Gegenwart Ausgabe 02/2016

"Die Gegenwart" Heft 02/2016

Inhaltsverzeichnis Heft 02/2016

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

Im Gespräch:

"Ich verstehe mich nicht als Einzelkämpfer"

Kurzinfo: Europäische Blindenunion

DBSV-Nachrichten:

Gesundheit im 21. Jahrhundert: digital, vernetzt und bitte barrierefrei!

Meldungen

Blindengeld in Brandenburg gestiegen

Staffelstab-Übergabe beim Deutschen Behindertenrat

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema: Schlafen und Nicht-Schlafen

Das Gehirn arbeitet auch im Schlaf

Viele Schlaftipps  –  doch keiner hilft

Die Nacht wieder zur Nacht machen

Kurzinfo: Hilfe bei Schlafstörungen

Termine & Tipps:

Termine

Seminare von Bildung ohne Barrieren

Tandemfahren mit Tandem-Hilfen

Abitur  –  was nun?

5. Dunkler Wettkampf

Skatlehrgang für Anfänger

DBSV-Veranstaltungen

1. Deutscher Blindentennis-Workshop

Forum:

Arztpraxis mit Fernsteuerung

Liebe macht erfinderisch

Kurzinfo: Louis Braille Festival 2016

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Barrierefreiheit

"Weg mit den Barrieren!"  –  Sozialverband VdK startet bundesweite Kampagne

Gesundheit

Schneller zum Facharzt: Kassenärztliche Vereinigungen vermitteln Termine

Recht

Online-Diskussion zur Barrierefreiheit im Beruf

Sport

Ski-Nordisch-Weltcup: dreimal Bronze für Clara Klug

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

Von der Wiege zum Winzer

Service/Reha:

Apps: kleine Alltagshelfer in der Hosentasche

Kurzinfo: Bundesverband der Rehalehrer

Medien:

Bücher

Teufelsgrinsen

Die Lastenträger

Makarionissi oder Die Insel der Seligen

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Die behütete Zeit

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Rätsel:

Februar-Rätsel

Lösung des Januar-Rätsels

Die Glücksfee gratuliert!

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Partnersuche

Verschiedenes

Gewerbliche Anzeigen

Blindenlangstockmanufaktur

Kleiner, leichter, schlauer!

Schottland-für-Alle  –  Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

AURA Bad Meinberg

TV-DAISY  –  ein 14-tägiges Fernsehprogramm mit 16 Sendern

AASB Maria Seidling

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

AURA-Hotel Saulgrub

BFW Würzburg

Marland

RTB

ITB Berlin

Second Sight

Hörfilm.info:

Neue und alte Serien mit AD

Ausgewählte Sendetermine

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

hörfilm.info

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Titelbild:
Ein junger Mann mit kurzen schwarzen Haaren liegt auf der Seite im Bett, die Arme unter dem Kopfkissen vergraben. Mit weit geöffneten blauen Augen starrt er ziellos in den dunklen Raum. Im Vordergrund ist ein altmodischer Wecker zu sehen. Lesen Sie mehr zu Schlafstörungen bei blinden Menschen im "Thema: Schlafen und Nicht-Schlafen".


Rückseite:
Die Elementchen  –  Holzwürmchentroll
Der gemeine Holzwürmchentroll hat ein schwarzes Näschen und ist alles, nur nicht gemein. Doch gemeinsam mit ihnen darfst du Holzspäne knabbern. Sie hören das Gras wachsen und erzählen dir, wo gute Pilze stehen. Natürlich helfen sie auch bei Fußpilz. Sie wohnen in großen Bäumen. In kleinen Holzlöchern unter Ästen. Dort strecken sie oftmals vorsichtig ihr Näschen heraus. Solltest du mal ein Mauseloch benötigen, frage den Holzwürmchentroll. Also Mut, wenn dir einer begegnet, lass ihn über deine Hand spazieren. Denn: Sie schmunzeln gern und machen dir damit das Herz weit.
Bildbeschreibung: Auf einem aquarellierten Untergrund in hellen Braun- und Cremetönen ist mit feinen Buntstiftstrichen ein rundes Gesicht herausgearbeitet, das sich auf zwei Hände stützt. Nachdenklich-skeptisch schauen die schlitzförmigen Augen zur Seite. Die runde schwarze Nase läuft nach oben hin zu kleinen Fühlern aus.
    Eine Reihe der blinden Künstlerin Sabine Tscheschlock



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
70. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juni/Juli als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB), Leipzig
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:

"Blickpunkt Auge" (BPA).


Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

jeder Mensch hat seine innere Uhr, die eine tickt etwas schneller, die andere etwas langsamer. Aber alle Uhren werden Tag für Tag durch das Sonnenlicht gestellt. So können wir im 24-Stunden-Rhythmus leben und sind uns einig, wann Tag und wann Nacht ist. Was aber, wenn man kein Licht wahrnimmt? Wie kommen vollblinde Menschen mit dem Unterschied zwischen ihrer inneren Uhr und der äußeren 24-Stunden-Uhr zurecht? In vielen Fällen gar nicht. Die Wissenschaft führt Schlafstörungen von Menschen, die keine Lichtwahrnehmung haben, darauf zurück, dass ihnen der äußere Taktgeber fehlt. So macht ihre innere Uhr, was sie will. In extremen Phasen wird die Nacht zum Tag und der Tag zur Nacht. Die "Gegenwart" will mehr über dieses noch weitgehend unbekannte Phänomen wissen und hat ihren Schwerpunkt dem Schlafen und Nicht-Schlafen gewidmet.

Interessante Einblicke bietet die "Gegenwart" auch an anderer Stelle. An welchen Baustellen die Europäische Blindenunion derzeit dran ist und wie zäh die Selbsthilfearbeit auch auf europäischer Ebene ist, darüber spricht Wolfgang Angermann im Interview anlässlich seiner Wiederwahl als EBU-Präsident. Und das "Forum" verrät, wie eine Arztpraxis mit Fernsteuerung funktioniert. Eine "Gegenwart"-Leserin machte uns auf eine Kieferorthopädin in Siegen aufmerksam, die eine blinde und eine gehörlose Frau eingestellt hat. Sie legt großen Wert auf Qualität, ist offen für unkonventionelle Lösungen und zeigt damit, dass Inklusion am Arbeitsmarkt gar nicht so schwer sein muss.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

Im Gespräch:

"Ich verstehe mich nicht als Einzelkämpfer"

Das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung ändert sich allmählich. Trotzdem bleibt die politische Arbeit zäh, wie Wolfgang Angermann zu berichten weiß. Er steht am Beginn seiner zweiten Amtszeit als Präsident der Europäischen Blindenunion (EBU) und hat sich für die kommenden vier Jahre viel vorgenommen. Brailleschrift stärken, berufliche Teilhabe fördern, Barrierefreiheit ausbauen: Das sind nur einige Themen, auf die der blinde Jurist im "Gegenwart"-Interview zu sprechen kommt.

Interview: Irene Klein  


Herr Angermann, zunächst ganz herzlichen Glückwunsch zur Wiederwahl als EBU-Präsident! Diesmal war die Wahl ja richtig spannend, denn es gab eine Gegenkandidatin, die das britische RNIB aufgestellt hat. Wie haben Sie in der Generalversammlung um die Stimmen der Delegierten geworben?

Es ist sicherlich gut, die Erfahrungen, die der Präsident der Europäischen Blindenunion in der ersten Amtszeit gesammelt hat, in der zweiten Amtszeit zur Verfügung zu stellen, um die Arbeit der EBU voranzubringen. Ich habe gesagt: Das, was ich von euch in der ersten Amtszeit gewonnen habe, möchte ich euch in der zweiten zurückgeben.


Wenn Sie auf Ihre erste Amtszeit an der Spitze der EBU zurückblicken: Welches war der größte Erfolg für Sie?

Ich verstehe mich nicht als Einzelkämpfer, sondern als Bestandteil eines Teams. Und dieses Team hat einen internationalen Vertrag zustande gebracht, gegen den es unglaublich harte Widerstände gab  –  den Vertrag über den Austausch von Literatur in einem für Menschen mit Leseschwächen zugänglichen Format über Grenzen hinweg. Das ist eine wesentliche Grundlage für Wissenstransfer. Wissenstransfer ist im Sinne unseres Rechts auf Information ein Menschenrecht. Alles, was wir im Leben entscheiden, beruht auf Informationen. Insofern ist das Lesen von Büchern und damit das Sammeln von Wissen von ungeheurer Bedeutung. Wenn man aber bedenkt, dass in Entwicklungsländern weniger als ein Prozent aller Bücher in einem zugänglichen Format erscheint, und es in den Industrienationen auch nicht viel mehr sind, nämlich etwa fünf Prozent, dann kann man sich vorstellen, wie viele Informationen an uns vorbeigehen. Welche Bedeutung diesem Vertrag zwischen dem Weltverlegerverband und uns als betroffenen Menschen beigemessen wird, zeigt auch, dass Stevie Wonder anlässlich der Vertragsunterzeichnung am 27. Juni 2013 aus den USA nach Marrakesch gereist ist, um dort ein Konzert zu geben.


Umso bitterer, dass ausgerechnet die deutsche Bundesregierung die zügige Umsetzung dieses Vertrages verhindert. Woran liegt das? Im deutschen Urheberrecht müsste doch gar nicht so viel geändert werden ...

Im deutschen Urheberrecht gibt es seit mehr als zehn Jahren Ausnahmetatbestände, die es erlauben, Bücher ohne extra Lizenz in Blindenschrift oder als Hörbuch umzusetzen. Aber das löst nicht das Problem, wenn ein Student ein Fachbuch in englischer Sprache braucht und es dieses Buch in Deutschland nicht gibt. Diesen Austausch von Literatur über Grenzen hinweg soll der Vertrag von Marrakesch ermöglichen. Dass er bei uns noch nicht gültig ist, hat damit zu tun, dass internationale Verträge ratifiziert, also in innerstaatliches Recht überführt werden müssen. Diese Ratifizierung ist nun aber umstritten, weil auch die EU ein Vertragsbeteiligter sein kann. Jetzt streiten sich die Kommission der EU, das Europäische Parlament und die Mitgliedsstaaten darüber, wie die Ratifizierung zu vollziehen ist. Die einen sagen, das kann die EU machen und danach folgen die Staaten durch eine verbindliche Vorgabe der EU. Deutschland und einige andere Staaten dagegen sind der Meinung, dass die Ratifizierung in einer so genannten Geteilten Zuständigkeit vollzogen werden muss, also erst alle Staaten und dann die EU. Das ist ein fürchterlich formalistischer Kram, der uns als EBU gar nicht interessiert. Wir fordern, dass der Marrakesch-Vertrag endlich ratifiziert wird, damit die so wichtigen Bestimmungen in innerstaatliches Recht überführt werden können.


Lassen Sie uns in die Zukunft schauen: Welches sind die großen Ziele, die Sie sich für Ihre zweite Amtszeit gesetzt haben?

Wir haben große Arbeitsbereiche: Bildung, Beruf und natürlich die gesellschaftliche Teilhabe. Im Bereich Bildung beobachten wir, dass die Brailleschrift als Mittel der Alphabetisierung blinder Menschen vernachlässigt wird. Gemeinsam mit dem Europäischen Verband der Blinden- und Sehbehindertenpädagogen (ICEVI Europe) wollen wir untersuchen, inwieweit die Brailleschrift heute noch vermittelt wird. Dabei geht es nicht darum, festzustellen, ob die Blindenschrift noch gebraucht wird. Das ist für uns unumstößlich. Wir wollen außerdem eine Studie aktualisieren, die es vor Jahren schon im Ansatz gab  –  eine Studie über die kompensatorischen Leistungen, die es in den unterschiedlichen europäischen Ländern gibt, um die Nachteile auszugleichen, die durch Blindheit und Sehbehinderung entstehen. Ein weiteres Thema sind Mindeststandards der Rehabilitation für Menschen, die einen Sehrest haben. Im Berufsfindungsbereich planen wir eine Datenbank mit guten Beispielen, um zu demonstrieren, was blinden und sehbehinderten Menschen im Beruf möglich ist. Und für unsere Öffentlichkeitsarbeit wollen wir die sozialen Medien stärker nutzen. Wir haben damit schon begonnen und sind auf Facebook und bei Twitter zu Hause. Das wollen wir auch für unsere politischen Kampagnen nutzen.


Ein Dauerthema auf internationaler Ebene sind die geräuscharmen Elektrofahrzeuge, die für blinde und sehbehinderte Menschen eine große Gefahr darstellen. Dass diese Fahrzeuge mit einem akustischen Warnsystem ausgestattet werden müssen, ist im Frühjahr 2014 durch eine EU-Verordnung geregelt worden. Warum ist damit aber noch lange nicht die Kuh vom Eis?

Ja, damit ist die Kuh nicht nur nicht vom Eis, sie schliddert gewaltig, weil es große Unterschiede in Bezug auf das akustische Warnsystem gibt. Die Autoindustrie in Japan, und von dort ausgehend auch in Europa, fordert ein abschaltbares Warnsystem, das sich als umweltfreundlich verkaufen lässt. In den USA sagt man: Nein, das ist ein Sicherheitsaspekt, das Warnsystem darf nicht abschaltbar sein. Wir folgen der Ansicht der USA: Ein Pausenschalter, der, wie es in der Verordnung heißt, gut erreichbar in die Autos eingebaut werden soll, ist für uns nicht akzeptabel. Hierzu soll eine weltweit geltende Richtlinie verabschiedet werden und wir werden bei unserer harten Haltung bleiben, die mit der Weltblindenunion abgestimmt ist: Wir wollen ein Warnsystem ohne Pausenschalter, das so laut sein muss, dass es gut hörbar ist. Wobei wir immer wieder betonen, dass wir uns genau wie alle anderen Menschen auch Fahrzeuge wünschen, die die Umwelt nicht belasten, die also so geräuscharm wie möglich sind.


Den Entwurf für eine EU-Richtlinie über die Barrierefreiheit öffentlicher Webseiten haben Sie kürzlich als Schande bezeichnet. Warum?

Man hat uns seitens der EU versprochen, eine Richtlinie zu schaffen, die dafür sorgt, dass die Internetauftritte im öffentlichen Bereich zugänglich sind. Die Schande besteht darin, dass die bisherige Richtlinie außer Acht lässt, dass der Zugriff zum Internet heute nicht nur über den PC stattfindet, sondern auch über so genannte Apps, die auf Smartphones installiert werden. Wir sind der Meinung, dass die EU hier dringenden Handlungsbedarf hat, weil inzwischen in den einzelnen Ländern die Themen E-Government und Bürgerbeteiligung über das Internet eine große Rolle spielen und wir auf keinen Fall abgehängt werden wollen. Das, was uns bisher angeboten worden ist, ist in seiner Unverbindlichkeit und seinem Mangel an Barrierefreiheit eine Schande.


Vielleicht ist der Entwurf für eine Richtlinie über Barrierefreiheit etwas erfreulicher, der Anfang Dezember von der Europäischen Kommission veröffentlicht worden ist. Endlich  –  möchte man sagen, denn diese Richtlinie war bereits im Jahr 2011 versprochen worden. Worum geht es in dieser Richtlinie? Und wie fällt Ihr Urteil zu dem vorliegenden Entwurf aus?

Es geht darum, auf europäischer Ebene eine generelle Definition für Barrierefreiheit festzuschreiben. Das müssen wir uns gemeinsam mit dem Europäischen Behindertenforum anschauen. Denn es geht ja nicht nur um Menschen, die blind oder sehbehindert sind, sondern es geht um Beeinträchtigungen der unterschiedlichsten Art. Insofern möchte ich mir an dieser Stelle noch kein Urteil erlauben.


Auf der internationalen Ebene ist es wie auf der nationalen Ebene: Viele Themen lassen sich nur im Zusammenschluss der Behindertenselbsthilfe bewegen. Wie bewerten Sie in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit dem EDF, dem Europäischen Behindertenforum?

Wir halten unsere Mitgliedschaft im Europäischen Behindertenforum für sehr wichtig, weil es eine Kirchturmpolitik wäre, ausschließlich für eine bestimmte Art von Beeinträchtigung politische Arbeit zu leisten. Als Europäische Blindenunion sind wir natürlich darauf bedacht, die besonderen Bedürfnisse von Menschen, die blind oder sehbehindert sind, zur Geltung zu bringen. Aber wir müssen das immer im Kontext von anderen Behinderungsarten tun. Um das Beispiel noch einmal aufzugreifen: Wir wollen keinen Internetauftritt, der nur blinden und sehbehinderten Menschen gerecht wird, sondern wir wollen, dass die Barrieren beseitigt werden, die Menschen in irgendeiner Form an der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben hindern.


Vor einem halben Jahr ist die Europäische Union vom Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen scharf kritisiert worden, weil es bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention nach wie vor erhebliche Defizite gibt. Hat diese Kritik von höchster Stelle etwas bewirkt? Haben Sie es seitdem leichter mit behindertenpolitischen Anliegen?

Das könnte ich so nicht sagen. Die Umsetzung der UN-Konvention geschieht längst nicht in dem Rahmen, wie wir uns das wünschen. Das hat nicht allein mit der EU, sondern auch mit den einzelnen Staaten zu tun. Die UN-Konvention gibt einen sehr wichtigen Rahmen, sie trägt dazu bei, dass sich das Bewusstsein der Menschen über die besonderen Bedarfssituationen von Menschen mit Behinderungen langsam verändert. Es gibt einen riesengroßen Bedarf, die Vorgaben der UN-Konvention umzusetzen. Leichter ist es deswegen aber nicht geworden. Ein klares Nein auf Ihre Frage.


Zum Abschluss noch eine interne Frage: Vor vier Jahren war es Ihnen ein wichtiges Anliegen, in den Gremien der EBU mehr Vielfalt zu schaffen, also mehr Frauen, mehr jüngere Menschen, auch mehr sehbehinderte Menschen zu aktivieren. Ist Ihnen das mit Blick auf das neue Präsidium gelungen?

Wir haben im neuen Präsidium eine ähnliche Situation wie im bisherigen, was den Anteil von Frauen angeht. Im Bereich der Präsidentschaft gibt es eine Veränderung: Eine der zwei Vizepräsidenten ist eine Frau. Unsere Generalsekretärin ist auch eine Frau, bei den Beisitzern haben wir weitere Frauen. Wir haben Beteiligte aus den unterschiedlichsten Regionen Europas, wir haben Beteiligte, die blind sind, und solche, die sehbehindert sind. Die Prozentsätze haben sich aber nicht verbessert. Das musste ich auch in meinem Bericht, den ich der EBU-Generalversammlung vorgelegt habe, feststellen. Aber ein Haus wird nicht vom Dach aus gebaut, sondern von der Basis, vom Grundstein aus. Der Grundstein für die EBU sind die nationalen Organisationen. Dort muss dafür gesorgt werden, dass mehr Jüngere und mehr Frauen in die Funktionen gehen und dass sich die Verteilung zwischen blinden und sehbehinderten Mitgliedern ändert. Als Dachverband kann die EBU nur so effektiv sein, wie es die nationalen Organisationen sind. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass wir unsere Arbeit auf eine neue Grundlage stellen. Anstelle der bisherigen Kommissionen haben wir eine projektorientierte Arbeit zur Grundlage unseres Tuns gemacht. Wie das gelingt, ist davon abhängig, wie sich die nationalen Organisationen einbringen. Wir werden sie darin natürlich unterstützen, damit ein interaktives Geschehen zustande kommt. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, der sich durch die kommenden vier Jahre ziehen wird.


Dazu zwei Bilder:

    • Mit Elan in die zweite Amtszeit: EBU-Präsident Wolfgang Angermann
    • Stevie Wonder und WIPO-Generaldirektor Francis Gurry in Marrakesch (oben); ein E-Auto im Soundlabor (unten): Die EBU kämpft an vielen politischen Fronten

Info:

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.



Kurzinfo: Europäische Blindenunion

1984 gegründet, ist die Europäische Blindenunion eine Nichtregierungsorganisation, die auf europäischer Ebene die Interessen blinder und sehbehinderter Menschen vertritt. Die EBU hat derzeit  –  von Island bis Kasachstan  –  44 Mitgliedsverbände und ist selbst Mitglied in der Weltblindenunion (WBU). Das EBU-Präsidium besteht aus zwölf Personen und ist zwischen den alle vier Jahre stattfindenden Generalversammlungen das höchste Entscheidungsgremium der EBU. Die 10. Generalversammlung tagte vom 26. bis 28. Oktober 2015 in London und wählte Wolfgang Angermann zum zweiten Mal zum Präsidenten der EBU.

DBSV-Nachrichten:

Gesundheit im 21. Jahrhundert: digital, vernetzt und bitte barrierefrei!

Der DBSV hat sich beim E-Health-Gesetz für Barrierefreiheit eingesetzt und wird auch die Umsetzung der neuen Vorschriften kritisch begleiten.


Der digitale Fortschritt macht auch beim Thema Gesundheit nicht halt. Der Gesetzgeber sah sich daher veranlasst, die Nutzung der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien auf diesem Sektor zu regeln und zwar mit dem Ende Dezember 2015 in Kraft getretenen Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen (E-Health-Gesetz).

Dieses Gesetz zielt darauf ab, die verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen miteinander zu vernetzen und Patientendaten digital abrufbar zu machen. Es legt einen Fahrplan zur flächendeckenden Einführung der Telematik-Infrastruktur fest, welche die IT-Systeme von Arztpraxen und Krankenhäusern miteinander verbindet und den sicheren Austausch von Daten ermöglicht. Mit dieser Infrastruktur können die technischen Möglichkeiten der elektronischen Gesundheitskarte, also der Krankenversichertenkarte, künftig ausgeschöpft werden. Dabei kann der Patient in gewissem Rahmen entscheiden, welche medizinischen Daten auf der Gesundheitskarte gespeichert werden und wer darauf zugreifen darf.


Einige Schlaglichter aus dem E-Health-Gesetz:

  • Es wird ein Online-Stammdatenmanagement etabliert, um die Versichertendaten auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) immer aktuell halten zu können.
  • Medizinische Notfalldaten sollen ab 2018 auf Wunsch des Versicherten auf der eGK gespeichert werden, damit im Ernstfall wichtige Informationen über bestehende Allergien, Vorerkrankungen oder die Blutgruppe schnell verfügbar sind.
  • Menschen, die drei oder mehr verschreibungspflichtige Arzneimittel einnehmen, haben ab Oktober 2016 einen Anspruch auf einen Medikationsplan in Papierform und ab 2018 auch elektronisch über die eGK. Der Medikationsplan soll einerseits allen behandelnden Ärzten Klarheit über die verordneten Medikamente verschaffen und so vor gefährlichen Wechselwirkungen schützen. Andererseits soll er den Patienten eine Hilfestellung für die Einnahme der Medikamente sein.
  • Bis Ende 2018 müssen die Voraussetzungen dafür geschaffen sein, dass Arztbriefe, Notfalldaten, Daten über die Medikation, Impfausweise etc. in einer elektronischen Patientenakte bereitgestellt werden können.
  • Patienten haben ab Ende 2018 einen Anspruch darauf, dass ihre mittels eGK gespeicherten Daten in ein für sie angelegtes Patientenfach aufgenommen werden. Dort sollen auch eigene Daten abgelegt werden können, zum Beispiel Einträge aus einem Patiententagebuch über Blutzuckermessungen oder Werte von Fitnessarmbändern. Das Patientenfach soll vom Patienten auch außerhalb der Arztpraxis eigenständig einsehbar sein.
  • Zur Förderung der Telemedizin, die Diagnosen und Behandlungen über Entfernungen hinweg ermöglicht, sollen ab April 2017 die Auswertung von Röntgenaufnahmen durch mehrere Ärzte und ab Juli 2017 die Online-Videosprechstunde in die vertragsärztliche Versorgung aufgenommen werden.

Der DBSV hat sich frühzeitig und intensiv in das Gesetzgebungsverfahren eingebracht, damit Menschen mit Seheinschränkung nicht von der Wahrnehmung ihrer Patientenrechte ausgeschlossen werden, sondern wie alle anderen auch vom technischen Fortschritt profitieren können. Nachdem der Referentenentwurf keinerlei Regelungen zur Barrierefreiheit enthielt, konnte der DBSV die Verantwortlichen im Bundesgesundheitsministerium für das Thema öffnen.

Das E-Health-Gesetz verpflichtet die zuständige Projektgesellschaft Gematik dazu, die Einhaltung der Vorschriften zur Barrierefreiheit sicherzustellen, zum Beispiel beim Zugriff auf die Daten der elektronischen Gesundheitskarte. Den besonderen Belangen blinder und sehbehinderter Menschen wird beim Medikationsplan Rechnung getragen. Zwar ist es nicht gelungen, einen Anspruch auf einen Medikationsplan in einem barrierefreien Format durchzusetzen. Das Gesetz verpflichtet aber Ärzte, dem Patienten die Inhalte des Plans unter Berücksichtigung seiner besonderen Bedürfnisse zu erläutern. In diesem Zusammenhang verhandelt der DBSV derzeit über konkrete Maßnahmen, um die Zugänglichkeit des Medikationsplans zu gewährleisten, etwa durch die sehbehindertengerechte Gestaltung des Schriftbildes oder die Entwicklung einer barrierefreien App, die den Zugang via Smartphone ermöglicht.

Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes ist die Arbeit des DBSV also längst nicht abgeschlossen. Nun gilt es, die anstehenden Entwicklungsstufen kritisch zu überwachen und den Akteuren beratend zur Seite zu stehen.

Christiane Möller
Rechtsreferentin des DBSV  


Dazu ein Bild: Alle Daten auf einen Klick: die elektronische Gesundheitskarte

Meldungen

Blindengeld in Brandenburg gestiegen

Am 17. Dezember 2015 hat der Landtag Brandenburg das Zweite Gesetz zur Änderung des Landespflegegeldgesetzes beschlossen. Demnach steigt das Landesblindengeld bis zum Jahr 2018 in zwei Stufen um 30 Prozent. Die erste Steigerung wird rückwirkend zum 1. Januar 2016 vollzogen und beträgt 20 Prozent, zum 1. Januar 2018 wird der Nachteilsausgleich um weitere zehn Prozent steigen. Für blinde Menschen erhöht sich das Landespflegegeld damit ab 2016 von 266 Euro auf zunächst 319,20 Euro und ab 2018 auf 345,80 Euro.

"Unsere intensive Lobbyarbeit hat nach langen Bemühungen endlich Früchte getragen", freut sich Bodo Rinas, Vorsitzender des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Brandenburg. "Dieser Erfolg darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir von einem auskömmlichen Nachteilsausgleich weit entfernt bleiben. Warum taubblinde Menschen keinen erhöhten Satz erhalten und hochgradig sehbehinderte Menschen nach wie vor unberücksichtigt bleiben, ist für uns nicht nachvollziehbar."

Die Höhe des Blindengeldes schwankt von Bundesland zu Bundesland erheblich und erreicht bis auf eine Ausnahme nirgends den Betrag von 654 Euro, der laut Bundessozialhilfegesetz nötig ist, um blindheitsbedingte Mehrbedarfe abzudecken. Deshalb setzt sich der DBSV für eine angemessene und bundesweit einheitliche Blindengeldlösung ein.

Mehr Infos unter www.blindengeld.dbsv.org

Staffelstab-Übergabe beim Deutschen Behindertenrat

Jedes Jahr am 3. Dezember, dem Welttag der Menschen mit Behinderung, wechselt der Vorsitz des Deutschen Behindertenrats (DBR). Am 3. Dezember 2015 übergab Dr. Ilja Seifert, Vorsitzender des Allgemeinen Behindertenverbandes in Deutschland (ABiD), den DBR-Staffelstab an Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbandes VdK Deutschland.

Der DBR, in dem sich über 140 Behindertenverbände und Selbsthilfeorganisationen, darunter der DBSV, zusammengeschlossen haben, nahm den Welttag zum Anlass, um die Bundesregierung nachdrücklich zu einem Kurswechsel in der Behindertenpolitik aufzufordern  –  weg von der Fürsorge, hin zu Selbstbestimmung und Würde. Einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention könne das Bundesteilhabegesetz leisten.

Der DBR ist von Anfang an am Gesetzgebungsverfahren beteiligt gewesen. Die bisherigen Beratungen in Expertengruppen zeigen jedoch, dass wesentliche Aspekte und Forderungen, die in die Diskussionen eingebracht wurden und für ein modernes Teilhaberecht unverzichtbar sind, nicht oder nur unwesentlich Beachtung gefunden haben. Der DBR erwartet, dass die Bundesregierung mit dem Bundesteilhabegesetz die Umsetzung des Menschenrechts auf gesellschaftliche Teilhabe anerkennt, entsprechende Maßnahmen in Angriff nimmt und die dafür erforderlichen Mittel bereitstellt. Mit dem Referentenentwurf für das Gesetz ist im Frühjahr zu rechnen.


Dazu ein Bild: Vorsitzwechsel im DBR: Dr. Ilja Seifert übergibt den Staffelstab an Ulrike Mascher

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:


  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn
    Tickets für 99 Euro (Hin- und Rückfahrt) zu allen Veranstaltungen des DBSV
  • GRAVIS Online Shop
    max. 8% auf Smartphones, Tablets und andere Technikprodukte, max. 30% auf sämtliches Zubehör
  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
    5% auf Zeitschriften
  • Reinecker Vision GmbH
    10% auf ausgewählte Produkte der mobilen M-Serie
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen
  • AFB  –  Arbeit für Menschen mit Behinderung
    10% auf gebrauchte und aufgearbeitete Computer und andere IT-Geräte
  • Berufsförderungswerk Würzburg
    10% auf alle E-Learning-Kurse
  • NH-Hotel Group
    Best-Preis-Garantie für Übernachtungen in allen deutschen NH-Hotels
  • Dorint Hotels & Resorts
    10% auf den tagesaktuellen Bestpreis in Berlin, Bonn, Dresden, Frankfurt/Main und Airport München
  • Schottland-für-Alle
    5% auf reguläre Gruppen- und Individualreisen, 10% auf maßgeschneiderte Reisen (ausgenommen Flug- und Fährbuchungen)
  • Kieser Training
    1 Bonusmonat bei einer Vertragslaufzeit von 12 oder 24 Monaten
  • Teekampagne
    5% auf eine Bestellung pro Kalenderjahr
  • Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm)
    kostenfreie Rechtsberatung und Rechtsvertretung im Sozial- und Verwaltungsrecht
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)

Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort vereinbart.


Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte

Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:


  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene
  • Herbert-Funke-Stiftung

Thema: Schlafen und Nicht-Schlafen

Schlafen ist lebenswichtig. Im Schlaf kann der Körper regenerieren, Gelerntes abspeichern und Krankheiten abwehren. Andersherum bedeutet dies: Wer Schwierigkeiten mit dem Schlafen hat, ist gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Zu wenig Schlaf kann zu Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen führen. Es ist also wichtig, auf seinen Schlaf zu achten und dauerhafte Probleme ernst zu nehmen.

Blinde Menschen ohne Lichtwahrnehmung leiden relativ häufig unter Schlafstörungen, wälzen sich nachts im Bett und sind tagsüber wie gerädert. Der Grund: Ihre innere Uhr kann sich nicht mit dem 24-Stunden-Rhythmus synchronisieren  –  daher der Name Non24. In Deutschland ist das Phänomen noch weitgehend unbekannt.

Die "Gegenwart" leistet mit diesem Schwerpunkt einen Beitrag zur Aufklärung. Sie lässt einen Betroffenen erzählen, wie er seine Schlafstörungen über viele Jahre analysiert hat und der Diagnose schon sehr nahe kam. Welche therapeutischen Möglichkeiten es gegen Non24 gibt und wo die Schlafforschung insgesamt heute steht, erläutern zwei Schlafmediziner.

Das Gehirn arbeitet auch im Schlaf

Mindestens ein Drittel unseres Lebens verbringen wir schlafend. Und das ist auch dringend nötig, denn der Schlaf sorgt für Erholung von unseren täglichen Arbeiten, Belastungen und Emotionen. Was die Wissenschaft über den Schlaf als Phänomen weiß und warum gesunder Schlaf so wichtig ist, erklärt ein Schlafmediziner.

Von Prof. Dr. Peter Young  


Was ist Schlaf?

Schlaf ist ein in der Evolution sehr stark erhaltenes Verhaltensmuster. Die Unterscheidung von Leben in einem aktiven und einem passiven Zustand ist anscheinend sinnvoll, da dieses Merkmal sonst im Laufe der Evolution verloren gegangen wäre. Die Tatsache, dass ein Lebewesen  –  und wir beziehen uns im Weiteren nur auf den Menschen  –  einen Ort sucht, wo es ohne Furcht vor Angreifern oder Feinden zur Ruhe kommen kann, ist zunächst das offensichtlichste Charakteristikum des Schlafs.

Mittlerweile ist recht gut erforscht, inwiefern unsere Gehirnzellen im Schlaf aktiv sind und welche elektrophysiologischen Veränderungen zwischen Schlafen und Wachen stattfinden. Schlaf besteht aus einer besonderen Komposition von Hirnaktivität, die im Elektroenzephalogramm (EEG) messbar ist. Wir unterscheiden heutzutage vier unterschiedliche Schlafstadien: zwei Leichtschlafstadien, in denen das Bewusstsein für äußere Reize weitestgehend abgeschirmt ist, ein Tiefschlafstadium und das so genannte "Rapid Eye Movement Stadium" (REM-Stadium = Stadium mit schnellen Augenbewegungen), welches sich durch die stärksten und aktivsten Phasen des Träumens auszeichnet. Wer schlafgesund ist, verbringt jeweils 20 bis 25 Prozent der Nacht im Tiefschlaf und im REM-Schlaf. Diesen beiden Schlafstadien wird die wichtigste Erholungsfunktion zugeschrieben.

Beim abendlichen Einschlafen sinkt man in der Regel nach einigen Minuten des Leichtschlafs in den Tiefschlaf ab. Auf dieses Stadium folgt ein REM-Stadium, an das sich wieder ein Leichtschlafstadium, ein Tiefschlafstadium und ein REM-Stadium anschließt. Diese Rhythmizität wird auch als Schlafarchitektur bezeichnet. Jeder einzelne Zyklus dieser Architektur dauert 60 bis 90 Minuten. Dazwischen werden kurze Wachepisoden eingestreut, an die man sich am nächsten Tag aber in der Regel nicht erinnern kann.

Im Schlaf finden unterschiedliche Prozesse statt, darunter ein Wiederauffüllen der Vorräte von Botenstoffen im Gehirn und die Verbesserung der Verschaltung von Gehirnzellen untereinander. Aus modernen Experimenten wissen wir, dass der Tiefschlaf und Traumschlaf eine sehr wichtige Funktion für das Lernen haben. Darüber hinaus sind diese Schlafphasen für das Erinnern von Gedanken und Träumen wichtig.

Im Schlaf, vor allem im REM-Schlaf, findet eine allgemeine Muskelentspannung statt. Außerdem kommt es zu einer Reduktion der Atem- und Herzfrequenz sowie der Blutdruckregulation. Die lebenswichtigen physiologischen Systeme arbeiten nachts nicht mit taggleicher Aktivität, was möglicherweise der Erholung dient. Aufgrund der äußerlichen Bewegungsruhe und Entspannung tritt immer wieder der Irrglaube auf, dass der Schlaf ein todesähnlicher Zustand sei. Die Wissenschaft hat mittlerweile aber sehr viele biologische Prozesse im Gehirn identifiziert, die gerade den Zustand des Schlafens benötigen, um überhaupt stattfinden zu können.


Was ist gesunder Schlaf?

Eine Definition für gesunden Schlaf gibt es nicht. Aus physiologischer Sicht wird Schlaf dann als gesund angesehen, wenn er in zyklischer Abfolge, wie oben beschrieben, die Stadien des Leichtschlafs, Tiefschlafs und REM-Schlafs durchläuft. Subjektiv hat der Schlaf dann seine Hauptfunktion erfüllt, wenn er den Menschen ausreichend erholt über den Tag bringt, um den Leistungsanforderungen gerecht zu werden.

Wie viel Schlaf man braucht, ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Wie wir aus eigenen und anderen wissenschaftlichen Arbeiten wissen, ist der Schlafbedarf stark genetisch bedingt. Statistisch am häufigsten ist eine Schlafenszeit von etwa sieben Stunden. Zwischen dem Ultrakurzschläfer mit weniger als fünf Stunden und dem Ultralangschläfer mit über elf Stunden findet sich jedoch ein breites Spektrum.

Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen, die in der Regel sieben Stunden pro Tag schlafen, am wenigsten zu Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Tumorerkrankungen neigen. Diese Untersuchungen sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da verschiedene, möglicherweise ebenfalls die Gesamtgesundheit beeinflussende Faktoren nicht immer ausreichend berücksichtigt wurden.

Gesunder Schlaf ist natürlich durch die Abwesenheit von krankhaften Symptomen gekennzeichnet. Dazu gehören neben der Verschiebung des Tag-Nacht-Rhythmus, die insbesondere bei blinden Menschen ohne Lichtwahrnehmung auftritt, Atmungsstörungen, Herzrhythmusstörungen oder krankhafte Bewegungsmuster. Eine häufige Schlafstörung ist auch die starke Fragmentierung des Nachtschlafs. Die betroffenen Menschen haben entweder große Schwierigkeiten einzuschlafen oder sie erwachen nach einigen Stunden oder auch immer wieder und können nicht wieder einschlafen. Diese Fragmentierung ist insbesondere bei der chronischen Ein- und Durchschlafstörung, auch Insomnie genannt, zu beobachten.

Schlafbezogene Atmungsstörungen, die bekannteste ist das obstruktive Schlaf-Apnoe-Syndrom, sind Erkrankungen, die bei mehr als fünf Prozent aller Männer über 60 Jahren auftreten und damit als so genannte Volkskrankheit gelten können. Diese Atmungsstörung führt in der Regel zu starker Tagesschläfrigkeit und ist ein wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Herzinfarkt.


Warum ist gesunder Schlaf wichtig?

Schlaf dient der Erholung unseres Körpers und ist wichtig, um unsere körperliche und seelische Gesundheit zu erhalten. Inwieweit der Schlaf als erholsam wahrgenommen wird, ist jedoch subjektiv. Die wichtigste Erholungsfunktion ist darin zu sehen, dass es im Schlaf zu relevanten Absenkungen von Herz-Kreislauf-Parametern, also von Blutdruck, Herzschlag und Atmung, kommt. Mittlerweile ist gut bekannt, dass verschiedene Schlafstörungen, insbesondere die Insomnie, schlafbezogene Atmungsstörungen und das Syndrom der unruhigen Beine, das so genannte RLS-Syndrom, eine starke Belastung für den Körper darstellen. Diese Störungen führen zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch für psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen.

Welche molekularen und biologischen Mechanismen dafür verantwortlich sind, dass der Schlaf einen erheblichen Einfluss auf die allgemeine Gesundheit hat, ist noch wenig erforscht. Aus der Chronobiologie wissen wir, dass eine Störung der Abfolge von Schlaf-Wach-Phasen gehäuft zu körperlichen und seelischen Erkrankungen führt. Davon betroffen sind insbesondere Schichtarbeiter und Menschen, die sich aufgrund langer Flüge regelmäßig dem Jetlag aussetzen. Schichtarbeiter müssen ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen in Kauf nehmen. Depressionen konnten als Folge der Schichtarbeit oder eines wiederholten Jetlags festgestellt werden.

Während einzelner Nächte oder über einen Zeitraum von einigen Nächten nicht zu schlafen oder schlecht zu schlafen, ist gesundheitlich völlig unbedenklich. Wer jedoch über längere Zeit nicht gut schlafen kann, sollte sich mit dem Problem befassen. Vielfach hilft es schon, einfache Ratschläge zu beherzigen, zum Beispiel nicht im Bett liegen zu bleiben, wenn sich der Schlaf nicht einstellen will, oder nach einer schlechten Nacht tagsüber nicht zu schlafen. Die Schlafumgebung sollte möglichst ruhig, abgedunkelt und für den Schläfer angenehm temperiert sein. Zum Teil hilft es auch, regelmäßige Zeiten für das Zubettgehen und Aufstehen einzuhalten.

Bleiben die Schlafprobleme bestehen, sollte man seinen Hausarzt, eventuell auch einen Spezialisten für Schlafmedizin zu Rate ziehen. Schlafmediziner sind Fachärzte für Neurologie, Pneumologie, Kardiologie, Psychiatrie oder Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, die sich nach der Facharztausbildung für weitere 18 Monate speziell in der Schlafmedizin haben ausbilden lassen.

Prof. Dr. Peter Young ist Direktor der Klinik für Schlafmedizin am Universitätsklinikum Münster.


Dazu ein Bild: Ständig unausgeschlafen: Körperliche und seelische Erkrankungen können die Folge sein

Viele Schlaftipps  –  doch keiner hilft

Manch einer wünscht sich, dass der Tag mehr als 24 Stunden hat. Was das aber in der Wirklichkeit bedeutet, erzählt Gerd Schwesig aus Hannover. Er war lange auf der Suche nach dem Schlaf zur rechten Zeit, bis er erfuhr, dass seine Uhr anders tickt.


Heute weiß ich, dass ich Non24 habe. Es hat viele Jahre gedauert, bis ich gemerkt habe, dass mit meinem Schlaf etwas nicht stimmt. Und es hat ungefähr nochmal so lange gedauert, bis ich wusste, woran es liegt. Plötzlich machte alles Sinn  –  das Nicht-Schlafenkönnen und ab und zu doch Schlafenkönnen, die Müdigkeit tagsüber, die vergebliche Suche nach der magischen Schlafformel, die guten Ratschläge von anderen, die Resignation, die zunehmende Gereiztheit, ja, irgendwann sogar die Unlust, nach der Arbeit noch etwas zu unternehmen.

Ich bin 43 Jahre alt und seit meinem 16. Lebensjahr vollblind. Als ich vier Jahre alt war, wurde ein frühkindliches Glaukom festgestellt; die Sehnerven waren bereits angegriffen. Die Operationen, die ich als Kind und Jugendlicher über mich ergehen lassen musste, kann ich kaum zählen. Mein Sehvermögen wurde immer schlechter, bis ich am zweiten Weihnachtsfeiertag 1988 über Nacht erblindete. Als ich die Augen aufschlug, war da plötzlich nichts mehr, gar nichts. Wieder musste ich ins Krankenhaus, wurde notoperiert, aber diesmal gab es nichts zu retten.

Bis zum Abitur hatte ich ganz andere Sorgen als meinen Schlaf. Auch während des Studiums waren andere Themen dran. Ich brauchte nicht viel Schlaf. Zum Glück  –  so konnte ich alles, was mir wichtig war, unter einen Hut bringen: das Leben kennenlernen, das Leben ausprobieren, das Leben genießen, ach ja, und auch studieren. Mal tags, mal nachts, wie es gerade kam. Studentenleben eben. Mein erster Job als Sozialarbeiter sorgte auch nicht gerade für ein geregeltes Leben. Ich begleitete psychisch Erkrankte  –  im Schichtdienst. Das machte mir nichts aus. Im Gegenteil: So hatte ich mehr vom Leben.

Erst als ich im Jahr 2001 beim Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen anfing, beschlich mich die Ahnung, dass mit meinem Schlaf etwas nicht stimmte. Als Berater hatte ich erstmals feste Arbeitszeiten, ein klassischer Nine-to-Five-Job. Nachdem sich mein Alltag eingependelt hatte, musste ich erkennen, dass ich ernsthafte Schlafprobleme hatte. Entweder konnte ich nicht einschlafen oder ich war nach ein, zwei Stunden wieder wach und blieb auch wach. Durchschlafen war etwas, was ich schon lange nicht mehr kannte.

Was tun, um aus dem Schlaf die Erholung und die Kraft zu ziehen, die man braucht? Diese Frage kreiste immer häufiger durch meinen Kopf und setzte sich dort fest. Man hat schon viel aufgeschnappt: Es ist gut, immer zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen, auch am Wochenende. Man sollte insgesamt nicht zu lange schlafen und sich tagsüber das Nickerchen verkneifen. Tipps aus der Schlafhygiene, die sicher hilfreich sein können, bei mir aber ins Leere gingen.

Immer unausgeschlafen sein  –  das geht an die Substanz und bleibt den Menschen, die einem etwas näher stehen, nicht verborgen. Freunde, Familie, Kollegen  –  alle gaben gute Ratschläge, viel mehr, als man hören will. Auf Abwehr schalten ist zu einfach. Also kam ich früher oder später doch auf alle Ideen zurück: mehr Sport treiben, abends nichts Schweres essen, den Alkohol ganz weglassen. Um Schlafmittel habe ich einen großen Bogen gemacht. Dafür habe ich es mit kalten Wadenwickeln versucht. Angeblich fließt so das Blut in die Füße, der Kopf wird ganz leer und schon dämmert man weg. Von wegen! Die Skepsis war angebracht. Mit kalten Füßen im Bett auf den Schlaf zu warten, macht gar keinen Spaß.

Irgendwann wollte ich nichts mehr ausprobieren. Wenn alles nichts hilft, muss ich mich mit meinen Schlafstörungen eben arrangieren. Ich versuchte, das Grübeln abzustellen und meinen Bedürfnissen nachzugehen. Ging ins Bett, wenn mir danach war. Machte mir keinen Druck, wenn ich nicht schlafen konnte, sondern hörte ein Hörbuch, bügelte Hemden, räumte auf oder was mir sonst noch einfiel. Am Wochenende erlaubte ich mir, tagsüber zu schlafen, auch zwei oder drei Stunden, wenn es so kam. Und im Urlaub setzte ich ganz auf Erholung. Kein Aktivurlaub mehr, keine Städtereisen, sondern Entspannung pur. Das ist zwar alles nicht sonderlich angesagt, wenn man 30 Jahre alt ist. Aber inzwischen war es mir egal, was die Leute denken oder was ich meinte, dass sie denken würden.

Es blieb dabei, dass ich insgesamt zu wenig Schlaf bekam. Was ich im Studium noch weggesteckt hatte, machte mein Leben zunehmend anstrengend. Ich bin der Typ, der immer in Action ist, der im Beruf von einer Beratung zur nächsten, von einem Treffen zum nächsten eilt. Da merkt man nicht unbedingt, ob man müde ist oder nicht. Aber wenn es ruhig wird, vor allem am Abend, kommt es raus. Dann sind die Batterien leergelaufen.

Wie ich merkwürdigerweise erst nach vielen Jahren bemerkte, habe ich hin und wieder Phasen, in denen ich gut schlafen kann. Keine Probleme mit dem Einschlafen und dem Durchschlafen und am Morgen das wohlige Gefühl, endlich ausgeschlafen zu sein. Diese Phasen halten nur wenige Nächte an, aber sie treten regelmäßig auf, etwa alle drei Monate. Wie sich das erklären lässt, weiß ich, seitdem ich die Schlafstörung Non24 kenne. Meine innere Uhr hält sich nicht an den 24-Stunden-Rhythmus, sondern läuft etwas länger. So wandert meine Nacht Schritt für Schritt rund um die Uhr und findet mal tagsüber, mal nachts und mal dazwischen statt.

Die Diagnose ist im Rahmen einer Studie gestellt worden, für die ich mich zur Verfügung gestellt hatte. Getestet wurde ein Medikament, das in den USA bereits verfügbar ist (siehe "Die Nacht wieder zur Nacht machen").

Ich kann nur hoffen, dass es auch in Deutschland bald eine Therapie gegen Non24 gibt, denn die Auswirkungen sind wirklich belastend. Für mich ist es aber auch schon eine Hilfe, zu wissen, woran ich bin. So habe ich wenigstens eine Erklärung für meine Schlafprobleme und kann etwas gelassener damit umgehen.

Aufgezeichnet von Irene Klein  


Dazu ein Bild: Seine innere Uhr bringt ihn um den Schlaf: Gerd Schwesig

Die Nacht wieder zur Nacht machen

In Deutschland ist die Schlafstörung noch weitgehend unbekannt. Viele Menschen, die keine Lichtwahrnehmung haben, können ihre innere Uhr nicht mit dem 24-Stunden-Rhythmus abgleichen. Einschlaf- und Durchschlafprobleme sowie Tagesmüdigkeit sind die Folge. Was genau dahinter steckt und was man dagegen tun kann, erklärt Prof. Dr. Ingo Fietze, Schlafmediziner an der Berliner Charité, im "Gegenwart"-Interview.

Interview: Irene Klein  


Herr Professor Fietze, sind blinde und sehbehinderte Menschen häufiger von Schlafstörungen betroffen als sehende Menschen?

Es gibt wenig Statistik zu diesem Thema. Ich mache seit 25 Jahren Schlafmedizin, aber es kommen relativ wenige blinde Menschen in meine Ambulanz, was mich allerdings nicht schlussfolgern lässt, dass Schlafstörungen unter blinden Menschen seltener auftreten. Vielleicht ist die Hemmschwelle zu hoch, zum Schlafmediziner zu gehen oder die Schlafstörungen werden nicht so ernst genommen. Tatsächlich ist die Gefahr, an Schlafstörungen zu leiden, bei blinden Menschen erhöht, weil unser Schlaf-Wach-Rhythmus vom Wechsel zwischen Licht und Dunkelheit geprägt ist. Wenn der Hell-Dunkel-Einfluss fehlt, kann sich der ureigene Biorhythmus durchsetzen. Er beträgt nicht 24 Stunden, sondern kann kürzer oder länger sein. Daher die größere Gefahr, dass blinde Menschen von Schlafstörungen betroffen sind.


Das betrifft Menschen, die keine Hell-Dunkel-Wahrnehmung haben. In den USA wird das Phänomen Non24 genannt, in Deutschland ist es noch relativ unbekannt. Die Wissenschaft geht davon aus, dass etwa 70 Prozent aller vollblinden Menschen betroffen sind. Welche Symptome deuten darauf hin?

Einschlafprobleme, die mindestens dreimal in der Woche auftreten, können darauf hindeuten  –  wenn man zur gewohnten Bettzeit nicht müde wird und nicht einschlafen kann, mal dauert es zehn Minuten, den nächsten Tag anderthalb Stunden, dann 30 Minuten oder eine Stunde. Ein weiteres Merkmal ist, dass man nachts wach wird und mehr als 30 Minuten braucht, um wieder einzuschlafen. Und das dritte Merkmal ist, dass man bei einer Wohlfühl-Schlafmenge von sieben, siebeneinhalb Stunden schon nach fünfeinhalb Stunden wach wird und nicht weiterschlafen kann. Ob blinde Menschen am Tage häufiger müde werden, ist mir nicht bekannt. Es gibt keine Studien darüber, ob sie häufiger ein Nickerchen oder einen Mittagsschlaf machen als Sehende. Aber Müdigkeit am Tage, dieses Nicht-Ausgeschlafensein, ist auch ein Zeichen für eine Schlafstörung.


Bei Non24 entfernt sich der Schlaf-Wach-Rhythmus immer weiter vom 24-Stunden-Rhythmus, um irgendwann den Wendepunkt zu erreichen und sich dann wieder dem 24-Stunden-Rhythmus anzunähern. Das heißt, in gewissen Phasen wird der Tag zur Nacht und umgekehrt.

Korrekt. Wenn ich davon ausgehe, dass ein Nichtsehender einen Rhythmus von 24 Stunden und 30 Minuten hat, dann verschiebt sich sein Rhythmus jeden Tag um eine halbe Stunde gegenüber dem normalen Rhythmus. Eigentlich könnte ihm das egal sein, aber natürlich leben auch Nichtsehende den normalen sozialen Tag-Nacht-Rhythmus. Deswegen wollen sie sich nicht am Tage hinlegen und nachts aktiv sein. Aber genau das würde nach 24 Tagen passieren, wenn man einen um 30 Minuten längeren Rhythmus hat. Dies wäre der inverse Tag-Nacht-Rhythmus und nach weiteren 24 Tagen wäre man wieder im Ausgangsrhythmus. So wäre es bei Personen, die einen längeren Rhythmus haben. Etwas seltener kommt es vor, dass Personen einen kürzeren Rhythmus als 24 Stunden haben.


Gibt es in Deutschland eine Therapie, welche die Betroffenen derzeit nutzen können?

Ich würde gar nicht gleich an Therapie denken. Wenn ich merke, dass ich ein Schlaf-Wach-Problem habe, sollte ich das erstmal wahrnehmen. Wenn ich merke, dass ich einen nicht erholsamen Schlaf habe, dass ich zu Zeiten müde werde, zu denen andere wach sind, dass ich nachts nicht ein- oder durchschlafen kann oder zu zeitig aufwache, dann bitte an einen Schlafmediziner wenden. Die Therapie beginnt mit Aufklärung. Was kann man bei der Ernährung oder im Lifestyle ändern? Sollte man mehr Sport machen? Gibt es Entspannungsmethoden zum Einschlafen? Zunächst geht es um Verhaltenstipps und -tricks. Erst wenn das nicht hilft, kommen wir zu den Medikamenten. Das fängt mit Pflanzenpräparaten an und geht bis zu den stärkeren Schlaftabletten.


In den USA gibt es den Wirkstoff Tasimelteon, in Deutschland läuft das entsprechende Zulassungsverfahren. Um die Verträglichkeit und Wirksamkeit nachzuweisen, ist im Vorfeld eine Studie gemacht worden. Diese Studie ist unter anderem an der Charité unter Ihrer Leitung durchgeführt worden  –  mit welchem Ergebnis?

Unter den Schlafmitteln, die es gibt, ist Melatonin sehr populär (Anmerkung der Redaktion: Melatonin ist ein Hormon, das bei Dunkelheit ausgeschüttet wird und den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert). In den USA wird es in jeder Drogerie verkauft, in Europa bekommt man es nicht so einfach. In Deutschland gibt es bisher nur einen Melatonin-Agonisten, ein Präparat, das auf den Melatoninrezeptor wirkt. Es ist nur für Personen über 55 Jahre zugelassen, für eine maximal vierwöchige Einnahme. Damit können wir aber nichts anfangen, denn eine Schlafstörung ist nicht nach vier Wochen geheilt, der Patient braucht eine dauerhafte Therapie. Deswegen freuen wir uns, dass es mit Tasimelteon einen neuen Wirkstoff gibt, der ebenfalls auf den Melatoninrezeptor wirkt. Wenn ein Non24-Patient sich abends um 22 Uhr hinlegt und nicht müde wird, weil sein ureigener Rhythmus ein anderer ist und das körpereigene Melatonin erst morgens um 6 Uhr ansteigt, setzen wir mit Tasimelteon einen künstlichen Melatonin-Gipfel. Wie sich in den Studien erwiesen hat, ist das tatsächlich effektiv und es treten keine besonderen Nebenwirkungen auf. Ich sage immer: Eine der wenigen Nebenwirkungen, die bei Melatonin-Präparaten auftreten können, ist die, dass sie nicht wirken. Es gibt Patienten, die nicht reagiert haben, aber bei der überwiegenden Mehrzahl hat es geholfen.


Woran liegt es, dass Tasimelteon in den USA ohne Probleme zu bekommen ist, in Deutschland oder Europa aber nicht?

Da sprechen Sie ein Thema an, das mich seit zwei, drei Jahren sehr bewegt. Es gibt in den USA nicht nur Tasimelteon, es gibt zwei weitere Medikamente für den Schlaf, die in Europa keine Chance haben, auf den Markt zu kommen, weil die europäische Arzneimittelbehörde anders tickt als die amerikanische Arzneimittelbehörde. Erkrankungen, die in den USA anerkannt sind, werden in Deutschland und Europa nicht anerkannt. Das ist nicht relevant, das braucht man nicht, wird da gesagt, Müdigkeit am Arbeitsplatz ist keine Erkrankung. Wir sind froh, dass die Zulassung für Tasimelteon jetzt in Deutschland beantragt ist. Es gibt wenige, aber gute Wirkstoffe in der Schlafmedizin und wir brauchen sie.


Ich muss trotzdem nochmal nachfragen, weil die Frage der Nebenwirkungen gerade bei Schlafmitteln wichtig ist. Kann man dieses Präparat ohne Bedenken auch auf Dauer nehmen?

Ja, dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Es gibt bei jedem Medikament Personen, die eine paradoxe Reaktion zeigen, die also nicht normal reagieren. Das trifft auf Tasimelteon genauso zu wie auf Aspirin oder jedes andere Präparat. Unter 100 Patienten, die ich therapiere, wird es immer einen geben, der mich ausschimpft, weil das Mittel bei ihm Reaktionen hervorgerufen hat, die ich nicht voraussagen konnte. Das ist dann eine Arzneimittelunverträglichkeit. Tasimelteon wie auch andere Schlafmedikamente sind sehr sichere Stoffe. Warum? Weil sie nur an einer kleinen Stelle im Gehirn wirken, nämlich dort, wo die Rezeptoren für den Schlaf sitzen. Diese Medikamente machen nur müde, sie machen nichts mit der Psyche und auch nichts mit dem vegetativen Nervensystem, sie erhöhen weder Puls noch Blutdruck noch Atemfrequenz. Insofern sind es für den Körper tatsächlich sichere Präparate.


In den USA werden sie auch bei Piloten eingesetzt, die mit dem Jetlag zu kämpfen haben, oder bei Schichtarbeitern ...

In den USA steht seit Jahren in den Pilotenrichtlinien, wie Piloten mit Müdigkeit umzugehen haben. In diesen Richtlinien werden neben Melatonin sogar starke Schlafmittel empfohlen, auf der anderen Seite, wenn man wach bleiben will, Kaffee und ein Wachmacher. Aus deutscher Sicht würde man sagen, um Gottes willen, Schlafmittel oder Wachmacher für Piloten! Aber ich fliege lieber mit einem Piloten, der mit Tasimelteon für anderthalb Stunden ein Nickerchen gemacht hat oder der sich mit einem gesunden Wachmacher wachhält und nicht die zehnte Tasse Kaffee trinkt und trotzdem nicht aufmerksam ist. Nach einem Nickerchen oder längeren Schläfchen ist er wieder fit und munter, anders als ein Pilot, der sich gerade so über Wasser hält und dem im Sekundenschlaf die Augen zufallen.


Können Sie Tipps geben, wie man auch ohne Medikamente mit Schlaf-Wach-Störungen leben kann? Kann zum Beispiel ein streng strukturierter Tagesablauf oder irgendein Ritual vor dem Zubettgehen helfen?

Wenn das Licht wie im Fall von blinden Menschen nicht in Frage kommt, um den Schlaf-Wach-Rhythmus zu steuern, bleibt nur die Ernährung. Wie wir aus vielen Tierexperimenten wissen, kann man den Rhythmus mit der Nahrungsaufnahme komplett verändern. Ratten sind nachtaktive Tiere. Wenn sie aber nur am Tag Nahrung kriegen, werden sie am Tag aktiv und schlafen in der Nacht. Das ist etwas, was man kontrollieren und prüfen könnte: Wann nehme ich Nahrung zu mir? Wie oft sollte ich essen? Und wann wie viel? Mit einer genau strukturierten Nahrungsaufnahme kann man Fixpunkte für den körpereigenen Rhythmus setzen.


Non24 ist in Deutschland auch bei Ärzten wenig bekannt. Was muss Ihrer Meinung nach passieren, um dafür zu sorgen, dass blinde Menschen schneller Hilfe bekommen, ob beim Augenarzt oder beim Hausarzt?

Da ist die Schlafmedizin tatsächlich etwas gebeutelt. Wir sind hier auch auf neue Präparate angewiesen, weil es dann von den entsprechenden Firmen Unterstützung für Aus-, Fort- und Weiterbildung gibt. Das Dilemma in Deutschland ist, dass die Schlafmedizin nicht überall an den Universitäten gelehrt wird. Nicht alle Medizinstudenten lernen etwas über das Schlafen, schon gar nicht über die Non24-Rhythmusstörung. Und der allgemeine Hausarzt oder Facharzt weiß es auch nicht, wenn er es sich nicht angelesen hat. Wir brauchen tatsächlich Ausbildungsprogramme oder Seminare, Vorlesungen in größerem Stil, um ein größeres Publikum an Ärzten aufzuklären.


Dazu ein Bild: Hofft, dass mehr blinde Menschen den Weg zum Schlafmediziner finden: Prof. Dr. Ingo Fietze


Info:

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.



Kurzinfo: Hilfe bei Schlafstörungen

Interdisziplinäres Schlafmedizinisches Zentrum der Charité Berlin
Leitung: Prof. Dr. Ingo Fietze
Tel.: 0 30 / 45 05 13-120
E-Mail: schlaf.labor@charite.de


Klinik für Schlafmedizin
Universitätsklinikum Münster
Leitung: Prof. Dr. Peter Young
Tel.: 02 51 / 83-4 81 96
E-Mail: peter.young@ukmuenster.de


Eine Liste der anerkannten schlafmedizinischen Zentren in Deutschland ist auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) zu finden: tinyurl.com/schlaflabore

Termine & Tipps:

Termine

Seminare von Bildung ohne Barrieren

  • Microsoft Word 2010
    20.-26.3.2016 (Anmeldung bis 19.2.)
  • Microsoft Outlook 2010
    10.-16.4.2016 (Anmeldung bis 11.3.)
  • PC-Schulung für Einsteiger
    29.5.-4.6.2016 (Anmeldung bis 6.5.)

AURA-Hotel Saulgrub

Mehr Infos und Anmeldung bei
Bildung ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de

Anmeldeformular unter www.bildung-ohne-barrieren.de/angebote/seminaranmeldung.html

Tandemfahren mit Tandem-Hilfen

  • Tandem-Frühling
    21.-24.4.2016 (Anmeldung bis 15.2.)
    Köthen (Spreewald)
  • Tandem für alle
    20.-27.5.2016 (Anmeldung bis 29.2.)
    Boltenhagen (Ostsee)
  • 13. Internationales Tandem-Jugend-Camp
    30.6.-9.7.2016 (Anmeldung bis 15.4.)
    Marburg
  • Tandem-Sternfahrt zum Louis Braille Festival
    1.7.2016 (Anmeldung bis 15.4.)
    Abschlussrundfahrt durch Marburg
  • Tandem-Schnuppern
    29.9.-2.10.2016 (Anmeldung bis 30.6.)
    Boltenhagen (Ostsee)

Mehr Infos bei
Dr. Thomas Nicolai
Tel.: 0 30 / 2 08 17 20
E-Mail: thomasnicolai@gmx.de
www.tandem-hilfen.de

Abitur  –  was nun?

Orientierungsveranstaltung für blinde und sehbehinderte Studieninteressierte
2.-4.5.2016
Karlsruhe, Studienzentrum für Sehgeschädigte

Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.4.) beim
SZS, Susanne Schneider
Tel.: 07 21 / 6 08-4 19 37
E-Mail: susanne.schneider@kit.edu

Online-Anmeldung unter www.szs.kit.edu/484.php

5. Dunkler Wettkampf

Taubblinde und hörsehbehinderte Menschen erproben ihre Geschicklichkeit. Für die Veranstaltung kann bei Bedarf eine Assistenz vermittelt werden.
2.-4.9.2016
Blankenheim (Nordeifel), Jugendherberge

Mehr Infos und Anforderung des Anmeldeformulars bei
Georg Cloerkes
E-Mail: gcloerkes@t-online.de

Skatlehrgang für Anfänger

21.-25.11.2016
AURA-Pension Georgenthal

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 03 62 53 / 3 05-0
E-Mail: info@aura-pension-georgenthal.de

DBSV-Veranstaltungen

1. Deutscher Blindentennis-Workshop

29.4.-1.5.2016
Köln

Unglaublich schnell und inklusiv  –  das ist Blindentennis. Auf einem verkleinerten Feld, mit einem rasselnden Ball, verkürzten Schlägern und Linien, die mit den Füßen zu fühlen sind, können sehende, sehbehinderte und blinde Spieler den Ballsport ausüben. Der Blindentennis-Workshop, den der DBSV in Zusammenarbeit mit der Gold-Kraemer-Stiftung organisiert, richtet sich an alle, die neugierig sind  –  Spieler, Trainer und Betreuer.

Mehr Infos und Anmeldung bei
Reiner Delgado
Tel.: 0 30 / 28 53 87-240
E-Mail: r.delgado@dbsv.org

Forum:

Arztpraxis mit Fernsteuerung

Eine "Gegenwart"-Leserin berichtete der Redaktion von einer Arztpraxis in Siegen, in der Ungewöhnliches vor sich geht: Eine Kieferorthopädin gebärdet mit ihren Angestellten über den Flur, und aus der Ferne hält eine blinde Mitarbeiterin die Fäden in der Hand. Alles ganz selbstverständlich, wie sich herausstellt. Eine Reportage über eine Arztpraxis der besonderen Art.

Von Ute Stephanie Mansion  


Dies ist die Geschichte einer Fernbeziehung. Einer glücklichen Fernbeziehung, obwohl die Partner die 185 Kilometer, die zwischen ihnen liegen, nur selten überwinden. Über Chat, E-Mail und Telefon halten sie Kontakt. Die eine Partnerin heißt Manuela Kramer, lebt und arbeitet in Grefrath am Niederrhein und ist blind. Die andere Partnerin ist die Praxis der Kieferorthopädin Dr. Silke Dreiner. Sie befindet sich in Siegen, das im Dreiländereck Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz liegt. Manuela Kramer ist die erste Ansprechpartnerin für Patienten: Bei ihr landen  –  unter einer Siegener Telefonnummer  –  alle Anrufe. Sie koordiniert zum Beispiel die Termine und macht die Buchhaltung. Ihre Wohnung verlässt sie dafür nicht. Mit Computer, zwei großen Monitoren und einer Vergrößerungs- und Sprachsoftware sorgt sie von zu Hause aus dafür, dass in der Praxis alles rund läuft. Dass Termine nur telefonisch vereinbart werden können, stört niemanden. Die Patienten wissen Bescheid.

Manuela Kramer hat zwei Ausbildungen: eine als Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Bibliothek, und eine als Fremdsprachensekretärin. Nachdem wieder ein befristeter Vertrag ausgelaufen war, fand die 37-Jährige keine neue Stelle. "Wenn man mit Langstock zum Vorstellungsgespräch erscheint, ist man eigentlich gleich draußen", hat sie festgestellt. Da trat ihre Freundin Silke Dreiner, mit der sie Abitur gemacht hatte, auf den Plan. Die eröffnete 2008 gerade ihre Praxis und fragte Manuela Kramer, ob sie für sie arbeiten wollte. "Manu ist ein sehr organisierter, sehr ordentlicher Mensch", erklärt Silke Dreiner. "So jemanden im Back-Office zu haben, ist super. Sie hält uns den Rücken frei. Die Mitarbeiterinnen wissen immer neu zu schätzen, was sie leistet, wenn sie mal krank war."

Patienten betreten die Praxis in Siegen von der Straße aus und stehen, ohne eine Stufe zu nehmen, sofort im großzügigen Wartebereich. Das sowie die breiten Gänge und Türen machen die Praxis auch für Rollstuhlfahrer zugänglich. Eine blinde Mitarbeiterin und barrierearme Räumlichkeiten sind aber nicht die einzigen Besonderheiten in Silke Dreiners Praxis. Sie beschäftigt auch eine gehörlose Zahntechnikerin: Dominika Belz, 32. "Ich habe sie aber nicht eingestellt, weil ich so ein gutes Herz habe", betont Silke Dreiner. Vielmehr hat sich Dominika Belz in einem Auswahlverfahren durchgesetzt, bei dem Dreiner die Bewerber Werkstücke anfertigen ließ und sich für die beste Arbeit entschied  –  und damit für die gehörlose Bewerberin. "Wenn ich diejenige mit dem zweitbesten Werkstück genommen hätte, hätte ich mich immer geärgert, wenn etwas nicht richtig gelaufen wäre", sagt die Ärztin.

Dass andere Arbeitgeber sich häufig gegen Bewerber mit Schwerbehinderung entscheiden, liegt ihrer Meinung nach daran, dass das Gerücht kursiert, dass man ihnen nie wieder kündigen könne. "So ein Unsinn", meint Silke Dreiner. "Die Schwierigkeit, jemandem zu kündigen, liegt nicht an einer Behinderung, sondern am Kündigungsrecht allgemein." Unterstützung hat sie bei der Einstellung der beiden Mitarbeiterinnen von mehreren Stellen bekommen: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe hat zu sinnvollen Hilfsmitteln beraten, für deren Kosten das Arbeitsamt aufkam. Für beide Mitarbeiterinnen gab es in den ersten Monaten außerdem einen Lohnzuschuss. Arbeitgebern rät Silke Dreiner, Bewerbungen von Menschen mit Behinderung nicht gleich beiseite zu legen, sondern zu überlegen, ob es von der Qualifikation und vom Leistungsspektrum funktionieren könnte. "Und wenn es passen könnte, sollte man der- oder demjenigen auch die Chance geben, sich vorzustellen", sagt sie. "Für vermeintliche Schwierigkeiten gibt es oft relativ einfache Lösungen."

Auch Dominika Belz hatte mehrere befristete Verträge und sich erfolglos beworben. "Es lief überhaupt nichts, weil alle denken, mit einer Gehörlosen funktioniert die Kommunikation nicht", berichtet sie in Gebärdensprache, während Silke Dreiner übersetzt. Klischees, meinen beide. Um mit der Zahntechnikerin kommunizieren zu können, lernte das achtköpfige Praxisteam die Gebärdensprache, hauptsächlich von Dominika Belz selbst, die die Sprache auch an der Volkshochschule unterrichtet. Auch neue Kollegen müssen lernen zu gebärden. Für Dominika Belz ist es das Besondere an der Praxis: Nicht sie muss sich mühsam in Lautsprache verständlich machen, sondern die Kolleginnen haben ihre Sprache gelernt. Das kannte sie so nicht. Damit die Hörenden in Übung bleiben, hält sie immer wieder Kurse in der Praxis.

Die Türen der Behandlungsräume sind aus Glas. "Das ist praktisch, denn man kann durch die Glastür kurz eine Gebärde machen, ohne die Behandlung zu stören", sagt Silke Dreiner. "Ein unerwarteter Nebeneffekt." Alle schwärmen von der Ruhe, die in der Praxis herrscht. Kein lautes Über-den-Flur-Gerufe, kein nerviges Telefongeklingel, keine Patienten, die am Empfang ihre nächsten Termine absprechen.

Manuela Kramer meint: "Manchmal ist es schade, dass meine Kolleginnen für mich quasi nur virtuell existieren. Aber sie sind mir ja nicht völlig fremd, es ist ein supernettes Team." Sie trifft die anderen etwa vier- bis fünfmal im Jahr bei Besprechungen. Ihr Mann fährt sie dann die 185 Kilometer nach Siegen.

Hin und wieder kommt es durch ihre Heimarbeit zu lustigen Situationen: "Da fragt mich eine Mutter, ob ihr Kind noch im Wartezimmer ist", erzählt Manuela Kramer. "Dann sage ich: Einen Moment bitte, ich frage mal eine Kollegin, und chatte die Frage schnell in die Praxis." Als einmal jemand fragte, ob sein Regenschirm noch da sei  –  der sei knallpink, sie würde ihn sofort sehen  –  klärte sie ihn über ihren Arbeitsort auf, nicht jedoch über ihre Blindheit. "Das interessiert die Leute nicht", glaubt sie.

Die Wege von Manuela Kramer und Silke Dreiner und ihrem Siegener Team werden sich auch künftig nur selten real kreuzen. Traurig scheint darüber niemand zu sein. Wie gesagt, es ist eine glückliche Fernbeziehung.

Ute Stephanie Mansion
freie Journalistin


Dazu zwei Bilder:

    • Organisiert das Praxisgeschehen aus der Ferne: Manuela Kramer
    • Ganz selbstverständlich: Dr. Silke Dreiner gebärdet mit ihren Mitarbeiterinnen

Liebe macht erfinderisch

Bevor das Fernsehen die Dörfer der arabischen Länder eroberte, gab es viele Erzähler von Märchen und Geschichten, die in Kaffeehäusern auftraten, um die Gäste zu unterhalten. Der in Deutschland lebende blinde Libanese Jusuf Naoum greift diese fast ausgestorbene Tradition wieder auf. Auch beim Louis Braille Festival 2016 wird der Schriftsteller ausgewählte Geschichten zum Besten geben. Einen Vorgeschmack gibt er in der "Gegenwart".


Es lebte einmal im fernen Portugal ein kluger und weiser Emir. Zu einer Zeit, als die Araber weite Teile Südeuropas unter ihre Herrschaft gebracht hatten, residierte er in einem prunkvollen maurischen Palast auf einem der sieben Hügel im Herzen Lissabons. Er war bei Arabern, Christen und Juden sehr beliebt. Straßen, Schulen, Krankenhäuser, sogar Universitäten hatte er bauen lassen. Neben Cordoba, Granada und Sevilla galt Lissabon als eine der prächtigsten Städte ihrer Epoche.

Mit Gerechtigkeit und Güte regierte er viele, viele Jahre das Land Portugal. Er war der einzige Emir jener Zeit, der keinen Harem hielt. Wie die Christen hatte er sich nur mit einer Frau vermählt und blieb ihr bis zu seinem Tode treu. Er hätte sie nie gezwungen, zum Islam überzutreten. Sie durfte ihren christlichen Glauben weiter leben und galt als eine der schönsten Königinnen der ganzen portugiesischen Geschichte. Sie hatte goldblondes Haar, türkisblaue Augen wie die Gewässer der Karibik und ihre Haut schimmerte wie Elfenbein. Sie verwendete kein Parfüm und dennoch duftete sie nach Limonen, eine außergewöhnliche Eigenschaft, die der liebe Gott ihr verliehen hatte. Sie stammte aus Nordspanien, wo der Schnee fast das ganze Jahr hindurch die hohen Gipfel bedeckte, und war die Tochter eines berühmten Kaufmanns, der dem Emir nahe stand. Nach der Hochzeit zog sie als neue Königin nach Lissabon in den Palast ihres Gatten, der sie mit allen Annehmlichkeiten verwöhnte, denn der Emir liebte sie sehr. So sehr, dass er ihr mit dem größten Einfühlungsvermögen alle ihre Wünsche von den Lippen ablas. Neun Monate lang lebten sie sehr glücklich zusammen und jede Nacht teilten sie im Rausch der Liebe die Bettkissen.

Anfang des neuen Jahres aber wurde die Königin krank. Der Emir holte die berühmtesten Ärzte aus Granada und Asfahan, doch keiner konnte die Ursache für ihre Krankheit feststellen. Sie waren hilflos. Die Königin lag nur noch im Bett, konnte weder essen noch trinken, magerte immer mehr ab und verlor ihre Lebenslust von Tag zu Tag mehr. Die Ärzte eröffneten dem Emir, dass seine Frau nur noch ein halbes Jahr zu leben hätte. Der Emir wollte den Doktoren dies nicht glauben und gab die Hoffnung auf eine Rettung seiner großen Liebe nicht auf. Er beauftragte die berühmtesten Juweliere des Landes, ihr die teuersten Schmuckstücke zu fertigen: die schönsten Perlenohrringe, die raffiniertesten Diamantenringe, die ausgezeichnetsten, mit Saphir und Rubin versetzten Halsketten. Doch das alles änderte nichts am Befinden der jungen Frau. Er engagierte die besten Schneider des Landes, jeder von ihnen bemühte sich, die elegantesten Kleider aus Seide, Damast und Brokat zu nähen, doch auch diese führten keine Änderung im Zustand der Kranken herbei, ebenso wenig wie die leckersten Speisen, die ihren Gaumen nicht erfreuen konnten.

Der König war verzweifelt. Er wurde traurig und wusste nicht mehr, mit was er sie noch erfreuen und verwöhnen konnte. In seiner Verzweiflung beschloss er eines Tages, seiner Frau noch ein letztes Geschenk zu machen. Wenn sie wirklich sterben müsste, dann sollte sie wenigstens noch ein Mal ihre Heimat und ihre Familie wieder gesehen haben. In jenem Winter waren die Wege von Schlamm und Morast aufgeweicht und nur unter großen Mühen zu befahren. Die Ärzte hatten ihm von dieser Reise abgeraten, weil sie fürchteten, dass die Königin die Strapazen nicht überleben werde, aber der Emir beharrte darauf. In einem großen Gefolge fuhr er mit der Sterbenskranken gemeinsam quer durch das Land nach Nordspanien. Mit Pferdekutschen und Elefanten durchquerten sie dunkle, dichte Wälder, überwanden Bergkämme und durchschritten tiefe Täler. Sie wurden von Wind und Regen gepeinigt, litten unter Blitz, Donner und Kälte und die Wesire des Emirs drängten ihn mehrfach zur Umkehr. Aber der Emir blieb beharrlich und ließ sich von seinem Plan nicht abbringen, obwohl er sich Sorgen um die Gesundheit der Königin machte. Nach vielen anstrengenden Wochen erblickte die Reisekolonne in der Ferne endlich die Berge Nordspaniens. Nach vier weiteren Tagen erreichten sie einen schneebedeckten Gipfel, und als die Königin den Schnee erblickte und seinen Geruch tief in sich aufsog, bekam ihr blasses Gesicht zum ersten Mal seit langer Zeit wieder ein wenig Farbe und ihre Lebensgeister begannen sich zu regen. Am fünften Tag erreichten sie die Heimatstadt der Königin und sie konnte sich am Anblick des Schnees nicht satt sehen. Da erkannte der Emir, was seiner geliebten Frau gefehlt hatte und die beiden verweilten einige Zeit im winterlich verschneiten Nordspanien.

Als die junge Königin sich nach vier Wochen von ihren Eltern verabschiedete, um ihren Mann zurück ins warme Lissabon zu begleiten, fühlte sie sich wieder so stark, wie schon lange nicht mehr.

Der Emir war überglücklich und hatte bereits eine Idee, wie er seiner genesenen Gattin im milden Klima Portugals helfen konnte. Kaum waren sie nach Lissabon zurückgekehrt, ließ er sich zum ersten Mal in der Geschichte Europas junge Kirschbaumpflänzchen aus Nordafrika importieren und im Garten anbauen, so dass die Königin von ihrem Schlafgemach aus die zarten weißen Kirschblüten sehen konnte.

Dadurch hatte der erfinderische Ehemann seiner großen Liebe den Anblick des Winters ins warme Lissabon gebracht und ihre Schwermut für immer vertrieben.

Sie lebten viele, viele Jahre glücklich miteinander und bekamen zahlreiche gesunde Nachkommen. Und wenn sie nicht gestorben wären, dann würden sie sich noch heute wie wir in jedem Frühjahr an der schneeweißen Pracht der Kirschblüte erfreuen.


Dazu ein Bild: Wird beim Louis Braille Festival Geschichten erzählen: Jusuf Naoum



Kurzinfo: Louis Braille Festival 2016

Freitag, 1. Juli, bis Sonntag, 3. Juli 2016
Marburg, Georg-Gaßmann-Stadion und an verschiedenen Orten in der Stadt
Eintritt frei!
www.dbsv-festival.de

  • Infos, Anmeldung und Zimmerbuchung (Jugendherbergen und Hostels) im
    Festivalbüro
    Tel.: 0 64 21 / 6 06-444
    E-Mail: info@dbsv-festival.de
    Montags bis donnerstags, 8 bis 16 Uhr, und freitags, 8 bis 14 Uhr
    www.dbsv-festival.de/anmeldung
  • Zimmerbuchung (Hotels und Pensionen) bei der
    Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH
    Tel.: 0 64 21 / 99 12-24
    E-Mail: tagungen@marburg-tourismus.de
    Montags bis freitags, 9 bis 18 Uhr


Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Unter der Rubrik "Forum" schreiben Leser für Leser. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen teilhaben und schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen, Kommentare oder Leserbriefe

per E-Mail an
gegenwart@dbsv.org

oder per Post an
DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr.19, 10179 Berlin.

Panorama:

Barrierefreiheit

"Weg mit den Barrieren!"  –  Sozialverband VdK startet bundesweite Kampagne

Mit der Bahn verreisen, das Internet nutzen, zum Arzt oder ins Theater gehen  –  für Menschen mit Behinderung ist das nicht selbstverständlich. Tag für Tag stoßen sie in vielen Bereichen auf Barrieren. Mit der Kampagne "Weg mit den Barrieren!" bringt der Sozialverband VdK Deutschland das Problem in die Öffentlichkeit. Wer eine Barriere entdeckt, kann diese auf der Webseite www.weg-mit-den-barrieren.de eintragen. Besonders ärgerliche Beispiele werden für die Pressearbeit genutzt.

Mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention hat sich die Bundesrepublik 2009 verpflichtet, geeignete Maßnahmen für eine barrierefreie Gesellschaft zu treffen. Rechtliche Vorgaben werden aber oft nicht umgesetzt oder fehlen ganz. "Wir wollen Menschen überall im Land auf das Thema Barrierefreiheit aufmerksam machen und den Druck erhöhen, damit die Politik endlich handelt", erklärte Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbandes VdK, zum Start der Kampagne.

Gesundheit

Schneller zum Facharzt: Kassenärztliche Vereinigungen vermitteln Termine

Mit dem Versorgungsstärkungsgesetz, das im Juli 2015 in Kraft getreten ist, hat die Bundesregierung die Kassenärztlichen Vereinigungen verpflichtet, regionale Terminservicestellen einzurichten. Diese Stellen sollen helfen, die teilweise langen Wartezeiten auf einen Facharzttermin zu reduzieren. Nach Ablauf einer sechsmonatigen Frist haben diese Stellen am 23. Januar 2016 ihre Arbeit aufgenommen.

Gesetzlich versicherte Patienten, denen eine als dringlich gekennzeichnete Überweisung ausgestellt wurde, können sich an die Terminservicestelle wenden. Diese vermittelt einen Facharzttermin in den darauffolgenden vier Wochen, für die Vermittlung hat sie eine Woche Zeit. Für Termine bei Augenärzten und Frauenärzten ist keine Überweisung erforderlich, so dass die Versicherten sich direkt an die Terminservicestelle wenden können. Es besteht kein Anspruch auf einen Termin bei einem bestimmten Arzt, die Anfahrtszeit muss aber zumutbar sein. Auf eventuelle Mobilitätseinschränkungen des Versicherten ist Rücksicht zu nehmen. Ein entsprechender Hinweis auf der Überweisung ist insofern sinnvoll.

Bei Redaktionsschluss lagen leider noch keine Kontaktdaten der Terminservicestellen vor. Bitte informieren Sie sich bei der Kassenärztlichen Vereinigung in Ihrem Bundesland oder fragen Sie Ihren Hausarzt.

Recht

Online-Diskussion zur Barrierefreiheit im Beruf

Am 16. Februar startet die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) in ihrem moderierten Online-Forum eine Diskussion über Barrierefreiheit in der Arbeitswelt. Drei Wochen lang können sich Interessierte und Experten über mögliche Reformansätze austauschen, um der Vision eines inklusiven Arbeitsmarktes näher zu kommen. Dabei sollen unter anderem die Novellierung des Behindertengleichstellungsgesetzes und das Konzept der vorausschauenden Barrierefreiheit thematisiert werden. Dieses sieht vor, dass alle Arbeitsplätze  –  ob sie von behinderten oder nicht behinderten Menschen genutzt werden  –  barrierefrei gestaltet werden.

An der aktuellen Diskussionsrunde beteiligen sich unter anderem folgende Experten: Klemens Kruse vom Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit, Hans-Jürgen Penz von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung und Kerstin Roth vom Integrationsfachdienst Rhein-Main.

Mit ihren Online-Foren trägt die DVfR zur Vernetzung zwischen Wissenschaft, Praxis und Rechtsprechung bei und fördert damit die Weiterentwicklung des Rehabilitations- und Teilhaberechts in Deutschland.

Mehr Infos sowie die Diskussionsverläufe und Zusammenfassungen vergangener Foren sind zu finden unter www.reha-recht.de und fma.reha-recht.de

Sport

Ski-Nordisch-Weltcup: dreimal Bronze für Clara Klug

Anfang Dezember startete im russischen Tyumen die neue Weltcup-Saison des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) im Langlauf und Biathlon. Dabei schaffte es die blinde Münchnerin Clara Klug erstmals in einem Weltcup auf einen Podiumsplatz. An der Seite ihres Guides Martin Härtl fuhr die 21-jährige Biathletin gleich dreimal hintereinander zu Bronze. Ausschlaggebend für die guten Resultate waren Klugs starke Leistungen am Schießstand: Bei 50 Versuchen traf sie 48 Mal ins Schwarze.

"Gegenüber der vergangenen Saison war das eine deutliche Steigerung", freute sich Clara Klug. "Ich möchte jetzt weiter an meiner Kondition und Kraft arbeiten."

Zweimal Silber und viermal Bronze umfasst die Bilanz der deutschen Biathleten nach dem Auftakt in den Weltcup-Winter. Vom 21. bis 28. Februar ist die Weltspitze der Langläufer und Biathleten mit Behinderung zu Gast in Finsterau im Bayerischen Wald.


Dazu ein Bild: Die siegreichen Sportler des Ski-Nordisch-Weltcups: darunter Clara Klug (zweite v. re)



AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern): Hotel mit ca.50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein): Hotel mit ca.50 Betten
  • Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen): Hotel mit ca.100 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt): Pension mit ca.30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen): Pension mit ca.20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen): Pension mit ca.20 Betten
  • Saulgrub (Bayern): Hotel mit ca.90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

Von der Wiege zum Winzer

Rainer Gießen, 55

Den Beruf des Winzers bekam ich in die Wiege gelegt. Weil meine Eltern sich noch fit genug fühlten, den Betrieb zu führen, schaute ich mich nach dem Abschluss der Handelsschule zunächst anderweitig um. Wegen der geburtenstarken Jahrgänge um 1960 hatte ich allerdings kaum Chancen auf eine Anstellung. Die gesetzlichen Vorschriften waren damals noch anders und ich saß mit meiner Sehbehinderung zwischen den Stühlen: nicht voll sehend  –  nicht behindert. So ließ ich mich schließlich von meiner Familie überreden, den Beruf des Winzers zu ergreifen. Ich machte die Ausbildung zum Weinbautechniker, schnupperte in andere Betriebe hinein und reiste in fremde Weinbauländer.

Seit fast 40 Jahren bin ich selbstständiger Winzer  –  soweit ich weiß, der einzige mit einer Sehbehinderung in ganz Deutschland. Zusammen mit meiner Frau, mit der ich zwei erwachsene Töchter habe, bearbeite ich rund 45.000 Rebstöcke auf neun Hektar Fläche in Rheinhessen und der Pfalz. Nach heutigen Maßstäben ist das ein eher kleiner Betrieb. Unsere Weine und Sekte verschiedenster Stile verkaufen wir fast ausschließlich an Endverbraucher.

Viele der Arbeiten im Weinberg kann ich zusammen mit Aushilfskräften erledigen, die ich anleite. Im Winter müssen die Rebstöcke beschnitten werden, im Frühjahr angebunden. Neue Weinberge werden mit tausenden Pflanzen bepflanzt. Mit Pfählen und hunderten Metern Draht muss alles wind- und wetterfest verankert werden. Das Gras will gemäht und die Pflanzennährstoffe wollen ausgebracht werden. Junge Triebe werden hochgesteckt, zu lange Triebe eingekürzt. Überzählige Trauben werden entfernt, reifende Trauben begutachtet. Mögliche Pflanzenkrankheiten bemerken die Aushilfskräfte oder meine Frau und ich bei gemeinsamen Kontrollgängen. Mit meinem langjährigen Erfahrungsschatz finden wir heraus, worum es sich handelt und was zu tun ist.

Die Kellerarbeit erledige ich selbst. Ich verarbeite die Trauben, bearbeite den Most und überwache die Gärung. Wenn es um die Reinigung von Gerätschaften geht, putze ich zur Sicherheit doppelt und lasse alles noch einmal kontrollieren, denn Wein ist eine verderbliche Ware. Der entstandene Wein wird ausgebaut, filtriert und abgeschmeckt. Anschließend bereite ich die Abfüllung vor, etikettiere und verpacke die Flaschen, berate unsere Kunden und plane die Ausliefertouren. Bei Führungen durch den Weinberg stoße ich fast immer auf offene, interessierte Zuhörer. Wenn die Kunden merken, dass ich nicht gut sehe, erkläre ich, welche Schwierigkeiten sich daraus ergeben und wie ich mir behelfe.

Früher habe ich noch besser gesehen und konnte bis zu meinem 30. Lebensjahr sogar Autofahren. Heute brauche ich jemanden, der mich zum Einkaufen oder für Arztbesuche in die nächste Stadt kutschiert. Denn die der Toskana ähnelnde hügelige Landschaft in Rheinland-Pfalz mit ihren Feldern und Weinbergen ist zwar idyllisch, doch die Bahn fährt hier gar nicht und die wenigen Busse äußerst selten.

Nur durch die tatkräftige Unterstützung meiner Frau können wir den Betrieb ohne feste Arbeitskräfte führen. Da sie selbst aus einem landwirtschaftlichen Betrieb stammt, konnte sie mein Spruch "Du heiratest keinen Pfarrer, hier gibt's richtig Arbeit!" nicht schocken. Bis heute ist sie mein einziger und bester Lehrling. Sie erledigt vieles, was mit Fahren und Besorgen zu tun hat, zum Beispiel die Traktorarbeit im Weinberg. Ab und zu bin ich auch noch selbst mit dem Traktor unterwegs, zum Beispiel, um die schweren Anhängegeräte anzubringen, mit denen meine Frau dann die Tiefenlockerung oder das Mulchen erledigt. Manches packe ich einfach an und probiere es aus. Schließlich kann ich niemanden bei der Bedienung eines Gerätes anleiten, mit dem ich noch nie selbst gearbeitet habe.

Bei der Beschaffung von Hilfsmitteln und Assistenzleistungen bin ich auf das Integrationsamt angewiesen. Den Sachbearbeitern fällt es schwer, sich in meine Situation hineinzudenken. Denn anders als der übliche Büroangestellte benötige ich statt technischer Hilfsmittel in erster Linie menschliche Assistenz für die Arbeit auf dem Hof und im Weinkeller. Nach einigem Ringen erhalte ich nun Geld, das ich für Arbeitsassistenz einsetzen kann. Regelmäßig muss ich die Verwendung nachweisen und dennoch versucht das Integrationsamt immer wieder, die Zuwendungen zu kürzen.

Zäh ist auch die Büroarbeit, die ich mit Hilfe von Zoomvergrößerung am Computer erledige. Unzählige Formulare und Tabellen müssen ausgefüllt werden, viele davon sind aus meiner Sicht nicht wirklich notwendig. Aber die Behörden kennen kein Erbarmen. Viel lieber arbeite ich im Keller beim Weinausbau. Dazu braucht es Geduld, Intuition, Kreativität und Entscheidungsfreude  –  und auch der Mut zum Risiko darf nicht fehlen. Die Erfolge bei der jährlichen Weinprämierung bestätigen meine Arbeit.

Rainer Gießen (55) ist Winzer und lebt mit seiner Frau im rheinland-pfälzischen Wachenheim.
Tel.: 0 62 43 / 3 84
E-Mail: info@weingut-giessen.de   


Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Ein Mann und eine Frau mittleren Alters stehen nebeneinander und lächeln in die Kamera. Der schlanke Mann mit Sonnenbrille und kleinkariertem Hemd hat seinen Arm um die Schultern der kurzhaarigen Frau gelegt. Hinter ihnen erstrecken sich Weinberge und Felder bis zum Horizont.

Service/Reha:

Apps: kleine Alltagshelfer in der Hosentasche

Die Besonderheit moderner Mobiltelefone liegt in der schier unendlichen Erweiterbarkeit ihrer Funktionalität. Dank immer ausgereifterer Technologien kann ein Smartphone mit den entsprechenden Apps für blinde und sehbehinderte Menschen zu einem Multifunktions-Hilfsmittel werden. Ein Rehalehrer stellt nützliche Apps vor.

Von Julian Iriogbe  


Der Reiz, ein Smartphone als Alltagshelfer zu nutzen, liegt vor allem darin, dass das moderne hosentaschengroße Gerät nicht als Hilfsmittel zu erkennen ist. Gerade für blinde und sehbehinderte Menschen, die möglichst wenig auffallen möchten, ist das attraktiv. Praktisch ist auch, dass man für viele verschiedene Funktionen nur ein kleines Gerät braucht. Dabei liegt es in der Natur der Sache, dass die meisten Apps kein vollwertiger Ersatz für ein klassisches Hilfsmittel, etwa eine Lupe oder ein Farberkennungsgerät, sein können und teilweise weniger komfortabel zu bedienen sind.

Wer sich dafür entscheidet, ein Smartphone als Hilfsmittel einzusetzen, sollte schon ein routinierter Smartphone-Nutzer sein oder aber die nötige Motivation und Geduld mitbringen, um sich in die Bedienung einzuarbeiten. Auf dem Markt konkurrieren drei Betriebssysteme für Mobiltelefone: Neben Apples iOS gibt es das am weitesten verbreitete Betriebssystem Android von Google sowie das von Microsoft entwickelte Windows bzw. Windows Phone.

Die vorgestellten Apps wurden ausschließlich mit einem iPhone und dem Betriebssystem iOS getestet. Denn im Zusammenspiel aus ausgereiften Bedienungshilfen, wie der Sprachausgabe VoiceOver, und einer großen Auswahl an Apps, die sich für blinde und sehbehinderte Menschen eignen, ist Apple bisher konkurrenzlos. Die Apps sind mit VoiceOver kompatibel, sofern nicht anders vermerkt. Viele der Apps sind aber auch für Android verfügbar und die Funktionalität unterscheidet sich in der Regel kaum. Nicht alle getesteten Apps sind speziell für blinde und sehbehinderte Menschen entwickelt worden, was sie aber nicht weniger nützlich macht.

Viele Apps sind gratis oder kosten nur wenige Euro. Die Apps mit umfangreicheren Funktionen speziell für blinde und sehbehinderte Menschen liegen zwischen 15 und 100 Euro. Apps sind im Internet in so genannten Stores erhältlich. Auf diese kann man direkt vom Smartphone aus zugreifen. Die Stores von iOS und Android sind mit Screenreader zugänglich.


Orientierung und Mobilität

Abfahrtsmonitor: Die App zeigt alle Haltestellen in der näheren Umgebung mit genauer Entfernungsangabe. Durch Antippen einer Haltestelle bekommt man nähere Infos zu Linien und Abfahrtszeiten. Das Antippen einer Linie gibt Auskunft über alle Haltestellen, die angefahren werden. Die App funktioniert bundesweit.


Departure: Bei dieser App lassen sich Wegstrecken im öffentlichen Nah- und Fernverkehr speichern und passende Verbindungen schnell und übersichtlich abrufen. Beim Wischen nach rechts oder links über eine gespeicherte Verbindung wird die vorhergehende und die nächste Abfahrtszeit angezeigt. Ein Balken neben jeder Verbindung informiert über die verbleibende Zeit bis zur Abfahrt. Der schwarze Hintergrund mit weißer Schrift ist kontrastreich. Die App ist nicht VoiceOver-tauglich.


MyWay Classic: Eine für blinde Nutzer entwickelte App, die das Aufzeichnen von Routen ermöglicht. Im Aufzeichnungsmodus lassen sich bei Richtungsänderungen durch Schütteln des Smartphones Wegpunkte erzeugen. Die so erzeugte Route kann unter einem beliebigen Namen gespeichert und später für beide Richtungen abgerufen werden.


BlindSquare: Die App bietet zahlreiche Navigations- und Orientierungstools für blinde und sehbehinderte Menschen. Sie informiert zum Beispiel über so genannte Points of Interest (POI), was sich in unmittelbarer Umgebung befindet. In Kombination mit einer Navigationsapp erhält man eine alltagstaugliche Navigationslösung.


AroundMe: Zeigt nach Kategorien wie etwa "Bankautomat" oder "Supermarkt" geordnet an, was sich in der Nähe befindet, inklusive genauer Adresse und Entfernungsangabe. Die Navigation muss über eine separate App erfolgen.


Kompass: Die App ist auf dem iPhone vorinstalliert und wird in Verbindung mit VoiceOver zu einem sprechenden Kompass.


Alltagshelfer

knfbReader: Diese App wandelt einen abfotografierten Text von einem Beipackzettel bis zu einem Straßenschild in Sekundenschnelle in editierbaren Text um, den man sich anschließend vorlesen lassen kann.


FoxIt PDF Reader: Durch die Funktion TextReflow lassen sich auch PDF-Dateien auf dem iPhone in relativ großer Schrift lesen. Die App bricht den Text auf Bildschirmbreite um, über die Einstellungen kann der Benutzer die Schriftgröße wählen.


Voice of DAISY: Macht aus dem iPhone einen DAISY-Player.


Newsify: Hiermit lassen sich so genannte Newsfeeds einrichten, das sind, kurz gesagt, abonnierbare elektronische Nachrichten im Internet. Die App kann damit wie eine Tageszeitung benutzt werden und ist einfach strukturiert.


Downcast: Mit dieser App lassen sich Podcasts abonnieren und auf dem iPhone anhören.


LookTel Geld-Leser (MoneyReader): Die App erkennt über die Kamera des Smartphones Euro-Scheine und einige Fremdwährungen wie Pfund und Dollar. Die Kamera muss dazu in die Nähe des Scheins gehalten werden, anschließend werden Wert und Währung angesagt. Im Dezember 2015 hatte die App noch Schwierigkeiten, den neuen 10-Euro-Schein zu erkennen.


Magnifying Glass With Light Pro: Mit dieser App hat man eine elektronische Lupe in der Tasche. Allerdings benötigt man eine sehr ruhige Hand oder einen Ständer, um damit zum Beispiel eine Speisekarte lesen zu können. Hilfreich ist es, das iPhone in einen klappbaren Lupenständer zu legen. Die App wurde nicht mit VoiceOver getestet.


Proximo: Diese App wird mit zwei Schlüsselanhängern angeboten. Über Bluetooth nimmt das iPhone Verbindung mit den Schlüsselanhängern auf. Mit der App auf dem iPhone kann der Schlüssel auf Tastendruck akustisch geortet werden. Umgekehrt kann durch das Drücken einer Taste auf dem Anhänger das iPhone geortet werden, sofern es nicht stumm geschaltet ist.


ColorVisor: Bei guten Lichtverhältnissen kann die App Farben erkennen und ansagen. Die App kommt nicht an ein Farberkennungsgerät heran, das auch bei Kunstlicht noch zuverlässig Farben erkennen kann. Dafür hat man die Farberkennung immer in der Tasche.


Light Detector: Zeigt über Tonhöhenveränderung an, ob eine Lichtquelle in der Nähe angeschaltet ist und mit welcher Intensität sie strahlt. Mit VoiceOver lässt sich die angezeigte Prozentzahl vorlesen.


iHandy Level: Wasserwaage, die durch VoiceOver ausgelesen werden kann. Die einblendbaren Schalter werden nicht per Sprachausgabe wiedergegeben, aber durch die einfache Struktur findet man sich gut zurecht. Das iPhone wird auf die zu messende Fläche gelegt oder auf die schmale Kante gestellt und die App misst dann die Neigung.

Julian Iriogbe ist Förderschul- und Rehalehrer für blinde und sehbehinderte Menschen im hessischen Friedberg.


Dazu ein Bild: Handlicher Helfer: Mit der passenden App erkennt das Smartphone Farben


Info:

Noch mehr Apps: In der Mai-"Gegenwart" 2014 hat INCOBS (Informationspool Computerhilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte) eine Auswahl an Apps für fast jede Lebenslage zusammengestellt und auf ihre Bedienbarkeit getestet.



Kurzinfo: Bundesverband der Rehalehrer

Wollen Sie mehr über das Angebot der Rehalehrer erfahren? Dann wenden Sie sich an Ihren

Landesverein
Tel.: 0 18 05 / 666 456 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.)

oder an den
Bundesverband der Rehabilitationslehrer für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 0 70 00 / 2 66 27 38 (max. 0,12 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk evtl. abweichend)
E-Mail: info@rehalehrer.de
www.rehalehrer.de

Medien:

Bücher

Teufelsgrinsen

Ein Buch-Tipp von Gabi Schulze, Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)


Das Buch ist definitiv keine weitere Adaption der vielen Sherlock-Holmes-Kriminalromane. Die Autorin hat sich an den originalen Sherlock Holmes gehalten und lässt die Handlung auch im viktorianischen England Ende des 19. Jahrhunderts spielen. Hauptsächlich geht es aber um Anna Kronberg, die sich, um Medizin studieren zu können, als junger Mann ausgibt und später in London als angesehener Arzt arbeitet. Als man im Londoner Wasserwerk einen Cholera-Toten findet, wird sie zur Aufklärung hinzugezogen und entdeckt, dass der Tote absichtlich mit tödlichen Bakterien infiziert wurde. Gemeinsam mit Sherlock Holmes, dem sie eine ebenbürtige Partnerin ist, kommt sie einem scheußlichen Verbrechen auf die Spur und gerät dabei in Lebensgefahr. Doch Sherlock Holmes, der bald ihre wahre Identität herausfindet, steht ihr zur Seite.

Mit viel Sympathie für ihre Hauptfiguren erzählt die Autorin eine spannende Detektivgeschichte im viktorianischen London. Die witzigen Rededuelle der beiden Ermittler begeistern, und der Leser erfährt nebenbei Wissenswertes über die Erforschung von Infektionskrankheiten.

Annelie Wendeberg: Teufelsgrinsen
Blindenkurzschrift (2 Bände)
Preis: 24 Euro


Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13-0
E-Mail: info@dzb.de

Verfügbar auch als Leihtitel

Die Lastenträger

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Über die Vorzüge der Marktwirtschaft wird viel erzählt und jeder freut sich, wenn er billig einkaufen kann. Das neue Buch des Enthüllungsjournalisten Günter Wallraff zeigt die Schattenseiten, die Arbeitsbedingungen in großen Unternehmen. Werkvertrag, Zeitarbeit, Tagelöhner, Franchising, Sub-sub-Unternehmer, Honorarkraft oder Handschlagvertrag  –  nicht nur am Rande der Arbeitsgesellschaft bleibt arm und ungesichert, wer in die neuen Arbeitsrahmen eingespannt wird. Arbeit auf Abruf, ohne Halt und Perspektive  –  das haben die Logistikbranche und der Internethandel nicht erfunden. Aber sie machen dieses System immer effizienter.

Die Beispiele aus dem Buch kommen fast alle aus dem Wallraff-nahen Recherchenetzwerk "work-watch", in dem mehrheitlich junge Journalisten aktiv sind. Aus ihren Erfahrungen speist sich eine vielteilige Anklage gegen Hartz-IV-Druck und einschüchternde Ausbeuter auf Unternehmensseite. Das Buch beschreibt aber auch Fälle, wo sich dank der Gewerkschaft und eigener Stärke etwas geändert hat. Ein Werk, das den Zeitgeist der modernen kapitalistischen Ausbeutung am Arbeitsplatz einfängt.

Günter Wallraff (Hg.): Die Lastenträger
1 CD DAISY (11:15 Stunden)
Sprecherin: Ulrike Johannson

Makarionissi oder Die Insel der Seligen

Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Vea Kaiser erzählt in ihrem zweiten Roman die groß angelegte Geschichte einer griechischen Familie, die auseinandergerissen wird, um wieder zusammenzufinden. Die Autorin begleitet die Familie über fünf Generationen und schildert all die Verwicklungen, die das Leben mit sich bringen kann. Im Mittelpunkt steht Eleni, eine Kämpferin, die schon als Kind lieber Heldin als Prinzessin sein wollte. Ihr verworrener Lebensweg führt sie von einem griechischen Dorf, in dem die Zeit stillzustehen scheint, über Hildesheim nach Chicago und schließlich nach Makarionissi, auf die Insel der Seligen.

Immer wieder fließt die griechische Mythologie in das Epos über die Suche nach dem Lebensglück ein. Die liebevoll beschriebenen Figuren wachsen einem mit jedem Kapitel mehr ans Herz. Ein literarisches Lesevergnügen, das bis zur letzten Seite unterhält.

Vea Kaiser: Makarionissi oder Die Insel der Seligen
1 CD DAISY (12:22 Stunden)
Sprecherin: Marion Bertling



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Die behütete Zeit

Max Kruse, Kinderbuchautor und Sohn der bekannten Puppenmacherin Käthe Kruse, schildert seine Kindheit im elterlichen Hause. Er selbst wurde später vor allem durch das "Urmel aus dem Eis" bekannt, heute ein Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur. Doch geht es hier nicht um seine Bücher, sondern um seine behütete, glückliche Kindheit. Die Geschichte seiner Jugend im Zweiten Weltkrieg erzählt er farbig, sensibel und nicht ohne Selbstironie. Heimlicher Mittelpunkt seines Lebens bleibt immer seine Mutter mit ihrer Puppenwerkstätte. So richtet sich Max Kruses persönlich erzählter Rückblick auf die Jahre 1933 bis 1945 nicht nur an seine Leser, sondern auch an alle Verehrer seiner prominenten Mutter.

Max Kruse: Die behütete Zeit
1 CD DAISY (10:32 Stunden)
Sprecherin: Annaserena Bikafalvi Máthé Preis: 29 Euro


Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen. Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt 'atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde, Tel.: 0 55 31 / 71 53, E-Mail: atz@blindenzeitung.de



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der 'atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg

Rätsel:

Februar-Rätsel

Gesucht werden zehn Ortsnamen, die sich aus jeweils zwei Wörtern der nachfolgenden Bedeutungen zusammensetzen:

  1. Herrscher + Gewässer = Ort in Thüringen
  2. Himmelsrichtung + Schluss = belgische Hafenstadt
  3. Unglück + Vertiefung im Gelände = Ort in Bayern
  4. Männliches Schwein + kleines Gewässer = Ort in Baden-Württemberg
  5. Himmelsrichtung + Instrument = Kreisstadt in Niedersachsen
  6. Bestandteil des englischen Frühstücks + Wehrbau = deutsche Hansestadt
  7. Vogel + Senke = alte niederländische Stadt
  8. Farbe + Gebirgseinschnitt = Ort in Brandenburg
  9. Metall + Erhebung = Stadt in Ostthüringen
  10. Ordensfrau + Scherz = Ort in Sachsen-Anhalt

Bei richtiger Lösung nennen die Anfangsbuchstaben der gefundenen Ortsnamen, fortlaufend gelesen, eine europäische Hauptstadt.

Rätselautor: Thomas Christian Dahme  


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Februar an den
DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des Januar-Rätsels

126 x 16 = 2016

Die Glücksfee gratuliert!

Auch im letzten Jahr haben die "Gegenwart"-Redaktion wieder unzählige Rätsellösungen in Punktschrift, als Postkarte oder per E-Mail erreicht. Anfang Januar wurden aus allen richtigen Einsendungen drei glückliche Gewinner ausgelost:

  1. Preis: Günter Braune, Dessau-Roßlau
    Hörzeitungsgutschein im Wert von 48 Euro, zur Verfügung gestellt von atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
  2. Preis: Christa Schwerin, Lehrte
    Geschicklichkeitsspiel "Der große Wurf", zur Verfügung gestellt von VELEN Integrationsspiele
  3. Preis: Henry Schenker, Dresden
    DVD "Auge in Auge. Eine deutsche Filmgeschichte" mit Audiodeskription, zur Verfügung gestellt von absolut MEDIEN

Anzeigen:

Hinweis

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Aus Platzgründen verkaufe ich meinen voll funktionstüchtigen AMMEC HDMI für Kabel-TV mit allem Originalzubehör, Kaufdatum: 11/2013, keine Gewährleistung, VB: 750 Euro zzgl. Versand,

Tel.: 05 11 / 16 59 57 18

Partnersuche

Sehender (59, Soz.-Päd. und Journalist, Erfahrung mit blinden Menschen) sucht sympathische blinde Frau (40-60 J.) in Nürnberg oder Berlin bzw. Umgebung,

E-Mail: platterdings@gmail.com oder
Tel.: 01 63 / 9 07 86 43


Er, 68 Jahre, 1,70 m, blind mit Sehrest, Nichtraucher, Nichttrinker, viele Interessen, sucht eine nette, ehrliche, verständnisvolle Frau aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis für harmonische Zweisamkeit,

Tel.: 01 52 / 06 35 09 99


Einsames Herz sucht Zärtlichkeit und Geborgenheit. Bin Mitte sechzig und Witwe, 1,60 m groß, vollblind und kann keine Blindenschrift. Ich bin sehr häuslich, unternehmungslustig, sport- und medieninteressiert. Wer traut sich aus dem Ostteil Berlins, mich unter Tel.: 0 30 / 5 54 12 70 (mit AB) anzurufen?


Wer ist schon gern allein? Ich zumindest nicht! Ich, männlich, 47 Jahre, mit starker Sehbehinderung u. leichter körperlicher Einschränkung des rechten Arms und der rechten Hand, suche Dich, Sie, im Oberbergischen Kreis, Märkischen Kreis, Großraum Köln, Bonn, Siegburg, Olpe, Siegen, mit oder ohne Handicap, zum Verlieben und mehr.

E-Mail: jk68.gm@googlemail.com oder
Chiffre 01/02/2016

Verschiedenes

Gruppe in Nürnberg "Blinde & Sehende"  –  neue Interessenten willkommen,

E-Mail: platterdings@gmail.com oder
Tel.: 01 63 / 9 07 86 43


Wer kann uns helfen? Für ein Klassentreffen des Abschluss-Jahrgangs 1966 der Sehschwachenschule Weimar suche ich noch ehemalige Mitschüler/-innen bzw. Schüler/-innen, die unsere Klasse vorzeitig verlassen haben. Bitte teilt Christian Köhler, Tel.: 03 51 / 8 36 08 65, mit, wenn Ihr Angaben dazu habt. Vielen Dank!

Gewerbliche Anzeigen

Blindenlangstockmanufaktur

www.blindenlangstockmanufaktur.de Blindenlangstock mit persönlicher Note
Tel.: 0 45 61 / 5 26 86 77

Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.


SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Schottland-für-Alle  –  Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

Langsam naht der Frühling. Haben Sie sich schon Gedanken über Ihre Ferien gemacht? Ob Großbritannien, Irland, Island, Malta, Skandinavien oder ein Ziel nach Wunsch  –  wir planen gerne eine Reise mit Ihnen und für Sie. Ganz besonders möchten wir Ihnen unsere Gartenreise nach England und unsere Reisen nach Irland und Russland empfehlen.

Alle Infos finden Sie auf unserer
Homepage www.schottland-fuer-alle.com oder per
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com oder
Tel.: 00 44 / 18 63 / 76 60 10

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Ihr starker Partner rund um Schulung und Hilfsmittel in Süddeutschland


Verkauf von Macbook, iMac, JAWS und Braillezeile Focus 40 Blue, Computer-Training, Schulung zu allen Apple-Produkten und vieles mehr!

Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
Im Web: www.schulze-graben.de

AURA Bad Meinberg

Sehr geehrte Damen und Herren, wir freuen uns, Ihnen die Möglichkeiten vorzustellen, dauerhaft im AURA Bad Meinberg zu wohnen und unsere Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Wir bieten Ihnen die Unterbringung in Wohnungen und Appartements. Oder buchen Sie ein Hotelzimmer bei uns, um einfach mal abzuschalten. Die aktuellen Preise können Sie direkt über das AURA Bad Meinberg unter der Rufnummer 0 52 34 / 90 40 oder unter der Mail-Adresse info@aura-badmeinberg.de erfragen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

TV-DAISY  –  ein 14-tägiges Fernsehprogramm mit 16 Sendern

Wir können Ihnen das Lesen mit den Fingern nicht ersetzen, wollen Ihnen aber eine Alternative zum eingestellten Braille-TV vom Blindenhilfswerk Berlin anbieten.

Senderspektrum der Öffentlich-Rechtlichen: ARD, ZDF, SWR3, WDR3, Hessen3, Bayern3, 3SAT, ARTE, MDR3, NDR3 und die Privaten: RTL, SAT1, PRO7, VOX, Kabel1, RTL2

1 DAISY-CD
Dauer: ca.8 Stunden
Einwegversand per Blindensendung
Jahresabo: 40,50 Euro


Nicht synthetisch, sondern eingelesen von zwei Sprecherinnen mit Hinweis auf die Hörfilmsendetermine!

Navigierbar auf 5 Ebenen:

  • Ebene 1: die entsprechende Woche
  • Ebene 2: der entsprechende Tag
  • Ebene 3: der entsprechende Sender mit dem Vormittagsprogramm
  • Ebene 4: das Nachmittagsprogramm des gewählten Senders
  • Ebene 5: das Abendprogramm des gewählten Senders

Komfortabel und schnell! Kostenloses Probeexemplar anfordern!


Arbeitsstelle Medien für blinde und sehbehinderte Menschen
Trierische Tonpost
Postfach 1340, 54203 Trier
Tel.: 06 51 / 71 05-430 (Sekretariat Herr Rietz)
E-Mail: tonpost@bistum-trier.de
www.tonpost.de

AASB Maria Seidling

Wir ermöglichen seit 30 Jahren im beruflichen und privaten Bereich Ihre individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln.


  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: DAISY-Player, TextToMP3, Editor
        ab 2.200,00 Euro
  • Dragon NaturallySpeaking 13 oder 14 PRO
    Spracheingabe für Diktat und Programmsteuerung unter Windows, Skripte für JAWS, Office und Lesephon®, jetzt mit Echo-Funktion, 2 Tage Schulung
        Preis auf Anfrage
  • Alva Braillezeilen, 40/80 Module
    auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Aktuelle JAWS-Version
    Screenreader mit Stimme Eloquence/Steffi/Yannik/Anna
        ab 1.679,34 Euro     Schülerpreis auf Anfrage
        Angebot bei Neukauf JAWS: 3 Tage Schulung, 2 Tage zahlen
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
        Preis auf Anfrage
  • Aktuell: RTFC Textkonverter (Braille, DAISY) mit Stimme Petra
        Preis auf Anfrage

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Zertifiziert nach DIN ISO 9001/2008. Zertifizierter Fachhändler für Dragon NaturallySpeaking speziell für Blinde.

Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de
www.aasb-seidling.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Mehr Mobilität, mehr Unabhängigkeit

  • Innovatives Mobiltelefon BlindShell mit Berührungsbildschirm
    BlindShell ist ein Mobiltelefon, das durch sehr einfache Gesten blinden und sehbehinderten Nutzern die Touchscreen-Bedienung auf der Basis des Betriebssystems Android zugänglich macht. Die Ausgabe erfolgt durch eine Sprachausgabe (Text-to-Speech-Technologie) gemeinsam mit Vibration und einer akustischen Wiedergabe. Vorkenntnisse von anderen modernen Mobiltelefonen mit Berührungsbildschirm sind ausdrücklich nicht erforderlich! BlindShell kann trotz der umfangreichen Funktionen mit einfachen SIM-Karten genutzt werden, ohne dass ein kostenintensiver Mobilfunkvertrag mit Internetanbindung abgeschlossen werden muss. Zu der Einzigartigkeit dieses Mobiltelefons trägt auch die leicht bedienbare klassische Nummernblock-Tastatur bei, mit der man einfach und bequem Nummern und Texte eingeben kann. Das Handy wurde von blinden und sehbehinderten Nutzern getestet, um genau auf ihre konkreten Bedürfnisse einzugehen. BlindShell beinhaltet folgende Funktionen: Anrufen, Mitteilungen, Kontakte, Wecker, Notizen, Diktiergerät, Kalender, Lese-App, Farberkennung, Digitalbibliothek Bookshare, Lupe, Banknotenerkennung, Rechner, Einstellungen, Statusinfo, Benutzerhandbuch, Favoriten, Ereignisse in Abwesenheit. Maße (H *  B *  T): ca.130 * 70 * 9 mm, Gewicht: 112 g
        Best.-Nr.2020631  –  299,00 Euro
  • Mobiler Akku für USB-Geräte
    Der kompakte Akku für unterwegs ist ein echtes Kraftpaket! Mit seinen 10.000 mAh und seinen 2 USB-Anschlussbuchsen ist er bereit, praktisch alle Geräte, die über ein USB-Kabel aufgeladen werden, anzuschließen. Ob Handy, mobiler DAISY-Player oder Kopfhörer  –  nie wieder ohne Energie unterwegs oder Ärger mit leeren Akkus! Geladen wird der Akku über eine Micro-USB-Schnittstelle, so dass sogar während des Aufladens des Akkus zwei Geräte parallel aufgeladen werden können. Maße: ca.14,5 * 7,5 * 1,5 cm, Gewicht: 227 g
        Best.-Nr.2050072  –  29,90 Euro

Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
    Tel.: 05 11 / 9 54 65-33
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
    Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Aus unserem Angebot an Medizinprodukten empfehlen wir:

  • Sprechende Personenwaage GS 39
    Wiegefläche aus schwarz verspiegeltem Glas, deutliche, laute Sprachausgabe, umschaltbar zwischen Deutsch, Russisch, Englisch, Französisch oder Spanisch, bis 150 kg, Ansage in 100-Gramm-Schritten, meldet nach Antippen ihre Funktionsbereitschaft, 4 Speichertasten für unterschiedliche Nutzer, Abmessungen: 34 * 34 * 2 cm, durch Aufsteckfüße auf 4 cm erhöhbar, 3 *  AAA-Batterien
        H 555  –  49,00 Euro
  • Sprechende Personenwaage XXL
    Bis 200 kg, Ansage in 100-Gramm-Schritten, meldet nach Antippen ihre Funktionsbereitschaft, deutliche, laute Sprachausgabe, sehr große, genoppte Trittfläche, sehr flaches und standfestes schwarzes Kunststoffgehäuse mit Metallboden, 32 * 37 * 3,5 cm, 4 *  R6-Batterien
        H559  –  59,90 Euro
  • Sprechendes Stirn- und Ohrfieberthermometer
    Für die sekundenschnelle Messung der Körpertemperatur, misst auch die Oberflächentemperatur von Gegenständen u. Flüssigkeiten sowie die Raumtemperatur, deutliche Sprachausgabe wahlweise in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch oder Türkisch, 6 Lautstärkestufen, großes Display (Ziffernhöhe: 1 cm), optischer Fieberalarm, 10 Speicherplätze, Abschaltautomatik, gut fühlbare Tasten, ca.3,8 * 13,8 * 4,7 cm, Gewicht einschließlich der 2 *  R3-Batterien: ca.90 g
        H522  –  32,00 Euro
  • Oberarmblutdruckmessgerät BM 49
    Sprachausgabe wahlweise in Deutsch, Italienisch, Französisch oder Niederländisch, 3 Lautstärkestufen, vollautomatische Messung, Speicher für 2 *  60 Messwerte, Manschette für Oberarmumfänge von 22 bis 36 cm, Batteriebetrieb (4 *  R6), Abmessungen: 145 * 96 * 60 mm, Gewicht: ca.264 g
        H531  –  49,90 Euro
  • Handgelenkblutdruckmessgerät BC 19
    Funktionen wie BM 49, für Handgelenkumfänge von 14 bis 19,5 cm
        H539  –  39,90 Euro
  • Tablettenteiler
    Handl. Kunststoffbox zum gefahrlosen Teilen u. Aufbewahren von runden Tabletten
        H541  –  6,00 Euro
  • Tablettenbox
    Kunststoff-Behälter mit den Außenmaßen von ca.10,2 * 15,5 * 2,7 cm, mit 4 Klarsicht-Fächern pro Tag, für 7 Tage
        H542  –  19,90 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

AURA-Hotel Saulgrub

Urlaub  –  Seminare  –  Reha
"Ankommen, aussteigen  –  daheim sein"


Ihr "Rundum-Verwöhn-Hotel" in den Ammergauer Alpen. Bei uns fühlen sich blinde, sehbehinderte und sehende Gäste wohl. Wir bieten Ihnen ein gepflegtes Ambiente ohne Barrieren zum Urlauben, Tagen und Kuren.

Besuchen Sie uns auch unter www.aura-hotel.de


AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub gGmbH
Alte Römerstr.41-43, 82442 Saulgrub/Obb.
Tel.: 0 88 45 / 99-0
Fax: 0 88 45 / 99-121
E-Mail: info@aura-hotel.de


Alleingesellschafter: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.

BFW Würzburg

Das Foto in der Schwarzschriftausgabe zeigt einen Mann Mitte Dreißig mit kurzgeschnittenen Haaren und einem zufriedenen Lächeln. Er sitzt in einem Büro an einem Computerarbeitsplatz vor zwei überdimensionalen Monitoren, auf denen er Programmcodes bearbeitet. Der Anzeigentext lautet: "Prima! Thomas Mikschl (35), sehbehindert, arbeitet heute als Fachinformatiker und Programmierer an der Technischen Universität München."


Berufsförderungswerk Würzburg
Helen-Keller-Str.5, 97209 Veitshöchheim
Tel.: 09 31 / 90 01-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

Marland

Ray Ultraschall Orientierungshilfe

Bringt Licht in Bereiche, die für Ihren Langstock unerreichbar sind


Akustisches oder taktiles Signal zum Erkennen von Hindernissen bis 2,85 Meter; "Escapemodus" zum Auffinden von Hauseingängen, Durchfahrten oder zum Navigieren durch Menschenmassen

  • Zusatzfunktion: Ray erkennt auch Lichtquellen
  • Einfachste Bedienung mit 2 Tasten
  • wiegt nur 60 Gramm

Eye-Pal SOLO und Eye-Pal ACE

Kompakte Vorlesegeräte für Zuhause oder unterwegs


  • Text hinlegen und los geht's
  • Intuitive Bedienung und prompte Wiedergabe der Texte mit klarer, angenehmer Stimme, speichert Dokumente auch als Text- und MP3-Audiodateien
  • Egal ob Briefe, Zeitungen, Rezepte, Bücher oder Vorlagen mit Spalten und Tabellen: Eye-Pal liest sie alle!

Besuchen Sie uns auf www.marland.eu/gegenwart oder rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne.

Hotline: 0 75 25 / 92 05-0

RTB

In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an"  –  "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.


RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 00 49 (0) 52 52 97 06-0
www.rtb-bl.de

ITB Berlin

50 Jahre  –  weltweit größte Reisemesse


Für den perfekten Urlaub sind wir oft der Auslöser.
Publikumstage 12. und 13. März 2016
Messe Berlin
Freier Eintritt für Kinder unter 14 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen
itb-berlin.de/publikum


Offizielles Partnerland ITB Berlin 2016:

  • "Maldives  –  the sunny side of life"
  • visit Maldives year 2016

Second Sight

Haben Sie Retinitis Pigmentosa?
Neue Hoffnung für Blinde


Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.

Drei gute Gründe sprechen für Argus II:

  • Argus II kann Ihnen ermöglichen, unabhängiger zu sein und die Lebensqualität zu verbessern.
  • Argus II wird den speziellen Anforderungen des täglichen Gebrauchs individuell angepasst. Die Benutzer von Argus II erhalten dazu ebenfalls ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm.
  • Vollständige Kostenübernahme durch die Krankenkasse!

Argus II ist langfristig zuverlässig und bietet Vorteile für die Patienten  –  vielen von ihnen schon seit bis zu sieben Jahren.

Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die von den Patienten erfüllt werden müssen. Hierzu gehören u.a.:

  • ein Lebensalter von über 25 Jahren
  • eine schwer bis hochgradig ausgeprägte Retinitis pigmentosa oder
    • Usher-Syndrom
    • Chorioideremie
    • Stäbchen-Zapfen-Degeneration
    • Lebersche kongenitale Amaurose
    • Bardet-Biedl-Syndrom
  • mit Sehschärfe Lichtwahrnehmung oder weniger beschränkt
  • Personen mit nutzbarer formerkennender Sehfähigkeit vor Beginn der Degeneration

Second Sight
Hotline: 0800-184-4321
E-Mail: patients@secondsight.com
www.secondsight.com

Hörfilm.info:

Neue und alte Serien mit AD

Zu Beginn des Jahres überraschte uns die ARD mit etlichen neuen Sendungen mit Audiodeskription (AD) im Vorabendprogramm. Seit Januar laufen alle Neuausstrahlungen von "Großstadtrevier", "Hubert und Staller", "In aller Freundschaft" sowie "Wissen vor acht" mit einer AD. Ab Februar sendet Das Erste zusätzlich jeden Dienstag um 18.50 Uhr die neuen Folgen der dritten Staffel von "Akte Ex". Auch bei ZDFneo werden mittlerweile zahlreiche Hörfilme ausgestrahlt. Unter anderem können Sie ab dem 22. Februar von Montag bis Freitag ab 14.40 Uhr jeweils zwei alte Folgen der Kultserie "Ein Fall für zwei" mit Privatdetektiv Matula und Rechtsanwalt Dr. Franck genießen. Auf der letzten Seite dieser Beilage finden Sie weitere Serien mit Audiodeskription!

Ausgewählte Sendetermine

Mo., 1.2.2016, 15.15 Uhr, WDR
"The Flying Fräulein" aus Essen  –  die Abenteuer der Thea Rasche
Dokumentarfilm

Mo., 1.2.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Nachtschicht  –  Der letzte Job
TV-Film

Di., 2.2.2016, 22.45 Uhr, ARD
Die Schatten, die dich holen
TV-Film

Mi., 3.2.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Meine fremde Frau
Spielfilm

Mi., 3.2.2016, 20.15 Uhr, NDR
Expeditionen ins Tierreich: Wildes Baltikum. Wälder und Moore
Natur-Doku

Do., 4.2.2016, 14.15 Uhr, BR
Alaskas Bären: Wanderer der Arktis
Natur-Doku

Do., 4.2.2016, 20.15 Uhr, ARD
Der Bozen-Krimi: Das fünfte Gebot
TV-Krimi

Fr., 5.2.2016, 20.15 Uhr, ARD
Ohne Dich
Spielfilm

Sa., 6.2.2016, 11.30 Uhr, NDR
Landpartie: Sylt
Natur-Doku

Sa., 6.2.2016, 13.00 Uhr, ARD
Lilly Schönauer: Liebe mit Familienanschluss
TV-Film

Sa., 6.2.2016, 14.30 Uhr, ARD
Lilly Schönauer: Weiberhaushalt
TV-Film

Sa., 6.2.2016, 20.15 Uhr, ARD
Der Fall Barschel
Spielfilm


Hörfilm-Tipp

Sa., 6.2.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Goldene Kamera
TV-Show mit Live-AD

Die Preisverleihung mit der Live-AD von AUDIO2: Nach der Jubiläumsverleihung im letzten Jahr führt erneut Thomas Gottschalk durch den Abend in Hamburg. Die Jury, bestehend aus bekannten Schauspielern, verleiht die begehrten Preise in den Kategorien "Bester Film", "Beste Schauspielerin", "Bester Schauspieler", "Bester Nachwuchskünstler" und zum ersten Mal auch die beste Produktion im Bereich der Mehrteiler und Mini-Serien. Übrigens zeigt das ZDF am 13.2. mit der "Versteckten Kamera" erneut eine Show mit Live-AD.


So., 7.2.2016, 16.30 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Wildes Arabien
Natur-Doku

So., 7.2.2016, 18.20 Uhr, WDR
Ein Herz und eine Seele: Rosenmontagszug
TV-Serie

So., 7.2.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Sternschnuppe
TV-Krimi

So., 7.2.2016, 20.15 Uhr, ZDFneo
Tiefe Wunden
TV-Krimi

So., 7.2.2016, 21.45 Uhr, ZDFneo
Neben der Spur  –  Adrenalin
TV-Film

Mo., 8.2.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Die Tote in der Berghütte
Spielfilm

Mo., 8.2.2016, 21.45 Uhr, 3sat
Ein Schnitzel für alle
TV-Film

Di., 9.2.2016, 23.00 Uhr, ARD
Nacht ohne Morgen
TV-Film

Mi., 10.2.2016, 0.45 Uhr, WDR
Aschermittwoch for one
Sketch

Mi., 10.2.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Wie beim ersten Mal
Spielfilm

Mi., 10.2.2016, 23.10 Uhr, BR
Im Winter ein Jahr
Spielfilm

Do., 11.2.2016, 14.15 Uhr, BR
Unbekannte Tiefen: Von den Alpen zum Rhein
Natur-Doku

Do., 11.2.2016, 20.15 Uhr, ARD
Der Bozen-Krimi: Herz-Jesu-Blut
TV-Krimi

Fr., 12.2.2016, 14.15 Uhr, BR
Unbekannte Tiefen: Vom Harz bis zur Nordsee
Natur-Doku

Fr., 12.2.2016, 14.30 Uhr, WDR
Die fantastische Reise der Vögel: Wie der Film entstand
Natur-Doku

Fr., 12.2.2016, 20.15 Uhr, ARD
Einfach Rosa  –  Verliebt, verlobt, verboten
TV-Film

Fr., 12.2.2016, 20.15 Uhr, arte
Zeit der Kannibalen
Spielfilm

Fr., 12.2.2016, 20.15 Uhr, WDR
Geheimnis Dortmunder U
Dokumentarfilm

Sa., 13.2.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Die Versteckte Kamera
TV-Show mit Live-AD

Sa., 13.2.2016, 22.05 Uhr, ARD
Mordkommission Istanbul: Das Ende des Alp Atakan
TV-Krimi

So., 14.2.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Du gehörst mir
TV-Krimi

So., 14.2.2016, 20.15 Uhr, ZDFneo
Wer Wind sät
TV-Krimi

So., 14.2.2016, 21.45 Uhr, ZDFneo
Neben der Spur  –  Amnesie
TV-Film

So., 14.2.2016, 23.50 Uhr, MDR
Unter Männern  –  Schwul in der DDR
Dokumentarfilm

Mo., 15.2.2016, 20.15 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Amerikas Naturwunder (1)
Natur-Doku

Mo., 15.2.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Unter anderen Umständen: Das Versprechen
Spielfilm

Di., 16.2.2016, 22.45 Uhr, ARD
Die Auslöschung
TV-Film

Mi., 17.2.2016, 20.15 Uhr, ARD
Der Hodscha und die Piepenkötter
TV-Film

Mi., 17.2.2016, 20.15 Uhr, ZDFneo
Wilsberg: Hengstparade
TV-Krimi

Mi., 17.2.2016, 20.25 Uhr, ZDF
UEFA Champions League: KAA Gent  –  VfL Wolfsburg
Fußball mit Live-AD

Mi., 17.2.2016, 21.45 Uhr, ZDFneo
Wilsberg: Nackt im Netz
TV-Krimi

Do., 18.2.2016, 20.15 Uhr, ARD
Kommissarin Louise Bonì: Jäger in der Nacht
TV-Krimi

Do., 18.2.2016, 22.00 Uhr, NDR
Besuch für Emma
Spielfilm

Fr., 19.2.2016, 20.15 Uhr, ARD
Einfach Rosa  –  Die zweite Chance
TV-Film

Sa., 20.2.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Kommissarin Lucas: Der Kreuzweg
TV-Krimi

Sa., 20.2.2016, 23.45 Uhr, ARD
Burn After Reading  –  Wer verbrennt sich hier die Finger?
Spielfilm

So., 21.2.2016, 11.00 Uhr, MDR
Die Olsenbande
Filmklassiker

So., 21.2.2016, 20.15 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Im Schatten
TV-Krimi

So., 21.2.2016, 20.15 Uhr, NDR
Landpartie: Juist und Baltrum
Natur-Doku

Mo., 22.2.2016, 0.05 Uhr, ARD
Betty Anne Waters
Spielfilm

Mo., 22.2.2016, 20.15 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Amerikas Naturwunder (2)
Natur-Doku

Mo., 22.2.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Das Dorf des Schweigens
Spielfilm

Di., 23.2.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Ein mörderisches Geschäft
TV-Film

Mi., 24.2.2016, 20.15 Uhr, ARD
Die Akte General
TV-Film

Mi., 24.2.2016, 20.15 Uhr, ZDFneo
Wilsberg: Mundtot
TV-Krimi

Mi., 24.2.2016, 21.45 Uhr, ZDFneo
Wilsberg: Das Geld der Anderen
TV-Krimi

Mi., 24.2.2016, 22.45 Uhr, RBB
Das Schwein von Gaza
Spielfilm

Do., 25.2.2016, 20.15 Uhr, ARD
ESC 2016: Unser Lied für Stockholm
TV-Show mit Live-AD

Do., 25.2.2016, 23.50 Uhr, MDR
Nikolaikirche
Spielfilm

Fr., 26.2.2016, 20.15 Uhr, ARD
Hotel Heidelberg  –  Kramer gegen Kramer
TV-Film

Sa., 27.2.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Friesland: Klootschießen
Spielfilm

Sa., 27.2.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Das Leben der Anderen
Spielfilm


Hörfilm-Tipp

So., 28.2.2016, 8.50 Uhr, BR
Bibi Blocksberg
Kinderfilm

Für den beliebten Kinderfilm spricht Schauspieler Ulrich Noethen die Audiodeskription: In Neustadt herrscht mal wieder Jubelstimmung, hat doch Bibi Blocksberg (Sidonie von Krosigk) durch eine spontane kleine Hexerei, mit der sie einen kräftigen Regenschauer auslöste, zwei Kinder vor dem sicheren Flammentod bewahrt. Während Mutter Barbara (Katja Riemann), selbst Hexe aus Fleisch und Blut, mächtig stolz auf ihre Tochter ist, hält der beruflich gestresste Papa Bernhard (Ulrich Noethen) nur sehr wenig von Bibis übersinnlichen Eskapaden.


So., 28.2.2016, 11.00 Uhr, MDR
Die Olsenbande in der Klemme
Filmklassiker

So., 28.2.2016, 13.40 Uhr, SWR
Was eine Frau im Frühling träumt
Filmklassiker

So., 28.2.2016, 20.15 Uhr, MDR
Damals war's
TV-Show

So., 28.2.2016, 23.00 Uhr, RBB
Die schwarze Dahlie
Spielfilm

Mo., 29.2.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Spuren des Bösen  –  Liebe
Spielfilm

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

Sendeplätze mit AD


Mo., 20.15 Uhr, ZDF
Fernsehfilm der Woche

Mi., 20.15 Uhr, ARD
FilmMittwoch im Ersten

Fr., 20.15 Uhr, ARD
Freitagsfilm im Ersten

Sa., 20.15 Uhr, ZDF
Samstagskrimi


Serien und Sendereihen mit AD


Mo.-Fr., 10.45 Uhr und Di., 20.15 Uhr, ARD
Um Himmels Willen

Mo.-Fr., 13.30 Uhr, BR; Di., 21.00 Uhr, und Do., 18.50 Uhr, ARD; So., 15.00 Uhr, WDR; So., 17.05 Uhr, RBB; So., 18.05 Uhr, MDR
In aller Freundschaft

Mo.-Fr., 14.40 Uhr und 15.40 Uhr, ZDFneo (ab 22.2.)
Ein Fall für zwei

Mo.-Do., 19.45 Uhr, ARD
Wissen vor acht

Mo.-Do., 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam
(Wiederholungen: In der darauf folgenden Nacht sowie je 2 Folgen einer Woche samstags und sonntags ab 6.30 Uhr)

Mo., 18.50 Uhr, ARD
Großstadtrevier

Mo., 23.05 Uhr, MDR; Sa., 16.45 Uhr, NDR
Alles Klara

Di., 18.50 Uhr, ARD
Akte Ex

Di., 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops

Di., 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde
(Wiederholung: Fr., 14.15 Uhr)

Di., ca.24.00 Uhr, MDR
Die Musketiere

Mi., 18.50 Uhr, ARD; Fr., 20.15 Uhr, BR
Hubert und Staller

Mi., 19.25 Uhr, ZDF
Die Spezialisten  –  Im Namen der Opfer

Do., 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante

Fr., 19.25 Uhr, ZDF
Bettys Diagnose

Fr., 21.00 Uhr, BR
München 7

Fr., 22.45 Uhr, BR (ab 19.2.)
Im Schleudergang

Sa., 9.50 Uhr, MDR; Mo.-Fr., 13.30 Uhr, RBB (bis zum 10.2.)
Tierärztin Dr. Mertens

Sa., 10.40 Uhr, MDR
Familie Dr. Kleist

Sa., 19.25 Uhr, ZDF
Sibel & Max

Sa., 20.15 Uhr, RBB
Mord mit Aussicht (je 2 Folgen)

So., 20.15 Uhr, ARD
Tatort / Polizeiruf 110
(Wiederholungen: Mo., 20.15 Uhr, RBB; Di., 22.00 Uhr, NDR; Mi., 22.00 Uhr, SWR; Mi., 22.05 Uhr, MDR; Do., 20.15 Uhr, WDR; Fr., 22.00 Uhr, ARD)



hörfilm.info

Das aktuelle und vollständige Hörfilmprogramm, weitere Hinweise zu den technischen Voraussetzungen für einen Empfang der Audiodeskription sowie Neuigkeiten aus dem Hörfilm-Bereich finden Sie auf der Webseite www.hörfilm.info

Das aktuelle TV-Hörfilmprogramm können Sie sich auch über das Service-Telefon unter der Nummer 0 30 / 2 55 58 08 00 anhören.

Für Rückfragen stehen die beiden Mitarbeiter des Projektes "Barrierefreier Zugang zu Audiodeskription" bereit.

Kontakt:
Jan Meuel (Redaktion)
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-263
    E-Mail: j.meuel@dbsv.org
Andy Chyla (Technik)
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-264
    E-Mail: a.chyla@dbsv.org


Das Projekt wird unterstützt durch die Aktion Mensch.

Eine Beilage des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV)