über das 25. Lebensjahr hinaus.

Dass blinde und sehbehinderte Studierende kaum die Chance haben, sich ihr Studium mit einem Studentenjob zu finanzieren, ist nicht zu leugnen, findet aber allenfalls bei der Studienplatzvergabe eine Berücksichtigung.


Härtefallregelungen bei der Studienplatzvergabe

Klare Aussagen über die Erfolgsaussichten von Härtefallanträgen sind schwer zu treffen, seitdem weitgehend die Hochschulen für die Studienplatzvergabe zuständig sind. Inhaltlich kann ein solcher Antrag aus verschiedenen Gründen gestellt werden. Eine Wartezeit kann etwa eine unzumutbare Härte darstellen, wenn sie sich aufgrund einer Schwerbehinderung finanziell und inhaltlich nicht überbrücken lässt oder wenn ein drohender Sehverlust das angestrebte Studium erschweren würde. Für einen bestimmten Studienort kann man bei Blindheit mit vorhandenen Ortskenntnissen argumentieren. Um unabhängig von der Abiturnote oder anderen Zugangsvoraussetzungen die Chance auf die direkte Zuweisung eines Studienplatzes zu erhöhen, ist dem Antrag eine medizinische Stellungnahme beizufügen, die den jeweiligen Grund untermauert. Wie die Hochschulen und Fachhochschulen mit Härtefallanträgen umgehen, ist unterschiedlich: Zum Teil gibt es festgelegte Quoten, zum Teil zählen nur unabweisbare Gründe.


Nachteilsausgleiche

Alle Hochschulen sind gehalten, behinderungsspezifische Nachteilsausgleiche zu gewähren. Diese können den sehbehinderten oder blinden Studierenden von der Bewerbung um einen Studienplatz bis zur Abschlussprüfung begleiten. Im Kern geht es immer darum, bestimmte Anforderungen zu modifizieren, um Chancengleichheit zwischen behinderten und nicht behinderten Studierenden herzustellen. Denkbar sind beispielsweise Notennachlässe bei der Studienplatzvergabe, die Zulassung von Hilfsmitteln und/oder einer Studienassistenz bei Prüfungen oder die Gewährung von Zeitverlängerungen bei Leistungsnachweisen (in der Regel nicht mehr als 50 Prozent). Es empfiehlt sich, den Antrag frühzeitig zu stellen und wiederum eine medizinische Stellungnahme zu ergänzen. Nachteilsausgleiche sind meist in der Studienordnung für das jeweilige Studienfach geregelt, im Wortlaut aber sehr unbestimmt. Der Antrag sollte deshalb so fundiert wie möglich begründet werden.


Hilfsmittel und Hilfen

Die notwendigen Hilfen im Studium fallen generell in die Zuständigkeit des jeweiligen Eingliederungshilfeträgers gemäß § 54 und § 60 SGB XII. Das bedeutet, dass ein wegen des Studiums erforderliches Mobilitätstraining, eine Vorleseassistenz oder die notwendige Hilfsmittelausstattung nur einkommens- und vermögensabhängig gewährt werden (vgl. BSG vom 30.1.2001, Az.: B 3 KR 10/00 R). Da Studierende ihr 18. Lebensjahr meist vollendet haben, werden die Leistungen ohne Berücksichtigung des Einkommens und Vermögens der Eltern gewährt. Anrechnung findet hingegen das Einkommen und Vermögen eines Ehegatten oder Lebenspartners, sofern man gemeinsam wohnt (vgl. § 19 Abs. 3 SGB XII). Ein monatliches Einkommen von ca.1.100 Euro (bei Studierenden, die selbstständig und alleine wohnen) oder von ca.800 Euro (bei Studierenden, die bei ihren Eltern wohnen und keine Miete zahlen) stellt in der Regel kein Hindernis für die Leistungsgewährung dar, zumal das Blinden- oder Sehbehindertengeld bzw. die Blindenhilfe bei der Ermittlung des Einkommens unberücksichtigt bleiben. Problematischer ist hingegen die Vermögensgrenze, die bei alleinstehenden Studierenden bei 2.600 Euro liegt und im Wesentlichen nur nachweislich angespartes Blindengeld unberücksichtigt lässt (vgl. BSG vom 11.12.2007, Az.: B 8/9b SO 20/06 R).

Auch Anschaffungen, die nicht Hilfsmittel im medizinischen Sinne sind, also nicht für den Ausgleich einer Behinderung konzipiert sind (z.B. Laptops für Mitschriften und zum Betrieb eines Tafelkamerasystems), können im Rahmen der Eingliederungshilfe finanziert werden. Der Einwand, dass das Blindengeld oder die Blindenhilfe für studienbedingt notwendige Hilfen herangezogen werden kann, wird nicht selten vorgebracht, ist aber unzulässig (vgl. LSG Niedersachsen-Bremen vom 27.1.2011, Az.: L 8 SO 171/08). Studierende, die bereits einen berufsqualifizierenden Abschluss haben  –  ob eine Berufsausbildung oder den Abschluss in einem anderen Studienfach  –  stoßen oft auf Schwierigkeiten, ihren Anspruch auf Hilfen über die Eingliederungshilfe durchzusetzen, weil die Leistungsgewährung nicht mehr erforderlich sei. Pauschal ist eine solche Begründung nicht rechtmäßig. Zumindest wenn mit dem zu fördernden Studium keine völlig neue Berufsrichtung eingeschlagen wird, kann ein "aufbauender" Studiengang im Rahmen der Eingliederungshilfe gefördert werden (vgl. LSG NRW vom 13.8.2010, Az.: L 20 SO 289/10 B ER).

Hilfsmittel, die der Grundversorgung dienen (z.B. Langstöcke und Mobilitätstraining, Braillezeilen), können auch bei der gesetzlichen Krankenversicherung beantragt werden, dürfen dann aber nicht mit dem Studium begründet werden. Hier ergeben sich gewisse Spielräume für die Antragsbegründung.

Dr. Michael Richter
Geschäftsführer der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen"


Dazu zwei Bilder:

    • Technische Helfer: Eine Vergrößerungskamera lässt sehbehinderte Studierende das Geschehen an der Tafel mitverfolgen
    • Am Computerarbeitsplatz mit Braillezeile: eine blinde Studentin mit ihrer Vorleseassistenz


Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH wird vom DBSV als Alleingesellschafter unterhalten. Die Beratung wird in der Regel von behinderten Juristen durchgeführt und ist für Mitglieder der DBSV-Landesvereine kostenfrei.

Kontakt:
rbm gemeinnützige GmbH
Biegenstr. 22, 35037 Marburg
E-Mail: kontakt@rbm-rechtsberatung.de
www.rbm-rechtsberatung.de

Telefonische Sprechzeiten:
Marburg, Tel.: 0 64 21 / 9 48 44-90 oder -91, montags und mittwochs, 13 bis 17 Uhr, freitags, 9 bis 14 Uhr
Berlin, Tel.: 0 30 / 28 53 87-160, dienstags und donnerstags, 13 bis 17 Uhr


Kurzinfo: Informieren und weiterbilden

Die Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung (IBS), eine Einrichtung des Deutschen Studentenwerks, ist die zentrale Anlaufstelle für Studieninteressierte und Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung. Sie bereitet wichtige Informationen zu Studienplatzvergabe, Studienorganisation, Finanzierung, Nachteilsausgleichen, Auslandsstudium etc. auf und bietet regelmäßig Veranstaltungen und Weiterbildungen an. Damit ergänzt sie die Angebote der Behindertenbeauftragten an den Hochschulen.

Zu den Aufgaben der IBS gehört es auch, die Beauftragten in ihrer Arbeit vor Ort zu unterstützen, ob durch Handreichungen, Workshops oder Möglichkeiten der Vernetzung. Schließlich arbeitet die IBS politisch, bringt sich mit Stellungnahmen in hochschul- und sozialpolitische Debatten ein und vertritt die Interessen der Studierenden mit Behinderung in der Öffentlichkeit. www.studentenwerke.de/de/behinderung


Kurzinfo: Beratung an den Hochschulen

In fast allen Hochschulen und in vielen Studentenwerken beraten Beauftragte und Berater mit spezifischer Expertise die Studierenden mit Behinderung. Sie sind die ersten Ansprechpersonen für Fragen rund um ein Studium mit Beeinträchtigung und wissen, welche Fachberater zusätzlich zur Verfügung stehen. Darüber hinaus gibt es an einigen Hochschulorten Interessengemeinschaften behinderter Studierender, die Informationen, Unterstützung und Erfahrungsaustausch anbieten.

Viele Wege führen zur Literatur

Sich durch Karteikästen wühlen und Literaturlexika wälzen  –  diese Zeiten sind vorbei. Heute ist das Internet das wichtigste Werkzeug für die Literaturrecherche. Doch das Problem der Barrierefreiheit bleibt. Viele Kataloge und Datenbanken sind für blinde und sehbehinderte Menschen nicht zugänglich, ganz zu schweigen von der Literatur selbst.

Von Andrea Katemann  


Um eine Literaturrecherche zu starten, kann es durchaus sinnvoll sein, zunächst eine Suchmaschine zu befragen, um möglicherweise auf eine frei verfügbare Publikation zu stoßen, die sich mit einem ähnlichen Thema beschäftigt und ihrerseits über ein Literaturverzeichnis verfügt. Allerdings ist es nicht zu empfehlen, auf dem "Suchmaschinen-Niveau" stehen zu bleiben, findet man doch über Universitätsbibliotheken Online-Datenbanken und -Kataloge, die von Fachleuten aufbereitet und gepflegt werden.

Inzwischen verfügt jede Universitätsbibliothek über einen öffentlich zugänglichen Online-Katalog (Online Public Access Catalogue, kurz Opac) mit vielfältigen Suchmöglichkeiten. Jede UB gehört einem Bibliotheksverbund an, der wiederum einen übergreifenden Verbundkatalog mit nützlichen Links und Hinweisen zur Literaturrecherche erstellt. Als ein wichtiger, für Einsteiger aber vielleicht etwas unübersichtlicher Katalog sei der Karlsruher Virtuelle Katalog genannt. Er bietet eine differenzierte Suchfunktion und ermöglicht im deutschsprachigen Raum die Literaturrecherche über alle Bibliotheken hinweg, einschließlich Buchhandelskatalogen und Zeitschriftendatenbank.

Trotz der nahezu unbegrenzten Recherchemöglichkeiten empfiehlt es sich vor allem für Neulinge, sich zunächst auf den Seiten der eigenen UB oder Stadtbücherei umzusehen, denn dort gibt es in der Regel zahlreiche Recherchetipps und weiterführende Links. So bietet beispielsweise die UB Marburg auf ihrer Startseite neben dem Katalog auch Informationen zur Suche nach Büchern, Aufsätzen und Zeitschriften an. Weiterhin wird man auf ein Schulungsprogramm hingewiesen, das unerfahrenen Bibliotheksnutzern unterschiedliche Suchverfahren und Recherchetechniken vermittelt.

Blinde und sehbehinderte Studierende stoßen in Bibliotheken leider noch allzu häufig auf Seiten und Kataloge, die nicht barrierefrei sind, so dass sie Assistenz benötigen. Wenn man zunächst wissen möchte, ob es zu einem bestimmten Thema Literatur in einem zugänglichen Format gibt, empfiehlt sich daher das DVBS-Angebot e-dig ( www.e-dig.de ). Hier sind Informationen über Portale zusammengefasst, die Literatur in blinden- oder sehbehindertengerechter Form zur Verfügung stellen. Dazu gehört unter anderem der barrierefreie Katalog Sehkon der Universitätsbibliothek Dortmund ( www.ub.tu-dortmund.de/sfbs/sehkon.html ). Die Besonderheit dieses Katalogs: Er bietet blinden und sehbehinderten Menschen die Möglichkeit, Daten von Büchern herunterzuladen, die von den Verlagen speziell für diese Nutzergruppe bereitgestellt werden.

Auch wenn inzwischen die technischen Voraussetzungen gegeben sind, bleiben barrierefreie Titel gerade im Bereich der Fachliteratur die Ausnahme. Neben den zentralen Angeboten der Selbsthilfe (DVBS-Textservice, BIT-Zentrum) gibt es an einigen Universitäten Umsetzungsdienste. Hier kann man die Übertragung von Büchern und Aufsätzen in Blindenschrift, Großdruck oder auf elektronische Datenträger in Auftrag geben, was zwar nicht kostenfrei ist, im Rahmen der Eingliederungshilfe aber finanziert werden kann. Die Universität Karlsruhe bereitet sogar technische Grafiken auf, die in Vorlesungen benötigt werden, zum Beispiel als tastbare Schwellkopien. Manche Universitätsbibliotheken sind noch einen Schritt weiter und verfügen über spezielle Arbeitsplätze für blinde und sehbehinderte Studierende. So hat zum Beispiel die Berliner Humboldt-Universität im Grimm-Zentrum einen Raum mit Bildschirmlesegerät, Braillezeile, Scanner und Punktschriftdrucker ausgestattet. Leider gibt es solche Beispiele aber noch viel zu selten. Bis zur inklusiven Universität ist es noch ein weiter Weg.

Andrea Katemann ist Leiterin der Deutschen Blinden-Bibliothek in der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista).


Dazu zwei Bilder:

    • Endlose Bücherreihen: Die Recherche gedruckter Literatur ist für blinde und sehbehinderte Studierende ohne Unterstützung mühsam bis unmöglich
    • Lesende Hände: Einige Unis übertragen Fachliteratur bei Bedarf in Punktschrift

Eine Hochschule für alle

Inklusion ist nicht nur ein Thema für die Schule: Auch die Hochschulen sind aufgefordert, sich auf die Bedürfnisse von Studierenden mit Behinderung einzustellen. Wie das gehen kann, zeigt ein Pilotprojekt der Universität Potsdam.

Von Antje Samoray  


Das Deutsche Studentenwerk erhebt im zweijährigen Abstand die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland. Alle sechs Jahre wird die Sozialerhebung um Daten über Studierende mit chronischer Erkrankung bzw. Behinderung ergänzt. Die 20. Sozialerhebung vom Juni 2013 kam zu folgendem Ergebnis: Im Sommersemester 2012 studierten sieben Prozent der Befragten mit einer das Studium erschwerenden gesundheitlichen Beeinträchtigung. Bei 13 Prozent davon lag eine Sehbeeinträchtigung inklusive Blindheit vor. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwiefern die Hochschulen die Bedürfnisse dieser Studierendengruppe berücksichtigen?

Das Hochschulrahmengesetz der Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahr 2007 verpflichtet die Hochschulen, eine chancengleiche Teilhabe behinderter Studierender sicherzustellen. Die Betroffenen dürfen nicht benachteiligt werden und haben einen Anspruch darauf, die Hochschulangebote möglichst ohne fremde Unterstützung wahrnehmen zu können. Daraus leitet sich die Verpflichtung zur Barrierefreiheit im baulich-technischen Sinne ab, etwa die Zugänglichkeit zu Gebäuden, die Benutzbarkeit von Studienorganisationsportalen oder Lernplattformen, die Einrichtung von behindertengerechten Computerarbeitsplätzen. Es geht aber auch darum, Barrieren in den Köpfen abzubauen und für den Umgang mit behinderten Studierenden zu sensibilisieren. Da Bildung in Deutschland auf Länderebene geregelt wird, ist die Umsetzung dieser Bestimmungen von Bundesland zu Bundesland verschieden.

Auf das Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 reagierte die Hochschulrektorenkonferenz zeitnah, indem sie die Empfehlung "Eine Hochschule für alle" verabschiedete. Damit haben sich die Hochschulen für den inklusiven Weg entschieden. "Das übergreifende Ziel besteht darin, eine 'Hochschule für alle' zu entwickeln, welche die chancengleiche Teilhabe für alle Studierenden sichert", heißt es in der HRK-Empfehlung, die Selbstverpflichtung und Handlungsanleitung zugleich ist. Eine Evaluation zur Umsetzung wurde im Jahr 2012 durchgeführt.

Die Universität Potsdam hat bereits im Jahr 2008 die Weichen in Richtung Inklusion gestellt. Damals ging ein Sensibilisierungsprojekt an den Start, gemeinsam angestoßen von einer Gruppe Studierender mit und ohne Beeinträchtigung und der Behindertenbeauftragten der Hochschule. Das Ziel der "Universität für alle" ist es, alle Hochschulmitglieder für die Bedürfnisse behinderter Studierender aufzuschließen und Chancengleichheit auf allen Ebenen herzustellen. Die erste Zielgruppe waren die Studierenden als größte Personengruppe der Universität. Das Projektteam entwickelte ein 90-minütiges Schulungsmodul für die Ausbildung der Erstsemestertutoren. Zu den Inhalten gehören Grundbegriffe zum Thema Behinderung, statistische Daten und Hinweise auf die einschlägigen Gesetze, außerdem werden die Teilnehmer über Nachteilsausgleiche und die entsprechenden Kontaktpersonen an der Universität informiert. Rollenspiele und Erfahrungsberichte von Studierenden, die Nachteilsausgleiche in Anspruch genommen haben, ergänzen das Fortbildungsangebot und motivieren für die Tätigkeit der studentischen Berater und Mentoren.

Seit vier Jahren ist das Thema "Studium mit Behinderung" fester Bestandteil der Orientierungsveranstaltungen, so dass jeder Studienanfänger damit konfrontiert wird. Sowohl die Tutoren als auch die Erstsemester sind von der Relevanz des Themas überzeugt und tragen es in die Hochschulöffentlichkeit. So wird es für beeinträchtigte Studierende leichter, ihre Rechte durchzusetzen.

Inzwischen hat das Projektteam ein weiteres Schulungsmodul für Lehrende entwickelt, damit auch sie ihre Unsicherheit im Umgang mit behinderten Studierenden verlieren und die "Hochschule für alle" zu ihrem Anliegen machen. Das Modellprojekt aus Potsdam lässt sich problemlos auf andere Hochschulen übertragen.

Antje Samoray ist Projektmitarbeiterin in der Studienberatung der Universität Potsdam.


Dazu ein Bild: Eine Ansammlung von Figuren, länglich oder kugelig, mit langen oder kurzen Beinen, mit kleinen oder großen Köpfen: Das Plakatmotiv "Vielfalt" wurde beim 26. Plakatwettbewerb "Studieren mit Behinderung oder chronischer Krankheit" des Deutschen Studentenwerks mit einem 3. Preis ausgezeichnet. Es stammt von Alexandra Wilhelm, Designstudentin an der Fachhochschule Mainz

Erfahrungsaustausch und Textservice

Wie der DVBS Studierende und Auszubildende berät und unterstützt


Das Abitur in der Tasche, gespannt auf das Abenteuer Studium oder die Berufsausbildung: Blinde und sehbehinderte junge Menschen suchen häufig den Kontakt zu anderen Studienanfängern oder Auszubildenden mit Sehbeeinträchtigungen. Der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) bietet jungen Männern und Frauen in Studium und Ausbildung eine Plattform, um Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. Auch Schülerinnen und Schüler, die mindestens 16 Jahre alt sind, können Mitglied im DVBS werden und von dem Beratungsangebot profitieren. So können sie sich schon während der Oberstufenzeit aktiv mit den Themen Ausbildung und Studieren beschäftigen und von studien- oder berufserfahrenen Betroffenen Tipps und Hilfe bekommen.

Die Fachgruppe "Studium und Ausbildung" ist die erste Anlaufstelle für sehbehinderte und blinde junge Menschen, die den Austausch zu diesem Thema suchen. Mitglieder können den "Fachinformationsdienst", die DAISY-Zeitschrift der Fachgruppe, abonnieren und über die Mailingliste Neuigkeiten erhalten und versenden. Einmal jährlich organisiert die Fachgruppe ein bundesweites Treffen, das in diesem Jahr vom 3. bis 6. September in Kassel stattfinden wird. Teilnehmen können auch Studierende, die nicht Mitglied im DVBS sind. Der Erfahrungsaustausch steht im Mittelpunkt des Treffens, aber auch ein Workshopangebot zu Themen wie Präsentationstechnik, Rhetorik und Bewerbungstraining gehört zum Programm. Daneben bietet der DVBS Studierenden weitere Seminare, deren Themen von Arbeitstechniken bis zur Auszeichnungssprache "LaTeX" reichen.

Ein besonderes Angebot macht der DVBS-Textservice: die Aufbereitung von Literatur für Studium und Ausbildung in eine Form, die für Blinde und Sehbehinderte zugänglich ist  –  sei es akustisch als DAISY-CD, digital oder in Blindenschrift. Nicht nur für Studierende interessant ist die Literaturplattform e-dig.de des DVBS. Im Bereich "Textservice" können die bisher vom DVBS produzierten barrierefreien Werke recherchiert und bestellt werden, in der Literaturbörse können eingetragene Mitglieder ihre eigenen Werke, zum Beispiel Examensarbeiten, anderen verfügbar machen. Der Bereich "Creative Commons" schließlich bietet Hinweise auf barrierearme Texte, die von ihren Urhebern im Internet frei verfügbar gemacht wurden.

Um Studierende fit für den Studienalltag zu machen und ihnen den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern, hat der DVBS das Mentoring-Projekt "TriTeam" gestartet. Die Idee: Ein berufserfahrener Mentor, ebenfalls mit Seheinschränkung, steht dem Studierenden oder Absolventen zur Seite, hilft ihm bei der Zielfindung, berät ihn bei Problemen und gibt seine Erfahrungen weiter. Bei Bedarf kann ein Fachcoach hinzugezogen werden  –  ob zu studienbezogenen oder beruflichen Fragen. Das Projekt ist offen für blinde und sehbehinderte Studierende aller Fachrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet. Gesucht werden bis zu zehn Mentees.

Neben dem regelmäßigen Austausch per Telefon und E-Mail sind auch persönliche Treffen der Teams möglich. Während der Projektlaufzeit sind zudem zwei Veranstaltungen mit allen Teilnehmenden geplant.

Christina Muth
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim DVBS



Kurzinfo: TriTeam  –  jetzt bewerben!

Sie möchten als Studierende/r Teil eines "TriTeams" werden? Dann bewerben Sie sich bis zum 18. Januar per

E-Mail an info@dvbs-online.de

oder per Post an die

DVBS-Geschäftsstelle
Frauenbergstr. 8, 35039 Marburg

Mehr Infos unter www.dvbs-online.de

Termine & Tipps:

Termine

Fortbildungsangebote des DVBS

  • Nicht sehend  –  nicht blind
    Workshop 1: Starke Stimme  –  starkes Selbst
    Workshop 2: Arbeiten ohne Erschöpfung  –  Assistenz und weitere Wege
    Workshop 3: iPhone/iPad für Fortgeschrittene
    5.-8.3.2015
    Herrenberg, Tagungszentrum Gültstein
  • Biografisches Theater  –  ein Programm der beruflichen Inklusion
    16.-19.4.2015
    Herrenberg, Tagungszentrum Gültstein
  • Burnout? Nein, danke!
    Wie das Arbeitsumfeld blinder und sehbehinderter Menschen positiv gestaltet werden kann
    17.-19.4.2015
    AURA inklusive gGmbH Bad Meinberg

Mehr Infos und Anmeldung beim
Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf
Andreas Wohnig
Tel.: 0 64 21 / 9 48 88-23
E-Mail: wohnig@dvbs-online.de

Chorsingen und Musizieren im Harz

10.-16.3.2015
AURA-Pension Wernigerode

Mehr Infos bei
Rosa Maria Dotzler
Tel.: 0 36 41 / 21 94 62
E-Mail: r.m.dotzler@online.de

Anmeldung (bis 20.2.) bei der
AURA-Pension
Tel.: 0 39 43 / 26 21-0
E-Mail: aurapension@lewida.de

Italienisch lernen in "Bella Italia"

Intensivkurs für Anfänger, Kultur inklusive
14.-21.3.2015
Bozen, Blindenzentrum St. Raphael

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 00 39 / 04 71 / 44 23 24
E-Mail: info@blindenzentrum.bz.it

Abitur  –  was nun ...?

Orientierungsveranstaltung für blinde und sehbehinderte Studieninteressierte
11.-13.5.2015
Karlsruhe, Studienzentrum für Sehgeschädigte

Mehr Infos und Anmeldung (bis 13.4.) beim
SZS
Susanne Schneider
Tel.: 07 21 / 6 08-4 19 37
E-Mail: susanne.schneider@kit.edu

Online-Anmeldung unter www.szs.kit.edu/484.php

DBSV-Veranstaltungen

Beraterseminare

Ein Qualifizierungsangebot für Ehrenamtler und Mitarbeiter der DBSV-Landesvereine, die blinde und sehbehinderte Menschen beraten

  • Grundseminar: 12.-18.4.2015
    (Anmeldung bis 1.2.)
  • Aufbauseminar: 23.-28.8.2015
    (Anmeldung bis 1.6.)
  • Präsenzseminar für Teilnehmer der E-Learning-Beraterkurse: 7.-13.6.2015
    (Anmeldung bis 15.1.)

Veranstaltungsort im Raum Würzburg

Mehr Infos und Anmeldung bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

Begegnungsseminar für hörsehbehinderte Menschen

5.-12.9.2015
AURA-Hotel Saulgrub
Themen: Ernährung, chinesische Heilmedizin, Smartphones, praktische Alltagsbewältigung (LPF), Bodenindikatoren, Grenzen der Zivilcourage

Mehr Infos und Anmeldung (bis 30.4.) bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

Forum:

Abenteuer Fernbus

Rätselraten bei der Ticketbuchung, Hindernisparcours auf dem Busbahnhof und unsichtbare Toiletten  –  bei einer Reise mit dem Fernbus erwartet blinde und sehbehinderte Menschen manch eine Herausforderung. Werner Gläser vom Gemeinsamen Fachausschuss für Umwelt und Verkehr (GFUV) hat die populäre Alternative zum Schienenverkehr getestet.


Der Praxistest

Als Verkehrsexperte des DBSV bin ich immer bemüht, eigene Erfahrungen zu sammeln. Man muss schließlich wissen, wovon man spricht. Als Teststrecke will ich mit dem Fernbus von Hannover nach Berlin fahren. Einen ersten Dämpfer versetzen mir jedoch die Webseiten und Buchungsportale einiger Anbieter, auf denen ich mich über ihre Angebote informieren möchte. Kaum Kontraste, keine Größeneinstellungen und mit Screenreader teilweise nicht bedienbar  –  da muss kräftig nachgebessert werden. Zwar gibt es die Möglichkeit, telefonisch Tickets zu buchen, aber bis man jemanden erreicht, vergeht eine halbe Ewigkeit. Die Verkaufsstellen vor Ort muss ich erst auf den Webseiten recherchieren.

Bei den Fahrpreisen muss man aufpassen. Manche Betreiber bieten Normal- und Sonderpreise an, die enorm voneinander abweichen. Wenn man Glück hat und zeitlich flexibel ist, bekommt man eine Fahrt von Hannover nach Berlin für acht Euro, man kann aber auch knapp 30 Euro für dieselbe Strecke zahlen. Einige Anbieter gewähren schwerbehinderten Menschen 50 Prozent Rabatt, meist aber nur auf den Normalpreis  –  und das ist am Ende teurer als die Sonderangebote.

Mit meinem ausgedruckten Ticket gehe ich zum Zentralen Omnibusbahnhof Hannover. Der ist gerade neu gestaltet worden und man hat sogar an genormte Bodenindikatoren gedacht. Schade nur, dass vor dem Kiosk ein Ansichtskarten-Ständer den Weg versperrt und an den Bussteigen dicke Betonblöcke mit den Abfahrtstafeln darauf platziert wurden  –  so richtig hat man das mit dem Leitsystem noch nicht verstanden.

Den Bussteig meines Busses nach Berlin zu finden, ist also nicht so einfach. Akustische Informationen und Wegweiser in Braille oder Profilschrift gibt es genauso wenig wie Hilfspersonal. Da bleibt mir nur, mich bei anderen Reisenden und den wartenden Busfahrern durchzufragen. Wenn man sich die AGBs der Anbieter durchliest, ist man eigentlich schon vorgewarnt. In vielen steht sinngemäß: Schwerbehinderte Personen sind willkommen, wenn sie ohne fremde Hilfe zurechtkommen oder eine Begleitperson mitreist. Die wird immerhin kostenlos befördert  –  zum Glück, denn eine zuverlässige Begleitung wird bei einer Fernbusreise dringend benötigt, wie sich auch im weiteren Verlauf meiner Reise zeigen sollte.

Der Bus hat recht ordentlich markierte Treppenstufen, die Haltegriffe sind für hochgradig sehbehinderte Reisende mangels Kontrasten jedoch unsichtbar. Die Sitzplätze sind entweder gar nicht nummeriert oder so, dass Menschen mit Seheinschränkung die Nummern kaum finden können  –  auch hier weder Braille noch Profilschrift. Die Beinfreiheit hängt von den eingesetzten Bussen ab. Speziell ausgestattete Sitzplätze für schwerbehinderte Menschen gibt es nicht. Führhunde dürfen kostenlos mitreisen, annähernd genug Platz bietet sich aber nur, wenn der Nachbarplatz frei ist und dessen Fußraum mitgenutzt werden kann. Es ist aber auch vorgekommen, dass die Beförderung eines Führhundes abgelehnt wurde.

Die Durchsagen des Fahrers sind gut verständlich, sofern er nicht nuschelt oder einfach durch den Bus ruft. Die Toiletten sind eng und komplett weiß, so dass sich die Bedienknöpfe nicht abheben und für sehbehinderte Menschen kaum zu erkennen sind. Da ohnehin nur die Spülung funktioniert, kann man aber nicht viel falsch machen.

Ankunft am ZOB Berlin  –  ein Abenteuer für alle schwerbehinderten Menschen. Da es weder Leitsysteme noch sonstige Hilfestellung gibt, muss ich zusehen, wie ich mich zurechtfinde, ohne vor einen der ankommenden oder abfahrenden Busse zu laufen. Wenn man hier abfährt, werden in der Wartehalle auf einer großen Abfahrtstafel immerhin die Busse angezeigt und wiederholt angesagt. Wie man zum richtigen Gate kommt, bleibt aber der Fantasie, dem Glück und der einen oder anderen hilfsbereiten Seele überlassen.


Zwei Schritte vor, einer zurück

Meine Erfahrungen decken sich mit den Berichten anderer blinder und sehbehinderter Fernbusreisender, aber auch anderer Behinderungsgruppen: Von einer barrierefreien lückenlosen Reisekette ist der Fernbusverkehr noch weit entfernt.

Dabei hatten zahlreiche Verbände schwerbehinderter Menschen gefordert, dass die Busse für den neuen Fernlinienverkehr barrierefrei sind  –  und zwar bereits, als Ende 2012 das Personenbeförderungsgesetz novelliert wurde und ab 2013 der Fernbusverkehr liberalisiert werden sollte. Die Politik entschied jedoch, dass erst ab 2016 neu zugelassene Busse und ab 2020 alle Busse im Fernlinienverkehr die Ansprüche der Barrierefreiheit erfüllen müssen.

Als "barrierefrei" erklärten sich zu Beginn des Fernbus-Booms drei Anbieter, weil sie zumindest einen, manchmal auch zwei Rollstuhlfahrer mitnehmen konnten. Aber sogar von diesen wurden 80 Prozent der Rollstuhlnutzer abgelehnt, weil die Rollstühle bestimmten Anforderungen nicht entsprachen. Von Bedürfnissen anderer Behindertengruppen wie blinden und sehbehinderten Menschen war überhaupt keine Rede.

Im Herbst 2014 veröffentlichte der Bund Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) ein Lastenheft zur "Barrierefreiheit in Fernlinienbussen" (vgl. "Gegenwart" 12/2014). An dem Lastenheft haben neben dem BSK das Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit (BKB), der DBSV und ein Vertreter der Bundesbehindertenbeauftragten sowie mehrere große Fernlinienbushersteller und -betreiber mitgewirkt. Das Lastenheft spricht eine Empfehlung aus, wie die bestehenden gesetzlichen Vorgaben in Bezug auf die barrierefreie Gestaltung der Fahrzeuge umgesetzt werden können. Bewusst  –  und möglichst praxisnah  –  wollte man sich zunächst auf diesen Teilbereich konzentrieren. Dennoch haben sich die Vertreter der Fernlinienbusbetreiber und -hersteller am Ende von dem Lastenheft distanziert.

Es bleibt für die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe viel Aufklärungsarbeit und politische Einflussnahme zu leisten  –  nicht nur bei der Ausstattung der Busse, sondern insbesondere auch bei der barrierefreien Gestaltung der Busbahnhöfe und der Buchungssysteme.

Werner Gläser
Gemeinsamer Fachausschuss für Umwelt und Verkehr (GFUV)  


Dazu ein Bild: Barrieren auf Rädern: Eine Reise mit dem Fernbus kann für blinde und sehbehinderte Menschen abenteuerlich werden



Kurzinfo: Meldestelle und Lastenheft

Der BSK betreibt eine zentrale Anlaufstelle für Menschen mit Behinderung, die Fragen zum Reisen mit dem Fernlinienbus haben oder Beschwerden hinsichtlich der Barrierefreiheit abgeben wollen. Die Meldestelle ist montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 13.30 Uhr erreichbar unter

Tel.: 0 30 / 8 14 52 68-53
E-Mail: julia.walter@bsk-ev.org


Das Lastenheft kann über denselben Kontakt angefordert werden. Auf der Webseite www.bsk-ev.org ist es als barrierefreies PDF-Dokument zum Download bereitgestellt.

Anerkennung für Menschen mit Mehrfachbehinderungen

Ein Leserbrief von Elke Schweisfurth aus Siegen zum Themenschwerpunkt "Mehrfachbehinderungen" in der November-"Gegenwart"


Schon lange habe ich darauf gewartet, dass das Thema "Mehrfachbehinderungen" angesprochen wird und so habe ich mich gefreut, dass es ein Schwerpunkt auf dem DBSV-Verbandstag war und jetzt auch in der "Gegenwart" aufgegriffen wurde. Mehrfachbehinderte Menschen sollten kein Schattendasein führen müssen.

Blinde und sehbehinderte Menschen mit einer zusätzlichen Lernbehinderung oder geistigen Behinderung haben es besonders schwer. Schon während meiner Schulzeit an einer Blindenschule wurden sie von den Schülern, die fitter waren, ausgeschlossen und gehänselt. Selbst die Erzieherinnen gingen nicht immer gut mit ihnen um.

Es ist gut, dass mehrfachbehinderte Menschen inzwischen in Schulen besser gefördert werden und es Möglichkeiten wie betreutes Wohnen oder spezielle Arbeitsangebote gibt. Die Betroffenen sollten aber auch an der Gesellschaft teilhaben können, so wie wir, die keine Mehrfachbehinderung haben.

Leider stimmt die Beobachtung, die Klaus Hahn in seinem Artikel "Mehrfachbehinderten Menschen eine Stimme geben" macht: Es muss noch viel getan werden, um Menschen mit Mehrfachbehinderungen nicht nur in die Gesellschaft, sondern auch in die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe zu integrieren  –  anstatt sie zu isolieren.

Man sollte mehrfachbehinderten Menschen mit Respekt und Achtung begegnen. Es bedeutet enorme Anstrengung und viel Fleiß, was sie zum Beispiel in Werkstätten leisten. Das darf nicht verkannt, sondern muss anerkannt werden.



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Unter der Rubrik "Forum" schreiben Leser für Leser. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen teilhaben und schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen, Kommentare oder Leserbriefe per

E-Mail an gegenwart@dbsv.org

oder per Post an
DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin

Panorama:

Bildung

Inklusive Bildung: Behindertenbeauftragte beschließen Stuttgarter Erklärung

Auf ihrer Herbsttagung Mitte November haben die Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern die Stuttgarter Erklärung zum Recht auf inklusive schulische Bildung beschlossen. Sie bemängeln, dass das Recht auf gemeinsames Lernen von Menschen mit und ohne Behinderung gemäß UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) nur teilweise und viel zu zögerlich umgesetzt wird. "Das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung ist nach der UN-Konvention der Regel- und nicht der Ausnahmefall", betonen die Behindertenbeauftragten.

Dieses Grund- und Menschenrecht geht laut BRK weit über den Bereich der schulischen Bildung hinaus. Es umfasst auch die Bereiche der frühkindlichen und beruflichen Bildung, das Hochschulwesen, die Erwachsenenbildung sowie alle Bildungsangebote und -einrichtungen im Sinne des lebenslangen Lernens.

Die Behindertenbeauftragten fordern die Politik und die Zivilgesellschaft auf, ihren Beitrag zu leisten, um einstellungs- und umweltbedingte Barrieren abzubauen und Inklusion als Leitbild im Bildungsauftrag und der Bildungspraxis zu etablieren. "Ein inklusives Bildungssystem kann es nicht zum Nulltarif geben", erklärt die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Verena Bentele. "Bund, Länder und Kommunen werden aufgefordert, die notwendigen finanziellen Mittel zusätzlich bereitzustellen."

Die Stuttgarter Erklärung steht zum Download zur Verfügung unter tinyurl.com/stuttgartererklaerung

Recht

Kein genereller Anspruch auf Prozessunterlagen in Blindenschrift

Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat im Oktober die Beschwerde eines sehbehinderten Menschen abgewiesen, der beantragt hatte, seine Prozessunterlagen in Blindenschrift zu erhalten. Wie das Rechtsportal juris.de erläutert, folgt aus dem Benachteiligungsverbot im Grundgesetz (Art. 3 Abs. 3 Satz 2 GG) zwar der Anspruch auf gleichberechtigte Teilhabe am Prozess. Dies bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass blinden und sehbehinderten Menschen die Prozessunterlagen in Blindenschrift zur Verfügung gestellt werden müssen. Sofern der Streitstoff übersichtlich und die Partei anwaltlich vertreten ist, sei eine Kenntnisvermittlung durch den Rechtsanwalt gleichwertig, so das BVerfG. Sollten Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass die Vermittlung nicht in ausreichender Weise erfolgt, seien die Prozessunterlagen in Blindenschrift zugänglich zu machen.

Hinzuzufügen ist, dass § 191a GVG (Gerichtsverfassungsgesetz), der die Zugänglichmachung von Gerichtsunterlagen regelt, inzwischen so geändert wurde, dass es künftig leichter werden dürfte, die barrierefreie Aufbereitung von Prozessunterlagen zu erwirken.

Sport

Blindenfußball: Brasilien ist Weltmeister 2014

Bei der Blindenfußball-Weltmeisterschaft in Tokio im November 2014 hat sich der amtierende Weltmeister Brasilien erneut den Titel geholt. Platz Zwei ging an Argentinien, Spanien wurde Dritter vor China. Die deutsche Mannschaft, die sich mit dem vierten Platz bei der Europameisterschaft 2013 erstmals für eine Weltmeisterschaft qualifiziert hatte, belegte den achten Platz.

Nach einer 0:4-Niederlage im Viertelfinale gegen Brasilien verlor das deutsche Team auch das Spiel um Platz Sieben 0:1 gegen Kolumbien. In der Vorrunde hatte sich Deutschland von Spanien, Südkorea und Argentinien jeweils Unentschieden getrennt.

Die deutsche Mannschaft schreibt auf blindenfussball.net: "Wir haben unser Ziel  –  das Viertelfinale  –  erreicht. Trotz der Niederlagen haben wir viel erlebt und können ganz viel mit zurück nach Deutschland nehmen."


Dazu ein Bild: Auftaktspiel: Japan gegen Paraguay bei der Blindenfußball-WM in Tokio

Aus den Ländern

Vorstandswahlen in Niedersachsen

Im Rahmen seines Verbandstages am 15. November 2014 hat der Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen (BVN) einen neuen Vorstand gewählt. Für die nächsten vier Jahre wurden Helga Neumann als erste Vorsitzende und Hans-Joachim Hoffmann als ihr Stellvertreter bestätigt. Beisitzer sind Gisela Hirschberger, Rosel Kohlmeier, Karin Janssen, Detlef Große, Johann Janssen, Katrin Lüdeke und Rainer Appelbaum.

Beim öffentlichen Teil des Verbandstages waren Vertreter aus Politik und Verbänden zu Gast. Darunter die niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt, die den BVN als "verlässlichen Partner" in der Zusammenarbeit zur inklusiven Bildung lobte, sowie Klaus-Peter Bachmann, Vizepräsident des Niedersächsischen Landtags, der seine Unterstützung bei der Weiterentwicklung des Landesblindengeldes zusagte.

Mit einer Ehrennadel in Gold würdigte der BVN den langjährigen Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen, Karl Finke, der sein Amt Ende des Jahres niedergelegt hat. Für sein berufliches Engagement zugunsten blinder und sehbehinderter Menschen wurde Dr. Wolfgang Hirsch, scheidender Geschäftsführer von ILIS Leitsysteme und ehemaliger Geschäftsführer des Deutschen Hilfsmittelvertriebs (DHV), geehrt.



AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern):
    Hotel mit ca.50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein):
    Hotel mit ca.50 Betten
  • Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen):
    Hotel mit ca.100 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt):
    Pension mit ca.30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen):
    Pension mit ca.20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen):
    Pension mit ca.20 Betten
  • Saulgrub (Bayern):
    Hotel mit ca.90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

"Applaus ist meine größte Belohnung"

von Natascha Pisarenko, 18

Mein Vater war es, der ein halbes Jahr nach meiner Geburt bemerkte, dass mit meinen Augen etwas nicht stimmte. Ich bewegte sie hin und her, ohne jemals den Blick gezielt auf etwas zu richten. Es folgten unzählige Untersuchungen in verschiedenen Augenkliniken in meiner Heimat Russland. Als meine Blindheit schließlich bestätigt wurde, war meine Familie ratlos, wie sie mich richtig erziehen und fördern sollte. Blinde Menschen bekommen in Russland zwar eine Geldzuwendung vom Staat und einige Hilfsmittel werden finanziert, wichtige Geräte wie Braillezeile oder Scanner müssen jedoch selbst gekauft werden, was sich viele Betroffene nicht leisten können. Die Blindenvereine, die es in Russland gibt, haben leider kaum Einfluss.

Als Kind lauschte ich gebannt, wenn meine ältere Schwester Klavier übte. Eines Tages, als sie in der Musikschule war, setzte ich mich heimlich an die Tasten und gab ein Stück aus dem Gedächtnis wieder. Meine Eltern waren sehr erstaunt  –  war ich doch erst drei Jahre alt.

Zwei Jahre später wurde ich an einer Musikschule aufgenommen. Es war nicht leicht, einen Musiklehrer zu finden, der bereit war, mich zu unterrichten. Niemand hatte Erfahrung mit blinden Schülern. Doch eine Lehrerin, die an der Schule Akkordeon unterrichtete, hatte mich bei einer Aufführung meiner musikalischen Frühförderungsgruppe entdeckt und interessierte sich für meine Fähigkeiten. Schnell war sie von meinem Talent überzeugt und so war mein erstes eigenes Musikinstrument ein Akkordeon. Darauf folgten Klavier und Geige.

Ich hatte als kleines Kind viele sehende Freunde, die sich an mich gewöhnt hatten und ganz selbstverständlich mit mir spielten. Doch als meine Einschulung bevorstand, drohte dieser unbedarften Zeit das Ende. Es war in Russland nicht vorgesehen, dass Regelschulen Kinder mit Behinderung aufnehmen. So gab es für mich nur die Möglichkeit, ein Internat für Blinde und Sehbehinderte zu besuchen. Das nächste befand sich allerdings 60 Kilometer entfernt von meiner Heimatstadt Rostow am Don. Meine Eltern brachten es nicht übers Herz, mich für elf Jahre, weg von der Familie, in die Ferne zu schicken. Sie nahmen den Kampf mit den Behörden auf und schrieben etliche Briefe, damit ich eine Regelschule in der Nähe besuchen durfte  –  mit Erfolg!

In vielen nächtlichen Stunden schrieb meine Mutter die Schulbücher in Punktschrift ab, denn in Russland gibt es nur wenige Lehrbücher in Blindenschrift und die Ausgaben, die es gibt, sind meist veraltet. Von meinen Mitschülern wurde ich freundlich aufgenommen. In den Pausen drängten sie sich neugierig um mich und wollten, dass ich ihnen die geheimnisvolle Schrift mit den Punkten erkläre. Dieses Interesse war nicht ganz uneigennützig, da ich die Klassenbeste war. Wenn sie die Punktschrift beherrschten, so die Hoffnung meiner Mitschüler, würden sie bei Klassenarbeiten von mir abschreiben können. Die Lehrer waren mir gegenüber verständnisvoll. Nur anfangs schimpften sie manchmal über das laute Klopfen, wenn ich Notizen mit dem Punktschriftgriffel ins Papier stanzte.

Weil es für blinde Menschen kaum staatliche Unterstützung gibt, begleitete mich meine Mutter jeden Tag in die Schule und saß im Unterricht neben mir. Sie half mir, wenn ich Schwierigkeiten hatte und las vor, was an der Tafel stand. Das war nicht immer angenehm. Durch die ständige Beobachtung war es für mich unmöglich, den Unterricht zu schwänzen oder mit meinen Mitschülern Streiche auszuhecken  –  wie es Kinder nun einmal tun.

Im Jahr 2013 habe ich das Gymnasium erfolgreich abgeschlossen und studiere seitdem Operngesang an der Akademie der Künste in Moskau. Meine Mutter ist dafür mit mir in die russische Hauptstadt gezogen. Obwohl das Studium mir viel Mühe und Ausdauer abverlangt, gefällt es mir sehr. Ich nehme an Musikwettbewerben und Festivals teil und habe schon viele Preise gewonnen. Zu meinen größten Erfolgen gehört der Gewinn des internationalen Festivals "Moskau empfängt Freunde". Ich bin in vielen Städten Russlands aufgetreten und ich träume davon, auch die Herzen der deutschen Zuhörer zu gewinnen. Die Kultur dieses Landes mit ihren berühmten Komponisten fasziniert mich. Vor einigen Jahren beschloss ich deshalb, die deutsche Sprache zu lernen und fand in meiner Heimatstadt eine Lehrerin aus Berlin, die mich unterrichtete.

Vielleicht klappt es eines Tages und ich kann mir meinen Traum verwirklichen, in Deutschland vor Publikum aufzutreten. Ich liebe Auftritte, weil ich weiß, dass ich mit meinem Gesang Menschen glücklich mache und ihr Applaus ist meine größte Belohnung.

Natascha Pisarenko (18) studiert Operngesang in Moskau und lernt seit drei Jahren Deutsch. Um ihre Sprachkenntnisse auszubauen, freut sie sich über deutschsprachige Zuschriften per E-Mail an natashapisarenko@mail.ru


Bildbeschreibung: Eine junge Frau sitzt, von den Tasten abgewandt, vor einem schwarzen Flügel. Sie trägt ein dunkles Kleid mit großen, weißen Punkten und eine getönte, rahmenlose Brille. Ihre braunen Haare sind zurückgebunden, der lange Pony fällt ihr in die Stirn. Einen Arm auf der Stuhllehne abgelegt, lächelt sie freundlich in die Kamera.

Medien:

Bücher

Niemandsland

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Hamburg 1946: Ein englischer Offizier soll für die Entnazifizierung und den Wiederaufbau Deutschlands sorgen. Colonel Lewis Morgan wird mit seiner Familie in ein herrschaftliches Haus an der Elbe einquartiert. Seine Frau kann nicht verstehen, warum der Hausbesitzer Stefan Lubert nicht ausziehen muss. Sie findet es unerträglich, mit dem Feind unter einem Dach wohnen zu müssen. Doch als sie den Alltag teilen, erkennt sie, wie falsch ihr Bild von den Deutschen war. Nach und nach entwickelt sich eine unerhörte Nähe zwischen ihr und Stefan Lubert.

Rhidian Brook zeichnet ein differenziertes Bild von einem Land, das am Boden liegt, und einer zerstörten Stadt, die langsam wieder zu sich findet. Er gewährt Einblicke in menschliche Schicksale und verzichtet dabei auf Schwarz-Weiß-Malerei. Ein neuartiger Blick auf die Nachkriegsgeschichte.

Rhidian Brook: Niemandsland
1 CD DAISY (11:40 Stunden)
Sprecher: Matthias Wiebalck

Ein Buchladen zum Verlieben

Ein Buch-Tipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Broken Wheel, Iowa: Die 28-jährige lesebegeisterte Sara aus Schweden hat sich auf den Weg gemacht, um ihre 65-jährige Brieffreundin Amy kennenzulernen. Als sie ankommt, erwartet sie eine schlimme Nachricht: Amy ist verstorben. Lange hat Sara auf diese Reise gespart und da sie niemand so schnell zurückerwartet, bleibt sie. Mit Amys umfangreicher Büchersammlung eröffnet sie eine Buchhandlung, die auf die Bewohner des verschlafenen Ortes zugeschnitten ist. Sara wird selbstbewusster, während die Einwohner von Broken Wheel sich öffnen und lesend ihren Horizont erweitern. Ganz nebenbei schleicht sich eine große Romanze in das Leben der jungen Schwedin.

Ein unterhaltsamer, humorvoller Roman über die Kraft der Bücher und der Gemeinschaft, gespickt mit einer Prise Romantik.

Katarina Bivald: Ein Buchladen zum Verlieben
1 CD DAISY (14:40 Stunden)
Sprecherin: Gisela Scherner

Der schönste Hundesommer der Welt

Ein Buch-Tipp von Veronika Kraze, Bayerische Blindenhörbücherei


Artur und Johnny sind die besten Freunde. Gemeinsam genießen sie ihr Leben in einem kleinen Dorf, bis Arturs Familie eines Tages in die Stadt zieht. Johnny vermisst seinen Freund sehr und als Schoko mit seiner Familie in Arturs Haus einzieht, will Johnny zunächst nichts von ihm wissen. Doch dann werden die beiden in ein Abenteuer hineingezogen und entdecken bei einer gefährlichen Mutprobe, was wahre Freundschaft ausmacht. Artur, Johnny und Schoko sind übrigens Hunde.

Die vermenschlichten Betrachtungen der Hundefreunde über Glück und Unglück, Freundschaft und Mut haben fast philosophischen Charakter. Das Erstlingswerk von Amalia Rosenblum ist daher auch für Erwachsene geeignet. Besser noch als Kinder werden sie die Weisheit verstehen, mit der die vierbeinigen Freunde das Leben mit seinen Veränderungen akzeptieren. "Vielleicht fehlt immer etwas", sinniert der Labrador Schoko. "Vielleicht nicht dir, vielleicht nicht gerade in diesem Moment, doch irgendetwas fehlt immer. Aber vielleicht ist das kein Problem, das man überwinden muss, sondern etwas, das zum Leben dazugehört."

Amalia Rosenblum: Der schönste Hundesommer der Welt
1 CD DAISY (3:30 Stunden)
Sprecher: Robert Valentin Hofmann

Unterhaltung

Friedrich Anis hintergründig humorvolle Erzählungen bieten Unterhaltung der ganz besonderen Art. Ob Stüberlbesucher oder Polizist, ob die Öde einer Ehe oder die Langeweile eines Menschen, der auf dem Land lebt: Während man in einem Moment noch über Anis feinsinnige Beobachtungen lacht, leidet man im nächsten schon mit den Unsichtbaren unserer Gesellschaft, die vom Leben noch nie etwas erwartet haben. Der Autor zeigt, welch fatale Explosionskraft in dieser scheinbaren Genügsamkeit steckt.

Friedrich Ani: Unterhaltung
1 CD DAISY (6:25 Stunden)
Preis: 29 Euro

Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen. Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt

atz
Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de

Rätsel:

Januar-Rätsel

In jedes der folgenden Sprichwörter hat sich ein falsches Wort eingeschlichen, das ähnlich klingt wie das richtige. Wie lauten die zehn Sprichwörter korrekt?


  1. Es ist noch kein Meister vom Schimmel gefallen.
  2. Sich pflegen bringt Segen.
  3. Mit Speck fängt man Läuse.
  4. Mundwerk hat goldenen Boden.
  5. Probieren geht über Sortieren.
  6. Wie begonnen, so gesponnen.
  7. Morgenrot, Schönwetterbot'.
  8. Besser ohne Test als ohne Nest.
  9. Schweiß bricht Eis.
  10. An der Rede erkennt man Doktoren wie Esel an den Ohren.

Rätselautor: Thomas Christian Dahme  


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Januar an den
DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin

oder per

E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des Dezember-Rätsels

Däne  –  Serbe  –  Russe  –  Finne  –  Lette  –  Pole  –  Ire  –  Inder- Ungar  –  Este

Anzeigen:

Hinweis

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Sehhilfe/Lesegerät Optelec ClearView Plus, Windows-kompatibel (von 2012), empfohlen von der Sehbehindertenberatung in Berlin-Mitte, schwarz-weiß und farbig, 70-fache Vergrößerung, Bildschirm: 21 Zoll, sehr einfache Handhabung, mit Anleitung, VB: 1.200 Euro,

Tel.: 01 51 / 72 74 32 45

Partnersuche

Er, 67 Jahre, 1,70 m, hochgradig sehbehindert, vielseitige Interessen, Nichtraucher, sucht eine ehrliche, verständnisvolle, anschmiegsame Frau in passendem Alter, bevorzugt aus dem Raum Märkisch-Oderland (Brandenburg),

Tel.: 01 52 / 06 35 09 99

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

www.braille-collection.com
Die Modeserie für Blinde

Duftschatz

wünscht seinen Kunden ein frohes neues Jahr!

Duftschatz präsentiert die Neuigkeit aus den USA! Ein Duftwärmer ohne offene Flamme, leicht bedienbar, rauchfrei, mit bis zu 80 Düften, in Wohnräumen, Büros oder Geschäften ein echter Hingucker! Alle Düfte sind individuell mischbar! Bestellen und schenken, was Freude macht!

Mehr Infos unter
www.duftschatz.scentsy.de oder
Tel.: 0 69 / 37 30 95 92

SynPhon

Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.


SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Deutsches Katholisches Blindenwerk

Insel Usedom  –  Seebad Heringsdorf

Ferienwohnanlage Villa Stella Maris für blinde und stark sehbehinderte Gäste. Die Appartements sind blindengerecht eingerichtet und verfügen über Bad, Küche inkl. Geschirrspüler, Fernseher und Telefon.

Weitere Informationen über einen Urlaub an der See:
Deutsches Kath. Blindenwerk e.V.
Tel.: 02 28 / 5 59 49 29
E-Mail: info@dkbw-bonn.de
www.blindenwerk.de

Schottland-für-Alle

Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

Ein frohes 2015 und vor allem Gesundheit wünschen wir unseren Freunden und Gästen. Haben Sie sich schon Gedanken über Ihre Ferien gemacht? Wir laden Sie ein, gemeinsam mit uns bekannte und noch unbekannte Ziele zu entdecken. Alle Infos zu unseren Reisen nach England, Irland, Island, Jersey, Malta, Schottland, Wales und neu auch Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden finden Sie auf unserer Homepage.


Schottland-für-Alle
www.schottland-fuer-alle.com

oder persönlich per
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com

oder
Tel.: 00 44 / 18 63 / 76 60 10

BIT-Zentrum des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e.V.

Wählen Sie aus über 2.000 Titeln Ihr DAISY-Hörbuch, Tastbuch, Ihren Brailleschrift-Roman oder Ihre barrierefreie Textdatei. Gerne übertragen wir auch Ihr Lieblingsbuch nach Ihren Wünschen zu erstaunlich günstigen Konditionen. Kostenlos informieren wir Sie mehrmals im Jahr über Neuerscheinungen und aktuelle Angebote in unserem BIT-Info.

Tel.: 0 89 / 5 59 88-136
E-Mail: bit@bbsb.org


Für alle Neukunden: 20 Euro Willkommensguthaben ab einem Bestellwert von 40 Euro.

Stichwort: Gegenwart

AASB Maria Seidling

Neu! Zertifizierter Fachhändler für die Spracheingabe Dragon Naturally Speaking.

Wir ermöglichen seit 25 Jahren im beruflichen und privaten Bereich Ihre individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln.


  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: Videotext, DAISY-Player, TextToMP3, Editor, Spracheingabe
        ab 2.917,00 Euro
  • Alva Braillezeilen, 40/70/80 Module, auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
        Preis auf Anfrage
  • Dragon Naturally Speaking 12 PRO
    Spracheingabe für Diktat und Programmsteuerung unter Windows, Skripte für JAWS und Lesephon®, 2 Tage Schulung
        Preis auf Anfrage
  • Aktuell: RTFC Textkonverter (Braille, DAISY) mit Stimme Petra
        Preis auf Anfrage
  • Aktuelle JAWS-Version
    Screenreader mit Stimme Eloquence/Steffi / Yannik/Anna
        ab 1.679,34 Euro
        Schülerpreis auf Anfrage
        Angebot bei Neukauf JAWS: 3 Tage Schulung, 2 Tage zahlen

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort.

Zertifiziert nach DIN ISO 9001/2008. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de
www.aasb-seidling.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Für den richtigen Klang

  • Knochenleitkopfhörer kabelgebunden oder mit Bluetooth
    Diese Kopfhörer werden nicht direkt auf das Ohr gesetzt, sondern auf den Knochen davor. Der Ton wird über die Wangenknochen zum Innenohr übertragen. Das Ohr bleibt frei, der Benutzer verliert nicht den Kontakt zu seinem Umfeld und kann Umgebungsgeräusche deutlich wahrnehmen. Mit Mikrofon (Headset-Funktion) und stabilem Nackenbügel, schweiß- und wasserfest
    • AfterShokz "Sportz M2"-Kopfhörer (kabelgebunden)
      Best.-Nr.20 10101  –  79,00 Euro
    • AfterShokz "Bluez"-Kopfhörer (Bluetooth)
      Best.-Nr.20 10103  –  119,00 Euro
  • Mobiler Bluetooth-Lautsprecher Albrecht Max-treme
    Kabelloser, leistungsstarker Bluetooth-Lautsprecher mit kristallklarem Sound und vollem Klangvolumen; klein, handlich (Maße: 150 * 32,5 * 54 mm, Gewicht: 165 g), ideal für unterwegs, auswechselbarer Akku, Betriebsdauer: ca.12 Stunden, Bluetooth-Reichweite: bis zu 10 m
        Best.-Nr.20 20162  –  59,90 Euro
  • Bluetooth-Stereo-Transmitter
    Sendet das Audiosignal aller Audiogeräte (z.B. DAISY-Player, TV, PC usw.), die über einen herkömmlichen Kopfhörerausgang (3,5-mm-Stereo-Klinkenbuchse) verfügen, via Bluetooth an kompatible Geräte. Klein, leicht (Maße: 60 * 24 * 9 mm, Gewicht: 15 g), praktisch für unterwegs, mit Lithium-Ionen-Akku, Spieldauer: ca.4 Stunden, Reichweite: ca.10 m
        Best.-Nr.20 20163  –  29,90 Euro

Für ihre Gesundheit

  • Oberarmblutdruckmessgerät mit Sprachausgabe
    Vollautomatisches Oberarmblutdruckmessgerät mit deutlicher Sprachausgabe und großem, gut ablesbarem LC-Display, einfache Handhabung, Ansage und Anzeige von Systole, Diastole, Puls, Warnung bei vorhandenen Herzrhythmusstörungen, Einstufung der Werte nach WHO-Richtlinien und Ansage der WHO-Einstufung, Abspeicherung der Messwerte mit Datum und Uhrzeit, 2 * 60 Speicherplätze, Lautstärke regel- bzw. abschaltbar, Manschettengröße für Armumfang von 23-33 cm, Batteriebetrieb (4 *  AA) oder Netzbetrieb (Netzteil: Best.-Nr.1221112, Preis: 19,90 Euro), Maße: 147 * 104 * 66 mm (L *  B *  H), Gewicht: ca.310 g, Lieferumfang: Aufbewahrungstasche, Batterien
        Best.-Nr.1221111  –  89,90 Euro

Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
    Tel.: 05 11 / 9 54 65-33
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
    Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Schau mal rein bei Marland

  • "Bradley Classic" und jetzt auch "Bradley Schwarz"  –  die Armbanduhr für Alle
    Diese elegante Uhr ist ein Verkaufsschlager bei Blinden und Sehenden. Die Zeit wird durch zwei gut tastbare Kugeln angezeigt. Elegantes Gehäuse aus Titan und Edelstahl, Maße: 40 * 11,5 mm, Quarzuhrwerk, spritzwassergeschützt, Armband aus Metall oder einer Leder/Stoff-Kombination in den Farben: Beige, Olive, Blau, Gelb oder Schwarz
        ab 259,00 Euro
  • Olympus Digital Voice Recorder DM-7 sprachgeführt
    Alle Funktionen sind auch für Sehschwache und Blinde uneingeschränkt nutzbar! Einfache, grafische Menüführung, Voice-Command- oder Voice-Guidance-Modus, der alle Menüpunkte laut und deutlich ansagt. Der DM-7 verfügt auch über Text-to-Speech und lässt sich als DAISY-Player verwenden. Dank Rauschunterdrückung, Voice Balancer und manuell regulierbarem Lautstärkepegel können Sie Ihre Aufnahme allen Gegebenheiten anpassen. Die neue Zoom-Funktion sorgt dafür, dass Sie auch in geräuschvoller Umgebung wirklich nur das hören, was Sie hören möchten. 4 GB interner Speicher (ca.850 Stunden Aufnahmezeit), mit SD-Karten auf bis zu 64 GB erweiterbar, Maße: 115 * 51 * 18 mm, Gewicht: 105 g
        299,00 Euro
  • Eye-Pal SOLO
    Kamerabasiertes Vorlesegerät  –  einschalten, Text auflegen und los geht's. Einfachste Bedienung und Wiedergabe der Texte mit angenehmer Stimme binnen Sekunden überzeugen. Ob Briefe, Zeitungen, Rezepte, Bücher oder Vorlagen mit Spalten und Tabellen  –  Eye-Pal SOLO liest sie alle. Sie brauchen keinen PC. Finanzierung durch Krankenkasse möglich, Hilfsmittel-Nr.07.99.01.2000
    Mit Zubehör und Anleitung auf CD
        2.495,00 Euro
  • AMMEC HDMI
    Sprechendes Multi-Media-System für Blinde und Sehbehinderte. Neueste DVB-Technologie DVB-C2 und DVB-S2 für den Empfang und die Aufzeichnung digitaler Fernseh- und Radiosender, 2-Terabyte-Festplatte für ca.1.000 Stunden Aufnahmezeit
        1.598,00 Euro

Auf www.marland.eu ist immer was los  –  also einfach mal reinschauen!


Marland GmbH  –  Spezialversand für Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Str.6, D-88326 Aulendorf
Tel.: 0 75 25 / 92 05-0 oder 0 08 00 / 63 63 63 63
E-Mail: info@marland.eu oder bestellung@marland.eu

LHZ  –  Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment

  • Victor Reader Stream 2. Generation
    Hochleistungsabspielgerät für Medien im DAISY- und MP3-Format sowie E-Books im ungeschützten EPUB und EPUB2-Format. Die WLAN-Funktion ermöglicht den Zugang zum Internet (Nutzung von Internetradio, Abruf von Podcasts, Lesen von Artikeln in Wikipedia, Zugriff auf die Online-Bibliothek bookshare.net u.a.), integrierte Diktierfunktion, Vorlesefunktion für Dateien im TXT-, DOCX- oder RTF-Format, Abmessungen: 114 * 62 * 18 mm, Gewicht: 110 g, Lithium-Ionen-Akku für ca.15 Stunden Offline-Betrieb, Zubehör: Silikonschale, USB-Netzteil, USB-Kabel und Ohrhörer
        M458  –  379,00 Euro
  • Milestone 112 Ace
    Die Weiterentwicklung des bewährten Diktiergerätes mit einfachster Bedienung! Neu sind Direktaufnahmen auch aus dem Ruhemodus, eine nachrüstbare Uhr, die Verdoppelung der Akkulaufzeit auf ca.15 Stunden, die Erhöhung der Aufnahmekapazität auf rund 80 Stunden sowie die Möglichkeit der sehr schnellen Datensicherung auf PC mittels USB-Kabel.
    • Ace Basis, M431  –  224,00 Euro
    • Ace Clock, M432  –  249,00 Euro
  • Diamant-Messerschärfer
    Zwei-Stufen-Schärfer für glatte Stahlklingen  –  Stufe 1: diamantbeschichtete Schleifscheiben für Grobschliff, Stufe 2: Keramikschleifscheiben für Feinschliff; einfachste Handhabung durch Haltegriff und feststehende Schleifwinkel
        H232  –  17,50 Euro
  • Allesschneider "Traditionell"
    Zum Schneiden von Brot, Wurst, Käse u.a. in der gewünschten Stärke. Saugfuß, Schlitten, Restehalter und der Handkurbelantrieb garantieren ein sehr sicheres Arbeiten! Material: ABS, Messer: Edelstahl, Abmessungen: 28 * 31 * 20 cm, zusammenklappbar
        H131  –  39,00 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Computerunterstütztes Sehtraining

Für eine bessere Sehfähigkeit im Alltag. Gute Erfolge z.B. bei Erkrankungen der Makula. Wir beraten Sie gern.


SFZ Sehzentrum Berlin
Möllendorffstr. 3, 10367 Berlin
Tel.: 0 30 / 32 66 75-90
E-Mail: berlin@sfz-sehzentrum.de
www.sfz-sehzentrum.de
Träger: SFZ Förderzentrum gGmbH

BFW Würzburg

Das Foto in der Schwarzschriftausgabe zeigt einen bärtigen Mann, Mitte 20, der im Treppenhaus seines Arbeitgebers neben seinem Führhund sitzt. Der Labrador schaut mit treuem Blick in die Kamera. Der Anzeigentext lautet: "Klasse! Jann Schneider (26), blind, arbeitet jetzt als Programmierer in einem internationalen IT-Unternehmen."


Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH  –  Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 09 31 / 90 01-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

Papenmeier

BRAILLEX Live  –  für mehr Freude an Tablet und Smartphone!

Es sind genau diese Dinge, warum ich mein BRAILLEX Live liebe:

"Ich erlebe Mobilität mit einem Höchstmaß an Komfort. Mein iPhone und meinen Windows-PC kann ich gleichzeitig bedienen  –  ganz intuitiv!"

"Ich bin flexibles Arbeiten gewohnt und BRAILLEX Live ist ideal für unterwegs. Der Akku hält den ganzen Tag. Mit Bluetooth verbindet sich mein iPhone ganz einfach mit meinem BRAILLEX Live."

Wählen Sie zwischen BRAILLEX Live mit Brailletastatur, BRAILLEX Live+ mit Standardtastatur oder BRAILLEX Live 20.


Papenmeier RehaTechnik
Tel.: 0 23 04 946-0
www.papenmeier.de

RTB

In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto eines jungen Mädchens mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an"  –  "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.


RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 00 49 (0) 52 52 97 06-0
www.rtb-bl.de

Second Sight

Haben Sie Retinitis Pigmentosa?

Neue Hoffnung für Blinde

Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.

Drei gute Gründe sprechen für Argus II:

  • Argus II kann Ihnen ermöglichen, unabhängiger zu sein und die Lebensqualität zu verbessern.
  • Argus II wird den speziellen Anforderungen des täglichen Gebrauchs individuell angepasst. Die Benutzer von Argus II erhalten dazu ebenfalls ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm.
  • Vollständige Kostenübernahme durch die Krankenkasse!

Argus II ist langfristig zuverlässig und bietet Vorteile für die Patienten  –  vielen von ihnen schon seit bis zu sieben Jahren.

Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die von den Patienten erfüllt werden müssen. Hierzu gehören u.a.:

  • ein Lebensalter von über 25 Jahren
  • eine schwer bis hochgradig ausgeprägte Retinitis pigmentosa oder
    • Usher-Syndrom
    • Chorioideremie
    • Stäbchen-Zapfen-Degeneration
    • Lebersche kongenitale Amaurose
    • Bardet-Biedl-Syndrom
  • mit Sehschärfe Lichtwahrnehmung oder weniger beschränkt
  • Personen mit nutzbarer formerkennender Sehfähigkeit vor Beginn der Degeneration

Second Sight Hotline: 0800-184-4321
E-Mail: patients@secondsight.com
www.secondsight.com

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

Do., 1.1.2015, 20.15 Uhr, WDR
Türkisch für Anfänger


Do., 1.1.2015, 21.45 Uhr, Das Erste
Mammon: Opfer


Do., 1.1.2015, 21.45 Uhr, HR
Tatort: Im Schmerz geboren


Do., 1.1.2015, 22.30 Uhr, SWR/SR
Die Kirche bleibt im Dorf: Ihr Kinderlein kommet


Fr., 2.1.2015, 21.45 Uhr, Das Erste
Mammon: Ursprung


Sa., 3.1.2015, 09.15 Uhr, BR
Teuflisches Glück (1)


Sa., 3.1.2015, 14.00 Uhr, BR
Der Geruch von Erde


Sa., 3.1.2015, 19.25 Uhr, ZDF
Sibel & Max: Andere Umstände


Sa., 3.1.2015, 20.15 Uhr, BR
Der Schatz im Silbersee


Sa., 3.1.2015, 20.15 Uhr, Das Erste
Eine Liebe für den Frieden: Bertha von Suttner und Alfred Nobel


Sa., 3.1.2015, 20.15 Uhr, WDR
Der Mann mit dem Fagott


Sa., 3.1.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Wilsberg: Kein Weg zurück


Sa., 3.1.2015, 21.45 Uhr, Das Erste
Wunderkinder


So., 4.1.2015, 09.15 Uhr, BR
Teuflisches Glück (2)


So., 4.1.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Tannbach  –  Schicksal eines Dorfes: Der Morgen nach dem Krieg


So., 4.1.2015, 21.45 Uhr, Das Erste
Mammon: Das Jüngste Gericht


Mo., 5.1.2015, 22.25 Uhr, ZDF
Jussi Adler-Olsen: Erbarmen


Di., 6.1.2015, 20.15 Uhr, Das Erste
Um Himmels Willen: Schwein gehabt


Di., 6.1.2015, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Wie Tierkinder die Kälte meistern


Di., 6.1.2015, 20.15 Uhr, ZDF
James Bond 007  –  Skyfall


Mi., 7.1.2015, 20.15 Uhr, Das Erste
Filmmittwoch: Nie mehr wie immer


Mi., 7.1.2015, 21.00 Uhr, WDR
Alle Augen auf: Wildtiere in NRW


Do., 8.1.2015, 14.15 Uhr, BR
Polarfüchse  –  Bewährungsprobe in der Arktis


Do., 8.1.2015, 20.15 Uhr, Das Erste
Donna Leon: Auf Treu und Glauben


Fr., 9.1.2015, 19.25 Uhr, ZDF
Bettys Diagnose: Der Pilot


Fr., 9.1.2015, 20.15 Uhr, Das Erste
Die Zeit mit Euch


Fr., 9.1.2015, 20.15 Uhr, WDR
Ein blinder Held  –  Die Liebe des Otto Weidt


Sa., 10.1.2015, 13.00 Uhr, Das Erste
Der kalte Himmel


Sa., 10.1.2015, 17.50 Uhr, WDR
Land und Lecker


Sa., 10.1.2015, 19.25 Uhr, ZDF
Sibel & Max: Positiv


Sa., 10.1.2015, 20.15 Uhr, BR
Gott des Gemetzels


Sa., 10.1.2015, 20.15 Uhr, WDR
Quellen des Lebens


Sa., 10.1.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Kommissarin Heller: Querschläger


So., 11.1.2015, 20.15 Uhr, Das Erste
Tatort: Hydra


Mo., 12.1.2015, 20.15 Uhr, SWR/SR
Brezeln für den Pott


Mo., 12.1.2015, 20.15 Uhr, Arte
Vier Minuten


Mo., 12.1.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Der Mann ohne Schatten


Mo., 12.1.2015, 22.15 Uhr, ZDF
Stieg Larsson: Verblendung


Di., 13.1.2015, 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops: Endlich tot


Di., 13.1.2015, 20.15 Uhr, SWR/SR
Tatort: Tödliche Häppchen


Di., 13.1.2015, 20.15 Uhr, Das Erste
Um Himmels Willen: Sonnenschein


Di., 13.1.2015, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Kalahari


Di., 13.1.2015, 20.15 Uhr, ZDF
James Bond 007  –  Ein Quantum Trost


Mi., 14.1.2015, 19.25 Uhr, ZDF
Kripo Holstein: Die blöde Kuh


Mi., 14.1.2015, 20.15 Uhr, Das Erste
Filmmittwoch: Tag der Wahrheit


Mi., 14.1.2015, 21.00 Uhr, WDR
Alle Augen auf: historische Stadtkerne in NRW


Mi., 14.1.2015, 22.00 Uhr, SWR/SR
... und dann kam Wanda


Do., 15.1.2015, 13.15 Uhr, 3sat
Deutsche Dynastien


Do., 15.1.2015, 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante: Flucht ins Watt


Do., 15.1.2015, 20.15 Uhr, Das Erste
Mord in bester Gesellschaft: Die Täuschung


Fr., 16.1.2015, 20.15 Uhr, Das Erste
Der Hafenpastor und das graue Kind


Fr., 16.1.2015, 20.15 Uhr, WDR
Kölns ältestes Grand Hotel


Sa., 17.1.2015, 13.55 Uhr, ZDF
Der Landarzt: Bitteres Ende


Sa., 17.1.2015, 14.40 Uhr, ZDF
Rosamunde Pilcher: Bis ans Ende der Welt


Sa., 17.1.2015, 20.15 Uhr, Das Erste
Die Dienstagsfrauen: Zwischen Kraut und Rüben


Sa., 17.1.2015, 20.15 Uhr, WDR
Grenzgang


Sa., 17.1.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Ein starkes Team: Tödliche Verführung


So., 18.1.2015, 16.45 Uhr, WDR
Doppelgängerin


Mo., 19.1.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Spuren des Bösen  –  Schande


Mo., 19.1.2015, 22.15 Uhr, ZDF
Stieg Larsson: Verdammnis


Di., 20.1.2015, 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops: Vergiftetes Glück


Di., 20.1.2015, 20.15 Uhr, BR
Tatort: Vergeltung


Mi., 21.1.2015, 20.15 Uhr, Das Erste
Filmmittwoch: Das gespaltene Dorf


Mi., 21.1.2015, 21.00 Uhr, WDR
Alle Augen auf: Straßen und Plätze in NRW


Do., 22.1.2015, 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante: Vergessene Wahrheit


Do., 22.1.2015, 20.15 Uhr, WDR
Tatort: Wolfsstunde


Fr., 23.1.2015, 20.15 Uhr, Das Erste
Drunter & Brüder


Fr., 23.1.2015, 20.15 Uhr, WDR
Geheimnis Zeche Zollverein


Sa., 24.1.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Helen Dorn: Bis zum Anschlag


Mo., 26.1.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Blindgänger


Di., 27.1.2015, 20.15 Uhr, 3sat
Tod in den Bergen


Mi., 28.1.2015, 19.25 Uhr, ZDF
Heldt: Auf Achse


Mi., 28.1.2015, 21.00 Uhr, WDR
Das lustige Alphabet des Karnevals in NRW


Sa., 31.1.2015, 20.15 Uhr, WDR
Weiter als der Ozean


Hinweis

Die Serie "Dahoam 'is Dahoam" (BR) läuft montags bis donnerstags um 19.45 Uhr, Wiederholungen nachts und am Folgetag um 13 Uhr, alle Folgen einer Woche samstags ab 9 Uhr.


Das Hörfilm-Service-Telefon der DHG informiert unter 0 30 / 21 99 77 11 über die aktuellen Sendetermine. Außerdem sind die Sendetermine im ARD-Videotext auf Tafel 397 zu finden, im ZDF-Text auf Tafel 775.


Eine Info "Hinweise zum Empfang von Hörfilmen" ist erhältlich bei:

Deutsche Hörfilm gemeinnützige GmbH (DHG)
Tel.: 0 30 / 23 55 73-40
Fax: 0 30 / 23 55 73-433
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