"Die Menschen müssen über ihre Rechte Bescheid wissen"
Umfrage zum Thema Mobilitätsverbesserung
Sehbehindertentag 2013: Alterseinrichtungen im Fokus
Qualität von Hörfilmen sichern
Novellierung der Behindertengleichstellungsgesetze gefordert
Neuer Vorstand von PRO RETINA Deutschland
Zum Hören: Sicherheitstipps für blinde und sehbehinderte Frauen
DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis
Mediterran kochen und genießen
Computerseminare von Bildung ohne Barrieren
1. Bad Meinberger Jazz & Blues Meeting
27. Offene Deutsche Blinden- und Sehbehinderten-Skatmeisterschaft 2013
Internationales Computer-Camp für sehgeschädigte Jugendliche
14. EBU-Cup – Internationale Breitensportveranstaltung des DBSV
Intensivlehrgang für Diabetes-Betroffene
Leben ohne Barrieren – nur ein Traum?
"Access City Award" 2013 geht an Berlin
Grundsatzurteil: Heilpraktikererlaubnis auch für blinde Menschen
Blindenfußball: MTV Stuttgart holt Hallen-Trophy
Berufsverband der Orthoptistinnen vergibt Cüppers-Gedenkpreis
"Man braucht Menschen, die an einen glauben"
Herr Meyer und die elf Langstöcke
Der Russe ist einer, der Birken liebt
Kurzinfo: Zeitungen lokal hören
LHZ – Landeshilfsmittelzentrum Dresden
Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub
Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Innerstädtische Mobilitätsunterstützung für blinde und sehbehinderte Menschen
Frageblock 1: Personenmerkmale
Frageblock 3: Bedieneigenschaften
Frageblock 4: Umgang mit Technologie
</nobr>Titelbild:
Eine junge Frau im Schwimmbecken. Sie schwimmt auf der Stelle und schaut
strahlend nach oben. Ihr langes Haar und der schwarze Badeanzug sind im unruhigen Wasser nur
verschwommen zu erkennen. Bei den Paralympischen Spielen in London hat Elena Krawzow eine
Silbermedaille gewonnen. Die "Gegenwart" stellt die sehbehinderte Schwimmerin unter der Rubrik "Menschen" vor.
Rückseite:
Blindheit und Kunst
"Der blinde Bettler" von Josephus Laurentius Dyckmans (1811-1888)
Bildbeschreibung: Ein blinder Mann mit langem, weißem Vollbart steht mit geschlossenen Augen an einem Kirchenportal. Er trägt ärmliche Kleidung und hält in der ausgestreckten rechten Hand einen Hut, in den die Vorübergehenden ihre Almosen werfen sollen. An seinem linken Arm eingehakt und ihm vertraut zugewandt, steht ein junges Mädchen, das seine Hand bittend aufhält. Im Hintergrund sieht man eine alte Frau die Kirche verlassen. Die Kirchentür liegt im Schatten, während das Sonnenlicht auf den Bettler und das Mädchen fällt.
Reproduktion aus dem Buch "Blindheit und Kunst" von Günter Mosel:
Eine Reihe in Zusammenarbeit mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen
Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.
(0,14 € / Min.)
"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
67. Jahrgang.
Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)
Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org
Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.
Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.
DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org
Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September
Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org
Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro
(Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.
Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Diskriminierungen wegen einer Behinderung sind in Deutschland gesetzlich verboten und doch alles andere als die Ausnahme. In der Schule, im Beruf, in Kinos und Restaurants, bei der Wohnungssuche, bei Versicherungs- und Bankgeschäften: Menschen mit Behinderung werden in vielen Bereichen benachteiligt. Deshalb hat die Antidiskriminierungsstelle des Bundes ein Themenjahr initiiert. Unter dem Motto "Selbstbestimmt dabei. Immer." sollen Gesellschaft und Politik für das Thema sensibilisiert und die Betroffenen über ihre Rechte aufgeklärt werden. Im "Gegenwart"-Interview spricht Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, nicht nur über das Themenjahr 2013, sondern auch über ihre Arbeit und die große Vision einer diskriminierungsfreien Gesellschaft.
Dieser Ausgabe der "Gegenwart" liegt in allen Formaten ein Fragebogen bei. Die Technische Universität Braunschweig erhebt die Anforderungen, die blinde und sehbehinderte Menschen an ein barrierefreies Navigationssystem stellen. Bitte beteiligen Sie sich an der Umfrage und machen Sie auch Bekannte darauf aufmerksam. Denn die Ergebnisse sollen in ein Leit- und Orientierungssystem einfließen, das blinde und sehbehinderte Fußgänger per Smartphone sicher durch den Straßenverkehr lotst.
Bewährte Hilfsmittel wie den Langstock werden solche Systeme allerdings nicht ersetzen können. Wie eine Schulung in Orientierung und Mobilität geplant wird, ist Thema des ersten Beitrags der neuen Reha-Reihe. Der Bundesverband der Rehalehrer nimmt Sie mit zum Erstbesuch eines Schulungsteilnehmers.
Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen – ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!
Irene Klein
Redaktion
"Gegenwart"
Diskriminierungen sind an der Tagesordnung – bemerkt und unbemerkt, gewollt und ungewollt. Auch behinderte Menschen sind oftmals betroffen. Mit dem Themenjahr 2013 "Selbstbestimmt dabei. Immer." will die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gegensteuern. Ein Interview mit deren Leiterin Christine Lüders über die Chancen der Vielfalt, über knappe Mittel und starke Impulse.
Interview: Irene Klein
Frau Lüders, die Antidiskriminierungsstelle nimmt im Jahr 2013 das Thema Behinderung in den Fokus und ruft gemeinsam mit dem Behindertenbeauftragten des Bundes ein Themenjahr dazu aus. Wie häufig sind eigentlich behinderungsbedingte Diskriminierungen bei den Anfragen, die an die Antidiskriminierungsstelle gerichtet werden?
Die meisten Anfragen, die uns erreichen – etwa 25 Prozent – kommen von Menschen mit Behinderung. Das muss uns schon nachdenklich machen. Wenn sich so viele Menschen aufgrund einer Behinderung benachteiligt fühlen, muss man etwas dagegen tun. Für behinderte Menschen ist der Arbeitsmarkt ein ganz schwieriges Thema. Einige Arbeitgeber haben leider noch immer Klischees im Kopf – etwa, dass es nicht möglich ist, die Betroffenen zu integrieren. Wir müssen das aber positiv sehen: Jeder Mensch mit Behinderung, den wir in Arbeit bringen, ist ein Gewinn für uns. Ich nenne Ihnen ein Beispiel: Die Stadt Celle hat sich an unserem Pilotprojekt zu anonymisierten Bewerbungsverfahren beteiligt. Dort hat sich ein halbblinder Mensch beworben, der zuvor schon Hunderte von Bewerbungen geschrieben hatte. Und dank des anonymisierten Bewerbungsverfahrens hat er nun endlich einen Arbeitsplatz bekommen. Wenn die Bewerbung anonymisiert ist, wenn Sie nicht sehen, ob der Mensch alt oder jung ist, ob er eine Behinderung hat oder nicht, dann hat er bessere Chancen, sich mit seinen Qualitäten und seiner Qualifikation vorstellen zu können.
Sie veranstalten nun schon das zweite Themenjahr. Im Jahr 2012 ging es um Altersdiskriminierung. Was für Ziele verfolgen Sie grundsätzlich mit diesen Themenjahren?
Als ich in der Antidiskriminierungsstelle anfing, habe ich bemerkt, wie schwierig es ist, das Thema Antidiskriminierung unter die Menschen zu bringen. Auch das Wort "Vielfalt" sagt viel, aber auch wenig. Das heißt, die Konkretion ist wichtig. Wir brauchen konkrete Fälle, um Menschen auf Benachteiligungen aufmerksam zu machen. Das können wir nur schaffen, indem wir diese Themen in die Öffentlichkeit tragen. Deshalb ein Themenjahr, in dem wir einem Diskriminierungsmerkmal mit unterschiedlichsten Aktionen Aufmerksamkeit verschaffen. Im Themenjahr "Menschen mit Behinderung" können wir erklären, warum Inklusion und Partizipation so wichtig sind. Wir wollen den Menschen Fälle näherbringen, die sie vielleicht überraschen, weil das eine oder andere doch funktioniert und womöglich sogar einfacher ist, als sie gedacht haben.
Der Fokus liegt also auf der Öffentlichkeitsarbeit. Mit welchen Maßnahmen wollen Sie im Themenjahr 2013 die große Öffentlichkeit erreichen und im besten Fall an der allgemeinen Einstellung gegenüber behinderten Menschen etwas verändern?
Ganz wichtig sind unsere Botschafterinnen und Botschafter, die das Thema in die Breite tragen. Eine prominente Persönlichkeit hat eine ganz andere Medienwirkung als ein "No-Name". Wir haben beispielsweise Kati Witt und Nina Ruge gewinnen können, oder auch Bobby Brederlow, einen jungen Mann mit Down-Syndrom, der durch das Fernsehen bekannt geworden ist. Die Botschafterinnen und Botschafter werden mit Einzelaktionen auf das Thema aufmerksam machen. Während unserer Aktionswoche werden sie alle in den verschiedenen Bundesländern aktiv sein. Dabei wollen wir Good-Practice-Beispiele zeigen, denn die positive Anregung wirkt am besten.
Zum Themenkreis Diskriminierung gibt es viele Fragen, die wissenschaftlich noch gar nicht untersucht worden sind. Deswegen flankiert die Antidiskriminierungsstelle ihre Themenjahre mit Forschungsprojekten. Wo haben Sie beim Thema Behinderung große Forschungsdefizite ausgemacht und entsprechende Projekte vergeben?
Da wäre zum Beispiel der Arbeitsmarkt – wir haben ja schon darüber gesprochen. Ein weiteres Thema sind barrierefreie Dienstleistungen. Und wir wollen uns mit dem Thema chronische Krankheiten befassen, denn auf diesem Gebiet gibt es sehr viel Benachteiligung. Aus den Forschungsergebnissen werden wir mit Unterstützung eines wissenschaftlichen Koordinators Handlungsempfehlungen ableiten. Denn was nützt Forschung, wenn man kein Fazit daraus zieht, um etwas zu verändern? Wir sehen das als ganz wichtige Aufgabe der Antidiskriminierungsstelle des Bundes an: Impulse für die Politik geben, um Benachteiligungen abzubauen.
Zur Zusammenarbeit mit den Fachleuten, in diesem Fall den Betroffenen. Wie binden Sie die Behindertenszene ein? Im vergangenen Jahr gab es ja schon einen Runden Tisch, um das Themenjahr vorzubereiten. Welches Fazit haben Sie damals mitgenommen?
Die Verbände sind sehr stark und engagiert. Gerade beim Thema Behinderung gibt es eine gute Lobby. Das ist grundlegend wichtig. Mit den Vertreterinnen und Vertretern der Verbände sprechen wir immer wieder und natürlich auch mit den Betroffenen selbst, denn wir beraten ja Menschen mit Behinderung. Insofern haben wir ein gutes Gefühl dafür, welchen Diskriminierungsformen diese Menschen unterliegen. Man muss wissen, was es für Menschen bedeutet, nicht so teilhaben zu können wie andere.
Vom Themenjahr zur Antidiskriminierungsstelle ganz allgemein: Die gibt es seit 2006, als das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in Kraft getreten ist. Was hat die Antidiskriminierungsstelle in diesen sechs Jahren bewirken können?
Am Anfang gab es viele Widerstände gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, man befürchtete Klagewellen und Ähnliches. Das ist aber nicht eingetreten. Mittlerweile können die Unternehmen gut mit dem AGG umgehen. Es ist wichtig, dass es die Antidiskriminierungsstelle gibt, weil die Menschen ihre Rechte oft nicht kennen und nicht wissen, was sie im Fall einer Diskriminierung tun können. Und es ist ganz wichtig, dass die Antidiskriminierungsstelle unabhängig ist. So können wir überparteilich Anstöße geben. In der Zeit, seit der ich im Amt bin [seit 2010, Anm. d. Red.], haben wir sehr viel erreicht. Es ist uns gelungen, die Antidiskriminierungsstelle bekannter zu machen. Das haben wir vor allem dem Pilotprojekt "Anonymisierte Bewerbungsverfahren" zu verdanken, das die Menschen sehr kontrovers hat diskutieren lassen. Wir haben herausgefunden, dass das Verfahren durchaus praktikabel ist und benachteiligten Menschen auf dem Arbeitsmarkt zu besseren Chancen verhilft.
Wie weit sind wir auf dem Weg zu einer diskriminierungsfreien Gesellschaft?
Man muss differenzieren zwischen den Diskriminierungsgründen. Gerade gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund gibt es noch viele Vorurteile und Klischees. Über Jahrzehnte hat sich beispielsweise das Vorurteil eingeprägt, dass Menschen mit türkischem Migrationshintergrund nicht so gebildet sind, nicht so gut Deutsch sprechen usw. Und nun leben sie bereits in der dritten und vierten Generation in Deutschland. Das sind Menschen wie Sie und ich, die hier geboren wurden, die hier gut ausgebildet worden sind und die wir nicht verlieren sollten. Auch gegenüber Menschen mit Behinderung gibt es noch eine Menge Klischees. Ich denke aber: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Jedes Unternehmen, das einen Menschen mit Behinderung einstellen möchte, wird das tun können. Jedes Unternehmen, das anonymisierte Bewerbungsverfahren einführen will, wird das schaffen. Es gilt, die Klischees und Vorurteile, die es nach wie vor in jedem Kopf gibt, bewusst zu machen. Wir müssen die Menschen anhand positiver Beispiele motivieren, nicht mehr zu benachteiligen. Wir müssen Unternehmen deutlich machen, dass sie davon profitieren, wenn sie vielfältig einstellen – Menschen mit unterschiedlicher Hautfarbe, Männer und Frauen, Jung und Alt, Menschen mit und ohne Behinderung.
Bei der Haushaltsplanung 2012 musste die Antidiskriminierungsstelle Federn lassen. Der Etat wurde von der schwarz-gelben Bundestagsmehrheit ordentlich beschnitten. Wie ist es aktuell um die finanzielle Situation Ihres Hauses bestellt? Können Sie den Aufgaben, die Ihnen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz vorgibt, gerecht werden?
Wir sind per Gesetz verpflichtet, Forschung zu betreiben, Öffentlichkeitsarbeit zu machen und eine gute Beratung sicherzustellen. Dafür haben wir sehr knappe Mittel – und doch sehr viel erreicht. Darauf bin ich stolz. In diesem Jahr haben wir wieder unser altes Budget und können innerhalb der einzelnen Haushaltstitel flexibilisieren. Das heißt: Wir können umschichten, wenn wir einen Titel nicht ausgeschöpft haben, etwa von der Forschung zur Öffentlichkeitsarbeit oder umgekehrt. Das gibt uns mehr Freiheit.
Diskriminierung ist in Deutschland ausdrücklich verboten. Das allerdings wissen viele Menschen nicht und so wird Diskriminierung immer wieder hingenommen. Was bedeutet das für Sie als Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes?
Es ist ganz wichtig, überall Beratungsstellen zu haben. Die Menschen brauchen niederschwellige Angebote vor Ort. Wir haben zehn Netzwerke gegen Diskriminierung gegründet, die wir jährlich mit 40.000 Euro fördern. Das ist für unsere Verhältnisse viel Geld. Und die Netzwerke brauchen dieses Geld, um sich aufzubauen und nach unserem Vorbild mit allen Diskriminierungsgründen zu verbünden. Nehmen wir an, ein Frauenrat will eine Antidiskriminierungsstelle gründen, dann muss er sich mit der Integrationsberatungsstelle und anderen Organisationen vernetzen. Diese Netzwerke sind erforderlich, weil Menschen oft aus mehreren Gründen diskriminiert werden, nicht nur aufgrund des Geschlechts, sondern zusätzlich etwa wegen einer Behinderung oder eines Migrationshintergrundes. Die Menschen müssen über ihre Rechte Bescheid wissen. Wir müssen sie aufklären, das ist eine ganz wichtige Arbeit der Antidiskriminierungsstelle.
Dazu ein Bild: Sieht Vielfalt als Gewinn für die Gesellschaft: Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.
Blinden und sehbehinderten Menschen fällt die Orientierung im Straßenverkehr trotz bewährter Hilfsmittel oft schwer. Navigationssysteme für Fußgänger können helfen, die Mobilität zu verbessern. Doch bestehende Systeme sind nur eingeschränkt nutzbar oder gar gefährlich. Das Projekt InMoBS will dies ändern und hat deshalb eine Umfrage gestartet.
Von Gerhard Renzel
Mobil sein – das bedeutet für blinde und sehbehinderte Menschen viel mehr, als nur von A nach B zu kommen. Es bedeutet ein großes Stück Unabhängigkeit und Lebensqualität. Denn wer mobil ist, kann sein Leben selbstbestimmter gestalten. Ein hohes Maß an Mobilität ist somit eine wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. Reisebereitschaft und Flexibilität gehören heute nicht zuletzt in der Arbeitswelt zu den Grundanforderungen.
Viele Menschen trauen sich nach einem Sehverlust jedoch kaum mehr allein vor die Tür – und wenn doch, nur mit großer Unsicherheit oder stets angewiesen auf fremde Hilfe. Selbst mit bewährten Hilfsmitteln wie dem Langstock, dem Blindenführhund, Fernrohr-Lupensystemen, Lichtschutz- oder Kantenfiltergläsern fühlen sich Betroffene in ihrer Mobilität eingeschränkt. Vor diesem Hintergrund drängt sich die Frage auf: Kann nicht mit Hilfe neuer Technologien ein Leit- und Orientierungssystem entwickelt werden, um Sicherheit, Orientierung und Mobilität blinder und sehbehinderter Menschen zu erhöhen?
Das Forschungsprojekt InMoBS (Innerstädtische Mobilitätsunterstützung für Blinde und Sehbehinderte) nimmt sich dieser Frage an. Mit Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) hat es sich die Aufgabe gestellt, ein zuverlässiges und barrierefreies Navigationssystem zu entwickeln. Auf handelsüblichen Smartphones installiert, soll dieses System blinde und sehbehinderte Fußgänger sicher und bequem durch den Straßenverkehr lotsen. Schon seit Jahren unterstützen satellitengestützte Navigationssysteme Autofahrer, aber auch Fußgänger bei der Orientierung in unbekannten Umgebungen und leiten sie zum angegebenen Ziel. Mit dem Smartphone gibt es dazu nun auch einen alltagstauglichen Zugang.
Die zwei großen Probleme bestehender Navigationssysteme sind bislang ihre meist mangelnde Barrierefreiheit und ihre Ungenauigkeit. Denn während unpräzise GPS-Ortungen für Sehende höchstens die Gefahr bergen, eine Extrarunde drehen zu müssen, können sie für Blinde und Sehbehinderte schnell lebensgefährlich werden. Deshalb soll im Rahmen von InMoBS ein verlässliches und bedienbares Leit- und Orientierungssystem entstehen, das auf die Bedürfnisse Betroffener zugeschnitten ist. Das InMoBS-System soll über die Wegfindung hinaus auch als Hilfe zum Überqueren von Kreuzungen und Straßen dienen. Es gibt Betroffenen die Möglichkeit, das Umfeld weiträumiger zu erkunden und Routen spontaner und unabhängiger von der Unterstützung anderer planen und zurücklegen zu können.
Die wissenschaftliche Grundlage des dreijährigen Projekts liefert eine bundesweite Umfrage, die maßgeblich vom DBSV unterstützt wird. Ziel der Umfrage ist es, herauszufinden, welche Anforderungen Menschen mit Seheinschränkungen an ein solches Navigationssystem haben, damit es für sie optimal nutzbar ist.
Zwar werden Navigationssysteme die genannten elementaren Hilfsmittel nicht ersetzen können, sie wären zweifellos aber eine optimale Ergänzung. Orientierung und Mobilität könnten erheblich erleichtert, Unabhängigkeit, Lebensqualität und Konkurrenzfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt verbessert werden.
Damit im Rahmen des Forschungsprojekts eine Navigationshilfe entstehen kann, die den Bedürfnissen blinder und sehbehinderter Menschen bestmöglich entspricht, braucht es von Beginn an eine enge Zusammenarbeit mit Experten in eigener Sache, also Ihnen. Ihre Erfahrungen im Straßenverkehr sind unerlässlich, um praxistaugliche Lösungen für barrierefreie und zugleich sichere Mobilitätsverbesserungen zu entwickeln. Durch Ihre Mitwirkung an der Umfrage haben Sie die Möglichkeit, die Navigationshilfe nach Ihren Wünschen mitzugestalten. Machen Sie auch Bekannte und Freunde auf die Umfrage aufmerksam.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, an der Umfrage teilzunehmen:
Die Umfrage läuft bis zum 15. März 2013. Die Auswertung der Fragebögen übernimmt die TU Braunschweig. Alle Angaben werden anonym ausgewertet und absolut vertraulich behandelt.
Bei Rückfragen stehen Ihnen die Projektmitarbeiter zur Verfügung.
Tel.: 05 31 / 3 91 36-45 oder -46 (montags bis donnerstags
zwischen 15 und 18 Uhr)
E-Mail:
umfrage@navigation.dbsv.org
Gerhard Renzel ist Leiter des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr (GFUV).
Dazu ein Bild: Die Ampel finden: Nicht nur der Langstock, auch ein barrierefreies Navigationssystem kann dabei helfen.
Mehr Infos zur Umfrage und zum Forschungsvorhaben finden Sie unter www.navigation.dbsv.org oder www.inmobs.de
Laut einer Veröffentlichung der Statistischen Ämter waren im Jahr 2009 etwa 1,6 Millionen Menschen in Deutschland älter als 75 Jahre und zugleich pflegebedürftig. Fast ein Drittel der Pflegebedürftigen lebte in einem der 11.600 Pflegeheime. Hinzu kommt eine nicht erfasste Zahl von Menschen ohne Pflegebedarf, die in einem Altenwohnheim oder im Betreuten Wohnen leben.
Der DBSV geht davon aus, dass viele Menschen, die in Alterseinrichtungen leben, mehr unter den Folgen einer Sehbehinderung leiden, als dies nötig wäre. Ursachen sind unter anderem Mängel in der Früherkennung und Therapie von Augenkrankheiten, in der Rehabilitation nach Sehverlust, in der Versorgung mit Sehhilfen sowie in der Gestaltung der Wohn- und Lebensbereiche. Auch im Umgang des Pflegepersonals mit sehbehinderten Bewohnern gibt es häufig Defizite.
Zum Sehbehindertentag am 6. Juni 2013 wird der DBSV deshalb das Thema "Alterseinrichtungen" in den Fokus nehmen. Die Kampagne besteht aus zwei Elementen. Zum einen ist eine flächendeckende Versandaktion an die Leiter aller Pflegeheime in Deutschland geplant. Dafür wird die DBSV-Broschüre "Sehbehinderte Menschen in Alterseinrichtungen" (vgl. "Gegenwart" 10/2012) in Kooperation mit dem Berufsverband der Augenärzte (BVA) um augenmedizinische Inhalte ergänzt. Zum anderen soll in jedem Bundesland mindestens ein Pflegeheim auf konkrete Mängel gecheckt werden. Dazu gehört neben einer Begehung durch Rehalehrer und Selbsthilfevertreter auch eine stichprobenartige augenärztliche Untersuchung der Bewohner. Im Anschluss soll dann ein Runder Tisch konkrete Vorschläge zusammentragen, was in punkto Sehbehinderung in der jeweiligen Alterseinrichtung optimiert werden kann.
Der Sehbehindertentag 2013 findet in Kooperation mit dem BVA statt und wird von Bayer Healthcare unterstützt. Weitere Kooperationspartner und Sponsoren sind angefragt.
Ansprechpartner beim DBSV ist
Volker Lenk
Tel.: 0 30
/ 28 53 87-140
E-Mail:
v.lenk@dbsv.org
Dazu ein Bild: Der DBSV macht "Sehen in Alterseinrichtungen" zum Thema des Sehbehindertentages 2013.
Vom 26. Februar bis 2. März 2013 findet die Augenärztliche Akademie Deutschland (AAD) in Düsseldorf statt. Dort treffen sich Ärzte und Fachleute aus dem Bereich der Augenheilkunde, um sich über die neuesten Entwicklungen der Medizin und Technik zu informieren und auszutauschen. Als kompetente Partner der Augenärzte stellen sich verschiedene Organisationen der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe, darunter der DBSV als Spitzenverband, an einem Gemeinschaftsstand vor. So soll die Zusammenarbeit im Sinne der Patienten intensiviert werden.
Dieses Jahr kommen erstmals neue Info-Flyer zum Einsatz, die Augenärzte an ihre Patienten weitergeben können. So wie Augenärzte an Kollegen anderer Fachrichtungen überweisen, sollen sie künftig auf die Angebote der Selbsthilfe aufmerksam machen. Die Handzettel sehen deshalb aus wie Überweisungsformulare, allerdings im sehbehindertengerechten Format DIN A4.
Dazu ein Bild: Überweisung an die Selbsthilfe: neuer Info-Flyer für Augenärzte.
In einem offenen Brief an die Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Karola Wille, protestiert Hörfilm e.V. gegen die Ausgrenzung blinder Hörfilmautoren bei der Produktion von Hörfilmen. Wie alle anderen ARD-Rundfunkanstalten wird auch der MDR seine barrierefreien Angebote bis Ende 2013 deutlich steigern (vgl. "Gegenwart" 11/2011). Nach Informationen von Hörfilm e.V., der Vereinigung deutscher Filmbeschreiber, ist beim MDR hierfür jedoch keine entsprechende Budgetanpassung vorgesehen. Um Kosten einzusparen, soll stattdessen auf die Mitarbeit blinder Menschen verzichtet werden. "Der MDR plant mehr Inklusion für Blinde durch Exklusion der blinden Hörfilmautoren", heißt es in dem Brief vom 10. Dezember 2012.
Am 26. und 27. Oktober 2012 hat sich auch der DBSV-Verwaltungsrat mit den Folgen des erweiterten Hörfilmangebots im Fernsehen befasst. Der DBSV erwartet von den Rundfunkanstalten, dass sie weiterhin blinde Filmbeschreiber beschäftigen. Nur sie können als Betroffene die Qualität von Hörfilmen sichern. Im Zuge der Ausweitung des Hörfilmangebots sieht der DBSV den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zudem in der Verantwortung, blinden Menschen eine Chance auf berufliche Teilhabe zu geben.
Die Monitoring-Stelle zur UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) drängt auf eine Überarbeitung der Behindertengleichstellungsgesetze des Bundes und der Länder. "Wenn man will, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt mit anderen ihre Menschenrechte wahrnehmen können, ist eine Fortentwicklung der Gleichstellungsgesetze auf Basis der BRK unumgänglich", erklärte Valentin Aichele, Leiter der Monitoring-Stelle, anlässlich der Veröffentlichung von "Vorschlägen zur Reform des Behindertengleichstellungsrechts in Bund und Ländern". Teilweise sei eine Novellierung der Gesetze sogar zwingend, etwa hinsichtlich des Diskriminierungsschutzes. Dabei müssten das Verständnis von Behinderung und das Konzept der Barrierefreiheit fortentwickelt sowie die Partizipation von Menschen mit Behinderungen gefördert werden.
Die am Deutschen Institut für Menschenrechte angesiedelte Monitoring-Stelle schlägt weiterhin vor, Rolle und Amt der Behindertenbeauftragten zu stärken. So könnten die Beauftragten die Umsetzung der BRK besser steuern und fachlich begleiten. Die Behindertengleichstellungsgesetze sind die Rechtsgrundlage für die Arbeit der Behindertenbeauftragten.
Bei der konstituierenden Vorstandssitzung am 13. Dezember 2012 wurde Franz Badura (44) aus Amberg in Bayern zum neuen Vorsitzenden der PRO RETINA Deutschland gewählt. Der durch eine Zapfen-Stäbchen-Dystrophie stark sehbehinderte Trompeter und Musikschulleiter hat die Nachfolge von Dr. Claus Gehrig angetreten, der aus familiären Gründen aus dem Amt ausgeschieden ist. Badura wird die Selbsthilfevereinigung von Menschen mit Netzhautdegenerationen in den kommenden vier Jahren leiten, nachdem er bereits seit Anfang der 1990er Jahre in den verschiedensten Gremien, vor allem im Fachbereich Forschung/Therapie sowie in der PRO RETINA Stiftung ehrenamtlich tätig war. Als zweite Vorsitzende steht ihm Karin Papp, langjährige Leiterin der Regionalgruppe Leipzig, zur Seite. Die weiteren Mitglieder des Vorstandes sind Elke Lehning-Fricke aus Berlin, Ute Palm aus Köln und Jörg-Michael Sachse-Schüler aus Aachen.
Badura, der weiterhin dem Vorstand der PRO RETINA Stiftung zur Verhütung von Blindheit angehört, vertraut bei seiner Arbeit auf das "hohe ehrenamtliche Engagement in der Vereinigung und seine ausgezeichnete Vernetzung in das professionelle Umfeld der Selbsthilfe und Forschung", wie er kurz nach seiner Wahl sagte. Er möchte das Profil der PRO RETINA schärfen, um auf harmonische und kooperative Weise "im Konzert" der Selbsthilfeszene zum Durchsetzen der gemeinsamen Anliegen beizutragen.
Wie bereits in der Januar-Ausgabe der "Gegenwart" berichtet, haben der Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe – Frauen gegen Gewalt (bff), das Hessische Koordinationsbüro für behinderte Frauen (HKBF) und der DBSV im November 2012 Informationen über Gewalt gegen Frauen mit Behinderung und Sicherheitstipps für Frauen mit Seheinschränkung herausgegeben. Die Broschüren klären darüber auf, wie sich Frauen in bedrohlichen Situationen, etwa wenn sie sich verfolgt fühlen oder von aufdringlichen Helfern belästigt werden, verhalten können. Sie enthalten darüber hinaus Adressen von spezialisierten Beratungsstellen und Psychotherapeuten sowie von Selbstverteidigungsangeboten in der Nähe. Da der Platz auf DBSV-Inform im Januar nicht ausreichte, werden die DAISY-Fassungen der Broschüren auf der aktuellen CD veröffentlicht.
Extrabücher auf DBSV-Inform: In den Büchern 24 und 25 hören Sie die beiden Broschüren "Informationen zu Gewalt" und "Sicherheitstipps für blinde und sehbehinderte Frauen".
Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen:
Die Angebote werden ständig erweitert. Aktuelle Informationen in der "Gegenwart". Außerdem haben viele Landesvereine zusätzliche Rabattaktionen mit ihren Partnern vor Ort vereinbart.
Mitgliedschaft lohnt sich!
Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
www.dbsv.org/dbsv-karte
"Die Verlorene" nach einem Roman von Margarete Böhme
9.3.2013,
18.15 Uhr
Husum, Husumhus
Mehr Infos und Ticketreservierungen (bis 4.3.) bei
Hela
Michalski
Tel.: 0 48 81 / 71 72
E-Mail:
hw.michalski@t-online.de
9.-16.3.2013
Bozen (Italien), Blindenzentrum St. Raphael
Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.2.) unter
Tel.: 00 39 /
04 71 / 44 23-24 oder -25
E-Mail:
info@blindenzentrum.bz.it
Auf den Spuren der Wikinger und anderer Auswanderer
16.-22.3.2013
AURA-Hotel Timmendorfer Strand
Mehr Infos unter
Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
E-Mail:
info@aura-timmendorf.de
AURA-Hotel Saulgrub
Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.3.) bei
Bildung ohne
Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail:
info@bildung-ohne-barrieren.de
Musik machen, Musik erleben (in Kooperation mit der FH Detmold)
17.-21.5.2013 (Pfingsten)
AURA-Zentrum Bad Meinberg
Mehr Infos unter
Tel.: 0 52 34 / 9 04-0
E-Mail:
info@aura-zentrum.de
31.5.-1.6.2013
Hamburg, Berghotel Hamburg Blick
Mehr Infos bei
Michael Voß
Tel.: 0 41 01 / 40
26 12
E-Mail:
michaelvoss@svl-skat.de
15.-22.7.2013
Telč (Tschechien), Weiterbildungszentrum der
Universität Brünn
Mehr Infos beim
DVBS
Joachim Klaus
Tel.: 01 71 /
3 66 83 10
E-Mail:
klaus@dvbs-online.de
www.icc-camp.info
Kegeln, Schießen, Schwimmen, Showdown, Schach, Skat, Kniffeln
31.8.-8.9.2013
Bernried, Sporthotel Bernrieder Hof
Mehr Infos und schriftliche Anmeldung (bis 30.6.) bei
Hugo Ueberberg
Tel.: 0 22 25 / 89-224 85 oder 02 28 / 37 12 92
E-Mail:
ebu-cup@web.de
Schwerpunkt "Orientierung und Mobilität"
20.10.-2.11.2013
Timmendorfer Strand/Hamburg
Mehr Infos beim
IRIS-Institut
Tel.: 0 40 / 2 29 30 26
E-Mail:
info@iris-hamburg.org
Ein neuer Online-Praxisleitfaden hilft bei der Umsetzung der Barrierefreien-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0). Der "BITV-Lotse" erläutert die Hintergründe der BITV und zeigt mit Beispielen, Tipps und Tools, wie sich Webseiten barrierefrei gestalten lassen. Das Angebot des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales ist im Internet unter www.bitv-lotse.de zu finden.
Im Jahr 2011 gab es einen spektakulären Fehlstart. Ende Oktober 2012 konnte die Veranstaltung für Menschen mit Behinderung im Bundestag nachgeholt werden. Eingeladen hatten die fünf Bundestagsfraktionen. Sie wollten mit Betroffenen aus ganz Deutschland über die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention diskutieren. Der blinde Journalist Keyvan Dahesch war dabei und meint, dass hier eine Chance vertan wurde.
Den Termin wollte ich gerne wahrnehmen. Doch bekam ich die Einladung nicht vom Bundestagspräsidenten, sondern von einer Kollegin eine Woche vor der Veranstaltung. Bei der Akkreditierung half mir der Leiter des Pressereferats zu meiner Freude unbürokratisch. Auf meine Frage, ob ich wegen Blindheit und im Behindertenausweis amtlich dokumentierter Notwendigkeit ständiger Begleitung jemanden mitbringen dürfe, sagte die Mitarbeiterin einer anderen Abteilung: "Auch diese Person benötigt eine Akkreditierung. Die können wir Ihnen spätestens bis 13 Uhr am Freitag geben." – "Der Fernzug kommt aber nach 13 Uhr in Berlin an", sagte ich. "Dann muss Ihre Begleitung draußen bleiben."
Im vergangenen Jahr war die Veranstaltung abgesagt worden, weil der Bundestag mehr als hundert Frauen und Männern im Rollstuhl keine Barrierefreiheit garantieren konnte. Diesmal hatten sich laut Hubert Hüppe, Behindertenbeauftragter der Bundesregierung, 90 Frauen und Männer angemeldet, 84 kamen. Sie erhielten Einzelunterstützung durch das Technische Hilfswerk (THW). Die Frage, die alle umtrieb, lautete: "Warum hat man beim Umbau des Reichstagsgebäudes als Sitz des Bundestages 1994 nicht auch die Barrierefreiheit verwirklicht?"
Kurz vor Beginn der Umbauarbeiten hatten die Menschen mit Behinderung nach jahrzehntelangem Kampf die Aufnahme des Satzes "Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden" in Artikel 3 des Grundgesetzes durchgesetzt. Die Geschäftsführerin der Deutschen Sektion der weltweit agierenden Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben (ISL), die Rollstuhlfahrerin Sigrid Arnade aus Berlin, die im Vorjahr eine Diskussion hätte moderieren sollen, war dieses Mal nicht eingeladen worden. Dies wurde umso mehr bedauert, als Sigrid Arnade und der ebenfalls nicht eingeladene, äußerst erfolgreiche Landesbehindertenbeauftragte von Rheinland-Pfalz, Ottmar Miles-Paul, stark sehbehindert, nun keine Impulse geben konnten.
Da hatte Bundestagspräsident Norbert Lammert bei der Begrüßung gut reden. "Nehmen Sie kein Blatt vor den Mund", forderte er die Teilnehmer auf. Es waren ja keine Mikrofone und Kameras da, die die Probleme, Lösungsvorschläge und Wünsche der Teilnehmer sowie die Reaktionen der Parlamentarier hätten verbreiten können und die Abgeordneten an ihre Antworten erinnern würden. Ob Ottmar Miles-Paul, der nach Ansicht aller Sozial- und Selbsthilfeverbände das beste Landesbehindertengleichstellungsgesetz in der Bundesrepublik durchgesetzt hat, aus Angst nicht eingeladen wurde, er könne die Segnungen dieses Gesetzes darlegen? Womöglich würden dann ja auch andere auf die Idee kommen, Änderungen ihrer Landesgesetze und des Bundesbehindertengleichstellungsgesetzes zu verlangen.
"Das müssen der Bund und die Länder ohnehin tun, um die völkerrechtlich verbindlichen Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene zu realisieren", betonten die im Forum behinderter Juristen zusammengeschlossenen Frauen und Männer. Um die gesellschaftliche Teilhabe zu erreichen, benötigen Menschen mit schwerem Handicap ein Teilhabegeld. Denn: "Die nötigen Hilfen und Assistenzen gibt es nicht umsonst", lautete die Begründung.
Der Bundestagsabgeordnete und Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Hubert Hüppe, forderte die Sozialleistungsträger auf, gehandicapten Menschen schon jetzt die ihnen zustehenden Hilfen rasch und unbürokratisch zu gewähren, damit sie am Geschehen in der Gesellschaft voll teilnehmen können.
"Jede ausgeräumte Barriere erhöht die Lebensqualität nicht nur der Menschen mit Behinderung, sondern aller Menschen gleich in welchem Alter, mit und ohne Handicap", lautete das Resümee der zweitägigen Veranstaltung. Was aber heißt nun Barrierefreiheit? Barrierefrei sind alle Gebäude, Verkehrsmittel und Produkte, die alle Menschen gleichermaßen problemlos erkennen, erreichen und benutzen können. Wie lange müssen gehandicapte Menschen noch darauf warten?
Keyvan Dahesch (71) ist blind und arbeitet als Journalist. Er lebt mit seiner sehbehinderten Frau in Bad Homburg.
Nachdruck aus dem "Tagesspiegel" vom 4. Dezember 2012 mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Drei Nutzer von WinGuido stellen das Multifunktionsprogramm aus Italien vor.
In die Tiefen der Computertechnik einzusteigen, ist nicht jedermanns Sache. Muss es auch nicht. Das kostenlose Programm WinGuido zeigt, dass der Umgang mit dem PC gar nicht so schwer sein muss. Blinde und sehbehinderte Menschen können sich mit diesem Programm grundlegende Funktionen des Computers erschließen, können sich im Internet informieren oder per E-Mail kommunizieren – selbstständig, ohne fremde Hilfe.
WinGuido ist ein Multifunktionsprogramm, das per Sprachausgabe oder Braillezeile einen einfachen Zugang zum Computer ermöglicht. Der sehende Ingenieur Guido Ruggeri aus Italien hat das Programm in seiner Freizeit für einen erblindeten Bekannten entwickelt. Seit Anfang der 1990er Jahre arbeitet Ruggeri an WinGuido, berücksichtigte Wünsche weiterer Anwender mit Seheinschränkung und passte die Software an die Betriebssysteme an, die Microsoft im Laufe der Jahre auf den Markt brachte. Seit vergangenem Jahr ist WinGuido auch auf Deutsch verfügbar.
Anders als die üblichen Screenreader macht WinGuido nicht den gesamten Bildschirminhalt zugänglich. Vielmehr lassen sich Programme mit häufig benötigten Funktionen über eine einfache Oberfläche bedienen. So ermöglicht WinGuido das Erstellen von Texten und E-Mails, das Surfen im Internet, aber auch das Einscannen von Texten und Brennen von CDs. Zusammen mit weiteren Programmierern und Anwendern, die sich alle unentgeltlich für das Projekt engagieren, hat Ruggeri das Programm mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet. So kann man sehr einfach auf tausende Internetradiosender und YouTube-Videos zugreifen. Bisher nur für Italien gibt es unter anderem einen einfachen Zugang zum Bahnfahrplan, zu vielen Tageszeitungen, zu Wettervorhersagen und Kochrezepten.
WinGuido lässt sich auf Windows-Rechnern installieren und arbeitet mit bestimmten synthetischen Sprachausgaben und Braillezeilen sowie mit Anwendungsprogrammen wie Word zusammen. Welche das sind, ist auf der Webseite der Interessengemeinschaft sehgeschädigter Computernutzer (ISCB) nachzulesen: www.iscb.de/downloads/bl-index.htm. Auf dieser Seite oder unter www.winguido.it im Bereich Download kann das Programmpaket auch heruntergeladen werden.
Wer sich ausführlich über WinGuido informieren möchte, findet einen Artikel unter www.winguido.it/rec_tedesco.htm. Weitere Tipps gibt María García, die gut Deutsch spricht und erreichbar ist unter maria@winguido.it.
María García, Rolf Herfs und Reiner Delgado
"Klickern" ist eine verbreitete und tierfreundliche Methode im Hundetraining. Dass auch Menschen mit Seheinschränkung sie erfolgreich anwenden können, bewies kürzlich ein spezielles DBSV-Seminar für Führhundhalter. Doch bis sich alternative Methoden durchsetzen, ist es oft ein beschwerlicher Weg. Das zeigt schon die Geschichte von Helen Keller und Anne Sullivan.
Von Sabine Häcker
Helen Keller wurde 1880 in den Südstaaten der USA geboren und verlor im Alter von zwei Jahren ihren Seh- und Hörsinn infolge einer Hirnhautentzündung. Da das Kind mit seiner Umwelt nicht kommunizieren konnte, zeigte es oft heftige Wutausbrüche, weshalb die Familie schließlich Anne Sullivan als Erzieherin engagierte. Diese kannte sich im Unterrichten von blinden Kindern aus und hatte Erfahrung mit dem Fingeralphabet. Helen ließ sich beim Lernen jedoch schnell frustrieren und hatte Angst, sich auf die neue Bezugsperson einzulassen. Die Hauslehrerin musste sich also eine Strategie überlegen, um Zugang zu dem taubblinden Kind zu bekommen. Sullivan begann, Helens Wutanfälle zu ignorieren. Sobald sich das Kind aber beruhigt hatte, ging Sullivan zu ihm und tröstete es. Nach kurzer Zeit lernte Helen, sich zu beherrschen und Sullivan konnte anfangen, Wörter in ihre Hand zu buchstabieren. Die weitere Lebensgeschichte ist vermutlich bekannt: Helen Keller studierte, veröffentlichte Bücher, reiste durch die Welt und gilt wegen ihres selbstbestimmten Lebensstils noch heute als Vorbild für behinderte Menschen.
Was das alles mit Führhundausbildung zu tun hat? Versetzen wir uns noch einmal in die Zeit der Helen Keller: Ende des 19. Jahrhunderts wurden Kinder mit militärischem Drill erzogen. Sie sollten unbedingten Gehorsam leisten; Prügel und Essensentzug waren an der Tagesordnung. Anne Sullivan erkannte jedoch, dass Helen einfach nur frustriert war. Sie versuchte deshalb nicht, Helen mit den damals üblichen körperlichen Strafen zu maßregeln. Stattdessen ging sie von vier Grundannahmen aus. Erstens: Helen ist ein intelligentes Kind. Zweitens: Es ist nachvollziehbar, frustriert zu sein, wenn Kommunikation nicht möglich ist. Drittens: Wutanfälle häufen sich, wenn die Bezugsperson darauf reagiert. Viertens: Sobald ein Kommunikationssystem gefunden ist, wird alles einfacher.
In der Hundeausbildung überdauern die alten Erziehungsmethoden gemäß "Zuckerbrot und Peitsche" teilweise bis heute. Seit den 1960er Jahren gibt es aber auch hier neue Strömungen. Die "Anne Sullivan" des Tiertrainings heißt Karen Pryor. Die Biologin arbeitete in einem Aquarienhaus und sollte Wale für eine Show trainieren. Statt durch Reifen zu springen und Bälle zu jonglieren, verzogen die sich aber lieber auf den Beckenboden und boykottierten das Training. Wegen der Größe der sanften Riesen kamen körperliche Strafen erst gar nicht in Frage. Karen Pryor machte es deshalb wie Anne Sullivan. Sie ging von ähnlichen Grundannahmen aus und entwickelte mit der Zeit ein Kommunikationssystem, das funktionierte. Das Prinzip ist einfach: Wenn das Tier ein richtiges Verhalten zeigt, wird es belohnt. Wenn es ein unerwünschtes Verhalten zeigt, passiert nichts.
Doch Tiere haben eine kurze Verknüpfungszeit. Sie beziehen eine Belohnung auf das Verhalten, das sie ein bis zwei Sekunden zuvor gezeigt haben. Wollte Karen Pryor einen Wal also motivieren, vom Beckenboden nach oben zu schwimmen, musste sie ihm genau dann einen Fisch ins Maul werfen, wenn er in der Aufwärtsbewegung war. Verfehlte die Belohnung den Wal und landete auf dem Grund des Beckens, tauchte der Meeressäuger ab und die Abwärtsbewegung wurde belohnt. Für dieses Dilemma fand sie eine einfache wie geniale Lösung. Sie trainierte einen Pfiff als Belohnungssignal, den sie genau in der richtigen Sekunde geben konnte und der dem Tier bestätigte: "Was du eben gemacht hast, war richtig. Dafür bekommst du gleich einen Fisch." Wenn sich die Tiere aber auf den Beckenboden zurückzogen, packte Pryor den Fisch ein und entfernte sich vom Becken. Das hielten die Meeresriesen nicht lange aus. Sie wollten fressen und waren neugierig. Außerdem hatten sie keine Angst mehr, Fehler zu machen und probierten Neues aus, denn im schlimmsten Fall ignorierte Pryor sie nur.
Im Hundetraining hat sich statt des Pfiffs der Klicker durchgesetzt. Der Klicker ist ein kleines Kästchen, das ähnlich wie ein Knackfrosch ein Klickgeräusch macht. Immer, wenn der Hund etwas richtig macht, bekommt er punktgenau einen Klick, der die darauffolgende Belohnung wie Futter oder Spiel ankündigt. Erfolgreiches und freundliches Training ist aber nicht von einem kleinen Plastikkästchen abhängig. Wie auch bei anderen tierfreundlichen Erziehungsmethoden sind die Grundsätze entscheidend, die dahinterstehen: Trainingsziele in kleine Lernschritte unterteilen und den Fokus auf die Belohnung von Richtigem legen. Denn inzwischen ist erwiesen, dass Hunde – wie übrigens auch Menschen – durch Erfolgserlebnisse besser lernen, als wenn ihre Neugier aus Angst vor Strafe gebremst wird.
Klickern hat sich in Windeseile im Hundetraining durchgesetzt. In der Ausbildung von Führhunden kommt der Klicker aber bislang nur zögernd an. Ein Grund, weshalb die Methode abgelehnt wird, ist die Überzeugung, man müsse dazu sehen können. In der Ausbildung der Hunde zieht dieses Argument jedoch nicht, da sie von sehenden Trainern durchgeführt wird. Und auch blinde und sehbehinderte Hundehalter können über Berührung und Akustik Rückmeldung darüber bekommen, was ihr Hund gerade macht. Günstig ist es, Lernsituationen anfangs so zu gestalten, dass der Hund automatisch richtig handelt, oder den Hund im ersten Lernschritt mit einem Leckerli in die gewünschte Position zu locken. So können Menschen mit Seheinschränkung sichergehen, dass sie kein falsches Verhalten belohnen.
Aus Skepsis hat bisher niemand ein spezielles Klickerseminar für Führhundhalter angeboten. Der DBSV hat deshalb die Initiative ergriffen und mit vier erfahrenen Klickertrainerinnen ein Konzept erstellt. Mit Unterstützung der Aktion Mensch und der Bert Mettmann Stiftung fand dann im November 2012 zum ersten Mal ein Praxisseminar "Klickern für Führhundhalterinnen und Führhundhalter" statt. Alle Übungen waren so aufbereitet, dass sie ohne Sehvermögen durchführbar waren.
Die Teilnehmer trainierten sich in Rollenspielen erst einmal gegenseitig mit Klick und Gummibärchen. In der Rolle des Hundes lernten die Halter zum Beispiel, einen bestimmten Punkt an der Hand des Trainers mit dem Finger zu berühren oder verschiedene Gegenstände auf Signal hin zu unterscheiden und dem Trainer zu geben. Wichtig für die Rollenspiele ist, dass nichts mit Worten erklärt wird. Die einzigen Instrumente, über die ein Feedback gegeben wird, sind Klick und Belohnung. Im Grunde ist es wie beim Topfschlagen auf einem Kindergeburtstag, nur dass es kein "kalt" gibt. Zum Topf beziehungsweise zum Lernziel leitet man den Partner allein dadurch, dass man ihm sagt, wann es "heiß" ist. Das Rollenspiel ermöglicht, sich in die Situation des Hundes einzufühlen und persönlich zu erleben, welche Missverständnisse passieren, wenn eine Sekunde zu spät geklickt wird. Die in den Rollenspielen geübten Strategien wurden anschließend auf das Training mit Hund übertragen und mit dem eigenen Hund durchgespielt.
Nach dem Seminar können die Halter mit ihrem Hund zu Hause selbstständig Tricks und praktische Kommandos in kleinen Lernschritten einüben oder bestehende Befehle verfestigen. Sobald der Hund die Übung zuverlässig beherrscht, muss er nicht mehr für jeden Einzelschritt belohnt werden. Klickertraining eignet sich sowohl für einfache als auch komplexere Kommandos. Die Möglichkeiten reichen von Gehorsamsübungen wie dem Rückruf bis zum Anzeigen einer Ampel oder eines freien Sitzplatzes im Bus.
Das Ergebnis des Seminars lässt keinen Zweifel: Die Teilnehmer haben gezeigt, dass sie ihre Hunde mit dem Klickertraining als tiergerechte und freundliche Methode trainieren können. So können Hundehalter mit ihrem Tier über die Ausbildung hinaus arbeiten und seine Leistungen sogar perfektionieren. Das ist deshalb wichtig, weil Führhunde nur Höchstleistungen erbringen, wenn sie gut ausgebildet und optimal angeleitet werden. Unbedingte Voraussetzung ist, dass Mensch und Hund eine verlässliche und freundliche Kommunikation miteinander finden. Das Klickertraining bietet dafür ideale Voraussetzungen, denn so trainierte Hunde haben große Freude daran, Gelerntes anzuwenden und Neues zu lernen.
Für Führhundhalter bedeutet das aber auch, sich vom "automatisch funktionierenden Hilfsmittel-Hund" zu verabschieden und Experten in eigener Sache zu werden. Das fängt schon bei der Wahl der Führhundschule an. Interessenten sollten sich informieren, ob die Trainer mit tiergerechten Methoden ausbilden und in einem Einarbeitungslehrgang die Prinzipien und Kenntnisse für hundefreundliches Training vermitteln.
Anne Sullivan stand damals vor der Herausforderung, Helen Keller das Fingeralphabet zu vermitteln. Sie beschritt für ihre Zeit ungewöhnliche Wege, die sich erst Jahre später in der Kindererziehung etablierten. Karen Pryor stand ebenfalls vor einer großen Herausforderung. Ihre Methode hat inzwischen das Tiertraining revolutioniert. Diese Entwicklung wird auch die Führhunde als eine der letzten Hundeausbildungssparten erreichen. Denn Führhunde sind nicht nur bewährte Hilfsmittel, sondern auch treue Kameraden.
Sabine Häcker ist Führhundreferentin des DBSV.
Dazu zwei Bilder:
Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen wurden am 3. Dezember 2012 in Brüssel die Gewinner des "Access City Award" 2013 verkündet. Aus den 99 teilnehmenden Städten aus insgesamt 20 EU-Mitgliedstaaten ging Berlin vor Nantes (Frankreich) und Stockholm (Schweden) als Sieger hervor. Der Preis wird seit 2010 von der Europäischen Kommission gemeinsam mit dem Europäischen Behindertenforum vergeben und prämiert jährlich die behindertenfreundlichsten Städte Europas.
Die Jury hat Berlin wegen seiner strategischen und integrativen Behindertenpolitik ausgewählt. Es seien große Anstrengungen unternommen worden, die ehemals geteilte Stadt zugänglich und barrierefrei zu machen. Vor allem das öffentliche Verkehrssystem und die Investitionen zur Verbesserung der Zugänglichkeit bei Wiederaufbauprojekten wurden hervorgehoben. Der umfassende Ansatz Berlins in Bezug auf die Barrierefreiheit sei fest in der Stadtpolitik verankert und werde von den Entscheidungsträgern breit unterstützt.
Viviane Reding, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, lobte Berlin für seine Bemühungen und betonte zudem: "Barrierefreiheit eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten und kann auch zu Innovation und Wirtschaftswachstum beitragen. Deshalb steht die Barrierefreiheit im Zentrum der Europäischen Behindertenstrategie, und deshalb arbeiten wir auch an einem europäischen Rechtsakt über die Zugänglichkeit, den ich im Jahr 2013 vorlegen möchte."
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat am 13. Dezember 2012 entschieden, dass auch blinde Menschen Heilpraktiker werden dürfen. Geklagt hatte eine Frau aus Berlin, die infolge einer Netzhautdegeneration seit 2005 vollständig erblindet ist. Ihren Antrag auf eine Heilpraktikererlaubnis lehnte das Gesundheitsamt mit der Begründung ab, dass ihr aufgrund ihrer Erblindung die "gesundheitliche Eignung" für diesen Beruf fehle. Dem hat das Verwaltungsgericht Berlin widersprochen, woraufhin das Gesundheitsamt vor das Bundesverwaltungsgericht zog. Dieses stellte nun in letzter Instanz klar, dass die Blindheit der Klägerin nach den Vorschriften des Heilpraktikergesetzes kein Grund ist, die Heilpraktikererlaubnis zu versagen. Zwar könne sie solche Heilpraktikertätigkeiten nicht ausüben, die eine visuelle Wahrnehmung voraussetzen. Es verbleiben aber Bereiche, in denen sie selbstverantwortlich tätig sein kann. Hierzu gehört insbesondere die Behandlung all jener Erkrankungen, die sich allein mit manuellen Methoden diagnostizieren und therapieren lassen. Es sei daher unverhältnismäßig, der Klägerin die Heilpraktikererlaubnis zu verwehren. Dies folge aus dem Grundrecht auf freie Berufswahl und dem Diskriminierungsverbot aufgrund einer Behinderung im Grundgesetz. Wie schon das Verwaltungsgericht Berlin verfügte auch das Bundesverwaltungsgericht, dass die Klägerin neben der "allgemeinen Kenntnisprüfung" eine ergänzende Prüfung ablegen muss. Darin soll sie unter Beweis stellen, dass sie sich "der aus ihrer Blindheit folgenden Grenzen und erhöhten Sorgfaltspflichten für ihre Tätigkeit bewusst ist." Das Grundsatzurteil hat die blinde Rechtsanwältin Pamela Pabst erstritten (BVerwG 3 C 26.11).
Einen ausführlichen Beitrag zum Heilpraktikerurteil lesen Sie in der April-Ausgabe der "Gegenwart".
Dazu ein Bild: Neues Berufsfeld: Blinde Menschen dürfen Heilpraktiker werden.
In einem packenden Finale setzte sich das Team des MTV Stuttgart bei der Hallen-Trophy der Deutschen Blindenfußball-Bundesliga am 8. Dezember 2012 durch. Das 1:0-Siegtor gegen die Sportfreunde Blau-Gelb blista Marburg erzielte Nationalspieler Vedad Serikaya. Nach insgesamt 20 Partien landeten die anderen Teams und Spielgemeinschaften aus Berlin/Braunschweig, Würzburg und Dortmund/St. Pauli auf den verbleibenden Plätzen. Die Schwaben um Trainer Ulrich Pfisterer, die den Titel bei der Blindenfußball-Bundesliga 2012 den Marburgern überlassen mussten (vgl. "Gegenwart" 11/2012), konnten das Turnier in Kaiserslautern mit einem Torverhältnis von 12:2 bereits zum zweiten Mal klar für sich entscheiden.
Bei der Siegerehrung zeigte sich der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck begeistert von der gut besuchten Veranstaltung: "Danke für diesen tollen Fußballtag! Lassen Sie uns gemeinsam zeigen, welch toller Sport der Blindenfußball ist!" Weitere prominente Gäste der Hallen-Trophy waren die Kaiserslauterer Fußball-Legenden Horst Eckel und Hans-Peter Briegel sowie der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Markus Merk.
Dazu ein Bild: Mit Ministerpräsident und Pokal: Das Stuttgarter Team freut sich über die Hallen-Trophy.
Auf seiner Jahrestagung am 24. November 2012 in Kiel hat der Berufsverband der Orthoptistinnen Deutschlands (BOD) Sabine Kampmann mit dem Cüppers-Gedenkpreis ausgezeichnet. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung bei der orthoptischen Versorgung von Menschen mit Sehbehinderung gilt Kampmann als Expertin auf dem Gebiet "Low Vision". Seit 28 Jahren ist sie am Blindeninstitut Würzburg als Orthoptistin tätig. Darüber hinaus ist sie seit dem Jahr 2000 Geschäftsführerin der Low Vision-Stiftung. In dieser Funktion engagiert sie sich für die Vernetzung der verschiedenen Berufsgruppen, die an der Behandlung und Versorgung sehbehinderter Menschen beteiligt sind, und organisiert regelmäßig den Low Vision-Kongress, zuletzt im Herbst 2011.
Der Cüppers-Gedenkpreis wird alle vier Jahre an Orthoptistinnen oder Orthoptisten verliehen, die in der Praxis oder mit wissenschaftlichen Arbeiten einen zentralen Beitrag für ihr Fachgebiet geleistet haben. Der Namensgeber Professor Curt Cüppers gilt als Wegbereiter der Strabologie (Schielheilkunde) und Neuroophthalmologie in Deutschland und hat das Berufsbild der Orthoptistin, ein medizinischer Fachberuf mit staatlicher Anerkennung, wesentlich geprägt. Das Aufgabengebiet der Orthoptistin umfasst die Verhütung, Erkennung und Behandlung von Sehschwächen in jedem Alter.
Sie war der Joker des Deutschen Paralympics-Teams im Sommer 2012: Elena Krawzow kämpfte sich im Schwimmbecken zur Silbermedaille über 100 Meter Brust – und das, obwohl sie erst sechs Jahre zuvor Schwimmen gelernt hatte. In Interviews fielen ihr fröhliches Selbstbewusstsein und ihr enormer Leistungswille auf, im Schwimmbecken überzeugte ihr großes Talent, das heute keiner mehr übersehen kann. Das war nicht immer so.
Als Elena im Alter von elf Jahren ans Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte in Nürnberg (bbs nürnberg) kommt, ahnt sie selbst noch nicht, dass Schwimmen einmal ihre große Leidenschaft sein wird. 1993 in Kasachstan geboren, lebt Elena seit 2005 mit ihren Eltern in Bamberg, wo sie eine Hauptschule besucht. Dort läuft es nicht gut für sie: "Es war schwer, Schritt zu halten, meine Noten waren ziemlich schlecht", erinnert sich die sehbehinderte Sportlerin, deren Sehfähigkeit bei knapp acht Prozent liegt. Als ihre Eltern sie daraufhin nach Nürnberg schicken, rebelliert sie: "Dann gehe ich überhaupt nicht mehr in die Schule." Wochenlang verschanzt sie sich am bbs nürnberg in ihrem Zimmer. Das Heimweh macht ihr in den ersten beiden Jahren so zu schaffen, dass sie kaum jemanden an sich heranlässt.
Erst als sie Michael Heuer, den Leiter des Freizeitbereichs, kennenlernt, ändert sich die Situation grundlegend. "Michi", wie sie ihn heute nennt, wird auf das große sportliche Talent der inzwischen 13-Jährigen aufmerksam. Es gelingt ihm, das Eis zu brechen. Das junge Mädchen nutzt das sportliche Angebot wie niemand sonst: Sie tanzt, klettert, spielt Fußball – alles macht ihr Spaß, alles fällt ihr leicht. Und ganz nebenbei verbessern sich auch ihre Noten. Als nächstes kommt das Sportabzeichen dran: Heuer möchte herausfinden, wo Elenas Stärken liegen. Dabei zeigt sich, dass ausgerechnet das Schwimmen ihr zunächst widerstrebt, obwohl sie mit ihrer Größe von 1,76 Metern und ihren langen Armen wie geschaffen für diesen Sport ist. Doch mit den ersten Trainings- und dann auch Wettkampferfolgen ist ihr Ehrgeiz geweckt: Von nun an trainiert sie Tag für Tag, Woche für Woche, sechs Jahre lang.
Der Weg zu den Paralympics 2012 in London wird ihr durch ihre Spitzenleistung bei den Deutschen Schwimm-Meisterschaften für Körperbehinderte Ende Juni geebnet: Hier verbessert sie ihre persönliche Bestzeit über 100 Meter Brust um fünf Sekunden und schwimmt damit Europarekord in ihrer Startklasse SB 13. Für Bundestrainerin Ute Schinkitz Grund genug, die junge Frau kurzfristig in ihr Team aufzunehmen und sie in vier Disziplinen starten zu lassen: 50 Meter Freistil, 100 Meter Freistil und Brust und 200 Meter Lagen. Ihr Trainer ist Günter Zirkelbach vom TSV Altenfurt. Er schreibt ihr den Trainingsplan, während Michael Heuer, ihr Mentor und Unterstützer im Alltag, die Übersicht in Schriftgröße 22 für sie ausdruckt. Elena betont jedoch, dass sie gut allein zurechtkommt. "Michi" ist für sie kein "Betreuer", das Wort mag sie nicht. "Ich sage nicht: 'Er hilft mir', das klingt immer so bedürftig. Er hat meine Termine im Kopf, erledigt viel Organisatorisches für mich, und unser Verhältnis ist freundschaftlich. Wir gehen auch gemeinsam shoppen oder ins Kino."
Nach London fährt Elena allein. Und am 8. September ist es so weit: Die junge Sportlerin feiert ihren bisher größten Triumph, als sie die Silbermedaille über 100 Meter Brust mit einer Zeit von 1:20,31 gewinnt. Nur die Australierin Prue Watt ist mit 1:19,19 noch schneller als sie. "Die Olympiade, überhaupt meine Schwimmkarriere ist das Beste, was bisher in meinem Leben passiert ist", sagt Elena.
Dennoch steht jetzt, ein knappes halbes Jahr nach den Paralympischen Spielen, für Elena die berufliche Zukunft im Vordergrund. Sie möchte Physiotherapeutin werden und absolviert eine Ausbildung am bbs nürnberg. Obwohl in diesem Beruf der Tastsinn eine große Rolle spielt, ist der jungen Frau wichtig, jede Restsehkraft für ihre Arbeit zu nutzen. Schon immer hat sie sich für den medizinischen Bereich interessiert. Die Physiotherapie reizt sie, weil sie viele verschiedene Berufswege eröffnet. Auch hier zeigt Elena Ehrgeiz und Willensstärke: Zwei Jahre dauert ihre Ausbildung noch, danach will sie an der Uni ihren Bachelor im Fach Physiotherapie machen.
Sportlich muss sie dadurch natürlich einen Gang zurückschalten. Sie ist bodenständig genug, das realistisch einzuschätzen. Das Lernen kostet Zeit und Energie, und es gehört viel Kraft dazu, nach der Schule, die meist bis 18 Uhr dauert, noch zu trainieren. "Es ist mir wichtig, dass meine Leistung nicht absinkt, ich versuche, mich für die nächsten Wettkämpfe zu rüsten." Aber sie sagt auch, dass sie im Moment nicht daran denke, sich zu steigern und ihre persönlichen Bestzeiten zu toppen. Überhaupt geht die junge Frau erstaunlich ruhig und vernünftig mit dem Rummel um ihre Erfolge um. Ihr Umfeld reagiere unterschiedlich: "Viele sagen, dass sie stolz auf mich sind, dass sie es toll finden. Aber manchmal spürt man auch Neid." Und eines ist ihr ganz wichtig: Ohne "Michi" und andere Unterstützer wäre sie nie so weit gekommen. "Was ich erreicht habe, hätte ich nicht allein geschafft. Man braucht Menschen, die einen motivieren, die an einen glauben. Vertrauen ist ganz wichtig!"
Dr. Susanne Niemuth-Engelmann
freie Journalistin in
Berlin
Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Das Bild zeigt eine junge Frau, von der Seite fotografiert. Sie hat den Kopf leicht nach links zur Kamera gedreht. Ihre langen, blonden Haare fallen weit über die Schultern und umspielen ihren Oberkörper. Sie trägt einen gemusterten Badeanzug und eine Kette mit Anhänger. Ihre Gesichtszüge sind ebenmäßig, sie lächelt zurückhaltend.
Der schwierigste Schritt ist vielleicht der, sich für eine Schulung in Orientierung und Mobilität zu entscheiden. Man muss die eigene Behinderung akzeptieren und bereit sein, mit dem Langstock neue Erfahrungen zu sammeln, um auf den alltäglichen Wegen zur Arbeit oder zum Einkaufen wieder zu mehr Unabhängigkeit zu gelangen. Die "Gegenwart" hat einen Rehalehrer beim Erstbesuch eines Schulungsteilnehmers begleitet.
Von Peter Brill
Ich sitze im Zug und fahre durch Mecklenburg-Vorpommern. Der Winter hat pünktlich zum Dezember Einzug gehalten. Ein Spaziergang durch den Schnee wäre schön, aber ich bin unterwegs zu einem Vorgespräch mit Herrn Meyer, einem neuen Schulungsteilnehmer. Im Gepäck habe ich den zu erarbeitenden Schulungsplan, elf verschiedene Langstöcke und eine Auswahl an Stockspitzen. Obwohl es nicht üblich ist, wollen wir uns bei unserem ersten Treffen schon der Auswahl des Langstocks widmen.
Nun stehe ich vor der Haustür. Es ist immer ein spannender Moment. Was für ein Mensch ist Herr Meyer? Werden wir uns verstehen? Immerhin ist die Schulung in Orientierung und Mobilität auch Vertrauenssache. Schnell kommen wir ins Gespräch und meine Aufregung verfliegt. Herr Meyer ist infolge eines Diabetes erblindet, ansonsten ist er fit, geistig wie körperlich. Er lacht gerne trotz seiner Probleme. Ein kleiner Sehrest ist ihm geblieben. Er fürchtet, auch noch diesen zu verlieren, was mir nur allzu verständlich ist.
Schon geht es an die Stockauswahl. Den aus Kohlefaser oder den aus Aluminium – das ist ihm eigentlich egal. Der Griff ist das Wichtige, so sagt er, denn den hat er die ganze Zeit in der Hand. Auch die Gewichtsunterschiede der Stöcke sind ihm gleich. "Im Handgelenk habe ich kein Problem, nur in den Fingern, da fängt der Zucker auch schon an zu knabbern", meint Herr Meyer. Es soll ein Holzgriff sein, ein Material, das im Sommer nicht zum Schwitzen in der Hand verleitet und im Winter nicht kalt ist.
Als Stockspitze empfehle ich Herrn Meyer die schwere Rollspitze. Sie liegt auf dem Boden auf und gibt durch ihr Gewicht deutlichere Informationen an den Nutzer des Langstockes. Die Rollspitze aus Aluminium stecke ich wieder ein. Die empfehle ich Leuten, die Probleme mit dem Gehör haben. Denn sie erzeugt klare Geräusche, die sich besser auswerten lassen. Aber hören tut Herr Meyer gut.
Die Länge des Stockes wird heute nur grob geschätzt. Während der Schulung wird sich herausstellen, ob Herr Meyer draußen auch so große Schritte macht wie auf dem Weg zur Küche, als er uns Wasser holt. Gut möglich, dass er einen längeren Stock braucht. Wenn Herr Meyer mit dem Langstock eine Kante wahrnimmt, soll er noch einen Schritt haben, bevor er die Kante übertritt oder an ihr stehen bleibt. Große Schritte – längerer Stock: Mit dieser Faustregel soll sichergestellt werden, dass der Stock immer einen Schritt voraus ist.
Es geht an den Schulungsplan. Da ist der Kreisverkehr, und auch die Ampelkreuzung macht ihm Sorgen. Er kann die Farben nicht mehr erkennen. Ohnehin geht er nicht mehr allein hinaus, nur mit seiner Frau oder den Kindern. In der Kaufhalle hat er Probleme beim Lesen der Preise. Ich empfehle Herrn Meyer, im Rahmen der Schulung ein Monokular zu testen, damit er seinen Sehrest besser nutzen kann. Ein Monokular, wundert sich Herr Meyer. Ja, sage ich, so ein Piratenfernrohr, wie wir es aus dem Fernsehen kennen, nur kleiner und in einer Hand zu halten und – ja, stabiler gebaut und in besserer Qualität. Herr Meyer ist einverstanden. Also landet das Monokular auf dem Schulungsplan, so wie die Stocktechniken, die Treppentechnik, die Straßenüberquerungen, der Kreisverkehr, die Ampelkreuzung und der Einkauf.
Richtig glücklich ist Herr Meyer aber noch nicht. Er macht sich Sorgen, was geschieht, wenn sein Sehrest verschwindet. Schon jetzt hat er Mühe, herunterhängende Zweige wahrzunehmen. Das empfindet Herr Meyer besonders bei den Rosenbüschen, die in der Straße nebenan an den Hauswänden wachsen, als sehr unangenehm. Das glaube ich ihm sofort, denn er atmet die Höhenluft jenseits der 1,90 Meter.
Ich kann ihn beruhigen. Der Stock wird für die Sicherheit am Boden sorgen. Dann muss er nicht mehr so viel nach unten auf den Weg schauen, sondern kann den Sehrest nutzen, um Hindernisse in Kopfhöhe besser zu erkennen. Und wenn das nichts nützt, gibt es auch noch andere Hilfsmittel, so genannte Hindernismelder. Sie funktionieren mit Ultraschall oder Laser. Wir hören und sehen beides nicht. Trifft so ein Signal aber auf ein Hindernis, wird es reflektiert und akustisch oder taktil gemeldet. Herr Meyer wird das Hindernis also rechtzeitig erkennen und ihm ausweichen können. Allerdings ist die Schulung mit dem Langstock Voraussetzung für die Arbeit mit einem solchen Hindernismelder. Da ist die Auswahl übrigens groß. Es gibt Geräte, die man umhängen kann, die in ein Stirnband, eine Brille oder in den Griff des Langstockes integriert sind. Aber diese Entscheidung steht bei Herrn Meyer noch nicht an. Erst muss abgewartet werden, ob der Langstock allein die erforderliche Sicherheit bringt. Stellt sich heraus, dass er nicht ausreicht, wird die Krankenkasse einen Hindernismelder finanzieren und auch die Kosten für die Schulung mit diesem Gerät übernehmen.
Eine Alternative ist auch der Blindenführhund. Die Kassen tun sich oft schwer mit der Finanzierung. Letztendlich bleibt ihnen aber nichts anderes übrig, wenn Herr Meyer nachweisen kann, dass er ihn zur Befriedigung seiner Grundbedürfnisse im Bereich der Mobilität braucht. Der Blindenführhund kann selbst sehen und sein Herrchen sicher um alle Hindernisse herumführen. Allerdings muss man bereit sein, dem Blindenführhund vollkommen zu vertrauen. Das fällt Leuten mit einem Sehrest oft schwer. Denn natürlich nutzt jeder auch den kleinsten Sehrest noch gerne und nimmt so dem Hund die Arbeit ab. Außerdem wäre da noch die Wahl der Führhundschule – auch nicht einfach. Die letzten Gedanken sind aber nur meine, denn der Blindenführhund ist heute kein Thema.
Herr Meyer erkundigt sich nach dem Verlauf der Schulung mit dem Langstock. Im Rathaus, das Gebäude ist nicht weit, werden wir die Stocktechnik erarbeiten und Treppen mit dem Langstock erklimmen. Planarbeit ist angesagt, denn die verschiedenen Routen im Gebäude wollen erst einmal absolviert sein. Wo bin ich? Wo will ich hin? Wie komme ich dorthin? Diese Fragen wird sich Herr Meyer nicht nur im Rathaus, sondern auch später bei den Routen durch die Stadt stellen müssen. Denn natürlich bleiben wir nicht im Rathaus, wir wollen seine Stadt zurückerobern – den Weg zur Bank, zum Hausarzt, zur Kaufhalle. Wenn nötig, so erzähle ich, bastele ich mit den Leuten einen Plan. Da gibt es Legosteine, Magnettafeln oder Schwellkopien. Jedes Material ist recht, Hauptsache, Herr Meyer findet sich auf dem Plan zurecht. Wo Norden ist, wird ihm notfalls der Kompass verraten. Ein Navigationssystem wird Herr Meyer nicht brauchen. Zumindest nicht in seiner Stadt, da kennt er sich aus.
Herr Meyer ist beruhigt. Was er noch nicht weiß, ist, dass auch bei der Arbeit mit dem Langstock kein Meister vom Himmel gefallen ist. Aber dafür sind wir Rehalehrer ja da – blinde und sehbehinderte Menschen zu begleiten und ihnen Schritt für Schritt zu mehr Mobilität und Unabhängigkeit zu verhelfen.
Peter Brill ist Rehalehrer in Mecklenburg-Vorpommern und wohnt in Schwerin. Seit 1999 ist er Mitglied des Vorstandes der berufsständischen Organisation, die seit 2008 der Bundesverband der Rehabilitationslehrer für Blinde und Sehbehinderte ist.
Wollen Sie mehr über das Angebot von Rehalehrern erfahren? Dann wenden Sie sich an Ihren
Landesverein
Tel.: 0 18 05 / 666 456 (0,14 Euro/Min. aus
dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.)
oder an den
Bundesverband der Rehabilitationslehrer für Blinde und
Sehbehinderte
Tel.: 0 70 00 / 2 66 27 38 (max. 0,12 Euro/Min. aus dem
Festnetz, Mobilfunk evtl. abweichend)
E-Mail:
info@rehalehrer.de
www.rehalehrer.de
Ein Buch-Tipp von Karl Kliebhahn, Bayerische Blindenhörbücherei
"Der Russe ist einer, der Birken liebt" ist das literarische Debüt von Olga Grjasnowa, einer 28-jährigen Absolventin des Deutschen Literaturinstituts Leipzig. Im aserbaidschanischen Baku geboren, lebte sie später in Polen, Russland und Israel, bevor sie nach Deutschland kam. Genau wie ihre junge, eigenwillige Protagonistin Mascha, die fünf Sprachen fließend spricht, fühlt sie sich verschiedenen Kulturen zugehörig und zugleich heimatlos. Wenn sie von Mascha erzählt, sind die Grenzen zwischen Roman und Autobiografie daher stets fließend. Mascha hat den palästinensisch-israelischen Konflikt ebenso wie die Auseinandersetzungen zwischen Armenien und Aserbaidschan erlebt und kämpft sich heute durch den deutschen Alltag mit seiner Bürokratie und seinem stets gegenwärtigen Rassismus. Olga Grjasnowa schreibt erfrischend nüchtern und mit wachem Blick, frei von Ressentiments.
Olga Grjasnowa: Der Russe ist einer, der Birken liebt
1
CD DAISY (400 Minuten)
Sprecherin: Sophie Wendt
Ein Buch-Tipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei
Ihr Stil wurde bereits mit dem von Woody Allen verglichen. Die 1946 in Deutschland geborene, australisch-amerikanische Autorin Lily Brett ist von Haus aus Journalistin. In ihrem biografischen Roman beschreibt sie, wie sie mit 19 Jahren beginnt, für ein Rockmagazin zu schreiben. Sie interviewt Rockgrößen wie Jimi Hendrix, The Who, Janis Joplin und die Rolling Stones. Zum Glück ahnen ihre Eltern nicht, dass sie mit Musikern zu tun hat, die mit freier Liebe und Drogen experimentieren. Die junge Frau trägt schwer an dem Erbe ihrer Eltern, die das Konzentrationslager überlebt haben. Sie fühlt sich schon schuldig, weil sie Übergewicht hat. Ihre Mutter verabscheut dicke Menschen. Sie wog 35 Kilo, als die Befreier kamen – dick waren nur die Aufseher. Mit viel Humor und Wärme erzählt Lily Brett von ihren Erlebnissen in den Sixties.
Lily Brett: Lola Bensky
1 CD DAISY (575 Minuten)
Sprecherin: Andrea Schunck
Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei
Köln im Jahr 1259. Die junge Braumeisterin Madlen führt mit ihrem Mann Konrad eine Brauerei mit angeschlossener Gastwirtschaft. Doch dann wird Konrad heimtückisch ermordet und laut Gesetz muss Madlen innerhalb von einem Jahr einen Brauer heiraten, um ihre Braulizenz behalten zu können. Elf Monate später führt sie zusammen mit dem Brauknecht Caspar die Geschäfte, ein Heiratskandidat ist immer noch nicht in Sicht. Die einzigen beiden Brauer, die in Frage kämen, will Madlen nicht. Hoffnung erscheint in Gestalt des ehemaligen Kreuzritters Johann. Gegen viel Geld kauft Madlen ihn frei und heiratet ihn. Doch damit fängt das Abenteuer der Ehe erst an. Denn zunächst muss Madlen den misshandelten Ritter gesund pflegen und dann kennenlernen, schließlich wird sie mit ihm den Rest ihres Lebens verbringen. Außerdem hat Johann eine dunkle Vergangenheit und es gibt Mächte in Köln, die an Madlens Brauerei wollen.
Charlotte Thomas: Das Erbe der Braumeisterin
1 CD DAISY
(1.020 Minuten)
Sprecherin: Linda Kochbeck
Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.
Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info
Die Klassiker kennt jeder. Aber wer hat schon mal einen Orangen-Buttermilch-Gugelhupf, einen Apfel-Eierlikörpudding-Gugelhupf oder einen Dinkel-Sesam-Gugelhupf probiert? Margareta Maurer ist eine Gugelhupf-Fanatikerin im besten Sinne. Mit viel Liebe zum Backen und viel Kreativität schafft sie immer wieder neue Variationen. In ihrer Sammlung "100 x Gugelhupf" finden sich ihre besten bisher unveröffentlichten Rezepte – zum Nachbacken, für viele Anlässe. Sogar pikante Varianten sind dabei. Lecker!
Margareta Maurer: 100 x Gugelhupf
1 CD DAISY (158
Minuten)
Preis: 15 Euro
Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59
88-136 oder -144 (AB)
E-Mail:
bit-bestellservice@bbsb.org
In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg
Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen. Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt
atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail:
atz@blindenzeitung.de
Gesucht werden zehn Städte, deren Namen sich aus zwei Wörtern folgender Bedeutung zusammensetzen. In Klammern sind die Länder angegeben, in denen die jeweiligen Städte liegen.
Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Februar an den
DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an
gegenwart@dbsv.org
Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.
Robe – Tuch – Weste – Latz – Hut – Gewand – Kleid – Tracht – Rock – Muff
Unter den "Gegenwart"-Lesern gibt es eine eingefleischte Rätselgemeinde. Kaum ist die neue "Gegenwart" erschienen, trudeln schon die ersten Lösungen bei der Redaktion ein. Sind die Rätsel nicht zu schwer, lassen sich gleich noch mehr Leser vom Rätselfieber anstecken. Anfang Januar sind alle richtigen Einsendungen aus dem Jahr 2012 in der großen Lostrommel gelandet. Die Glücksfee hat drei Gewinner gezogen, die sich nun über folgende Preise freuen dürfen:
Hinweis: Private Kleinanzeigen, in denen elektronische Hilfsmittel zum Verkauf angeboten werden, müssen den Zusatz "Privateigentum" enthalten. Anzeigen, die diesen Zusatz nicht enthalten, werden künftig nicht angenommen. Auch dürfen diese Anzeigen nicht unter Chiffre-Nummer geschaltet werden. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Die Redaktion
Handy Nokia 6630 mit Sprachausgabe, Preis: 100 Euro zzgl. Versand,
Tel.: 06 51 / 9 96 31 33
Vorlesegerät "hedoScan K" (Neupreis: 3.067 Euro), 3 Jahre alt, wenig gebraucht, natürliche Sprachausgabe, inkl. Handbuch, meistbietend zu verkaufen.
E-Mail: rblume@t-online.de
Out Spoken (Sprachausgabe für den Computer); elektronisches Wörterbuch Korpus; sprechende Personenwaage Talking und Küchenwaage; Dosenöffner (Safe Cut); Randstandsfüllanzeige für Wasserglas; Temperaturmesser; Wecker; div. Spiele wie z.B. Holzbrett Mensch ärgere Dich nicht, Schach usw.; Preise: VHS.
Tel.: 01 72 / 1 89 00 29
Wer schreibt mir? Wer ruft mich an? Egal, ob jung, ob alt. Ich freue mich über jeden Anruf.
Chiffre: 01/02/2013
www.braille-collection.com – Die Modeserie für Blinde
Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.
SynPhon GmbH
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Hörbücher und Hörspiele mit kostenlosem Brailleschrift-Aufkleber. Wir beraten Sie gern!
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66
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Wir ermöglichen seit 25 Jahren im beruflichen und privaten Bereich Ihre individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln.
Seit dem 11.12.2007 ist die Firma AASB nach DIN ISO 9001 zertifiziert.
AASB M. Seidling
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Optional: Zusatztastatur für LS20 CR+
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Auf unserer Homepage www.marland.eu ist immer was los! Hier finden Sie stets eine große Auswahl an Produkten für Blinde und Sehbehinderte – also einfach mal reinschauen!
Marland GmbH – Spezialversand für
Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Str. 6, 88326 Aulendorf
Tel.:
0 75 25 / 92 05-0 oder 0 08 00 / 63 63 63 63
E-Mail:
info@marland.eu oder
bestellung@marland.eu
Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!
Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de
Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.
– Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099
Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail:
lhz@bsv-sachsen.de
Das Foto in der Schwarzschriftausgabe zeigt eine Frau, Mitte 20. Sie trägt einen weißen Rollkragen-Pullover und einen dunklen Blazer. In der rechten Hand hält sie schriftliche Unterlagen. Mit dem linken Arm lehnt sie an einem Firmenschild, auf dem SSI Schäfer zu lesen ist. Der Anzeigentext lautet:
Passt! Katharina Ljaschenko (27), sehbehindert, arbeitet jetzt als Team-Assistentin in der Logistik-Branche.
Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
– Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.:
09 31 / 90 01-0
E-Mail:
info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de
In unserem Haus fühlen sich nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen wohl. Auch sehende Gäste sind bei uns herzlich willkommen!
Es erwarten Sie:
Fordern Sie unser aktuelles Programm an!
Wir freuen uns auf Sie!
AURA-Hotel
Alte Römerstr. 41-43, 82442
Saulgrub/Oberbayern
Tel.: 0 88 45 / 99-0
Fax: 0 88 45 / 99-121
Internet:
www.aura-hotel.de
E-Mail:
info@aura-hotel.de
Träger: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.
Das sprechende Produkterkennungssystem – kleiner, leichter, schlauer
Mit dem aktuellen, sehr kompakten "EinkaufsFuchs" ist es Ihnen möglich, unabhängig und komfortabel einkaufen zu gehen. Auch zu Hause behalten Sie leicht den Überblick, ob bei Vorräten, Büchern oder der CD-Sammlung. Der "EinkaufsFuchs" ist klein, 300 g leicht, akkubetrieben und verfügt über eine klare Sprachausgabe. Er kennt über zwei Millionen handelsübliche Produkte und kann stets aktualisiert werden. Das Gerät kostet 3.389,00 Euro und kann mit entsprechender Verordnung von der Krankenkasse finanziert werden. (Bestellnummer 2020705)
Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Bleekstr. 26,
30559 Hannover
Verkauf Hannover:
Tel.: 05
11 / 9 54 65-0
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83
12 (0,14 €/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail:
info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
Internet:
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de
Taster "Berlin"
Akustik "Berlin"
net.1
RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 0 52 52 / 97 06-0
www.rtb-bl.de
Wussten Sie, dass es für RP zum allerersten Mal eine zugelassene Behandlung gibt?
Wenn Sie an der fortgeschrittenen Form von RP leiden, sind Sie möglicherweise geeignet für die Implantation eines Argus II Retinaprohesensystems (Argus II), welches die Sehfähigkeit von solchen Patienten teilweise wiederherstellen kann. Second Sight Medical Products (Sarl) aus Lausanne in der Schweiz hat Argus II, die einzige zugelassene Retinaprothese der Welt, in vier deutschen Zentren verfügbar gemacht. Argus II erhielt die Genehmigung zur Anbringung des CE-Zeichens 2011 auf der Basis von Ergebnissen aus einer kontrollierten, multizentrischen, internationalen Langzeitstudie, in der die Leistungsfähigkeit des Systems an erblindeten RP-Patienten eindeutig demonstriert wurde. Argus II kann unter Umständen von den Krankenkassen vergütet werden – für weitere Einzelheiten wenden Sie sich bitte an eine der unten genannten Augenärzte.
"Wir hatten vor kurzem das erste Argus II-Benutzertreffen in Hamburg, wo Patienten, die Argus II vor Monaten bis zu mehreren Jahren implantiert bekommen haben, sich trafen. Sie bestätigten, was die klinische Studie zuvor ebenfalls gezeigt hat, nämlich dass Argus II eine bedeutende Therapie für Patienten darstellt, die von RP schwer betroffen sind", sagte Dr. Greg Cosendai, Leiter der europäischen Aktivitäten der Firma. "Über die Leistungsfähigkeit und Sicherheit hinaus, die in der genannten Studie dokumentiert wurden, haben wir auch die bemerkenswerte Langzeit-Funktionsfähigkeit des Systems gezeigt. Patienten haben das System nach heutigen Stand bereits mehr als fünf Jahre lang täglich benutzt."
Die Firma ermutigt alle, die an RP leiden, sich näher zu informieren durch Kontaktaufnahme mit einem der unten genannten deutschen Retinaprothese-Kompetenzzentren oder durch einen Besuch auf unserer Webseite www.2-sight.com oder durch Kontaktaufnahme mit dem Hersteller per
E-Mail:
patients@2-sight.com oder
Telefon 00 31 / 73 / 3 03-05 96
Kontaktinformation für die Retinaprothese-Kompetenzzentren in Deutschland:
Städtisches Klinikum Karlsruhe:
Prof. Augustin
Tel.: 07 21 / 9 74 20 34
E-Mail:
h.scheerbaumann@googlemail.com
Uniklinik Köln:
Prof. Kirchhof
Tel.: 02 21 / 4
78 43 13
E-Mail:
retina-implant@uk-koeln.de
Klinikum rechts der Isar München:
Prof. Lohmann
Tel.: 0 89 / 41 40 23 20
E-Mail:
Nikolaus.Feucht@mri.tum.de
Universitätsklinikum Aachen:
Prof. Walter
Tel.:
02 41 / 80 88-1 92
E-Mail:
lichtblick@ukaachen.de
Das BIT-Zentrum des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e.V. produziert Medien in Blindenschrift, als Großdruck, taktile Abbildung oder Hörbuch. Zum Beginn ab Mai 2013 oder später bieten wir eine zunächst bis 31.3.2015 befristete Stelle in Teilzeit mit 20 Stunden / 4 Arbeitstage pro Woche.
Mitarbeiter/in im Bereich Textservice
Sie unterstützen uns bei der Punktschrift- und Medienproduktion. Von der Erfassung der Texte mit OCR-Software, über Korrektur und Formatierung für die Punktschriftumsetzung begleiten Sie den Produktionsprozess bis zum fertigen Buch. Als Experte für Punktschrift passen Sie die Programme HBS, RTFC und MS-Office-Anwendungen an die Anforderungen effizienter Arbeitsprozesse an. Mit Ihren Fachkenntnissen im DAISY-Bereich entwickeln Sie Lösungen für DAISY-Volltextbücher und synthetische Audioproduktionen.
Es erwartet Sie eine anspruchsvolle, abwechslungsreiche und kreative Tätigkeit.
Ihre Voraussetzungen:
Wir bieten eine Bezahlung nach den Bestimmungen des Tarifvertrags im öffentlichen Dienst (TVöD), mit zusätzlicher Altersversorgung und Beihilfeversicherung. Die Regelarbeitszeit beträgt 20 Wochenstunden.
Ihre Bewerbung in digitaler Form senden Sie bitte bis spätestens 28.02.2013 an personalverwaltung@bbsb.org
Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.
Personalverwaltung, Frau Bergmoser
Arnulfstr. 22, 80335
München
Schwerbehinderte Bewerber werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.
Fr., 1.2.13, 19.25 Uhr, ZDF
Der Landarzt
– Himmlische Zeichen
Fr., 1.2.13, 20.15 Uhr, ARD
Als meine Frau mein
Chef wurde ...
Fr., 1.2.13, 22.00 Uhr, ARD
Tatort
– Schmale Schultern
Sa., 2.2.13, 9.55 Uhr, ORF2
Lotti auf der
Flucht
So., 3.2.13, 0.00 Uhr, NDR
Der Chinese (Teil
1)
So., 3.2.13, 12.30 Uhr, SWR
In aller
Freundschaft – Klärungsbedarf
So., 3.2.13, 20.15 Uhr, ARD
Tatort
– Die schöne Mona ist tot
So., 3.2.13, 20.15 Uhr, ORF2
Tatort
– Die schöne Mona ist tot
Mo., 4.2.13, 23.15 Uhr, NDR
Der Chinese (Teil
2)
Di., 5.2.13, 0.10 Uhr, 3sat
37 Grad
– Mann, bin ich schön!
Di., 5.2.13, 19.25 Uhr, ZDF
Die
Rosenheim-Cops – Ausgetestet
Di., 5.2.13, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde
– Das Wunder Leben – Jäger und
Gejagte
Di., 5.2.13, 20.15 Uhr, ARD
Um Himmels
Willen – Rotkäppchen
Di., 5.2.13, 21.00 Uhr, ARD
In aller
Freundschaft – Mitten ins Herz
Di., 5.2.13, 22.00 Uhr, NDR
Polizeiruf 110
– Stillschweigen
Mi., 6.2.13, 19.25 Uhr, ZDF
Küstenwache
– Geschäfte mit dem Tod
Do., 7.2.13, 0.00 Uhr, ORF2
Blatt &
Blüte – Die Erbschaft
Do., 7.2.13, 19.25 Uhr, ZDF
Heldt
– Tod in der Nachbarschaft
Do., 7.2.13, 20.15 Uhr, WDR
Tatort
– Das Mädchen Galina
Fr., 8.2.13, 19.25 Uhr, ZDF
Der Landarzt
– Entführt
Sa., 9.2.13, 21.45 Uhr, NDR
Tatort
– Borowski und der vierte Mann
So., 10.2.13, 20.15 Uhr, ARD
Tatort
– Schmutziger Donnerstag
So., 10.2.13, 20.15 Uhr, ORF2
Tatort
– Schmutziger Donnerstag
Mo., 11.2.13, 0.00 Uhr, ARD
Tatort
– Schmutziger Donnerstag
Mo., 11.2.13, 20.15 Uhr, WDR
Tatort
– Das zweite Gesicht
Di., 12.2.13, 19.25 Uhr, ZDF
Die
Rosenheim-Cops – Die letzte Beichte
Di., 12.2.13, 20.15 Uhr, ARD
Um Himmels
Willen – Dummer Zufall
Di., 12.2.13, 21.00 Uhr, ARD
In aller
Freundschaft – Sirenengesang
Di., 12.2.13, 21.15 Uhr, NDR
Neues aus
Büttenwarder – Vizekönig
Mi., 13.2.13, 19.35 Uhr, ZDF
Küstenwache – Dunkle Verschwörung
Mi., 13.2.13, 20.15 Uhr, ARD
Stille
Mi., 13.2.13, 20.15 Uhr, ORF2
Die
Auslöschung
Do., 14.2.13, 19.25 Uhr, ZDF
Heldt
– Kopf des Indianers
Do., 14.2.13, 20.15 Uhr, WDR
Tatort
– Martinsfeuer
Fr., 15.2.13, 19.25 Uhr, ZDF
Der Landarzt
– Gesichtsverlust
Fr., 15.2.13, 20.15 Uhr, ARD
Nur mit Euch!
Fr., 15.2.13, 22.00 Uhr, ARD
Tatort
– Schwarze Tiger, weiße Löwen
Fr., 15.2.13, 22.35 Uhr, 3sat
Aimée &
Jaguar
Sa., 16.2.13, 20.15 Uhr, SWR
Freiwild
– Ein Würzburg-Krimi
Sa., 16.2.13, 21.40 Uhr, NDR
Milchgeld
– Ein Kluftingerkrimi
Sa., 16.2.13, 23.35 Uhr, SWR
Freiwild
– Ein Würzburg-Krimi
So., 17.2.13, 12.30 Uhr, SWR
In aller
Freundschaft – Sirenengesang
So., 17.2.13, 20.15 Uhr, ARD
Tatort
– Zwischen den Fronten
So., 17.2.13, 20.15 Uhr, ORF2
Tatort
– Zwischen den Fronten
Mo., 18.2.13, 0.35 Uhr, ARD
Tatort
– Zwischen den Fronten
Mo., 18.2.13, 20.15 Uhr, SWR
Alles Chefsache!
Mo., 18.2.13, 20.15 Uhr, ARD
Die fantastische
Reise der Vögel – Von Afrika nach Europa
Di., 19.2.13, 13.30 Uhr, SWR
Alles Chefsache!
Di., 19.2.13, 19.25 Uhr, ZDF
Die
Rosenheim-Cops – Ausgespielt
Di., 19.2.13, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde
– Yellowstone: Wildnis aus Feuer und Eis
Di., 19.2.13, 20.15 Uhr, ARD
Um Himmels
Willen – Der allerletzte Wille
Di., 19.2.13, 20.15 Uhr, 3sat
Bauernopfer
Di., 19.2.13, 21.00 Uhr, ARD
In aller
Freundschaft – Berührungsangst
Di., 19.2.13, 23.55 Uhr, 3sat
37 Grad
– "Ich lass' mich nicht vertreiben!"
Mi., 20.2.13, 19.35 Uhr, ZDF
Küstenwache – Die Kapitänin
Mi., 20.2.13, 20.15 Uhr, ARD
Nacht über
Berlin
Do., 21.2.13, 19.25 Uhr, ZDF
Heldt
– Heißer Stoff
Do., 21.2.13, 20.15 Uhr, ARD
Meine Schwester
Do., 21.2.13, 22.00 Uhr, NDR
Die
Aufnahmeprüfung
Fr., 22.2.13, 19.25 Uhr, ZDF
Der Landarzt
– Rückgrat zeigen
Fr., 22.2.13, 20.15 Uhr, ARD
Wiedersehen in
Malaysia
Fr., 22.2.13, 22.00 Uhr, ARD
Polizeiruf 110
– Cassandras Warnung
Sa., 23.2.13, 20.15 Uhr, ORF2
Das weiße
Band
So., 24.2.13, 12.30 Uhr, SWR
In aller
Freundschaft – Berührungsangst
So., 24.2.13, 20.15 Uhr, ORF2
Tatort
– Puppenspieler
Mo., 25.2.13, 20.15 Uhr, SWR
Inseln vor dem
Wind
Di., 26.2.13, 13.30 Uhr, SWR
Inseln vor dem
Wind
Di., 26.2.13, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde
– Yellowstone: Zeit der Bären und Wölfe
Di., 26.2.13, 22.00 Uhr, NDR
Tatort
– Die Unmöglichkeit, sich den Tod vorzustellen
Mi., 27.2.13, 19.25 Uhr, ZDF
Küstenwache – Rache, kalt serviert
Mi., 27.2.13, 20.15 Uhr, ORF2
Alles Schwindel
Do., 28.2.13, 19.25 Uhr, ZDF
Heldt
– Gefährliches Spielzeug
Do., 28.2.13, 20.15 Uhr, WDR
Tatort
– Wir sind die Guten
Do., 28.2.13, 22.00 Uhr, NDR
Alles Chefsache!
Inhaltsangaben zu den oben aufgeführten Hörfilmen finden Sie im Internet unter www.hoerfilm.de sowie auf unserem Service-Telefon 0 30 / 21 99 77 11.
Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG)
Tel.: 0 30 / 23 55
73-40
Fax: 0 30 / 23 55 73-433
E-Mail:
service@hoerfilm.de
Internet:
www.hoerfilm.de
vielen Dank, dass Sie sich Zeit für die Teilnahme an unserer Umfrage nehmen. Die Umfrage findet vom 1. Februar bis 15. März 2013 im Rahmen des Projektes InMoBS (Innerstädtische Mobilitätsunterstützung für Blinde und Sehbehinderte; www.inmobs.de ) statt. InMoBS ist ein dreijähriges Forschungs- und Entwicklungsprojekt, das die Entwicklung eines barrierefreien und zuverlässigen Fußgänger-Navigationssystems für blinde und sehbehinderte Menschen anstrebt.
Bei der Entwicklung dieses Systems wird von Anfang an besonderer Wert auf das Erfahrungs- und Expertenwissen von Betroffenen gelegt. Dadurch soll eine für Sie tatsächlich hilfreiche und akzeptierte Navigationshilfe entstehen. Mit dem System, das auf handelsüblichen Smartphones installiert werden kann, sollen Sie mehr Sicherheit, Flexibilität und Unabhängigkeit bei der Fortbewegung und Mobilität im Straßenverkehr erreichen. Es sollen häufig vorkommende Mängel verringert und Gefahren aufgefangen werden. Dazu zählen unter anderem widersprüchliche, zu leise oder zu kurze Signale von Querungshilfen. Gleiches gilt auch für Probleme derzeit gängiger Navigationssysteme, wie zum Beispiel fehlerhafte, ungenaue GPS-Ortungen. Mehr zum Forschungsprojekt erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der "Gegenwart".
Die Umfrage dauert etwa 30 bis 40 Minuten. Sie enthält Fragen zu Themen, die Ihre Person, Ihre Fortbewegung im Alltag und Ihren alltäglichen Umgang mit technischen Geräten betreffen. Außerdem geht es um die Anforderungen und Wünsche, die Sie bei der Bedienung eines Navigationssystems haben.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, an der Umfrage teilzunehmen:
Technische Universität Braunschweig
Institut
für Psychologie
Abteilung für Ingenieur- und
Verkehrspsychologie
Gaußstraße 23, 38106 Braunschweig
zurück.
05 31 / 3 91 36 45 oder 05 31 / 3 91 36 46
Technische
Universität Braunschweig
Institut für Psychologie
Abteilung für Ingenieur- und Verkehrspsychologie
oder per E-Mail (unter Angabe seiner Telefonnummer) an
Sie werden dann zu einem vereinbarten Termin von einem Interviewer zurückgerufen.
Bei den meisten Fragen müssen Sie lediglich ein Feld ankreuzen. Bei runden Ankreuzfeldern ist nur eine Antwort erwünscht, quadratische Ankreuzfelder bedeuten, dass auch mehrere Antworten möglich sind. Falls Sie eine Zahl oder eine Antwort schreiben müssen, sind größere Felder vorgesehen. Bei einem Großteil der Fragen stehen nachfolgende drei Antwortmöglichkeiten zur Auswahl. Bitte kreuzen Sie hier immer nur eine Antwort an:
Hierbei gibt es kein Richtig und kein Falsch, scheuen Sie sich deshalb nicht, auch extreme Antworten zu geben. Bitte füllen Sie den Fragebogen auch dann aus, wenn Sie nicht alle oder auch nur sehr wenige Fragen beantworten können.
Die Auswertung der Fragebögen übernimmt die TU Braunschweig. Ihre Angaben werden anonym ausgewertet und absolut vertraulich behandelt. Die Angabe Ihres Namens und Ihrer Telefonnummer ist absolut freiwillig und dient lediglich eventuellen Rückfragen. Nach erfolgter Datenauswertung werden diese Angaben dauerhaft vernichtet.
Bei Fragen senden Sie uns bitte eine E-Mail oder rufen Sie uns an.
Wir danken für Ihre Unterstützung!
Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt InMoBS wird aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert und durch den TÜV Rheinland® getragen.
Frage 1: Wie alt sind Sie?
Frage 2: Geben Sie bitte Ihr Geschlecht an (männlich oder weiblich).
Frage 3: Geben Sie bitte Ihre Postleitzahl und Ihren Wohnort an.
Frage 4: Wenn Sie Ihre aktuelle Situation betrachten, was trifft am ehesten auf Sie zu?
Frage 5: Von welcher Sehbeeinträchtigung sind Sie betroffen?
Frage 6: Grad der Sehleistung (linkes Auge, rechtes Auge in Prozent)
Frage 7: Haben Sie weitere körperliche Beeinträchtigungen? Wenn ja, welche?
Frage 8: Haben Sie Zeiten erlebt, in denen Sie sich mit Hilfe Ihres Sehsinns im Straßenverkehr uneingeschränkt orientieren konnten?
Frage 9: Haben Sie schon einmal ein Mobilitätstraining absolviert?
Wenn ja, wann zum letzten Mal?
Stellen Sie sich vor, Sie wollen ein bestimmtes Ziel aufsuchen, wie z.B. einen Supermarkt oder eine Apotheke. Hierfür steht Ihnen ein Gerät zur Verfügung, das Sie dabei unterstützt, indem es verschiedene Informationen liefert.
Wir möchten Sie bitten, anzugeben, wie wichtig Ihnen die folgenden Informationen sind. Dazu werden wir Ihnen die Informationen kurz beschreiben und bitten Sie, sie an den entsprechenden Stellen mit Hilfe der eingangs vorgestellten Skala zu bewerten:
Frage 10: Beim Betreten einer neuen Straße wird Ihnen der Straßenname angesagt.
Frage 11: Wenn Sie an einer Querstraße vorbeikommen, wird zur besseren Orientierung der Straßenname angesagt.
Frage 12: Wenn Sie an markanten Punkten vorbeikommen, werden diese angesagt, z.B. das Rathaus.
Frage 13: Auf Ihrer geplanten Route werden Ihnen örtliche Gegebenheiten wie z.B. Treppen, Rolltreppen und Unterführungen angesagt.
Frage 14: Ihnen werden Fußwege z.B. im Stadtgebiet und in Parks angesagt.
Neben den Informationen, die das Gerät liefert, können Sie selbst Informationen anfordern. Welche der folgenden Möglichkeiten sind Ihnen wichtig?
Bitte bewerten Sie die Wichtigkeit wieder mit einer der drei Möglichkeiten:
Frage 15: Standortbestimmung – das Gerät nennt Ihnen Straßennamen und Hausnummern.
Frage 16: Umgebungsinformationen – das Gerät gibt Ihnen Informationen zu Ihrer direkten Umgebung, z.B. zu öffentlichen Gebäuden.
Frage 17: Markierung des aktuellen Standorts, um ihn später erneut aufzusuchen.
Frage 18: Markierung des aktuellen Standorts, um ihn zukünftig zu meiden.
Stellen Sie sich vor, Sie nähern sich jetzt einer Kreuzung. Wie wichtig sind die folgenden Informationen?
Bitte bewerten Sie die Wichtigkeit wieder mit einer der drei Möglichkeiten:
Frage 19: Ihnen werden rechtzeitig die Kreuzung und Ihr Abstand dazu genannt.
Frage 20: Wenn Sie sich der Kreuzung nähern, wird der Abstand bis zur Kreuzung kontinuierlich mitgeteilt.
Frage 21: Wenn Sie sich der Kreuzung nähern, wird der Abstand bis zur Kreuzung auf Anfrage mitgeteilt.
Frage 22: Ihnen werden zusätzliche Informationen zur Kreuzung zur Verfügung gestellt, z.B. über die Kreuzungsart, über vorhandene Querungshilfen oder Mittelinseln.
Wie wichtig wären dabei im Einzelnen Informationen über:
Frage 23: Vorhandensein und Art der Querungshilfe
Frage 24: Kreuzungsart (X-, T- und Einbahnstraßen)
Frage 25: Anzahl der Fahrstreifen und Mittelinseln
Frage 26: Vorhandensein von Straßenbahnschienen
Frage 27: Beschaffenheit der Bordsteine
Frage 28: Vorhandensein von Mobilitätshilfen wie z.B. von Leitlinien, Aufmerksamkeitsfeldern etc.
Nun stehen Sie an der zu überquerenden Kreuzung. Wie wichtig sind Ihnen folgende Informationen?
Bitte bewerten Sie die Wichtigkeit weiterhin mit einer der drei Möglichkeiten:
Frage 29: Wenn Sie an der Ampel stehen, erfolgt die Ansage der jeweiligen Ampelphase und ihrer Dauer.
Frage 30: Wenn Sie an der Ampel stehen, erfolgt die Ansage der Dauer der jeweiligen Ampelphase.
Während der Kreuzungsquerung erhalten Sie Informationen über:
Bitte bewerten Sie die Wichtigkeit mit einer der drei Möglichkeiten:
Frage 31: die Beschaffenheit der Bordsteine
Frage 32: das Vorhandensein von Straßenbahnschienen
Frage 33: die Anzahl der Fahrstreifen
Frage 34: Vorhandensein von Mittelinseln
Mit dem Gerät können Sie auch unterwegs neue Ziele wählen. Wie wichtig sind Ihnen die folgenden Möglichkeiten?
Bitte bewerten Sie die Wichtigkeit weiterhin mit einer der drei Möglichkeiten:
Frage 35: Ihr Zuhause ist gespeichert, so dass Sie jederzeit nach Hause geführt werden können.
Frage 36: Sie können Favoriten speichern und auswählen, z.B. Ärzte, Geschäfte, Freunde.
Frage 37: Sie können von Ihrer geplanten Route jederzeit abweichen und ein neues Ziel wählen.
Sie sind an Ihrem Zielort eingetroffen. Wie wichtig ist Ihnen die folgende Möglichkeit?
Frage 38: Sie können die Route im Nachhinein bewerten.
Wir möchten Sie bitten, sich Ihr ideales Navigationsgerät nun im Einzelnen vorzustellen und mit Hilfe der Ihnen bereits bekannten Skala die folgenden Bedienelemente zu bewerten.
Bitte bewerten Sie die Wichtigkeit wieder mit einer der drei Möglichkeiten:
Frage 39: einfache Handhabung
Frage 40: handlich und leicht (hosentaschentauglich)
Frage 41: Eingabe per Sprache
Frage 42: Eingabe per Tastendruck
Frage 43: Eingabe per Touchscreen
Frage 44: Ausgabe per Sprachausgabe
Frage 45: Ausgabe per In-Ear-Kopfhörer
Frage 46: Ausgabe per Knochenleitkopfhörer
Frage 47: Ausgabe per Lautsprecher
Frage 48: präzise Richtungsangaben nach Uhrzeit (z.B. "auf halb drei")
Frage 49: Zuverlässigkeit und Sicherheit bei der Navigation
Frage 50: eine häufige Routenaktualisierung
Frage 51: eine präzise Navigation (bitte eine Antwort auswählen)
Welche Technik nutzen Sie im Alltag auf welche Weise?
Sie können je Frage mehrere Antworten auswählen.
Frage 52: Navigationsgerät
Frage 53: Festnetztelefon
Frage 54: Handy
Frage 55: Smartphone
Frage 56: Computer, Laptop oder Ähnliches
Frage 57: Screenreader
Frage 58: Internet
Frage 59: Milestone
Frage 60: Sonstige Geräte (bitte angeben)