Gegenwart Ausgabe 02/2012

"Die Gegenwart" Heft 02/2012

Inhaltsverzeichnis Heft 02/2012

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

DBSV-Nachrichten:

25 Schritte in Richtung Inklusion

Umfrage zum Thema Bordstein

Die Schönheit der Welt erkennen

Kurzinfo: "Der mit den Fingern sieht"

Kunst und Künstler beim Festival

Tastmodell des Berliner Tempodroms

Kurzinfo: Louis Braille Festival der Begegnung Berlin 2012

Kurzinfo: Spenden erwünscht!

Mehr Hörfilme  –  sofort!

Welcher Hörfilm ist Ihr Favorit?

Kurzinfo: Die Nominierungen für den 10. Deutschen Hörfilmpreis

25. Februar 1981: Durchbruch bei der Führhundversorgung

Meldungen

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Standpunkt:

Todesfalle "Kupplungsbereich"

In Kürze:

Reisen und Freizeit

Stand-up-Comedy und "Die Prinzen" in Hannover

Den Münchner Dom ertasten

Seminare und Tagungen

Erste-Hilfe-Kurs an der Ostsee

Workshop: Blindheit in den Medien

Verschiedenes

Umfrage zu Europäischem Barrierefreiheitsgesetz

Forum:

Aus England an die Blista und zurück

"Deutsch ist schön, nicht wahr?"

Positive Resonanz auf Dessous-Kampagne

Liebesglück dank "Gegenwart"

Verspannungen lösen  –  Schmerz lindern

Leben:

Inklusion jetzt! Achtung Kunst, bitte berühren!

Geschichten, die das Leben schreibt

Sprechender Stift als Museumsführer

Stromstöße gegen Sehverlust

Menschen:

"Der Klang ihrer Augen ist ein zartes Geheimnis"

Kurzinfo: Mehr vom Leben

Tourismus:

Wie Bilder im Kopf entstehen

Medien:

Bücher

Magdalenas Blau

Menschen und Masken

Das war ich nicht

Thomas Mann, der Amerikaner

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Bedienungsanleitung fürs iPhone hören

Zeitschriften

"Le Monde diplomatique" im DAISY-Format

"Ein Herz für Tiere" als Hörzeitschrift

Hörtipps aus dem kirchlichen Bereich

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Rätsel:

Februar-Rätsel

Lösung des Januar-Rätsels

Die Glücksfee gratuliert!

Anzeigen:

Die Bundesfachgruppe Informationstechnologie ...

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Braille-Collection

SynPhon GmbH

hördeutsch.de

AASB Maria Seidling

Marland GmbH

LHZ  –  Landeshilfsmittelzentrum Dresden

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

Berufsförderungswerk Würzburg

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

RTB

Baum Retec

Beilagen:

Hörfilm-Forum

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

Fragebogen: Forschungsvorhaben zu barrierefreien Querungsstellen

Frageblock 1: Personenmerkmale

Frageblock 2: Selbstständige Mobilität allgemein

Frageblock 3: Orientierungspunkte im Straßenverkehr

Frageblock 4: Hindernisse

Frageblock 5: Individuelle Erfahrungen mit konkreten Querungsstellen

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Titelbild:
Eine junge Frau steht im rechten Winkel zur Straße, streckt ihren rechten Arm zur Seite aus und hält ihren Langstock in den Rinnstein. Schräg von unten aufgenommen, liegt der Fokus des gestellten Fotos auf Bordstein und Langstockspitze, während die winterlich gekleidete Frau und ein langer Zaun im Hintergrund unscharf bleiben. Das Titelbild verweist auf eine große Umfrage zur Gestaltung von sicheren Straßenüberquerungen (siehe Umfrage zum Thema Bordstein und Beileger Fragebogen).


Rückseite:
Die in leuchtend-bunten Farben gemalte Illustration zeigt sechs Personen. Links kicken zwei Jungen in Sportbekleidung lachend einen Fußball. Einer von ihnen trägt eine dunkle Brille. Neben den beiden geht eine Frau mit Führhund, ihr roter Schal weht im Wind. Ein grauhaariger Herr mit lässig hochgekrempelten Ärmeln und pinkfarbiger Krawatte ist mit dem Langstock unterwegs. Neben ihm spielt ein flippiger Junge Gitarre. Seine Blindenbinde trägt er als Stirnband im roten Haar. Ein Mädchen mit Armbinde tastet fröhlich eine Skulptur ab. Unter den Figuren steht: Louis Braille Festival der Begegnung  –  vom 1. bis 3. Juni 2012 im Tempodrom in Berlin.



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
66. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Andrea Temminghoff
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Andrea Temminghoff
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: a.temminghoff@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung der Projekte:

  • "Beratungsdienst Auge (BDA)" und
  • "Sicherung der Qualität der Blindenführhundeausbildung und der Weiterbildung von Gespannprüfern in Deutschland"

Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

an der Bordsteinkante entscheidet sich für blinde und sehbehinderte Menschen die Sicherheit im Straßenverkehr. Wer unbemerkt den Gehweg verlässt und die Fahrbahn betritt, kann in Lebensgefahr geraten. In den vergangenen Jahren ist das Straßenbild immer uneinheitlicher geworden: Es gibt immer mehr Nullabsenkungen; eine eindeutige Absicherung durch Bodenindikatoren und Kontraste fehlt jedoch. Inzwischen ist das Problem von höchster Stelle erkannt worden. Um für alle mehr Sicherheit zu schaffen, hat das Bundesverkehrsministerium ein Forschungsprojekt zur Gestaltung barrierefreier Querungsstellen gestartet. Welche Erfahrungen machen blinde und sehbehinderte Menschen beim Überqueren von Straßen? Welche Probleme tauchen regelmäßig auf und welche Verbesserungsvorschläge gibt es? Mit diesen Fragen befasst sich eine groß angelegte Umfrage, die der DBSV maßgeblich unterstützt und die dieser Ausgabe der "Gegenwart" beiliegt. Machen Sie mit und nutzen Sie die Chance, Ihre ganz persönlichen Erfahrungen einzubringen. Beteiligen Sie sich zahlreich, denn je höher die Beteiligung an der Umfrage, desto aussagekräftiger die Ergebnisse.

Noch ein Signal aus der Politik: Nachdem die Regierungsfraktionen Anfang Dezember einen Antrag zur Ausweitung des barrierefreien Filmangebots gestellt haben, legen nun Bündnis 90/Die Grünen nach und fordern ein Sofortprogramm. Lesen Sie hierzu in der aktuellen "Gegenwart" ein Interview mit Claudia Roth, Parteivorsitzende und Jurymitglied des Deutschen Hörfilmpreises.

Es ist eine "Gegenwart" ohne Themenschwerpunkt, aber dennoch mit viel interessantem Lesestoff. Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

DBSV-Nachrichten:

25 Schritte in Richtung Inklusion

Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) fordert alle, nicht nur die Politik, sondern in gleichem Maße auch die Zivilgesellschaft. Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) stellt sich der Aufgabe. Mit seiner Konzeption 2020 hat er die BRK zum Kompass seiner Vereinsarbeit gemacht. Ein Interview mit Judith Faltl, der Ende vergangenen Jahres wiedergewählten Landesvorsitzenden.


Frau Faltl, der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund hat im November seine Konzeption 2020 verabschiedet und damit seine Arbeit ganz konsequent an der BRK ausgerichtet. Gab es das schon einmal, dass ein Gesetz oder anderes Regelwerk so zentral Eingang gefunden hat in die Vereinsarbeit? Und was sagt das über die UN-Konvention aus?

Judith Faltl: Es gibt schon Gesetze, die direkt in die Verbandsarbeit hineinwirken, zum Beispiel die Gleichstellungsgesetze auf Länderebene. Ich kann nur die letzten 20 Jahre betrachten, aber in dieser Zeit weiß ich von keinem anderen Gesetz, das so bestimmend war. Die UN-Konvention ist ein bemerkenswertes Dokument. Es gelingt ja nicht regelmäßig, dass ein Gesetz oder eine Vereinbarung auf den Weg gebracht und weltweit von so vielen Ländern angenommen wird. Das ist schon etwas sehr Besonderes, was die allerhöchste Anerkennung und Beachtung verdient.


Die Konzeption 2020 trägt den Titel "Wir gestalten Zukunft". Um Zukunft gestalten zu können, braucht man eine Vision. Wie ist Ihre Vision für eine bessere Zukunft?

Die Vision gibt uns die BRK vor. Denn sie hat das Ziel, eine inklusive Gesellschaft zu erreichen, sprich, die Gesellschaft baut sich so um, dass Menschen mit Behinderung teilhaben können, ohne sich groß anpassen zu müssen. Das ist schon seit 90 Jahren die Vision im BBSB  –  die Verbesserung der Teilhabemöglichkeiten blinder und sehbehinderter Menschen.


Wenn ich richtig gezählt habe, umfasst Ihre Konzeption 25 Aktionen zur Umsetzung der BRK. Lassen Sie uns ein paar wichtige Themen herausgreifen. Stichwort Bildung: Wie lauten Ihre wichtigsten Forderungen, um die inklusive Schule Realität werden zu lassen?

Wir verfolgen ein duales Prinzip, zum einen die Inklusion in der allgemeinen Schule, aber auch die Stärkung und den Ausbau der Förderzentren als Kompetenzzentren für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik, wo sich inklusiv beschulte Schüler und Pädagogen das notwendige Know-how abholen können. Und zum zweiten die Förderzentren als adäquater Lernort für eine Gruppe von Menschen mit Behinderung, die diesen geschützten Raum brauchen und auch bekommen sollen.


Im beruflichen Bereich ist mir der Begriff Selbsthilfefirma aufgefallen. Der BBSB spricht sich dafür aus, verstärkt Selbsthilfefirmen zu gründen. Welche Idee steckt dahinter?

Das ist unser Ansatz für den zweiten Arbeitsmarkt, der zwischen dem ersten und der Werkstatt für Menschen mit Behinderung liegt. Aus unserer Sicht ist es notwendig, hier zu differenzieren und insbesondere die Selbsthilfefirma in ihrem Charakter zu stärken. Mit den Blinden Musikern betreiben wir in Bayern eine Art Selbsthilfefirma. Diese Menschen sind aber regelmäßig unterwegs, was für die Mitarbeiter einer Selbsthilfefirma nicht Standard ist. Hier sind die Schubladen jedoch so eng gedacht, dass interessante und innovative Projekte oft gar nicht möglich sind.


Haben Sie ein Themengebiet, bei dem sich eine Selbsthilfefirma anbieten würde?

Die Musik ist sicherlich ein Bereich, wo Blinde und Sehbehinderte eine Chance bekommen könnten. Ein zweites Feld wären vielleicht Dienstleistungen am Telefon  –  das wird immer wieder in den Raum gestellt ...


Der BBSB betrachtet die Herstellung von Barrierefreiheit als ein zentrales Ziel seiner Verbandspolitik und berät Behörden und private Firmen, wenn es um die blinden- und sehbehindertengerechte Gestaltung von Straßenkreuzungen oder Verkehrsmitteln geht. Nun fordert der Verein, dass Beratungsdienstleistungen von Experten in eigener Sache vergütet werden sollen. Das klingt nach einer Zeitenwende ...

Es ist schön, dass wir in sehr viele öffentliche Bauvorhaben einbezogen werden. Aber wir stoßen hier extrem an unsere Kapazitätsgrenzen. Wir haben ein bayernweites Netz von ehrenamtlichen Mitarbeitern aufgebaut, die diese Anfragen entgegennehmen und entsprechende Gutachten erstellen. Wir haben auch ganz wenige Menschen, die dies im Rahmen einer Angestelltentätigkeit tun. Aber wir sehen uns hier wirklich an der Grenze. Hinzu kommt, dass Betroffene auf Assistenz angewiesen sind. Wenn man zum Beispiel den Bauplan eines U-Bahnhofs beurteilen soll, braucht man Assistenz, die in der Lage ist, so etwas zu lesen und zu dolmetschen. Barrierefreiheit ist nun mal eine gesetzlich verbriefte Aufgabe unseres Staates. Da kann es nicht auf ewig Standard sein, dass die Beratung durch unseren Mitarbeiterstab für Null geleistet wird.


Daraus würden sich auch neue berufliche Felder für blinde und sehbehinderte Menschen ergeben ...

Ganz sicherlich. Wenn ein blinder oder sehbehinderter Mensch sich die Kompetenzen aneignet durch Schulungen, durch das Studium der DIN-Normen, dann hat er das Wissen und kann entsprechende Begehungen machen, braucht aber sehende Assistenz, eine ganz klassische Arbeitsplatzassistenz. Hier könnte ich mir durchaus ein neues Berufsfeld vorstellen.


Ein Begriff, der in der Konzeption 2020 immer wieder fällt, ist Kompetenzzentrum. Für welche Bereiche ist dies relevant und inwiefern sind Kompetenzzentren so etwas wie Wegweiser in Richtung einer inklusiven Gesellschaft?

Konkret wünschen wir uns derzeit ein Kompetenzzentrum Barrierefreiheit, wo sich Architekten, Städteplaner, Verkehrsmittelplaner das Wissen einholen können, das sie brauchen, um barrierefrei zu bauen. Das muss gar nicht bei uns als Blinden- und Sehbehindertenverband angesiedelt sein. Wenn sich Kooperationen mit anderen Behindertenverbänden schließen lassen oder es sich etwa bei der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Bayern (LAGH) ansiedeln ließe, dann fänden wir das auf jeden Fall unterstützenswert.


Zur Sensibilisierung von Fachpersonal sind auch Fortbildungsangebote des BBSB zum Umgang mit blinden und sehbehinderten Menschen geplant ...

Vor einigen Jahren haben wir Selbsterfahrungsmodule für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt, die wir jetzt aufgrund der Projektanfrage eines medizinischen Augenzentrums auf den aktuellen Stand bringen konnten. Das Angebot ist derzeit auf die Schulung von medizinischem Fachpersonal ausgerichtet, beispielsweise Arzthelferinnen in Augenpraxen oder Mitarbeiterinnen in Sehbehindertenambulanzen, die hautnah am Patienten dran sind. Sie sollen wissen, wie man blinde und sehbehinderte Menschen führt, wie man ihnen eine Unterschrift vorlegt und an welche Stellen man bei Sehproblemen weitervermitteln kann.


Die Konzeption 2020 unterstreicht ganz deutlich die Notwendigkeit von Nachteilsausgleichen für blinde Menschen und macht gleichzeitig auf Versorgungslücken aufmerksam. Welche sind das?

In Bayern sehen wir derzeit zwei Versorgungslücken: erstens, und da sind wir schon länger aktiv, die hochgradig sehbehinderten Menschen, die zwischen zwei und fünf Prozent sehen. Hier ist ein Nachteilsausgleich, ein abgestuftes Blindengeld, wie wir es nennen, dringend erforderlich. Und die zweite Versorgungslücke betrifft die taubblinden Menschen und die, die sehr stark schwerhörig und nahezu blind sind. Hier erkennen wir einen wesentlich höheren Bedarf, weil dieser Personenkreis nahezu rund um die Uhr auf Assistenz angewiesen ist. Wir haben uns diese beiden Felder sehr stark vorgenommen für die Verbandsarbeit in 2012. Es wäre schön, wenn wir zu einem Abschluss kommen könnten. Aber das liegt natürlich nicht allein in unserer Hand.


Die Konzeption 2020 soll nicht nur nach außen wirken, sondern auch nach innen. Wie weit ist der BBSB auf dem Weg zur Inklusion? Und was gibt es für Initiativen, um weiter beispielhaft voranzugehen?

Bei unserer aktuellen Landestagung haben wir uns mit dem Thema Briefwahl befasst, die wir öffentlich einfordern und die mittlerweile bei vielen Wahlen Standard geworden ist. Aufgrund des dreigliedrigen Wahlsystems innerhalb des BBSB haben wir bei uns keine Briefwahl eingeführt, haben aber ganz klar gesagt: Es kann nicht sein, dass Menschen, die nicht so mobil sind, von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch machen können. Wir müssen uns Wege überlegen, wie wir verbessern können, dass alle zur Versammlung kommen und wählen können.


Anders als die zehn Gebote ist die Konzeption 2020 nicht vom Himmel gefallen. Wie ist dieses Grundsatzprogramm, das sich der BBSB für die nächsten zehn Jahre gegeben hat, zustande gekommen?

Das war ein wirklich schöner Prozess, der viel Spaß gemacht hat. Im Juli 2010 haben wir zunächst ein kleines Redaktionsteam gegründet, bestehend aus fünf Personen, und haben im Mitglieder- und Mitarbeiterkreis breit aufgerufen, die letzte Konzeption durchzusehen und Anregungen zu geben. Der große Auftakt war eine dreitägige Veranstaltung im AURA-Hotel Saulgrub Anfang 2011, wo wir in Gruppenarbeit zu verschiedenen Themenkomplexen die Meinungen eingeholt haben. Dann hat das Redaktionsteam eine erste Schreibarbeit übernommen und alles in Text gegossen. Diese Fassung haben wir auf regionalen Veranstaltungen vorgestellt, damit auch die Leute, die nicht in Saulgrub waren, ihre Meinung einbringen konnten. Im August 2011 haben wir dann ein überarbeitetes Dokument an alle Teilnehmer, alle Ehrenamtlichen und angestellten Mitarbeiter verschickt und noch ein letztes Feedback abgeholt. So ist das Dokument aus meiner Sicht mit der größtmöglichen Beteiligung entstanden. Und ich hoffe natürlich, dass sich der Feuereifer bei der Umsetzung fortsetzen wird.


Mit der Verabschiedung der Konzeption 2020 haben Sie die Bayerische Staatsregierung überholt, die immer noch nicht über den Entwurf eines Aktionsplans hinausgekommen ist  –  und das bald drei Jahre nach Ratifizierung der BRK. Wird Behindertenpolitik Ihrer Meinung nach überhaupt ernst genommen auf Regierungsseite?

Ich glaube, die Regierung hat ein etwas anderes Vorgehen gewählt. Es ist ja doch in 2011 das Erziehungs- und Unterrichtsgesetz neu gefasst worden, sogar fraktionsübergreifend. Ich habe den Eindruck, man nimmt sich eher Einzelgesetze vor und schaut, was man da machen kann. Letztendlich finde ich aber schon, dass es jetzt hier in Bayern langsam mal ernst werden könnte, kann es aber leider auch nicht mehr treiben, als ich es tue.

Dieses Gespräch führte Irene Klein. (Originalton auf DBSV-Inform)


Dazu ein Bild: Erwartet von der Bayerischen Staatsregierung mehr Tempo bei der Umsetzung der BRK: Judith Faltl, Vorsitzende des BBSB


Kurzinfo

Die Konzeption 2020 kann in Schwarzschrift, Punktschrift, als Word-Dokument oder DAISY-CD beim BIT-Zentrum bestellt werden,

Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org

Umfrage zum Thema Bordstein

An der Bordsteinkante entscheidet sich für blinde und sehbehinderte Menschen die Sicherheit im Straßenverkehr. Wer unbemerkt den Gehweg verlässt und die Fahrbahn betritt, kann in Lebensgefahr geraten. Eine groß angelegte Umfrage, die maßgeblich vom DBSV unterstützt wird, soll nun die Erfahrungen der Betroffenen analysieren. Machen Sie mit und tragen Sie dazu bei, dass Straßenquerungen in Zukunft sicherer werden.


Schon in mittelalterlichen Städten gab es den so genannten "Bürgersteig". Er wurde eingebaut, damit die Bewohner sauberen Fußes ihren Weg nehmen konnten  –  getrennt von Unrat und Abwasser. Mit Zunahme der Verkehrsmittel, erst Kutschen, später motorbetriebene Fahrzeuge, kam der Sicherheitsaspekt hinzu. So sorgt die Bordsteinkante bis heute für eine klare Abgrenzung zwischen Gehweg und Straße. Gefährlich wird es, wenn diese Grenze an einer ungesicherten Straßenüberquerung unbewusst überschritten wird. Das ist der Grund, warum diese sensible Kante sowohl visuell als auch taktil eindeutig wahrnehmbar sein muss.

Für Rollstuhlfahrer kann die Bordsteinkante ein unüberwindliches Hindernis darstellen, so dass die ehemals bestehende Höhe immer mehr in Frage gestellt wurde. Nach langwierigen Gesprächen kam es in den 1990er Jahren zu dem bis heute gültigen Kompromiss, wonach die Höhe des Bordsteins mindestens drei Zentimeter betragen muss. So kann die Kante einerseits von Langstocknutzern taktil erfasst und andererseits von den meisten Rollstuhlfahrern problemlos überwunden werden.

Seit dieser Kompromissfindung hat es eine rasante Weiterentwicklung von Langstockspitzen und Rollstühlen gegeben. Außerdem werden vor allem von älteren Menschen immer mehr Rollatoren genutzt. Zunehmend wurde der Wunsch mobilitätseingeschränkter Menschen nach so genannten Nullabsenkungen geäußert, die im öffentlichen Verkehrsraum bereits vielerorts anzutreffen sind. Sie aber stellen für blinde und stark sehbehinderte Menschen eine Lebensgefahr dar, wenn sie nicht ausreichend und eindeutig vor dem Verlassen des Gehwegs gewarnt werden. Als neuer Kompromiss wurde fortan die gesicherte Doppelquerung diskutiert. Hier wird der Bordstein nur über eine gewisse Breite auf Null abgesenkt, während Langstocknutzer, durch Bodenindikatoren geleitet, daneben auf die ursprüngliche Höhe treffen.

Doch wie ist so eine Doppelquerung zu gestalten, damit sie allen Anforderungen an Sicherheit und Mobilität gerecht wird? Und weiter: Wie müsste ein herkömmlicher Bordstein aussehen, damit er einerseits die Sicherheit blinder und sehbehinderter Menschen gewährleistet und andererseits die Anforderungen von Rollstuhlfahrern, Rollatornutzern und anderen Personengruppen wie zum Beispiel Müttern mit Kinderwagen erfüllt? Und wie sollte die Bordkante bezüglich Ausrundung und Neigung ausgebildet sein, um für alle Gruppen einen akzeptablen Kompromiss darzustellen?

Da es zu diesen Fragen keine wissenschaftliche Untersuchung gibt, hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) ein Projekt zur Erforschung dieser Thematik gestartet. Unter Beteiligung von Menschen mit Behinderung sollen Standards für die Gestaltung von Bordsteinformen und Bodenindikatoren sowie Empfehlungen für ihren Einsatz an Überquerungsstellen von Hauptverkehrsstraßen erarbeitet werden. Die Anforderungen sehgeschädigter und gehbehinderter Menschen werden dabei besonders berücksichtigt.

Um dieses Forschungsprojekt zu begleiten, hat der DBSV gemeinsam mit dem Institut für barrierefreie Gestaltung und Mobilität (IbGM) ein weiteres Projekt beim Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit (BKB) beantragt. Als erster Schritt zur Erforschung des oben beschriebenen Konfliktes soll eine bundesweite Umfrage über die Erfahrungen blinder und sehbehinderter Menschen im Umgang mit Bordsteinen durchgeführt werden. Neben Auskünften zur Person, die selbstverständlich anonymisiert werden, deckt die Umfrage folgende Themenbereiche ab:

  • Selbstständige Mobilität allgemein
  • Orientierungspunkte im Straßenverkehr
  • Hindernisse (Erkennung und Umgang)
  • Individuelle Erfahrungen mit konkreten Querungsstellen

Nun sind Sie gefragt: Ihre Erfahrungen sind dringend erforderlich, um tragfähige Lösungen für barrierefreie und zugleich sichere Straßenplanungen zu entwickeln. Erstmals wird dieses sensible Thema aus der Sicht blinder und sehbehinderter Verkehrsteilnehmer analysiert. Wer, wenn nicht Sie, kann hierzu persönliche Erfahrungen und Kenntnisse beisteuern? Lassen Sie nicht andere über eine Fragestellung entscheiden, die für Sie lebenswichtig sein kann. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um den öffentlichen Bereich an dieser äußerst gefährlichen Stelle sicherer zu machen. Bitte machen Sie auch Bekannte und Freunde auf diese Umfrage aufmerksam.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, an der Umfrage teilzunehmen:

  • Der Schwarzschriftausgabe der aktuellen "Gegenwart" liegt der Fragebogen in Schwarzschrift bei. Den ausgefüllten Fragebogen können Sie im beiliegenden und adressierten Rückumschlag portofrei zurücksenden an die ISUP GmbH Dresden (Ingenieurbüro für Systemberatung und Planung).
  • Der Punktschriftausgabe liegt der Fragebogen ebenfalls bei. Auf DBSV-Inform ist er als Buch 24 im Audioformat enthalten. So können sich Punktschriftleser und DAISY-Hörer zunächst mit den Fragen vertraut machen. Wer an der Umfrage teilnehmen möchte, meldet sich bitte telefonisch unter 0 30 / 28 53 87-190 (Hans-Karl Peter, DBSV) oder 03 51 / 8 51 07 29 (Matthias Pfeil, ISUP) oder per E-Mail unter bordsteinumfrage@dbsv.org. Sie werden dann zu einem vereinbarten Termin von einem Interviewer zurückgerufen.
  • Internetnutzer haben zudem die Möglichkeit, unter www.bordsteinumfrage.dbsv.org den barrierefreien Fragebogen direkt auszufüllen.

Die Umfrage soll bis zum 29. Februar 2012 abgeschlossen sein. Anschließend werden die Daten ausgewertet und im Herbst 2012 bei einem gemeinsamen Workshop von DBSV, IbGM und Bundesverkehrsministerium diskutiert und evaluiert. Dies stellt die einmalige Chance dar, dass auch Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse Eingang in den Abschlussbericht des BMVBS-Forschungsprojektes finden. Daher ist Ihre Mitwirkung außerordentlich wichtig!

Hans-Karl Peter
Koordinator der Gemeinsamen Fachausschüsse der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe


Dazu ein Bild: Wo beginnt die Fahrbahn? Eine junge Frau mit Langstock ertastet die Bordsteinkante

Die Schönheit der Welt erkennen

Obwohl Eşref Armağan blind ist, beherrscht er eine Kunst, die auf visuellen Grundlagen beruht. Denn der türkische Maler sieht nicht mit den Augen, sondern mit den Fingern. Seine einzigartigen, farbenprächtigen Bilder wurden unter anderem schon im "Museum of Modern Art" in New York ausgestellt. Einblicke in sein Schaffen gibt der Künstler auch beim Louis Braille Festival der Begegnung 2012.


Eşref Armağan sitzt in seiner schlicht eingerichteten Wohnung an einem Tisch mit einer Wachstuchtischdecke. Der 58-Jährige ist leicht korpulent, hat kurzes, grauschwarzes Haar, freundliche Züge und trägt einen grauen Rollkragenpullover sowie eine dunkle Brille. Vor ihm liegt ein weißes Blatt Papier auf einem Klemmbrett. Er tastet über das Blatt und zeichnet mit einem Bleistift kräftige Linien und kleine Striche. Seine rechte Hand wird dabei von der linken Hand geführt, die immer wieder Länge und Verlauf der spürbaren Linien prüft. So entsteht nach und nach die Zeichnung eines Bootssegels.

"Ich habe die Welt noch nie gesehen, aber ich kenne sie", erzählt der von Geburt an blinde Maler in dem Dokumentarfilm "Der mit den Fingern sieht". Darin zeigt Regisseur Savaş Ceviz das Leben und Arbeiten von Eşref Armağan, der schon als Kind sehr neugierig auf seine Umwelt war. "Mit sechs Jahren habe ich angefangen, alles zu zeichnen, was ich anfasste." Dabei wurde er zunächst vor allem von seinem Vater unterstützt: "Er sagte immer: 'Nicht aufhören, das sieht dem ähnlich, mach weiter.'"

Eşref Armağan kommt aus armen Verhältnissen und hat nie die Schule besucht. Lange Zeit war er hilflos und mittellos. Heute stellt er seine Bilder in den USA, in Zypern, Italien, Holland, China und in vielen Städten in der Türkei aus. Mit seiner ebenfalls blinden Frau Nilüfer lebt der Maler in einem einfachen Wohnviertel in Istanbul. In seinem kleinen Atelierzimmer lehnen viele seiner Bilder. Mit kurzen, schnellen Strichen trägt er grüne Farbe auf den unteren Teil einer Leinwand auf  –  mit seinen Fingern statt mit einem Pinsel. Dabei misst er mit der linken Hand den Abstand zur Kante. An allen seinen Fingern klebt Farbe. Er nimmt eine der Farbflaschen, die in einer Reihe hinter ihm stehen, trägt etwas Farbe auf seine Finger auf und tupft rote Punkte auf die grüne Fläche. Später tupft er gelbe Punkte um die roten herum. Das Bild zeigt eine bunte Blumenwiese, über der ein großer weißer Schmetterling vor einem blassblauen Himmel flattert.

Auf Eşref Armağans Bildern sind Landschaften in leuchtenden Farben, gläsern wirkende Vögel in prächtigen, getupften Federkleidern und Schmetterlinge über kreisförmigen Blüten in allen Regenbogenfarben zu sehen. Dabei sind Farben für ihn selbst nur Begriffe. "Ich habe keine Ahnung, was 'blau' oder 'rot' ist. Ich habe mir eingeprägt, welche Dinge welche Farbe haben. Das haben mir andere gesagt." Ebenso hat er gelernt, wie man Farben mischt: "Man hat mir erklärt, dass Gelb und Blau Grün ergeben. Aber wie viel von jeder Farbe muss man nehmen, damit es welchen Ton hat?"

Für einen blinden Künstler einzigartig sind die perspektivischen Zeichnungen Eşref Armağan. Die Dimensionen und Fluchtpunkte seiner Bilder sind realistisch und exakt. Darüber hinaus hat er gelernt, wie man Licht und Schatten malt, damit die Dinge plastisch wirken. "Man hat mir gesagt, dass es dort, wo das Licht auf einen Gegenstand trifft, hell ist und auf der anderen Seite dunkel. Wenn ich einen Apfel male, gebe ich also beispielsweise auf der hellen Seite weiße Farbe zum Rot dazu, und auf der Schattenseite Schwarz."

Zu malen und zu zeichnen, bedeutet für Eşref Armağan Lebensfreude. "Dann bin ich nicht mehr blind, sondern ein Sehender", so der Künstler, der mit seinem Schaffen auch anderen Menschen Mut machen möchte  –  Behinderten wie Nicht-Behinderten: "Manche wissen nicht, dass sie leben. Ich nenne sie 'blinde Sehende'. Sie schauen, aber sehen nicht. Ich wünsche mir, dass alle die Schönheit dieser farbenprächtigen Welt erkennen können."

Andrea Temminghoff
Redaktion "Gegenwart"


Dazu ein Bild: Ein Gemälde Eşref Armağans: Es zeigt eine Unterwasserwelt mit Fischen und Wasserpflanzen in schillernden Farben


Kurzinfo

Die Festivalteilnahme von Eşref Armağan und seinen Aufenthalt in Berlin hat die WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH ermöglicht.



Kurzinfo: "Der mit den Fingern sieht"

Deutscher Dokumentarfilm über den blinden Maler Eşref Armağan

Regie: Savaş Ceviz

Audiodeskription: Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG) mit Unterstützung des Blindenhilfswerks Berlin und der Aktion Mensch


Die DVD ist für 19,95 Euro bei der DHG erhältlich,

Tel.: 0 30 / 23 55 73 40
E-Mail: service@hoerfilm.de


Die Produktion ist für den Deutschen Hörfilmpreis 2012 nominiert.

Kunst und Künstler beim Festival

Auf die Besucher des Louis Braille Festivals der Begegnung warten mehrere spannende Ausstellungen und jede Menge Möglichkeiten, selbst künstlerisch aktiv zu werden und die eigene Kreativität zu testen.

Neben dem türkischen Maler Eşref Armağan stellen auch blinde und sehbehinderte Künstler aus Deutschland, Polen, Schweden und den Niederlanden ihre Bilder und Skulpturen aus. So freuen sich beispielsweise die Bildhauer Piotr Kusch aus Warschau und Markus Anatol Weisse aus Berlin sowie die Malerinnen Bärbel Frank aus Gelsenkirchen, Gudrun Heinen aus Sömmerda, Jutta Hilfer aus Münster, Silja Korn aus Berlin und Katja Staats aus Marktredwitz darauf, mit Kunstinteressierten zu diskutieren. Silja Korn betreut außerdem den Malworkshop "100 Jahre DBSV", bei dem durch die Festivalgäste 100 Bilder erstellt werden, die anschließend ein Gesamtkunstwerk ergeben.

Auch der Hamburger Künstler Horst Müller, dessen farbenfrohe Bilder aus Gips gut zu ertasten sind, kommt zum Festival. Er arbeitet bereits seit mehreren Jahren mit blinden und sehbehinderten Menschen zusammen und wird einen Workshop anbieten. Darüber hinaus können Festivalbesucher kleine Figuren aus Speckstein modellieren.

Nicht zuletzt präsentiert der Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen in der Ausstellung "Blinde in der Kunst" eine Auswahl aus der Sammlung von Gemäldekunstdrucken des Blindenpädagogen Günter Mosel aus Hannover. Die Bilder verdeutlichen, wie blinde Menschen in den unterschiedlichen Jahrhunderten von der Antike bis ins 20. Jahrhundert wahrgenommen und dargestellt wurden.

Mehr Infos beim
Festivalbüro
Tel.: 0 30 / 64 08 12 50
E-Mail: info@dbsv-festival.de

Tastmodell des Berliner Tempodroms

Die beeindruckende Architektur des Veranstaltungsortes des Louis Braille Festivals können blinde und sehbehinderte Besucher an einem Modell tastend erkunden: Mit seiner 35 Meter hohen, zeltartigen Betonkonstruktion erinnert das Tempodrom an seine Ursprünge vor mehr als 30 Jahren als alternative Konzertstätte in einem Zirkuszelt.

Für die Erstellung des Modells konnte die Werkstatt des Modellparks Berlin-Brandenburg gewonnen werden. Der nicht nur unter Blinden und Sehbehinderten sehr beliebte Modellpark umfasst über 60 Miniaturen von Berliner und Brandenburger Sehenswürdigkeiten; das Tempodrom war bisher nicht dabei.

Die Modellbauer haben sich für den Maßstab 1:100 entschieden, damit das Modell transportfreundlich und beidhändig gut zu ertasten ist und gleichzeitig noch groß genug ist, damit alle wichtigen Details gut dargestellt und ertastet werden können. Farben und Materialien wurden originalgetreu umgesetzt.


Dazu ein Bild: Extra für das Louis Braille Festival angefertigt: das Tastmodell des Berliner Tempodroms


Kurzinfo

Künstler, Service und Aktionen: Was Sie beim Festival erwartet, erfahren Sie in der "Gegenwart" und im Internet unter www.dbsv-festival.de



Kurzinfo: Louis Braille Festival der Begegnung Berlin 2012

Freitag, 1. Juni 2012, 14 Uhr,
bis Sonntag, 3. Juni 2012, 14 Uhr
Berlin, Tempodrom am Anhalter Bahnhof
Eintritt frei!

Infos, Hotelbuchung und Anmeldung
Tel.: 0 30 / 25 00 23 84
    Mo.-Fr. 9-19 Uhr
    Sa. 10-18 Uhr
    So. 10-14 Uhr
    Feiertags 10-18 Uhr
oder www.dbsv-festival.de



Kurzinfo: Spenden erwünscht!

Unterstützen Sie das Louis Braille Festival 2012. Überweisen Sie eine Spende auf das Konto des DBSV:

Kontonummer: 32 733 00
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 100 205 00
Verwendungszweck: "Spende für das DBSV-Festival 2012"

Oder spenden Sie direkt über das Formular unter
www.dbsv-festival.de/spende

Mehr Hörfilme  –  sofort!

In der Filmpolitik tut sich etwas. Anfang Dezember haben die Regierungsfraktionen einen Antrag zur Ausweitung des barrierefreien Filmangebots gestellt. Nun legen Bündnis 90/Die Grünen nach und fordern ein Sofortprogramm. Im Interview erklärt Claudia Roth, Parteivorsitzende und Jurymitglied des Deutschen Hörfilmpreises seit 2011, wie die kulturelle Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen damit verbessert werden soll.


Frau Roth, warum geht Ihnen der Koalitionsantrag zur Ausweitung des barrierefreien Filmangebots nicht weit genug?

Claudia Roth: Zunächst einmal freue ich mich, dass die Regierungsfraktionen sich jetzt mit der Sache beschäftigen. Es gibt ja im Filmfördergesetz bereits ein Kriterium zur Förderung von Filmen mit Audiodeskription und ausführlicher Untertitelung. Doch das hat praktisch nichts gebracht  –  was wir auch aus Informationen, die der DBSV eingeholt hat, wissen. Die wichtigen Produzenten von Audiodeskriptionen konnten keine Hörfilmproduktion auf die Einführung dieses Förderkriteriums zurückführen. Das habe ich Kulturstaatsminister Bernd Neumann und Abgeordnetenkollegen von der Regierungsseite mitgeteilt und dabei auch angeboten, gemeinsam auf die Suche nach einer praktikablen Lösung zu gehen. Die Regierungsfraktionen stellen jetzt mit ihrem Antrag Verbesserungen beim barrierefreien Film in Aussicht und senden auch Signale, dass man tatsächlich mit der Opposition zusammenarbeiten möchte, um zu einer gemeinsamen Beschlussempfehlung zu kommen. Auch das finde ich positiv. In der Problembeschreibung sind wir schon ziemlich nahe beieinander. Bei den Lösungen würde ich mir wünschen, dass es ein bisschen konkreter wird. Denn vieles im Koalitionsantrag steht in der "Möglichkeitsform". Und ich würde mir auch wünschen, dass es ein bisschen schneller geht und konkrete Maßnahmen nicht auf die nächste Novelle des Filmfördergesetzes verschoben werden. Sonst könnten wieder Jahre vergehen, bis sich etwas tut.


Welche Forderungen umfasst Ihr Antrag, um die kulturelle Teilhabe blinder und sehbehinderter, aber auch gehörloser und hörbehinderter Menschen zu verbessern?

Wir wollen ein Sofortprogramm "Barrierefreier Film" von mindestens 250.000 Euro jährlich, um eine zeitnahe Ausweitung des Angebots zu gewährleisten. Das Programm soll solange laufen, bis gesetzliche Neuregelungen greifen. Mit einem solchen Programm wollen wir auch den Markt stimulieren. Denn ich bin guten Mutes, dass sich hier vieles selbst trägt, wenn es erst einmal ein breites und gut eingeführtes Repertoire von barrierefreien Filmen gibt. Außerdem wird ja ab Januar 2013 im Zuge der Änderung des Rundfunkstaatsvertrages ein Drittel des Rundfunkbeitrags auch für Gehörlose und Blinde fällig. Mit diesen Mitteln sollte die Finanzierung des barrierefreien Angebots auch der öffentlich-rechtlichen Anstalten erleichtert werden. Allerdings können wir als Bundespolitik hier nur werben und empfehlen  –  was wir gerne und engagiert tun. Ich möchte aber auch alle Betroffenen und Interessierten herzlich bitten, aktiv zu werden und den Rundfunkanstalten die Wichtigkeit des Anliegens zu verdeutlichen.


Das Sofortprogramm, das Sie vorschlagen, soll mindestens 250.000 Euro pro Jahr umfassen. Werden im Bundestag oft Anträge mit einem so geringen Finanzvolumen beraten?

Das ist ein Betrag, mit dem man erst einmal anfangen kann. Eine Audiodeskription für einen Film kostet durchschnittlich 5000 Euro, eine Untertitelung ca. 1.000 Euro. Das ist wirklich überschaubar im Vergleich zu den sonstigen Kosten, die beim Film anfallen. Was die neu entstehenden Filme angeht, so fördert der Bund mit dem Deutschen Filmförderfonds jährlich ca.110 Filme, in der Projektförderung der Filmförderanstalt des Bundes sind es knapp 50 Filme. Mit dem Sofortprogramm könnten wir jährlich ca.50 Filme als Hörfilme ausstatten oder ca.40 Filme als Hörfilme plus Untertitelung. Das wäre doch schon einmal ein Angebot.


Das Bewusstsein für die Bedeutung von Hörfilmen ist auf Produzentenseite nach wie vor wenig ausgeprägt. Wie argumentieren Sie als Jurymitglied des Deutschen Hörfilmpreises gegen die Barrieren in den Köpfen?

Zunächst einmal von Rechten und vertraglichen Verpflichtungen her, etwa von der 2009 in Kraft getretenen UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung. Diese Konvention verbrieft auch das Recht von Menschen mit Behinderung auf kulturelle Teilhabe. Barrierefreie Angebote im Film gehören ganz klar dazu. Das gilt es nun auch zu verwirklichen. Meine Argumente sind aber auch ganz pragmatisch, zum Beispiel die Anregung, sich einfach einmal einen Hörfilm anzugucken, um sich von dem faszinieren zu lassen, was möglich ist. Und auch mit Blick auf die Nachfrage bin ich optimistisch. Rund 1,5 Millionen hör- bzw. sehgeschädigte Menschen, das ist doch eine nicht zu übersehende Zielgruppe  –  weder für die Filmproduzenten noch für eine engagierte Kulturpolitik, die Hürden abbauen und Teilhabe ermöglichen will.

Die Fragen stellte Irene Klein.


Dazu ein Bild: Fordert mehr Förderung von Hörfilmen: Claudia Roth, Jurymitglied des Deutschen Hörfilmpreises

Welcher Hörfilm ist Ihr Favorit?

Deutscher Hörfilmpreis 2012: Aufruf zur Abstimmung über den Publikumspreis


Im vergangenen Jahr waren sich Jury und Publikum bei der Vergabe des Deutschen Hörfilmpreises einig: Die deutsche Beziehungskomödie "Ganz nah bei Dir" hatte einen Preis verdient. Und so wurde die Geschichte um die blinde Cellistin Lina gleich zweimal ausgezeichnet  –  mit dem Deutschen Hörfilmpreis und dem Publikumspreis.

Auch zum 10. Deutschen Hörfilmpreis sind alle Hörfilmfans aufgerufen, aus den zehn nominierten Filmen (siehe unten) ihren Favoriten zu wählen. Vom 1. Februar bis 16. März können blinde und sehbehinderte Menschen selbst bewerten, welcher Film sich ihnen über die Audiodeskription am besten erschließt.

Bei der Preisverleihung am 27. März in Berlin dürfen sich die geladenen Gäste auf ein spannendes Wettrennen freuen: Welcher Hörfilm hat vom Publikum die meisten Stimmen erhalten? Und wie ist das Votum der fachkundigen Jury ausgefallen? Über die Vergabe des Deutschen Hörfilmpreises 2012 entscheidet ein prominent besetztes, neunköpfiges Gremium. Ausgezeichnet werden seit 2002 nicht nur besonders gelungene Hörfilm-Produktionen, sondern auch Initiativen und Projekte, die auf besondere Weise zur Verbreitung und Weiterentwicklung des Hörfilms beitragen.

Wie kann man seine Stimme für den Publikumspreis abgeben? Auf der aktuellen Ausgabe von DBSV-Inform, direkt im Anschluss an diesen Beitrag, sind alle zehn nominierten Filme mit kurzen Ausschnitten zu hören. Auch im Internet unter www.deutscher-hoerfilmpreis.de/publikumspreis werden die Filme vorgestellt. Ihr Votum können Sie auf verschiedenen Wegen abgeben: entweder über ein Formular auf der Webseite, per E-Mail an info@deutscher-hoerfilmpreis.de oder per Postkarte an den DBSV, Rungestr.19, 10179 Berlin  –  jeweils mit dem Kennwort "Publikumspreis" und der Nennung Ihres Favoriten. Und das Beste: Unter allen Teilnehmern wird eine Einladung zum 10. Deutschen Hörfilmpreis für zwei Personen verlost (inklusive Anreise mit der Deutschen Bahn, 2. Klasse, und einer Übernachtung).

Die festliche Preisverleihung findet im historischen Atrium der Deutschen Bank Unter den Linden statt. Durch den Abend führen Fernsehmoderator Dieter Moor und die zwölffache Paralympics-Siegerin Verena Bentele. Schirmherrin des Deutschen Hörfilmpreises ist bereits zum vierten Mal die Schauspielerin Christine Neubauer.

Claudia Schaffer
Koordinatorin Deutscher Hörfilmpreis  


Kurzinfo

Bonus auf DBSV-Inform: Ausschnitte aus den nominierten Filmen für den 10. Deutschen Hörfilmpreis



Kurzinfo: Die Nominierungen für den 10. Deutschen Hörfilmpreis

  • "Bella Block  –  Stich ins Herz" (Krimi/TV, Deutschland 2011),
    Regie: Stephan Wagner, eingereicht vom ZDF
  • "Chandani und ihr Elefant" (Dokumentarfilm, Deutschland 2009),
    Regie: Arne Birkenstock, eingereicht von RealFiction Filmverleih
  • "Der mit den Fingern sieht" (Dokumentarfilm, Deutschland 2011),
    Regie: Savaş Ceviz, eingereicht von MusOna Film
  • "Föhnlage  –  ein Alpenkrimi" (Krimi/TV, Deutschland 2011),
    Regie: Rainer Kaufmann, eingereicht vom Bayerischen Rundfunk
  • "Psycho" (Thriller, USA 1960),
    Regie: Alfred Hitchcock, eingereicht von ARTE
  • "Tatort  –  Im Netz der Lügen" (Krimi/TV, Deutschland 2011),
    Regie: Patrick Winczewski, eingereicht vom Südwestrundfunk
  • "Tatort  –  Mauerpark" (Krimi/TV, Deutschland 2011),
    Regie: Heiko Schier, eingereicht vom Rundfunk Berlin Brandenburg
  • "The King's Speech" (Drama, Großbritannien/Australien 2010),
    Regie: Tom Hooper, eingereicht von Senator Home Entertainment
  • "Weissensee" (Serie/TV, Deutschland 2010),
    Regie: Friedemann Fromm, eingereicht vom Mitteldeutschen Rundfunk
  • "Wer wenn nicht wir" (Drama, Deutschland 2011),
    Regie: Andres Veiel, eingereicht von zero one film

Nominierte Projekte, die von der Jury beurteilt werden:

  • Hörfilme in der Caligari FilmBühne, Wiesbaden
  • Audiodeskription im Erlebniszentrum Naturgewalten Sylt

25. Februar 1981: Durchbruch bei der Führhundversorgung

Wenn ich mit meinem Blindenführhund zügig und entspannt auf dem Gehweg oder in offenem Gelände, durch Menschenansammlungen, an Baustellen entlang oder auf einer geschlossenen Schneedecke unterwegs bin, so ist kaum zu verstehen, dass das Bundessozialgericht (BSG) noch 1977 die Auffassung vertrat, die Übernahme der Kosten für einen Führhund falle nicht in die Leistungspflicht der Krankenkassen. Wendepunkt war das BSG-Urteil vom 25. Februar 1981, durch das anerkannt wurde, dass der Führhund ein von den Krankenkassen zu übernehmendes "Hilfsmittel" ist, weil er dem Sehgeschädigten Orientierung und damit mehr Mobilität ermöglicht. Aber wie fing eigentlich alles an mit dem Blindenführhund?

Auf Abbildungen lässt sich der Hund als Begleiter des Blinden bis in die Antike zurückverfolgen, zunächst nicht als Führhund, sondern eher als Gefährte und Beschützer des Blinden. Um 1780 wurden in einer Pariser Blindenanstalt erstmals Hunde in größerer Zahl speziell zu Führdiensten eingesetzt. Auch gab es immer wieder einzelne Blinde, die sich Führhunde selber ausbildeten oder ausbilden ließen.

Während des Ersten Weltkrieges kam in Deutschland die Idee auf, den zahlreichen erblindeten Soldaten einen Führhund zur Seite zu stellen. So wurde 1916 in Oldenburg die erste Führhundschule der Welt gegründet, die bald mit neun Filialbetrieben jährlich bis zu 600 Hunde ausbildete. Allerdings blieb diese "Massenproduktion" nicht ohne negative Auswirkungen auf die Qualität, und so gründete sich 1923 die Führhundschule Potsdam, deren vorbildliche Arbeit weltweit richtungweisend wurde.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Enteignung der Führhundschule Potsdam wurde diese durch zwei Einrichtungen in Berlin und Erfurt ersetzt, die unter der Regie des Blinden- und Sehschwachenverbandes der DDR standen. Später entstanden auch in Ost- wie zuvor schon in Westdeutschland zahlreiche, meist gewerbliche Führhundschulen. Da es weder ein anerkanntes Berufsbild "Führhundausbilder" noch verbindliche Standards für die Ausbildung gab, war die Qualität der abgegebenen Hunde oft unzureichend, ja gefährlich für ihre Halter und andere Verkehrsteilnehmer. Dies veranlasste die Blindenselbsthilfe, sich für eine Qualitätssicherung einzusetzen. Im Jahr 1989 erarbeitete der DBSV Führhundrichtlinien, die zur Grundlage der für die Krankenkassen maßgebenden Qualitätskriterien wurden. Mit der Gespannprüfung wurde erstmals eine Qualitätskontrolle eingeführt.

Derzeit wirkt der DBSV, unterstützt von der Bert Mettmann Stiftung, an der Ausgestaltung eines Präqualifizierungsverfahrens für Führhundausbilder mit (vgl. "Gegenwart" 3/2011). Weiter gilt es, die Akzeptanz des Führhundes in der Öffentlichkeit zu erhöhen, etwa durch Stärkung des Mitnahmerechts in Lebensmittelgeschäfte, Arztpraxen, Krankenhäuser usw. Und schließlich wird trotz des BSG-Urteils vom 25. Februar 1981 nach wie vor manchem Antragsteller die Versorgung mit einem Blindenführhund versagt, so dass auch weiterhin die Unterstützung des DBSV gefragt bleibt.

Erwin Roth
DBSV-Präsidiumsmitglied von 1990 bis 2006 mit dem Fachgebiet "Mobilität und Führhunde"


Kurzinfo: Kalenderblätter

100 Jahre  –  elf Stichtage. Die "Gegenwart" blättert in der Geschichte des DBSV. Im Jubiläumsjahr wird in jeder Ausgabe an ein Datum erinnert, das für die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe bedeutend war. Ein Rückblick in Schlaglichtern.

Meldungen

Neu: DBSV-Rabatte bei Optelec und der Teekampagne

Inhaber der DBSV-Karte profitieren ab sofort von weiteren Vergünstigungen. Bei der Optelec GmbH erhalten sie fünf Prozent Rabatt auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen. Das Unternehmen produziert optische und elektronische Hilfsmittel für sehbehinderte und blinde Menschen und war in Deutschland bis 2009 nach F.J. Tieman, dem Erfinder des ersten Bildschirmlesegeräts, benannt.

Mehr Infos bei
Optelec
Tel.: 0 66 91 / 96 17-0
E-Mail: info@optelec.de
www.optelec.de


Teegenießer mit DBSV-Karte profitieren darüber hinaus von einem zehnprozentigen Rabatt, wenn sie direkt bei der Teekampagne bestellen. Die Teekampagne hat sich auf den Vertrieb von Darjeeling-Tee spezialisiert, um höchste Qualität zu einem günstigen Preis anbieten zu können. Für blinde Kunden sind die Verpackungen mit Brailleschrift versehen. Informationsmaterial ist per E-Mail, in Großdruck sowie in Brailleschrift verfügbar.

Mehr Infos bei der
Teekampagne
Tel.: 03 31 / 74 74 74
E-Mail: dbsv@projektwerkstatt.com
www.teekampagne.de/aktion/dbsv


DBSV-Seminar für Führhundinteressenten und Erstführhundhalter

Wer sich für einen Blindenführhund interessiert oder zum ersten Mal einen Führhund hat, kann sich vom 8. bis 11. März im AURA-Zentrum Bad Meinberg über das Leben und den Umgang mit den Tieren informieren. Auf dem Programm des DBSV-Seminars stehen unter anderem Vorträge zur Antragstellung, zur Suche nach einer geeigneten Führhundschule sowie zum Sozial- und Lernverhalten des Hundes. Dabei haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Fragen, Gedanken, Pläne, Bedenken und Träume mit erfahrenen Führhundhaltern und Fachreferenten zu besprechen. Auf praktische Übungen wird bei dem Seminar, das die Bert Mettmann Stiftung fördert, besonders viel Wert gelegt.

Mehr Infos im Internet unter www.infoseminar-blindenfuehrhund.dbsv.org

Anmeldung (bis 13.2.) beim
DBSV
Sabine Häcker
Tel.: 0 30 / 28 53 87-284
E-Mail: s.haecker@dbsv.org


Fachgruppenleitertagung für Physiotherapeuten

Die Leiter der Fachgruppen für physiotherapeutische Berufe in den DBSV-Landesvereinen treffen sich vom 15. bis 18. März zu ihrer Tagung im Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte (bbs) in Nürnberg. Neben dem aktuellen Tätigkeitsbericht der Koordinationsstelle sowie Berichten aus den Fachgruppen und Ausbildungsstätten stehen vor allem berufsbezogene Themen auf dem Programm. Abgerundet wird die Veranstaltung durch eine Besichtigung des bbs Nürnberg.

Mehr Infos bei
Silke Grundmann
E-Mail: grundmann@eutonia.de


Qualifizierungsangebot für DBSV-Berater

Für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Landesvereine, die blinde und sehbehinderte Menschen sowie deren Angehörige beraten bzw. begleiten, bietet der DBSV auch 2012 wieder spezielle Qualifizierungsseminare an: Unter der Leitung von Annette Diessner und Otto Umscheid vom Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) findet vom 6. bis 12. Mai im Berufsförderungswerk Würzburg ein entsprechendes Grundseminar statt. Auf dem Programm stehen unter anderem die Themen Nachteilsausgleiche, Dienste und Einrichtungen für blinde und sehbehinderte Menschen, Grundlagen des Beratungsgesprächs, Ursachen von Erblindung und Sehbehinderung, Bewältigung des Alltags, Low-Vision-Beratung sowie berufliche Rehabilitation. Wer bereits ein Grundseminar für Berater besucht hat, kann vom 23. bis 28. September am gleichen Ort an einem Aufbauseminar teilnehmen. Dabei gehen die Seminarleiter etwa auf Bildungs- und Freizeitangebote, Kinder und Schule, rechtliche Beratung, barrierefreie Umwelt- und Verkehrsgestaltung sowie Hilfsmittelversorgung und deren Finanzierung ein.

Mehr Infos und Anmeldungen (Grundseminar bis 15.2., Aufbauseminar bis 15.3.) beim

DBSV
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org


Offenes Seminar für sehbehinderte Menschen

Die Koordinationsstelle "Leben mit Sehbehinderung" des DBSV lädt sehbehinderte Menschen zum 5. bundesweit offenen Seminar vom 10. bis 13. Mai ins AURA-Hotel Saulgrub ein. In zwei parallel laufenden Workshops stehen folgende Themenschwerpunkte auf dem Programm:

  • In "Förderung des Ehrenamts in der Sehbehindertenselbsthilfe" beschäftigen sich die Teilnehmer mit Anforderungen, Überforderungen und guten Bedingungen für ehrenamtliche Arbeit in den Vereinen und erarbeiten Strategien, um neue Freiwillige zu gewinnen.
  • Im Workshop "Moderne Medien und Produkte für sehbehinderte Menschen" können die Teilnehmer Geräte wie E-Book-Reader und iPhones sowie die Vergrößerungs-Software "ZoomText" unter die Lupe nehmen. Unter der Anleitung von Low-Vision-Trainern können außerdem neue Hilfsmittel für drinnen und draußen ausprobiert werden.

Ergänzt wird das Seminar durch ein Angebot zur gesundheitlichen Prävention: Ein Physiotherapeut unterstützt die Teilnehmer, ihre Körperhaltung beim Lesen und Arbeiten zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern.

Mehr Infos und Anmeldung unter Angabe des gewünschten Themas (bis 20.3.) beim

DBSV
Juliane Willuhn
Tel.: 0 30 / 28 53 87-288
E-Mail: j.willuhn@dbsv.org


Verein "Leben mit Usher-Syndrom": neues korporatives Mitglied des DBSV

Auf Beschluss des DBSV-Präsidiums ist der Verein "Leben mit Usher-Syndrom" zum 1. Januar in den Kreis der korporativen Mitglieder aufgenommen worden. Der bundesweit tätige Selbsthilfeverein wurde Anfang 2011 gegründet und ist in Deutschland die erste Vereinigung, die sich ausschließlich an Usher-Betroffene und ihre Angehörigen wendet. Als Usher-Syndrom wird eine genetisch bedingte Hörsehschädigung bezeichnet, die je nach Typ und Verlauf zur Taubblindheit führen kann. Der Verein "Leben mit Usher-Syndrom" bietet unter anderem psychosoziale Beratung, beantwortet Fragen zur Bewältigung des Alltags, zur Rehabilitation sowie zu Hilfsmitteln, organisiert Seminare und Informationsveranstaltungen und unterstützt bedürftige Mitglieder finanziell bei der Teilnahme an Usher-spezifischen Aktivitäten.

Kontakt:
Leben mit Usher-Syndrom e.V.
Wilsberger Str. 2, 52134 Herzogenrath
Tel.: 0 24 07 / 57 25 22
E-Mail: info@leben-mit-usher.de
www.leben-mit-usher.de


Dr. Herbert Demmel zum 80. Geburtstag

Am 15. Januar konnte Dr. Herbert Demmel, Ehrenmitglied des DBSV, seinen 80. Geburtstag feiern. Er ist seit Mitte der 1960er Jahre in vorderster Reihe für die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe aktiv. Von 1967 bis 1992 war er Landesgeschäftsführer des damaligen Bayerischen Blindenbundes, von 1991 bis 2003 gehörte er dem Landesvorstand an. Auf Bundesebene engagierte sich der Jurist von 1971 bis 1986 im Vorstand des Deutschen Blindenverbandes, dem Vorgänger des heutigen DBSV. "Herbert Demmel ist ein ausgewiesener Experte für Fragen des Sozial- und Blindenrechts", erklärt DBSV-Präsidentin Renate Reymann. "Wir sind sehr dankbar, dass wir uns jederzeit auf seinen Rat und seine Tatkraft verlassen können."

Demmel lernte zunächst in einer Weberei und arbeitete als Stenotypist beim Bayerischen Rundfunk. Nachdem er an der Abendschule das Begabtenabitur abgelegt hatte, studierte er Jura. Als Rechtsanwalt konnte er die Grundsatzurteile für die Versorgung mit Lese-/Sprech-Geräten und Farberkennungsgeräten vor dem Bundessozialgericht erstreiten und in ungezählten Prozessen blinden und sehbehinderten Menschen zu ihrem Recht verhelfen. Seine akademische Laufbahn vollendete Demmel erst im Ruhestand, als er 2002 seine Dissertation über Blindengeldgesetze verteidigte.

Für sein außerordentliches Engagement und seine herausragenden Leistungen wurde Dr. Herbert Demmel mit dem Bayerischen Verdienstorden und dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen:

  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
    5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)
  • Dussmann das KulturKaufhaus, Berlin
    10% auf Hörbücher und Hörspiele
  • Dorint Hotels & Resorts
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • NH-Hotels
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • Reinecker Reha-Technik
    10% auf ausgewählte Produkte der mobilen M-Serie
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen

Die Angebote werden ständig erweitert. Aktuelle Informationen in der "Gegenwart".

Außerdem haben viele Landesvereine zusätzliche Rabattaktionen mit ihren Partnern vor Ort vereinbart.

Mitgliedschaft lohnt sich!

Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
www.dbsv.org/dbsv-karte

Standpunkt:

Todesfalle "Kupplungsbereich"

Zwischen den Jahren kam es in München zu einem tragischen Unfall: Beim Einstieg in die U-Bahn verwechselte ein blinder Mann den Kupplungsbereich mit der Tür und stürzte ins Gleisbett. Mit schweren Kopfverletzungen wurde er ins Krankenhaus eingeliefert. Ähnliche Unfälle ereignen sich immer wieder, zum Teil mit tödlichem Ausgang. Dass die Verantwortlichen in Verkehrsunternehmen und Politik handeln, ist lange überfällig.

Ein Standpunkt von Gustav Doubrava, Verkehrsbeauftragter des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes (BBSB) und Ehrenmitglied des DBSV.


Grundsätzlich darf jeder am öffentlichen Verkehr teilnehmen. Wenn alle, wie in der Straßenverkehrsordnung gefordert, ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht walten ließen, dürfte niemand zu Schaden kommen. Doch das ist Theorie. Wenn es an bestimmten Stellen in einer gewissen Häufigkeit zu Unfällen kommt, wird die Verkehrsregelung optimiert oder durch bauliche Maßnahmen mehr Sicherheit hergestellt.

Selbst farblich markierte Bahnsteigkanten und dicke weiße Striche hindern Menschen, die sehen können, nicht daran, den sicheren Bereich zu verlassen oder gar ins Gleis zu stürzen, abgelenkt durch ein intensives Telefongespräch, unsicher durch etliche Promille oder gar durch einen Schubs. Wer sehr schlecht sieht, nimmt möglicherweise noch den weißen Strich wahr, erkennt aber die Absturzkante nicht mehr. Blinde Menschen lernen im Orientierungs- und Mobilitätstraining, wie man sich auf einem Bahnsteig vor der Gefahr des Absturzes schützt. Taktil wahrnehmbare und visuell kontrastierende Leitstreifen, wie sie künftig in Inklunesien überall vorhanden sein werden, können einstweilen allenfalls dann angetroffen werden, wenn Bahnsteige neu oder umgebaut wurden. Wenn es einmal trotz Führhund oder Langstock zu einem Gleissturz kommt, liegt dies aber nicht am fehlenden Leitsystem, sondern an der Blindheit. So wird es einem weisgemacht.

Immer wieder verunglücken blinde Menschen, weil sie den Kupplungsbereich zwischen den Zugteilen mit dem Einstieg verwechseln. Wer einen Moment nicht aufpasst, setzt sein Leben aufs Spiel. Nach dem jüngsten Sturz in München sprach das Verkehrsunternehmen laut "Abendzeitung" von einem "bedauerlichen Unfall" und verwies darauf, dass alle Sicherheitssysteme funktioniert hätten und die Vorschriften eingehalten würden. Um die Todesfalle "Kupplungsbereich" auszuschalten, fehlt, konsequent weitergedacht, nur eine Vorschrift in der Straßenbahnbau- und Betriebsordnung, die regelt, dass der Kupplungsbereich auch älterer Fahrzeuge mechanisch zu sichern ist. Dann müssten alle Verkehrsunternehmen in Deutschland endlich handeln.

Wenn man Leute, die etwas davon verstehen, wie Funktionalität und Ästhetik einander ergänzen, machen ließe, könnten betagte Röhrenflitzer bald mit geliftetem Design daherkommen. Die Entscheidungsträger in den Unternehmen und in der Politik täten gut daran, sich die zehn Gebote der Barrierefreiheit der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) zu Herzen zu nehmen. Im achten Gebot heißt es: "Stelle die objektive und subjektive Sicherheit für ALLE her. Wesentlich sind vorbeugende Sicherheitsmaßnahmen."


Dazu ein Bild: Fordert am Bahnsteig doppelte Sicherheit für alle: Gustav Doubrava.

In Kürze:

Reisen und Freizeit

Stand-up-Comedy und "Die Prinzen" in Hannover

Für das Jahr 2012 weist der Veranstaltungskalender des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen (BVN) zwei kulturelle Highlights auf: "Wir machen doch nur Spaß!" lautet das Motto der Comedy Company am 15. Februar um 20 Uhr auf der BVN-Kleinkunstbühne in Hannover. Inspiriert durch Vorschläge aus dem Publikum, lassen die "Ferrückten Vünf" als Meister der Action-Stand-up-Comedy Gedichte, Lieder, Szenen und Geschichten "aus dem Nichts" entstehen. Musikalischer Höhepunkt des Jahres ist am 26. September ein Auftritt der Gruppe "Die Prinzen" in der hannoverschen Marktkirche. Bei ihrem Kirchenkonzert werden die vier Mitglieder der sächsischen Boygroup, die ihre musikalische Ausbildung allesamt im Leipziger Thomanerchor absolviert haben, auch einige Songs mit sakralem Hintergrund präsentieren.

Mehr Infos und Kartenvorverkauf beim
BVN
Tel.: 05 11 / 51 04-0
E-Mail: info@blindenverband.org


Dazu ein Bild: Improvisationskünstler: die "Ferrückten Vünf".

Den Münchner Dom ertasten

Für blinde und sehbehinderte Menschen gibt es ein neues Buch vom Münchner Liebfrauendom: Neben sieben Reliefbildern informiert der Domführer anhand von Texten in Blinden-Vollschrift und -Kurzschrift sowie in vergrößerter Schwarzschrift über die Geschichte und Architektur des Bauwerks. Erstellt wurde das 79-seitige Werk von Annette Pavkovic, Historikerin und Lehrerin im Sehbehinderten- und Blindenzentrum Unterschleißheim, sowie von Rosa Weiß-Gschwendtner von der Medienabteilung für blinde und sehbehinderte Schüler in Bayern, die auch die Herstellung der taktilen Grafiken und den Druck besorgte.

Der Domführer kann für 20 Euro bestellt werden bei der

Behindertenseelsorge in der Erzdiözese München und Freising
Angelika Sterr
Tel.: 0 89 / 21 56-80 01,
E-Mail: ASterr@eomuc.de

bzw. ist direkt in der Münchner Dombuchhandlung erhältlich.

Seminare und Tagungen

Erste-Hilfe-Kurs an der Ostsee

Wenn es darum geht, Leben zu retten, können blinde und sehbehinderte Menschen mehr tun, als nur den Notarzt rufen. Der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern des Deutschen Jugendherbergswerks bietet daher vom 2. bis 4. und 16. bis 18. März sowie vom 13. bis 15. und 20. bis 22. April Erste-Hilfe-Kurse für Menschen mit Seheinschränkung in der Jugendherberge Beckerwitz an. Dabei führt ein speziell geschulter Ersthelfer-Ausbilder anhand von praktischen Übungen in die Materie der lebensrettenden Sofortmaßnahmen ein. Außerdem werden Themen wie Vergiftungen, Verbrennungen und Schnittverletzungen ausführlich behandelt. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmer das Ersthelfer-Zertifikat des Arbeiter-Samariter-Bundes und eine CD-ROM über die Inhalte des Kurses.

Mehr Infos und Anmeldung bei der
Jugendherberge Beckerwitz
Tel.: 03 84 28 / 6 03 62
E-Mail: jh-beckerwitz@jugendherberge.de
www.beckerwitz.jugendherberge.de

Workshop: Blindheit in den Medien

Wie gehen Filmemacher, Autoren und Journalisten mit dem Thema Blindheit und Sehbehinderung um? Wie realistisch ist ihre Darstellung, und wie sollte sie sein? Diesen Fragen geht ein Seminar unter der Leitung von Ulrike Backofen und Heiko Kunert vom Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg nach, das vom 13. bis 15. April im AURA-Hotel Timmendorfer Strand stattfindet. Eingeladen sind Öffentlichkeitsarbeiter im Blinden- und Sehbehindertenwesen und alle, die sich für das Thema interessieren. Rede und Antwort stehen der Regisseur Bernd Sahling ("Die Blindgänger"), der Medienwissenschaftler Christian Ohrens und der Rundfunk-Journalist Jörn Straehler-Pohl.

Mehr Infos und Anmeldung beim
AURA-Hotel Timmendorfer Strand
Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
E-Mail: timmendorfer-strand@aura-hotels.de

Verschiedenes

Umfrage zu Europäischem Barrierefreiheitsgesetz

Die Europäische Kommission plant ein Europäisches Barrierefreiheitsgesetz. Dessen Ziel soll in erster Linie sein, den Zugang zu Waren und Dienstleistungen zu verbessern. Um zu diesem Themenkomplex die Meinung der Öffentlichkeit einzuholen, hat die Kommission eine Online-Umfrage gestartet. Unter ec.europa.eu/justice/newsroom/discrimination/opinion/111207_en.htm können Interessierte mit und ohne Behinderung noch bis zum 29. Februar mitteilen, auf welche Barrieren sie in ihrem Land stoßen, in welchen Bereichen aus ihrer Sicht Verbesserungen besonders wichtig sind und wie diese geregelt sein sollten. Die Umfrage ist ausschließlich in englischer Sprache verfügbar.

Forum:

Aus England an die Blista und zurück

Sie stammt aus Nordengland, weiß aber auch, was es in Deutschland bedeutet, blind zu sein: Megan Paul war vor zwei Jahren Englischassistentin an der Carl-Strehl-Schule. In der Dezember-Ausgabe der "Gegenwart" ist sie auf das Europa-Thema gestoßen und berichtet nun über ihre Schulzeit und ihr Studium in Großbritannien. Wie ihr Beitrag zeigt, gibt es in beiden Ländern ähnliche Unterstützungsangebote. Dabei bleibt es vielleicht am schwierigsten, als Mensch einfach nur dazuzugehören.


Mein Name ist Megan Paul. Ich bin 19 Jahre alt und komme aus einem Dorf in Nordengland. Aufgrund einer Mikrophthalmie (Kleinäugigkeit) bin ich von Geburt an blind.

Mit vier Jahren habe ich Punktschrift gelernt, ich hatte eine fantastische Lehrerin. In der Grundschule in meinem Dorf waren wir ungefähr 20 Schüler und ich fühlte mich sehr wohl, denn die Lehrer haben mich immer gut unterstützt. Danach bin ich in der nächstgelegenen Stadt auf ein Mädchen-Gymnasium gegangen. Die Fahrt mit dem Schulbus dauerte eine halbe Stunde. Anders als in der Grundschule hatten dort aber weder die Lehrer noch die Mitschüler Verständnis für meine Blindheit. Folglich war es schwer für mich, Freunde zu finden und integriert zu werden. Ich fühlte mich ausgegrenzt und war deprimiert, dabei wollte ich nur akzeptiert werden. Als ich 16 Jahre alt war, habe ich mein GCSES (Mittlere Reife) trotzdem mit guten Noten gemacht.

In beiden Schulen hatte ich eine Betreuerin, die Texte in Punktschrift übersetzt und taktile Bilder hergestellt hat. Sie half mir auch in den Unterrichtsstunden, besonders im praktischen Unterricht in den Naturwissenschaften. Die Schulbücher wurden für mich eingescannt. Darüber hinaus hatte ich eine Integrationslehrerin vom lokalen "Vision Support Service". Bei ihr habe ich Grundlagen in Lebenspraktischen Fähigkeiten gelernt, außerdem im Mobilitätstraining die Wege in der Schule und in die Stadt.

Da ich mich auf dem Gymnasium nicht wohl fühlte, beschloss ich, mein A Levels (Abitur) woanders zu machen. Ich hatte von einer Internatsschule für blinde und sehbehinderte Schüler in Worcestershire gehört. Das New College Worcester hat 70 Schüler zwischen elf und 18 Jahren. Sie wohnen in verschiedenen Gebäuden auf dem Schulgelände, drei Gebäude für die jüngeren Schüler und zwei für die Oberstufe.

Im September 2008 habe ich dort angefangen, meine Hauptfächer waren Deutsch, Englisch und Psychologie. Hier habe ich viele neue Freunde gefunden. Da ich nicht mehr bei meinen Eltern lebte, musste ich selbstständig werden. Mit meinen Freunden zusammen zu wohnen, war aber ein bisschen wie Familienleben. Die Lehrer haben mich in Lebenspraktischen Fähigkeiten unterstützt, etwa beim Kochen, Waschen und Putzen. Weil sich das New College außerhalb von Worcester befindet, hatten wir nur selten die Gelegenheit, in die Stadt zu gehen. Es war Vorschrift, dass die blinden Schüler von einem Sehenden begleitet werden. Das haben ausländische Freiwillige, die an der Schule ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvierten, übernommen.

In meinem zweiten Jahr an dieser Schule war ich "Head Girl", also Schülersprecherin. In dieser Funktion hatte ich die Chance, mich sehr gezielt mit blinden- und sehbehindertenspezifischen Problemen auseinander zu setzen. Zum Beispiel haben wir Eltern beraten, wie sie ihre Kinder am besten unterstützen können, oder wir haben Spenden für die Schule gesammelt. Insgesamt habe ich in der Zeit am College ein besseres Selbstwertgefühl entwickelt und konnte viel in mein jetziges Leben mitnehmen.

Im Rahmen des Deutschunterrichts habe ich vor zwei Jahren an einem Austausch mit der Carl-Strehl-Schule in Marburg teilgenommen. Ich hatte eine Wohnung in der Stadt und habe als Englischassistentin an der Blista gearbeitet. Deutschland hat mir sehr gut gefallen. Das Jahr im Ausland hat mir die Gelegenheit gegeben, eine andere Kultur kennen zu lernen und zu erleben, was es in Deutschland heißt, blind zu sein.

Jetzt studiere ich Psychologie und Kreatives Schreiben an der University of Gloucestershire. Ich habe finanzielle Unterstützung von der Regierung bekommen, um mir ein Laptop, einen kleinen Braille-Computer und andere Ausrüstung für das Studium zu kaufen. Für die Vorlesungen habe ich eine Betreuerin, die mir Bücher und Texte einscannt. Ich teile mir eine Wohnung mit fünf anderen Studenten und lerne die Wege in der Stadt, aber ich finde es nicht ganz einfach, ein selbstständiges Leben zu führen. Leider fühle ich mich noch nicht wirklich in die studentische Gemeinschaft integriert. Immer wieder versuche ich, meine Behinderung zu erklären. Aber die anderen Studenten wissen einfach nicht, wie sie mit der Tatsache umgehen sollen, dass ich blind bin.

Megan Paul, 19 Jahre, geburtsblind, studiert Psychologie und Kreatives Schreiben an der University of Gloucestershire.


Dazu ein Bild: Freunde an der Uni zu gewinnen, ist nicht einfach, findet Megan Paul.

"Deutsch ist schön, nicht wahr?"

Ein Nachtrag von Ana Maria Fontes aus Coimbra in Portugal zu den Sprachenartikeln in der Dezember-"Gegenwart"


Bei uns in Portugal steht Deutsch im Verruf, zu schwer zu sein: die langen Wörter, die Menge grammatischer Regeln. Ich selbst fürchtete mich davor, bevor ich die deutsche Sprache lernte  –  zuerst in einer Privatschule, später dann an der Universität. Doch ich habe es nie bereut!

Eigentlich wollte ich Portugiesisch- und Französischlehrerin werden. Dazu musste ich allerdings Latein und Griechisch als Pflichtfächer belegen. Als ich in der ersten Griechischstunde saß, geschah das Unerwartete: Die Lehrerin wusste nicht, wie sie mir das Alphabet beibringen sollte. Ratlos stellten wir dem Schulleiter das Problem vor. "Warum wechseln Sie nicht zur Germanistik?", fragte er. "Sie machen mit Englisch weiter und fangen in Deutsch von Null an. Das sind zwei lebendige Sprachen! Falls Sie Ihr Studium nicht absolvieren können, werden Sie es leichter haben, eine Stelle als Telefonistin zu finden."

Da hatte er Recht. Also stimmte ich zu, obwohl mir Französisch besser gefiel als Englisch und ich die deutsche Aussprache seltsam fand. Zum Glück waren die Lehrbücher, die damals in den Regelschulen für Deutsch und fortgeschrittenes Englisch verwendet wurden, in Punktschrift vorhanden. Doch ehe ich solche Bücher bestellte und zum Teil abschrieb, nahm ich scheu an den Lehrstunden teil. Und blieb, nun freiwillig. Die Deutschlehrerin sagte dann und wann: "Sie weiß alles!" Was sie damit meinte, war mir anfangs nicht klar, aber der Ton ihrer Stimme ließ ein Lob erahnen.

Sechs Jahre später war ich Englisch- und Deutschlehrerin. Ich glaube, ich habe in meinem Berufsleben einige Schüler mit meiner Vorliebe für Deutsch angesteckt. Andere kamen schwer damit zurecht. Manchmal spürte ich, dass die Schwierigkeiten beim Lernen die Atmosphäre im Klassenzimmer belasteten. Dann wartete ich darauf, dass es ganz still war, und sagte lächelnd: "Deutsch ist schön, nicht wahr?" Es klang nicht ironisch, denn ich meinte es ernst. So wurde die Stimmung bei den Schülern wieder besser.

Dank meiner Deutschkenntnisse habe ich viele nette Menschen kennen gelernt. Jetzt bin ich 64 Jahre alt und möchte meinen Ruhestand nutzen, um den Unterricht wiederaufzunehmen. Es scheint jedoch kaum Bücher in den Blindenbüchereien zu geben, mit denen man Deutsch als Fremdsprache lernen kann. Das ist ein Jammer!

Positive Resonanz auf Dessous-Kampagne

Ein Beitrag von Ben-David Jost aus Graz, Österreich


Zum Artikel über die neueste Werbekampagne des Dessousherstellers Palmers (vgl. "Gegenwart" 1/2012) möchte ich bemerken, dass vor allem die jüngeren Mitglieder sowie die Landesorganisation Tirol und Steiermark nicht der Meinung des Präsidenten des Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (ÖBSV) sind. Im Gegenteil: Insbesondere den Frauen des Steiermärkischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes, dessen Obmann ich bin, gefällt der Spot. Auch wurde einer Beschwerde von ÖBSV-Präsident Gerhard Höllerer beim Werberat nicht stattgegeben.

Ich selbst bin weder Werbefachmann noch Experte für Damenunterwäsche. Selbstverständlich gestehe ich jedem das Recht zu, Unterwäschewerbung generell nicht zu mögen. Nur möge er dann Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung aus seiner Meinung heraushalten.

Was will uns Palmers mit seiner Kampagne mitteilen? Dass die Unterwäsche des Unternehmens besonders toll ist. Danke für die Info! Unterschwellig bekomme ich auch vermittelt, dass sich die Wäsche besonders gut anfühlt  –  was es zu beweisen gilt. Diesen Beweis führt die Dame im Spot für uns: Sie ist offensichtlich gut ausgeschlafen und genießt ihre Wäsche. Am Ende erfahren wir noch, dass sie einen Langstock verwendet. Ach ja  –  und eine Sonnenbrille. Wer darin ein Qualitätsmerkmal für das Produkt sehen will  –  feel free.

Nicht vergessen sollte man allerdings, dass es sich um Werbung handelt. Und als solche finde ich den Spot gelungen. Dass er sich eines Klischees bedient, das fragwürdig ist, finde ich im Rahmen eines Genres, das sich häufig Klischees bedient, nicht tragisch. Als lobenswert empfinde ich, dass vermittelt wird, dass blinde Frauen selbstständig und stilvoll sein können. Was mich zur Frage bringt: Gibt es eigentlich Herrenunterwäsche von diesem Unternehmen?

Liebesglück dank "Gegenwart"

Ein Beitrag von Sina Schmer aus Fulda


"Wenn du, so wie ich, nicht mehr allein sein möchtest, dann melde dich bei mir." So einfach hatte Helmut seine Kontaktanzeige im April in der "Gegenwart" formuliert  –  und traf damit genau meinen Nerv. Endlich mal eine Annonce, die sich nicht wie eine "Bestellung" las  –  nach blonden Haaren, einem speziellen Sehvermögen oder einem bevorzugten Alter! Stattdessen spiegelte Helmuts Text meinen Wunsch nach geborgener Zweisamkeit: Nach dem Tod meines Mannes, mit dem ich 30 Jahre lang verheiratet gewesen war, hatte ich zwar Beziehungen mit anderen Männern gehabt, diese waren aber alles andere als glücklich gewesen.

"Was hast du zu verlieren?", dachte ich mir und rief Helmut an. Als ich seine Stimme zum ersten Mal hörte, war das für mich wie ein Licht. Ich wusste, hinter dieser Stimme kann nur ein guter Mensch stecken. Fast jeden Abend haben wir danach telefoniert, bis ich Helmut an Christi Himmelfahrt in Ehringshausen besuchte. Wir haben gleich sehr gut miteinander harmoniert. Ich mochte vor allem seinen Duft und seine zärtlichen Umarmungen. Aber das Beste war, dass ich an unserem ersten gemeinsamen Wochenende endlich wieder so viel gelacht habe wie seit Ewigkeiten nicht mehr.

Trotzdem ist es mir aufgrund meiner vorherigen Erfahrungen zunächst schwer gefallen, Helmut zu vertrauen. Erst als es mir eine Zeit lang seelisch sehr schlecht ging und er mich nicht etwa sitzen ließ, sondern sich aufopferungsvoll um mich kümmerte, war ich mir sicher, dass es diesem Mann wirklich ernst mit mir ist. Das ist das Besondere an ihm und an uns als Paar: Dass wir uns so annehmen, wie wir sind  –  mit allen "guten" und "schlechten" Seiten.

Nun sind wir schon länger als ein halbes Jahr zusammen  –  und die Gefühle schlagen jeden Tag tiefere Wurzeln. Damit ich meiner Tätigkeit als Sängerin ungehindert nachgehen kann, hat Helmut mir ein eigenes Zimmer in seinem Haus eingerichtet. Dort stehen meine Musikinstrumente, mit denen ich Chorstücke bearbeite, sowie viele Braille-Bücher, die ich lese, um mein Deutsch zu verbessern (ich komme aus Kasachstan). Dennoch möchte ich meine Wohnung in Fulda behalten, da wir die Stadt gerne zusammen erkunden.

Weil wir beide blind sind, waren einige Freunde und Bekannte anfangs gegen unsere Beziehung. Aber das war uns egal. Wir haben gesagt, dass wir miteinander leben wollen. Wir meistern unseren Alltag gemeinsam, reisen viel und genießen das Zusammensein. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, ohne Helmut zu sein!

Verspannungen lösen  –  Schmerz lindern

Tina Kafol ist sehbehindert. Sie weiß aus eigener Erfahrung, welche Haltungsschäden entstehen können, wenn man nicht mehr gut sieht. Als selbstständige Physiotherapeutin weiß sie aber auch, wie sich Nacken- und Kopfschmerzen zumindest eindämmen lassen: durch gezielte Bewegungsübungen.


Viele sehbehinderte Menschen leiden unter Kopf- und Nackenschmerzen. Ursache dafür ist eine Fehlhaltung in der Halswirbelsäule, die dadurch entsteht, dass Betroffene ihren Kopf häufig extrem nach vorne neigen  –  trotz Sehhilfen. Ich selbst nutze seit Jahren Lupen, Monokulare und Brillen und erwische mich immer wieder dabei, dass ich meinen Kopf nach vorne schiebe oder in den Nacken nehme, um einigermaßen vernünftig sehen zu können. Die Folge sind muskuläre Nackenverspannungen und Verschleißerscheinungen der Nackenwirbelgelenke. Hinzu kommt, dass Menschen mit einer Sehbehinderung sehr oft ihre Augen zusammenkneifen. Diese Angewohnheit baut so viel Spannung auf, dass Kopfschmerzen entstehen können.

Als Physiotherapeutin kann ich sehbehinderten Menschen nur raten, frühzeitig Krankengymnastik in Anspruch zu nehmen. Denn physiotherapeutische Behandlungen können nicht nur Verspannungen und Blockaden lösen, sondern verbessern auch Haltung sowie Beweglichkeit des Patienten und dienen somit der Vorbeugung von Schmerzen. Insbesondere die Drehbewegung des Kopfes sollten Menschen mit eingeschränktem Blickfeld trainieren, um Kopf- und Nackenschmerzen einzudämmen.

Die folgenden Übungen können dazu ein erster Schritt sein und lassen sich gut in den Alltag einbauen. Sie ersetzen aber in keinem Fall eine professionelle Krankengymnastik, die Sie sich vom Arzt Ihres Vertrauens verordnen lassen sollten:

  • Zur Entlastung des Nackens können Sie sich an einen Tisch setzen und den Kopf mit der Stirn darauf ablegen.
  • Um die vordere Halsmuskulatur zu stabilisieren, setzen Sie sich aufrecht hin und ziehen die Schulterblätter nach hinten und unten zur Wirbelsäule. Nun machen Sie ein Doppelkinn.
  • Ihre Nackenmuskulatur können Sie lockern, indem Sie sich aufrecht hinstellen und beide Schultern gleichzeitig nach hinten und unten ziehen. Greifen Sie mit der rechten Hand über den Kopf ans linke Ohr und führen den Kopf vorsichtig in eine Seitneigung nach rechts. Beugen Sie den Kopf anschließend nach vorne, so dass Sie auf Ihre linke Hosentasche schauen können. Diese Dehnposition halten Sie 30 Sekunden, bevor Sie sie lösen und mit der anderen Seite durchführen (linke Hand über den Kopf legen und ans rechte Ohr fassen usw.). Achten Sie bei der Übung darauf, den Kopf vorsichtig zu bewegen  –  sonst können Blockaden in der Halswirbelsäule entstehen.
  • Üben Sie immer wieder das aufrechte Sitzen.

Tina Kafol
selbstständige Physiotherapeutin in Dortmund
Tel.: 02 31 / 53 22 72 55
E-Mail: kontakt@physiotherapie-kafol.de


Dazu ein Bild: Rät zu Bewegungsübungen: Physiotherapeutin Tina Kafol.

Leben:

Inklusion jetzt! Achtung Kunst, bitte berühren!

Ist die Inklusion noch ein Zukunftskonzept oder sind wir längst im Zeitalter der Inklusion angekommen? Um die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu begleiten und den Begriff "Inklusion" mit Leben zu füllen, stellt die "Gegenwart" Positivbeispiele vor. Wie sehende und nicht sehende Menschen gemeinsam Kunst erleben können, zeigt das Daetz-Centrum bei Chemnitz, das sich ganz der Holzbildhauerkunst verschrieben hat. Im Jubiläumsjahr der Brüder Grimm lädt es zu einer Reise in die Welt der Märchen ein.


Wer kennt sie nicht, die edlen Recken, schönen Prinzessinnen und gewitzten Helden aus der Welt der Märchen? Seit Generationen berühren sie unsere Herzen. In diesem Frühjahr nun besteht die Möglichkeit, sie zu berühren  –  im wörtlichen Sinne! Denn mit "Berührungen II  –  Welt der Märchen" öffnet am 17. Februar eine Ausstellung des Daetz-Centrums im sächsischen Lichtenstein, die genau dies verspricht! Vielfältigste Holzkunst, die mit den Händen erkundet werden darf und soll. Bereits 2010 führte das Daetz-Centrum eine ähnliche Ausstellung durch  –  mit großem Erfolg und mehr als 2.600 Besuchern, ein Drittel davon blind oder sehbehindert.

Inklusion steht im Daetz-Centrum, das die sächsische Kulturlandschaft seit 2001 mit seiner Schau "Meisterwerke in Holz" und wechselnden Sonderausstellungen bereichert, weit oben auf der Prioritätenliste. Zum einen aus ganz praktischen Gründen, weil man mit dem Gezeigten möglichst viele Zielgruppen ansprechen möchte. Zum anderen aus der Überzeugung heraus, das Kultur für alle zugänglich sein muss. So gibt es durch die Dauerausstellung mit Holzbildhauerkunst aus fünf Kontinenten seit Jahren buchbare Angebote in Gebärdensprache, für Rollstuhlfahrer oder blinde und sehbehinderte Besucher. Gerade der Werkstoff Holz ist es, der danach verlangt, von tastenden Händen berührt zu werden. Also wurde diese Idee vertieft, wurden Partner gesucht und gefunden. Gefördert wird "Berührungen II  –  Welt der Märchen" durch den Freistaat Sachsen, Schirmherr ist erneut Stephan Pöhler, der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung.

Gezeigt werden nun  –  200 Jahre nach Veröffentlichung der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm  –  die besten Arbeiten der Künstler, die sich an der Ausschreibung des Daetz-Centrums beteiligt haben. 42 Kunstwerke wurden eingereicht, die Auswahl hatte eine Jury zu treffen, bestehend aus Vertretern unterschiedlicher Bereiche, die alle in irgendeiner Form mit der Integration behinderter Menschen zu tun haben. Anke Nordmann beispielsweise fertigt Reliefs für die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig, Dr. Uwe Lorenz organisiert für Eberhardt Travel barrierefreie Reisen. Eine besondere Herausforderung war die Sitzung für Heike Schröter und Peter Och, beide von Geburt an blind. Ihnen wurden die zur Auswahl stehenden Stücke detailliert beschrieben. Als Vertreter der Blinden- und Sehbehindertenvereine von Sachsen und Thüringen mussten sie nicht nur feststellen, ob die Werke dem vorgegebenen Thema Märchen entsprechen. Vielmehr galt es auch zu entscheiden, ob Betroffene die Darstellungen gut erfühlen können. Auch Robert Leske, durch einen Unfall vor sieben Jahren erblindet, gehörte zur Jury. "Für mich war dies eine ganz neue Erfahrung, selbst mitbestimmen zu können, was präsentiert werden soll", äußerte sich der aus Leuna stammende 41-Jährige begeistert. "Besonders die Diskussionen und unterschiedlichen Bewertungen fand ich spannend. Mit der getroffenen Auswahl bin ich sehr zufrieden."

Unterstützung beim Rundgang durch die Ausstellung erhalten blinde und sehbehinderte Gäste durch ein ausgeklügeltes Leitsystem, durch Beschilderungen in Braille und Großschrift sowie durch ein speziell auf die Zielgruppe ausgerichtetes Beleuchtungskonzept. Zahlreiche wertvolle Erfahrungen für die Umsetzung stammen aus der 2010er Ausstellung. Andere konnten schon früher gesammelt werden. Als ein Schüler der Chemnitzer Blindenschule sein Praktikum im Daetz-Centrum absolvierte, beeindruckte dieser das gesamte Team mit seiner Selbstständigkeit. Die Chemnitzer Blindenschule war es denn auch, die die Mitarbeiter im Umgang mit blinden und sehbehinderten Mitbürgern schulte und sensibilisierte.

Natürlich soll es zur Märchenschau auch ein ansprechendes Rahmenprogramm geben. So werden Schüler der Chemnitzer Blindenschule eigene Führungen erarbeiten, um die Kunstwerke Schülern anderer Bildungseinrichtungen, aber auch Erwachsenen und Familien mit Kindern vorzustellen. Eine spannende Herausforderung, da den Sehenden nebenbei vermittelt werden soll, wie Blinde im Alltag zurechtkommen. Mit Simulationsbrillen können die Besucher ausprobieren, wie es ist, sich vorübergehend einzig auf den Tastsinn zu verlassen. Diese ungewohnte Situation wird automatisch für Gesprächsstoff sorgen, einen Ansatz bieten, miteinander über die so erlebte Kunst und die Alltagswelt blinder und sehbehinderter Menschen zu reden. Wie offen und neugierig gerade Schüler sind, wenn es um andere Wahrnehmungen geht, ist bei ähnlichen Gelegenheiten immer wieder zu erfahren.

Dabei ermöglicht insbesondere das Thema Märchen einen leichten Einstieg ins Gespräch. Im Jubiläumsjahr der Brüder Grimm sind Froschkönig, Rapunzel und Co. in aller Munde, die berühmten Figuren allgegenwärtig. Im Daetz-Centrum trifft man diese und viele weitere bekannte Märchengestalten auch an  –  geschnitzt aus Linde, Pappel oder Ahornholz. Nun da die Ausstellung steht, wartet man gespannt auf die Reaktionen der Besucher. Wie gut die Umsetzung gelang, kann im westsächsischen Lichtenstein unter dem Titel "Berührungen II  –  Welt der Märchen" erkundet werden.

Mario Schubert
Daetz-Centrum Lichtenstein GmbH  


Kurzinfo

"Berührungen II  –  Welt der Märchen"
17. Februar bis 3. Juni
Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr

Daetz-Centrum Lichtenstein
Schlossallee 2, 09350 Lichtenstein
Tel.: 03 72 04 / 58 58 31
E-Mail: kontakt@daetz-centrum.de
www.daetz-centrum.de


Dazu zwei Bilder:

    • Berühren erwünscht! Eine Besucherin des Daetz-Centrums ertastet ein Holzrelief.
    • "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren": Holzskulptur von Moritz Weise.

Geschichten, die das Leben schreibt

Vorhang auf für die Theatergruppe des Landesförderzentrums Sehen, Schleswig. 19 Schülerinnen und Schüler mit Seheinschränkung vertraten Schleswig-Holstein beim bundesweiten Schultheaterfestival, dem "Schultheater der Länder". Das Festival stand unter dem Motto "Theater und Biografie" und fand im September in Düsseldorf statt. Mit ihrem selbst entwickelten Stück "Geschichten, die das Leben schreibt" wurden die Schüler aus Schleswig-Holstein zu "Botschaftern der Inklusion".


Jedes Leben ist etwas ganz Besonderes und steckt voller interessanter, spannender, überraschender, lustiger, bitterer, kurioser, banaler, liebevoller, unglaublicher und vor allem einzigartiger Geschichten. Dieser Gedanke stand am Anfang des jüngsten Theaterprojekts des Landesförderzentrums Sehen, Schleswig. Unter der Leitung des Diplompädagogen und Theaterlehrers Karl Elbl und eines siebenköpfigen pädagogischen Teams sammelten 19 Schüler mit Seheinschränkung für sie bedeutsame Erlebnisse, um daraus eine Szenenfolge für ein Theaterstück zu entwickeln. Dass sie mit ihrem Stück zum bundesweiten Schultheaterfestival nach Düsseldorf reisen und dort einen großen Erfolg feiern würden, konnte zunächst niemand der Beteiligten ahnen.


Theaterpädagogik für Schüler mit Seheinschränkung

In Schleswig-Holstein werden Schüler mit dem Förderschwerpunkt Sehen seit knapp 30 Jahren in Schulen an ihrem Wohnort beschult. Dabei werden sie vom Landesförderzentrum Sehen, Schleswig, auf vielfältige Weise unterstützt und beraten. Neben den behinderungsspezifischen Angeboten vor Ort gibt es ein breites Spektrum von meist mehrtägigen Kursen, in denen sich die Schüler mit unterschiedlichen, für ihre schulische und soziale Entwicklung relevanten Themen beschäftigen. Im Rahmen dieser Kurse entstand auch die prämierte Theaterinszenierung.

Theaterpädagogik wird im Landesförderzentrum Sehen groß geschrieben. Als übergeordnete Ziele werden die Stärkung der Persönlichkeit und der Erwerb wichtiger sozialer Kompetenzen verfolgt. Das Theater ist in besonderer Weise geeignet, sich mit Kommunikation unter den Bedingungen von Blindheit oder Sehbehinderung zu befassen und individuell angemessene und im Alltag tragfähige Strategien zu entwickeln. Wenn die betroffenen Schüler in unterschiedliche Rollen schlüpfen, können sie sich die Zeichensysteme von Gestik und Mimik erschließen und nach und nach die Bedeutsamkeit der nonverbalen Kommunikation erfahren. Die Entwicklung eines Körperbewusstseins, der Abbau von Bewegungsängsten und die Förderung angenehmer und kreativer Bewegungserfahrungen sind weitere Ziele einer Theaterpädagogik, die auf junge Menschen mit Seheinschränkung ausgerichtet ist.

Bei der Kursarbeit in Schleswig entstehen in der Regel außerordentlich heterogene Lerngruppen, deren verbindendes Element die Sehschädigung ist. Die Gruppe des Theaterprojekts "Geschichten, die das Leben schreibt" setzte sich aus Schülern zusammen, die Gemeinschaftsschulen, Gymnasien, Berufsschulen oder in Einzelfällen Förderzentren besuchen und zum Teil zusätzliche körperliche und motorische oder geistige Einschränkungen haben. Um zu einer überzeugenden Ensembleleistung zu gelangen, waren ein hohes Maß an Rücksichtnahme und ein vertrauensvoller Umgang miteinander notwendig.


Biografisches Theaterprojekt

Auf der Suche nach ihren ganz persönlichen Geschichten sind die Schüler immer wieder auf das Thema Freundschaft gestoßen  –  enttäuschte Freundschaft, durch Missverständnisse gefährdete Freundschaft, unzertrennliche Freundschaft seit Kindertagen. Andere Geschichten berichten von schweren Zeiten, die durchgestanden werden müssen. Es sind Geschichten dabei, die von den Fähigkeiten und Talenten der Protagonisten erzählen und davon, was sie erreicht haben, weil sie trotz aller Widrigkeiten an ihren Wünschen und Plänen festgehalten haben. Eine Episode zeigt, dass man manchmal Mut beweisen und sich gegen die Meinung anderer stellen muss, um neue Einblicke und Sichtweisen zu erlangen. Der Umzug in die erste eigene Wohnung zum Beispiel wird mit einer Party als großer Schritt in die Freiheit gefeiert. Und schließlich geht es immer wieder darum, dass man aufgrund der eigenen Behinderung in eine Sonderrolle geraten kann und für seine Rechte kämpfen muss.

Die besonderen Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten des biografischen Theaters bildeten die geeignete Grundlage für die theatrale Beschäftigung mit den Lebensläufen und Erfahrungen der Schüler. Ästhetisch wurden die "Geschichten, die das Leben schreibt" so gestaltet, dass einerseits die Authentizität der Szenen erkennbar blieb, die einzelnen Schüler aber in ihrer Persönlichkeit geschützt wurden.


Publikumsreaktionen beim "Schultheater der Länder"

Der begeisterte Applaus für die beiden Aufführungen beim Schultheaterfestival in Düsseldorf und die positiven Rückmeldungen von Theaterlehrern und Schülern aus verschiedenen Bundesländern waren der verdiente Lohn für harte Arbeit und so manche Aufregung. Maike Plath, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Theater in Schulen, fand genau die richtigen Worte:

"Der Zuschauer, der sich auf eine bemühte Schulproduktion von behinderten Jugendlichen eingestellt hatte, bereit am Ende höflich und freundlich zu klatschen, musste schon nach wenigen Minuten beschämt feststellen, dass es hier keine Gruppe 'unter Naturschutz' zu besichtigen gab, sondern ganz im Gegenteil selbstbewusste, extrem präzise und professionell agierende junge Spieler, die eine überraschend humorvolle Distanz zu ihren Themen offenbarten. Und dies in einer Bandbreite an darstellerischen Ausdrucksformen, die den überraschten Zuschauer sprachlos machte. [...] Hier entstand eine (Liebes-)Beziehung zwischen den Spielern und den Zuschauern. Das ist kein Zufall: Dieser Gruppe ist es gelungen, in der sehr persönlichen, subjektiven Geschichte das Öffentliche und allgemein Anerkannte zu entdecken und dafür eine Form zu finden. Dies ist die größte Herausforderung der biografischen Theaterarbeit. Von dieser Gruppe wurde sie spielend gemeistert. In beiden Vorstellungen riss es sämtliche Zuschauer nach Verklingen des letzten Tons von den Sitzen. Das Festival-Publikum feierte die Gruppe aus Schleswig-Holstein in beiden Vorstellungen mit jubelnden Ovationen."

Auch der schleswig-holsteinische Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug lobte die Theatergruppe aus Schleswig: "Die Schülerinnen und Schüler des Landesförderzentrums Sehen haben beim Schultheatertreffen der Bundesländer in Düsseldorf eine beeindruckende Vorstellung gezeigt und ich freue mich mit ihnen über ihren Erfolg."


Perspektive Inklusion

Auftritte von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf auf überregionalen Schultheaterfestivals sind bisher eher eine Seltenheit. Die Gründe hierfür liegen vermutlich auf beiden Seiten: Die im sonderpädagogischen Kontext tätigen Theaterlehrer sind sich unsicher, ob ihre Arbeit mit den allgemeinbildenden Schulen mithalten kann und sie wollen ihre Schüler vor möglichem Unverständnis und Enttäuschungen schützen. Die nicht behinderten Schüler und ihre Lehrkräfte dagegen wissen nicht, welche Qualität sie von Spielern mit Behinderung erwarten können, und vor allem wollen sie keine Reaktionen zeigen, die als diskriminierend empfunden werden können. Auf diese Weise entsteht ein mehrfach tabuisierter Bereich.

Die Schüler des Landesförderzentrums Sehen, Schleswig, haben in Düsseldorf gewissermaßen als "Botschafter der Inklusion" gewirkt. Sie konnten eindrucksvoll zeigen, was eine Gruppe von jungen Menschen mit Seheinschränkung zu leisten vermag und dass integrativ bzw. inklusiv beschulte Schüler die gleichen Erfahrungen, Probleme, Wünsche und Sehnsüchte haben wie andere Jugendliche auch. Durch die schleswig-holsteinischen Auftritte ist manchem Zuschauer erst klar geworden, welche Chance darin besteht, dass im Zuge der Inklusion künftig in allen Bereichen heterogene Lerngruppen unter zunehmender Beteiligung von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf entstehen werden. Beim Erlernen des nicht immer einfachen Umgangs mit Verschiedenheit kann gerade die Theaterarbeit eine sehr konstruktive Rolle spielen.

Karl Elbl
Landesförderzentrum Sehen, Schleswig  


Dazu zwei Bilder:

    • Bühnenszene: Die personifizierte "Enttäuschung" setzt sich in den Seelen der Menschen fest.
    • Eine Darstellerin im Talkshow-Interview.

Sprechender Stift als Museumsführer

Was auf Texttafeln im Museum oder Speisekarten im Restaurant geschrieben steht, macht der Verein "Andersicht" für blinde und sehbehinderte Menschen hörbar: Ein spezieller Stift liest bei Berührung die Texte vor. Beim Torsten Brand Preis belegte das Projekt "Hörstift Andersicht für Gastronomie und Museumswesen" Platz zwei (vgl. "Gegenwart" 12/2011).


Das Multimar Wattforum im nordfriesischen Tönning ist das Ausstellungszentrum der Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. An der Kasse des modernen Museums können blinde und hochgradig sehbehinderte Besucher seit April 2011 den so genannten Hörstift ausleihen. Dieser ermöglicht es ihnen, die Walausstellung selbstständig zu erkunden.

Im Vorraum der Ausstellung gibt es ein Lesepult mit einem Relief-Lageplan inklusive Braillebeschriftung. Dort macht der Stift die ersten Informationen hörbar. Zu den zehn Themenkammern gelangen die Besucher anschließend, indem sie einfach der Wand folgen: In 1,10 Metern Höhe findet die tastende Hand immer rechts neben dem Eingang einen metallenen Ring mit einer trichterförmigen Vertiefung in der Mitte. Steckt man die Spitze des Stiftes dort hinein, ertönt sofort ein "Ping". Jetzt kann der Besucher das dicke Ende des Stiftes ans Ohr führen und einer Beschreibung der jeweiligen Themenkammer lauschen. Auch deren Inneres lässt sich mit Hilfe des Hörstiftes erkunden: An den Wänden hängen Modelle, Displays und Texttafeln, an deren rechter unterer Ecke sich ebenfalls die schon bekannten Metallringe befinden. So kann sich der Besucher vom Stift alle schriftlichen Texte vorlesen oder die Exponate erklären lassen.

Für die nächste Saison plant Eckehard Bockwoldt, der umtriebige Ausstellungsleiter, das ganze Haus mit den Labels für den Hörstift auszustatten. Diese Investition kommt auch sehenden Besuchern aus dem Ausland zugute: Ihnen wurde bisher ein Heftchen mitgegeben, das die wichtigsten deutschsprachigen Texte der Ausstellung in englischen Zusammenfassungen enthält. Dank des Hörstiftes mit englischen Erläuterungen entfällt nun das lästige parallele Lesen im Heftchen. Die nächste Generation des Hörstifts Andersicht macht es fremdsprachigen Besuchern noch leichter, sich entspannt umzuschauen. Durch Antippen bestimmter Flaggensymbole am Beginn des Rundgangs lässt sich der Stift von einer Audioversion der Texte in eine andere umschalten.

Denjenigen Audioguides, in die per Tastatur ein Nummerncode einzugeben ist, den man erst einmal finden muss, ist der Hörstift überlegen. Denn mit ihm können sich blinde Besucher ausführlich informieren, ohne ihre Begleiter zu strapazieren. Um selbstständig durch Ausstellungen laufen und interessante Objekte auffinden zu können, muss außer dem Hörstift natürlich auch ein spezielles Leitsystem vorhanden sein.

Im Übrigen lässt sich der Hörstift nicht nur in Museen, sondern auch in der Gastronomie gut einsetzen: In den Husumer Restaurants "Fischhaus loof" und "Steak und Meer" liest er seit Sommer vergangenen Jahres die Speisekarte vor. Neben jedem Eintrag findet sich ein kleines rundes Label, das sogar durch Laminat und Schutzfolie hindurch fühlbar ist. Setzt man die Sensorspitze des Stiftes darauf, wird das jeweilige Gericht nebst Preis vorgelesen. So kann ein hörender Nutzer die Karte fast ebenso rasch überfliegen wie ein lesender. Die Herstellung der Audioversion lohnt sich freilich nur in Restaurants, deren Speisekarte nicht monatlich wechselt.

Inspiration für die Entwicklung des Hörstifts durch den Verein Andersicht war das Hilfsmittel "PenFriend", mit dem sich spezielle Etiketten mit einer akustischen Notiz versehen lassen. Dieses Modell wurde für die ersten Einsatztests genutzt, ist aber nicht für den Museumsalltag konzipiert worden. Außerdem ist das Bestücken von Speisekarten mit vorgefertigten Audios etwas umständlich. Daher erarbeitete man mit den Herstellern und Vertreibern von "Talking Pens" ein besser geeignetes System.

Die Auszeichnung des "Hörstifts Andersicht für Gastronomie und Museumswesen" mit dem zweiten Platz des Torsten Brand Preises 2011 ist für den Verein, der sich in verschiedenen Projekten für ein "Design für alle" einsetzt, ein Ansporn. Die Entwickler hoffen nun, dass mindestens 1.000 Stifte geordert werden. Dann ist eine serienmäßige Herstellung möglich.

Dr. Jürgen Trinkus
Vorsitzender von Andersicht e.V.  –  Kompetenz für hör- und tastsinnige Projektarbeit
www.andersicht.net


Dazu ein Bild: Kontaktstelle für den Hörstift: Bei Berührung werden Texte hörbar.


Kurzinfo

Das drittplatzierte Projekt des Torsten Brand Preises 2011 stellt die "Gegenwart" in der nächsten Ausgabe vor.

Stromstöße gegen Sehverlust

Schlaganfallpatienten mit Gesichtsfelddefekten für klinische Studie gesucht


Derzeit befindet sich eine neue Behandlungsmethode für Patienten mit Gesichtsfeldausfällen nach schlaganfallbedingter Schädigung des Sehzentrums in der klinischen Prüfung. Hierfür sucht das Universitätsklinikum Magdeburg Schlaganfallpatienten mit Gesichtsfelddefekten, zum Beispiel Hemianopsie. Durch Elektrostimulation kann bei halbseitigen Gesichtsfeldausfällen oder Teilausfällen eine Verringerung des Gesichtsfeldverlusts erreicht werden.

Bei dem Stimulationsverfahren werden auf der Haut oberhalb und unterhalb des Auges Elektroden positioniert, durch die ein schwacher Wechselstrom fließt (non-invasive alternating current stimulation, ACS). Der Strom fungiert im Sinne eines externen Taktgebers und soll die Funktion des geschädigten visuellen Systems anregen. Die Behandlung wurde bereits bei Patienten mit Schädigungen des Sehnervs durchgeführt und kann zu Verbesserungen im geschädigten Gesichtsfeldareal führen.

Die Studie wird europaweit durchgeführt. In Deutschland koordiniert das Institut für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Magdeburg die klinische Prüfung. Die Elektrostimulationsbehandlung findet ebenfalls in Magdeburg statt und ist kostenlos. Sie erfolgt über einen Zeitraum von zehn Tagen und dauert täglich jeweils 60 bis 90 Minuten. Nicht in Magdeburg wohnhafte Studienteilnehmer erhalten Unterstützung bei der Planung der An- und Abreise. Eine Unterbringung auf dem Gelände des Universitätsklinikums kann bei Bedarf ermöglicht werden. In begründeten Einzelfällen wird eine Beteiligung an den Fahrt- und Unterbringungskosten gewährt.

Bei Interesse an einer Studienteilnahme können Sie sich beim Universitätsklinikum Magdeburg unverbindlich informieren Tel.: 03 91 / 6 72 18 14 (wochentags, 9 bis 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr).

Menschen:

"Der Klang ihrer Augen ist ein zartes Geheimnis"

Michael Haaga, 41

Jeder Mensch hat Geheimnisse, die irgendwann einmal durch einen Zufall und meist unabsichtlich von einem nahe stehenden Mitmenschen entdeckt werden. Die Entdeckung eines solchen Geheimnisses zeigt dem Entdecker, dass man an einem Menschen immer wieder etwas Neues finden kann, auch dann, wenn man glaubt, den anderen schon ewig in- und auswendig zu kennen. Mir ist es so gegangen und es war für mich ein Erlebnis, das mich auf eine Art berührte, wie man es nur schwer in Worte fassen kann. Sicher liegt es auch daran, dass ich dieses Erlebnis mit meiner Frau hatte, mit der ich nun schon seit über acht Jahren zusammenlebe.

Unsere Liebe würde ich als etwas ganz Besonderes bezeichnen, denn nie zuvor ist mir eine Frau begegnet, zu der ich mich mit meinem ganzen Sein von Anfang an so sehr hingezogen fühlte. Und nie zuvor durfte ich so viel Liebe und Zärtlichkeit erfahren, wie ich es nun schon seit dieser Zeit jeden Tag aufs Neue erlebe. Die Tatsache, dass wir beide von Geburt an blind sind, ist sicher auch ein Grund, weshalb wir körperliche Zuwendungen und alles, was mit Berührung zu tun hat, ganz besonders erleben und genießen.

Im Jahr 2008 ist unsere Liebe auf eine harte Probe gestellt worden. Verschiedene Umstände hatten dazu geführt, dass sich meine damalige Verlobte vorübergehend von mir trennte und aus der gemeinsamen Wohnung auszog. Ausgerechnet in diesen für mich schlimmsten Tagen entdeckte ich das Geheimnis, von dem ich in dieser Geschichte erzählen möchte.

Schon sehr früh, nachdem ich meine Frau kennen gelernt hatte, ergab es sich, dass wir zufällig dasselbe Fortbildungsseminar besuchten. Während wir einem Vortrag lauschten, saß sie neben mir und atmete ganz ruhig. Hin und wieder vernahm ich ein leises, sehr kurzes Geräusch, von dem ich glaubte, dass sie es mit ihrem Mund verursachte. Es war ein sehr leiser, kurzer Ton, der an ein Klicken erinnerte. Immer wieder, wenn wir zusammensaßen, hörte ich diesen Klang, aber ich fragte nie nach. Mir machte es nichts aus, und ich wollte sie nicht kränken. Trotzdem fragte ich mich immer wieder, was denn nur die Ursache sein könnte, zumal mir der Klang auch dann begegnete, wenn sie mit mir redete.

Eines Abends hielt ich es einfach nicht mehr aus. Es war an dem Abend, an dem ein Abschied für mehrere Monate bevorstand. Wir saßen beieinander, und ich hörte wieder diesen Klang. Endlich traute ich mich, sie danach zu fragen. Sie sagte mir, dass sich ihre Augen bewegen, ohne dass sie die Bewegungen beeinflussen kann. Bei diesen Bewegungen entsteht das Klicken, das ich die ganzen Jahre über falsch gedeutet hatte. Zuerst wusste ich gar nicht, was ich sagen sollte. Augen, die bei ihren Bewegungen einen Klang verursachen, das war mir völlig fremd. Ich war erstaunt und auf irgendeine Art und Weise sehr froh darüber, dass ich dies herausgefunden hatte.

In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich die Augen meiner Geliebten noch nie berührt hatte. Vorsichtig nahm ich sie in den Arm und streichelte ihr Gesicht. Ihr Kopf ruhte ganz ruhig in meinen Händen, und ich ertastete vorsichtig die Form ihrer tief liegenden Augen. Sie waren im Vergleich zu meinen so unterschiedlich, wie ich es mir hätte nicht vorstellen können. Ich küsste die beiden kleinen Perlen, die mir die ganzen Jahre über ihre Präsenz verraten hatten, ohne dass ich es auch nur im Geringsten beachtet hätte.

Es mag ungewöhnlich klingen, doch ich denke, dass es für einen sehenden Menschen mit Sicherheit auch eine besonders geformte Haarlocke oder ein Farbtupfer im Gesicht des geliebten Menschen sein kann, von dem eine ähnlich magische Wirkung ausgeht. Ich habe ein Lied darüber geschrieben. Wer weiß, vielleicht werdet ihr es irgendwann einmal hören?

"Der Klang deiner Augen ist ein zartes Geheimnis, / das ich in all den Jahren nie richtig verstand. / Deine Lippen ja, so glaubt ich, hätten diesen Ton erschaffen, / ein Geschenk und ich hatte es niemals erkannt.

Dein Gesicht in meinen Händen, du erlaubtest mir zu sehn. / Eine Schönheit, die du zeigtest, mein Herz blieb fast dabei stehn."

Michael Haaga ist in Folge einer Frühgeburt blind. Er lebt mit seiner Frau in Radolfzell am Bodensee und arbeitet als Telefon-Serviceberater bei der Bundesagentur für Arbeit in Konstanz.


Dazu ein Bild: Die Nahaufnahme zeigt einen Mann, Anfang 40, der entspannt in die Kamera lächelt. Er hat kurze, leicht gewellte Haare und trägt ein Hemd mit offenem Kragen. Seine Augen sind ein wenig geöffnet, während ihm die Sonne ins Gesicht scheint. Im Hintergrund sind unscharf unbelaubte Bäume und einige Menschen in einem Park zu sehen.


Kurzinfo

Diese Erzählung ist dem Buch "Mehr vom Leben" entnommen.
Auf DBSV-Inform ist die Aufsprache von Guildo Horn zu hören.



Kurzinfo: Mehr vom Leben

In "Mehr vom Leben" erzählen 80 behinderte Menschen von ihren Träumen und Sorgen, von Liebe, Freundschaft und Erfolgen. Das Buchprojekt des Bundesverbandes für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) gibt es jetzt auch als Hörbuch. Die Stimmen von prominenten Sprechern aus Funk, Fernsehen und Theater, darunter Guildo Horn, Marietta Slomka, Anne Will und Wolfgang Niedecken, lassen die Texte lebendig werden.

Mehr vom Leben  –  Frauen und Männer mit Behinderung erzählen
mp3-Hörbuch (430 Minuten)
Preis: 14,95 Euro

Erhältlich im Buchhandel oder zzgl. Portogebühr beim
BALANCE buch + medien verlag
Tel.: 02 28 / 7 25 34-0
E-Mail: vertrieb@balance-verlag.de

Tourismus:

Wie Bilder im Kopf entstehen

Bildbeschreibung ist nicht gleich Filmbeschreibung. Das weiß Hela Michalski aus eigener Erfahrung. Die Hörfilmautorin bildet seit einigen Jahren auch Gästeführer in blinden- und sehbehindertengerechter Beschreibung aus. Ihr Anspruch: Die Besucher sollen mit bunten Gedankenbildern und einem Wissenszuwachs nach Hause gehen.


Schon oft ließen mich Führungen durch fremde Städte oder Museen enttäuscht zurück. Selbst wenn es Angebote sind, die sich speziell an blinde und sehbehinderte Besucher richten, entstehen in meinem Kopf längst nicht immer Bilder. Vielleicht waren es diese Erfahrungen, die mein Interesse weckten, als ich vor einigen Jahren auf eine Notiz über ein EU-Projekt stieß. In Schwerin sollten Domführerinnen in blinden- und sehbehindertengerechter Beschreibung ausgebildet werden. Es ging nicht nur darum, beispielhafte Tastobjekte zu finden. Vielmehr war geplant, sämtliche Sinne in die Führung einzubeziehen. Allerdings reichen Geruch, Gehör und Tastsinn nicht aus, um sich Bilder, Kunstobjekte und Räume tatsächlich vorstellen zu können. Realistische Gedankenbilder für Blinde und Sehbehinderte zu entwickeln, war eines der Lernziele.

Ich war gespannt, wie man dieses Ziel erreichen wollte, und beschloss, an dem Seminar teilzunehmen. Da ich die einzige Blinde unter Sehenden war, fand ich mich schnell in der Rolle des Versuchskaninchens wieder. Mit möglichst vielen Details wollten mir die Kursteilnehmerinnen Bilder beschreiben. Meist jedoch erhielt ich erst nach längerem Nachfragen eine Vorstellung davon. "Bist du so begriffsstutzig?", fragte ich mich. "Oder woran kann es liegen, dass die Informationen nur ganz langsam ein Gesamtbild ergeben?"

Allmählich wurde mir klar, dass die Domführerinnen eine Fülle von Einzelheiten erwähnten, ohne sie in irgendeiner Weise zu strukturieren. Oft fehlten ganz elementare Informationen: Was wird überhaupt dargestellt? Wie groß ist das Objekt? Welche Farben oder welches Material bestimmen es? Und in welchem Licht wird das Bild oder die Skulptur ausgestellt? Diese Beobachtung veranlasste mich, eine Struktur zu erarbeiten. Ich wollte meinen Seminarkolleginnen einen Leitfaden an die Hand geben, damit sie wissen, in welcher Reihenfolge sie welche Informationen geben sollten, damit ich als Blinde alle Details in mein Gedankenbild einsortieren kann. Gleichzeitig lag mir daran, den blinden oder sehbehinderten Besucher mit einer spannenden und emotionalen Beschreibung zu fesseln. Der Funke der Begeisterung sollte überspringen können.

Wie schafft man das? Auf keinen Fall durch trockene, mit kunsthistorischen Fremdwörtern gespickte Erklärungen ohne visuelle Beschreibung. Zunächst muss der Gästeführer die Besonderheit des ersten Eindrucks in Worte fassen. So ist der blinde Besucher sofort in der Lage, sich eine ungefähre Vorstellung zu machen. Wenn ihm dann weitere Einzelheiten beschrieben werden, kann er sich nach und nach ein visuelles Gedankenbild von Räumen und Objekten schaffen.

Nachdem ich ein Referat über den Aufbau von Gedankenbildern gehalten hatte, bat mich die Seminarleitung, den Domführerinnen bei der Umsetzung meiner Ideen zu helfen. Die Teilnehmerinnen waren es nicht gewohnt, sich an eine Beschreibungsstruktur zu halten und mit Leidenschaft ihre Gäste in den Bann zu ziehen. Bei den Sehenden reicht schließlich das Hinschauen, und schon stufen sie das jeweilige Kunstwerk nach ihrem individuellen Geschmack ein. Die Gästeführerinnen brauchen nur auf besondere Details hinzuweisen und den kunsthistorischen Hintergrund zu erklären. Ein blinder oder sehbehinderter Besucher kann damit aber nicht zufrieden gestellt werden. Schon gar nicht wird ihm so eine geschmackliche Einschätzung möglich.

Durch das EU-Projekt wurde mir bewusst, dass die Landschafts-, Raum- und Objektbeschreibung bei Gästeführungen vollkommen anders strukturiert werden muss als die Filmbeschreibung. Eine Audiodeskription zwischen Dialogen über laufende Bilder zu platzieren, hat einen ganz anderen Anspruch: Die Handlung muss nachvollziehbar sein, die Protagonisten müssen beschrieben werden, die Kameraführung und die filmtechnischen Mittel sollten möglichst in die Beschreibung einfließen. Wegen der im Film meist sehr kurz bemessenen Zeit sind ausführliche Beschreibungen eine Seltenheit. Anders bei Führungen im touristischen Bereich: Hier gibt es glücklicherweise keine Zeitvorgaben. Deshalb sollte neben visuellen Eindrücken auch Wissen vermitteln werden.

Die Erfahrungen mit den Domführerinnen in Schwerin inspirierten mich, weitere Gästeführer in blinden- und sehbehindertengerechter Beschreibung auszubilden. Mittlerweile finden jedes Jahr Seminare zu diesem Thema statt, bisher zum Beispiel in Waren, Jabel und Bad Langensalza. Allerdings muss ich gestehen: Ganz uneigennützig ist mein Engagement nicht. Denn auch ich möchte nach einer Führung mit bunten Gedankenbildern und einem Wissenszuwachs nach Hause gehen.

Hela Michalski
Hörfilmautorin und Gewinnerin eines Sonderpreises des Deutschen Hörfilmpreises 2009


Dazu ein Bild: Beim Ertasten einer hölzernen Kirchenbank: Hela Michalski (re.) mit einer Gästeführerin im Schweriner Dom

Medien:

Bücher

Magdalenas Blau

Ein Buch-Tipp von Thomas Wendling, Deutsche Blinden-Bibliothek


"Magdalenas Blau" ist die Biografie einer lebensklugen, humorvollen Frau, 1933 in Freiburg geboren, im katholischen Milieu aufgewachsen. Von Geburt an fast blind, begreift Magdalena Eglin ihre Blindheit nicht als Unglück, sondern als Lebensform und geht mutig ihren Weg. Ihre "Sicht" der Welt ist für uns erhellend: Wie sie durch Freiburg spaziert, lauschend, tastend, schnuppernd. Wie sie den Markt und die Gottesdienste im Münster wahrnimmt und im Alter von elf Jahren den großen Bombenangriff auf die Stadt erlebt. Als sie ihren späteren Mann Konrad, einen Dorfschullehrer, kennen lernt, zieht sie mit ihm aufs Land, zunächst in ein entlegenes Schwarzwalddorf, dann ins Markgräflerland. Dort lebt sie bis heute und bewirtschaftet einen großen Garten. Besonders bewegend schildert die Autorin Ulla Lachauer einen langjährigen Gewissenskonflikt: Dürfen Magdalena und ihr Mann trotz des Risikos, dass sich die Blindheit vererbt, ein Kind haben? Alle raten ihnen ab  –  die Familie, die Ärzte, auch die Vertreter der katholischen Kirche. Sie wagen es dennoch: Sohn Lukas ist tatsächlich blind, doch auch er findet seinen Weg ...

Ulla Lachauer: Magdalenas Blau
Sprecher: Christian Karges
1 CD DAISY (840 Minuten)

Menschen und Masken

Ein Buch-Tipp von Karl Kliebhahn, Bayerische Blindenhörbücherei


"Cours et Visages" erschien erstmals 1928. Der Autor Emmanuel Bove, ein russischer Jude, der 1898 in Paris geboren wurde und eigentlich Bobovnikoff hieß, schlug sich lange Jahre als Straßenbahnschaffner, Kellner und Taxifahrer durch. Trotzdem fand er für sein Schaffen früh Anerkennung  –  Rainer-Maria Rilke suchte 1926 die Bekanntschaft Boves. Dass er in Deutschland einen Namen bekam, ist in erster Linie Peter Handke zu verdanken, der sich zwischen 1981 und 2001 um die Übersetzungen etlicher Werke kümmerte. Aus "Cours et Visages" ist "Menschen und Masken" geworden. Es ist ein Buch, das man nicht "so nebenher" konsumieren sollte. Obwohl es scheinbar um lächerliche Kleinigkeiten geht: Einem pensionierten Schuhfabrikanten soll das Kreuz der Ehrenlegion verliehen werden. Doch statt freudiger und stimmungsvoller Feierlichkeiten beim Festmahl im Pariser Hotel Gallia stehen schonungslose Entlarvungen und Peinlichkeiten vom Feinsten auf dem Programm. Damit kann der Reigen der kleinen Rivalitäten beginnen. Hat Emmanuel Bove damals schon geahnt, wie wenig Verlass auf die "gute Gesellschaft" ist?

Emmanuel Bove: Menschen und Masken
Sprecherin: Cornelia Bernoulli
1 CD DAISY (200 Minuten)

Das war ich nicht

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Ein junger Banker auf dem Sprung zur großen Karriere. Ein international gefeierter Schriftsteller mit Schreibblockade und Altersangst. Und eine Literaturübersetzerin auf der Flucht vor dem schön eingerichteten Leben. In "Das war ich nicht" erzählt Kristof Magnusson rasant, witzig und zugleich mit sprachlicher Raffinesse von drei sehr unterschiedlichen Menschen in sich überschlagenden Ereignissen  –  kurz: von drei Menschen im falschen Film. In seinem Schelmenroman macht sich der isländisch-deutsche Autor zwar über die Geschicke seiner Protagonisten lustig, gibt sie aber dennoch nicht der Lächerlichkeit preis. Vor dem Hintergrund turbulenter Finanzmärkte und eines eitlen Literaturbetriebes lässt er seine bis in kleinste Detail stimmigen Figuren trudeln und stolpern, bis sie sich am Ende wieder fangen.

Kristof Magnusson: Das war ich nicht
Sprecherin: Jerzy Kosin
1 CD DAISY (510 Minuten)

Thomas Mann, der Amerikaner

Ein Buch-Tipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Von 1938 bis 1952 lebte Thomas Mann in den USA und wurde sogar US-Bürger. Das waren für ihn sieben fette und sieben magere Jahre: Zunächst erlebte Mann eine sehr inspirierende Zeit unter dem von ihm verehrten Präsidenten Franklin D. Roosevelt  –  bis er wie viele andere Emigranten der Paranoia der McCarthy-Ära ausgesetzt war. In "Thomas Mann, der Amerikaner" beschreibt Hans Rudolf Vaget, Germanistikprofessor in Massachusetts, viele spannende Details dieser Zeit und lässt das Leben Manns in den Vereinigten Staaten lebendig werden. Es wird deutlich, wie wichtig dieser Lebensabschnitt für die späteren Werke war und wie politisch der Schriftsteller doch war, der unermüdlich ausgedehnte Vortragsreisen unternahm. Dem Mythos der Isolation im Exil steht diese Beschreibung entgegen, denn Mann knüpfte auf seinen Reisen viele Kontakte. Anschaulich und auch unterhaltsam ist das Buch geschrieben. Ein Muss für Liebhaber der Werke des Literaturnobelpreisträgers.

Hans Rudolf Vaget: Thomas Mann, der Amerikaner
Sprecherin: Marion Bertling
1 CD DAISY (1.190 Minuten)


Dazu ein Bild: Thomas Mann, Aufnahme aus dem Jahr 1944



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden. Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Bedienungsanleitung fürs iPhone hören

Ein umfassendes Handbuch für das iPhone bietet die Technische Informations- und Beratungsstelle für Blinde und Sehbehinderte (TIBS) ab sofort im DAISY-Format an. Auf drei Ebenen wird der Hörer in die Geheimnisse des iPhones unter der Software-Version IOS 5 eingeweiht  –  vom Bildschirmleseprogramm "VoiceOver" über die Telefon- und E-Mail-Funktion bis zu nützlichen Anwendungen (Apps). Das Inhaltsverzeichnis des neunstündigen Lern- und Nachschlagewerks sowie Hörbeispiele gibt es auf der Internetseite der Beratungsstelle: www.tibsev.de/tibs/Produkte/Handbuecher.htm

Die DAISY-CD ist für 49,90 Euro zzgl. 3 Euro Versandpauschale bei TIBS erhältlich

Tel.: 0 61 81 / 95 66 63
E-Mail: info@tibsev.de

Zeitschriften

"Le Monde diplomatique" im DAISY-Format

Die größte Monatszeitung für internationale Politik gibt es ab sofort auch als DAISY-CD. "Le Monde diplomatique" beleuchtet die Folgen und Zusammenhänge der Globalisierung, zeigt ökonomische und soziale Verteilungskonflikte auf und macht deutlich, welche Interessen im Spiel sind. Die deutsche Ausgabe der in Frankreich und mehreren anderen Ländern erscheinenden Zeitung stellt außerdem regelmäßig internationale Künstlerinnen und Künstler mit ausgewählten Werken vor. Eingesprochen werden die ausführlichen Analysen und Kommentare zu politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Geschehnissen im In- und Ausland von der Schauspielerin und Sprechkünstlerin Susanne Alt.

Le Monde diplomatique
Monatszeitung im DAISY-Format
Preis pro Ausgabe: 3,90 Euro

Download im eKiosk unter
www.monde-diplomatique.de/pm/.ekiosk/ekiosk

"Ein Herz für Tiere" als Hörzeitschrift

Europas größte Tierzeitschrift "Ein Herz für Tiere" ist ab März bei der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) im DAISY-Format erhältlich. Das Magazin berichtet Monat für Monat aus Wissenschaft und Tiermedizin, macht Lust aufs Haustier und informiert über Fragen zum Tierrecht. Aber auch Beobachtungen wildlebender Tiere, der Kampf um den weltweiten Tierschutz sowie Vorstellungen von Tierparks und Zoos finden ihren Platz im Heft. "Ein Herz für Tiere" wendet sich nicht nur an Tierhalter und Tierfreunde, sondern spricht mit einer ausgewogenen Themenmischung die ganze Familie an.

Ein Herz für Tiere
Monatsmagazin im DAISY-Format
Jahresabo: 36 Euro

Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13-120
E-Mail: abo@dzb.de

Hörtipps aus dem kirchlichen Bereich

Zu Glaubens- und Lebensfragen produzieren verschiedene kirchliche Anbieter Veröffentlichungen im DAISY-Format:

  • Für das Deutsche Katholische Blindenwerk versendet dessen Hörbücherei mehrere Hörzeitschriften. Die Auswahl reicht von Informationen über die eigene Arbeit bis zur Hauszeitung des Vatikans; hinzu kommen regionale Angebote.
    Zu beziehen bei der
        Deutschen Katholischen Blindenbücherei
        Tel.: 02 28 / 5 59 49-0
        E-Mail: info@blindenbuechereibonn.de
  • Im Bereich der evangelischen Kirche gibt der Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) monatlich das Magazin "ZeitZeichen" heraus. Er informiert auch über die unterschiedlichen Medienangebote der Landeskirchen.
    Mehr Infos beim
        DeBeSS
        Tel.: 05 61 / 72 98 71 61
        E-Mail: buero@debess.de
  • Ein Querschnitt durch die aktuelle Kirchenpresse ("ABC-Journal") und die Hörausgabe des eher kirchenkritischen "Publik-Forum" finden sich unter anderem bei der
        Initiative "Kom-In-Netzwerk"
        Tel.: 03 67 31 / 2 22 22
         www.kom-in.thur.de
  • Die freikirchliche Hörbücherei "Stimme der Hoffnung" vertont vor allem adventistische Zeitschriften. Ein zusätzliches Hörmagazin soll Kontakte herstellen und Lebenshilfe vermitteln.
    Kontakt:
        Tel.: 0 62 57 / 5 06 53-35
        E-Mail: info@stimme-der-hoffnung.de


Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg

Rätsel:

Februar-Rätsel

In den folgenden neun Wörtern fehlen so viele Buchstaben, wie Punkte eingetragen sind. Bei richtiger Lösung ergeben die vervollständigten Buchstaben, fortlaufend gelesen, ein Sprichwort.

  1. Far..imer
  2. He..e
  3. H..a
  4. R...karnation
  5. Isla..bad
  6. Ka..mität
  7. Ho..tein
  8. Mo.ster
  9. H..re

Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Februar an den
DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des Januar-Rätsels

Lid  –  Po  –  Vene  –  Kopf  –  Hals  –  Arm  –  Hand  –  Zeh  –  Rücken  –  Bauch

Die Glücksfee gratuliert!

Wer im vergangenen Jahr mitgerätselt hat, landete Ende Dezember in der großen Lostrommel. Die Glücksfee hat drei Gewinner gezogen, die sich nun über die folgenden Preise freuen dürfen:

  1. Preis: Ortrud Rödel, Blieskastel
    Hörzeitungsgutschein im Wert von 48 Euro, zur Verfügung gestellt von atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
  2. Preis: Helga Witzig, Hannover
    Baseball-Cap mit eingesticktem Braille-Schriftzug "Gegenwart", zur Verfügung gestellt von der Stickerei Kampmann international
  3. Preis: Christian Lurel, Wollbrandshausen
    Hörfilm "Die Päpstin", zur Verfügung gestellt von Constantin Film

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen, in denen elektronische Hilfsmittel zum Verkauf angeboten werden, müssen den Zusatz "Privateigentum" enthalten. Anzeigen, die diesen Zusatz nicht enthalten, werden künftig nicht angenommen. Auch dürfen diese Anzeigen nicht unter Chiffre-Nummer geschaltet werden. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Die Redaktion  

Die Bundesfachgruppe Informationstechnologie ...

... bietet Blinden und Sehbehinderten, die in IT-Berufen arbeiten oder ausgebildet werden, die Mitgliedschaft an. Hierzu gehören auch Angestellte in technischen Hotlines, Helpdesks oder Administratoren. Die Bundesfachgruppe IT veranstaltet Jahrestagungen und Workshops. Außerdem gibt es den "IT-Report" mit Artikeln zu aktuellen IT-Themen und eine Mailingliste zum Erfahrungsaustausch.

Weitere Informationen finden Sie auch unter
www.bfg-it.de

oder bei
Heiko Folkerts
Telefon: 05 31 / 2 39 66 88

oder per Mail unter
heiko_folkerts@web.de

Private Kleinanzeigen

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Gebrauchtes Bildschirmlesegerät Ergo Color, Typ EVM8, Hersteller: REHAN, Baujahr: 2002, Preis: VHS

Telefon: 0 30 / 86 58 47 07


Horror-Hörbücher für 5 Euro pro Stück inkl. Versand: Emil und die Detektive, Emil und die Zwillinge, Geisterschocker, Dorian Hunter  –  Folge 1 (je 1 CD).

Bei Interesse E-Mail an:
Rezzan@gmx.net

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80-stellige Braillezeile

Telefon: 03 74 68 / 28 07

Partnersuche

Zweisamkeit statt Einsamkeit! Suche sehbehinderte oder sehende Sie, ehrlich, verständnisvoll, anschmiegsam, mit vielseitigen Interessen. Ich bin Anfang 60, 1,70 Meter groß, Nichtraucher und Nichttrinker, sportlich (Kegeln) mit vielseitigen Interessen, aus dem Land Brandenburg.

Chiffre 01/02/2012

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

www.braille-collection.com

Die Modeserie für Blinde

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Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.

SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Telefon: 0 72 50 / 92 95 55
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Bei uns bekommen Sie Hörbücher, Hörspiele sowie DAISY-Hörbücher aus allen Kategorien mit kostenlosem Brailleschrift-Aufkleber!

Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne!

Mo. bis Fr. von 13 bis 18 Uhr unter

Telefon: 0 23 93 / 22 00 66
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AASB Maria Seidling

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    Ermöglicht alle Einstellungen plus SMS
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  • Vorlesesystem Lesephon® USB
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  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: Videotext, DAISY-Player, TextToMP3, Telefonansage, Editor, Spracheingabe
        ab 2917,00 Euro
  • AUDIOCHARTA Compact Vorlesesystem
    Einteilig geschlossenes Vorlesesystem Steffi oder Klaus Sprachausgabe
        ab 3539,22 Euro
  • PacMate Braillezeile mit 40 Braillezellen
        5117,00 Euro
  • Alva Braillezeilen, 40/70/80 Module
    auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
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        Preis auf Anfrage
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Seit dem 11.12.2007 ist die Firma AASB nach DIN ISO 9001 zertifiziert.

AASB M. Seidling
Telefon: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Marland GmbH

Schau mal rein bei Marland:

  • Neu: LS20 CR+
    das portable Vorlesesystem im Retrodesign, ihr idealer Assistent für das Lesen von Büchern, Magazinen und gedruckten Texten. Das LS20 CR+ arbeitet schnell, funktioniert ganz einfach und ist sehr benutzerfreundlich. Mit exakt 4 Handgriffen bringen Sie das Gerät auf Hochleistung: einschalten, Kamera-Arm aufklappen, Schriftstück vor das Gerät legen, Starttaste drücken  –  fertig! Texte werden so bereits nach wenigen Sekunden vorgelesen. 4 Sprachen/Stimmen mit natürlicher Aussprache wählbar. Hochwertige Lautsprecher bieten eine perfekte Klangqualität. Vorlesegerät LS20 CR+ in kompakter Bauweise mit Tragegriff, ähnlich einem eleganten Kofferradio der 70er Jahre, Maße: 24 *  23 * 10 cm, Gewicht: 2,46 kg
    Mit Netzteil, Akku und Bedienungsanleitung
        3689,00 Euro
  • AMMEC HDMI
    sprechendes MultiMedia-System für Blinde und Sehbehinderte, ausgestattet mit der neuesten DVB-Technologie DVB-C2 und DVB-S2 für den Empfang und die Aufzeichnung digitaler Fernseh- und Radiosender, Auslesen von Videotext und EPG-Daten und vieles mehr
        1598,00 Euro
  • Milestone M312 Basic
    Version 4.47.2, ein portables Unterhaltungsgerät und ein leistungsfähiger Organizer im Kreditkartenformat
        369,00 Euro
  • Milestone M212
    Version 4.47.2, Notizgerät, MP3- und DAISY-Spieler
        299,00 Euro
  • Neu: Milestone CD Drive
    zum Kopieren von Musik- und DAISY-CDs auf Speicherkarten im Milestone M312 oder M212 ganz ohne Computer
        159,00 Euro
  • Einkaufsfuchs 2010 mit Sprachausgabe
    ein unentbehrlicher Helfer im Haushalt und beim Einkaufen. Er erkennt Daten von über 2 Millionen handelsüblichen Produkten, stets aktualisierbar. Finanzierung durch die Krankenkasse möglich
    Hilfsmittel-Nummer 07.99.04.2001.
    Mit Zubehör und Anleitung auf CD
        3391,50 Euro

Auf unserer Homepage www.marland.eu ist immer was los! Hier finden Sie stets eine große Auswahl an Produkten für Blinde und Sehbehinderte  –  also einfach mal reinschauen!

Marland GmbH  –  Spezialversand für Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Str. 6, 88326 Aulendorf
Telefon: 0 75 25 / 92 05-0 oder 0 08 00 / 63 63 63 63
E-Mail: info@marland.eu
bestellung@marland.eu

LHZ  –  Landeshilfsmittelzentrum Dresden

LHZ-Sonderangebote:

In unserem barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de finden Sie monatlich wechselnde Angebote aktueller Artikel zu Sonderpreisen. Die Preise gelten für alle im jeweiligen Monat getätigten Bestellungen!


Sonderangebote Februar 2012:

  • Sprechende Personenwaage GS 39
    Wiegefläche aus schwarz verspiegeltem Glas, deutliche, laute Sprachausgabe, umschaltbar zwischen Deutsch, Russisch, Englisch, Französisch oder Spanisch, bis 150 kg, Ansage in 100-Gramm-Schritten, meldet nach Antippen ihre Funktionsbereitschaft, 4 Speichertasten für unterschiedliche Nutzer, Abmessungen: 34 * 34 * 2 cm, durch Aufsteckfüße auf 4 Zentimeter erhöhbar, 3x AAA-Batterien
        H 555  –  statt 55,00 Euro 42,00 Euro
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    Ihre Ein-Knopf-Bedienung verhindert das unbeabsichtigte Verstellen, formschönes Metallgehäuse, nur Zeitansagefunktion, große weiße Ziffern, verstärkte weiße Zeiger und schwarze Zifferblätter
    • Damenuhren, Gehäusedurchmesser: 32 mm
      • vergoldet, schwarzes Lederband
            U 161
      • vergoldet, Metallflexband
            U 166
      • verchromt, Metallgliederarmband mit Schließe, bicolor
            U 167
    • Herrenuhren, Gehäusedurchmesser: 38 mm
      • vergoldet, schwarzes Lederband
            U 151
      • vergoldet, Metallflexband
            U 156
      • verchromt, sportliche Ausführung mit Zahlenlünette, Metallgliederarmband mit Schließe
            U 157
    • Taschenuhr
      • vergoldet, Durchmesser: 38 mm, mit Uhrkette ca.35 cm lang
            U 169

Alle "Black Edition" statt 55,90 Euro 39,90 Euro


Bitte beachten Sie, dass wir auf Sonderangebote keine weiteren Rabatte gewähren können!

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099 Dresden
Telefon: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

  • Kuren
  • Seminare
  • Urlaub

In unserem Haus fühlen sich nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen wohl. Auch sehende Gäste sind bei uns herzlich willkommen!

Es erwarten Sie:

  • Kegelbahn
  • Schwimmbad
  • Medizinische Badeabteilung für stationäre und ambulante Reha-Maßnahmen
  • Wellness & Kosmetik
  • Veranstaltungsräume für Seminare und private Feste

Fordern Sie unser aktuelles Programm an!

Wir freuen uns auf Sie!

AURA-Hotel
Alte Römerstraße 41-43, 82442 Saulgrub/Oberbayern
Telefon: 0 88 45 / 99-0
Fax: 0 88 45 / 99-1 21
Internet: www.aura-hotel.de
E-Mail: info@aura-hotel.de


Träger: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.

Berufsförderungswerk Würzburg

Passt!

Katharina Ljaschenko (27), sehbehindert ...
... arbeitet jetzt als Team-Assistentin in der Logistik-Branche

Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Telefon: 09 31 / 90 01-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

MiniMAX  –  Die Leselupe mit dem Blick für das Wesentliche

Sie möchten Speisekarten bei schlechter Beleuchtung oder Lebensmittelverpackungen im Supermarkt deutlich lesen können? Mit der Leselupe MiniMAX kein Problem: Einfach die Lupe aufschieben und mit bis zu 6,5-facher Vergrößerung und kontrastverstärkender Beleuchtung lesen. Mit Hilfe der "Standbildfunktion" können Sie Informationen in Ruhe betrachten. Die Lupe hat einen 2,8 Zoll-TFT-Bildschirm und ist mit einem aufklappbaren Mini-Stativ zum Schreiben ausgestattet. Größe: 90/115 * 60 * 30 mm, Gewicht: circa 142 g. Betriebsdauer des Akkus: ca. 3 Stunden, Ladedauer: ca. 5 Stunden. Lieferumfang unter anderem: Netzteil mit Adaptern und USB-Ladekabel.

Preis: 395,00 Euro
Bestell-Nummer: 17 80020


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gemeinnützige GmbH
Bleekstraße 26, D-30559 Hannover
Verkauf Hannover
    Telefon: 05 11 / 9 54 65-0
Verkauf Blista Marburg
    Telefon: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvetrieb.de

RTB

Sicher geleitet.


Taster "Berlin"

  • Verdeckte Anforderung (zum Beispiel zur Verlängerung der Grünphase oder Zuschaltung des Blindensignals)
  • Taktile Signalisierung durch Vibrationsmodul
  • Pilotton im Taster

Akustik "Berlin"

  • Lautstärkeabhängige Regelung
  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung
  • Gemäß den gängigen Richtlinien

net.1

  • Kostengünstige Ausstattung von Altanlagen
  • Vermeidung aufwendiger Erdarbeiten
  • Effektive Nutzung vorhandener Erdkabel

RTB GmbH & Co. KG
Telefon: 0 52 52 / 97 06-0
E-Mail: info@rtb-bl.de
www.rtb-bl.de

Baum Retec

VisioBook

Alle Vorzüge eines Bildschirmlesegerätes genießen  –  wo auch immer Sie gerade sind

Das mobile VisioBook Bildschirmlesegerät ist klein wie ein Notebook und leistungsstark wie ein herkömmliches Bildschirmlesegerät. Dank ausgeklügeltem Klappmechanismus lässt es sich sekundenschnell auf- und wieder abbauen. Es vergrößert überall und stromunabhängig für über 4 Stunden die Bücher, Magazine und Zeitschriften, die Sie interessieren. Danach verstauen Sie es und es steht nicht mehr im Weg.

  • neue Klasse tragbarer Lesegeräte
  • sehr leicht, daher tragbar und mobil
  • über 4 Stunden Akkulaufzeit
  • in wenigen Sekunden auf- sowie wieder abgebaut und verstaut
  • einfache und intuitive Bedienung
  • sehr modernes und zeitloses Design
  • HD-Kamera für Fern- und Nahbereich

Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte: BAUM


BAUM Retec AG
In der Au 22, D-69257 Wiesenbach
Telefon: 0 62 23 / 49 09  –  0
Fax: 0 62 23 / 49 09  –  3 99
E-Mail: info@baum.de
Internet: www.baum.de

Beilagen:

Hörfilm-Forum

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

Mi, 1.2.12, 20.15 Uhr, ARD
Die Schatten, die dich holen


Mi, 1.2.12, 20.15 Uhr, NDR
Expedition ins Tierreich  –  Die große Eisschmelze


Mi, 1.2.12, 22.05 Uhr, MDR
Polizeiruf 110: Schatten


Mi, 1.2.12, 23.35 Uhr, MDR
In Liebe eine Eins


Do, 2.2.12, 11.30 Uhr, NDR
Expedition ins Tierreich


Do, 2.2.12, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei: Gelegenheit macht Mörder


Do, 2.2.12, 23.40 Uhr, MDR
Nicht alle waren Mörder


Do, 2.2.12, 2.30 Uhr, Arte
Mitte Ende August


Fr, 3.2.12, 10.30 Uhr, ARD
Der Mann, der alles kann


Fr, 3.2.12, 21.45 Uhr, ARD
Tatort: Schwarzer Peter


Sa, 4.2.12, 20.15 Uhr, NDR
Tatort: Parteifreunde


Sa, 4.2.12, 20.15 Uhr, WDR
Der kalte Himmel (1/2)


Sa, 4.2.12, 21.45 Uhr, WDR
Der kalte Himmel (2/2)


So, 5.2.12, 20.05 Uhr, SF1
Tatort: Kein Entkommen


So, 5.2.12, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Kein Entkommen


So, 5.2.12, 20.15 Uhr, ORF2
Tatort: Kein Entkommen


So, 5.2.12, 1.55 Uhr, ARD
Arizona Dream


Di, 7.2.12, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde  –  Wildes Russland (5)


Di, 7.2.12, 22.25 Uhr, BR
Im Angesicht des Verbrechens (5)


Di, 7.2.12, 0.10 Uhr, 3sat
37 Grad: Bin ich schön?


Mi, 8.2.12, 20.15 Uhr, ARD
Schlaflos in Oldenburg


Do, 9.2.12, 10.30 Uhr, ARD
Schlaflos in Oldenburg


Do, 9.2.12, 20.05 Uhr, SF2
Barfuß


Do, 9.2.12, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei: Böses Erwachen


Do, 9.2.12, 23.40 Uhr, MDR
KussKuss  –  Dein Glück gehört mir


Fr, 10.2.12, 13.30 Uhr, SWR
Alles Samba


Fr, 10.2.12, 21.45 Uhr, ARD
Tatort: Tango für Borowski


Fr, 10.2.12, 0.05 Uhr, SF1
Oberstadtgass


Sa, 11.2.12, 2.20 Uhr, Arte
Louise-Michel


So, 12.2.12, 14.05 Uhr, ZDF
Peter schießt den Vogel ab


So, 12.2.12, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Ordnung im Lot


So, 12.2.12, 20.15 Uhr, ORF
Tatort: Ordnung im Lot


So, 12.2.12, 22.30 Uhr, SF2
Oliver Twist


Mo, 13.2.12, 16.30 Uhr, 3sat
Ein Dom für Flusspferde


Di, 14.2.12, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde  –  Wildes Russland (6)


Di, 14.2.12, 22.00 Uhr, NDR
Tatort: Borowski und die Frau am Fenster


Di, 14.2.12, 23.25 Uhr, BR
Im Angesicht des Verbrechens (6)


Mi, 15.2.12, 9.15 Uhr, MDR
In Liebe eine Eins


Mi, 15.2.12, 20.15 Uhr, NDR
Expedition ins Tierreich  –  Die große Flut


Mi, 15.2.12, 22.05 Uhr, MDR
Polizeiruf 110: Verstoßen


Do, 16.2.12, 11.30 Uhr, NDR
Expedition ins Tierreich


Fr, 17.2.12, 20.15 Uhr, 3sat
Lynn  –  Der Freund der Bären


Sa, 18.2.12, 20.15 Uhr, ARD
Doppelgängerin


So, 19.2.12, 20.05 Uhr, SF1
Champions


So, 19.2.12, 20.15 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Einer trage des anderen Last


So, 19.2.12, 20.15 Uhr, 3sat
Muriels Hochzeit


So, 19.2.12, 20.15 Uhr, ORF2
Tatort: Operation Hiob


Mo, 20.2.12, 20.15 Uhr, ARD
Doppelgängerin


Mo, 20.2.12, 20.15 Uhr, WDR
Tatort: Herrenabend


Mo, 20.2.12, 22.40 Uhr, 3sat
Herzdamen


Mo, 20.2.12, 0.00 Uhr, ORF2
Das Leben der Anderen


Mo, 20.2.12, 1.20 Uhr, ARD
Ein Fisch namens Wanda


Di, 21.2.12, 21.45 Uhr, 3sat
Das Gelbe vom Ei


Di, 21.2.12, 22.00 Uhr, BR
Der Hauptmann von Köpenick


Di, 21.2.12, 23.40 Uhr, BR
Im Angesicht des Verbrechens (7)


Di, 21.2.12, 0.25 Uhr, ORF2
Barfuß


Di, 21.2.12, 4.10 Uhr, 3sat
Das Gelbe vom Ei


Mi 22.2.12, 20.15 Uhr, ARD
Hoffnung für Kummerow


Mi, 22.2.12, 20.15 Uhr, NDR
Expedition ins Tierreich  –  Das große Fressen


Mi, 22.2.12, 0.15 Uhr, ORF2
Gandhi


Do, 23.2.12, 11.30 Uhr, NDR
Expedition ins Tierreich


Do, 23.2.12, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei: Der Gewinner


Do, 23.2.12, 0.20 Uhr, ARD
Frantic


Fr, 24.2.12, 11.30 Uhr, NDR
Expedition ins Tierreich  –  Die große Jagd


Fr, 24.2.12, 21.45 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Fremde im Spiegel


Sa, 25.2.12, 20.15 Uhr, BR
Das Leben der Anderen


Sa, 25.2.12, 22.30 Uhr, BR
Das weiße Band


So, 26.2.12, 16.55 Uhr, 3sat
Es geschah am hellichten Tag


So, 26.2.12, 20.05 Uhr, SF1
Tatort: Der traurige König


Di, 28.2.12, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Wildes Russland


Di, 28.2.12, 23.55 Uhr, 3sat
37 Grad: Letzte Chance "Idiotentest"


Mi, 29.2.12, 22.05 Uhr, MDR
Polizeiruf 110: Blutiges Geld


Mi, 29.2.12, 23.35 Uhr, MDR
Schuldig


Inhaltsangaben zu den oben aufgeführten Hörfilmen finden Sie im Internet unter www.hoerfilm.de
sowie auf unserem Service-Telefon 030 / 21 99 77 11.

Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG)
Tel.: 030 / 23 55 73-40
Fax: 030 / 23 55 73-433
E-Mail: service@hoerfilm.de
Internet: www.hoerfilm.de

Fragebogen: Forschungsvorhaben zu barrierefreien Querungsstellen

Menschen mit Sehbehinderung sind für die Orientierung in besonderem Maße auf kontrastreiche und tastbare Orientierungspunkte angewiesen. Wenig hilfreich ist diesbezüglich die bislang leider sehr unterschiedlich ausfallende Gestaltung des Verkehrsraumes.

Insbesondere das Überqueren von Straßen, sei es an Ampeln, Zebrastreifen oder nicht gesicherten Stellen, fällt vielen Betroffenen schwer. Mal sind überhaupt keine Bordabsenkungen vorhanden, mal sind Borde so stark abgesenkt, dass sie nicht oder kaum noch zu tasten sind. Bordkanten sind unterschiedlich ausgerundet oder häufig durch Verschmutzungen verdeckt. Farb- und Helligkeitskontraste sind, wenn überhaupt vorhanden, in der Regel zufällig. Einheitliche Gestaltungsmuster fehlen aufgrund nicht vorhandener Standards.

Das Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit BKB hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, auf deutschlandweit einheitliche Standards für die Gestaltung von Bordkanten, Kontrasten und Bodenindikatoren an Überquerungsstellen hinzuwirken und unterstützt ein entsprechendes Forschungsvorhaben des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS).

Mangels vorhandener repräsentativer Daten zur Mobilität und Orientierung der Betroffenen wenden wir uns mit einer bisher einzigartigen Befragungsaktion an alle Menschen mit Sehbehinderungen. Dafür sind wir auf Ihre Unterstützung dringend angewiesen und bitten Sie, diesen Fragebogen zu beantworten. Auch wenn Sie vorübergehend oder dauerhaft kaum oder nur wenig unterwegs sind, benötigen wir Ihre Antworten, um ein repräsentatives Gesamtbild aller Betroffenen zu erhalten. Nehmen Sie sich ein wenig Zeit. Die Ergebnisse helfen maßgeblich, anforderungsgerechte Lösungen zu entwickeln.

Bitte beachten Sie die Hinweise zum Ausfüllen und Zurücksenden des Fragebogens auf der nächsten Seite.

Wir danken Ihnen sehr für Ihre Unterstützung!

Haben Sie Verständnisschwierigkeiten, Fragen oder möchten Sie Ihre Telefonnummer für eine spätere telefonische Befragung hinterlassen?

Senden Sie uns eine E-Mail an:
bordsteinumfrage@dbsv.org

oder rufen Sie uns an unter:
030 / 28 53 87 19 (DBSV, Herr Peter) oder
03 51 / 851 07 29 (ISUP, Herr Pfeil).

Bitte füllen Sie den Fragebogen auch dann aus, wenn Sie nicht alle Fragen beantworten können.

Verwenden Sie für die Rückantwort den beiliegenden Briefumschlag an die ISUP GmbH in Dresden. Werfen Sie diesen einfach in den nächsten Briefkasten der Deutschen Post. Sie brauchen keine Briefmarke, das Porto übernehmen wir.


Hinweise zum Ausfüllen und zum Datenschutz:

Bei den meisten Fragen müssen Sie lediglich Antworten ankreuzen. Bei runden Ankreuzfeldern ist nur eine Antwort erwünscht, quadratische Ankreuzfelder bedeuten, dass auch mehrere Antworten möglich sind. Falls Sie eine Zahl oder eine Antwort schreiben müssen, sind größere Felder vorgesehen. Bitte lesen Sie die Fragen und Antwortvorgaben genau durch.

Punktschriftleser und DAISY-Hörer können sich in der aktuellen Ausgabe der "Gegenwart" über den Inhalt des Fragebogens informieren. Wenn Sie an dieser Umfrage teilnehmen möchten, geben Sie bitte Ihre Telefonnummer, Ihren Namen und, wenn möglich, eine Rückrufzeit für eine telefonische Befragung an. Sie werden bis 29. Februar 2012 garantiert zurückgerufen. Planen Sie bitte ca. 45 Minuten für diese Befragung ein.

Die Auswertung der Fragebögen übernimmt das Ingenieurbüro ISUP in Dresden. Ihre Angaben werden anonym ausgewertet und absolut vertraulich behandelt. Die Angabe Ihres Namens und Ihrer Telefonnummer ist absolut freiwillig und dient lediglich zu eventuellen Rückfragen. Nach erfolgter Datenauswertung werden diese Angaben dauerhaft vernichtet.

Weitere Informationen zur Befragung und zum Forschungsvorhaben finden Sie in der aktuellen Ausgabe der "Gegenwart" unter der Rubrik "DBSV-Nachrichten" und auf den Internetseiten des DBSV. Dort haben Sie auch die Möglichkeit, die Fragen online zu beantworten: www.bordsteinumfrage.dbsv.org


Akteure:

Dieses Forschungsprojekt wurde angeregt vom Arbeitskreis "Barrierefreie Verkehrsanlagen" der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) und wird von der Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e.V. (STUVA) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Verkehr und Raum (IVR) der FH Erfurt und dem Ingenieurbüro für Systemberatung und Planung (ISUP) Dresden mit bearbeitet. Das Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit BKB unterstützt das Vorhaben auf Initiative des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV) und des Instituts für barrierefreie Gestaltung und Mobilität (IbGM).

Frageblock 1: Personenmerkmale

Frage 1.  In welchem Jahr sind Sie geboren?

Jahr: ...


Frage 2.  Geben Sie bitte Ihr Geschlecht an

  • männlich
  • weiblich

Frage 3.  Geben Sie bitte Ihre Postleitzahl und Ihren Wohnort an

  • Postleitzahl: ...
  • Wohnort: ...

Frage 4.  Wenn Sie Ihre aktuelle Situation betrachten: Was trifft am ehesten auf Sie zu?

  • Schüler
  • Student
  • in Ausbildung
  • Angestellter oder Beamter
  • selbständig oder freiberuflich
  • unbezahlt mithelfend im familieneigenen Betrieb
  • in Elternzeit
  • arbeitsuchend
  • Hausfrau/Hausmann
  • dauerhaft erwerbsunfähig
  • in Altersteilzeit
  • Rentner/Pensionär
  • Sonstiges

Frage 5.  Von welcher Seheinschränkung sind Sie betroffen?

  • blind
  • hochgradig sehbehindert (Sehvermögen max. 5 %, Erhalt Nachteilsausgleich für sehbehinderte Menschen)
  • sehbehindert

Frage 6.  Haben Sie Zeiten erlebt, in denen Sie sich hauptsächlich mit Hilfe Ihres Sehsinns im Straßenverkehr orientieren konnten?

  • ja, etwa bis zum Jahr: ...
  • nein

Frage 7.  Haben Sie schon einmal ein Mobilitätstraining absolviert?

  • ja
  • nein

wenn ja, wann zum letzten Mal?

Jahr: ...

Frageblock 2: Selbstständige Mobilität allgemein

Frage 8.  Können Sie alltägliche Wege in der Regel allein, ohne helfende Begleitperson, bewältigen?

  • ja
  • nein

Frage 9.  Nutzen Sie dabei auch öffentliche Verkehrsmittel wie Busse und Bahnen?

  • ja
  • nein

Frage 10.  Wie viele Wege beispielsweise zur Arbeit, zur Schule, als Dienstweg, zum Einkaufen, für sonstige Erledigung oder als Freizeitaktivität haben Sie gestern (am Tag vor dem Ausfüllen des Fragebogens) insgesamt zurückgelegt?

Hin- und Rückweg bitte als zwei Wege zählen. Eine Wegekette von zu Hause zur Arbeit, anschließend zum Einkaufen und dann wieder nach Hause sind beispielsweise 3 Wege (jedes aufgesuchte Ziel entspricht einem Weg)

  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • mehr als 9

Frage 11.  Welche Hilfsmittel nutzen Sie regelmäßig auf Ihren Wegen?

(mehrere Antworten möglich)

  • Langstock
  • Sehhilfen (Lupe, Monokular/Kantenfilter u.a.)
  • Blindenführhund
  • Kompass
  • Taschenlampe
  • Hindernismelder/Ultraschallradar
  • Ultra-Body-Guard
  • GPS-Ortungsgerät oder Navigationsgerät
  • Laser-Entfernungsmesser
  • Laser-Langstock
  • tastbare Übersichtspläne
  • Mobifit (Schiebequerstange anstelle des Langstocks)
  • Rollator
  • Rollstuhl
  • keine Hilfsmittel

Frage 12.  Falls Sie einen Langstock verwenden, welche Eigenschaften hat die Stockspitze?

a)  Größe/Dicke:

    • klein (unter 3 cm)
    • mittel (3 bis 5 cm)
    • groß (über 5 cm)

b)  Lautstärke:

    • relativ laut (harte Spitze)
    • relativ leise (weichere Spitze)
    • kann ich nicht einschätzen

Frage 13.  Trauen Sie sich zu, Ihnen unbekannte Wege in Ihrer Stadt/Ihrem Wohnumfeld allein zu bewältigen?

  • ja
  • nein

Frage 14.  Wie häufig haben Sie im letzten Monat unbekannte Wege allein unternommen?

  • gar nicht
  • 1 Mal
  • etwa 2 bis 3 Mal
  • etwa 4 bis 5 Mal
  • etwa 6 bis 10 Mal
  • mehr als 10 Mal

Frage 15.  Haben Sie für die unbekannten Wege öffentliche Verkehrsmittel genutzt?

  • nein
  • ja, bei einigen der unbekannten Wege
  • ja, bei den meisten der unbekannten Wege
  • ja, bei (fast) allen unbekannten Wegen

Frage 16.  Haben Sie für die unbekannten Wege Taxis genutzt?

  • nein
  • ja, bei einigen der unbekannten Wege
  • ja, bei den meisten der unbekannten Wege
  • ja, bei (fast) allen unbekannten Wegen

Frage 17.  Trauen Sie sich zu, unbekannte Wege auch zu und in anderen Orten/Städten allein zu unternehmen?

  • ja
  • nein

Frage 18.  Wie häufig haben Sie in den letzten 3 Monaten Ihnen unbekannte Wege zu oder in anderen Orten/Städten allein unternommen?

  • gar nicht
  • 1 Mal
  • etwa 2 bis 3 Mal
  • etwa 4 bis 5 Mal
  • etwa 6 bis 10 Mal
  • mehr als 10 Mal

Frageblock 3: Orientierungspunkte im Straßenverkehr

Frage 19.  Welche Rolle spielen die folgenden Orientierungspunkte für Sie, wenn Sie zu Fuß unterwegs sind?

Bewertung mit Schulnoten: 1 (sehr groß) bis 5 (keine Bedeutung) oder kenne ich nicht

Orientierungspunkte:

a)  Geräusche der Verkehrsströme

b)  Schallveränderungen durch Reflexionen (z.B. an Einfahrten und Überdachungen)

c)  Lokalisierung über andere ortstypische Geräusche, Düfte oder Ereignisse

d)  Farb- und Helligkeitskontraste in oder neben der Gehwegoberfläche (z.B. Kontrast zwischen Gehweg und Straße, Gehweg und Radweg oder Kontraste von Einbauten)

e)  Farb- und Helligkeitskontraste in der Umgebung (Firmenschilder, Werbetafeln u.a.)

f)  Bordkanten

g)  Kanten (wie Hauskanten, Gebäude, Zäune, Kanten zu Grünflächen u.a.)

h)  tastbare Belagwechsel im Gehweg

i)  tastbarer Pflasterstreifen zwischen Radweg und höhengleichem Gehweg

j)  bekannte tastbare Einbauten im Gehbereich, wie Lampen, Verkehrszeichen, Pfosten, Fahrradabstellanlagen u.a.

k)  spezielle Platten mit Noppen oder Rillen/Rippen (Bodenindikatoren)

l)  Steigungen und Gefälle

m)  akustische Signale und Vibrationsflächen an Ampeln

n)  tastbarer Pfeil bei Ampeldrückern


Frage 20.  An speziellen Stellen (z.B. an Haltestellen und Überquerungsstellen) werden heutzutage Bodenindikatoren zur besseren Orientierung für blinde und sehbehinderte Menschen eingesetzt.

a)  Können Sie diese Bodenindikatoren ausreichend schnell erfassen?

    • ja, meistens
    • ja, aber nur wenn die Noppen bzw. Rippen/Rillen relativ groß sind
    • ja, aber nur wenn diese kontrastreich sind
    • nein, ich kann Bodenindikatoren nicht zuverlässig erfassen
    • ich achte nicht auf Bodenindikatoren
    • ich kenne keine Stelle mit Bodenindikatoren

b)  Wie nützlich sind die Bodenindikatoren für Sie?

    • sehr nützlich
    • teilweise nützlich
    • ein wenig nützlich oder
    • nicht nützlich

Frage 21.  Bei den Bodenindikatoren werden Rillen/Rippen und Noppen eingesetzt. Dabei werden je nach Anordnung der Platte und ihrer Oberflächenstruktur (Rillen/Rippen oder Noppen) unterschiedliche Informationen vermittelt.

a)  Helfen Ihnen diese Unterschiede bei der Orientierung?

    • ja
    • teilweise
    • nein
    • ich kenne die Systematik nicht bzw. nicht richtig

b)  Können Sie bei Ihren täglichen Wegen erfassen, ob es sich um Rillen/Rippen oder Noppen handelt?

    • ja, sofort mit dem Langstock
    • ja, mit den Füßen
    • ja, aber erst nach ausführlichem Tasten
    • nein

c)  Wie gut können Sie die Richtung der Rillen/Rippen bei den in Ihrer Stadt/Ihrem Ort verwendeten Bodenindikatoren erkennen?

    • gut erkennbar an (nahezu) allen Stellen
    • gut erkennbar bei gröberen Rippen mit breiterem Abstand
    • häufig schwer erkennbar
    • kann keine Richtung erkennen
    • kenne keine Stelle mit Rillen/Rippen

d)  Wie gut können Sie Noppen bei den in Ihrer Stadt/Ihrem Ort verwendeten Bodenindikatoren als solche erkennen?

    • gut erkennbar an (nahezu) allen Stellen
    • gut erkennbar bei gröberen Noppen
    • häufig schwer erkennbar
    • kann keine Noppen erkennen
    • kenne keine Stelle mit Noppen

e)  Welche Bodenindikator-Struktur ist ihres Erachtens die am besten wahrnehmbare?

    • Noppenplatte mit deutlich tastbaren Noppen
    • Rippenplatte mit deutlich tastbaren Rippen
    • eine Kombination aus beiden

f)  Können Sie für diese am besten wahrnehmbare Bodenindikatorstruktur ein unbemerktes Überlaufen ausschließen, wenn sie ausreichend breit (mindestens 60 cm) eingebaut wird?

    • ja, diese Struktur kann ich immer zuverlässig erkennen
    • ich kann diese Struktur zuverlässig erkennen, wenn der übrige Gehwegbelag sehr eben ist
    • ich kann diese Struktur erkennen, wenn ausreichend Farb- und Helligkeitskontrast vorhanden ist
    • nein, ich kann ein unbemerktes Überlaufen auch mit dieser Struktur nicht ausschließen

Frage 22.  In Deutschland werden die Bodenindikatoren bislang nicht immer nach einheitlichen Standards verwendet. Die Bauformen und der Einsatz unterscheiden sich zum Teil von Stadt zu Stadt und sogar innerhalb von Städten. Wie wirkt sich das für Ihre selbständige Mobilität aus?

  • gar nicht, da ich mich nicht/oder nur selten an Bodenindikatoren orientiere
  • kaum, ich kann mich gut auf andere Systeme einstellen
  • es ist ärgerlich, aber ich komme einigermaßen damit zurecht
  • ich komme damit nicht oder nur schwer zurecht
  • die Verhältnisse außerhalb meines Ortes spielen für mich keine Rolle

Frageblock 4: Hindernisse

Frage 23.  Wie gut kommen Sie im allgemeinen bei der selbständigen Bewegung zu Fuß an folgenden Stellen zurecht?

Bitte bewerten Sie mit Schulnoten: 1 (sehr gut) bis 5 (sehr schlecht/kenne ich nicht)

a)  Überquerung einer Straße mit akustischer Ampel (Auffindesignal)

b)  Überquerung einer Straße mit Ampel ohne Akustik

c)  Überquerung einer Straße mit Zebrastreifen (Fußgängerüberweg)

d)  Überquerung einer Straße ohne Ampel oder Zebrastreifen

e)  Auffinden einer Überquerungsstelle ohne Bordabsenkung

f)  Auffinden einer Überquerungsstelle mit abgesenktem Bord (ca. 3 cm)

g)  Auffinden einer Überquerungsstelle ohne tastbare Bordkante, aber mit hohem Kontrast (z.B. sehr heller Bordstein)

h)  Auffinden einer Überquerungsstelle ohne tastbare Bordkante und ohne Kontrast

i)  Auffinden/Erkennen einer Überquerungsstelle mit Bodenindikatoren (Rippen-/Rillen- oder Noppenplatten)

j)  Erkennen der Überquerungsrichtung mit Hilfe von Rippen-/Rillenplatten

k)  Erkennen der Überquerungsrichtung mit Hilfe einer geraden Bordkante


Frage 24.  Sind Sie bei der Überquerung von Straßen schon einmal über die Bordsteinkante gestolpert?

  • nie
  • selten
  • ab und an
  • öfter

Frage 25.  Ist es Ihnen schon einmal passiert, dass Sie eine stark abgesenkte Bordsteinkante überlaufen haben und ungewollt auf der Fahrbahn standen?

  • nie
  • selten
  • ab und an
  • öfter

Frage 26.  Was müsste verändert werden, damit Sie sich freier und selbständiger allein zu Fuß bewegen können?

Beurteilen Sie jeweils mit Schulnoten von 1 (ist mir sehr wichtig) bis 5 (brauche ich nicht)

a)  Weiterentwicklung von elektronischen Hilfsmitteln zur Orientierung (z.B. Ortungs- und Navigationssysteme mit Sprachausgabe für Fußgänger)

b)  Weiterentwicklung von Hilfsmitteln zur Warnung vor Hindernissen

c)  Einheitliche und sinnvolle Anwendung von deutlich erkennbaren Bodenindikatoren an Kreuzungen und Straßenüberquerungen

d)  Einheitliche und sinnvolle Anwendung von Bodenindikatoren an Haltestellen und Bahnhöfen

e)  Umfassende Kennzeichnung von Höhenunterschieden und Stufen durch deutlich erkennbare Bodenindikatoren

f)  Verzicht auf Nullabsenkungen an Überquerungsstellen (weniger als 3 cm Bordhöhe)

g)  genereller Verzicht auf Bordabsenkungen an Überquerungsstellen (alle Borde als Hochborde mit deutlich mehr als 3 cm Bordhöhe)

h)  konsequente kontrastreiche Markierung von Hindernissen

i)  kontrastreiche Markierung von Bordkanten vor allem an Überquerungsstellen

j)  konsequente Verwendung von Ampeln mit Akustik (Auffinde- und Freigabesignal)

k)  andere und zwar: ...


Frage 27.  Würden Sie mehr Wege oder auch unbekannte Wege allein unternehmen, wenn entsprechende Bedingungen geschaffen würden?

  • ja
  • nein
  • eventuell

Frageblock 5: Individuelle Erfahrungen mit konkreten Querungsstellen

Frage 28.  Bitte denken Sie jetzt an maximal 3 Stellen in Ihrem Ort, an denen Sie Hauptverkehrsstraßen gut selbständig zu Fuß überqueren können.

a)  Welche Hauptverkehrsstraße (Name) wird an welcher Stelle (Straßennamen der querenden oder einmündenden Straße oder charakteristischen Punkt angeben) überquert? Gibt es eine Ampel oder einen Zebrastreifen?

Stelle 1: ...

    • Fußgängerampel
    • Zebrastreifen (Fußgängerüberweg)
    • Überquerungsstelle ohne Ampel oder Zebrastreifen

Stelle 2: ...

    • Fußgängerampel
    • Zebrastreifen (Fußgängerüberweg)
    • Überquerungsstelle ohne Ampel oder Zebrastreifen

Stelle 3: ...

    • Fußgängerampel
    • Zebrastreifen (Fußgängerüberweg)
    • Überquerungsstelle ohne Ampel oder Zebrastreifen

b)  Welche Eigenschaften erleichtern Ihnen an diesen Stellen die Orientierung besonders?

(mehrere Antworten möglich)

    • gut tastbare Borde
    • starker Kontrast zwischen Gehweg und Straße
    • gute Hörbarkeit von Oberflächenunterschieden beim Überstreichen mit dem Langstock
    • Noppen- oder Rippenplatten führen zur Querungsstelle
    • Rillen/Rippen zeigen die Überquerungsrichtung an
    • Bord ist durch Bodenindikatoren gekennzeichnet
    • ein Klopfgeräusch weist auf die Lage der Ampel hin (Auffindesignal)
    • ein Piepen weist auf Grün der Ampel und die Gehrichtung hin (Freigabesignal)
    • ein fühlbares Vibrieren des Tasters weist auf Grün hin
    • ein ertastbarer Pfeil am Drücker der Ampel zeigt die Gehrichtung an
    • eine Wartefläche in Straßenmitte (Mittelinsel) erleichtert das Überqueren
    • Sonstiges und zwar: ...

Frage 29.  Bitte denken Sie jetzt an maximal 3 Stellen in Ihrem Ort, an denen Sie Hauptverkehrsstraßen nicht oder nur mit großen Problemen selbständig zu Fuß überqueren können, obwohl Sehende dies können.

a)  Welche Hauptverkehrsstraße (Name) wird an welcher Stelle (Straßennamen der querenden oder einmündenden Straße oder charakteristischen Punkt angeben) überquert? Gibt es eine Ampel oder einen Zebrastreifen?

Stelle 1: ...

    • Fußgängerampel
    • Zebrastreifen (Fußgängerüberweg)
    • Überquerungsstelle ohne Ampel oder Zebrastreifen

Stelle 2: ...

    • Fußgängerampel
    • Zebrastreifen (Fußgängerüberweg)
    • Überquerungsstelle ohne Ampel oder Zebrastreifen

Stelle 3: ...

    • Fußgängerampel
    • Zebrastreifen (Fußgängerüberweg)
    • Überquerungsstelle ohne Ampel oder Zebrastreifen

b)  Welche Eigenschaften erschweren Ihnen an diesen Stellen die Orientierung besonders?

(mehrere Antworten möglich)

    • es ist nicht wahrnehmbar, wann Grün wird
    • fehlender Kontrast verhindert das Erkennen
    • starker Lärm verhindert die Wahrnehmung akustischer Signale vom Langstock oder an Ampeln
    • fehlende Verkehrsgeräusche erschweren die Orientierung
    • die Überquerungsstelle ist mangels Bodenindikatoren schlecht oder nicht auffindbar
    • die Überquerungsrichtung ist nicht erkennbar
    • der Bord ist zu stark abgesenkt und deshalb nicht tastbar
    • der Bord ist zu rund und deshalb nicht tastbar
    • schlechter Gehweg- oder Straßenzustand erschwert das Tasten
    • Sonstiges und zwar: ...

Zu dem Thema möchte ich noch folgende Anmerkungen machen oder Anregungen geben: ...


Vielen Dank für die Mitwirkung!


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Falls ja, geben Sie bitte Ihre Telefonnummer und gegebenenfalls günstige Zeiten an, zu denen wir Sie erreichen können

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    • Uhrzeit: ...