Gegenwart Ausgabe 03/2014

"Die Gegenwart" Heft 03/2014

Inhaltsverzeichnis Heft 03/2014

<nobr>

Impressum

Förderanzeige

Editorial

Im Gespräch:

Aus Inseln Kontinente machen

Kurzinfo: ITB Berlin

DBSV-Nachrichten:

Neun Rückblicke auf eine Amtszeit

Deutscher Hörfilmpreis 2014: Wählen Sie Ihren Lieblingsfilm!

Die Nominierungen für den 12. Deutschen Hörfilmpreis

Beraten und beschlossen

Meldungen

Teilhabegesetz: Beteiligung behinderter Experten am Gesetzgebungsverfahren

Blindengeld Sachsen-Anhalt: Sozialminister bessert nach

DBSV-Schulaktion wird Dauerbrenner

Neues Aktionsbuch für Kinder und "Taststraße zur Punktschrift" beim DBSV erhältlich

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Thema: Paralympics 2014

Premiere auf paralympischem Schnee

Kurzinfo: Sotschi 2014: Athleten und Disziplinen

Pathos statt echtem Interesse

"Gemeinsam etwas Großes leisten"

Kurzinfo: Internationaler Blindensportverband (IBSA)

Wie ein Sprung aus vier Kilometern Höhe

Kurzinfo: Leben jenseits der Schranken

Der Film zu den Paralympics

Termine & Tipps:

Termine

Deutsche Torballmeisterschaft

BVN-Patientenforum: Schwindel

iPhone / iPad  –  für jede Aufgabe eine Lösung

Knigge-Workshop: "Mit modernen Umgangsformen sicher auftreten"

Auto- und Motorradfahren für Blinde und Sehbehinderte

28. Offene Deutsche Blinden- und Sehbehinderten-Skatmeisterschaft 2014

DBSV-Veranstaltungen

Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Mädchen

Duft-Erlebnis-Workshop für Kinder

Offenes Seminar: "Rund ums Lesen"

1. Berliner Inklusionslauf

15. EBU-Cup

Tipps

Bahnfahren und der Region lauschen

Den Trierer Dom erfassen

Forum:

"Mein Leben war ein ständiger Kampf"

Lippenstift zum Anfassen

Miteinander statt nebeneinander

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Inklusion

Empowerment-Schulungen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention

Barrierefreiheit

Screenreader Window-Eyes jetzt kostenlos für Microsoft-Office-Nutzer

Kultur

Architekturführungen im Jüdischen Museum Berlin von und für blinde Menschen

Medizin

BVN-Patientenforum auf CD

AURA-Hotels

Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

"Das Leben ist meine Leidenschaft"

Service/Testlabor:

Festnetztelefon mit Seltenheitswert

Medien:

Bücher

Braille-Seasons  –  Bücher für junge Leute

Nenn mich einfach Superheld

Seeluft

Über das Sterben

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Befreiung vom Überfluss

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Rätsel:

März-Rätsel

Lösung des Februar-Rätsels

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Partnersuche

Verschiedenes

Stellenangebote

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

Kleiner, leichter, schlauer!

Schottland-für-Alle

BIT-Zentrum des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e.V.

Braunschweiger BlindenHilfsmittelVersand (BBHV)

AASB Maria Seidling

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Schau mal rein bei Marland

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

IPD

BFW Würzburg

Reinecker

Papenmeier

RTB

Second Sight

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

</nobr>

Titelbild:
Zwei Ski-Langläufer in hautengen, schwarz-rot-goldenen Sportanzügen mit Startnummern kommen dem Betrachter in hohem Tempo entgegengefahren. Der vordere Läufer, der Guide, blickt zurück und ruft seiner Nachfolgerin etwas zu. Mehr über die blinde Skisportlerin Vivian Hösch und die Paralympics 2014 lesen Sie im "Thema: Paralympics 2014".


Rückseite: "Wellen"
Bildbeschreibung: Ein gewebtes Bild in gedeckten Farben, das aus organisch ineinandergeschobenen Flächen komponiert ist. Von außen nach innen entwickeln sich die Farben von dunklen Blau-, Oliv- und Grüntönen zu einem warmen Gelb. Im Vordergrund durchziehen mehrere sanft geschwungene, weißliche Wellenlinien das Bild. Verarbeitet wurde Leinen und Wolle verschiedener Dicke.
Doris Herrmann über ihr Werk: "Ich liebe klare, seichte Bäche und Seen, in denen man die grünen Wasserpflanzen dabei beobachten kann, wie sie sich im fließenden Wasser bewegen." Die Schweizerin Doris Herrmann wurde 1933 gehörlos geboren und ist aufgrund des Usher-Syndroms erblindet.



<center>

Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

</center>

Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
68. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:

"Blickpunkt Auge" (BPA)


Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

eigentlich sollte sich in dieser "Gegenwart" alles um Russland drehen. Anlässlich der Paralympics vom 7. bis 16. März in Sotschi wollten wir den Blick auf das Gastgeberland der Spiele richten und fragen, unter welchen Umständen blinde und sehbehinderte Menschen zwischen Ostsee, Schwarzem Meer und Pazifischem Ozean leben. Doch wir mussten feststellen: Die Menschen wollen sich dazu nicht öffentlich äußern. Das wirft kein gutes Licht auf die Meinungsfreiheit in Putins Reich. Zweifellos gibt es Anlass zur Kritik: Der Staat tut nicht viel für die Teilhabe behinderter Menschen, auch die Strukturen aus Sowjetzeiten funktionieren nicht mehr. Und so fallen die Betroffenen meist durchs Raster. Ein Artikel aus "Russland Heute" gibt eine Ahnung vom Leben mit Seheinschränkung in Russland und rundet den Schwerpunkt der "Gegenwart" ab, der nun doch auf den Sport ausgerichtet ist.

In Deutschland sind wir mit der Teilhabe weiter. Dafür setzt sich an erster Stelle das Präsidium des DBSV ein. Bevor das Gremium beim Verbandstag im Mai neu gewählt wird, wollte die "Gegenwart" von den noch amtierenden Mitgliedern wissen, was ihnen in den vergangenen vier Jahren besonders wichtig war.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  


P.S.: Bei der Produktion von "DBSV-Inform" ist es im Februar leider zu einer technischen Panne gekommen. Die CD ließ sich im PC, nicht aber auf einem DAISY-Gerät abspielen. Um alle Abonnenten mit einer intakten CD zu versorgen, ist die Auflage komplett neu produziert und ausgeliefert worden. Wir bitten um Verständnis!

Im Gespräch:

Aus Inseln Kontinente machen

Es ist die weltweit größte Reisemesse: die Internationale Tourismusbörse (ITB). Vom 5. bis 9. März tummeln sich mehr als 10.000 Aussteller auf dem Berliner Messegelände, darunter der DBSV, der für mehr barrierefreien Tourismus wirbt. Ein Interview mit Dr. Rüdiger Leidner, dem Leiter der Koordinationsstelle Tourismus im DBSV.

Interview: Irene Klein  


Herr Leidner, der DBSV ist in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal als Aussteller auf der ITB vertreten. Seine Botschaft und Forderung lautet nach wie vor: Tourismus für Alle. Was hat sich in den letzten Jahren in der Branche getan? Ist der Tourismus barrierefreier geworden?

Inwieweit die touristischen Angebote barrierefreier und zahlreicher geworden sind, lässt sich schwer beurteilen. Auf jeden Fall hat das Thema durch die Aktivitäten des DBSV zusammen mit der NatKo (Nationale Koordinationsstelle Tourismus für Alle) enorm an Bedeutung gewonnen. Dass wir den Tag des barrierefreien Tourismus in diesem Jahr zum dritten Mal durchführen können, zeigt, dass an dem Thema Interesse besteht. Trotzdem werden barrierefreie Angebote auf absehbare Zeit Insellösungen bleiben. Die barrierefreie Reisekette, von der Information und Planung über die Reise und Unterkunft bis zu den Aktivitäten vor Ort, wird noch lange eine Wunschvorstellung sein. Wir müssen aber versuchen, die bestehenden Insellösungen zu vermehren, damit irgendwann eine Fläche daraus wird.


Am Stand des DBSV wird sich diesmal alles um Audioguides drehen. Hierzu hat die Koordinationsstelle Tourismus im DBSV Empfehlungen veröffentlicht. Was macht einen guten Audioguide aus?

Wir müssen zwei Bereiche unterscheiden: zum einen das Gerät, zum anderen die Informationen, die darin gespeichert sind. Bei dem Gerät müssen die Tasten gut fühlbar, kontrastreich beschriftet und möglichst auch taktil gekennzeichnet sein. Es sollte einen guten Kopfhöreranschluss geben und einen Kopfhörer, der die akustische Orientierung beim Besuch eines Museums nicht erschwert. Viel wichtiger erscheinen mir aber die Informationen, die sich auch an blinde und sehbehinderte Nutzer richten müssen. Das heißt, dass beim Einschalten des Gerätes zunächst die Bedienungsanleitung gesprochen und die Tastatur beschrieben werden müsste. Der Inhalt an sich darf sich nicht von den Audioguides für sehende Besucher unterscheiden. Es kann nicht sein, dass für blinde Besucher nur ein Teil der Exponate beschrieben wird, zum Beispiel die tastbaren Exponate. Vielmehr müssen dieselben Exponate beschrieben werden, so dass man die Ausstellung auch mit seiner Begleitung besuchen kann. Die Fassung für blinde Besucher muss darüber hinaus Zusatzinformationen enthalten, die das fehlende Sehen kompensieren.


Wegebeschreibungen sind noch Wunschdenken  –  sehe ich das richtig?

Wegebeschreibungen machen aus meiner Sicht nur Sinn, wenn es ein vernünftiges Leitsystem gibt. Ohne Leitsystem sind Wegebeschreibungen wie "Gehen Sie fünf Meter geradeaus oder in Richtung 14 Uhr" kaum umzusetzen, insbesondere wenn die Ausstellung gut besucht ist.


Um blinden und sehbehinderten Menschen einen Überblick über barrierefreie Angebote zu geben, hat die Koordinationsstelle Tourismus im DBSV eine Datenbank namens Databus geschaffen. Was kann diese Datenbank und wie kann sich jeder Einzelne engagieren, damit sie immer besser wird?

Was die Datenbank kann, hängt von dem Input ab, den wir bekommen. Aus einer Kaffeemaschine kommt auch nur so viel heraus, wie man vorher hineingesteckt hat. In Databus kann man nach Kategorien recherchieren, nach barrierefreien Angeboten, die sich ganz oder teilweise für blinde und sehbehinderte Menschen eignen. Die Datenbank bietet einen recht guten Überblick über den heutigen Stand. Es fehlt aber an Leuten, die sich engagieren. Es wäre schön, wenn jeder, der ein überzeugendes Angebot entdeckt, sich an die Redaktion von Databus wenden würde (Kontaktformular auf der Webseite www.databus.dbsv.org ). Das ist kein großer Aufwand. Der nächste Schritt könnte dann sein, dass manche Leute aktiv in der Redaktion mitarbeiten.


Zur Nationalen Koordinationsstelle Tourismus für Alle, zu deren Mitgliedern auch der DBSV gehört und deren Vorsitzender Sie sind: Die NatKo treibt die Zertifizierung von Tourismusbetrieben voran. Diese Betriebe sollen auf ihre Barrierefreiheit hin geprüft und entsprechend gekennzeichnet werden. Wie weit ist dieses Projekt fortgeschritten?

Das Projekt befasst sich mit der Entwicklung von Kriterien und Kennzeichnungssystemen für barrierefreie touristische Angebote aller Art, also nicht nur Hotels und Gaststätten, sondern auch Museen, Theater, Kinos usw. Es wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert, die beiden Projektträger sind das Deutsche Seminar für Tourismus (DSFT) und die NatKo. Eigentlich wollten wir Ende 2013 fertig sein, doch es waren viele Diskussionen und Abstimmungen erforderlich, die zeitraubender waren als gedacht. Im Moment werden die Prüfer ausgebildet, die die Angebote beurteilen sollen. Unternehmen und Einrichtungen, die Interesse an der Kennzeichnung haben, können sich melden, sobald das Projekt abgeschlossen ist, voraussichtlich Mitte dieses Jahres.


Und dann läuft es im Idealfall so, dass man zum Beispiel in einem Hotel vor der Buchung nachfragen kann, ob es als barrierefrei ausgewiesen ist?

Im Idealfall kann sich der Reisende ab Mitte dieses Jahres auf den Internetseiten des DSFT und der NatKo über barrierefreie touristische Angebote informieren. Dabei wird zwischen sieben Zielgruppen unterschieden, dazu gehören auch Blinde und Sehbehinderte als zwei getrennte Zielgruppen. Die Barrierefreiheit ist in zwei Stufen unterteilt. Bei Stufe eins müssen die Basisanforderungen erfüllt sein. Das umfasst auch Informationen darüber, welche Einschränkungen im Vergleich zur Stufe zwei noch bestehen. Und Stufe zwei entspricht etwa den Anforderungen der Zielvereinbarung Tourismus bzw. der DIN 18040 "Barrierefreies Bauen".


Schon im Jahr 2005 haben Behindertenverbände, darunter der DBSV, mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband eine Zielvereinbarung zum Thema Barrierefreiheit abgeschlossen. Viel hat sich seitdem aber nicht getan, barrierefreie Hotels sind weiterhin die Ausnahme. Woran liegt das?

Meiner Meinung nach liegt es, wie so oft, am Geld. Es reicht nicht aus, eine Zielvereinbarung abzuschließen, man muss sie auch umsetzen. Bei Neubauten ist das relativ einfach, weil hier die Landesbauordnungen gelten, die zumindest die Anforderungen von gehbehinderten Menschen und Rollstuhlfahrern recht gut berücksichtigen. Bei dem wesentlich größeren Teil des Angebots, dem Bestand an Hotels und Restaurants, ist es aber viel schwieriger. Hier müssen Zusatzkosten aufgebracht werden, wozu insbesondere kleine Hotels nur selten bereit sind. Und wenn wir anmerken, dass der Aufwand für sehbehinderte und blinde Gäste sehr viel geringer ist, verstecken sich manche Hoteliers hinter Ausreden wie: Wenn ich das schon mache, soll es auch für Rollstuhlfahrer barrierefrei werden.


Seit Gründung der Koordinationsstelle Tourismus im DBSV vor acht Jahren haben Sie enorm viele Impulse gesetzt. Welche Initiativen haben Ihrer Meinung nach am meisten bewegt? Und wo klaffen noch erhebliche Lücken in der touristischen Servicekette?

Die Koordinationsstelle Tourismus verfolgt im Wesentlichen zwei Stränge. Das eine ist die Information der Reisenden, etwa mit Databus. Das andere ist die Aufklärung der Anbieterseite. Hier haben wir zahlreiche Handreichungen entwickelt, Empfehlungen für Museen, Gästeführer, für Audioguides und Objektbeschreibungen. Das Echo ist durchaus positiv. Lücken gibt es trotzdem nach wie vor, insbesondere wenn man sich die gesamte Reisekette ansieht. Es gibt immer noch viele nicht barrierefreie Informationsplattformen, ich denke nur an die Buchungsportale der Luftfahrtgesellschaften. Es gibt auch noch Beschränkungen im Flugverkehr für Passagiere mit Behinderung. Hier werden Rollstuhlfahrer und sehbehinderte oder blinde Fluggäste gleich behandelt, obwohl das im Fall einer Evakuierung einen großen Unterschied ausmachen kann. Und auch bei den Angeboten vor Ort und in den Hotels gibt es noch sehr viele Lücken, jedenfalls wenn man allein reisen möchte.


Vielleicht macht der Koalitionsvertrag etwas Hoffnung. Immerhin nennt er das Stichwort Barrierefreiheit, um den Tourismus in Deutschland als Wirtschaftsfaktor zu stärken. Wie wollen Sie die Politik hier in die Pflicht nehmen?

In die Pflicht nehmen kann man die Politik nur über die Änderung von Gesetzen. Mit Sonntagsreden ist uns nicht gedient. Der Deutsche Behindertenrat hat vorgeschlagen, mit Hilfe einer Gesetzesänderung eine unabhängige Fachstelle für Barrierefreiheit einzurichten. So könnte die Existenz des Bundeskompetenzzentrums Barrierefreiheit gesichert werden. Ich hätte es sehr gut gefunden, wenn man bei diesem Vorschlag das Thema barrierefreies Reisen extra ausgewiesen hätte, um auch Einrichtungen wie die NatKo abzusichern. Denn wenn die NatKo ihre Existenz von Jahr zu Jahr über Projekte absichern muss, wird daraus nie eine schlagkräftige Einrichtung, die sich entsprechend politisch einsetzen kann.


Wer gerne auf Reisen geht, mag auch neugierig sein auf andere Länder. Wie ist es im Ausland um die Barrierefreiheit bestellt? Gibt es Länder, die Sie als Reiseziel empfehlen können oder vor denen Sie eher warnen würden?

Das ist eine Frage, die sich kaum beantworten lässt. Es gibt in jedem Land Insellösungen, die man kennen muss. Man sagt zwar immer wieder, die skandinavischen Länder seien weiter in Sachen Barrierefreiheit. Das bezieht sich meiner Meinung nach aber in erster Linie auf die Einstellung der Bevölkerung und nicht so sehr darauf, dass es mehr oder bessere barrierefreie touristische Angebote gibt als in Deutschland. Was mich erstaunt hat, ist das Ergebnis einer Befragung, die die Deutsche Zentrale für Tourismus vor einigen Jahren durchgeführt hat. Dabei wurden ausländische Gäste nach ihrer Zufriedenheit mit den touristischen Angeboten in Deutschland befragt. Und die barrierefreien Angebote haben deutlich schlechter abgeschnitten als die touristischen Angebote im Allgemeinen. Das zeigt, dass hier noch Nachholbedarf besteht.


Dazu ein Bild: Setzt sich beharrlich für barrierefreien Tourismus ein: Dr. Rüdiger Leidner


Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.



Kurzinfo: ITB Berlin

5. bis 9. März, 10 bis 18 Uhr
Offen für Privatbesucher: 8.-9.3.
DBSV-Stand: Halle 4.1, Stand 129

Tag des barrierefreien Tourismus:
7.3., 10.30 bis 16 Uhr
Saal New York (Halle 7.1a) und
Saal Berlin (Halle 7.3)

DBSV-Nachrichten:

Neun Rückblicke auf eine Amtszeit

Die vergangene Legislatur stand ganz im Zeichen des 100-jährigen DBSV-Jubiläums. Neben den Vorbereitungen auf die Festaktivitäten ruhte die reguläre Präsidiumsarbeit aber nicht: Auch in dieser Amtsperiode wurden Ideen und Strategien entwickelt, Bündnisse geschmiedet und politische Initiativen auf den Weg gebracht. Bevor im Mai beim DBSV-Verbandstag ein neues Präsidium gewählt wird, erinnern sich die noch amtierenden Mitglieder an das, was ihnen in den vergangenen vier Jahren besonders wichtig war.


Renate Reymann, Präsidentin des DBSV

"Das Jubiläumsjahr 2012 war nicht nur ein besonderes Jahr der vergangenen Wahlperiode, es war ein Höhepunkt unserer Verbandsgeschichte. Mitglieder und Mitarbeiter des DBSV zeigten bei vielen attraktiven Veranstaltungen, dass die Selbsthilfe lebendig und jung geblieben ist. Der Start der bundesweiten Schulbuchaktion, die 10. Deutsche Hörfilmpreisverleihung, das Louis Braille Festival der Begegnung, das Benefizkonzert des Bundespräsidenten und schließlich der Festakt zum 100-jährigen Jubiläum sind Beweis für Vielfalt und Stärke der Selbsthilfe und für die konstruktive Teamarbeit auf allen Verbandsebenen. Für Politik und Gesellschaft stehen wir als kompetente Partner in eigener Sache. Das habe ich im Gespräch mit Bundespräsident Joachim Gauck vor dem Festakt hautnah erleben dürfen. Er interessierte sich persönlich für unsere Sichtweise der schulischen Inklusion. Dieser Gedankenaustausch hat mir neue Impulse gegeben. Und die Festrede des Bundespräsidenten mit der hohen Würdigung unseres Engagements hat nicht nur mich begeistert."


Hans-Werner Lange, Vizepräsident des DBSV und Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen

"In den letzten vier Jahren war für mich die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) eine der größten Herausforderungen. Der DBSV hat von Anfang an die Chancen erkannt, die sich hieraus für alle Lebensbereiche blinder und sehbehinderter Menschen ergeben. Die Umsetzungsarbeit hat die Behinderten- und Sozialverbände mit anderen gesellschaftlichen Akteuren näher zusammengebracht, denn nur gemeinsam können wir eine Gesellschaft schaffen, die behinderten und nicht behinderten Menschen gleiche Chancen zum Beispiel in der Bildung oder im Berufsleben garantiert. Die BRK hat die Diskussion und Entwicklung auf nahezu allen sozialpolitischen Feldern positiv beeinflusst und wird uns auch in Zukunft helfen, neue Vorhaben wie ein Bundesteilhabegeld voranzubringen. Ohne die Konvention wäre es in den letzten Jahren sehr viel schwerer gewesen, die Themen Empowerment, Partizipation und Teilhabe oder das für uns so wichtige Thema Barrierefreiheit auf allen politischen Ebenen weiterzuentwickeln und damit erste Schritte auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft zu verwirklichen."


Peter Brass, stellvertretender Vorsitzender des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin

"In der letzten Legislaturperiode haben mich besonders die Fortschritte in Sachen Barrierefreiheit gefreut. Der Durchbruch bei der Förderung von Hörfilmen ist auf die kontinuierliche Lobbyarbeit des DBSV und die wachsende Bedeutung des Deutschen Hörfilmpreises zurückzuführen. In Deutschland müssen inzwischen alle Filme, die öffentliche Fördermittel erhalten, mit einer Audiodeskription versehen werden. Noch vor wenigen Jahren hätte ich eine solche Regelung nicht für möglich gehalten.

Spannend ist auch, was sich seit einiger Zeit im Bereich Fußgängernavigation tut. Hier ist der DBSV an mehreren Projekten beteiligt, darunter  m4guide'. Dahinter steckt die Idee, mit Hilfe eines Smartphones eine Tür-zu-Tür-Navigation einschließlich der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu ermöglichen. Ein erfolgreicher Abschluss dieses Projekts würde blinden und sehbehinderten Menschen eine völlig neue Qualität der Mobilität eröffnen. Darauf weiter beharrlich hinzuarbeiten, ist eine wichtige Aufgabe der nächsten Jahre."


Angela Fischer, Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen

"Als ich vor vier Jahren in das Präsidium des DBSV gewählt wurde, war ich in der Selbsthilfearbeit auf Bundesebene ein absoluter Neuling. Die Zeit seitdem war für mich sehr bereichernd, reich an Eindrücken, an Begegnungen, Impulsen, ja, auch an Arbeit. Und kaum bin ich angekommen, muss ich schon wieder Abschied nehmen  –  aus gesundheitlichen Gründen.

Ich sehe die Arbeit unseres Dachverbandes heute in einem anderen Licht als vor vier Jahren. Hier wird politische Lobbyarbeit auf professionellem Niveau betrieben und hier wird Kompetenz gebündelt, um die Landesvereine stark zu machen, zum Beispiel bei den Blindengeldkämpfen, die wir zuletzt in Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein erleben mussten, zum Beispiel beim Projekt "Blickpunkt Auge", das dabei hilft, Beratungsangebote für Augenpatienten aufzubauen, oder auch beim Louis Braille Festival der Begegnung. Zu seinem 100-jährigen Jubiläum hat der DBSV eine Bühne geschaffen, die blinde und sehbehinderte Menschen aus ganz Deutschland bespielt haben. Das war für mich ein wunderschönes Beispiel für gelebten Zusammenhalt in der Selbsthilfe."


Klaus Hahn, Vorsitzender des Blinden- und Sehbehindertenvereins Westfalen

"Zu Beginn der Wahlperiode habe ich mich bereit erklärt, die Aufgabe des Seniorenbeauftragten von Dr. Alfred Preuße zu übernehmen. Hieraus ergab sich zwangsläufig mein Arbeitsschwerpunkt. Es galt, einen Überblick über diese vielfältige Aufgabe zu gewinnen, Mitstreiter für eine Lenkungsgruppe zu finden, bestehende Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen, Schwerpunkte in der Arbeit zu setzen und viele, viele Termine wahrzunehmen. Die Fortsetzung der schon vorher intensiven Zusammenarbeit mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) hatte dabei einen besonderen Stellenwert. Erwähnt sei auch die Beteiligung des DBSV am 10. Deutschen Seniorentag 2012 in Hamburg. Schließlich habe ich am Parallelbericht der BRK-Allianz zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention mitgearbeitet. Es war ein Kraftakt, die notwendige Abstimmung in dem engen Zeitrahmen zu erzielen.

Besonders beeindruckt haben mich in den letzten vier Jahren die Entwicklung des Projekts "Blickpunkt Auge" und die Erfolge, die der DBSV bei der Mitarbeit an den DIN-Normen zur Barrierefreiheit errungen hat."


Prof. Dr. Thomas Kahlisch, Direktor der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)

"Im Rückblick auf eine vierjährige Wahlperiode muss ich immer wieder erstaunt feststellen, wie schnell die Zeit vergeht und wie lange es dauert, bis politische Prozesse vorankommen. Die Weltblindenunion kämpft seit ihrer Gründung für eine Regelung, die den internationalen Austausch von Literatur für blinde und sehbehinderte Menschen ermöglicht. Im vergangenen Jahr ging dieser Wunsch nach zähem Ringen in Erfüllung. Nun sind weitere Anstrengungen erforderlich, damit der so genannte WIPO-Vertrag in Deutschland ratifiziert wird.

Ähnlich langwierig gestaltet sich die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Um einen Nationalen Aktionsplan zu erstellen, hat die Bundesregierung umfangreiche Zuarbeiten gefordert, die bislang kaum zu konkreten Ergebnissen geführt haben. Jedoch wird der Teilhabe behinderter Menschen in Politik und Gesellschaft zunehmend Aufmerksamkeit geschenkt. Ich bin ein ungeduldiger Mensch und erfahre in der Präsidiumsarbeit immer wieder: Geduld und Beharrlichkeit zahlen sich letztlich aus."


Hans-Joachim Krahl, Ehrenvorsitzender des Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes Sachsen-Anhalt

"Wenn ich auf die vergangene Legislaturperiode zurückblicke, ist für mich die Arbeit des DBSV in der BRK-Allianz besonders hervorzuheben. Diese Allianz aus mehr als 70 Organisationen der Selbsthilfe und der freien Wohlfahrt hat sich die Aufgabe gestellt, den Bericht der Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention unter die Lupe zu nehmen. Man kann es leider nicht anders sagen, aber im Ergebnis wurde die Bundesregierung der Schönfärberei überführt. Der Parallelbericht der BRK-Allianz wurde nicht nur bei der UN eingereicht, sondern auch dem Bundestag und den zuständigen Ministerien zugestellt.

Es grenzt fast an ein Wunder, dass dieses umfassende Werk in nur neun Monaten konzipiert, niedergeschrieben und mit den beteiligten Organisationen abgestimmt wurde. Bemerkenswert ist, dass dies über alle behinderungs- und krankheitsbezogenen Spezifika hinausging und viele Organisationsegoismen überwunden wurden. Mir hat diese Arbeit bewiesen, dass im Sinne der Betroffenen Kompromisse über alle Grenzen hinweg erzielt werden können. Dies wünsche ich mir auch für kommende Aufgaben der Selbsthilfe  –  mit dem DBSV als einem der Schrittmacher."


Helga Neumann, Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen

"Als Frauenbeauftragte freut mich besonders, dass uns endlich wichtige Schritte zum Schutz behinderter Frauen vor Gewalt gelungen sind. Wie eine Studie der Universität Bielefeld erstmals nachgewiesen hat, erfahren Frauen mit Behinderung zwei- bis dreimal häufiger Gewalt als Frauen ohne Behinderung. Dieses Ergebnis macht deutlich, wie wichtig es ist, Aufklärung zu betreiben und Hilfsangebote zu schaffen. Zwei Projekte, an denen wir beteiligt waren, sind eine DAISY-CD mit Sicherheitstipps für Frauen mit Seheinschränkung und ein kostenfreies Notruftelefon.

Sehr viel bedeutet mir nach wie vor die Mitarbeit im Redaktionsteam des Jahrbuchs 'Weitersehen'. Es ist immer wieder spannend, gute Beiträge zusammenzutragen, um die Arbeit des DBSV darzustellen und Personen zu erreichen, die wenig oder gar nichts über blinde und sehbehinderte Menschen wissen.

Nach 20 Jahren im Präsidium des DBSV trete ich zur nächsten Wahl nicht wieder an. Der Zeitpunkt ist gekommen, um jüngeren Leuten mit neuen Ideen Platz zu machen. Für mich war die Mitarbeit im Präsidium sehr bereichernd, immer vertrauensvoll und konstruktiv, trotz zum Teil unterschiedlicher Meinungen und Voraussetzungen."


Rudi Ullrich, Ressortleiter Kommunikation und Teilhabe an der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista)

"Wenn ich auf die vergangenen vier Jahre zurückblicke, stelle ich die größten Fortschritte in der Arbeit für Augenpatienten fest. Was von 'Blickpunkt Auge' in der Koordinationsstelle Berlin und in vielen Landesvereinen in relativ kurzer Zeit auf die Beine gestellt wurde, ist beeindruckend. Der Kompetenzzuwachs, der sich bei den vielen engagierten Beraterinnen und Beratern vor Ort, durch den Aufbau der 'Augenmedizinischen Wissensdatenbank' oder die regelmäßigen Newsletter zeigt, ist enorm. Die Kooperation mit der Medizin wurde erheblich intensiviert. Das Thema 'Sehen im Alter' gerät zunehmend auch in den Fokus der Politik. Die Erkenntnis, dass es sich bei der AMD um eine Volkskrankheit handelt, wächst und die Kampagne 'Bewahren Sie Ihr Augenlicht' ist ein gutes Beispiel dafür, wie der DBSV gemeinsam mit Partnern auch in der Gesundheitsprävention wichtige Arbeit leistet. Die Entwicklung des DBSV vom Blindenverband zu einer auch für Augenpatienten attraktiven Interessenvertretung ist sicher noch nicht so weit fortgeschritten, wie wir uns das alle wünschen und schlägt sich überhaupt noch nicht in steigenden Mitgliederzahlen nieder. Aber sie ist meines Erachtens der einzige zukunftsweisende Weg, den wir konsequent weitergehen müssen."


Dazu ein Bild: Freuen sich über errungene Erfolge: die Präsidiumsmitglieder Rudi Ullrich, Angela Fischer, Peter Brass, Renate Reymann, Prof. Dr. Thomas Kahlisch, Klaus Hahn, Helga Neumann, Hans-Joachim Krahl und Hans-Werner Lange (v.li.)

Deutscher Hörfilmpreis 2014: Wählen Sie Ihren Lieblingsfilm!

Alle Hörfilmfans sind auch in diesem Jahr aufgerufen, aus den neun nominierten Beiträgen für den 12. Deutschen Hörfilmpreis ihren Favoriten zu wählen. Bis zum 15. März können sie ihre Stimme für den Kandidaten abgeben, der sich über die Audiodeskription am besten erschließt. Der Sieger des Publikumspreises wird bei der Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises am 18. März in Berlin verkündet und gemeinsam mit den anderen Preisträgern geehrt.

Auf der aktuellen Ausgabe von DBSV-Inform sind direkt im Anschluss an diesen Beitrag alle nominierten Filme mit kurzen Ausschnitten zu hören. Auch im Internet unter www.deutscher-hoerfilmpreis.de/publikumspreis werden die Filme vorgestellt. Ihr Votum können Sie auf verschiedenen Wegen abgeben: über ein Formular auf der Webseite, per E-Mail an info@deutscher-hoerfilmpreis.de oder per Postkarte an den DBSV, Rungestr. 19, 10179 Berlin  –  jeweils mit dem Kennwort "Publikumspreis" und der Nennung Ihres Favoriten. Und das Beste: Unter allen Teilnehmern wird ein Smart Viera Flachbildfernseher mit Sprachführung von Panasonic verlost.

Durch die Preisverleihung im Atrium der Deutschen Bank in Berlin führt dieses Jahr der Fernsehmoderator Michael Steinbrecher. Ehemals selbst Fußballer, moderierte er 21 Jahre lang das "Aktuelle Sportstudio" im ZDF und war regelmäßig als Moderator für große Sportereignisse im Einsatz. Darüber hinaus hat Michael Steinbrecher für diverse Filme der ZDF-Sendereihe "37 Grad" Regie geführt.

Mehr Infos zum Deutschen Hörfilmpreis und zum Gewinnspiel unter www.deutscher-hoerfilmpreis.de

Die Nominierungen für den 12. Deutschen Hörfilmpreis

Kategorie Kino

  • 3096 Tage
    (Drama, Deutschland 2013)
    Regie: Sherry Hormann
    eingereicht von Highlight Communications/Constantin Film
  • Feuchtgebiete
    (Drama/Komödie, Deutschland 2013)
    Regie: David Wnendt
    eingereicht von Majestic Filmverleih
  • Mein Weg nach Olympia
    (Dokumentarfilm, Deutschland 2012)
    Regie: Niko von Glasow
    eingereicht von Senator Home Entertainment

Kategorie TV

  • Blutgeld
    (Drama, Deutschland 2013)
    Regie: René Heisig
    eingereicht vom ZDF
  • Dahoam is Dahoam
    (Fernsehserie, Deutschland 2013)
    eingereicht vom Bayerischen Fernsehen
  • Die Spionin
    (Drama, Deutschland 2012)
    Regie: Miguel Alexandre
    eingereicht von Degeto Film
  • Polizeiruf  –  Vor aller Augen
    (Krimi, Deutschland 2013)
    Regie: Bernd Böhlich
    eingereicht vom Rundfunk Berlin Brandenburg
  • Tatort  –  Summ, summ, summ
    (Krimi, Deutschland 2013)
    Regie: Kaspar Heidelbach
    eingereicht von WDR Mediagroup digital
  • Verratene Freunde
    (Drama, Deutschland 2013)
    Regie: Stefan Krohmer
    eingereicht vom Südwestrundfunk

Info

Bonus auf DBSV-Inform: Ausschnitte aus den nominierten Filmen für den 12. Deutschen Hörfilmpreis

Beraten und beschlossen

Die wichtigsten Themen der Präsidiumssitzung vom 30. und 31. Januar 2014 im Überblick


Politische Anliegen

Die neue Bundesregierung hat ihre Arbeit aufgenommen, alle für den DBSV wichtigen Positionen sind besetzt. Das Präsidium trug die wichtigsten politischen Anliegen aus den Bereichen "Soziales" und "Gesundheit" zusammen und verständigte sich darüber, welche Themen auf welcher Ebene eingebracht werden sollen und welche Partnerorganisation dabei einzubeziehen sind.


Verbandstag

Die inhaltlich strategische Diskussion leitete über zur Planung des Verbandstages, denn zu dessen öffentlichem Teil werden regelmäßig Minister, Staatssekretäre und Abgeordnete eingeladen. Für den Verwaltungsrat am 21. Mai 2014 und den darauffolgenden Verbandstag vom 22. bis 24. Mai wurden Tagesordnung und Programmablauf festgelegt, um die fristgerechte Einberufung zu gewährleisten.


Sehen im Alter

Auch die Fachtagung "Sehen im Alter" am 27. und 28. Juni 2014 in Bonn ist in der Vorbereitung so weit gediehen, dass das Präsidium dem Konzept zustimmen konnte. Es ist gelungen, namhafte Referenten unterschiedlicher Fachrichtungen zu gewinnen. Den Teilnehmenden wird ein Forum geboten, um sich zu vernetzen, um Erfahrungen auszutauschen und Fachfragen zu diskutieren. Ziel ist es, gemeinsam praktische Lösungsansätze und eine politische Strategie zu entwickeln, um möglichem Sehverlust im Alter besser begegnen zu können.


Taubblindenstudie

Schließlich befasste sich das Präsidium mit einer aktuellen Studie zur Lebenssituation gehörloser, schwerhöriger, hörsehbehinderter und taubblinder Menschen, die das Sozialministerium in Düsseldorf in Auftrag gegeben hat. Das Gutachten ist zwar nur auf Nordrhein-Westfalen bezogen, lässt aber Rückschlüsse auf ganz Deutschland zu. Die Ergebnisse bestätigen den Gemeinsamen Fachausschuss Hörsehbehindert/Taubblind (GFTB), der seit langem eine professionelle Beratung und Begleitung taubblinder und hörsehbehinderter Menschen fordert.

Klaus Hahn
Mitglied des DBSV-Präsidiums  

Meldungen

Teilhabegesetz: Beteiligung behinderter Experten am Gesetzgebungsverfahren

Getreu dem Motto "Nichts über uns ohne uns" ist das Bundesteilhabegesetz unter Einbeziehung behinderter Menschen zu entwickeln. Das ist die Forderung aller Verbände, die die Kampagne für ein Gesetz zur sozialen Teilhabe tragen, darunter der DBSV. In einem Schreiben an Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) wurden konkrete Vorschläge zur Umsetzung dieser Forderung gemacht: die Beschäftigung eines behinderten Juristen im Bundesministerium für Arbeit und Soziales oder im Stab der Bundesbehindertenbeauftragten sowie die Einbeziehung eines weiteren Juristen und eines Landesbehindertenbeauftragten in die Arbeitsgruppe zur Entwicklung des Gesetzes. Darüber hinaus werden regelmäßige Werkstattgespräche angeregt, um ein Diskussionsforum mit den Verbänden behinderter Menschen zu etablieren.

Im Koalitionsvertrag ist die Schaffung eines Bundesleistungsgesetzes für die laufende Legislaturperiode vorgesehen. Aus Sicht der Behindertenverbände ergibt sich daraus die Chance, der gleichberechtigten Teilhabe behinderter Menschen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention einen großen Schritt näher zu kommen (vgl. "Gegenwart" 9/2013).

Blindengeld Sachsen-Anhalt: Sozialminister bessert nach

Der Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt (BSVSA) hat in seinem Kampf gegen die im Dezember 2013 beschlossenen Kürzungen beim Blindengeld einen ersten Teilerfolg errungen. Auf Initiative des Verbandes hat Sachsen-Anhalts Sozialminister Norbert Bischoff am 15. Januar in einem Runderlass klargestellt, dass Schüler und Rehabilitanden in Einrichtungen weiterhin Blindengeld erhalten sollen.

Der Landtag hatte beschlossen, dass das Blindengeld für Bewohner von Heimen und gleichartigen Einrichtungen gestrichen wird. Auch blinde Internatsschüler hatten im Januar entsprechende Bescheide erhalten. Der BSVSA wandte sich daraufhin an den Sozialminister und konnte eine schnelle Nachbesserung erreichen.

DBSV-Schulaktion wird Dauerbrenner

Die Schulaktion des DBSV im Jubiläumsjahr 2012 basierte auf einer einfachen Idee: Blinde und sehbehinderte Menschen besuchen Grundschulklassen, berichten aus erster Hand über ihren Alltag und bauen so Vorurteile ab, bevor sie entstehen können. Die Materialien zur Aktion  –  ein Vorbereitungsheft für die Lehrkraft, Arbeitsblätter für die Schüler sowie kindgerechte Blindenschriftalphabete und Simulationsbrillen  –  waren so beliebt, dass der DBSV sie jetzt neu aufgelegt hat. Gleichzeitig startet der Wettbewerb "Das schönste Bild vom Einsatz der Schulmaterialien". Lehrer können Fotos von Schulbesuchen einreichen. Für die drei schönsten Bilder winken Preise in einer Gesamthöhe von 1.000 Euro.

Die Neuproduktion der Materialien wurde möglich durch eine Förderung der Aktion Mensch. Die "100-Jahre-DBSV-Show" beim Louis Braille Festival 2012 hatte den Grundstock für die Finanzierung gelegt: Als ein Rateteam 3.000 Euro zugunsten der Schulmaterialien erspielt hatte, stockte Helmut Schallock, der stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Blindenstiftung Deutschland, den Betrag auf 7.000 Euro auf.

Alle Infos zu den Schulmaterialien und zum Wettbewerb unter www.schulaktion.dbsv.org


Dazu ein Bild: Neugier statt Vorurteilen: Bei der DBSV-Schulaktion bringen blinde und sehbehinderte Menschen Schülern ihren Alltag näher

Neues Aktionsbuch für Kinder und "Taststraße zur Punktschrift" beim DBSV erhältlich

Nach "Die Buchstabenfreunde" von Susanne Sariyannis ist ein weiteres Aktionsbuch für blinde und sehbehinderte Kinder entstanden. "Der kleine Maulwurf geht auf Reisen" von Eva Cambeiro Andrade und Reiner Delgado unterstützt Kinder zwischen drei und acht Jahren, die Welt zu erfassen. Die liebevoll gestalteten Tastbücher des DBSV enthalten Braille- und Schwarzschrift sowie veränderliche Tastbilder. Sie helfen Kindern, das Lesen spielerisch zu lernen und motivieren zum Ausprobieren. Weitere Tast- und Aktionsbücher sind in Planung.

Jetzt ebenfalls beim DBSV erhältlich ist die bisher vergriffene "Taststraße zur Punktschrift" von Prof. Markus Lang. Mit dem umfassenden Materialpaket können blinde und sehbehinderte Vorschulkinder altersgemäß auf das Erlernen der Punktschrift vorbereitet werden.

Anfragen zu Preisen und Bestellung beim
DBSV
Petra Wolff
Tel.: 0 30 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Mehr Infos unter www.kinderbuch.dbsv.org

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen:

  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
    5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)
  • Dussmann das KulturKaufhaus, Berlin
    10% auf Hörbücher und Hörspiele
  • Dorint Hotels & Resorts
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • NH-Hotels
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • Reinecker Reha-Technik
    10% auf ausgewählte Produkte der mobilen M-Serie
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen

Die Angebote werden ständig erweitert. Aktuelle Informationen in der "Gegenwart". Außerdem haben viele Landesvereine zusätzliche Rabattaktionen mit ihren Partnern vor Ort vereinbart.

Mitgliedschaft lohnt sich!

Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
www.dbsv.org/dbsv-karte

Thema: Paralympics 2014

"Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern", hat Nelson Mandela gesagt. Und die Paralympischen Spiele scheinen ihm Recht zu geben. Sie haben Menschen mit Behinderung in die Öffentlichkeit gebracht. Vom 7. bis 16. März, wenige Wochen nach den Olympischen Winterspielen, treffen sich behinderte Spitzensportler aus aller Welt im russischen Sotschi. Die "Gegenwart" stellt den Paralympics-Neuling Vivian Hösch vor und spricht mit Jannie Hammershøi, der Präsidentin des Internationalen Blindensportverbandes. Ein Sportjournalist schaut hinter das gesteigerte Medieninteresse an den Wettkämpfen und muss feststellen, dass seine Kollegen am liebsten Heldengeschichten erzählen und kaum an der Lebenswirklichkeit behinderter Menschen interessiert sind. Die sieht gerade in Russland, abseits der Paralympics, düster aus. Und so legt der "Gegenwart"-Schwerpunkt den Schluss nahe: Es muss noch viel geschehen, bis der Sport die Welt verändert hat.

Premiere auf paralympischem Schnee

Vivian Hösch steht in den Startlöchern. Die blinde Skisportlerin aus Freiburg nimmt erstmals an den Paralympischen Spielen teil. Für die "Gegenwart" erzählt sie, wie sie zum Leistungssport gekommen ist und mit welchen Gefühlen sie nach Sotschi reist.


Ich fahre Ski, seitdem ich laufen kann. So ist das einfach im Schwarzwald. Man hat tolle Pisten vor der Haustür und stellt schon seine kleinen Kinder auf die Ski. Dass ich von Geburt an hochgradig sehbehindert war, hat meine Mutter nicht daran gehindert, mir das Skifahren und ihre Leidenschaft zu vermitteln.

An den Paralympics teilzunehmen, habe ich mir lange nicht vorstellen können. Es war nicht einmal ein Thema für mich. Aber jetzt sind die Koffer gepackt und es geht nach Sotschi. Ein wahnsinniges Gefühl! Ich werde in den kurzen Distanzen antreten: Biathlon-Sprint, Langlauf-Sprint und die Skating-Kurzstrecke. Und ich werde alles geben!

Früher habe ich gedacht, Langlauf wäre langweilig. Als Kind bin ich alpin gefahren, aber in der Freiburger Gegend gab es für mich keine guten Möglichkeiten, außer mit meiner Mutter zu trainieren. 2006, mit 15 Jahren, habe ich zufällig erfahren, dass es am Olympiastützpunkt Freiburg eine Gruppe des Behindertensports für Langlauf und Biathlon gibt. Da habe ich hineingeschnuppert und war sofort fasziniert vom Schießen und den technischen Herausforderungen beim Langlauf.

Damals habe ich Willi Brem kennengelernt, einen blinden Mannschaftskameraden, der schon mehrmals bei den Paralympics war und auch in diesem Jahr wieder dabei sein wird. So habe ich mitbekommen, dass es tatsächlich möglich ist, dorthin zu kommen. Ich habe angefangen, ein- bis zweimal pro Woche zu trainieren. Daraus wurde immer mehr. Ich nahm erstmals an den Deutschen Meisterschaften teil, dann ging es in die Schweiz, das war schon etwas kribbeliger. So hat sich das nach und nach gesteigert, bis ich mir irgendwann sagte: Wenn die Leistung stimmt, kannst du es auch in den Weltcup schaffen. Und so kam es. 2008 war ich bei meinem ersten Weltcup in Isny/Oberstdorf. Und plötzlich wusste ich: Da möchte ich dranbleiben, um eines Tages ganz vorne mitzulaufen.

Trotz Leistungsdruck ist es mir wichtig, den Spaß am Sport zu behalten. Ich finde es spannend, an meine Grenzen zu gehen und genieße die Bewegungsfreiheit, die ich als blinde Person im Alltag nicht habe. Mein Begleitläufer Norman Schlee führt mich immer sicher durch die Loipen. Und die Wettkämpfe eröffnen mir neue Welten: Ich bin viel auf Reisen, sammle Erfahrungen und treffe interessante Menschen.

Aber mein Leben besteht nicht nur aus Sport. Ich habe bei der Stadt Freiburg eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten absolviert und arbeite seit einem knappen Jahr in der IT-Abteilung. Das ist mehr, als ich mir erträumt hätte, denn ich wollte immer in diese Richtung gehen, war mir aber nicht sicher, ob ich das schaffen würde. Jetzt bin ich an einer Vermittlungsstelle quasi die Hotline für Angestellte der Stadt Freiburg, die Computerprobleme haben. Meine Aufgabe ist, ihnen entweder direkt zu helfen oder sie qualifiziert an Kollegen weiterzuleiten. Das ist eine sehr kommunikative Arbeit und gefällt mir, weil ich sehr kontaktfreudig bin.

In meiner Freizeit treffe ich mich gerne mit Freunden, gehe in die Stadt, unternehme etwas, besuche zum Beispiel Konzerte. Musik spielt für mich eine große Rolle. Ich höre gerne Musik und spiele Klavier. Dabei kann ich am besten abschalten. Das ist gerade jetzt in den Wochen vor Sotschi wichtig.

Dank der Deutschen Sporthilfe bin ich seit Anfang Dezember von der Arbeit freigestellt und kann mich ganz auf das Training konzentrieren. Ich bin Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft für Ski Langlauf und Biathlon. Trotzdem muss sich jeder in der jeweiligen Saison für die Paralympics qualifizieren. Das habe ich am 18. Januar beim Weltcup in Oberstdorf geschafft. Da wurde ich Vierte im Langlauf-Sprint, zwei Sekunden hinter Platz 3. Damit habe ich eine große Hürde genommen und mein erstes Ziel erreicht.

Wenige Tage später, beim Weltcup in Oberried, konnte ich viel befreiter an den Start gehen. Ich wusste, ich werde in Sotschi dabei sein und kann nichts mehr verlieren  –  im Gegenteil. Der Biathlon-Sprint war ein wunderschönes Rennen, zu Hause, wo ich täglich trainiere, mit vielen Leuten an der Strecke, die mich kennen und die mich fleißig angefeuert und mitgefiebert haben. Mit meinem Begleitläufer Norman Schlee habe ich tatsächlich Bronze geholt.

Ein Podestplatz ist immer etwas ganz Großes und bedeutet für mich grenzenlose Freude. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, eine Medaille um den Hals zu tragen oder in der Hand zu halten. Ich habe dann ein Lächeln im Gesicht, das ich gar nicht mehr loskriege.

Jetzt kann ich nur noch hoffen, dass ich meine Form bis Sotschi halten und am besten noch etwas draufpacken kann und dass bei den Wettkämpfen auch meine Nerven mitspielen. Eine paralympische Medaille wäre natürlich ein Traum, aber dann muss wirklich alles passen. Mein Ziel ist, unter die ersten Fünf zu kommen.

Vivian Hösch (22) ist Verwaltungsfachangestellte und lebt in Freiburg.


Dazu ein Bild: Träumt von paralympischem Edelmetall: Vivian Hösch



Kurzinfo: Sotschi 2014: Athleten und Disziplinen

Bei den Paralympischen Winterspielen geht es in fünf Sportarten um Gold: Ski alpin, Skilanglauf, Biathlon, Sledge-Eishockey und Rollstuhl-Curling. Blinde und sehbehinderte Athleten können sich für die Skidisziplinen qualifizieren. Sie laufen mit Begleitläufer und brauchen zum Schießen eine akustische Zieleinrichtung. Für Sotschi 2014 gehören Willi Brem und Vivian Hösch zum Top Team des Deutschen Behindertensportverbandes.

Pathos statt echtem Interesse

In London haben die Paralympischen Spiele einen regelrechten Medienhype erfahren. Fernsehen, Radio, Print  –  alle berichteten rauf und runter, die Athleten wurden zu Stars. Doch was ist davon geblieben? Und was sagt der Rummel über unsere Gesellschaft aus und deren Umgang mit behinderten Menschen? Ein Sportjournalist entlarvt die vermeintliche Erfolgsgeschichte.

Von Ronny Blaschke  


Zeitlupen, rasende Bilder, treibende Musik, das Lächeln von Siegern. Und am Ende dieses genau komponierten Kinospots schwenkt die Kamera auf eine Gruppe in aufsteigendem Nebel. Die Körper kerzengerade, kein Lächeln, nur pure Entschlossenheit. Im schummrigen Neonlicht posieren die britischen Paralympics-Sportler mit ihren verformten Körpern, Prothesen und Rollstühlen. Wie Helden im Kampf gegen das Böse hat der Privatsender Channel 4 die Athleten inszeniert, der Titel der Werbekampagne: "Meet the Superhumans", Vorhang auf für die Übermenschen.

Die 14. Sommer-Paralympics haben 2012 Rekorde gebrochen. ARD und ZDF übertrugen fast siebzig Stunden von den Wettkämpfen, doppelt so lang wie bei den Spielen vier Jahre zuvor in Peking. Nur die Medien des Gastgebers haben dieses Programm gesteigert: Britische Fernsehsender und Zeitungen haben die Paralympics zu einem Spektakel stilisiert. Dieser Trend wird in Sotschi anlässlich der Winter-Paralympics in diesem Jahr wohl eine Pause einlegen, dennoch gilt: Der Behindertensport hat sich im öffentlichen Bild rasant gewandelt.

"So etwas wie die Kampagne von Channel 4 hat es noch nicht gegeben", sagt Thomas Hahn, Sportredakteur der "Süddeutschen Zeitung" und seit 2002 Berichterstatter aller Paralympics. "Channel 4 hat Menschen mit Behinderung aus ihrer unterschätzten Position herausgeholt und zu einem Menschenideal erhoben." Erstmals hatte es für die Paralympics einen Bieterstreit um die Fernsehrechte gegeben: Channel 4 überbot die BBC, zahlte neun Millionen Pfund und sendete mehr als 150 Stunden. Von der Frühstückssendung über Live-Reportagen bis zur Late-Night-Show. Der Sender investierte eine halbe Million Pfund, um behinderte Menschen zu Reportern und Redakteuren auszubilden.

Channel 4 hat sich als sozialpolitisch vermarktet. "Doch davon ist wenig geblieben", sagt Susan Caro, ehemalige Reporterin der BBC, die eine Diversity-Debatte in britischen Medien vorantreiben möchte. "Die Stimmung gegenüber Menschen mit Behinderung ist genauso zurückhaltend wie vor den Paralympics in London." Channel 4 berichtet kaum noch.

An wenigen Stellen haben Medien während der Sommer-Paralympics Integrationsdefizite diskutiert: Neunzig Prozent der Briten haben keinen regelmäßigen Kontakt zu behinderten Menschen. Öffentliche Einrichtungen sind oft nicht barrierefrei. Nur fünfzig Prozent der Menschen mit einer körperlichen und zwölf Prozent der Menschen mit einer geistigen Behinderung haben einen Job. Und diejenigen, die einer Arbeit nachgehen, werden schlechter bezahlt als nicht behinderte Kollegen mit gleicher Qualifikation. Der "Guardian" schrieb von einer "virtuellen Apartheid". Im Sport sind nur zwanzig Prozent der Menschen mit Behinderung aktiv.

Stattdessen hat die Berichterstattung an die Unterhaltungsindustrie der Olympischen Spiele erinnert. 6.000 Journalisten waren akkreditiert, aus Deutschland erstmals "Bild"-Zeitung und "Gala". Die britischen Zeitungen druckten Grafiken, Interviews, doppelseitige Cover-Poster. Die "Times" titelte: "Das ganze Universum ist die Bühne bei dieser großen Feier der menschlichen Anstrengung." Und warb in einer Anzeige mit den Worten: "Neues Blut, neuer Schweiß, neue Tränen, neue Helden." Die Winterspiele erfahren traditionell weniger Resonanz.

"Medien sollten im Behindertensport stärker auf Nachhaltigkeit setzen", sagt der Medienforscher Christoph Bertling von der Sporthochschule Köln, schließlich haben die meisten Menschen mit Behinderung kaum eine Chance, gesellschaftliche Teilhabe durch Sport zu erreichen. "Wie wirken diese Heldengeschichten auf Menschen in der Rehabilitation, die nach Unfällen versuchen, wieder ein gewöhnliches Leben aufzubauen?" Die Inszenierung von Behindertensportlern zu Übermenschen könne auch Distanz erzeugen, nach dem Motto: Was die erreichen, schaffe ich nie.

In einer Studie hat das Institut für Kommunikations- und Medienforschung die mediale Darstellung des Behindertensports in Deutschland untersucht. Die Wissenschaftler kamen zu der Schlussfolgerung, dass in Zeitungen gezielt Fotos gedruckt wurden, auf denen Behinderungen nicht zu stark ins Auge fielen, meistens wurden Rollstühle abgebildet. Auch das Organisationsteam von Sotschi zeigt in den Werbefilmen über die Paralympics vor allem männliche Rollstuhlfahrer. Die Vielfalt innerhalb der paralympischen Sportszene ist nicht zu entdecken.

In einer Erfassung des Blickverhaltens stellten die Kölner Wissenschaftler aber fest, dass sich Leser keineswegs von Behinderungen abwenden würden. Das Forschungsinstitut Sport und Markt legte in einer repräsentativen Studie nach: 76 Prozent der Befragten sprechen den paralympischen Athleten eine Vorbildfunktion zu. Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), schlussfolgert: "Wirtschaft und Medien sollten das Potenzial an neuen Kunden und Lesern auch zwischen den Paralympics erkennen." Es müssen ja nicht gleich die Übermenschen sein.

Beucher, 67 Jahre alt, ist seit Juni 2009 Präsident des DBS, seit 1992 beobachtet er die paralympische Szene, zwischen 1990 und 2002 saß er für die SPD im Bundestag. Er fordert Gleichberechtigung von Athleten mit und ohne Behinderung, in Finanzierung, Infrastruktur, Medien: "Ich kann nachvollziehen, dass die Fußball-Bundesliga oder die Handball-WM einen größeren Raum einnimmt. Aber muss man die NBA (die Nordamerikanische Basketball-Liga, Anm. d. Red.) in Deutschland breiter darstellen als eine Weltmeisterschaft unserer Athleten im Schwimmen oder in der Leichtathletik?"

Es ist keine schlechte Idee, einen ehemaligen Berufspolitiker mit der Lobbyarbeit für eine vernachlässigte Minderheit zu beauftragen. Beucher war von 1998 bis 2002 Vorsitzender des Bundestags-Sportausschusses. Er hatte vor den Winter-Paralympics in Vancouver 2010 ein persönliches Schreiben an mehr als 800 Journalisten versandt, mit der Bitte um mehr Zuwendung. "Wir müssen die Wahrnehmung der Journalisten stärken", sagt er. "Aber dafür müssen wir Informationen liefern."

Verena Bentele, von Geburt an blind, teilt diese Meinung, doch sie hat zunächst Lob für die Journalisten übrig: "Die Qualität der Berichterstattung hat zugenommen, ich muss nicht mehr in jedem Interview bei Null anfangen." Bentele zählte zu den herausragenden Figuren in Vancouver, gemeinsam mit ihrem Begleitläufer Thomas Friedrich gewann sie in Biathlon und Langlauf fünf Goldmedaillen. Froh ist sie über die inhaltliche Wandlung der Berichterstattung. Am Anfang ihrer Laufbahn dominierte die Schicksalsbeschreibung. 1997 hatte eine Zeitschrift ihr ein Porträt gewidmet, mit der Überschrift: "Aber sie sieht mit dem Herzen". Bentele hält solche Schlagzeilen für rührselig: "Das wurde mir nicht gerecht."

Der DBS hat seine Öffentlichkeitsarbeit professionalisiert. Das gilt auch für das Internationale Paralympische Komitee (IPC) mit Sitz in Bonn. Beide Verbände arbeiten mit Agenturen zusammen oder pflegen Programme mit sportlichen Botschaftern. Ebenso wichtig sind Workshops für Journalisten geworden, im kanadischen Whistler konnten Reporter 2010 Schlittenhockey ausprobieren. Mitarbeiter des Organisationskomitees waren zuvor durch das Land gereist. Erklärten 3.000 Besuchern Monoski oder das paralympische Curling, berichteten über Amputationen und Prothesen. Vor dem Schulwettbewerb "Jugend trainiert für Paralympics" hat der DBS Journalisten nach Berlin eingeladen  –  es kam niemand.

Der DBS vergibt jährlich einen Preis an Journalisten, den "German Paralympic Media Award". Der Verband schreibt Stipendien für junge Journalisten aus, die ohne Kostendruck die Berichterstattung erweitern. Nach einem ähnlichen Prinzip entsendet der "Berliner Tagesspiegel" seit 2004 Nachwuchsjournalisten zu den Spielen. Ihre mehrsprachige Paralympics-Zeitung wurde mehrfach ausgezeichnet.

Doch eine Frage muss erlaubt sein: Sind die Paralympics eine journalistische Lehrveranstaltung für Talente, Stipendiaten und Volontäre, oder werden sie in Redaktionen weniger ernst genommen? "Manche Journalisten sind immer noch geknickt, wenn sie statt zu Olympia nur zu den Paralympics dürfen", sagt Gudrun Doll-Tepper, Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), die seit 1988 bei allen Paralympics dabei gewesen ist. "Wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen." Daran werden auch die inszenierten Übermenschen aus London wenig ändern.

Ronny Blaschke (32) arbeitet als freier Journalist in Berlin. Sein Schwerpunkt liegt auf sportlichen Themen in Verbindung mit gesellschaftspolitischen Fragestellungen. Blaschke wurde mehrfach ausgezeichnet und gehörte 2011 der Jury des Grimme-Preises an.


Dazu ein Bild: Stolz und Vorurteil: Die Werbekampagne des britischen Fernsehsenders Channel 4 zu den Paralympics 2012 stilisierte behinderte Sportler zu heldengleichen Übermenschen

"Gemeinsam etwas Großes leisten"

Als Mitglied des dänischen Goalball-Teams war sie 1996 in Atlanta bei den Paralympischen Spielen dabei, seit Sommer 2013 ist sie Präsidentin des Internationalen Blindensportverbandes (IBSA): Jannie Hammershøi freut sich, dass die paralympische Bewegung erheblich an Bedeutung gewonnen hat  –  im Sport wie in der Öffentlichkeit.

Interview: Irene Klein  


Frau Hammershøi, werden Sie im März nach Sotschi reisen, um bei den Paralympics die blinden und sehbehinderten Athleten aus aller Welt anzufeuern?

Ja, das werde ich tun. Es ist für die Sportler eine wunderbare Gelegenheit, sich auf allerhöchstem Niveau zu messen, und ich freue mich sehr darauf, vor allem auf die Wettkämpfe der blinden und sehbehinderten Athleten.


Blinde und sehbehinderte Sportler werden in den Disziplinen Ski alpin, Skilanglauf und Biathlon antreten. Ist das nicht ein bisschen wenig? Was geht noch?

Auch wenn die Liste tatsächlich recht kurz erscheint, bieten die aktuellen Disziplinen den blinden und sehbehinderten Athleten viele Möglichkeiten der Teilnahme. Natürlich wäre es besser, noch mehr Auswahl zu haben, und wer weiß  –  vielleicht können wir die Liste eines Tages verlängern.


Wo steht der Leistungssport für behinderte Menschen heute? Wie bewerten Sie die Fördermöglichkeiten für behinderte Sportler, die ganz nach oben wollen, im Vergleich zu nicht behinderten Sportlern?

Man muss anerkennen, welche enormen Fortschritte wir in den letzten Jahren gemacht haben. Das Bewusstsein nicht nur bei Politikern, sondern auch beim breiten Publikum ist viel größer als noch vor zehn Jahren. Das betrifft nicht nur die Rechte behinderter Menschen, sondern auch die Erkenntnis, dass der paralympische Sport auf sehr hohem Niveau betrieben wird. Das macht die Wettbewerbe ja so sehenswert. Aber all dies ist kein Grund, selbstzufrieden zu werden. Unsere Arbeit als Fürsprecher von Athleten mit Behinderung muss weitergehen, bis alle Athleten das gleiche Ansehen genießen  –  behindert oder nicht.


Wie stehen Sie zu der Frage, ob es nicht ein wirksames Zeichen für Inklusion wäre, die Olympischen und Paralympischen Spiele zusammenzuführen?

Das ist eine interessante Frage  –  und die Antwort ist, dass wir einfach nicht wissen, ob gemeinsame Spiele von Vorteil für die behinderten Sportler wären. Sicherlich würde eine klare Botschaft davon ausgehen, aber ob die theoretische Überlegung sich auch in der Praxis niederschlagen würde, lässt sich heute nicht sagen. Deshalb ist eine Zusammenlegung der Olympischen und Paralympischen Spiele meiner Meinung nach zu riskant, solange wir die Frage nicht weiter erforscht haben.


Sie selbst haben 1996 im dänischen Team als Goalball-Spielerin an den Paralympischen Spielen teilgenommen. Wie hat sich die paralympische Bewegung seitdem verändert?

Ich war sehr stolz, mein Land 1996 in Atlanta vertreten zu dürfen. Es war der Höhepunkt von vielen Jahren harter Arbeit  –  und ich habe die Wettkämpfe sehr genossen. Dieses Gefühl, etwas Großes geleistet zu haben, verbindet die Teilnehmer aller Spiele. Natürlich wurden die Paralympics von Mal zu Mal größer und professioneller, was die Organisation angeht. Insgesamt würde ich sagen, dass die Bewegung seit 1996 in beeindruckendem Maße gewachsen ist und in der Öffentlichkeit viel präsenter ist als früher. Die Paralympischen Spiele sind ein bedeutendes internationales Sportereignis geworden.


Dazu ein Bild: Im Dienste der paralympischen Idee: Jannie Hammershøi mit Sir Philip Craven, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), und John Petersson, Präsident des Europäischen Paralympischen Komitees (EPC)



Kurzinfo: Internationaler Blindensportverband (IBSA)

1981 in Paris gegründet, hat die IBSA das Ziel, weltweit den Blinden- und Sehbehindertensport zu koordinieren und voranzubringen. Das Spektrum der Aktivitäten reicht von Aufbauprogrammen in Entwicklungsländern bis zur Organisation internationaler Wettkämpfe. Ein zentraler Aufgabenbereich ist die Konzeption und Durchsetzung der Regelwerke für die verschiedenen Sportarten. Die IBSA ist Mitglied im Internationalen Paralympischen Komitee.

www.ibsasport.org

Wie ein Sprung aus vier Kilometern Höhe

Früher hat man eigene Städte für sie gebaut, heute müssen sie ohne staatliche Hilfe auskommen: Blinde Menschen in Russland bestimmen ihr Leben selbst. Die meisten wollen einfach ihre Existenz sichern, doch einige möchten darüber hinaus auch am gesellschaftlichen Leben teilhaben.

Von Wladimir Ruwinski  


Das Dorf Rusinowo, eine gute Stunde südwestlich von Moskau, galt zu Sowjetzeiten als Vorzeigewohnort für Blinde. In den letzten Jahren geriet es aber mehr und mehr in Vergessenheit, heute leben dort vorwiegend ältere Leute  –  jene, die den Umzug in eine andere Stadt nicht geschafft haben.

Einer von ihnen ist der 55-jährige Sergej Mullojew, ein grauhaariger Mann mit schwerer Brille. Seine Sehkraft liegt bei zwei Prozent, was ihn nicht daran hindert, täglich mit dem Zug nach Moskau zur Arbeit zu fahren.

"Meine Lebensumstände zwingen mich dazu: Ich tue es nur für meine vier Kinder", erklärt Sergej. Derzeit ist er in einem Betrieb des Blindenverbandes für Schreibwaren beschäftigt und stellt Knete, Filzstifte und Kugelschreiber her. Für seine Arbeit bekommt er 340 Euro, was im Vergleich zum Moskauer Durchschnittslohn, der bei 1.300 Euro liegt, nicht gerade üppig ist. Doch ist sein Lohn um ein Vielfaches höher als das, was er in Rusinowo verdienen würde.


Eigene Dörfer für Blinde

Laut Schätzungen des Russischen Blindenverbandes leben in Russland etwa eine Million sehbehinderte Menschen. Genaue Angaben dazu existieren nicht, da keine offiziellen Statistiken zu blinden und sehbehinderten Menschen geführt werden. Eines steht jedoch fest: Der Großteil von ihnen ist im arbeitsfähigen Alter und wird durch das System, das lediglich auf die Bedürfnisse von gesunden Menschen ohne physische Einschränkungen ausgelegt ist, an den Rand der Gesellschaft gedrängt.

Die Ursprünge von Rusinowo liegen in den Anfangsjahren der Sowjetunion, als die Idee aufkam, sehbehinderte Menschen an einem Ort zusammenzubringen. Man baute für sie Siedlungen, in denen Wohnungen, Arbeit, Schulen und Rehabilitationszentren zur Verfügung gestellt wurden. Doch mit dem Zerfall des alten Systems brach auch diese Hilfe weg, und die sehbehinderten Menschen hatten keine Möglichkeit mehr, in die Gesellschaft zurückzufinden. Sie blieben in "Reservaten" wie Rusinowo zurück.


"Das Wichtigste ist, den Schritt zu wagen"

Im Gegensatz zu Sergej ist der 34-jährige Pawel Obiuch vollkommen blind. Dennoch verlässt er jeden Morgen wie viele andere Moskauer das Haus und fährt mit der Metro zur Arbeit. Als einzige Hilfe dient ihm sein Stab  –  und sein ungewöhnlich feines Gehör. Viele Mitmenschen drehen sich nach ihm um, ist es doch eine Seltenheit auf Moskaus Straßen, einen Menschen mit Blindenstock anzutreffen.

Wie Sergej hat auch Pawel früher in einem Betrieb des Blindenverbandes gearbeitet. Doch Pawel wagte nach einiger Zeit den mutigen Schritt in ein neues Leben: "Ich wollte sehende Freunde haben und dorthin gehen, wo alle anderen auch hingehen", sagt er. Er stellte sich selbst vor die Entscheidung: "Entweder schotte ich mich ab und bleibe mein Leben lang zu Hause oder ich überwinde mich." Pawel entschied sich für den mutigen Schritt  –  jedoch nicht ohne Angst.

Heute unterscheidet sich Pawel mit seinem selbstsicheren Auftreten und dem stolzen und geraden Gang sehr von anderen Blinden in Russland. Sein monatliches Gehalt ist ihm eine wichtige Stütze. "Ich kann für mich selbst sorgen. Ich verdiene vielleicht nicht so gut wie andere Moskauer, aber es reicht, um eine Wohnung zu mieten und nicht hungern zu müssen", meint er.


Als Coach bei "Dialog im Dunkeln"

Pawel hat die Blindheit zu seiner Stärke gemacht. Er ist ein aufmerksamer und einfühlsamer Mensch, der nicht nur hinhört, sondern seinen Mitmenschen auch zuhört. Als Pädagoge, Jurist und Manager arbeitet er in dem international tätigen Unternehmen "Dialog im Dunkeln", das seit 25 Jahren besteht, Business-Trainings in 30 Ländern abhält und seit zwei Jahren auch in Russland aktiv ist. Pawel leitet eine Gruppe blinder Business-Trainer, die sich damit beschäftigen, die sozialen Kompetenzen sehender Menschen zu stärken. Zu den Firmen, deren Mitarbeiter er coacht, zählen der Stahlkonzern Severstal, Coca-Cola und mehrere Ölkonzerne.

Der Unterricht wird in völliger Dunkelheit abgehalten. Denn es gilt als erwiesen, dass man sich auf diese Weise besser auf seinen Gesprächspartner konzentrieren kann. Geht es beispielsweise um die Lösung einer Aufgabe, fokussiert man das Gespräch stärker aufs eigentliche Thema, hört seine Partner akustisch besser und hört ihnen gleichzeitig besser zu: "Wenn jemand insgeheim anderen das Wort verbieten möchte, wird das innerhalb von zehn Minuten ersichtlich", erklärt Pawel. "Bei manchen kommen auch versteckte Führungsqualitäten zum Vorschein."


"Barrieren existieren nur in unseren Köpfen"

Pawels Leben ist voll von aufregenden Ereignissen, die das Leben eines sehenden Menschen langweilig erscheinen lassen. Er ist schon dreimal im Tandem mit dem Fallschirm aus einer Höhe von 4.000 Metern gesprungen und will den Sprung demnächst allein wagen. Er fährt regelmäßig Ski und liest viel, genauer gesagt: hört viele Bücher. Fast scheint es, als sei die Blindenschrift überholt. Genauso zeitgemäß sind sein iPhone, dessen Menü sprachgesteuert ist, und sein Facebook-Profil. Es zählt mehr als 300 Freunde, mit denen Pawel regelmäßig im Kontakt steht.

Als er sein Leben als Blinder selbst in die Hand nahm, sagt er, habe ihm vor allem seine Ansicht geholfen, "dass es den Menschen egal ist, wer du bist und wie du aussiehst, ob du siehst oder nicht. Barrieren existieren nur in den Köpfen."

Seinen Schritt hinaus aus der Welt der Blinden vergleicht er mit einem Fallschirmsprung: "Der unangenehmste Moment ist jener, wenn man aus dem Flugzeug springt und begreift, dass unter einem vier Kilometer Leere sind, das Flugzeug aber schon weit weg ist. Das Schwierigste ist, genau diesen Schritt zu wagen. Danach setzt die Euphorie ein."

Ob Pawel in Russland einen neuen Trend setzt, ist fraglich, denn ein staatliches Programm zur gesellschaftlichen Integration von Blinden gibt es nicht. "Deswegen werden blinde Menschen auch weiterhin in halb verfallenen Werkstätten arbeiten, um wenigstens das Allernötigste zum Leben zu verdienen", erklärt Aleksandr Rakowitsch, Vorsitzender des Blindenverbandes in Rusinowo. Heute gibt es in 74 Regionen Russlands Betriebe des Russischen Blindenverbandes, in denen mehr als 10.000 Menschen arbeiten.


Dazu ein Bild: Mit Langstock auf der Rolltreppe: Pawel Obiuch in einer Moskauer U-Bahn-Station


Info

Dieser Artikel wurde "Russland Heute" entnommen, einer Beilage der "Süddeutschen Zeitung", mit freundlicher Genehmigung des Rossijskaja Gaseta Verlages, Moskau ( www.russland-heute.de )



Kurzinfo: Leben jenseits der Schranken

Im Dezember 2010 erklärte der damalige Ministerpräsident Wladimir Putin in einer Regierungssitzung, dass in Russland seit Langem die Probleme körperlich behinderter Menschen in öffentlichen Debatten keine Erwähnung fänden, "als gäbe es solche Probleme überhaupt nicht". Darauf reagierte das 2012 gestartete Staatsprogramm "Lebensraum ohne Beschränkungen". Für die nächsten zwei Jahre sind umgerechnet 200 Millionen Euro bereitgestellt, um die städtische Infrastruktur den Bedürfnissen körperlich behinderter Menschen anzupassen. Experten kritisieren allerdings, dass diese Summe bei Weitem nicht ausreiche.

Der Film zu den Paralympics

"Gold  –  Du kannst mehr als du denkst": Der Film erzählt die Lebensgeschichten dreier außergewöhnlicher Menschen und Spitzensportler: Henry Wanyoike, blinder Marathonläufer aus Kenia, Kirsten Bruhn, querschnittgelähmte Schwimmerin aus Deutschland, und Kurt Fearnley, australischer Rennrollstuhlfahrer.

Über ein Jahr lang hat das Filmteam die Drei begleitet, sie beim Training beobachtet, bei den paralympischen Wettkämpfen in London begleitet, aber auch tiefe Einblicke in ihr privates Leben gewonnen. Durch ihre Art zu leben sind sie Vorbilder geworden für eine aufgeklärte Gesellschaft. Denn sie setzen sich für ihre Mitmenschen ein und zeigen, dass in jedem von uns etwas Außergewöhnliches und Wertvolles steckt.

Pünktlich zu den Paralympics in Sotschi ist der bewegende Dokumentarfilm mit Hörfilmfassung auf DVD erschienen.


Info: Gold

Dokumentarfilm
Regie: Michael Hammon
Audiodeskription: audioskript
Die DVD ist im Handel erhältlich.

Termine & Tipps:

Termine

Deutsche Torballmeisterschaft

15.3.2014, ab 8.30 Uhr
Berlin, Max-Schmeling-Halle

Mehr Infos für Besucher beim
Berliner Blinden- und Sehbehindertensportverein
Tel.: 0 30 / 25 32 45 05
E-Mail: info@bbsv-online.org

BVN-Patientenforum: Schwindel

Prof. Dr. Hans-Jürgen Welkoborsky, Chefarzt der HNO-Klinik im Klinikum Hannover
20.3.2014, 19 Uhr
Hannover, Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen, Kühnsstr. 18

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 05 11 / 51 04-0
E-Mail: info@blindenverband.org

iPhone / iPad  –  für jede Aufgabe eine Lösung

10.4.2014
Herne, Büro für Barrierefreie Bildung

Mehr Infos unter
Tel.: 0 23 25 / 5 59-3 30
E-Mail: info@bf-bildung.de

Knigge-Workshop: "Mit modernen Umgangsformen sicher auftreten"

26.-27.4.2014
Herrenberg-Gültstein, KVJS Tagungszentrum

Mehr Infos und Anmeldung (bis 11.4.) bei
Bildung ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de

Auto- und Motorradfahren für Blinde und Sehbehinderte

21.6.2014, ab 12 Uhr
Peenemünde, Flugplatz

Mehr Infos und Anmeldung (bis 25.5.) bei
Familie Löschke
Tel.: 0 38 36 / 23 41 91
E-Mail: info@fahrerlebnis.info
www.fahrerlebnis.info

28. Offene Deutsche Blinden- und Sehbehinderten-Skatmeisterschaft 2014

25.-26.7.2014
Duisburg, IBIS-Hotel

Mehr Infos bei
Rolf Strycharz
Tel.: 0 40 / 18 07 16 07
E-Mail: rolf@strycharz.de

DBSV-Veranstaltungen

Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Mädchen

28.-30.3.2014
Marburg, Deutsche Blindenstudienanstalt (blista)

Für sich einstehen, die eigenen Anliegen selbstbewusst vertreten: Das lernen blinde und sehbehinderte Mädchen im Alter von zwölf bis 16 Jahren bei einem Kurs des DBSV-Jugendclubs. In einem geschützten Raum werden verschiedene Handlungsmöglichkeiten ausprobiert und trainiert.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 14.3.) bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

Duft-Erlebnis-Workshop für Kinder

12.4.2014
Speyer, Kurpfalz-Jugendherberge

Der DBSV-Jugendclub lädt blinde und sehbehinderte Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren zu einer Duftreise ein. Schnuppernd erforschen die feinen Nasen, was Düfte bewirken können. Als Reiseandenken kann sich jedes Kind ein eigenes Parfum und Badesalz mischen.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 8.3.) bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

Offenes Seminar: "Rund ums Lesen"

1.-4.5.2014
AURA-Hotel Saulgrub

Es gibt viele Möglichkeiten, Bücher oder Zeitungen zu lesen  –  in gedruckter Form, als Hörbücher oder mit Hilfe eines E-Book-Readers. Die Koordinationsstelle "Leben mit Sehbehinderung" lädt ein, sich über verschiedene Lesegewohnheiten auszutauschen und über vergrößernde Hilfsmittel, gute Beleuchtung, Lesetechniken und vieles mehr zu informieren.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 28.3.) bei
Juliane Willuhn
Tel.: 0 30 / 28 53 87-288,
E-Mail: j.willuhn@dbsv.org

1. Berliner Inklusionslauf

28.6.2014
Berlin, Tempelhofer Feld

Auf 500 Metern, fünf oder zehn Kilometern können alle losspurten, ob zu Fuß, mit Rollstuhl, Handbike oder Begleitläufer. Eine gemeinsame Veranstaltung von Sozialverband Deutschland, DBSV und Berliner Leichtathletikverband.

Mehr Infos beim SoVD
Tel.: 0 30 / 72 62 22-173
E-Mail: ralf.bergfeld@sovd.de
www.inklusionslauf.de

15. EBU-Cup

6.-14.9.2014
Bernried, Sporthotel Bernrieder Hof

Internationale Breitensportveranstaltung des DBSV: Kegeln, Schießen, Schwimmen, Showdown, Schach, Skat, Kniffeln

Mehr Infos und schriftliche Anmeldung (bis 30.6.) bei
Hugo Ueberberg
Tel.: 0 22 25 / 89-2 24 85 oder 02 28 / 37 12 92
E-Mail: ebu-cup@web.de

Tipps

Bahnfahren und der Region lauschen

Reisende der Deutschen Bahn können jetzt auf der Zugfahrt Land und Leute kennenlernen. Für die Strecken Cottbus  –  Leipzig und Rügen  –  Hamburg sowie für die Region Berlin / Brandenburg gibt es erste Audioführungen, die Geschichten von gestern und heute erzählen.

Kostenlose Downloads und Apps unter www.bahn.de/regional/view/regionen/berlin_brbg/services/audioguides.shtml

Den Trierer Dom erfassen

Für blinde und sehbehinderte Menschen mit Begleitperson bietet der Dom zu Trier spezielle Führungen an. Dabei wird die Bischofskirche abgeschritten, zum Ertasten gibt es Reliefs und Skulpturen. Die kostenpflichtige Führung kann von Gruppen gebucht werden.

Mehr Infos unter
Tel.: 06 51 / 97 90 79-0
E-Mail: info@dominformation.de

Forum:

"Mein Leben war ein ständiger Kampf"

Das Projekt "Simba Clay" in Tansania bietet Menschen mit Seheinschränkung oder Albinismus eine Ausbildung im Töpferhandwerk und ein geschütztes Zuhause. Zwei Freiwillige aus Deutschland haben die Lebensgeschichte eines jungen Mannes aufgezeichnet, der in der Werkstatt arbeitet.


"Mein Name ist Joshua Juma. Ich wurde 1988 in der Region Tabora in Tansania geboren. Meine zwei kleinen Kinder leben bei ihren Müttern, die andere Männer geheiratet haben.

Als ich fünf Jahre alt war, stellten sich nach einer Masernerkrankung Probleme mit den Augen ein. Statt einer angemessenen medizinischen Versorgung bekam ich pflanzliche Mittel oder wurde zu örtlichen Gesundheitszentren zur Bekämpfung von Malaria gebracht. Meine Eltern wussten es nicht besser und hatten nicht das nötige Geld für eine richtige Behandlung. Nach einer Weile erblindete ich vollständig.

Mein Leben war ein ständiger Kampf. 1996 wurde ich eingeschult. Mein Vater wollte aufgrund meiner Blindheit nicht, dass ich zur Schule gehe, doch meine anderen Verwandten ermutigten mich, weiterzulernen. Mein Großvater unterstützte mich finanziell, obwohl auch er aus armen Verhältnissen stammte. Nach sieben Jahren schloss ich die Schule ab. Als ich meine Examensergebnisse erhalten sollte, hatte ich jedoch niemanden, der mich zur Schule begleitete. Meine Mutter war früh verstorben und ließ mich ohne Unterstützung zurück. Mein Vater war ein sehr alter und sehr armer Mann.

Ich wollte meine Schulbildung unbedingt an der weiterführenden Schule für Blinde ausbauen. Wegen meiner finanziellen Lage und meiner familiären Umstände blieb mir das aber leider verwehrt. Um trotzdem eine Perspektive zu haben, belegte ich mit dem wenigen Geld, das ich hatte, einen Töpferkurs. Nach drei Jahren Ausbildung traf ich 2011 Father Jomon, den damaligen Leiter des Töpferei-Internats 'Simba Clay'. Er nahm mich dort auf, damit ich die Töpferlehrlinge bei der Arbeit anleite. Weil es die Auftragslage nicht anders hergibt, erhalte ich wie die anderen nur ein geringes Taschengeld.

Obwohl ich bei 'Simba Clay' Arbeit gefunden habe, habe ich immer noch den Traum, eine weiterführende Schule zu besuchen. Die Kosten sind jedoch so hoch, dass selbst die Patenschaft, mit der ich unterstützt werde, nicht ausreicht.

Ich danke Gott für seine Güte. Mein Wunsch ist es, eines Tages ein gutes Gehalt und Unterstützung bei meiner Arbeit zu bekommen, um unabhängig zu sein. Ich bin sehr glücklich über alle, die mir in meinem Leben geholfen haben und das auch weiterhin tun."


Über das Projekt "Simba Clay"

Für bis zu acht Auszubildende zwischen 16 und 30 Jahren ist das Töpferei-Internat in Tabora sinnstiftender Arbeitsplatz und sicherer Zufluchtsort. Letzteres ist besonders für die Azubis mit Albinismus wichtig, die wegen eines Aberglaubens in Tansania verfolgt werden und oft auch Probleme mit den Augen haben. Blindheit gilt in Teilen Ostafrikas ebenfalls als Hexenwerk.

In "Simba Clay" werden neben Gebrauchsgegenständen wie Schüsseln, Vasen und Töpfen aller Art eigens entwickelte Wasserfilter aus Tontöpfen und Plastikeimern hergestellt. Tabora ist bislang nur über unbefestigte Straßen zu erreichen, was den Transport schwierig und einen Verkauf in andere Städte oder gar ins Ausland unrentabel macht. Der derzeitige Ausbau des Straßennetzes macht jedoch Hoffnung.

Träger der Töpferwerkstatt sind die Missionare des Heiligen Franz von Sales, organisiert in der Fransalian Organisation for Social Transformation, Education and Renewal, kurz: Foster. Der Verein "Marafiki wa Afrika" unterstützt das Projekt von Deutschland aus.

Marina Gerstberger (26) und Veronika Sailer (21) aus Deutschland arbeiten seit September 2013 als Freiwillige im Projekt "Simba Clay" in Tansania.


Dazu ein Bild: Im Ton liegt die Zukunft: Eine Töpferwerkstatt in Tansania gibt blinden Menschen eine Perspektive


Info: Langstöcke gesucht!

Das Projekt "Simba Clay" freut sich über jegliche Unterstützung, seien es Geldspenden oder Patenschaften. Eine große Hilfe für die blinden und sehbehinderten Menschen in der Ausbildungsstätte wären auch Blindenlangstöcke.

Mehr Infos zur Spendenannahme bei
Christine Albrecht
Tel.: 0 81 61 / 4 27 83
E-Mail: vorstand@marafiki.de
www.marafiki.de

Lippenstift zum Anfassen

Nur wenige Zentimeter lang, meist rot und aus den Handtaschen vieler Frauen nicht wegzudenken: der Lippenstift. Die bewegte Geschichte dieses Kosmetikartikels erzählt "Gegenwart"-Leserin Brigitte Hoffmann nach einer Führung mit Starvisagist René Koch durch das Berliner Lippenstift-Museum.


Der Lippenstift wurde im letzten Jahr stolze 130 Jahre alt. Für meinen Mann und mich Anlass genug, um dem Lippenstift-Museum in Berlin einen Besuch abzustatten. Zu der Führung fanden sich acht sehbehinderte Damen und ihre Begleiterinnen ein. Mein Mann fühlte sich als Hahn im Korb zunächst etwas verloren, doch nach eigener Aussage war die Führung von und mit René Koch auch für ihn interessant. Meine Bedenken, ob ich als Vollblinde von dieser Führung überhaupt etwas haben würde, zerstreuten sich rasch. René Koch sorgte dafür, dass ich alle Exponate anfassen konnte, wodurch auch die sehbehinderten Teilnehmerinnen die Möglichkeit hatten, die wertvollen Stücke näher zu betrachten.

Bereits um 3.500 vor Christi schminkten sich die Damen ihre Lippen  –  bei Ausgrabungen in der sumerischen Stadt Ur fand man eine Lippensalbe. Viele unterschiedliche Rezepturen wurden in den folgenden Jahrhunderten ausprobiert. Man bediente sich kleiner Schälchen, in denen die Lippentinkturen oder Puder zum Schminken hergestellt wurden.

Das Jahr 1883 gilt als Geburtsstunde des Lippenstifts. Pariser Parfümeure präsentierten damals das erste Modell bei der Weltausstellung in Amsterdam. Er hatte noch keine Hülse, sondern war lediglich in Seidenpapier gewickelt und fand vorerst wenig Anklang. Für Damen mit Anstand wurde er als unpassend empfunden und musste lange um sein Image kämpfen. 1915 wurden die ersten preiswerteren Modelle in Metallhülsen produziert. Um 1920 feierte der Lippenstift dann seinen endgültigen Durchbruch. Zu verdanken war dies dem Stummfilm und seinen Stars.

Nach 1945 wurde der Lippenstift zu dem kosmetischen Accessoire der deutschen Frauen schlechthin. 1948 brachten die Amerikaner den Lippenstift mit Drehhülse auf den Markt, in den 1950er Jahren ersetzte Beiersdorf die Metallhülse durch eine Kunststoffhülse.

Viele dieser früheren Modelle konnten wir betasten. Einige waren mit kostbaren Steinen versehen, zwei davon waren sogar mit einer Spieluhr ausgestattet. Die Spieluhren klangen sehr sauber, was bei der Größe der Döschen mit Spiegel und Lippenfarbe verwunderte. In anderen Modellen war Platz für die Verwahrung von Zigaretten.

In der Galerie des Museums stehen auch Puppen mit wertvollen Kleidern, darunter Abendkleider von Hildegard Knef, Judy Winter oder Marlene Dietrich. Einen Umhang, den ich ertastete, hielt ich erst für einen weichen Pelz. Er war jedoch mit den Federn weißer Jungschwäne bestückt.

Im Anschluss an die Führung ging es ins Kosmetikstudio von René Koch und wer wollte, wurde beraten und nach seinen Wünschen geschminkt. Dabei herrschte eine heitere Stimmung und wir staunten immer wieder, in welch kurzer Zeit René Koch unsere kleinen, individuellen Makel verschwinden ließ.

Brigitte Hoffmann (72) ist Rentnerin und lebt in Berlin.


Dazu ein Bild: Teilen die Begeisterung fürs Schminken: Starvisagist René Koch und "Gegenwart"-Leserin Brigitte Hoffmann im Berliner Lippenstift-Museum


Info

Besuche und Führungen im Berliner Lippenstift-Museum sind nur möglich nach vorheriger Terminvereinbarung unter

Tel.: 0 30 / 8 54 28 29 (Mittwoch bis Freitag 11-19 Uhr)
E-Mail: info@lippenstiftmuseum.de
www.lippenstiftmuseum.de

Miteinander statt nebeneinander

Ein Leserbrief von Stephanie Hanitzsch (60) aus Dresden über den Bedarf an alternativen Wohnprojekten für Menschen mit Seheinschränkung


Ich bin Rentnerin und aufgrund von Retinitis pigmentosa fast blind. Mein Leben organisiere ich sehr selbstständig; für die Dinge, die ich wegen meines schwindenden Sehrestes nicht mehr allein erledigen kann, nehme ich Hilfsangebote wahr. Ich habe einen großen Freundes- und Bekanntenkreis, mit dem ich mich oft treffe. Wir gehen zusammen essen, shoppen oder wir schwatzen einfach nur.

Doch auch wenn ich dankbar bin, noch so selbstständig leben zu können, bin ich nicht zufrieden. Seit meine Söhne erwachsen sind und nicht mehr bei mir wohnen, lebe ich allein. Deshalb bin ich vor einigen Jahren in eine neue Wohnung gezogen. Ich habe mich gut eingelebt, alles hat seinen Platz. Aber es ist mir nicht gelungen, gute Kontakte zu meinen Nachbarn aufzubauen. Das war in meinem vorherigen Mietshaus anders. Da konnte ich schon mal bei einer Nachbarin klingeln und sie fragen, ob ein hartnäckiger Fleck nach dem Waschen aus meinem T-Shirt herausgegangen ist. In meiner derzeitigen Wohnsituation finde ich dieses selbstverständliche Miteinander nicht.

Ich habe wieder begonnen, mich umzuschauen nach einer eigenen Wohnung, in deren Umfeld es eine Begegnungsstätte oder ähnliche Projekte gibt. Ich möchte eine gewisse Sicherheit, Geborgenheit und Gemeinschaft finden.

Für Senioren gibt es viele Angebote: Seniorenresidenzen, betreutes Wohnen, Seniorenwohngemeinschaften unter dem Dach eines Vereins. Aber was gibt es für blinde und sehbehinderte Menschen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren? Klar kann man allein leben, klar hat man seine sozialen Kontakte. Und ob Blindheit als einzige Gemeinsamkeit zwischen Menschen tragfähig ist, das weiß ich auch nicht.

Trotzdem wünsche ich mir Wohnformen, in denen Menschen mit und ohne Behinderung zusammenleben  –  in ihren eigenen vier Wänden und trotzdem nicht isoliert.

Vielleicht gibt es solche Wohnprojekte, nur erfährt man nichts davon? Ich würde mich freuen, wenn dieses Thema künftig eine größere Aufmerksamkeit finden würde. Wer dazu mit mir ins Gespräch kommen möchte, kann mich über die Redaktion der "Gegenwart" kontaktieren.



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Unter der Rubrik "Forum" schreiben Leser für Leser. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen teilhaben und schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen, Kommentare oder Leserbriefe per

E-Mail an gegenwart@dbsv.org

oder per Post an
DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin.

Panorama:

Inklusion

Empowerment-Schulungen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention

Von März 2014 bis Ende 2015 führt die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) fünf Empowerment-Schulungen für Menschen mit verschiedenen Behinderungen und chronischen Erkrankungen durch. Das Ziel ist, die Teilnehmer in ihren Fähigkeiten zur Selbstvertretung zu stärken, damit sie Veränderungen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention bewirken können.

"Wenn der Slogan der Behindertenpolitik 'Nichts über uns ohne uns' ernst genommen wird, müssen behinderte Menschen auch die Möglichkeit bekommen, das nötige Wissen und Selbstbewusstsein zu erwerben, um sich effektiv einmischen und etwas verändern zu können", erklärt Ottmar Miles-Paul, der die Empowerment-Schulungen für ISL koordiniert.

Die Kurse in verständlicher Sprache finden jeweils an vier Wochenenden in Mainz, Erfurt, Bremen, Düsseldorf und Berlin statt, gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Mehr Infos bei
Ottmar Miles-Paul
Tel.: 01 79 / 2 35 10 63
E-Mail: ottmar.miles-paul@bifos.de

oder im Internet unter
www.isl-ev.de/index.php/de/aktuelles/projekte/empowerment-schulung

Barrierefreiheit

Screenreader Window-Eyes jetzt kostenlos für Microsoft-Office-Nutzer

Das Bildschirmausleseprogramm Window-Eyes ist seit Januar für Nutzer von Microsoft Office ab der Version 2010 kostenfrei verfügbar. Dies ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Screenreader-Entwickler GW Micro und der Firma Microsoft. Sie wollen damit Barrieren für blinde Computernutzer im privaten und beruflichen Bereich abbauen und ihr soziales Image ausbauen. "Anstatt darauf zu warten, dass sich die Welt verändert, haben sich Microsoft und GW Micro entschlossen, gemeinsam eine Vorreiterrolle zu übernehmen", erklärt Dan Weirich, Vizepräsident von GW Micro.

Alfred Schwegler, Referent für elektronische Hilfsmittel des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes, ist begeistert von dem Angebot: "Man bekommt eine kostenlose Vollversion von Window-Eyes, mit der man sämtliche Anwendungen unter Windows nutzen kann  –  nicht nur die Office-Programme von Microsoft. Eine tolle Sache für blinde Computernutzer!"

Kostenloser Download von Window-Eyes sowie weitere Informationen zu den unterstützten Office-Versionen oder den mitgelieferten Stimmen unter www.windoweyesforoffice.com

Kultur

Architekturführungen im Jüdischen Museum Berlin von und für blinde Menschen

Künftig bringen blinde Guides Besuchern mit Seheinschränkung die außergewöhnliche Architektur des Jüdischen Museums in Berlin näher. Während der 90-minütigen Führung werden die unterirdischen Achsen des Museums, der Holocaust-Turm, der Garten des Exils und die Kunstinstallation "Schalechet" erkundet. Die Besucher können dabei den Wegen über den Widerhall der geneigten Wände folgen und die verschiedenen Oberflächen ertasten.

Für den Architekten Daniel Libeskind war die deutsch-jüdische Geschichte ein wichtiger Bezugspunkt, den die Museumsarchitektur widerspiegelt. Der labyrinthische Garten des Exils fordert den Gleichgewichtssinn heraus und wirft Fragen nach der Orientierung in der Fremde auf. Im "Memory Void" lassen sich eiserne Skulpturen betasten, die an die Opfer von Terror und Gewalt erinnern. Die Klänge in der unterirdischen Welt des Museums verstärken die ungewöhnlichen Sinneseindrücke. Darüber hinaus gibt es verschiedene Tastmodelle. Von der Modellbauwerkstatt der Universität der Künste wurde ein spezieller 3D-Grundriss des Museums hergestellt.

Mit dem Angebot, das in Zusammenarbeit mit dem blinden Museumsführer Jonas Hauer konzipiert wurde, reagiert das Museum auf Anfragen blinder Menschen, die in der Vergangenheit nur individuelle Führungen buchen konnten. Die Termine für die vierteljährliche Architekturführung können dem Veranstaltungskalender des Jüdischen Museums entnommen werden. Individuelle Gruppenführungen für Menschen mit Seheinschränkung können auch außerhalb dieser Termine nach Absprache vereinbart werden.

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 30 / 25 99 33 05
E-Mail: gruppen@jmberlin.de
www.jmberlin.de


Dazu ein Bild: Architektur zum Fühlen: blinde Besucher im Jüdischen Museum

Medizin

BVN-Patientenforum auf CD

Seit 2005 lädt der Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen regelmäßig zum BVN-Patientenforum ein. Im Rahmen dieser Veranstaltungen halten renommierte Ärzte und Psychologen Vorträge zu unterschiedlichen medizinischen Themen. Natürlich stehen Augenthemen im Vordergrund der Reihe, aber es geht auch um andere Themen von Schlaganfall und Herzerkrankungen über Hörprobleme und Schwindel bis zur heilenden Wirkung von Musik.

Für alle, die die Patientenforen nicht besuchen können, bietet der BVN die Vorträge jetzt auf Audio-CD an. Mitglieder des BVN erhalten die Mitschnitte kostenlos, Mitglieder anderer Landesverbände zahlen fünf Euro (zzgl. Versand), Nicht-Mitglieder zehn Euro (zzgl. Versand).

Die Liste der lieferbaren CDs ist im Internet zu finden unter
www.blindenverband.org/wir-aktuell/patientenforum

oder telefonisch zu erfragen unter
05 11 / 51 04-225.

Bestellungen per
E-Mail: stefan.kruska@blindenverband.org



AURA-Hotels

Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern): Hotel mit ca. 50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein): Hotel mit ca. 50 Betten
  • Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen): Hotel mit ca. 120 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt): Pension mit ca. 30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen): Pension mit ca. 20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen): Pension mit ca. 20 Betten
  • Saulgrub (Bayern): Hotel mit ca. 90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

"Das Leben ist meine Leidenschaft"

Sascha Lang, 39

Im Alter von drei Jahren wurde bei mir eine Augenkrankheit festgestellt. Gleich bei der ersten Operation zerschoss ein unbeholfener Arzt mein linkes Auge, nach zehn drucksenkenden Operationen am rechten Auge ging auch dessen Sehrest verloren. Mit 14 Jahren konnte ich gar nichts mehr sehen.

Bereits mit vier Jahren wurde ich am Blindeninstitut, der damaligen Blindenschule in meiner Heimat Luxemburg, aufgenommen. Anfang der 1980er Jahre bot der Direktor meiner Mutter an, dass ich auf eine Regelschule wechsle  –  sie war sofort überzeugt von der Idee. Ich war der erste, der den Weg der Integration wagen durfte und es gab deshalb noch keine Schulbücher für blinde Kinder. Also lernte meine Mutter innerhalb von drei Monaten die Blindenschrift und übersetzte die Bücher für mich. Mit neun Jahren wurde ich in die Regelschule eingegliedert. Von da an war alles anders.

Ich war plötzlich mit der sehenden Welt konfrontiert und die war nicht immer nett zu mir. Einen Nachteilsausgleich gibt es in Luxemburg bis heute nicht. Die Devise lautet: Mitschwimmen oder untergehen. Aber ich wusste mich zu behaupten und boxte mich im wahrsten Sinne des Wortes durch. Auf dem Gymnasium wurde es zumindest in Sachen Diskriminierung erträglicher. Dennoch wiederholte ich die eine oder andere Klasse  –  weniger wegen meiner Behinderung, sondern zum Großteil aus Faulheit.

Nachdem ich als Jugendlicher bei einem Gewinnspiel eines Luxemburger Radiosenders einen kleinen Moderationsjob gewonnen hatte, verliebte ich mich ins Radiomachen. Einige Jahre später traf ich Richard Meyer, den Leiter der "Tonpost", einer Kassettenzeitung aus Trier, bei der ich ein Praktikum absolvierte. Er war für mich wie der Großvater, den ich nie hatte, und wurde zu meinem Mentor, der mich in meinem Sein bestärkte, so wie ich war.

Doch im Jahr 1997 kam der Rückschlag. Nachdem ich die 12. Klasse auch im dritten Anlauf nicht bestand, beendete ich meine schulische Laufbahn. Dafür bot mir RTL im selben Jahr ein Praktikum an, das mich meinem Traum vom professionellen Radiomachen näher bringen würde. Doch der ersten Euphorie folgte bald Ernüchterung: Die Hilfssoftware, die ich für das Praktikum brauchte, konnte niemand auf meinem Arbeitsrechner installieren, nicht einmal der Luxemburger Blindenverein. Ich blieb der Radiowelt trotzdem treu und arbeitete als freiberuflicher Moderator bei RTL, Eldoradio in Luxemburg und Antenne West in Trier.

Die Jahrhundertwende war für mich auch ein persönlicher Umbruch. Es sollte sich entscheiden, welchen Weg ich hauptberuflich einschlagen würde. Unter 60 Bewerbern für die Beamtenlaufbahn in Luxemburg schaffte ich den zwölften Platz  –  13 Posten waren frei. So landete ich in der Buchhaltung der Luxemburger Telekom. Dort arbeite ich heute in Teilzeit, um meinen Hobbys, die fester Bestandteil meines Lebens sind, genug Raum geben zu können.

Eine meiner Leidenschaften ist meine Künstler- und Management-Agentur, die ich mit Hilfe einer Arbeitsassistenz betreibe. Ich betreue derzeit vier Künstler und habe schon mit Größen wie Xavier Naidoo, Reamonn, Fury In The Slaughterhouse oder Silbermond zusammengearbeitet.

Vor vier Jahren rief ich außerdem mein eigenes Internetradio ins Leben. "SLANG Radio" hat mittlerweile über 14 ehrenamtliche Moderatoren, Redakteure und Techniker und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Behinderung und Inklusion. Über ein populäres Programm wollen wir diese Themen in die Öffentlichkeit tragen.

Ich war nie der "typische Blinde". Ich achte darauf, meinen Gesprächspartner anzuschauen, versuche, selbstsicher zu gehen und vermeide blindenspezifische Verhaltensweisen. Das tue ich nicht, weil ich das verurteile oder mich schäme, sondern weil ich in einer Gesellschaft, die vorwiegend aus nicht behinderten Menschen besteht, als gleichwertig angenommen werden möchte. Denn Inklusion fängt bei uns Betroffenen an. Wir Menschen mit Behinderung sollten nicht nur erwarten, dass die Gesellschaft sich uns anpasst, sondern wir müssen uns auch ihr anpassen. Wir müssen lernen, mit unseren Rechten, aber auch mit unseren Pflichten umzugehen und wir müssen uns trauen, uns zu zeigen. Nur so können wir die sehende Welt sensibilisieren.

Ich selbst brauchte 25 Jahre, um meine Behinderung zu akzeptieren. Das war ein schwerer Weg, doch seitdem kann ich mich auch für andere Menschen mit Behinderung einsetzen  –  im Beirat für Behinderte in Luxemburg und Trier und bei der Organisation von Aktionen wie dem Autofahren für blinde und sehbehinderte Menschen in Luxemburg. Es ist ein Geben und Nehmen.

Sascha Lang (39) lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Luxemburg und Bad Segeberg.
www.slangradio.de


Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Ein fülliger Mann mittleren Alters mit kurzen dunklen Haaren und Bart hockt im Garten. Er trägt ein auffälliges, längsgestreiftes Hemd. Freundlich lächelnd hat er seine Hände um den vor ihm sitzenden großen, schwarzen Labrador gelegt, der am Halsband ein Glöckchen trägt.

Service/Testlabor:

Festnetztelefon mit Seltenheitswert

Sprachgesteuerte Handys sind mittlerweile zur Normalität geworden, doch wie steht es um sprechende Festnetztelefone? Das "Testlabor" stellt eines der seltenen Exemplare von Panasonic vor.


Auf dem Gebiet der Festnetztelefone hat sich in den vergangenen Jahren wenig für blinde und sehbehinderte Menschen getan. Ansatzweise findet man eine Sprachfunktion bei Spezialanbietern wie Geemarc, die mit ihren Produkten gewissermaßen eine Hilfsmittelnische bedienen (vgl. "Gegenwart" 12/2009). Im Massenmarkt gibt es anscheinend nur die Marke Panasonic, die Geräte mit Sprachfunktion anbietet. Aus einer Serie ähnlich ausgestatteter Modelle hat das "Testlabor" das Panasonic KX-TG8561 auf den Prüfstand gestellt.

Bei diesem Modell handelt es sich um ein Schnurlostelefon mit Basisstation, in die ein Anrufbeantworter integriert ist. Das Mobilteil ist formschön und liegt gut in der Hand. Im Gegensatz zu älteren Modellen sind die Tasten leider nicht gut voneinander abgesetzt, sondern bilden eine Fläche ohne Zwischenräume. Die Fünf ist mit einem Punkt gekennzeichnet. Auch die Tasten auf der Basisstation sind sehr flach. Hier kann eine Markierung mit Klebepunkten helfen. Die drei obersten Tasten auf dem Mobilteil sind so genannte Softkeys, das heißt, sie ändern ihre Funktion, insbesondere in Menüs. Die mittlere dieser Tasten hat meist die OK-Funktion.

Nach sieben Stunden Erstaufladung ist das Telefon betriebsbereit. Mitgeliefert sind Standard-Akkus im Format LR3 bzw. AAA. Die Betriebszeiten sind mit zwölf Stunden Sprechen und 250 Stunden Stand-by angegeben. Der ECO-Modus reduziert die Sendeleistung und den Energieverbrauch, ein DECT-Verstärker kann die Reichweite zwischen Basisstation und Mobilteil vergrößern. Das Mobilteil ist mit einem Headsetanschluss ausgestattet.

Wegen der schlecht abgesetzten Tasten macht das Wählen anfangs Mühe. Das Display ist in Farbe und für sehbehinderte Nutzer gut erkennbar. Die Zahlen sind etwa 6 mm groß und bestehen aus schwarzen Ziffern mit weißem Rand auf blauem, leicht gemustertem Hintergrund. Die Softkeys sind mit weißen Symbolen auf dunkelgrauem Grund gekennzeichnet. Der Anrufbeantworter wird im Display durch eine stilisierte Tonbandkassette dargestellt. Praktisch: Der Displaymodus kann auf Einzeldarstellung umgeschaltet werden. Jedes Objekt wird dann einzeln und vergrößert angezeigt. Beim Durchscrollen von Listen oder Menüs wird zur besseren Orientierung der erste Punkt durch einen doppelten Ton quittiert.

Dank der Möglichkeit, Zahlenbefehle für bestimmte Funktionen einzugeben, müssen Einstellungen nicht ausschließlich über das Menü vorgenommen werden. Zahlenbefehle gibt es für wichtige Funktionen wie sprechende Anruferkennung, Klingeltonauswahl oder Ruftonlautstärke. Letztere kann auch bei einem eingehenden Anruf mit den Pfeiltasten oder per Ziffernwert reguliert werden. Eine Übersicht über die Zahlenbefehle sollte man parat haben, da man sich womöglich nicht alle merken kann. Manche Funktionen erfordern jedoch eine Listenauswahl im Menü, die nicht sprachunterstützt ist. Für eine fertiggestellte Einstellung gibt es zwar einen Bestätigungston, der lässt aber nicht erkennen, ob die Funktion ein- oder ausgeschaltet wurde.

Das Wählen einer Rufnummer kann sowohl vor als auch nach dem Abheben erfolgen. Wird nach dem Abheben "Wahlwiederholung" gedrückt, erfolgt die Anwahl der letzten Nummer. Dagegen zeigt "Wahlwiederholung" vor dem Abheben eine Liste der zuletzt gewählten Nummern. Diese ist per Sprache nicht zugänglich.

Die Entgegennahme eines Anrufs kann mit beliebiger Taste erfolgen. Es kann auch ein automatischer Modus aktiviert werden, so dass der Anruf beim Herausnehmen des Mobilteils aus der Basis angenommen wird.

Wenn die Anruferansage aktiviert ist, wird bei eingehenden Anrufen die Nummer des Anrufers vorgelesen. Voraussetzung dafür ist die Nummernübertragung zum Teilnehmeranschluss (Clipfunktion). Eine Ansage des Anrufernamens erfolgt, wenn dazu ein Eintrag im Telefonbuch gespeichert ist.

Es kann ein gemeinsames, sowie für jedes in die Anlage eingebundene Mobilteil ein persönliches Telefonbuch angelegt werden. Das Telefonbuch nimmt 250 Einträge auf, muss aber mit sehender Hilfe erstellt werden. Es gibt diverse Möglichkeiten, die Einträge zu bearbeiten, so können zum Beispiel Kategorien festgelegt werden. Das Suchen im Telefonbuch ist etwas umständlich.

Da blinde Menschen das Telefonbuch mangels Sprachunterstützung nicht unmittelbar nutzen können, ist die Kurzwahlfunktion von besonderem Interesse. Den Ziffern Eins bis Neun können Kurzwahlen zugewiesen werden. Das Wählen erfolgt, indem die Zifferntaste drei Sekunden lang gehalten wird  –  es gibt dafür keinen Bestätigungston. Anschließend muss "Abheben" gedrückt werden.

Der Anrufbeantworter hat eine Speicherkapazität von 40 Minuten bei insgesamt 64 Nachrichten. Das Ein- und Ausschalten des Anrufbeantworters wird mit Sprache bestätigt. Das Besprechen des Anrufbeantworters über das Mobilteil ist prinzipiell möglich, die einzelnen Schritte müssen aber genau abgearbeitet werden. Das Abfragen des Anrufbeantworters erfolgt auf der Basis mit der runden Play-Taste. Die Tasten unten rechts und links daneben funktionieren wie Pfeiltasten. Ein Löschen der Nachricht ist durch einfaches Drücken der Löschtaste möglich, zweifaches Drücken leert den gesamten Inhalt des Speichers. Es gibt einen Befehl für das Abspielen aller Nachrichten und einen Befehl zum gezielten Abspielen. Beim Abspielen der neuen Nachrichten kann man eine Liste der Nachrichten aufrufen. Dies wird nicht durch Sprachausgabe unterstützt. Die Fernabfrage des Anrufbeantworters mit dem Mobilteil hat im Test nicht funktioniert. Womöglich waren die Töne, die zur Steuerung dienen, zu leise.

Das Modell unterstützt auch SMS, der Dienst muss aber vom Provider aktiviert sein. Der Klang des Telefons kann mittels integriertem Klangverstärker an persönliche Vorlieben angepasst werden. Preislich liegt das KX-TG8561 bei etwa 60 bis 80 Euro.

Alles in allem bietet das beschriebene Panasonic-Telefon mit seinen Ansätzen von Sprachfunktion einige Vorteile gegenüber anderen Anbietern. Es bleibt jedoch noch viel Potenzial für eine Weiterentwicklung.


Lothar Rehdes
Förderzentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 0 30 / 7 90 13 69 36
E-Mail: rehdes@fzbs.de
www.fzbs.de


Dazu ein Bild: Hören, wer anruft: das Panasonic-Telefon mit Sprachfunktion


Info

Das Förderzentrum für Blinde und Sehbehinderte in Berlin wird zum 31. März 2014 geschlossen. Lothar Rehdes wird die Reihe "Testlabor" daher nicht weiterführen.

Die "Gegenwart"-Redaktion dankt ihm für die langjährige Zusammenarbeit.

Medien:

Bücher

Braille-Seasons  –  Bücher für junge Leute

Ein obdachloser Jugendlicher nimmt die Identität eines vermissten Jungen an. Die Ähnlichkeit der beiden ist so verblüffend, dass nicht einmal die Familie von Cassiel den Betrug merkt. Doch jeder Mensch und jede Familie hat ein Geheimnis! Wer wird die Wahrheit als Erster herausfinden?

"Das zweite Leben von Cassiel Roadnight": Der Jugendroman der englischen Erfolgsautorin Jenny Valentine ist ein atemberaubender Thriller über Familie, Identität und Selbstfindung. Für die Reihe "Braille-Seasons" wurde er vom DBSV-Jugendclub und von MediBraille als Frühjahrsbuch 2014 ausgewählt.


Aus dem Buch:

"Eine seltsame Stille trat ein, in der nichts passierte. Ich zählte im Kopf bis drei, während er mich ansah und ich zurücksah, und wappnete mich für das, was vielleicht kommen würde. Zuerst schienen Franks Augen dunkel und abweisend.

Ich spürte sie in den Knochen, die Angst, er könnte sehen, dass ich nicht Cassiel war.

Edie hielt sich im Hintergrund.

Ich wartete.

Franks kräftige Gesichtszüge wölbten sich zu einem Lächeln, das Lächeln öffnete sich zu einem Lachen. Sein Mund tanzte. Er streckte mir die Hände entgegen. Ich hatte es geschafft.

'Cass', sagte er. 'Kleiner Bruder.'"


Das Braille-Seasons-Quiz zum Frühjahrsbuch 2014:

  1. Wie heißt der Bruder des "richtigen" Cassiel?
    a) Frank
    b) Chuck
    c) Chace
  2. Wo wohnte der Junge, bevor er Cassiels Identität angenommen hat?
    a) in einer Wohngruppe für schwererziehbare Jugendliche
    b) auf der Straße
    c) bei seinen Eltern
  3. Wer hält sich im Hintergrund?
    a) Ed
    b) Eddy
    c) Edie

Einsendungen (bis 1.6.) an den
DBSV-Jugendclub
Saskia Welty
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Tel.: 0 30 / 28 53 87-289
E-Mail: s.welty@dbsv.org


Zu gewinnen ist das Braille-Seasons-Frühjahrsbuch.

Jenny Valentine: Das zweite Leben von Cassiel Roadnight
Blindenkurzschrift: 2 Bände
Preis: 34,80 Euro (gebunden), 28,80 Euro (geheftet)


Bestellungen beim
Blindenschrift-Verlag Paderborn
Tel.: 0 52 51 / 6 88 88-0
E-Mail: info@pader-braille.de

Nenn mich einfach Superheld

Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Wieder ein Roman von Alina Bronsky, bei dem der Leser vor lauter Tragikomik nicht weiß, ob er lachen oder weinen soll. Wie schon in ihren beiden früheren Romanen schreibt die Autorin in einer "rotzigen" Sprache, die aber die Empfindsamkeit ihrer Charaktere nicht verdeckt.

Nach einer Kampfhund-Attacke ist Mareks Gesicht entstellt und er zieht sich völlig von der Welt zurück. Unter einem Vorwand lotst ihn seine Mutter in eine Selbsthilfegruppe. Zunächst will Marek mit dieser "Krüppeltruppe" nichts zu tun haben. Doch dann ist da auf einmal Janne, eine zickige Schönheit im Rollstuhl. Eine zarte Liebe, eine Gruppenfreizeit und ein plötzlicher Todesfall lassen Marek seinen Weltschmerz vergessen und wieder Kontakt zum realen Leben aufnehmen.

Wie schon der Klappentext schreibt: "rasend komisch und herzzerreißend traurig, niemals weinerlich, aber immer wieder herrlich böse".

Alina Bronsky: Nenn mich einfach Superheld
1 CD DAISY (6:15 Stunden)
Sprecher: Manfred Spitzer

Seeluft

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Maik Keilenweger, Chef der großen Hamburger Reederei Köhn, liegt in der Nähe des Fischmarktes tot zwischen parkenden Autos. Nach einem Besuch bei seiner Geliebten wurde er offenbar angefahren und dabei tödlich verletzt. Sebastian Finks Team übernimmt die Ermittlungen. Verdächtigt wird die Umweltorganisation Ökopolis, mit der die Reederei in erbittertem Streit liegt. Ein Krimi mit Hafen- und Meeresgeruch.

Was zählt mehr  –  Geld oder Natur? Die Wirtschaft oder saubere Luft? Friedrich Dönhoff greift ein brisantes umweltpolitisches Thema auf. Dabei verzichtet der Autor auf gewaltvolle Szenen. Stattdessen setzt er auf die Kraft der Dialoge, die Schilderung der Ermittlungsarbeit und auf überraschende Wendungen.

Friedrich Dönhoff: Seeluft
1 CD DAISY (9:40 Stunden)
Sprecher: Jerzy Kosin

Über das Sterben

Ein Buch-Tipp von Karl Kliebhahn, Bayerische Blindenhörbücherei


Sterben ist zweifellos das bedeutendste Ereignis im Leben eines Menschen. Nachzulesen sind solche Äußerungen in den Essays von Michel de Montaigne. Kann man ein so emotionales und philosophisches Thema in einem Buch von knapp 200 Seiten abhandeln? Der Autor Gian Domenico Borasio kann!

Der Italiener ist Mitbegründer des Interdisziplinären Zentrums für Palliativmedizin München und Inhaber des Lehrstuhls für Palliativmedizin an der Universität Lausanne. Fern von abstrakt-theoretischen Fachtermini und in seinen Darlegungen stets auf menschliche Wärme bedacht, gibt er einen fundierten Überblick über das, was wir heute über das Sterben wissen sollten. Borasio räumt auf mit den Fantasien und irrationalen Ängsten vor einem schmerz- und leidvollen Abschied. Behutsam bezieht er auch die Frage der Spiritualität mit ein, ohne sich dabei auf bestimmte Richtungen festzulegen.

"Über das Sterben" ist ein unaufgeregtes, zutiefst menschliches Sachbuch, das Mut macht, sich auf eine innere Auseinandersetzung mit unserem letzten Lebensabschnitt einzulassen.

Gian Domenico Borasio: Über das Sterben
1 CD DAISY (5:50 Stunden)
Sprecherin: Cornelia Bernoulli



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Befreiung vom Überfluss

Noch ist die Welt nicht bereit, von der Droge "Wachstum" zu lassen. Aber die Diskussion über das Ende der Maßlosigkeit nimmt an Fahrt auf. Der Umweltökonom Niko Paech liefert dazu die passende Streitschrift, die ein "grünes" Wachstum als Mythos entlarvt. Der stete Ruf nach "mehr" lässt Rohstoffe schwinden und treibt die Umweltzerstörung voran. In seinem Gegenentwurf, der Postwachstumsökonomie, fordert er, industrielle Wertschöpfungsprozesse einzuschränken und lokale Selbstversorgungsinitiativen zu stärken. Das von Paech skizzierte Wirtschaften wäre genügsamer, aber auch stabiler und ökologisch verträglicher. Und es würde viele Menschen entlasten, denen im Hamsterrad der materiellen Selbstverwirklichung schon ganz schwindelig wird.

Niko Paech: Befreiung vom Überfluss
1 CD DAISY (4:02 Stunden)
Preis: 19 Euro


Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen.

Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt

atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de

Rätsel:

März-Rätsel

In der folgenden Anekdote verstecken sich, auch über Wortzwischenräume und Satzzeichen hinweg, diese zehn Währungen aus aller Welt: Dram, Kip, Lari, Lek, Leu, Rand, Real, Sol, Som und Tenge.

In welcher Reihenfolge kommen sie im Text vor?


Verscherzt

Der Verfasser des Dschungelbuchs, Rudyard Kipling (1865-1936), stieß bei der Morgenlektüre seiner abonnierten Zeitung auf die Notiz, der grandiose, realistische, englische Schriftsteller Rudyard Kipling sei gestorben. Flugs erteilte der Autor dem Herausgeber des Blattes eine Lektion und stellte klar: "Ihr von mir sehr geschätztes Blatt hat den Leuten gerade dramatisch meinen Tod gemeldet. Da Sie gewöhnlich gut informiert sind, sollte ich keinen Grund haben, die Wahrheit der Meldung anzuzweifeln. Somit bitte ich Sie, mein Abonnement als erledigt zu betrachten."

Rätselautor: Thomas Christian Dahme


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. März an den

DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin

oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des Februar-Rätsels

Schmierfink  –  Spinatwachtel  –  Pleitegeier  –  Schluckspecht  –  Spottdrossel  –  � Dreckspatz  –  Streithahn  –  Unglücksrabe

Anzeigen:

Hinweis:

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Tandem von "Zwei plus zwei", Rohloff-Schaltung 500/14, 15 Zähne, 800 km gefahren, VB: 2.700 Euro,

Tel.: 0 51 37 / 9 41 23


Pocket-Viewer der Firma Eschenbach. Die Lupe befindet sich in einem sehr guten Zustand. Zubehör: Ladekabel, Schutzhülle, Originalverpackung, Preis: VHS,

Anfragen bitte per Mail an
bruening.sina@web.de


Flachbildschirm-Lesegerät mit Autofokus für automatisches Scharfstellen und stufenloser Vergrößerung bis 432fach (36 *  optisch, 12 *  digital) günstig abzugeben,

Tel.: 0 30 / 4 04 71 64


Apple iPhone iOS 5 mit Siri, passendem Lederetui und Handbuch, im Dezember 2013 gekauft, nicht benutzt, von privat zu verkaufen, Preis: VHS,

Tel.: 0 69 / 88 61 13 oder
mobil: 01 60 / 4 54 01 67


Webbild "Wellen", siehe aktuelle Rückseite der "Gegenwart", Maße: 60 * 80 cm, Preis: 600 Euro inkl. Verpackung und Versand,

E-Mail: doris.herrmann@intergga.ch oder
Chiffre 01/03/2014


Lenovo Notebook, 15 Zoll, mit Dockingstation und Canon-Scanner. Das Gerät ist voll eingerichtet mit Windows 7 Professional, Office 10 Vollversion, COBRA-Screenreader und Zoom sowie OmniPage, alles neuwertig, VB: 1.000 Euro,

Standort: Münster/Osnabrück,
Tel.: 01 75 / 6 90 74 74


Bildschirmlesegerät mit Echtfarbdarstellung ClearView+ Spectrum mit 17-Zoll-TFT, Vergrößerung 2,5-50fach, Positiv-, Negativ- und Echtfarbdarstellung, Autofokus, selbstständige elektronische Fokussierung, feststellbarer Leseschlitten, wenig gebraucht, Kaufdatum: März 2008 für 2.678 Euro, Preis jetzt: 1.100 Euro, möglichst Raum Hamburg wegen der Anlieferung.

Anfragen per
E-Mail: thiele.michael@gmx.net

Partnersuche

Vollblind, Anfang 70, sportlich-schlank, fühlt sich in seinem schönen Eigenheim am Rhein wohl, aber einsam. Suche eine Sie mit Herz und Niveau. Ich bin kulturell interessiert, wandere und reise gerne. Sollten Sie Nichtraucherin sein, an meinen Hobbys Freude haben und mich bei meinen Aktivitäten begleiten können, rufen Sie mich einfach an (am besten ab 20 Uhr),

Tel.: 02 61 / 6 21 89

Verschiedenes

Suche Kontakt zu Eltern sehbehinderter oder blinder Erwachsener in ganz Deutschland,

Heike Lange
Tel.: 04 41/ 4 85 48 52


Ich möchte gerne online Dari lernen und suche dafür eine/einen Sprachpartnerin/Sprachpartner.

E-Mail: kfaber@t-online.de


Sie, 61 Jahre, klein und schlank, sehbehindert, sucht vielseitig interessierte und mobile Begleitung für Freizeit und Urlaub, m/w, bis 62 Jahre, Raum Dortmund, EN-Kreis.

Chiffre 02/03/2014


Am Samstag, den 13. September 2014, findet das 2. Absolvententreffen der Diesterweg-Schule in Weimar statt. Auf der Seite www.treffenweimar.de findet ihr ein Anmeldeformular und weitere Informationen. Auf DBSV-Inform ist in Buch 22 ein Audiobeitrag zu der Veranstaltung zu hören. Das Treffen richtet sich an alle ehemaligen Schüler sowie an aktive und im Ruhestand befindliche Mitarbeiter. Wir freuen uns auf eine rege Beteiligung!

Nadine Sabath und Thomas Holzhey  

Stellenangebote

Das Blindenhilfswerk Berlin e.V. sucht ab sofort einen versierten, zuverlässigen und selbstständig arbeitenden

Bürsteneinzieher (m/w),

speziell für Ziegen- und Rosshaar in Vollzeit.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte an das
Blindenhilfswerk Berlin e.V.
Rothenburgstr. 15, 12165 Berlin

oder per
E-Mail an info@blindenhilfswerk-berlin.de

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

www.braille-collection.com
Die Modeserie für Blinde

Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.


SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Schottland-für-Alle

Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste


Nun ist der Winter fast vorbei und der Frühling naht. Haben Sie schon Ihre Ferien geplant? Wir laden Sie ein, mit uns England, Irland, Island, Jersey, Malta, Schottland und Wales zu entdecken. Oder wie wäre es mit einer besonderen Städtereise? "Edinburgh Tattoo" im August oder "6 Tage London im September"? Weitere, weltweite Ziele nach Ihren Wünschen auf Anfrage.

Informationen zu allen Reisen:
Schottland-für-Alle
www.schottland-fuer-alle.com

oder persönlich per
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com oder
Tel.: 00 44 / 18 63 / 76 60 10

BIT-Zentrum des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e.V.

Wählen Sie aus über 2.000 Titeln Ihr DAISY-Hörbuch, Tastbuch, Ihren Brailleschrift-Roman oder Ihre barrierefreie Textdatei. Gerne übertragen wir auch Ihr Lieblingsbuch nach Ihren Wünschen zu erstaunlich günstigen Konditionen. Kostenlos informieren wir Sie mehrmals im Jahr über Neuerscheinungen und aktuelle Angebote in unserem BIT-Info.

Tel.: 0 89 / 5 59 88-136
E-Mail: bit@bbsb.org


Für alle Neukunden: 20 Euro Willkommensguthaben ab einem Bestellwert von 40 Euro. Stichwort: Gegenwart

Braunschweiger BlindenHilfsmittelVersand (BBHV)

Ein kostenloser Audiokatalog mit Hilfsmitteln und Geschenkartikeln für das Osterfest erscheint im März. Ein gedruckter Katalog mit den üblichen Hilfsmitteln, farbig bebildert, kann jederzeit gratis angefordert werden, telefonisch oder unter www.bbhv-online.de zum Anhören oder als Download. Über den Kataloginhalt hinaus sind wir Vertriebspartner renommierter Firmen für Sehhilfen, Braille, Vorlesesoftware für Handy und PC, Hörbücher, Elektro-Kleingeräte, Haushaltswaren, Batterien, Akkus und Ladegeräte und bieten einen Uhrenbatterie-Austauschservice an.

Sie haben eine bestimmte Musik oder von einem interessanten Produkt gehört  –  wir recherchieren und besorgen es, meist zum normalen Ladenpreis.


B.B.H.V. Kranzusch
Werrastr. 8, 38120 Braunschweig
Tel.: 05 31 / 2 84 24 12
Fax: 05 31 / 8 78 87 24
InfoBox: 05 31 / 2 33 67 05
E-Mail: bbhvk@t-online.de

AASB Maria Seidling

Neu! Zertifizierter Fachhändler für die Spracheingabe Dragon Naturally Speaking.

Wir ermöglichen seit 25 Jahren im beruflichen und privaten Bereich Ihre individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln.


  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: Videotext, DAISY-Player, TextToMP3, Editor, Spracheingabe
        ab 2.917,00 Euro
  • Alva Braillezeilen, 40/70/80 Module, auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
        Preis auf Anfrage
  • Dragon Naturally Speaking 12 PRO
    Spracheingabe für Diktat und Programmsteuerung unter Windows, Skripte für JAWS und Lesephon®, 2 Tage Schulung
        Preis auf Anfrage
  • Aktuell: RTFC
    Textkonverter (Braille, DAISY) mit Stimme Petra
        Preis auf Anfrage
  • Aktuelle JAWS-Version
    Screenreader mit Stimme Eloquence/Steffi/Yannik/Anna
        ab 1.679,34 Euro
        Schülerpreis auf Anfrage
        Angebot bei Neukauf JAWS: 3 Tage Schulung, 2 Tage zahlen

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort.

Zertifiziert nach DIN ISO 9001/2008. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de
www.aasb-seidling.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

NEU! Knochenleitkopfhörer kabelgebunden oder mit Bluetooth

Diese Kopfhörer werden nicht direkt auf das Ohr gesetzt, sondern auf den Knochen davor. Der Ton wird über die Wangenknochen zum Innenohr übertragen. Das Ohr bleibt frei, der Benutzer verliert nicht den Kontakt zu seinem Umfeld und kann Umgebungsgeräusche deutlich wahrnehmen. Mit Mikrofon (Headset-Funktion) und stabilem Nackenbügel, schweiß- und wasserfest.

  • AfterShokz "Sportz M2"-Kopfhörer (kabelgebunden)
        Best.-Nr. 20 10101  –  79,00 Euro
  • AfterShokz "Bluez"-Kopfhörer (Bluetooth)
        Best.-Nr. 20 10103  –  119,00 Euro

Audio-Labeller "Penfriend"

Einfaches und schnelles Aufsprechen einer elektronischen Notiz auf spezielle Klebeetiketten mit Hilfe des "Penfriend" zur Kennzeichnung diverser Gegenstände (z.B. CDs, Gefriergut, Akten, Kleidungsstücke u.v.m.). Die akustische Notiz kann jederzeit abgerufen oder auch wieder überschrieben werden.
    Best.-Nr. 20 90730  –  109,00 Euro


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
    Tel.: 05 11 / 9 54 65-32
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
    Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Schau mal rein bei Marland

  • Alto II V.I.
    Sprechendes Handy für Blinde und Sehbehinderte, erhältlich in Anthrazit, Orange und Blau, mit Ladestation, Netzteil, USB-Kabel, Ohrhörer und Anleitung auf CD
         119,90 Euro
  • Meteor Vibrating Pocket Watch
    Taktile Vibrations-Taschenuhr für unauffällige Zeitabfrage  –  auch geeignet für Taubblinde. Ergonomische Tastenanordnung, ovales Kunststoffgehäuse, Maße: 7,5 *  3,8 * 2 cm, mit Batterie und Anleitung auf CD
        99,95 Euro
  • Foxy-Reader
    Akustisches Beschriftungssystem und Etikettenleser mit 240 taktilen und wasserfesten Klebeetiketten sowie 52 Foxy-Cards  –  Spielkarten mit ganzseitig unsichtbaren OID-Codes. Weitere Merkmale: MP3-Player, Notizrekorder, eingebauter Lautsprecher, eingebautes Mikrofon, Kopfhörerbuchse, Mini-USB-Schnittstelle, Stromversorgung: 2 NiMH-Akkus AAA (R03), Ladekabel, Speicher: 4 GB, integrierte Bedienungsanleitung und vieles mehr
        115,00 Euro
    Foxy-Reader Spielkartendeck (52 Karten + 2 Joker)
        15,00 Euro
  • CD-/DVD-Kopierstation zum schnellen Kopieren einer CD oder DVD ohne PC mit Anleitung auf CD
        299,00 Euro
  • Kamera-Vorlesesystem LS20 CR+
    Der ideale Assistent für das Lesen von Büchern, Magazinen und gedruckten Texten  –  sehr benutzerfreundlich: Einschalten, Kamera-Arm aufklappen, Schriftstück vor das Gerät legen und Starttaste drücken  –  fertig! Texte werden so bereits nach wenigen Sekunden vorgelesen. LS20 CR+, Maße: 24 * 23 * 10 cm, Gewicht: 2,46 kg
    Mit Netzteil, Akku und Bedienungsanleitung
        3.689,00 Euro
    Optional: Zusatztastatur für LS20 CR+
        379,00 Euro
  • Einkaufsfuchs 2010 mit Sprachausgabe
    Ein unentbehrlicher Helfer im Haushalt und beim Einkaufen. Er erkennt Daten von über 4 Mio. handelsüblichen Produkten, stets aktualisierbar. Finanzierung durch die Krankenkasse möglich, Hilfsmittel-Nr. 07.99.04.2001.
    Mit Zubehör und Anleitung auf CD
        3.391,50 Euro
  • AMMEC HDMI
    Sprechendes Multi-Media-System für Blinde und Sehbehinderte, ausgestattet mit der neuesten DVB-Technologie DVB-C2 und DVB-S2 für den Empfang und die Aufzeichnung digitaler Fernseh- und Radiosender. 2-Terabyte-Festplatte für ca. 1.000 Stunden Aufnahmezeit
        1.598,00 Euro

Marland-Versand  –  Spezialversand für Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Str. 6, D-88326 Aulendorf
Tel.: 0 75 25 / 92 05-0 oder
0 08 00 / 63 63 63 63
E-Mail: info@marland.eu oder
bestellung@marland.eu

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

NEU IN UNSEREM SORTIMENT:

  • Kniffel-Steckbrett
    Die tastbare Version des Würfelklassikers!
    Die 13 Wurfkombinationen einer Spielrunde sind auf dem Steckbrett optisch und taktil markiert. Die Spielergebnisse, die der Spieler in jeder Spielrunde erzielt, notiert er mittels Holzsteckern in den jeder Wurfkombination zugeordneten Stecklöchern. Spezielle Additionssteckfelder ermöglichen dem Spieler am Ende der Spielrunde das Addieren seiner Gesamtpunktzahl. Steckbrett aus Schichtholz mit Ablagemulde für 25 farbige Holzstäbchen, Maße: 24 * 21 * 1,4 cm
    • Kniffel-Steckbrett mit 25 Holstäbchen im Stoffbeutel
          S156  –  22,00 Euro
    • Kniffel-Spieleset bestehend aus Kniffel- Steckbrett, XL-Lederwürfelbecher (Höhe: ca. 12 cm), und 5 taktilen Holzwürfeln, Kantenlänge: 20 mm
          S158  –  37,00 Euro

ZUBEHÖR FÜR KNIFFEL:

  • Würfelset
    XL-Lederwürfelbecher mit 5 taktilen Holzwürfeln, Kantenlänge: 20 mm
        S191  –  19,90 Euro
  • Würfeltablett
    Aus schwarzem Kunststoff, Boden mit grünem Samt belegt, Durchmesser: 31 cm
        S198  –  6,90 Euro
  • Spielewürfel
    Aus Buchenholz, Natur, lasiert, Maße: Kantenlänge
    • Erhabene Augen, 20 mm
          S195  –  3,00 Euro
    • Erhabene Augen, 25 mm
          S196  –  4,00 Euro
    • Für Sehbehinderte, 30 mm
          S199  –  1,50 Euro

WEITERE SPIELENEUHEITEN:

  • Würfelspiel "6 Raus"
    Spielspaß für die ganze Familie zu Hause und auf Reisen! Taktiles Spielebrett aus Schichtholz auf einer Holzbox aufliegend. Gesamtmaße: 12,5 * 12,5 * 6 cm mit über 30 farbigen Holzstecksteinen und einem taktilen Holzwürfel, Kantenlänge: 20 mm
        S169  –  21,00 Euro
  • Tangram-Legepuzzle
    Die sieben geometrischen Legesteine bestehen aus lasiertem Ahornholz und nehmen in der klassischen Lösung "Quadrat" eine Grundfläche von 12 * 12 cm ein. Es gibt weitere 150 Aufgabenstellungen, von denen wir für Sie zunächst drei mal fünf Aufgaben taktil auf Schwellpapier übertragen haben:
    • Legepuzzle
          S353  –  11,00 Euro
    • Aufgaben-Pack A, S910
    • Aufgaben-Pack B, S911
    • Aufgaben-Pack C, S912
          je 6,90 Euro

Weitere Aufgabenstellungen fertigen wir gern individuell nach Ihren Wünschen an!

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

IPD

JAWS + Focus Blue

Erleben Sie mit JAWS 15 und den professionellen Focus Blue Braillezeilen innovative Soft- und Hardware!


  • Touchscreen-Bedienung für windowsbasierte Tablets wie z.B. dem Microsoft Surface 2 Pro
  • Den neuen Touchcursor zur Bedienung von Apps
  • Automatische Updates, damit Ihr JAWS immer auf dem aktuellen Stand ist
  • Optimierung bei Microsoft Office 2013
  • Exklusiv in JAWS die Vocalizer Expressive Stimmen mit verbessertem Ansprechverhalten und Sprachqualität

Ihr kompetenter Ansprechpartner rund um Hilfsmittel für Sehgeschädigte.

IPD Infosystem Produktion and Distribution GmbH
Tel.: 0 18 02 / 47 34 73 (6 ct. je Anruf)
E-Mail: post@ipd-hannover.de
www.ipd-hannover.de

BFW Würzburg

Das Foto in der Schwarzschriftausgabe zeigt einen Mann mit Brille, der um die 40 Jahre alt ist. Er steht vor einem imposanten, schlossähnlichen Gebäude, vor dem sich ein kleiner See befindet. Der Anzeigentext lautet: "Wieder im Beruf! Thorsten Schöndube (42), blind, arbeitet jetzt als Protokollführer im Neuen Rathaus Hannover."


Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH  –  Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 09 31 / 90 01-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
Internet: www.bfw-wuerzburg.de

Reinecker

Das individualisierbare Bildschirmlesesystem

Das Bildschirmlesesystem VEO wird individuell auf die Bedürfnisse seines Nutzers abgestimmt. Zur Auswahl stehen drei FullHD-Kameras, die Geschriebenes 1- bis 100-fach vergrößern. Drei unterschiedliche LED-Flachbildmonitore und zwei mobile Funk-Bedieneinheiten runden das modulare Konzept ab.

Weitere Informationen erhalten Sie unter
Tel.: 0 18 05 / 54 56 65 (Festnetzpreis: 14 ct./Min., Mobilfunkpreis: max. 42 ct./Min.)
www.veolution.com

Papenmeier

JAWS-Modul Office 2013  –  noch effizienter geht's nicht!

Die extremen Veränderungen von Microsoft Office sind für viele blinde Menschen eine gravierende Umstellung bei der täglichen Arbeit. Nutzen Sie das Papenmeier JAWS-Modul Office 2013 für den schnellen und effizienten Umstieg auf die aktuellste Microsoft Office-Version.

Wir beraten Sie gerne ausführlich. Rufen Sie am besten gleich an!

Info-Hotline: 0 23 04 / 9 46-0


F.H.Papenmeier GmbH & Co.KG
Talweg 2, 58239 Schwerte
E-Mail: info.reha@papenmeier.de
Internet: www.papenmeier.de

RTB

Sicher geleitet.


Taster "Berlin"

  • Verdeckte Anforderung (z.B. Verlängerung der Grünphase oder Zuschaltung Blindensignal)
  • Taktile Signalisierung durch Vibrationsmodul
  • Pilotton im Taster

Akustik "Berlin"

  • Lautstärkeabhängige Regelung
  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung
  • gemäß den gängigen Richtlinien

net.1

  • Kostengünstige Ausstattung von Altanlagen
  • Vermeidung aufwendiger Erdarbeiten
  • Effektive Nutzung vorhandener Erdkabel

RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 0 52 52 / 97 06-0
www.rtb-bl.de

Second Sight

Neue Hoffnung für Blinde: Wieder sehen durch die bahnbrechende Technologie von Second Sight


Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.

Sie ist geeignet für erblindete Menschen mit degenerativen Netzhauterkrankungen wie:

  • Retinopathia Pigmentosa
  • Usher-Syndrom
  • Chorioideremie
  • Stäbchen-Zapfen-Degeneration
  • Lebersche kongenitale Amaurose
  • Bardet-Biedl-Syndrom

Argus® II ist zuverlässig und bietet langfristige Vorteile für die meisten Benutzer, mit bis zu 6 Jahren bewiesener Erfahrung. Argus® II ist seit 2011 CE zertifiziert.

Argus® II steht in 12 Unikliniken in Deutschland zur Verfügung: Aachen, Berlin, Bremen, Gießen, Hamburg, Karlsruhe, Köln, Leipzig, Lübeck, München, Siegburg, Sulzbach.

Fragen Sie Ihren Augenarzt nach Argus® II.


Hier erhalten Sie Informationen über Augenkliniken in Ihrer Nähe:
www.2-sight.eu/de/centers
Deutsche Hotline: 0800 / 184-4321
E-Mail: patients@2-sight.com


Drei gute Gründe sprechen für Argus® II:

  • Argus® II bewahrt die Unabhängigkeit und verbessert die Lebensqualität!
  • Argus® II wird den speziellen Anforderungen des täglichen Gebrauchs individuell angepasst. Die Benutzer von Argus® II erhalten dazu ebenfalls ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm.
  • Vollständige Kostenübernahme durch die Krankenkasse!

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine


Sa., 1.3.2014, 20.15 Uhr, ZDF
Wilsberg: Mundtot


So., 2.3.2014, 22.15 Uhr, WDR
Ein Herz und eine Seele: Rosenmontagszug


Mo., 3.3.2014, 20.15 Uhr, ZDF
Kommissar Marthaler: Die Braut im Schnee


Di., 4.3.2014, 00.45 Uhr, 3sat
37 Grad: Gute Jahre  –  schlechte Jahre


Di., 4.3.2014, 20.15 Uhr, 3sat
Ladylike  –  Jetzt erst recht!


Mi., 5.3.2014, 21.00 Uhr, WDR
Die beliebtesten Klöster in Nordrhein-Westfalen


Mi., 5.3.2014, 22.01 Uhr, SWR/SR
Verratene Freunde


Do., 6.3.2014, 19.00 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam


Do., 6.3.2014, 20.15 Uhr, Das Erste
Gold  –  Du kannst mehr als Du denkst


Do., 6.3.2014, 20.15 Uhr, WDR
Tatort: Bermuda


Fr., 7.3.2014, 10.30 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante: Die Frau aus Ipanema


Fr., 7.3.2014, 20.15 Uhr, Das Erste
Unterwegs mit Elsa


Fr., 7.3.2014, 20.15 Uhr, WDR
Deutsche Dynastien: Die Ottos


Sa., 8.3.2014, 20.15 Uhr, WDR
Bloch: Das Labyrinth


Sa., 8.3.2014, 20.15 Uhr, ZDF
Helen Dorn: Das dritte Mädchen


So., 9.3.2014, 07.50 Uhr, WDR
Die beliebtesten Klöster in Nordrhein-Westfalen


So., 9.3.2014, 16.30 Uhr, Das Erste
Ratgeber: Auto  –  Reise  –  Verkehr


So., 9.3.2014, 23.35 Uhr, Das Erste
Der englische Patient


Mo., 10.3.2014, 20.15 Uhr, Das Erste
Erlebnis Erde: Wildnis Nordamerika (1)


Mo., 10.3.2014, 20.15 Uhr, ZDF
Unter Feinden


Di., 11.3.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops: Alles Gute kommt von oben


Di., 11.3.2014, 20.15 Uhr, Das Erste
Um Himmels Willen: Feuer unterm Dach


Di., 11.3.2014, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Wildes Deutschland  –  Der Schwarzwald


Di., 11.3.2014, 21.00 Uhr, Das Erste
In aller Freundschaft: Wo Rauch ist ...


Di., 11.3.2014, 23.40 Uhr, 3sat
37 Grad: Einsame Spitze


Mi., 12.3.2014, 19.35 Uhr, ZDF
Küstenwache: Spielball der Wellen


Mi., 12.3.2014, 20.15 Uhr, Das Erste
Film-Mittwoch: Keine Zeit für Träume


Mi., 12.3.2014, 21.00 Uhr, WDR
Die beliebtesten Flüsse in Nordrhein-Westfalen


Do., 13.3.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Heldt: Glücklicher Tod


Do., 13.3.2014, 20.15 Uhr, WDR
Tatort: Falsches Leben


Fr., 14.3.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Die Garmisch-Cops: Gesund sterben


Fr., 14.3.2014, 20.15 Uhr, Das Erste
Sprung ins Leben


Fr., 14.3.2014, 20.15 Uhr, WDR
Vorfahren gesucht: Norbert Blüm


Fr., 14.3.2014, 22.00 Uhr, BR
Im Schleudergang: Zum Gardasee


Sa., 15.3.2014, 20.15 Uhr, ZDF
Ein starkes Team: Alte Wunden


Sa., 15.3.2014, 20.15 Uhr, BR
Die Herren mit der weißen Weste


Sa., 15.3.2014, 21.55 Uhr, BR
Alles auf Zucker!


Mo., 17.3.2014, 10.45 Uhr, Das Erste
Tierärztin Dr. Mertens: Der Mann mit dem Papagei


Mo., 17.3.2014, 20.15 Uhr, Das Erste
Erlebnis Erde: Wildnis Nordamerika (2)


Mo., 17.3.2014, 20.15 Uhr, ZDF
Jeder Tag zählt


Di., 18.3.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops: Mord im Klassenzimmer


Di., 18.3.2014, 20.15 Uhr, Das Erste
Um Himmels Willen: Ärger auf Rezept


Di., 18.3.2014, 20.15 Uhr, SWR/SR
Tatort: Herrenabend


Di., 18.3.2014, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Wildes Deutschland  –  Die Sächsische Schweiz


Di., 18.3.2014, 21.00 Uhr, Das Erste
In aller Freundschaft: Luftschlösser


Di., 18.3.2014, 23.40 Uhr, 3sat
37 Grad: Alpfieber


Mi., 19.3.2014, 19.35 Uhr, ZDF
Küstenwache: Riskanter Besuch


Do., 20.3.2014, 19.00 Uhr, BR#
Dahoam is Dahoam


Do., 20.3.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Heldt: Die Akte Heldt


Do., 20.3.2014, 20.15 Uhr, Das Erste
Pfarrer Braun: Brauns Heimkehr


Fr., 21.3.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Die Garmisch-Cops: Tod auf dem Eis


Fr., 21.3.2014, 20.15 Uhr, Das Erste
Einmal Bauernhof und zurück


Fr., 21.3.2014, 20.15 Uhr, WDR
Vorfahren gesucht: Hugo Egon Balder


Fr., 21.3.2014, 22.00 Uhr, Das Erste
Tatort: Das erste Opfer


Fr., 21.3.2014, 22.00 Uhr, BR
Im Schleudergang: Falco!


Sa., 22.3.2014, 20.15 Uhr, WDR
Dornröschen erwacht


Sa., 22.3.2014, 20.15 Uhr, ZDF
Wilsberg: Das Geld der Anderen


Mo., 24.3.2014, 20.15 Uhr, Das Erste
Erlebnis Erde: Wildnis Nordamerika (3)


Mo., 24.3.2014, 20.15 Uhr, ZDF
Kein Entkommen


Di., 25.3.2014, 00.00 Uhr, 3sat
37 Grad: Eltern allein zuhause


Di., 25.3.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops: Tödlicher Verrat


Di., 25.3.2014, 20.15 Uhr, Das Erste
Um Himmels Willen: Lösegeld


Di., 25.3.2014, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Baumeister der Natur


Di., 25.3.2014, 20.15 Uhr, BR
Mobbing


Di., 25.3.2014, 21.00 Uhr, Das Erste
In aller Freundschaft: Gegen alle Regeln


Mi., 26.3.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Küstenwache: Es war einmal


Mi., 26.3.2014, 20.15 Uhr, Das Erste
Film-Mittwoch im Ersten: Die Fahnderin


Mi., 26.3.2014, 22.00 Uhr, SWR/SR
Ohne Dich


Do., 27.3.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante: Alles Einstein


Fr., 28.3.2014, 10.45 Uhr, Das Erste
Tierärztin Dr. Mertens: Falscher Verdacht


Fr., 28.3.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Die Garmisch-Cops: Ausgekocht


Fr., 28.3.2014, 20.15 Uhr, BR
Hubert und Staller


Fr., 28.3.2014, 22.00 Uhr, Das Erste
Tatort: Der traurige König


Mo., 31.3.2014, 20.15 Uhr, SWR/SR
Der Geruch von Erde


Das Hörfilm-Service-Telefon der DHG informiert unter 0 30 / 21 99 77 11 über die aktuellen Sendetermine. Außerdem sind die Sendetermine im ARD-Videotext auf Tafel 397 zu finden, im ZDF-Text auf Tafel 775.


Das Hörfilm-Service-Telefon der DHG informiert unter 0 30 / 21 99 77 11 über die aktuellen Sendetermine. Außerdem sind die Sendetermine im ARD-Videotext auf Tafel 397 zu finden, im ZDF-Text auf Tafel 775.

Eine Info "Hinweise zum Empfang von Hörfilmen" ist erhältlich bei:

Deutsche Hörfilm gemeinnützige GmbH (DHG)
E-Mail: service@hoerfilm.de
Internet: www.hoerfilm.de
Tel.: 0 30 / 23 55 73-40
Fax: 0 30 / 23 55 73-433