Gegenwart Ausgabe 04/2009

"Gegenwart" Heft 04/2009

Inhaltsverzeichnis Heft 04/2009

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Impressum

Editorial

DBSV-Nachrichten:

Schluss mit dem politischen Theater

Hannover, Hannover, wir fahren nach Hannover!

Meldungen

DBSV-Jugendseminar

SightCity 2009

Thema: Physikalische Therapie

Von Heilkundigen, Kräuterweiblein und einem Priester mit Gießkanne

Zeitreise in die Vergangenheit

Ein Berufsbild entwickelt sich

Konkurrenzfähig in die Zukunft

Geschichten aus der Praxis

Wenn die Sehenden nicht auch tasten, geht es oft schief

Vom Werkzeugmechaniker zum Physiotherapeuten

Erfüllung in der Selbstständigkeit

Gesprächsbrücken sind schnell gefunden

"Lebenslanges Lernen ist hier längst etabliert"

Koordinationsstelle für Physiotherapeutische Berufe

In Kürze:

Reisen

Aktive Tage im AURA-Zentrum Bad Meinberg

Themenwochen in der "Villa Rochsburg"

Frühlingsangebote im AURA-Hotel Saulgrub

Online-Umfrage zum Thema Reisen

Kultur

Künstler gesucht!

Seminare und Tagungen

Qigong-Kurs

Seminar zur Körpersprache

Auszeichnungen

Eine BIENE in Gold ging an ...

Service

1. Absolvententreffen in der Paul-und-Charlotte-Kniese-Schule Berlin

AGG-Wegweiser

DAISY:

DAISY2009. Weltweit vernetzt.

Braille:

Mein Braille

Und läuft und läuft und läuft ...

Lesung zum Streicheln

Braille im Internet

April-Ticker der Tour de Braille (ausgewählte Veranstaltungen)

Braille-Seasons: Bücher für junge Leute

Aus dem Buch:

Das Braille-Seasons-Quiz zum Frühlingsbuch:

Welttags-Buch in Punktschrift

Medizin:

Probanden für AMD-Studie gesucht

Max-Planck-Institut sucht geburtsblinde Probanden

Ostern:

Jericho

Leben:

Roter Teppich für blinde Ladies

Alter leben  –  Verantwortung übernehmen

Testlabor:

DAISY für die Westentasche

Produktbeschreibung

Bedienung

Abspielfunktionen

Aufnahmefunktionen

Fazit

Menschen:

"Was zählt, ist das Gefühl für den Moment"

Beruf:

Zwischen Arbeitsagentur und Kuhstall

Integrationsfachdienste

Verkehr:

Ein Flughafen soll barrierefrei werden

Medien:

Bücher

Doch die Sünde ist scharlachrot

Helmut Schmidt: Außer Dienst

Die heimliche Päpstin

Aus der Fürsorge in die Selbstständigkeit

Hörfilme

Underdogs

Sport:

Fußball

Alles für die Fans der Deutschen Blindenfußballbundesliga

1. Internationales Turnier für Frauen im Blindenfußball

Skat

Ergebnisse des Skatturniers in Weimar

Torball

Qualifikation zur Torball-Meisterschaft

Aus den Ländern:

Baden-Württemberg

Hirsch Band trifft Stuttgarter Kammerorchester

Nordrhein-Westfalen

Höchste Auszeichnung für Karnevalist Hubert Pützfeld

Schleswig-Holstein

Tatort Timmendorfer Strand

Rätsel:

April-Rätsel

Lösung des März-Rätsels

Die andere Seite:

Time to say hello

Anzeigen:

Besen, Bürsten und Matten

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Suche

Partnersuche

Verschiedenes

Gewerbliche Anzeigen

7B SPEZIALREISEN und mehr

Neue Angebote vom B&M Wochenmarkt!

Windows ohne Maus

Legen Sie stets das Gewünschte in Ihren Einkaufskorb?

AASB Maria Seidling

WIB e.V.

Sonne, Wasser, schöne Tage

Der Blindenhörbuchladen

Wir suchen als Ersatz für unsere langjährigen Mitarbeiter ...

LHZ

AURA ZENTRUM

Der Blinden-und-Sehbehinderten-Verband Sachsen e.V.

Integriert!

Plextalk Pocket PTP1

RTB

SightCity Frankfurt 2009

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
Physikalische Therapie: chancenreiches Berufsfeld für Blinde und sehbehinderte Menschen; Szene aus der praktischen Ausbildung am BFW Mainz


Rückseite:
Phil Hubbe: Blinder Humor
Bildbeschreibung: Bei einem Festempfang. Eine vollbusige, rothaarige Frau betritt mit ihrem ältlichen Begleiter, der ihr nur bis zur Brust reicht, den Saal. Sie trägt ein hoch geschlitztes rotes Kleid mit gewagtem Dekolleté. Überrascht blickt sie zu den Gästen  –  alles blinde Männer mit Armbinden und dunklen Brillen. Enttäuscht sagt sie zu ihrem Begleiter: "Meine ganze Aufmachung hätte ich mir eigentlich sparen können." Ihr Begleiter schielt in ihr üppiges Dekolleté und meint: "Oh ..., nö."



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
63. Jahrgang.


Redaktion: Irene Klein

Redaktionsassistenz: Ilona Nicolai, Katharina Eberenz


Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Tel.: (0 30) 28 53 87-130
Fax: (0 30) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org (auch für Anzeigen)


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke

Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer)

  • in Punktschrift,
  • in Schwarzschrift und
  • im Internet unter www.dbsv.org (ausgewählte Beiträge)

Die "Gegenwart" ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die von Mitgliedern aller Landesvereine des DBSV kostenfrei bezogen werden kann.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
35 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 40 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

Einzugsermächtigung wird erbeten.


Weitere Informationen beim DBSV-Zeitschriftenverlag,
Petra Wolff
Tel.: (0 30) 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Bankverbindung:
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 100 205 00, Sonderkonto Zeitschriftenverlag
Konto-Nr. 3273301


Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr sind bis Ende September vorzunehmen.


Anzeigenpreise:

Private Kleinanzeigen bis 180 Zeichen kosten 5 Euro, jedes weitere Wort 50 Cent.
Kommerzielle Kleinanzeigen kosten 9 Euro pro Druckzeile.
Für Großanzeigen und Beilagen bitte Preisliste anfordern.

Anzeigenschluss ist jeweils der 1. des Vormonats 1. des Vormonats (für die Januar-Ausgabe der 20.11.).


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola-Film GmbH


Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

es gibt Berufe, bei denen aus der Behinderung eine Stärke erwachsen kann, etwa beim Masseur und medizinischen Bademeister, beim Physiotherapeuten und weiteren Berufen des Gesundheitswesens. Auf das richtige Gespür kommt es an, auf einen feinen Tastsinn, auf Fingerspitzengefühl. Kein Wunder, dass es in Deutschland die ersten blinden Masseure schon vor knapp 100 Jahren gab, als das Berufsbild überhaupt erst aufkam.

Die "Gegenwart" widmet den Themenschwerpunkt dieser Ausgabe der Physikalischen Therapie. Sie lädt ein zu einer Zeitreise in die Vergangenheit, lässt vier blinde bzw. sehbehinderte Menschen  –  einen Rehabilitanden, eine Ausbilderin, einen Angestellten und eine Inhaberin einer Praxis  –  über ihren Beruf erzählen und fragt nach der Ausbildung und den Chancen auf dem Arbeitsmarkt angesichts von Gesundheitsboom und alternder Gesellschaft.

Erinnern Sie sich noch? Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! Die Begeisterung war riesig, als sich ganz Deutschland die Nationalmannschaft ins Endspiel der Fußballweltmeisterschaft 2006 wünschte. Nun sagen wir: Hannover, Hannover, wir fahren nach Hannover! Dort soll Ende August das "Louis-Braille-Festival der Begegnung" gefeiert werden. Zugegeben: Der Maßstab ist nicht ganz vergleichbar. Aber braucht es die ganze Nation, um Begeisterung zu schaffen? Einen ersten Überblick über das Festival-Programm finden Sie in dieser "Gegenwart".

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre.

Irene Klein  
Redakteurin der "Gegenwart"

DBSV-Nachrichten:

Schluss mit dem politischen Theater

Am 4. März 2009 hat der Schweriner Landtag entschieden: Das Blindengeld in Mecklenburg-Vorpommern wird um 20 Prozent gekürzt. Damit geht ein langer und zäher Kampf gegen eine Politik der sozialen Kälte zu Ende. Ein Kommentar von DBSV-Präsidentin Renate Reymann.


Seit mehr als zehn Jahren geht ein Flächenbrand durch Deutschland. Die Flammen lodern von Land zu Land und haben tiefe Löcher in die Landesblindengeldgesetze gebrannt. In Niedersachsen und Thüringen haben die "Sozialpolitiker" die Gesetze sogar für einige Jahre gänzlich auf dem sozialen Scheiterhaufen geopfert. Damit ist die Gesellschaft wieder zurückgefallen in die Mitte des letzten Jahrhunderts, als das System der Landesblindengeldgesetze entstand, obwohl der gesellschaftliche Wohlstand weit unter dem heutigen Niveau lag.

Die Blinden- und Sehbehindertenorganisationen haben sich mit großem Engagement und bundesweiten Aktionen länderübergreifend gegen jeden dieser sozialen Kahlschläge zur Wehr gesetzt. Auch wenn nicht immer das anvisierte Ergebnis erreicht wurde, sind wir doch aus jeder Argumentationsschlacht gestärkt hervorgegangen. Manchem Zweifler sei versichert, dass blinde Menschen aus ganz Deutschland immer an der Seite der betroffenen Landeskinder um den Erhalt des Landesblindengeldsystems ohne Niveauverlust kämpfen.

Was treibt die Politiker dazu, blinden Menschen ein selbstbestimmtes Leben in der Gesellschaft der Sehenden zu verwehren? Sie beruhigen ihr Gewissen mit der Blindenhilfe. Und verschließen Augen und Ohren davor, dass jede Kürzung des Nachteilsausgleiches unweigerlich in die Armut führt. Im Rückblick auf den Blindengeldkampf in Mecklenburg-Vorpommern sind politische Muster zu erkennen, die auch für andere Länder zutreffen:

Die Zahl der blinden und hochgradig sehbehinderten Landeskinder (und damit auch Wähler) ist relativ klein. Das mag der Grund dafür sein, dass Politiker meinen, mit ihren Kürzungsplänen auf geringen Widerstand zu stoßen. Wegen des Nachteilsausgleichs betrachten sie blinde Menschen als privilegierte Gruppe unter den Behinderten und hoffen, damit die Solidarität der Bevölkerung auszubremsen. Kleine Zugeständnisse werden erst auf öffentlichen Druck gemacht und als "großzügiges Entgegenkommen" verkauft. So entsteht der bittere Beigeschmack, dass wir nur Statisten sind im politischen Theaterstück "Wie es uns gefällt". Mancher Landtagsabgeordnete, der allein seinem Gewissen verpflichtet sein sollte, findet nicht den Mut, gegen Kürzungspläne zu stimmen, weil damit zur nächsten Landtagswahl der Listenplatz in Gefahr geraten könnte.

Wie geht es in Deutschland weiter mit dem einkommens- und vermögensunabhängigen Nachteilsausgleich für blinde und sehbehinderte Menschen? Die Bundesregierung lässt sich von der Finanz- und Wirtschaftskrise durch das Land treiben und reißt in atemberaubendem Tempo  –  schließlich ist im September Bundestagswahl!  –  ordnungspolitische Leitplanken ein. Entfalten die milliardenschweren Konjunkturpakete auch einen Schirm zur Sicherung gleichwertiger Lebensbedingungen für blinde und sehbehinderte Bundesbürger? Mit der Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ist die Bundesregierung umfangreiche Verpflichtungen eingegangen. Das muss umgesetzt werden!

Und wie sieht der DBSV die Zukunft? Unsere vor Jahren gestartete Initiative für ein Bundesbehindertengeldgesetz kann wieder Fahrt aufnehmen. Ziel ist, behinderten Menschen einen finanziellen Ausgleich für die Benachteiligungen in allen Lebensbereichen zu schaffen. Die bisherigen Landesblindengeldgesetze könnten in diesem Gesetz aufgehen. Allerdings braucht ein bedarfsdeckendes Bundesbehindertenleistungsgesetz die breite Unterstützung der Behindertenselbsthilfe. Der Bundestagswahlkampf bietet einen optimalen Zeitpunkt, um eine solche Forderung zu stellen. Lassen Sie uns mutig die Brandherde in den Ländern austreten. Damit dies auch dauerhaft gelingt, wird sich der DBSV gemeinsam mit seinen Bündnispartnern für ein einkommens- und vermögensunabhängiges Teilhabegeldgesetz einsetzen. Denn ein solcher Nachteilsausgleich würde tatsächlich Chancengleichheit für behinderte Menschen bedeuten  –  in unserer Gesellschaft, deren Wertesystem sich neben Solidarität und sozialer Fairness gerade auf gleiche Rechte für alle Bürger gründet.

Renate Reymann
Präsidentin des DBSV


Harte Zahlen

Das Blindengeld in Mecklenburg-Vorpommern wird von derzeit 546,10 auf 430 Euro pro Monat gesenkt. Der Nachteilsausgleich für blinde Kinder beträgt weiterhin 273,05 Euro. Das Blindengeld für hochgradig Sehbehinderte verringert sich von 136,53 auf 107,50 Euro. Die neuen Sätze gelten ab 1. Mai 2009.

Hannover, Hannover, wir fahren nach Hannover!

Spüren Sie es auch schon: das Festival-Fieber? Es soll ansteckend sein  –  und vom 28. bis 30. August 2009 seinen Höhepunkt erreichen. Dann findet in Hannover nämlich das "Louis-Braille-Festival der Begegnung" statt.


Das letzte Mal kamen blinde und sehbehinderte Menschen nach Hannover, um für den Erhalt des Landesblindengeldes zu demonstrieren. Diesmal ist alles anders: Es soll ein Fest gefeiert werden, das blinde und sehbehinderte Menschen, ihre Familienangehörigen und Freunde aus ganz Deutschland zusammenführt. Hans-Werner Lange, der als Vizepräsident des DBSV und Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen für beide Organisatoren spricht, bringt es auf den Punkt: "Wir wollen unsere Gemeinschaft lebendig werden lassen und uns gegenseitig stärken durch persönliche Begegnung und gemeinsames Erleben, durch das Feiern unserer Künstler, unserer Kultur, unserer Kreativität. Wir werden aber auch sehende Gäste einladen, um die Freude an unserem Festival mit möglichst vielen Menschen teilen zu können."


Ein aktueller Überblick über das vorläufige Programm:

Freitag, 28. August 2009:

    • Ab 16 Uhr: Einlass, Old Time Jazz und Festival-Eröffnung
    • Ab 17 Uhr: Lesebühne zum Abschluss der Tour de Braille
    • Ab 17 Uhr: Hörfilmkino
    • 19 Uhr: DBSV-Musical "Stärker als die Dunkelheit" mit blinden und sehbehinderten Darstellern

Samstag, 29. August 2009:

    • Ab 10 Uhr: Einlass
    • Ab 11 Uhr: Fortsetzung von Lesebühne und Hörfilmkino
    • Ab 11 Uhr: Marktplatz der Begegnungen: Die Landes- und Ortsvereine wie auch die korporativen Mitglieder des DBSV bieten ein buntes Programm von Musik und Quiz über regionale Spezialitäten bis hin zu Wettkämpfen und Tast-Erlebnissen.
    • Ab 11 Uhr: Spiel ohne Grenzen: ein Mannschaftswettstreit
    • Ab 11 Uhr: Sportliche Aktionen (Blindenfußball u.a.)
    • Ab 11 Uhr: Offene Bühne
    • 19 Uhr: Abendrevue mit Stargästen wie Joana Zimmer, Impressionen von der Tour de Braille, Musik und Unterhaltung
    • Danach: Tanz und Unterhaltung bei echtem Bigband Sound

Sonntag, 30. August 2009:

    • 9.30 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst
    • 11 Uhr: Matinee mit Wort und Musik (Plückhahn & Vogel und weitere Künstler)
    • Etwa 14 Uhr: Festivalausklang

Veranstaltungsort:
Wienecke XI
Hildesheimer Str. 380, 30519 Hannover


Der Besuch des Festivals und aller Festivalveranstaltungen ist für angemeldete Gäste und ihre Begleitungen kostenfrei. Speisen und Getränke werden zu vergünstigten Preisen angeboten. Für ausreichend Sitz- und Ausruhgelegenheiten sowie für viele Helfer wird gesorgt.

Anmeldungen von Einzelpersonen wie auch von Gruppen sind ab sofort im Festivalbüro möglich
Tel.: 05 11 / 51 04-288
Internet-Formular: www.dbsv-festival.de

Bitte melden Sie sich möglichst frühzeitig an. Unter allen Anmeldungen, die bis zum 15. Juni eingehen, werden Übernachtungs- und Reisegutscheine verlost.

Die Festival-Seite www.dbsv-festival.de informiert Sie über das Festival-Programm, das ständig fortgeschrieben wird. Dort finden Sie auch alle Informationen zu Anreise und Übernachtung. Gemeinsam mit unserem Reisepartner TUI haben wir attraktive Angebote zusammengestellt. Hotline für Flug und Bahn: 0 18 05 / 01 24 67, Hotline für Hotelbuchungen: 0 18 05 / 86 05 30 (0,14 Euro / Min.)

Auch die Anmeldung von Mitmachangeboten für den Marktplatz der Begegnungen ist noch möglich. Wenden Sie sich an das Festivalbüro.

Andreas Bethke  
Geschäftsführer des DBSV

Meldungen

DBSV-Jugendseminar

Vom 30. April bis 3. Mai 2009 treffen sich die Jugendvertreter der DBSV-Landesvereine und weitere Interessierte an Jugendarbeit in Wernigerode, um sich mit dem Thema Konfliktmanagement zu beschäftigen. Wie vertritt man seine Interessen? Wie handelt man tragfähige Kompromisse aus? Wie setzt man sich ins rechte Licht? Antworten auf Fragen wie diese erarbeiten die Teilnehmer unter der Leitung von Michael Doogs und Marc Rulandt. Am letzten Seminartag findet die Bundesjugendversammlung statt.

Anmeldung in der
Geschäftsstelle des DBSV
Torsten Resa
E-Mail: t.resa@dbsv.org
Tel.: 030 / 28 53 87-281

SightCity 2009

Es ist deutschlandweit die Spitzenmesse für Blinden- und Sehbehindertenhilfsmittel. Vom 13. bis 15. Mai 2009 öffnet die SightCity wieder im Hotel Sheraton am Frankfurter Flughafen ihre Pforten. Mehr als 100 Hersteller aus dem In- und Ausland präsentieren neue und bewährte Hilfsmittel. Und der DBSV ist mitten drin: Blinde und sehbehinderte Hilfsmittelexperten geben firmenunabhängig Auskunft zu allen Fragen, die sich während des Messebesuchs ergeben. Nachmittags stehen Rechtsexperten zur Verfügung, um Hilfestellungen bei Finanzierungsfragen und Antragstellungen zu geben. Unter dem Motto "Nachgefragt" hält der DBSV dieses Angebot gemeinsam mit dem Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen (BSBH), dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) und der Deutschen Blindenstudienanstalt (Blista) an den Ständen D16 und D17 bereit. Als zusätzliche Attraktion bietet der DBSV ein Gewinnspiel zum Thema DAISY an, bei dem attraktive Preise zu gewinnen sind.

Damit Sie bei Ihrem Messebesuch die für Sie interessanten Hersteller ansteuern können und dabei nicht die wichtigsten Neuheiten verpassen, bietet die Selbsthilfe zur Vorbereitung einen so genannten "Messekompass" an. Er enthält unter anderem Informationen zur Anreise, zum Abhol- und Begleitservice, zum räumlichen Aufbau der Messe, nach Produktgruppen sortierte Herstellerlisten sowie einen Überblick über die Vorträge im SightCity-Forum. Den "Messekompass" finden Sie im DAISY- und Textformat als Buch 23 auf dieser CD, aber auch im Internet zum Herunterladen unter www.dbsv.org.

Die SightCity ist am 13. und 14. Mai von 10 bis 18 Uhr und am 15. Mai von 10 bis 16 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Es gibt einen kostenlosen Abholservice (Tel.: 01 78 / 607 68 11), der Sie vom Fern- oder S-Bahnhof direkt zur SightCity bringt. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig. Ein zusätzlicher Begleitservice über die Messe kann für 12,50 Euro je Stunde vorbestellt werden (Anmeldeformular im Internet unter www.sightcity.net/rentaguide, Tel.: 07 11 / 666 03-18).

Thema: Physikalische Therapie

Welchen Beruf blinde und sehbehinderte Menschen auch ergreifen mögen  –  sie müssen sich immer gegen die sehende Konkurrenz durchsetzen, am besten gleich einen Tick besser sein. Bei den Berufen der Physikalischen Therapie stehen die Chancen gut, denn hier kann aus der Behinderung eine Stärke erwachsen. Auf das richtige Gespür kommt es an, auf einen feinen Tastsinn, auf Fingerspitzengefühl. Kein Wunder, dass es in Deutschland die ersten blinden Masseure schon vor knapp 100 Jahren gab, als das Berufsbild überhaupt erst aufkam.

Der aktuelle Schwerpunkt der "Gegenwart" blickt zurück auf 6000 Jahre Physiotherapie und fragt, wie Wellnessboom und immer spezialisiertere Therapien den Arbeitsmarkt verändern. Aus der Praxis erzählen vier blinde und sehbehinderte Masseure/medizinische Bademeister und Physiotherapeuten, etwa warum sie sich für den Beruf entschieden haben, wie sie mit Patienten über die eigene Behinderung sprechen oder wie sie die Selbstständigkeit meistern. Als einziges Berufsförderungswerk in Deutschland hat sich das BFW Mainz, wo der DBSV seit Anfang des Jahres Mehrheitsgesellschafter ist, auf Berufe des Gesundheitswesens konzentriert. Geschäftsführer Hans-Dieter Herter erläutert im Interview, wie er seine Rehabilitanden fit für den Arbeitsmarkt macht.

Von Heilkundigen, Kräuterweiblein und einem Priester mit Gießkanne

Es ist einer der klassischen Blindenberufe: der Masseur und medizinische Bademeister. Erst seit 1994 können blinde und sehbehinderte Menschen auch den Beruf des Physiotherapeuten ergreifen. Wo liegen die Ursprünge der Physikalischen Therapie? Und wo steht sie heute? Eine Zeitreise durch die Geschichte der Naturheilkunde.


Die Physiotherapie ist eine Disziplin der Naturheilkunde. Naturmittel und Naturheilverfahren hat es schon immer gegeben, sie sind die älteste Medizin überhaupt. Ausgangspunkt ist die Idee, dass der Körper Kräfte besitzt, um drohende Krankheiten abzuwehren oder bei bestehender Krankheit sich selbst zu heilen. Das Wirkprinzip aller Naturheilverfahren ist die Aktivierung und Unterstützung dieser Heilkräfte. Man spricht hier auch von der Aktivierung des "inneren Arztes".

In der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt sich die "Schulmedizin", die entlang wissenschaftlicher Forschungserkenntnisse arbeitet. Die Naturheilkunde, die sich eher auf Erfahrungsmedizin stützt, tritt mit der Schulmedizin in Konkurrenz. In der heutigen Medizin lassen sich die beiden Gebiete nicht sauber voneinander abgrenzen. Die verschiedenen Methoden ergänzen sich mehr und mehr.

Naturheilverfahren bedienen sich natürlich vorkommender Stoffe, zum Beispiel pflanzlicher Wirkstoffe, Licht, Luft und Wasser, aber auch aktiver und passiver Bewegung. Die Physikalische Therapie setzt auf die systematische Anwendung physikalischer Faktoren, die dem Organismus als Reize zugeführt werden. Typische Faktoren sind Wärme, Kälte, elektrische Reize, mechanische Reize durch Massagen oder Bewegungen. Die Physiotherapie bedient sich der Physikalischen Therapie, geht aber darüber hinaus. Die Physis (Natur) ist der Inbegriff alles Seienden. Daher erfasst die Physiotherapie immer den körperlichen und geistig-seelischen Anteil im Sinne einer ganzheitlichen Einheit.

Zeitreise in die Vergangenheit

Um einen besseren Einblick in das Wesen der Naturheilverfahren zu bekommen, lassen Sie uns einen Patienten mit Rückenschmerzen durch einige Epochen der Geschichte begleiten. Wenn ihn diese Erkrankung um 4000 v. Chr. ereilt hat, muss er sich in die Hände eines Heilkundigen begeben. Der Heilkundige, der in aller Regel auch der Priester ist, hat sein Wissen durch mündliche Überlieferung erlangt. Er versucht, mit Wärmemaßnahmen, etwa Baden in Thermalquellen, die schmerzenden Muskeln zu lockern. Er wird dem Leidenden auch die Ausführung bestimmter Bewegungen empfehlen, um die Gelenke zu mobilisieren. Zusätzlich wendet er äußerlich und innerlich Heilkräuter an.

Wesentlich anders stellt sich die Lage für den Patienten dar, wenn er um 500 v. Chr. lebt. Hier hat er die Möglichkeit, gleich mehrere berühmte Heilkundige zu treffen, zum Beispiel Hippokrates, den Urvater der Heilkunde. Hippokrates schaut sich zunächst den ganzen Menschen an, stellt Fragen zu seinem Lebenswandel und versucht, dessen "Lebensordnung" zu ergründen. Dann erst wendet er sich dem eigentlichen Krankheitsbild zu. Für Hippokrates beruht Krankheit immer auf einer Störung des Kräftegleichgewichts.

Der Patient hätte sich aber auch in eines der beiden bereits bestehenden Kurzentren begeben können, um sein Leiden zu heilen oder mindestens zu lindern, entweder in Pergamon (Kleinasien) oder in Epidauros auf dem Peloponnes. Durch Inschriften auf Tontafeln wissen wir, dass hier physikalische Therapie planmäßig ausgeführt wird. Die Heilkraft des Wassers wird in Form von warmen oder kalten Bädern sowie Trinkkuren genutzt. Weiterhin wird mit Massagen und gymnastischen Übungen gearbeitet. Dank umfassender Kenntnisse über pflanzliche Heilmittel werden diese innerlich und äußerlich angewendet.

500 Jahre später kann unser Patient in Rom ausgebildete Ärzte aufsuchen. Da die Römer die Heilkunde von den Griechen übernommen haben, unterscheiden sich die Behandlungsmethoden nicht wesentlich voneinander. Hervorzuheben ist die von den Römern entwickelte Badekultur. Überall gibt es Badehäuser, um die Wirkung des Wassers auszunutzen. Bevorzugt der Patient unkonventionelle Heilmethoden, kann er den römischen Arzt Largus aufsuchen. Er bindet Zitteraale bzw. Zitterrochen auf die schmerzende Stelle, um die vom Tier erzeugte Elektrizität zu nutzen.

Ganz anders ist die Situation Anfang des 11. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit gibt es in Europa keine Ärzte oder anderen Heilkundigen, weil Krankheit als Strafe Gottes angesehen wird. Wenn Gott straft, so die Meinung der Kirche, darf der Mensch keinen Versuch unternehmen, diese Strafe aufzuheben. Wie kann der schmerzgeplagte Patient dennoch Linderung erfahren? Er kann sich vorsichtig umhören, ob es in seiner Umgebung eine Person gibt, die Wissen über Kräuter und andere Heilverfahren besitzt. Oft sind es Frauen, die am Rande der Gesellschaft leben und heimlich aufgesucht werden. Der Volksmund bezeichnet sie als Kräuterweiblein oder gar Kräuterhexen.

Im Mittelalter kann unser Patient, falls er in Deutschland lebt, eine der zahlreichen Badestuben besuchen, die sich auf Erkrankungen des Bewegungsapparats oder auf Hautkrankheiten spezialisiert haben. Durch die Badestuben entwickelt sich ein neues Gewerbe: die Bader. Sie sind für die Körperpflege und für die Heilung von Krankheiten zuständig, bieten Bade- und Trinkkuren an, führen aber auch Massagen und Schröpfungen sowie Aderlasse durch. Einige dieser Aufgaben sind durchaus mit denen der modernen Physikalischen Therapie vergleichbar.

Ende des 19. Jahrhunderts hätte unser Patient Sebastian Kneipp begegnen können. Der bayerische Priester arbeitet mit kaltem Wasser, das er mit einer Gießkanne über den warmen Körper gießt. Um seinen Körper zu erwärmen, muss sich der Patient vor und nach der Behandlung ausgiebig bewegen, zum Beispiel Holz hacken oder auf einen Berg steigen. Kneipp dosiert seine Wasseranwendungen nach Temperatur und Behandlungsfläche und hat somit die Möglichkeit, seine Therapie genau auf die Bedürfnisse seines Patienten abzustimmen.

Ein Berufsbild entwickelt sich

Das Wissen über die Physikalische Therapie ist um 1900 sehr umfangreich geworden. Um dieses Wissen zu systematisieren und an Schüler weitergeben zu können, wird 1912 in Stockholm die erste Schule für Physiotherapie gegründet. Kurze Zeit später öffnen auch in Deutschland entsprechende Schulen. Zwei neue Berufsbilder entstehen: der Masseur, der überwiegend mit der Ausführung von Massagen und der Verabreichung von hydrotherapeutischen und balneologischen Therapieverfahren betraut ist, und der Krankengymnast, der sich mit allen Formen der Bewegungstherapie befasst.

Nach dem Ersten Weltkrieg werden auch blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen zu Masseuren ausgebildet. Die genaue Zahl ist unbekannt, es müssen aber so viele gewesen sein, dass es sich gelohnt hat, die ersten Fachgruppen für Masseure zu gründen. Diese Fachgruppen unter dem Dach der Selbsthilfe sind bis heute eine Plattform für Begegnungen, Erfahrungsaustausch und berufliche Fort- und Weiterbildung. Schon die Gründer erkannten, dass sich Therapeuten mit Seheinschränkungen im Beruf nur etablieren können, wenn sie eine gute Ausbildung haben und von den Erfahrungen der Kollegen profitieren können. Wichtig ist auch, durch die Selbsthilfeorganisation ein berufspolitisches Sprachrohr zu besitzen.

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg haben blinde und sehbehinderte Menschen sowohl im Osten als auch im Westen Zugang zum Beruf des Masseurs. Während ihnen in der Bundesrepublik Deutschland die Ausbildung zum Physiotherapeuten versperrt bleibt, besteht in der DDR seit 1981 ein dreijähriger Ausbildungsgang, dessen Absolventen allerdings Einschränkungen bei der Berufsausübung unterworfen sind. Von 1991 bis 1993 führt die damalige Elisabeth-Dicke-Schule in Mainz, die seit 1966 blinde und sehbehinderte Masseure ausbildet, einen Modellversuch durch, um nachzuweisen, dass blinde und sehbehinderte Menschen auch den Beruf des Krankengymnasten ohne Einschränkungen ausüben können. Seitdem steht die Ausbildung diesem Personenkreis offen.

1994 wird ein neues Berufsgesetz erlassen, das weiterhin eine Zweiteilung der Berufe vorsieht in Masseur und medizinischer Bademeister auf der einen und Physiotherapeut auf der anderen Seite. Blinde und sehbehinderte Menschen können an beiden Ausbildungsgängen teilnehmen und den Beruf ohne Einschränkungen ausüben. Leider sieht das Berufsgesetz viele Überschneidungen der Tätigkeitsfelder vor, so dass sich die beiden Berufsgruppen zum Teil als Konkurrenten gegenüberstehen.

Konkurrenzfähig in die Zukunft

Wie der Blick in die Geschichte zeigt, unterliegt therapeutisches Handeln immer auch kulturellen Einflüssen. In den letzten Jahren hat sich das Wissen in der Physikalischen Therapie vervielfacht. Aufgeklärte Patienten verfügen über umfangreiches Wissen über ihr Krankheitsbild und die verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Parallel wächst die Nachfrage nach Wellnessangeboten. Therapeuten müssen ständig auf dem neuesten Stand sein, die Entwicklung neuer Therapieverfahren verfolgen und diese bei Bedarf erlernen. Für blinde und sehbehinderte Therapeuten ist daher ein uneingeschränkter Zugang zu Informationen unerlässlich.

Hinzu kommt, dass sich immer mehr "artverwandte" Berufsgruppen wie Ergotherapeuten, Osteopathen und Podologen (medizinische Fußpfleger) etablieren. Deren Therapieangebote überschneiden sich mit denen der Physikalischen Therapie. Deshalb sind Masseure und Physiotherapeuten gezwungen, sich Tätigkeitsfelder zu suchen, die von anderen Berufsgruppen nicht besetzt werden können. Hier haben es blinde und sehbehinderte Therapeuten schwerer als ihre sehenden Kollegen. Damit sie dem Konkurrenzdruck standhalten können, sind folgende Voraussetzungen unerlässlich:

  • Eine solide Grundausbildung, die auf die Bedürfnisse von blinden und sehbehinderten Menschen eingeht und notwendige Kompensationsmöglichkeiten und Hilfsmittel bietet.
  • Ständige Fort- und Weiterbildung, um immer auf dem neuesten Wissensstand zu bleiben und neu entstehende Therapieformen zu erlernen.

Eine spezielle Ausbildung und auch spezielle Fortbildungen sind teuer. Da die Kosten für den einzelnen nicht zu stemmen sind, müssen hier staatliche Stellen und andere Einrichtungen helfen. Denn eine hohe Qualifikation ist Voraussetzung für eine erfolgreiche berufliche Integration.

Karl Metz  
Lehrkraft für Physikalische Therapie und Fachlehrer für Komplexe Physikalische Entspannungstherapie (KPE), ehemals BFW Mainz


Dazu Bilder:

    • Mittelalterliche Badeszene unter freiem Himmel: Vier Menschen mit nacktem Oberkörper und Kopfbedeckung sitzen in hölzernen Badezubern, vier weitere Patienten des Baders warten auf ihre Behandlung, darunter ein Blinder; zeitgenössische Strichzeichnung
    • Unterrichtsszene: Eine Ausbilderin demonstriert die richtigen Griffe am "lebenden" Rehabilitanden

Geschichten aus der Praxis

Sie beleuchten ihren Beruf aus ganz unterschiedlichen Perspektiven: ein Rehabilitand, eine Ausbilderin, ein Angestellter und eine Inhaberin einer eigenen Praxis. Was sie miteinander verbindet, ist, dass sie hinter ihrem Beruf stehen, ob es die erste oder die zweite Wahl war.

Wenn die Sehenden nicht auch tasten, geht es oft schief

Am BFW Mainz gibt es nicht nur sehende und sehbehinderte, sondern seit einiger Zeit auch wieder zwei blinde Ausbilder. Eine davon bin ich. Ich selbst wäre gar nicht auf die Idee gekommen. Aber ein Kollege meinte: "Wenn wir blinde Masseure und Physiotherapeuten ausbilden, brauchen wir auch blinde Lehrer." Das war vor vier Jahren, als ich am BFW Mainz die Weiterqualifikation zur Physiotherapeutin absolvierte. "Bewirb dich doch mal", schlug er vor. Aber das kam für mich überhaupt nicht in Frage. Ich wollte erst mal in meinem neuen Beruf arbeiten. Und die Erste wollte ich schon gar nicht sein. Diesen Satz scheint sich der Kollege gemerkt zu haben. Jedenfalls meldete er sich anderthalb Jahre später erneut mit dem Vorschlag, ich solle mich bewerben. Wie ich erst viel später erfuhr, hatte zu diesem Zeitpunkt gerade der erste blinde Kollege begonnen. Und so kam es, dass ich im Oktober 2007 als zweite vollblinde Ausbilderin am BFW Mainz einstieg.

Die Unterrichtsmethoden von blinden Lehrkräften unterscheiden sich natürlich von denen sehender Kollegen. Deswegen musste ich am Anfang viel ausprobieren. Wenn man etwas vormacht und die Schüler es nicht richtig nachmachen, stellt sich die Frage, woran es liegt. Warum steht jemand falsch? Warum hat er einen Griff oder eine Bewegung nicht verstanden? Zunächst hatte ich auch Probleme, mich wieder in die Schüler hineinzuversetzen. Ich musste mir erst klarmachen, dass Begriffe, mit denen ich selbstverständlich umgehe, für Schüler im ersten Ausbildungsjahr noch Fremdwörter sind. Inzwischen habe ich gelernt, alles sehr präzise zu beschreiben. Denn es ist ein Unterschied, ob man zu einem liegenden Menschen "fußwärts" oder "nach unten" sagt, was ja auch "bodenwärts" heißen könnte.

Am meisten lässt sich aber immer noch über das Tun, über das Zeigen und Tasten vermitteln. Die sehenden Schüler lernen natürlich auch mit dem Auge. Deswegen kam eine Kollegin auf die Idee, mit Knete zu arbeiten. Was sehende Kollegen am Körper oder Skelett aufmalen, lege ich mit Knete. So können die einen fühlen und die anderen sehen. Allerdings habe ich mit der Zeit festgestellt, dass die Unterschiede zwischen Sehenden und Nichtsehenden gar nicht so groß sind, wie man denkt. Wenn die Sehenden nicht auch tasten, geht es oft schief. Das gilt ganz besonders für die Sehbehinderten. Die sind oft so auf ihren Sehrest fixiert, dass sie gar nicht merken, wie es viel einfacher geht.

Durch das Unterrichten hat sich meine eigene Behandlungsweise noch mal verändert. Es ist, als hätte ich eine neue, eine tiefere Dimension erreicht. Ein paar Patienten habe ich nach wie vor. Und das ist mir auch sehr wichtig, um nicht den Bezug zur Praxis zu verlieren.

Yvonne Ramm (30)  
ist geburtsblind. Sie lernte zunächst Masseurin / medizinische Bademeisterin und bildete sich später zur Physiotherapeutin weiter. Seit 2007 unterrichtet sie am BFW Mainz.

Vom Werkzeugmechaniker zum Physiotherapeuten

Wenn alles so gelaufen wäre, wie ich es mir vor vielen Jahren vorgestellt habe, dann wäre ich jetzt wohl Maschinenbauingenieur. Bis zu meinem 23. Lebensjahr lag meine Sehschärfe bei fast 100 Prozent, aber eben nur fast. Dass irgendetwas nicht mehr stimmte, merkte ich als erstes bei sehr feinen Arbeiten als Werkzeugmacher. In der Augenklinik Essen wurde dann die Diagnose gestellt: Morbus Stargardt, eine sehr seltene Degeneration der Makula. Auf Anraten der Ärzte entschied ich mich für ein Jura-Studium, wobei ich mich aber nie richtig wohl gefühlt habe. Und so kam es, dass mein Studenten-Job bei einer Möbelspedition zum richtigen Job wurde. Als mein Arbeitgeber in die Insolvenz ging, beschloss ich, mit einem Kompagnon eine eigene Möbelspedition zu gründen. Diese Firma habe ich sechs Jahre lang aufgebaut, kam dann aber  –  nicht zuletzt wegen der fortschreitenden Augenerkrankung  –  an einen Punkt der Stagnation.

In Anbetracht meines Alters war mir klar: Wenn ich einen Neuanfang wagen wollte, durfte ich nicht länger warten. Nachdem die Agentur für Arbeit signalisiert hatte, dass sie die Umschulung tragen würde, begann ich im Oktober 2007 im BFW Mainz meine Ausbildung zum Physiotherapeuten. Aufgrund des integrativen Konzepts sind sowohl blinde und sehbehinderte als auch sehende Schüler in meiner Klasse. Die Blinden und Sehbehinderten haben alle bereits eine Berufsausbildung absolviert, die anderen nur zum Teil. Die Altersspanne liegt zwischen 20 und 46 Jahren. Es ist eine "bunte Mischung" ganz verschiedener Persönlichkeiten, von der alle profitieren. Aber das Miteinander hat auch seine Grenzen, schon allein deshalb, weil die meisten blinden und sehbehinderten Schüler  –  zumindest während der Woche  –  auf dem Gelände des BFW Mainz wohnen und die anderen nicht.

Das Lernen fällt mir heute deutlich schwerer als zu Schulzeiten. Das ist natürlich dem Alter, aber auch der Augenerkrankung geschuldet, die vor allem das Lesen erschwert. Natürlich setze ich Hilfsmittel wie Bildschirmlesegerät oder Sprachausgabe am PC ein, das normale Lesen ist für mich aber nach wie vor die beste Form des Lernens. Die Stofffülle wirkt manchmal unüberschaubar und erdrückend, auch weil man erst mit dem Lernen und der Vertiefung der Materie erkennt, was man alles noch nicht weiß. Allein die Teilnahme am Unterricht reicht bei mir nicht zum Beherrschen und Verinnerlichen des Stoffes, da sind in den Abendstunden intensive Wiederholungen notwendig. Oder sagen wir, sie wären notwendig.

Gerade weil ich ursprünglich ein ganz anderes Berufsziel hatte, muss ich mir immer wieder die Frage stellen, warum ich das alles lerne. Dabei läuft es immer wieder auf einen Kerngedanken hinaus: Als Physiotherapeut kann ich anderen Menschen helfen und zu deren Genesung und Gesundheit beitragen. Diese Erfahrung mache ich gerade bei meinem ersten Praktikum in einem Krankenhaus. Hier kann ich Patienten zum ersten Mal ein Stück weit begleiten. Dabei zeigt sich aber auch, dass es einer fundierten Ausbildung und umfangreicher Erfahrungen bedarf, um mir und meinen Patienten gerecht zu werden. Und es bedarf einer klaren Abgrenzung zwischen dem Beruf und der eigenen Person. Die Schicksale der Patienten und die Erlebnisse in der Klinik verfolgen mich zurzeit noch in meinen Träumen. Vielleicht ist dies die eigentliche Herausforderung und Chance dieser Ausbildung: durch die Arbeit mit dem Patienten für diesen das Optimale zu erreichen und selbst daran zu wachsen.

Christian Blome (40)  
leidet an Morbus Stargardt. Der gelernte Werkzeugmechaniker hatte eine eigene Möbelspedition, bevor er 2007 am BFW Mainz eine Umschulung zum Physiotherapeuten begann.

Erfüllung in der Selbstständigkeit

Im Januar 2009 hatte ich 25-jähriges Praxisjubiläum. Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit verging, obwohl mein Berufsleben ganz anders anfing. Gelernt habe ich zuerst den Beruf der Steuergehilfin. Die Arbeit gefiel mir und mit dem Ziel, mich als Steuerberaterin selbstständig zu machen, hatte ich auch gute Zukunftsaussichten. Aber es sollte anders kommen: Nach sechs Jahren wurde eine Makula-Degeneration diagnostiziert. Überall habe ich versucht, Heilmethoden zu finden und bin sogar zur Untersuchung in die USA gereist  –  leider ohne Erfolg.

Also orientierte ich mich neu und wählte unter den möglichen Blindenberufen die Masseurin und medizinische Bademeisterin aus, denn ich wollte auch weiterhin den direkten Kontakt zu Menschen haben. Nach kurzem Kampf mit dem Arbeitsamt begann ich meine Ausbildung an der Elisabeth-Dicke-Schule in Mainz. Ich trat in die Familie der "Blindgänger" ein. Meine "Sichtweise" veränderte sich und ich lernte, die Sehbehinderung anzunehmen. Bis heute habe ich Kontakt zu vielen dieser Kollegen, obwohl wir in alle Himmelsrichtungen verstreut sind.

Nach Abschluss der Ausbildung arbeitete ich noch drei Jahre in einer Privatpraxis, bis schlechte Praxisführung, verspätete Gehaltszahlungen und drohende Arbeitslosigkeit in mir den Wunsch nach einer eigenen Praxis reifen ließen. Kurz darauf konnte ich durch einen Glücksfall eine bestehende Praxis ohne Abstand übernehmen. Als einzige weibliche Therapeutin im Stadtteil, noch dazu mit Lymphausbildung, hatte ich einen sehr guten Start. Ständige Weiterbildung und meine große Erfahrung in Lymphdrainage haben mich alle Gesundheitsreformen fast unbeschadet überstehen lassen.

Als sich das Berufsgesetz änderte und auch blinde und sehbehinderte Menschen Physiotherapeuten werden konnten, drückte ich erneut für ein Jahr die Schulbank, wieder in Mainz an der EDS. Um die Zulassung als Physiotherapeutin zu erhalten, musste meine Praxis entsprechend umgebaut werden, was ich gleich mit einer kompletten Renovierung verband. An der Neugestaltung war meine ganze Familie mit Rat und Tat beteiligt. Das Ergebnis war eine schön eingerichtete, gemütliche Praxis, wie die Rückmeldung meiner Patienten ergab.

Auch nach 25 Jahren habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit und das finanzielle Risiko nie bereut. Allen Gesundheitsreformen zum Trotz habe ich immer den Spaß an meinem Beruf behalten; daran konnten auch sinnlose Bürokratie und der damit verbundene Papierkram nichts ändern. Nicht nur für den Beruf, sondern auch für mich persönlich ist es wichtig, dass ich mich ständig weiterbilde, Erfahrungen mit Kollegen austausche und den Kontakt zur Familie der "Blindgänger" halte.

Marion Podlich (54)  
verlor ihr Sehvermögen infolge einer Makula-Degeneration und unterhält seit 25 Jahren eine eigene Praxis in Frankfurt.

Gesprächsbrücken sind schnell gefunden

An meinem ersten Arbeitstag in einer Hamburger Spezialklinik für Gelenkersatz zeigte mir meine Chefin zunächst das ganze Haus: sechs Stationen auf 13 Stockwerken! Als wir unseren Rundgang beendet hatten, sagte sie: "So, jetzt haben Sie alles gesehen. Schauen Sie mal, wie Sie klarkommen." Mein geringer Sehrest leistete mir sehr gute Dienste. Jedenfalls kam ich schon nach kurzer Zeit mit den "baulichen Herausforderungen" gut zurecht  –  von Automatiktüren, die sich gegen die Laufrichtung öffnen, über Sensorknöpfe in den Aufzügen bis zu allerlei Dingen, die auf den Stationen immer im Weg stehen.

Das alles ist über elf Jahre her. Den Beruf des Masseurs und medizinischen Bademeisters hatte ich während eines Schulpraktikums kennen gelernt. Nach der Ausbildung arbeitete ich zunächst in verschiedenen Praxen im Rhein-Main-Gebiet und in einem Reha-Zentrum in Norddeutschland. Heute behandle ich sowohl ambulante als auch stationäre Patienten. Während in der Ambulanz hauptsächlich Massagen und Manuelle Lymphdrainage durchgeführt werden, steht auf den Stationen die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie im Vordergrund.

Mit neuen Patienten komme ich schnell ins Gespräch. Manche sprechen mich offen auf meine Sehbehinderung an, bei anderen ergibt sich das Thema im Laufe der Zeit. Verblüffend ist für mich vor allem die meist erste Frage von Männern. Sie wollen wissen, ob ich denn Auto fahren könne. Wenn ich dann erkläre, dass dies mit vier Prozent Sehleistung auf dem linken Auge und einem blinden rechten Auge natürlich nicht geht, scheinen sie sich kurz zu fragen, wie man dann überhaupt im Leben zurechtkommt. Da ich und meine blinde Frau sehr gerne reisen, finde ich hier meist eine schnelle Brücke.

In einer Spezialklinik für Endoprothesen sieht man viele Patienten im Laufe der Jahre wieder. Ich bin dann immer wieder überrascht, an welche Einzelheiten sich die Menschen erinnern. Häufig kommt es auch vor, dass Patienten fragen, ob denn noch der reisefreudige, sehbehinderte Kollege im Hause arbeiten würde. Dann werden sie meistens in meinen Therapieplan verschoben. Aber nicht alles ist so positiv. Man hat einen engen Zeitplan und die verkürzte Liegezeit der Patienten im Krankenhaus macht einen Therapeuten nicht immer glücklich. Die Dokumentation auf Station ist für mich grenzwertig, da alles in enge Tabellen eingetragen werden muss. In der Ambulanz ist dies aufgrund eines PCs deutlich leichter. Außerdem kann man gewisse Aufgaben an die Kollegen der Rezeption delegieren.

Guido Mayer (41)  
ist stark sehbehindert und arbeitet seit 21 Jahren als Masseur und medizinischer Bademeister.

"Lebenslanges Lernen ist hier längst etabliert"

Im BFW Mainz dreht sich alles um Gesundheitsberufe. Blinde und sehende Menschen werden gemeinsam zu Masseuren und medizinischen Bademeistern sowie zu Physiotherapeuten ausgebildet. In Anbetracht von Gesundheitsboom und alternder Gesellschaft haben diese Berufe Zukunft. Hans-Dieter Herter, Geschäftsführer des BFW Mainz, erläutert im Interview, wie er seine Rehabilitanden fit für den Arbeitsmarkt macht.


Herr Herter, das Berufsförderungswerk Mainz bildet seit über 40 Jahren blinde und sehbehinderte Menschen in Physikalischer Therapie aus. Was macht dieses Berufsfeld so attraktiv für Menschen mit Seheinschränkungen?

Hans-Dieter Herter: Diese Berufe wurden ja schon lange von Blinden und Sehbehinderten ausgeübt, weil diese Menschen aufgrund ihrer taktilen Fähigkeiten in der Lage sind, besondere therapeutische Erfolge zu erzielen. Das BFW Mainz oder die frühere Elisabeth-Dicke-Schule hat bis 1991 ausschließlich Masseure ausgebildet, danach durch eine Änderung im Berufsgesetz auch Physiotherapeuten. Damals wurde in einem bundesweit einmaligen Modellversuch nachgewiesen, dass auch blinde und sehbehinderte Menschen den Beruf des Physiotherapeuten ausüben können. Denn dieses Berufsbild ist ja um einiges anspruchsvoller als das des Masseurs. Das ist schon daran erkennbar, dass sich Physiotherapeuten nach erfolgreichem Examen selbstständig machen können.


Das BFW Mainz bildet als einziger Anbieter in der beruflichen Rehabilitation behinderte und nichtbehinderte Menschen gemeinsam aus. Was können blinde / sehbehinderte und sehende Menschen voneinander lernen?

Die Einmaligkeit der integrativen Ausbildung liegt auch darin, dass man die Ausbildung bei uns in kleinen Gruppen vollzieht. Davon profitieren natürlich auch die sehenden Teilnehmer, außerdem von der besonderen Methodik und Didaktik und der technischen Ausstattung. Viele Sehende erkennen für sich die Vorteile, die darin stecken, und entscheiden sich ganz bewusst für unsere Einrichtung. Hinzu kommen die weichen Faktoren, die das Ganze beinhaltet, dass man Schlüsselqualifikationen wie persönliche Kompetenz erwirbt durch das Miteinander von behinderten und nichtbehinderten Teilnehmern. Das wird natürlich in Bezug auf die spätere Berufstätigkeit, auch auf das Finden eines geeigneten Arbeitsplatzes, als Vorteil gesehen.


Künftig wollen Sie auch hörbehinderte Rehabilitanden aufnehmen ...

Das Konzept sieht vor, dass wir diese integrative Ausbildung auch für hörgeschädigte Teilnehmer anbieten. Schon jetzt nehmen wir Hörgeschädigte auf, so dass wir Gruppen mit blinden, sehbehinderten, hörgeschädigten und nichtbehinderten Teilnehmern haben. Das ist aber unter didaktischen und methodischen Gesichtspunkten die absolute Herausforderung, so dass wir uns im letzten Jahr entschlossen haben: Wir wollen die Berufe auch weiterhin Hörbehinderten anbieten, allerdings nur in geschlossenen Gruppen mit nichtbehinderten Teilnehmern.


Kurz gesagt, Integration wird bei Ihnen groß geschrieben. Was tut das BFW Mainz noch, um die Rehabilitanden fit zu machen für das Arbeitsleben?

Berufsförderungswerke sind ja Einrichtungen, die auch die so genannten besonderen Hilfen mit in ihr Ausbildungskonzept integriert haben. Das heißt, nicht nur Ausbildung und Fachlichkeit spielen eine Rolle, sondern auch alle anderen Bereiche, wo Teilnehmer Unterstützung und Betreuung brauchen, etwa durch den Sozialdienst in Fragen der Kostenträger, Übergangshilfen etc. Zur Stressbewältigung, bei Prüfungsängsten oder Problemen im privaten Umfeld bieten wir sozialpädagogische und psychologische Beratung an bis hin zur ärztlichen Betreuung. Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz und arbeiten von Anfang an konsequent an der späteren beruflichen Integration  –  und das in einem multiprofessionellen Team mit Ausbildern, Sozialarbeitern, Sozialpädagogen, Psychologen und Ärzten.


Besonderes Augenmerk wird dabei auf den Übergang ins Arbeitsleben gelegt. In dem Zusammenhang muss man das so genannte neue Reha-Modell erwähnen ...

Wenn bis vor einigen Jahren der Leistungsauftrag von Berufsförderungswerken war, Rehabilitanden eine hervorragende Ausbildung zu bieten, wird jetzt der Erfolg daran gemessen, ob die Integration nach dieser Maßnahme gelingt. Das heißt, nicht allein die gute Ausbildung ist das Ziel, sondern die Integration ins Berufsleben, möglichst in den ersten Arbeitsmarkt.


Wie sieht die konkrete Umsetzung aus? Was kann ein BFW seinen Rehabilitanden bieten, um diesen Übergang tatsächlich zu schaffen?

Es gibt ein Rehabilitationscontrolling. Am Anfang werden mit jedem Teilnehmer individuelle Ziele erarbeitet, die während der Maßnahme controlled werden. Dabei geht es nicht nur um Fachkompetenz, sondern auch um Handlungs- und Integrationskompetenz. Außerdem werden die so genannten vermittlungshemmenden Faktoren herausgearbeitet, um einen entsprechenden Förderbedarf zu ermitteln. Um die Zielerreichung zu überprüfen, wird der komplette Weg durch die Ausbildung wie auf einem Radarschirm verfolgt. So weiß man immer, ob man sich in jedem Punkt der Leistungserbringung und Zielerreichung dort befindet, wo man plangemäß hin wollte. Wenn man sich das Ziel der Integration vor Augen führt, dann ist alles, was ein Teilnehmer erreicht, hilfreich und zielführend, um später in den Beruf zu kommen. Das Ganze wird unter dem Aspekt der Beschäftigungsfähigkeit betrachtet. Wobei Beschäftigungsfähigkeit mehr ist, als nur einen Beruf zu erlangen. Es geht auch darum, seine Beschäftigung zu erhalten, sprich, den Teilnehmern Qualifikation und Kompetenz an die Hand zu geben, damit sie flexibel reagieren können, sollten sie einmal ihren Arbeitsplatz verlieren.


Wie sehen denn die aktuellen Vermittlungschancen der Absolventen vom BFW Mainz aus?

Bei den Physiotherapeuten liegt die Vermittlungsquote über 80 Prozent. Bei den Masseuren ist es etwas niedriger, da liegt die Quote bei 60 Prozent. Das ist aber mehr oder weniger dem Arbeitsmarkt geschuldet, weil der Physiotherapeut natürlich ein breiteres Einsatzspektrum hat als der Masseur. Und trotzdem erleben wir, dass sich die Integrationsquote bei den Masseuren wieder verbessert. Das war schon mal deutlich schlechter.


Wie schätzen Sie sowohl für Masseure als auch für Physiotherapeuten den Arbeitsmarkt der Zukunft ein  –  gerade auch in Anbetracht von Gesundheitsboom und alternder Gesellschaft?

Gesundheit ist einer der Megamärkte der Zukunft wegen der älter werdenden Gesellschaft und dem höheren Bewusstsein, sich gesund zu halten. In den letzten drei Jahren ist die Zahl der Stellenangebote im medizinischen Bereich und gerade bei Masseuren und Physiotherapeuten weiter gestiegen. Natürlich sind die offenen Stellen nicht immer vor der Haustür, so dass die Flexibilität der Absolventen auch eine Rolle spielt. Da wir ein bundesweites Einzugsgebiet haben, setzen wir darauf, dass die praktischen Bestandteile der Ausbildung, die wir gemeinsam mit Kooperationseinrichtungen schultern, also mit Krankenhäusern, Fachkliniken, Reha-Zentren oder Praxen, dass zumindest das letzte Praktikum möglichst wohnortnah absolviert werden kann. Das heißt, wir versuchen, zwischen dem Rehabilitanden und dem letzten Praktikumsbetrieb einen so genannten Klebeeffekt herzustellen, sprich, der Praktikant wird möglichst nahtlos in ein Arbeitsverhältnis übernommen.


In den letzten Jahren gibt es eine Tendenz, dass auch nicht akademische Berufe an Hochschulen oder Universitäten ausgebildet werden. Ist davon auch die Physikalische Therapie betroffen?

Ja, davon ist auch die Physikalische Therapie betroffen. Im Ausland, beispielsweise in den Niederlanden, ist das Studium für Physiotherapeuten schon lange etabliert. In Deutschland gibt es aktuell 16 Fachhochschulen, die den Bachelor-Studiengang anbieten, und drei Universitäten, die den Master-Studiengang anbieten. Und auch wir wollen die Akademisierung vollziehen. Wir sind im Gespräch mit Hochschulen und Universitäten, um eventuell eine Kooperation einzugehen. Unser Ziel ist, diesen Studiengang spätestens im Jahre 2011 hier im Hause anzubieten. Darüber hinaus beschäftigen wir uns damit, unser Qualifizierungs- und Ausbildungsspektrum zu erweitern. Bis zum Ende dieses Jahres wird es die Qualifizierung der Medizinischen Tastuntersucherin zur Früherkennung von Brustkrebs geben. Dazu wurde im BFW Düren ein erfolgreiches Modellprojekt durchgeführt. Zu einem zweiten Standbein des BFW Mainz ist die Fortbildung geworden. Mittlerweile können wir im Rahmen der Physikalischen Therapie alle klassischen Fortbildungen anbieten. Viele Absolventen kommen immer wieder, so dass über die Jahre eine regelrechte Bindung entsteht. Lebenslanges Lernen ist hier längst etabliert.


Dieses Gespräch führte Irene Klein.
(Originalton auf der DAISY- und Kassettenausgabe der "Gegenwart")


Berufe der Physikalischen Therapie

  • Masseur/medizinischer Bademeister: zweijährige Ausbildung, anschließend sechsmonatiges Anerkennungspraktikum; Voraussetzung Hauptschulabschluss
  • Physiotherapeut: dreijährige Ausbildung mit integrierten Praktika; Voraussetzung mittlerer Bildungsabschluss

Ausbildungsorte: BFW Mainz, SFZ Förderzentrum Chemnitz, bbs Nürnberg

Voraussetzung für beide Ausbildungen: blindentechnische Grundausbildung und Vorkurs in Physikalischer Therapie (BFW Düren, BFW Würzburg, BFW Halle, bbs Nürnberg)

Weiterqualifikation zum Physiotherapeuten: 18 Monate für Masseure / medizinische Bademeister; 12 Monate für Masseure / medizinische Bademeister mit mindestens fünfjähriger Berufspraxis


Dazu Bild: "Gesundheit ist einer der Megamärkte der Zukunft", Hans-Dieter Herter, Geschäftsführer des BFW Mainz

Koordinationsstelle für Physiotherapeutische Berufe

Wenn ich in die Chronik meines örtlichen Blinden- und Sehbehindertenvereins schaue, so erfahre ich, dass dieser 1891 von Korbflechtern gegründet wurde, die ihre beruflichen Interessen gemeinsam vertreten wollten. Diese Tradition setzt sich in der Vereinsgeschichte fort und findet sich in der Gründung von Fachgruppen wieder. Die Fachgruppen kümmern sich um die beruflichen Belange ihrer Mitglieder. Sie bieten berufsbezogene Fort- und Weiterbildungen an, beraten in berufsbedingten Fragen und ermöglichen einen Erfahrungsaustausch. Sehr bald zeigte sich, dass es nicht nur wichtig ist, mit Hilfsmittelanbietern zu sprechen, sondern auch berufspolitische Stellungnahmen abzugeben. Da die Berufspolitik gerade im Bereich des Gesundheitswesens länderübergreifend ist, wurde 1976 eine Koordinationsstelle für Physiotherapeutische Berufe gebildet. So war es möglich, die Interessen der ca. 2.000 organisierten Kollegen effizient zu vertreten.

Besondere Erwähnung verdient die Diskussion zum Berufsgesetz in den 1990er Jahren. Ohne den Einsatz des DBSV (unter Beratung der Fachgruppen und der Koordinationsstelle) wäre es sicher nicht gelungen, den Beruf des Masseurs und medizinischen Bademeisters zu erhalten. Durch dieses Gesetz wurden auch Möglichkeiten geschaffen, sich vom Masseur zum Physiotherapeuten weiterzubilden. Aber auch bei der Entwicklung neuer Berufsbilder sind wir dabei. So waren wir im Projektrat vertreten, der den Beruf der Medizinischen Tastuntersucherin entwickelt hat, und sind ebenso beteiligt, wenn die Berufsförderungswerke ihre Ausbildungsangebote ergänzen, etwa im Wellnessbereich. Außerdem sammeln wir berufsrelevante Informationen (Zulassungsbestimmungen für Praxen, neue Therapiemöglichkeiten, gesetzliche Regelungen etc.), um sie zwischen den einzelnen Fachgruppen auszutauschen.

An dieser Stelle könnten noch viele Aufgaben der Fachgruppen und der Koordinationsstelle genannt werden. Besser ist allerdings die persönliche Erfahrung. Deshalb laden wir alle Kollegen ein, bei den Fachgruppen vorbeizuschauen, um deren Arbeit kennen zu lernen.

Nähere Informationen im Internet unter www.dbsv.org. Dort ist auch der Fort- und Weiterbildungskalender 2009/2010 zu finden.

Siegfried Volkert  
Bundeskoordinator für Physiotherapeutische Berufe


Pulsschlag

In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Physikalische Therapie in Mainz gibt der DBSV zweimonatlich die Berufsfachschrift "Pulsschlag" als DAISY-CD heraus.
Jahresbezugspreis: 12 Euro


Kontakt:
DBSV-Zeitschriftenverlag
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Dazu Bild: Fortbildung ist das beste Mittel, um gegen die sehende Konkurrenz zu bestehen

In Kürze:

Reisen

Aktive Tage im AURA-Zentrum Bad Meinberg

  • 2.5.-8.5.2009. Wanderwoche: Auf Schusters Rappen die Schönheiten des Lipperlandes entdecken (inklusive Begleitservice)
  • 18.5.-21.5.2009. Fliegen über das Lipperland per Segelflug oder Motorflug, Besichtigung des Flughafens in Blomberg
  • 7.6.-12.6.2009.Aktivwoche für Junggebliebene: Ballspiele, Stuhlgymnastik, Spaziergänge, naturkundliche Wanderungen, Ausflüge in die Region

Nähere Informationen beim
AURA-Zentrum
Oberförster-Feige-Weg 1, 32805 Bad Meinberg
Tel.: 0 52 34 / 90 40
E-Mail: info@aura-zentrum.de
www.aura-zentrum.de


Dazu Bild: Keine Wanderung ohne gepflegte Rast

Themenwochen in der "Villa Rochsburg"

  • 11.-15.5.2009. Frauenwoche unter dem Motto "Frauen unter sich  –  auch Männer sind willkommen"
  • 15.-20.5.2009. Parks und Gärten der Region mit einer Führung durch den Schlosspark Wechselburg und einem Besuch des Duft- und Tastgartens Leipzig

Nähere Informationen bei der
AURA-Pension "Villa Rochsburg"
Schlossstr. 17
09328 Lunzenau, OT Rochsburg
Tel.: 03 73 83 / 83 80-0
E-Mail: villa@bsv-sachsen.de
www.villa-rochsburg.de

Frühlingsangebote im AURA-Hotel Saulgrub

  • 18.4.-25.4.2009. Diabetiker-Woche mit interessanten Vorträgen sowie sportlichem und kulturellem Programm
  • 30.4.-3.5.2009. Sehbehindertenseminar "Wohlbefinden für Augen, Ohren, Körper und Seele"
  • Zudem sind über die Osterfeiertage noch Plätze frei!

Nähere Informationen beim
AURA-Hotel Saulgrub
Alte Römerstr. 41-43, 82442 Saulgrub
Tel.: 0 88 45 / 99-0
E-Mail: info@aura-hotel.de
www.aura-hotel.de

Online-Umfrage zum Thema Reisen

Die Universität Trier führt eine Online-Umfrage zum Thema "Informationsverhalten und Barrierefreier Tourismus" durch. Ziel der Befragung ist, die Besonderheiten des Informationsverhaltens von Menschen mit Behinderungen zu erforschen und so die Reise-Situation der Betroffenen zu verbessern. Die Umfrage ist relativ stark auf Gehbehinderte ausgerichtet. Dr. Rüdiger Leidner, Leiter der Koordinationsstelle für Tourismus im DBSV, fordert aber auch blinde und sehbehinderte Menschen auf, sich zu beteiligen, damit deren Interessen ebenfalls berücksichtigt werden können. Die Umfrage ist im Internet unter tourismus.forschungsfragen.de/ zu finden.

Nähere Informationen bei
Wolfgang Drews
Tel.: 06 51 / 201-26 76
E-Mail: umfrage@osm.uni-trier.de

Kultur

Künstler gesucht!

Unter dem Motto "Kultur verbindet" plant die Hamburger Blindenstiftung vom 23. bis 28. August 2010 eine Kulturwoche der besonderen Art: Auf mehreren Bühnen werden blinde, sehbehinderte und sehende Künstler aus ganz Deutschland die Möglichkeit haben, ihr Können vor einem großen Publikum zur Schau zu stellen bzw. zu Gehör zu bringen. Bewerben können sich darstellende und musikalische Künstler, als Solisten oder in der Gruppe. Es soll ein möglichst breites Spektrum werden  –  von Klassik über Jazz bis zu Rock und Pop, von Theater über Kleinkunst bis hin zur Revue. Die Landesvereine des DBSV sind gebeten, die Teilnahme von Künstlern aus ihrem Land zu unterstützen.

Nähere Informationen bei
Stephan Greve
Im Dorf 39, 24256 Fargau-Pratjau
E-Mail: info@stephan-greve.de
(Anmeldeschluss: 1.10.2009)

Seminare und Tagungen

Qigong-Kurs

Qigong und Yangsheng sind in besonderer Weise für blinde und sehbehinderte Menschen geeignet; sie führen zu besserer Mobilität und wirken ausgleichend auf stereotype Körperhaltungen, die oftmals durch Sehbeeinträchtigungen entstehen. Die Medizinische Gesellschaft für Qigong Yangsheng bietet am 9. Mai 2009 in Augsburg ein Fortbildungsseminar mit dem Titel "Qigong mit Sehgeschädigten" an. Der Kurs unter der Leitung von Ingo Gebler ist für Anfänger wie für Fortgeschrittene offen und richtet sich an Pädagogen, Erzieher, Betreuer, nicht zuletzt aber auch an die Betroffenen selbst.

Nähere Informationen bei der
Medizinischen Gesellschaft für Qigong Yangsheng
Tel.: 02 28 / 69 60 04
E-Mail: info@qigong-yangsheng.de
www.qigong-yangsheng.de


Dazu Bild: Erstes Zeugnis für Qigong: Seidenbildfigur aus den Mawangdui-Gräbern (168 v. Chr.)

Seminar zur Körpersprache

Der Körper lügt nicht! Ein hoher Prozentsatz der zwischenmenschlichen Kommunikation läuft nonverbal ab, sprich über Gestik, Mimik, Körperhaltung. Dabei wirken angeborene und erlernte Verhaltensweisen zusammen. Wer seine Körpersprache kennt und sie positiv beeinflussen kann, hat Vorteile  –  im privaten wie im beruflichen Bereich. Hier setzt ein Seminar an, das Bildung Ohne Barrieren (BOB) vom 12. bis 14. Juni 2009 in der AURA-Pension Georgenthal veranstaltet. Unter der Leitung von Ina Oertel können blinde und sehbehinderte Menschen ihre Körpersignale, deren Bedeutung und Wirkung kennen lernen und positive Veränderungen trainieren.

Nähere Informationen bei
Bildung Ohne Barrieren
Birnenwaldstr. 17, 77866 Rheinau
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de
www.bildung-ohne-barrieren.de
(Anmeldeschluss: 30.4.2009)

Auszeichnungen

Eine BIENE in Gold ging an ...

"BIENE" steht für "Barrierefreies Internet eröffnet neue Einsichten" und ist eine Auszeichnung für Internetangebote, die Menschen mit und ohne Behinderung am besten erkennen und nutzen können. 19 BIENEN wurden dieses Jahr von der Aktion Mensch und der Stiftung Digitale Chancen vergeben. Eine goldene BIENE ging an die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, den Stadtsportbund Bochum und das österreichische Patientenportal des Pharmaunternehmens Merck zum Thema Darmkrebs. Insgesamt hatten sich 340 öffentliche und private Institutionen beworben, 34 Webseiten wurden für das Finale nominiert. Das ist ein neuer Rekord für den Wettbewerb, der bereits zum fünften Mal ausgeschrieben wurde.
www.biene-award.de

Service

1. Absolvententreffen in der Paul-und-Charlotte-Kniese-Schule Berlin

Wer hat die Nikolai-Ostrowski-Schule in Berlin-Mitte besucht? Oder später die Paul-und-Charlotte-Kniese-Schule in Berlin-Lichtenberg? Und wer hat an einer der beiden Schulen gearbeitet, ob als Lehrer, Sekretärin oder Hausmeister? Die Paul-und-Charlotte-Kniese-Schule lädt alle Absolventen sowie alle ehemaligen und aktiven Mitarbeiter am 11. September 2009 zum 1. Absolvententreffen ein.

Nähere Informationen bei
Jeannette Borowsky
Tel.: 0 33 01 / 202 99 80
E-Mail: Jeannette.Borowsky@web.de
(um Anmeldung bis 30.8.2009 wird gebeten)

AGG-Wegweiser

Eine neue Broschüre der Antidiskriminierungsstelle des Bundes informiert über das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. Wer sich diskriminiert fühlt, bekommt mit dem AGG-Wegweiser einen Überblick über Handlungsmöglichkeiten; Fachleuten und Beratungsstellen dient die Broschüre als Nachschlagewerk. Ein umfangreiches Stichwortverzeichnis und zahlreiche Beispiele erleichtern den Zugang zum Gesetz.

Die Broschüre ist im Internet unter www.antidiskriminierungsstelle.de zu finden.

Gedruckte Exemplare können bestellt werden bei der
Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Alexanderstr. 1, 10178 Berlin
Tel.: 030 / 185 55 18 66
E-Mail: publikationen@ads.bund.de

DAISY:

DAISY2009. Weltweit vernetzt.

DAISY umspannt die ganze Welt. Von der Vision einer globalen Bibliothek war in der letzten "Gegenwart" die Rede. Und wer zieht im Hintergrund die Fäden, damit aus dem Traum Wirklichkeit werden kann? Das DAISY-Consortium ist Thema von Teil 3 der Reihe anlässlich des internationalen Kongresses DAISY2009.


Freitag, 30. Januar 2009, 13 Uhr, Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel: Die Frisur sitzt  –  noch. Denn ich will in das Land der aufgehenden Sonne reisen, um an der Vorstandssitzung des DAISY-Consortiums teilzunehmen. Nach 17 Stunden Flug, Bahn und  –  nicht zu vergessen  –  Warterei, wenn ich die japanische Stadt Kyoto endlich erreicht haben werde, wird die Frisur definitiv nicht mehr sitzen und der Wunsch nach Dusche und Bett übermächtig sein.

Muss der Aufwand denn sein? Kann man einen Verein wie das DAISY-Consortium nicht virtuell per E-Mail organisieren? Nein, ohne die Möglichkeit, sich regelmäßig zu treffen und wichtige Themen mit allen Vertretern der mittlerweile 17 Vollmitglieder zu diskutieren, geht es nicht. Wir haben Kollegen aus 16 Ländern mit fast ebenso vielen Muttersprachen am Tisch, so dass der Austausch für die meisten in der Fremdsprache Englisch stattfinden muss. Um sich kennen und verstehen zu lernen, ist es auch wichtig, die Kultur des jeweiligen Gastlandes zu erleben, die Religion, die Umgangsformen und nicht zuletzt die Küche. Gerade Japan und Korea stellen eine 1,80 Meter große Deutsche vor neue Herausforderungen: Ich soll bei den Mahlzeiten auf dem Fußboden sitzen bzw. elegant knien und mit Stäbchen essen. Zum Glück sind die Speisekarten mit Fotos der Gerichte illustriert und Bezahlen geht auch, da wenigstens die Zahlen lesbar sind. Insgesamt erfordert diese Reise eine detaillierte Vorbereitung, um ohne japanische Sprachkenntnisse überhaupt am richtigen Ort anzukommen.

Das DAISY-Consortium mit Sitz in der Schweiz wurde 1996 gegründet. Die Vollmitglieder bilden zugleich den Vorstand und wählen alle fünf Jahre einen Präsidenten und einen Schatzmeister, die den Verein nach außen vertreten. Seit 1997 sind auch die deutschen Blindenbibliotheken Mitglied  –  heute über den Verein Medibus (Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen). Dahinter stehen alle deutschen Blindenschriftbibliotheken, -produzenten und Hörbüchereien sowie die Blindenselbsthilfeverbände.

Schon kurz nach Gründung des DAISY-Consortiums, die von den schwedischen und japanischen Blindenbibliotheken initiiert worden ist, wurde deutlich, dass die Organisation eines schnell wachsenden weltumspannenden Vereins hauptamtlich tätiges Personal benötigt. Mittlerweile gehören auch 50 assoziierte Mitglieder aus 30 Ländern sowie 25 uns unterstützende Firmen zum Verein. Darüber hinaus musste eine steigende Zahl an Projekten zur Erstellung von Aufnahmesoftware für DAISY-Bücher personell ausgestattet werden. Die finanziellen Mittel in Form von Mitgliedsbeiträgen werden im Wesentlichen von den Vollmitgliedern aufgebracht, die oft wie Medibus aus Gruppen von Einrichtungen des jeweiligen Landes bestehen. Assoziierte Mitglieder können nur Einzeleinrichtungen werden. Ihre Mitgliedsbeiträge sind deutlich niedriger und staffeln sich gemäß Klassifizierung der Weltbank nach wirtschaftlicher Kraft. Damit ist auch Blindenbibliotheken aus Entwicklungsländern eine Mitgliedschaft möglich.

Das DAISY-Consortium beschäftigt zwölf Mitarbeiter, die um den ganzen Erdball verteilt arbeiten, was dank der Kommunikation per E-Mail überhaupt erst möglich ist. Heute sind das DAISY-Buch und die vielen verschiedenen Abspielgeräte und -programme weltweit verbreitet. Gerade wurde das Projekt "DAISY für Südafrika" gestartet, um auch auf diesem Kontinent, auf dem Blindheit stark verbreitet ist, den Zugang zu Bildung und Information durch DAISY zu fördern. Eine weitere große Herausforderung, wenn man allein bedenkt, dass das Land elf offizielle Landessprachen hat, zum Teil ohne Schriftsprache. Daran wird deutlich, dass wir in unserem Land geradezu einfache Bedingungen haben. Was auch eine wesentliche Erfahrung des Reisens in nahe und ferne Länder ist: Das eigene Land, die eigene Situation erscheint in einem neuen Licht!

Nähere Informationen über
Mitglieder und Struktur des DAISY-Consortiums:
www.daisy.org/about_us/members.shtml
www.daisy.org/about_us/structure.shtml

Elke Dittmer  
Vorsitzende der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus)


DAISY2009

21. bis 27. September 2009
Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig

Die Konferenzwoche DAISY2009 verbindet eine internationale technische Konferenz zum Thema DAISY, eine Fachtagung zur barrierefreien Aufbereitung von Dokumenten und ein öffentliches DAISY-Anwenderforum. www.daisy2009.de


Dazu Bild: Mr. DAISY: Hiroshi Kawamura, Präsident des DAISY-Consortiums

Braille:

Mein Braille

Erlebtes, Gefühltes und Gedachtes: Im Braille-Jahr veröffentlicht die "Gegenwart" persönliche Geschichten über die sechs Punkte.


Rettung mit links

Mein Vorgesetzter ist Pastor. Er hat eine Tochter, die Gesangsunterricht nimmt, und eine zweite, die Flöte spielt. Am Himmelfahrtstag sollen die beiden den Gottesdienst musikalisch mitgestalten. Nur drei Tage vorher erfahre ich als diensthabende Organistin, welches Stück sie sich ausgesucht haben. Es ist lang. So lang, dass ich die Begleitung in drei Tagen nicht auswendig lernen kann. Ausgeschlossen! Und im Geiste höre ich meinen Pastor schon sagen: "Ja, die Blinde, mit der kann man eben nie was Spontanes machen!"

Ich kenne das Stück gut. Es ist zwar ellenlang, aber zum Glück nicht sehr schnell. Händel hat es komponiert. Der schreibt die Orgelbegleitung, wie zu seiner Zeit üblich, als Bassstimme, über der immer wieder Zahlen stehen, die die Begleitakkorde angeben. So weiß jeder ausgebildete Musiker, was er zu spielen hat  –  und es bleibt viel improvisatorische Freiheit.

Noten in Blindenschrift gibt es von dem Stück nicht  –  aber eine Schallplatte habe ich (das Zeitalter der CDs ist noch nicht angebrochen). Ich überspiele also die Schallplatte auf eine Kassette, damit ich flexibel bin beim Vor- und Zurückspringen, nehme meine Braille-Schreibmaschine (auch der Computer ist noch nicht erfunden) und schreibe die Bassstimme von der Kassette ab.

Zum Glück besitze ich eine rechte und eine linke Hand, einen Schoß und zwei Füße. Die Füße spielen die Bassstimme auf dem Orgelpedal, die rechte Hand greift die dreistimmigen Akkorde dazu, und die linke Hand liegt locker auf dem Schoß und liest die Bassstimme ab. Mein Vorgesetzter hat also keinen Grund, sich zu beklagen: Seine Töchter können wie gewünscht mit meiner Begleitung auftreten. Ich bin gerettet!

Heute gibt es CDs, Computer  –  und von besagtem Stück sogar Noten in Blindenschrift. Das Leben ist um vieles leichter geworden. Die oben beschriebene Technik jedoch begleitet mich durch meine Berufsjahre und hat mich noch oft gerettet. Denn wichtiger als jedes Hilfsmittel ist meine eigene Fertigkeit, mit Blindenschrift umzugehen.

Erika Reischle-Schedler (56), geburtsblind, ist Pastorin im vorzeitigen Ruhestand sowie Kirchenmusikerin (B). Sie ist regelmäßig als Organistin in Gottesdiensten und Konzerten tätig.


Mein Braille: die Leseraktion im Jubiläumsjahr

Was bedeutet Ihnen die Punktschrift? Was haben Sie mit den sechs Punkten schon alles erlebt? Glücksmomente, Enttäuschungen, kleine Begebenheiten  –  schreiben Sie uns, was Sie berührt oder berührt hat. Wir veröffentlichen während des Braille-Jahres ausgewählte Geschichten, entweder unter der Rubrik "Mein Braille" in der "Gegenwart" oder im Internet unter www.tour-de-braille.de

Kontakt:
DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Dazu Bild: Erzählt Geschichten von der Orgelbank: Erika Reischle-Schedler

Und läuft und läuft und läuft ...

Am 4. Januar 2009 fiel der Startschuss für die Tour de Braille. Seitdem zieht der Lesemarathon zu Ehren des Erfinders der Punktschrift quer durch Deutschland. Die "Gegenwart" gibt einen Überblick über die Veranstaltungen im April.

Lesung zum Streicheln

4. April 2009, 14.30 Uhr, Leipziger Zoo


Die ursprüngliche Idee war, Affen aus dem "Dschungelbuch" vorzulesen. Beim Leipziger Zoo wusste man aber: Affen sind gar keine guten Zuhörer. Dann eben doch Affenfreunde und andere Tierfreunde, Leseratten und Bücherwürmer. Davon wird es am 4. April 2009 im Leipziger Zoo mehr als genug geben. Denn an diesem Tag findet der offizielle Saisonstart statt. Bereits 1878 gegründet, gehört der Zoo Leipzig zu den renommiertesten Tiergärten der Welt. Es ist ein naturnaher Zoo, der auf artgerechte Tierhaltung, Artenschutz und hautnahes Erleben setzt. Die ausgewählten Texte der Punktschriftlesung werden dem Ort der Lesung gerecht: Neben Ausschnitten aus dem "Dschungelbuch" sind anlässlich der Eröffnung des Kängurubereiches Geschichten vom australischen Kontinent zu hören. Die Lesung findet inmitten des Zoos, in der so genannten "Arche", statt. www.zoo-leipzig.de

Braille im Internet

Ab 5. April 2009 lesen erneut Mitglieder des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin im Internet unter www.volkslesen.tv  –  selbstverständlich in Braille. Die ausgewählten Texte sollen diesmal auf die bevorstehenden Osterfeiertage einstimmen. Bereits am 4. Januar 2009, dem 200. Geburtstag von Louis Braille, haben sich Berliner Brailleleser auf dem Portal mit Leseproben aus ihren Lieblingsbüchern präsentiert. Das hat allen Beteiligten so viel Spaß gemacht, dass es sofort eine Option für eine zweite und eine dritte Runde gegeben hat.

VolksLesen.tv ist ein Internetportal, auf dem sich jede Woche eine Personengruppe mit Leseproben präsentiert oder sich einem bestimmten Thema widmet. Auf dem Portal haben im vergangenen Jahr 187 Menschen aus vier Kontinenten in acht Sprachen vorgelesen. Die jüngste Leserin war sechseinhalb, die älteste 98 Jahre alt. Gelesen haben Menschen verschiedenster Herkunft und Religion.

April-Ticker der Tour de Braille (ausgewählte Veranstaltungen)

  • 1. u. 3.4., Ratingen: Braille in der Anne-Frank-Schule
  • 2.4., Markdorf: Braille für Erzieherinnen
  • 2.4., Kerspleben: Braille-Tag in der Regelschule
  • 3.4., Augsburg: Lesung im Dunkelcafé
  • 3.4., Wolfenbüttel: Lesung in der Herzog-August-Bibliothek
  • 4.4., Siegburg: Braille auf der Messe "Aktiv leben  –  Leben aktiv"
  • 5.4., Offenburg: Braille-Aktionstag für Kinder im Ritterhaus-Museum
  • 8.4., Waren-Müritz: Braille im Haus des Gastes
  • 8.4., Freiburg: Braille in der Stadtbücherei
  • 11.4., Düsseldorf: Lesung in der Osternacht (Elisabethkirche)
  • 11.4., Berlin: Lesung in der Osternacht (Herz-Jesu-Kirche)
  • 15. u. 22.4., Aurich: Lesung im Historischen Museum
  • 17.4., München: Lesung auf dem Krimifestival
  • 17.4., Wernigerode: Punkte voll Klang
  • 23.4., Nordhorn: Braille in der Euregio-Bücherei
  • 23.4., Rüsselsheim: Braille im Haus der Senioren
  • 24.4., Bad Sulza: Braille in der Grundschule
  • 25.4., Duisburg: Lesung im Konferenzzentrum "Der kleine Prinz"
  • 26.4., Krefeld: Braille im Zoo
  • 26.4., Augustfehn: Lesung im Gottesdienst (Baptistengemeinde)
  • 26.4., Ludwigsburg: Buchpräsentation "Wendepunkte im Leben"
  • 26.4., Lich-Arnsburg: Konzert mit den "Blinden Musikern Frankfurt"
  • 29.4., Bonn: Braille-Tag in der Stadtbibliothek
  • 30.4., Nürnberg: Lesung zur Eröffnung des "Erfahrungsfeldes"

Vollständige Veranstaltungsübersicht im Internet unter www.tour-de-braille.de

Braille-Seasons: Bücher für junge Leute

Lesen ist cool und macht Spaß. Wer liest, kann etwas erleben. Deshalb stellt der DBSV-Jugendclub zusammen mit MediBraille künftig viermal im Jahr ein Jugendbuch vor. Braille-Seasons hat für jede Jahreszeit das passende Buch  –  und dazu ein Quiz, bei dem es tolle Preise zu gewinnen gibt.

Das Frühlingsbuch 2009 wurde am 25. März 2009 in der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista) in Marburg präsentiert: "Verdammter Dienstag" von Jochen Till. Dieser kurze Jugend-roman ist spannend, mitreißend und lustig zugleich. Die Geschichte beginnt mit Fabians wilden Träumen. Aber auch an diesem "verdammten Dienstag" wird er abrupt von seiner Mutter geweckt. Mit all seinen Tücken wartet der Schulalltag auf ihn. Man lacht und leidet mit dem Siebtklässler, der Schule hasst, eine seiner Klassenkameradinnen gerne näher kennen lernen würde und in den Pausen in Schlägereien mit älteren Jungen verwickelt wird.

Aus dem Buch:

"... Christina Aguilera. Ich fass es nicht. Sie steht direkt vor mir. So viel nackte Haut. Sie kommt auf mich zu. Sie tanzt mich an. Diese Bewegungen, diese ruckartig ausgeführten Stöße mit der Hüfte. Das ist zu viel ... Sie lächelt mich an. Ihr Mund öffnet sich ... Ich spüre ihre Hand, wie sie sich in meine Haare krallt ... 'Steh auf!', höre ich sie sagen. Christina Aguilera spricht Deutsch? Das hätte ich jetzt nicht gedacht ...

Hey, Christina, da bist du ja wieder! Schön dich zu sehen. Wir wurden vorhin leider unterbrochen, tut mir Leid. Weißt du zufällig, was heute für ein Tag ist? Wie bitte, was hast du gesagt? Sag's noch mal, bitte. Ich habe das rein akustisch nicht ... 'Fabian!', ruft Christina Aguilera, zieht eine riesige Trommel hinter ihrem Rücken hervor, hält sie mir ans Ohr und ballert ..."

Das Braille-Seasons-Quiz zum Frühlingsbuch:

1. Wer ist der Schleimer der Klasse?

a) Tommy

b) Enke

c) Stefan

2. Wen möchte Fabian am liebsten kennen lernen?

a) Sabrina

b) Vicky

c) Christina

3. Was ist Frau Gerbigs typischer Lehrersatz?

a) Macht eure Hausaufgaben gründlich

b) Das kommt in der nächsten Arbeit vor

c) Ihr lernt fürs Leben?


Bitte sendet eure Antworten an
Reiner Delgado
DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin
E-Mail: r.delgado@dbsv.org
Tel.: 030 / 28 53 87-240


Jochen Till: Verdammter Dienstag
Punktschrift auf Papier oder für Braillezeile
Preis: 14,50 Euro zzgl. Verpackungskosten

Bestellungen bei der
blista
Tel.: 0 64 21/ 60 60
E-Mail: bestellservice@blista.de


Alle Braille-Seasons-Bücher im Internet unter www.dbsv.org/jugend

Welttags-Buch in Punktschrift

Eine regionale Tradition ist zu einem internationalen Ereignis geworden: 1995 erklärte die UNESCO den 23. April zum "Welttag des Buches". Nach katalanischem Brauch werden zum Namenstag des Heiligen St. Georg Rosen und Bücher verschenkt. Zugleich jährt sich am 23. April aber auch der Todestag von William Shakespeare und Miguel de Cervantes.

Wie in den vergangenen Jahren geben Stiftung Lesen und Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Partnern der Wirtschaft das Welttags-Buch "Ich schenk dir eine Geschichte" heraus. Dabei dreht sich diesmal alles um Abenteuergeschichten, die von bekannten Kinder- und Jugendbuchautoren verfasst wurden. Das Buch wird bundesweit an rund 750.000 Schüler verteilt. Dass auch blinde Schüler an dem Lesefest teilhaben können, ist dem Förderverein "Freunde der DZB" zu verdanken. Durch die Übernahme der Produktionskosten ist es der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) erneut möglich, das Welttags-Buch in Punktschrift zu übertragen und den rund 60 Blindenschulen kostenfrei zur Verfügung zu stellen.

Medizin:

Probanden für AMD-Studie gesucht

Im Rahmen einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten interdisziplinären Forschergruppe arbeiten die Universität und das Universitätsklinikum Regensburg an der Erforschung von Ursachen und Folgen von Netzhauterkrankungen. Ein Teilprojekt geht der Frage nach, ob es bei Erkrankungen der Makula zu Umstrukturierungen in den Seharealen des Gehirns kommen kann. Die Vermutung ist, dass Teile des Gehirns, die vormals Informationen aus der Makula verarbeitet haben, nach einer gewissen Zeit für die Verarbeitung von Seheindrücken aus dem äußeren Gesichtsfeld herangezogen werden können.

Für diese Studie, die unter Leitung von Professor Mark Greenlee (Institut für Experimentelle Psychologie der Universität Regensburg) in Zusammenarbeit mit Professor Horst Helbig (Direktor der Augenklinik des Universitätsklinikums Regensburg) durchgeführt wird, sollen über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren Patienten mit Makula-Erkrankungen sowie gesunde Kontrollpersonen mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) untersucht werden. In regelmäßigen Abständen (alle drei bis sechs Monate) werden Bilder des Gehirns aufgenommen, während verschiedene Sehaufgaben absolviert werden. Parallel findet eine augenärztliche Verlaufskontrolle statt.

Gesucht werden Teilnehmer, die an einer erblichen Netzhautdystrophie (z.B. Morbus Stargardt, Morbus Best, Zapfen-Stäbchen-Dystrophie) oder speziell an der trockenen Form der altersabhängigen Makula-Degeneration erkrankt sind. AMD-Patienten wird im Rahmen der Studie zudem ein Blickbewegungstraining angeboten, das zu einer Steigerung der Lesefähigkeit führen kann.

Interessenten wenden sich bitte an
Sabine Brandl-Rühle
Universitätsaugenklinik Regensburg
Tel.: 09 41 / 944-92 59
E-Mail: ruehle@eye-regensburg.de
www.uni-regensburg.de/FOR1075/teilprojekte_text

Max-Planck-Institut sucht geburtsblinde Probanden

Das Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig sucht geburtsblinde Probanden für eine Studie. Dabei soll erforscht werden, ob sich die Gehirnstruktur von blindgeborenen und sehenden Menschen grundsätzlich unterscheidet. Im Speziellen geht es um den primären visuellen Kortex  –  das ist der Bereich des Großhirns, der in unmittelbarer Verbindung mit den Augen steht, aber auch bei Geburtsblinden stark genutzt wird, zum Beispiel beim Lesen der Braille-Schrift. Die Untersuchung wird  –  ebenso wie bei der oben vorgestellten Studie  –  mithilfe eines MRT-Gerätes in einer Röhre durchgeführt. MRT steht für Magnetresonanztomografie und ist ein bildgebendes Verfahren, mit dem sich Aufnahmen des Körperinneren machen lassen.

Interessenten wenden sich bitte an
Dr. Robert Trampel
Tel.: 03 41 / 99 40 22 93
E-Mail: trampel@cbs.mpg.de oder
Dr. Derek Ott
Tel.: 03 41 / 99 40 161
E-Mail: ottd@cbs.mpg.de


Dazu Bild: Für die Forschung in die Röhre: Die Universität Regensburg und das Max-Planck-Institut Leipzig suchen Testpersonen

Ostern:

Jericho

Jesus gehört nicht in die Zeit der Selbstmordattentate und des geteilten Jerusalem. Trotzdem wartet der blinde Bartimäus auf seine Stimme. Eine biblische Geschichte, neu erzählt.


Ich bin der Blinde von Jericho, ein blinder Bettler wie eh und je. Ich hocke am Straßenrand der Oase und horche den Schritten der Leute nach, die mich hinter sich lassen wollen. Auf ihrem Weg nach Jerusalem kaufen sie Obst und Gemüse und leisten sich manchmal eine milde Gabe für meinen Bettelkorb. Bevor sie hinaufpilgern, dorthin, wo manchmal noch Schnee liegt, tummeln sie sich noch ein bisschen in Jerichos Sonne.

Bartimäus heiße ich. Nach meinem Vater. Hier in der Oase kennen mich alle: den Bettler, dem eine Granate das halbe Gesicht weggerissen hat. Besonders die Touristen haben Mitleid mit dem Opfer des Attentats, mit meinen ausgelöschten Augen. Zwar schauen sie regelmäßig an den Narben vorbei auf die Brille, aber ihr Mitleid zahlt sich in klingender, scheppernder, metallisch klirrender, manchmal über die Straße rollender Münze aus. Hemdsärmel streifen mich an der Schulter, wenn sie mir Almosen in den Korb werfen, immer von oben herab. Die Temperatur dieser Hände verrät mir den Grad ihres Bedauerns. Klick macht es, klick. Japanische Kameras konservieren meinen elenden Anblick. Wer schon nichts sehen kann, soll wenigstens betrachtet werden. Ich mache mich gut im Panoptikum, ich spiele eine wichtige Statistenrolle.

Vor dieser Kulisse hat Jesus nichts zu suchen, ich weiß. Jesus gehört nicht in die Geschichte der Bombenattentate und des geteilten Jerusalem. Die Wege zwischen Jericho und der Hauptstadt sind asphaltiert und schnell, viel zu gefährlich für Fußgänger. Und an den Mauern der Hauptstadt wird niemand mit Palmwedeln empfangen. Diese Szenen gehören zu den alten Filmen, die heute keiner mehr anschaut.

Trotzdem sitze und horche und warte ich auf seine Stimme. Ja, ich warte auf Jesu Stimme. Es ist eine ganz unsinnige Hoffnung; bloß weil ich blind bin und Bartimäus heiße, Bartimäus wie mein Vater und wie der Vater meines Vaters. Die Zeiten der Wunder sind vorbei, sagen die Leute, und wie würden sie sich aufregen, wenn ich plötzlich unter meinem Mantel hervorkriechen und nach dem Sohn Davids schreien würde, dem Sohn Davids, der sich meiner erbarmen möge, erbarmen!

Halt den Mund, Bartimäus. Oh, meine Fantasie erfindet schon ihre Proteste. Halt die Klappe, Schreihals, die Wunderheiler haben jede Menge zu tun, die berühmten Augenchirurgen, Starstecher und Hornhaut-Transplanteure haben auf Jahre hin keine Operationstermine mehr frei. Zu viele Splitter in zu vielen zerbombten Augäpfeln. Zu viele Balken vor den großen, teuren Kliniken. Zu viele Bretter vor ihrem und vor deinem Kopf, Bartimäus. Ach, halt den viel zu großen, viel zu anspruchsvollen Mund.

Klick, sagt es wieder. Und eine Münze rollt in den Korb. Ich greife in den klappernden Haufen und schätze meine heutige Ausbeute ab. Wie immer kommt zuviel zusammen, um zu verhungern. Wie immer muss ich zufrieden sein. Lieber wäre ich Masseur, Telefonist oder EDV-Fachmann als zu betteln. Heutzutage gibt es ja Möglichkeiten für uns Blinde. Aber das Betteln, das Warten hat mich geduldig gemacht, hat mich Beharrlichkeit gelehrt. Ich bleibe dabei, allem Augenschein zum Trotz: Davids Sohn wird kommen. Davon bringt kein Realo mich mehr ab.

Sobald ich den Druck seiner Sandalen unter meinen Hüften vibrieren spüre, stimme ich mein Geschrei an. Erbarme dich, erbarme dich meiner! Das kann er unmöglich überhören. Und das hört er auch, über das Abwinken der Leute hinweg. Und er ruft Bartimäus zu sich. Und Bartimäus wirft den viel zu engen, viel zu warmen Mantel von der Schulter. Und Bartimäus wankt auf seine Stimme zu, tapsig und schwankend und mit weit vorgestreckten Armen. Bartimäus ohne den Blindenstab. Bartimäus ohne Krücke.

Jetzt steht er mir gegenüber, ein balsamisch duftender, mittelgroßer Herr mit minzenem Atem. Er fragt mich: Was soll ich dir tun?

Und Bartimäus streckt die Hand nach der Rechten des Meisters aus, um ihre Temperatur zu schätzen. Und er packt die glühende Faust und schmuggelt die eigenen Finger in die Mulde. Und Bartimäus fühlt sich für Sekunden geborgen. Und spricht: Dass du mich führen lernst und neben mir gehst, um mir die Stolpersteine anzusagen. Das will ich, dass du mir tust. Dass du mich neben dir atmen und tasten lässt und auf mich wartest, wenn ich langsam bin. Und das wäre alles. Denn die Zeit der Wunder ist vorbei, und in Jerusalem warten die Henker.

Klick, macht es wieder. Ein Foto, ein Almosen für meinen klingenden Korb. Ich zähle mit schweißigen Fingern die Münzen und finde ihn auf Anhieb, den maserungslosen Hosenknopf.

www.susanne-krahe.de

Susanne Krahe  
ist von Hause aus Theologin und arbeitet heute als freie Autorin von Romanen, Erzählungen, Hörspielen und verschiedenen Rundfunk-Beiträgen. In Folge eines Diabetes ist sie im Jahr 1989 erblindet.


Dazu Bild: Die Heilung des blinden Bartimäus von Jericho; Ausschnitt eines Holzschnitts von Jan van Scorel, 1495-1562

Leben:

Roter Teppich für blinde Ladies

Blinde und erblindende Frauen schreiben über Weiblichkeit, Eleganz, Eitelkeit, Schönheit. Im vergangenen Herbst gab es den Aufruf zum Buchprojekt "Mut zur Schönheit". Die Zeit scheint reif zu sein für dieses Thema. Jedenfalls haben sich viele Frauen zum Schreiben verführen lassen. Die "Gegenwart" präsentiert eine erste Leseprobe.


Wie wähle ich Kleidung, Kosmetik oder Frisuren aus?

Meine Kleidung und Kosmetik, Schmuck und Accessoires wähle ich mithilfe meines inneren Auges aus. Natürlich bin ich auf die Beschreibungen anderer angewiesen, wenn es darum geht, Neues zu erwerben. Aber auch durch die Beschreibungen entstehen wieder Gedächtnisbilder, die ich mit meinem "Selbstporträt" abgleichen kann. Im Grunde verfahre ich wie eine Sehende: Ich sehe mir die Dinge an und entscheide dann, ob sie mir gefallen und zu mir passen. Der einzige Unterschied ist, dass ich mit meinem inneren Auge sehe und nicht mit meinem tatsächlichen.


Welche Beziehung habe ich zu Farben?

Farben sind nach wie vor sehr wichtig für mich und in meiner Vorstellung immer noch sehr dominant. Ich weiß von anderen Späterblindeten, dass deren Erinnerung an Farben mit der Zeit verblasst ist. Dieser Gedanke ist für mich beängstigend. Vermutlich halte ich deshalb so stark an Farben fest, umgekehrt scheinen aber auch sie an mir festzuhalten. So ruft Musik nicht nur Bilder in mir wach, sondern verstärkt auch Farben. Den gleichen Effekt haben fast alle Arten von Geräuschen. Leider ist das jedoch nur dann der Fall, wenn ich mich darauf einlasse, quasi genau "hinsehe", in besonderem Maße aber, wenn ich glücklich bin. Na ja, jedem erscheint die Welt bunter, wenn er glücklich ist.


Auf welche Weise sind die Begriffe Flirten/Partnerschaft/Erotik durch meine Blindheit geprägt?

Ich bin ein Mensch, der schon immer gern geflirtet und mit anderen, ob Mann oder Frau, geschäkert hat. Selbstverständlich hat sich daran nichts geändert, nur die Art und Weise ist durch meine Behinderung etwas eingeschränkt. Früher begann ein Flirt mit einem interessierten Blick, einem Lächeln und dann einem herausfordernden Blick ... was man eben so tut, um eine andere Person auf sich aufmerksam zu machen. Wenn ich mit der Blick-Lächeln-Blick-Kombination erfolgreich war, ergab sich meistens ein Gespräch, in dem man feststellen konnte, ob man einander riechen kann oder doch lieber verduftet. Diese taktisch strategische Blick-Lächeln-Blick-Kombination fällt nun natürlich weg und ich muss ohne Umschweife durch meinen unbändigen Witz und meine mitreißende Wortgewandtheit betören.  –  Aber jetzt mal ernsthaft: Seit fast sieben Jahren bin ich glücklich verheiratet und flirte unabhängig von meiner Behinderung nur noch ausgesprochen selten. Und was die Erotik in meiner Partnerschaft angeht, so empfindet mein Mann meine mittlerweile sehr taktile "Sichtweise" als ausgesprochen erotikfördernd.

Ilka Eberle (31)  
befindet sich infolge einer Zapfen-Stäbchen-Dystrophie im Prozess der Erblindung. Die freie Künstlerin schulte kürzlich zur Fachkraft für Textverarbeitung um.


Mut zur Schönheit

Die Sozialpädagogin Jennifer Sonntag und die klientenzentrierte Beraterin und Supervisorin Heike Herrmann, die im Herbst zu einem Buchprojekt aufgerufen haben, möchten ihren Autorinnen künftig mit voneinander unabhängigen Projektumsetzungen "Mut zur Schönheit" machen. Bislang sind über 30 Frauen aus ganz Deutschland und weit darüber hinaus dem Aufruf gefolgt. Egal ob 20 oder 80 Jahre alt, sie haben alle ihren persönlichen Schritt auf den roten Teppich geschafft.

Alter leben  –  Verantwortung übernehmen

Blindheit und Sehbehinderung treten häufig im Alter auf. Deswegen setzt sich der DBSV für Seniorenthemen ein. Und beteiligt sich am 9. Deutschen Seniorentag in Leipzig.


Seit geraumer Zeit finden alle drei Jahre bundesweite Seniorentage statt, zuletzt 2006 in Köln, davor in Hannover und Nürnberg. Der 9. Deutsche Seniorentag steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel und wird vom 8. bis 10. Juni 2009 im Congress Center Leipzig durchgeführt  –  unter dem Motto "Alter leben  –  Verantwortung übernehmen".

Für den Veranstalter, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO), seine 100 Mitgliedsverbände und die ca. 21 Millionen Senioren in Deutschland gehört beides zusammen: sein Alter leben, Dinge tun, die Freude bereiten, aber auch Verantwortung übernehmen  –  für sich und für andere, insbesondere für die nachfolgenden Generationen.

Der Deutsche Seniorentag ist für alle offen, nicht nur für ältere Menschen. Es gibt Tipps zu Themen wie Gesundheit, Wohnen oder Reisen im Alter. Wer Lust hat, kann Schnupperkurse von Sportvereinen besuchen oder beim Gedächtnistraining mitmachen. Diejenigen, die ehren- oder hauptamtlich mit älteren Menschen arbeiten, erhalten Impulse für ihre Tätigkeit. Während Wissenschaftler über neueste Forschungsergebnisse zum Thema "Altern" informieren, stellen Praktiker aus der Seniorenarbeit interessante und zukunftsweisende Projekte vor.

Der 9. Deutsche Seniorentag wird ein Ort der Diskussion sein. Politiker aus Bund, Ländern und Kommunen stellen sich aktuellen Fragen: Wie sieht die Zukunft unserer Sozialsysteme aus? Wie gestalten sich die Lebensbedingungen in unserer älter werdenden Gesellschaft? Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung und viele andere haben ihr Kommen bereits zugesagt.

Auf der begleitenden Ausstellung SenNova (Sen für Senioren, Nova für Neues) in der Messehalle 2 präsentieren Verbände und Unternehmen ihre Angebote für Senioren. Die thematischen Schwerpunkte Engagement, Wohnen und Gesundheit setzen jeden Tag neue Akzente. Als ordentliche Mitglieder der BAGSO planen der DBSV und DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf) einen Gemeinschaftsstand auf der SenNova. Dabei werden sie vom Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen und insbesondere seiner Leipziger Kreisorganisation unterstützt.

Das Programm des Seniorentags gliedert sich in acht ganztägige Foren zu Grundsatzfragen des Älterwerdens, umrahmt von rund 50 Workshops, bei denen die Besucher zu Mitmachaktionen eingeladen werden. Im Forum zur finanziellen Sicherung des Lebens im Alter wird DBSV-Präsidentin Renate Reymann sprechen. Dr. Johannes-Jürgen Meister vom DVBS hat einen eigenen Themenschwerpunkt in dem Forum übernommen, welches das selbstständige Leben und Wohnen im Alter zum Gegenstand hat. In einem Workshop geht die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) der Frage nach, welche Bedeutung DAISY für ältere Menschen hat, wenn die Sehkraft deutlich nachlässt.

Um Menschen mit Behinderung den Besuch des Seniorentages zu erleichtern, sorgt eine Arbeitsgruppe unter Mitwirkung der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe für größtmögliche Barrierefreiheit. So soll der Internetauftritt www.deutscher-seniorentag.de mit Unterstützung der DZB barrierefrei gestaltet werden. Dabei wird auch eine Verlinkung zum Leipziger Stadtführer für Menschen mit Behinderung gesetzt, um Tipps für die Fahrt zur Messe zu geben. Ein weiterer Service speziell für blinde und sehbehinderte Besucher sind die Großdruck- und DAISY-Ausgaben des Programms.

www.deutscher-seniorentag.de

Dr. Alfred Preuße  
Seniorenbeauftragter des DBSV


20 Jahre BAGSO

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) wurde 1989 gegründet, um eine "Lobby der Älteren" zu bilden. Über die ihr angeschlossenen 100 Verbände, zu denen seit Juli 2004 auch der DBSV gehört, vertritt die BAGSO die Interessen von etwa 13 Millionen Senioren in Deutschland. Zentrale Ziele sind, allen Menschen im Alter ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, ihnen die Chance zu geben, sich aktiv am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen und das öffentliche Meinungsbild über ältere Menschen positiv zu beeinflussen. Weiterhin geht es darum, die Gesunderhaltung zu fördern, Behinderungen auszugleichen und die pflegerische Versorgung zu verbessern. Die Arbeit der BAGSO wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

www.bagso.de


Dazu Bild: Plakatmotiv zum 9. Deutschen Seniorentag: Alt und Jung pflanzen einen Baum für die Zukunft

Testlabor:

DAISY für die Westentasche

DAISY-Player werden immer kleiner, denn der Trend geht zum mobilen Einsatz. Nach den Herstellern Bones und Humanware brachte nun auch die Firma Plextor ihr erstes Gerät im Handyformat auf den Markt. INCOBS hat den Plextalk Pocket PTP1 getestet.

Produktbeschreibung

Der PTP1 ist nicht nur zum Abspielen von DAISY-Büchern oder Musik gedacht, man kann mit ihm auch aufnehmen und selbst DAISY-Bücher erzeugen. Als Speichermedium wird nicht die gewohnte CD, sondern eine SD-Karte genutzt. Der Vorteil ist klar: Die Speicherkarte ist sehr viel kleiner als eine CD, das Gerät eignet sich somit hervorragend für den mobilen Einsatz. Außerdem bieten SD-Karten viel mehr Speicherkapazität als DAISY-CDs. Allerdings benötigt man einen PC oder einen "stationären" Plextalk-Player (PTR1 oder PTR2), um zunächst die CD auf die SD-Karte zu kopieren.

Mit den Maßen 11,2 * 5,5 * 1,6 Zentimetern und einem Gewicht von etwa 120 Gramm ist das Gerät mit einem Handy vergleichbar. Auf der Frontseite des PTP1 befinden sich Lautsprecher, Mikrofon und die verschiedenen Funktionstasten. An den Schmalseiten sind die Anschlüsse für Kopfhörer, externes Mikrofon, Netzteil und USB positioniert sowie der Einschub für die SD-Karte und der Lautstärkeregler.

Bedienung

Neben der Bedienungsanleitung in Schwarzschrift gibt es im Gerät selbst eine Online-Hilfe, die die wichtigsten Funktionen erläutert. Die Tasten des Gerätes sind gut fühlbar und lassen sich eindeutig voneinander unterscheiden. Der Druckpunkt ist deutlich zu spüren und durch ein leises Knacken auch hörbar. Der Nutzer wird durch die weibliche Sprachausgabe "Steffi" sowie durch einige Begleit- und Warntöne zuverlässig unterstützt.

Die vom Hersteller angegebene Laufzeit des mitgelieferten Akkus von ca. zehn Stunden wurde nach mehrmaligen Ladezyklen sogar um eine Stunde übertroffen.

Abspielfunktionen

Nachdem die gewünschten Dateien auf die SD-Speicherkarte kopiert wurden, kann der PTP1 DAISY-Bücher jeglicher Art problemlos abspielen. Er bietet alle Navigationsmöglichkeiten für das gezielte Ansteuern von Phrasen, Abschnitten, Lesezeichen und Titeln. Der eingebaute Lautsprecher klingt für seine Größe recht ordentlich, verzerrt aber den Klang, wenn die Lautstärke bis zur höchsten Stufe eingestellt wird.

Mit dem PTP1 ist es auch möglich, sich Dokumente im txt- und html-Format vorlesen zu lassen (Text-To-Speech-Funktion). Allerdings ist darauf zu achten, dass beim Abspeichern einer txt-Datei das Format "MS-DOS-Text" gewählt wird. Ansonsten werden Umlaute und andere Sonderzeichen falsch oder gar nicht gesprochen. Dieser Fehler ist übrigens auch bei der deutschsprachigen Online-Hilfe des Gerätes festzustellen.

Aufnahmefunktionen

Mit dem PTP1 können, wie von den Vorgängern PTR1 und PTR2 bekannt, DAISY-Titel im wav- oder mp3-Format aufgenommen werden. Diese werden auf der SD-Karte abgespeichert. Nach Anhören der Aufnahmen fiel sehr positiv auf, dass die Firma Plextor dem PTP1 ein eingebautes Mikrofon spendiert hat, mit dem klanglich ausgewogene Mitschnitte gemacht werden können.

Funktionen zum Aufnehmen und Bearbeiten sind im Vergleich zum PTR1 und PTR2 nur in eingeschränktem Maße vorhanden. So ist es beispielsweise nicht möglich, Passagen in bereits bestehende Aufnahmen einzufügen oder für verschiedene Abschnitte unterschiedliche Ebenen festzulegen.

Fazit

Für einen Preis von ca. 380 Euro bekommt der Anwender mit dem PTP1 nicht nur einen leistungsstarken DAISY-Player, sondern auch einen Rekorder mit den wichtigsten Funktionen. Die Bedienung des Geräts ist einfach und schnell erlernbar. Wer die Funktionen der PTR-Geräte gewohnt ist, wird vielleicht etwas enttäuscht sein, will er mit seiner neuen Errungenschaft Aufnahmen bearbeiten oder gar ein DAISY-Buch vorbereiten. Dafür kostet der PTP1 auch nur halb so viel wie sein "größerer Bruder", der PTR2.

Carsten Albrecht  
INCOBS  –  Informationspool Computerhilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte


Der vollständige Testbericht ist bei INCOBS nachzulesen: www.incobs.de/produktinfos/ daisy/einzeltest_ptp1.php


Dazu Bild: Leistungsstarker DAISY-Player mit Aufnahme-funktionen: der Plextalk Pocket PTP1 im Handyformat

Menschen:

"Was zählt, ist das Gefühl für den Moment"

Suleiman Rifai, 45

Wenn mich die Leute mit meinen Golfschlägern in der U-Bahn sehen, kichern sie. "Wie können Sie denn Golf spielen?", fragen sie. "Sie können den Ball doch gar nicht sehen!" Dann erkläre ich: Erst lernt man, den Schläger zu halten, dann Schwung zu holen und schließlich den Ball abzuschlagen.

Ich hätte mir nie in meinem Leben vorstellen können, Golf zu spielen, nie ... Es war eine Art Experiment, und vom ersten Tag an mochte ich die Atmosphäre im Golfclub. Was für ein Luxus! Ich nahm die Sinfonie der Vögel wahr, den Wind, der das Laub bewegte, das Geräusch von Schritten, den Duft von Gras. Vor allem aber hörte ich diese heitere Stille. Ein Klang, der einen umhüllt, der warm ist  –  Stille.

Man muss nicht sehen können, um Golf zu spielen. Golf ist nicht visuell  –  was zählt, ist das Gefühl für den Moment, ein Feeling, Vorstellungskraft. Es ist ein präzises Spiel, anspruchsvoll und nach innen gekehrt. Um sich alles im Kopf vorzustellen  –  Position, Winkel, Haltung, Schwung  –  braucht man seine ganze Kraft. Man braucht langsame Konzentration, muss im Einklang mit sich sein und Geduld lernen. Es ist entspannend und anspannend  –  ich liebe das. Das einzige, was ich nicht mag, ist den Ball zu verfehlen. Dann habe ich das Gefühl, versagt zu haben. Ich weiß, dass es keine Perfektion gibt, aber ich will sie jedes Mal erreichen.

Es ist auch eine Flucht. Jeden Tag zur Arbeit fahren, die U-Bahn nehmen ... Blinde Menschen haben ein stärkeres Bedürfnis zu fliehen als sehende. Wenn man blind ist, ist nichts einfach. Alles kann einem jederzeit passieren: Überall läuft man gegen Mauern, man kann sich an einem Pfosten stoßen, auf die Gleise der U-Bahn stürzen. Auch wenn man lernt, stark zu sein, ist es doch ermüdend, ständig damit umgehen zu müssen. Meine erste Flucht war der Tanz ... Ich bin in Tansania geboren. Mit 18 Jahren kam ich zur Rehabilitation nach New York. Da ich mich gut bewegen konnte, habe ich tanzen gelernt. Bewegung ist meine Therapie geworden, meine Art, Gefühle auszudrücken, Fröhlichkeit und Traurigkeit. Der Tanz hat mir Halt gegeben und viel Zuversicht. In der Bewegung steckt so viel Gefühl  –  Schmerz, Trauer, Freude. Das ist Freiheit, Leidenschaft, Kunst  –  verstehen Sie?

Tanz und Golf sind sich ähnlich. Man muss den Schläger und den Ball spüren, die Beine gespreizt, leicht nach vorn gebeugt, der Kopf geneigt. Man muss eine Art "Muskelgedächtnis" trainieren, damit der Körper die gleiche Haltung wiederholen kann, die gleiche Bewegung, unzählige Male. In gewisser Weise ist es eine Tanzbewegung ... anmutig, aber kraftvoll.

Heute übe ich sogar manchmal auf dem U-Bahnsteig. Mein Langstock ist wie der Golfschläger, irgendwie habe ich also schon fast mein ganzes Leben lang Golf gespielt. Ich versuche, langsam Schwung zu holen, ohne jemanden zu treffen (lacht). Dann fragen die Leute: "Was machen Sie da?" Und ich übe weiter meinen Schwung und wiederhole meine Erklärung.

Übersetzung: Irene Klein  


Menschen aus aller Welt

Eine Serie von Porträts blinder und sehbehinderter Menschen in Kooperation mit "Colors Magazine". Abdruck mit freundlicher Genehmigung von "United Colors of Benetton" aus "Without Colors  –  dedicated to the blind and visually impaired".

"Colors Magazine" Nr. 72 (zweisprachig: Englisch plus Italienisch, Spanisch oder Französisch) kann inkl. CD zum Preis von 10 Euro bestellt werden bei:

STAFF Srl, via Bodoni 24
20090 Buccinasco (MI), Italien
Tel.: 00 39 / 02 45 70 24 15
Mail: abbonamenti@staffonline.biz
www.colorsmagazine.com


Dazu Bild: In einem modernen Ballettsaal. Vor der hohen Panoramafensterfront mit Ballettstangen trainiert ein Mann, Mitte 40. Er ist dunkelhäutig, hat eine Glatze und trägt schwarze Leggings und ein schwarzes T-Shirt. Barfuß steht er auf seinem linken durchgedrückten Bein auf den Zehenspitzen, während das rechte Bein ausgestreckt auf der Stange ruht. Der durchtrainierte Körper ist angespannt, der Rücken kerzengerade, die Arme elegant ausgebreitet. Der Mann wirkt fast so, als würde er meditieren und als könne er stundenlang so stehen bleiben.

Beruf:

Zwischen Arbeitsagentur und Kuhstall

Nicht einmal jeder dritte Blinde im erwerbsfähigen Alter hat einen Job. Ohne kompetente Unterstützung bei der Arbeitssuche geht es nicht. Erste Anlaufstelle in Brandenburg ist der dortige Selbsthilfeverband. Nach 16 Jahren ist Regina Haar als Integrationsfachberaterin in den Ruhestand gegangen. Zeit für eine Zwischenbilanz.


In Brandenburg wollte man sich nicht das Heft aus der Hand nehmen lassen. Wer sollte blinde und sehbehinderte Menschen bei der beruflichen Integration besser beraten als die Selbsthilfe? Und so bewarb sich der Blinden- und Sehbehindertenverband Brandenburg (BSVB), als 1992 bei den damaligen Hauptfürsorgestellen Psychosoziale Fachdienste (PSD) zur Trägerschaft für gesellschaftliche Organisationen ausgeschrieben wurden. Allerdings, ein PSD für blinde und sehbehinderte Menschen war zunächst gar nicht vorgesehen. Es ging eher um geistig und psychisch behinderte Menschen. Viele dieser Menschen verloren ihre Arbeit und konnten ohne fremde Hilfe keinen neuen Arbeitsplatz finden. Das war bei blinden und sehbehinderten Menschen nicht anders. Also nahm der BSVB die Richtlinie zum Erlass der PSD unter die Lupe, um sie auf die Belange von Menschen mit Seheinschränkungen abzustimmen.

Die Frau der ersten Stunde war Regina Haar. Von 1992 bis Ende 2008 war sie Integrationsfachberaterin für blinde und sehbehinderte Menschen im Land Brandenburg. "Das waren meine besten 16 Jahre", bilanziert sie. "In der gesamten Zeit konnte ich weit mehr als 1.000 Klienten betreuen." Dabei geht es immer darum, entweder eine Arbeit zu finden und den Arbeitsplatz behindertengerecht auszugestalten oder einen bestehenden Arbeitsplatz zu erhalten. Um vor Ort mit den Menschen zu sprechen, ist Regina Haar jährlich bis zu 20.000 Kilometer durch das Land gefahren. Auf unzählige Arbeitsplatzbegehungen schaut sie zurück, auch an ungewöhnlichen Orten wie einem Kuhstall oder einer Weinkellerei. Viele Arbeitgeber sind äußerst dankbar für das Angebot, bei der Einrichtung eines Arbeitsplatzes für einen blinden oder sehbehinderten Menschen unterstützt zu werden. Bei späterblindeten Menschen muss zunächst geprüft werden, ob sie weiterhin in ihrem Beruf tätig sein können. Ist dies nicht der Fall, muss ermittelt werden, wer für die Finanzierung einer Berufsfindung oder einer Umschulung zuständig ist.

Nach Problemen befragt, sagt Regina Haar: "Als Interessenvertreterin meiner Klientel bin ich bei Behörden nicht nur einmal ins Fettnäppchen getreten. Ich musste lernen, dass Beamte keine Fehler machen." Zu lange Bearbeitungszeiten von Anträgen sind klare Verstöße gegen gesetzliche Regelungen. Besonders die Bestimmungen im Sozialgesetzbuch (SGB) IX werden ausgehebelt. Krankenkassen, Deutsche Rentenversicherung und Agentur für Arbeit verweisen nur zu gern auf ihre eigenen Regelungen. Manche wissen gar nicht, dass sie Rehabilitationsträger sind. Das sei besonders ärgerlich, wenn es sich um Hilfsmittel für blinde oder sehbehinderte Studenten handelt. Einige Sozialämter erklären unverfroren, dass sie dafür nicht zuständig seien. Zum Teil muss mehrfach nachgefragt werden, was aus einem Antrag geworden ist, für den man umfangreiche Recherchen angestellt und Stellungnahmen geschrieben hat.

"Es gab auch Klienten, die aufgaben", erzählt Regina Haar weiter. "Ihnen erschien alles zu kompliziert. Oft mangelt es an Unterstützung durch die Familie. Wer lange nicht mehr arbeitet, hat keine richtige Tagesstruktur mehr." Oder es gehen Arbeitsplätze verloren, weil mit den Betroffenen und den Arbeitgebern nicht früh genug geredet wird. In diesen Fällen wird der IFD erst im Nachhinein informiert. Wenn nach der Erblindung die Ausübung einer beruflichen Tätigkeit nicht mehr möglich ist, kommt es darauf an, die betroffenen Menschen wenigstens sozial und finanziell abzusichern. Das erfordert manchen Kampf mit der Rentenversicherung. "Für einige Klienten konnte ich hohe Nachzahlungen erwirken", freut sich Regina Haar.

"Genervt hat mich die ganzen 16 Jahre", so Regina Haar weiter, "dass sich der BSVB und damit auch ich ständig dafür rechtfertigen mussten, warum die damalige Entscheidung richtig war, dass wir diesen Dienst erhalten haben." Es gibt Neider im Land Brandenburg, die bis heute nichts unversucht lassen, den IFD beim BSVB in Frage zu stellen. Und noch etwas liegt der langjährigen Integrationsfachberaterin am Herzen: "Der IFD für blinde und sehbehinderte Menschen im Land Brandenburg ist keine exotische Erscheinung. Der BSVB hat mit allen Trägervereinen der anderen IFDs eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Sobald im Rahmen der Berufsbegleitung oder bei der Vermittlung blinder bzw. sehbehinderter Menschen Probleme auftauchen, werden wir einbezogen. Wir legen großen Wert auf die Feststellung, dass man diese Menschen nicht so nebenbei und irgendwie mitbetreuen kann."

Am 31. Dezember 2008 ging Regina Haar in den Ruhestand. Nicht nur die Vorstände des BSVB, sondern auch viele Menschen bedankten sich für ihre Arbeit und ihr persönliches Engagement. Und für den BSVB steht fest: Der Integrationsfachdienst für blinde und sehbehinderte Menschen im Land Brandenburg, der im Auftrag des Integrationsamtes in Trägerschaft des BSVB geführt wird, geht weiter. Neue Ansprechpartnerin für alle beruflichen Fragen von der Berufsfindung über Arbeitsassistenz und Kündigungsschutz bis zu Umschulungsangeboten ist die Sozialpädagogin Anja Brettschneider.

Joachim Haar  
Geschäftsführer des BSVB


Integrationsfachdienst Brandenburg

Anja Brettschneider
E-Mail: brettschneider@ifd-brandenburg.de
Wöchentliche Telefonsprechstunde: dienstags, 13 bis 17 Uhr
03 55 / 225 49


Dazu Bild: Half vielen Menschen bei Suche oder Erhalt eines Arbeitsplatzes: Integrationsfachberaterin Regina Haar

Integrationsfachdienste

Seit vielen Jahren bestehen in einzelnen Bundesländern Unterstützungsangebote für blinde und sehbehinderte Menschen bei der beruflichen Teilhabe. Der erste Fachdienst mit besonders qualifizierten Beratern wurde am 1. Januar 1989 beim damaligen Bayerischen Blindenbund im Rahmen eines zweijährigen Modellversuchs eingerichtet mit dem Ziel, die berufliche Integration durch einen so genannten Arbeitsassistenten zu verbessern. Es folgten ähnliche Fachdienste in Brandenburg, Hessen und im Rheinland, die an die Selbsthilfeverbände angeschlossen waren.

Von Oktober 2001 bis März 2004 sorgte das Modellprojekt "Beratungsdienstleistung für Integrationsfachdienste zugunsten blinder und sehbehinderter Menschen (BIBS)", angesiedelt bei Berufsbildungs- bzw. Berufsförderungswerken, für eine deutlich stärkere Unterstützung. Im Laufe der Zeit waren zwei Trends zu erkennen:

  • Die Verantwortung für die fachspezifische Unterstützung verlagerte sich von den Auftraggebern zu den Integrationsfachdiensten als eigene Rechtsträger. Dies hatte zum Beispiel in Bayern zur Folge, dass 40 Prozent der Stellenanteile vom Selbsthilfeverband zu neu gegründeten Fachdiensten wechselten.
  • Die vertraglichen Verbindungen zwischen Fachdiensten, die bei den Selbsthilfeverbänden verblieben, und den regionalen Integrationsfachdiensten wurden intensiviert. Wo dies nicht geschah, ging das Auftragsvolumen zurück und führte wie beispielsweise in Hessen dazu, dass der Fachdienst aufgelöst wurde.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind Fachdienste für blinde und sehbehinderte Menschen in unterschiedlicher Trägerkonstellation bekannt. Ein großer Teil des Angebots wird in Folge des BIBS-Projekts von den Berufsförderungswerken getragen. Die Selbsthilfeverbände treten in Brandenburg und in einigen bayerischen Bezirken als Träger auf, im Rheinland in Kooperation mit dem BFW Düren. In Oberbayern und Unterfranken sind die Fachberater für blinde und sehbehinderte Menschen vom Selbsthilfeverband zu den neu gegründeten Gesellschaften gewechselt. Auch in Hamburg, wo eine Kooperation mit der Außenstelle des BFW Düren besteht, sind die Fachberater beim Integrationsfachdienst angestellt. Versorgungslücken bestehen derzeit in Berlin, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Ziel muss es sein, Expertenwissen zu erhalten und überall dort aufzubauen, wo es noch nicht verfügbar ist. Dabei ist zu definieren, welches Fachwissen bei der Erlangung oder Sicherung beruflicher Integration notwendig ist, um blinden und sehbehinderten Menschen die durch das Sozialgesetzbuch (SGB) IX geforderte besondere Unterstützung gewähren zu können.

Andreas Lehmann  
IFD-Fachberater im Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund und Mitarbeiter im Netzwerk berufliche Teilhabe

Verkehr:

Ein Flughafen soll barrierefrei werden

Auf dem Gelände des Flughafens Schönefeld entsteht derzeit das neue Drehkreuz mit dem vorläufigen Namen BBI  –  Berlin Brandenburg International. Ein Prestigeprojekt, bei dem sich die Selbsthilfe mit Nachdruck für Barrierefreiheit einsetzt. Die "Gegenwart" ist dabei und berichtet in loser Folge über den Verlauf der Verhandlungen, diesmal über das geplante Leitsystem.


Um sich in öffentlichen Gebäuden eigenständig zurechtzufinden, sind Leitsysteme für blinde und sehbehinderte Menschen unerlässlich. Kein Wunder, dass dieses Thema im Arbeitskreis Barrierefreies Bauen am Flughafen BBI breiten Raum eingenommen hat. Ähnlich wie am Berliner Hauptbahnhof wird auch hier auf ein Zusammenspiel zwischen taktil und optisch erkennbaren Leitstreifen im Boden und ergänzenden taktilen und akustischen Informationen gesetzt.

Die Auswahl der Leitstreifen und Aufmerksamkeitsfelder beschäftigte den Arbeitskreis über einen längeren Zeitraum. Da bis zur Eröffnung des Flughafens noch einige Zeit verstreichen wird, stand für die Vertreter des DBSV frühzeitig fest, dass man nicht mit den bisherigen normgerechten Profilen von 20 Millimeter Achsabstand der Rippen arbeiten wollte. Stattdessen sollten Profile mit breiteren Abständen eingesetzt werden, die erst mit der überarbeiteten Norm für Bodenindikatoren DIN 32984 eingeführt werden. Als Vorlage wurde sowohl für innen als auch für außen das für Berlin vereinbarte 50-Millimeter-Profil herangezogen.

Eine positive Verlegung, also über den Bodenbelag hochstehend und damit erheblich besser ertastbar, war glücklicherweise schnell vereinbart. Schwieriger jedoch war die Frage der Rippenabstände, wobei es ästhetische Vorbehalte der Architekten und praktische Bedenken der Rollstuhlnutzer gab. Letztlich fiel die Wahl doch auf unterschiedliche Querschnitte für innen und außen  –  die Berliner Rippe für die Vorfahrten, wo mit mehr Verschmutzung gerechnet werden muss, und ein schmaleres Profil mit 31 Millimetern Achsabstand für innen, wo die taktile Erkennbarkeit durch glattere Umgebungsbeläge dennoch sichergestellt ist.

Als Aufmerksamkeitsfeld soll auf Vorschlag der Architekten das bereits im Hauptbahnhof verwendete Waffelfeld eingesetzt werden. Dabei gibt es allerdings das Problem, dass man das Feld leicht überfährt, wenn man die Rippen als "Führungsschiene" nutzt. Dieses Einhängen des Stockes ist nicht sinnvoll, kann sogar gefährlich sein, wird aber trotzdem oft angewandt. Deshalb wird die Waffelstruktur nun um 45 Grad gedreht, so dass man auf jeden Fall abgestoppt wird.

Beide Strukturen werden aus Naturstein extra angefertigt. Der Kontrast zwischen den Bodenindikatoren und dem Material für den Bodenbelag erschien dem Arbeitskreis als ausreichend, zur Absicherung wurde aber eine Kontrastmessung gefordert. Nach mündlicher Auskunft soll das Ergebnis die geforderten Werte der Bodenindikatorennorm einhalten. Die eigentlich gewünschten höheren Werte nach einem Handbuch aus dem Jahr 1996 des damaligen Bundesministeriums für Gesundheit ließen sich leider nicht durchsetzen.

Parallel zur Auswahl der Materialien wurde die Wegeführung diskutiert, die in Detailpunkten zu unverständlichen Konfrontationen im Arbeitskreis führte. Grundsätzlich ist im Konzept die eigenständige Erreichbarkeit eines zentralen Punktes vorgesehen, an dem persönliche Hilfe erhalten werden kann. Anspruch des DBSV war es aber, für Ortskundige auch die Sicherheitskontrollen in das System einzubeziehen. Da man heutzutage bereits über Internet einchecken kann, wäre es für manche Reisende nur logisch, direkt zur Kontrolle zu gehen. Die sich an diesem Punkt entzündende Diskussion um Eigenständigkeit und Fürsorge war sehr unbefriedigend  –  zumal sie nicht, wie eher erwartet, mit dem Flughafenbetreiber, sondern mit den anderen im Arbeitskreis vertretenen Behindertenverbänden geführt wurde. Hier wurde eine gewünschte selbstständige Nutzung missgedeutet als eine vorgeschriebene und nicht erkannt, dass damit nicht die Hilfe durch Personal in Frage gestellt werden sollte. Aus dieser Beobachtung ergibt sich die politische Forderung an die Behindertenselbsthilfe, in Fragen der Barrierefreiheit koordinierter vorzugehen, um nicht weniger wohlwollenden Bauherren Gelegenheit zu bieten, die Interessen mobilitätseingeschränkter Nutzer gegeneinander auszuspielen.

Doch zurück zur Wegeführung: Nach einer Verständigung auf geeignete Wege vom ankommenden Nahverkehr zum zentralen Servicepunkt in der oben liegenden Abflughalle unter Einbeziehung der Treppenanlagen und Aufzüge wurden erste Zeichnungen zur Durchsicht vorgelegt  –  was auch dringend nötig war. Denn in der über den Bahnsteigen liegenden Zwischenebene waren lediglich die Bahnsteigtreppen untereinander verbunden, nicht aber die Treppenanlagen in die darüberliegende Ankunftshalle angeschlossen. Auch war die Gestaltung der Aufmerksamkeitsfelder bei Richtungswechseln und Abzweigungen nicht praxistauglich geplant. Zum Auffinden der WC-Anlagen, die nicht in das taktil-optische Leitsystem eingebunden sind, wurden kurze Leitstreifenstücke ergänzt, die in freie Gänge und Hallen hineinragen und bei einer Orientierung entlang den Wänden für Aufmerksamkeit sorgen.

Eine Besonderheit ergab sich daraus, dass die Treppenanlagen zwischen der Ankunfts- und der Abflugebene nicht wie üblich mit seitlichen Fahrtreppen versehen sind. Stattdessen wurden schmalere feste Treppen rechts und links von der mittig liegenden Fahrtreppe angeordnet, die von sehenden Menschen überwiegend in jeweils einer Richtung genutzt werden (Stichwort Rechtsverkehr). Schließt man nur eine Treppe an das Leitsystem an, ergibt sich also in einer Richtung ein Problem mit den entgegenkommenden Fluggästen. Somit ist ein Anschluss beider Treppen unumgänglich. Dies geht leider auf Kosten der Übersichtlichkeit, da sich die Anzahl der Aufmerksamkeitsfelder im quer vor den Treppen verlaufenden Streifen vervielfacht. An diesem Punkt sieht man sehr deutlich, dass die Barrierefreiheit ein Planungsaspekt ist, der frühzeitig mitbedacht werden muss und der bei einem nachträglichen Überstülpen wie in diesem Fall zu unglücklichen Lösungen führen kann.

Aufgrund der Komplexität des Flughafengeländes sind die taktil und optisch erkennbaren Leitstreifen alleine nicht ausreichend. Die vielen möglichen Wege müssen ergänzend durch schriftliche Hinweise erläutert werden, wofür taktile Schilder an die Handläufe und auf einzelne Säulen montiert werden. Die Informationen sollen sowohl in Braille als auch in taktiler Schwarzschrift zur Verfügung stehen. Für diese Schilder fordert der DBSV eine Bemusterung, um auch hier die Praxistauglichkeit zu gewährleisten. Ebenfalls notwendig und auch vorgesehen sind akustische Ansagen an den Aufzügen.

(Fortsetzung folgt)

Peter Woltersdorf,  
Architekt für Barrierefreies Bauen beim Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin (ABSV)


Im nächsten Beitrag zum BBI wird es um die barrierefreien WC-Anlagen und die Ausführung der Treppenstufen gehen. Bisherige Themen: Projektvorstellung ("Gegenwart" 11/2008).


Dazu Bild: Vorbild Berliner Hauptbahnhof: Handlaufbeschriftung in Punktschrift und Leitstreifen mit Aufmerksamkeitsfeld

Medien:

Bücher

Doch die Sünde ist scharlachrot

Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei

Endlich hat seine Fangemeinde ihn wieder: Detective Superintendent Lynley ermittelt wieder, wenn auch gegen seine Absicht. In Cornwall, wohin Lynley nach einem Schicksalsschlag geflohen ist, ist er zu einer einsamen Klippenwanderung aufgebrochen. Dabei liegt ihm dann der Tote sozusagen vor den Füßen. Als Polizist von New Scotland Yard, wenn auch augenblicklich in Urlaub, wird er in die Ermittlungen eingebunden. Auch seine Partnerin Detective Sergeant Havers eilt herbei, um ihm zur Seite zu stehen. Wie immer ermitteln die beiden auf ihre eigenwillige Art und Weise. Schnell ist der Leser in den neuen Fall verwickelt und auf der Suche nach den Motiven der Verdächtigen.

Ein gut geschriebener Krimi mit hohem Unterhaltungswert. Was bleibt nach 1461 spannenden Minuten? Die Hoffnung auf den nächsten Fall.

Elizabeth George: Doch die Sünde ist scharlachrot
Blanvalet
Sprecherin: Lisa Bistrick
1 CD DAISY (1461 Minuten)

Helmut Schmidt: Außer Dienst

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei

25 Jahre nach dem Ende seiner Amtszeit als Bundeskanzler zieht Helmut Schmidt Bilanz und äußert sich gewohnt deutlich zu zentralen Fragen unserer Zeit. Es handelt sich nicht um die autobiografische Rückblende auf ein politisches Lebens- und Gesamtwerk. Im Gegenteil: Schmidt, der Pragmatiker, möchte seine Erfahrungen angesichts einer völlig veränderten politischen Weltlage zur Verfügung stellen. Und schreibt sachlich und fundiert über die Finanzmärkte in heutiger Zeit, die Guillaume-Affäre, die Globalisierung, den "Sonderfall" der neuen Bundesländer oder die radikal veränderte Rentensituation.

Kürzlich ergab eine Umfrage, dass für 80 Prozent der Deutschen Helmut Schmidt der ideale Kanzler wäre, würde nicht sein Alter dagegen sprechen. Der Altkanzler, dessen 90. Geburtstag gerade gebührend gefeiert wurde, rangiert im Bewusstsein der Deutschen immer noch als Staatsmann par excellence. Und eine solch hochrangige Persönlichkeit erlaubt es sich nun, eine "außerdienstliche" Bilanzierung seines politischen Erfahrungsschatzes vorzulegen. "Denn", so Schmidt verschmitzt bescheiden, "vielleicht könnte doch einer von den Jüngeren daraus einen Nutzen ziehen."

Helmut Schmidt: Außer Dienst
Siedler Verlag
Sprecher: Thor W. Müller
1 CD DAISY (820 Minuten)

Die heimliche Päpstin

Ein Buch-Tipp von Jörg Klemm, Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig

Im Mittelpunkt dieses im 10. Jahrhundert in Rom spielenden Romans steht eine machtbesessene Familie und deren rücksichtsloser Kampf, den Heiligen Stuhl zu besetzen. Erzählt wird die Geschichte Theodoras und ihrer Tochter Marozia aus der Sicht der Amme Aglaia. Sie schildert die Ereignisse objektiv und kompromisslos. Marozia hat sich den Plänen ihrer Mutter zu fügen. Sie muss einen ungeliebten Mann heiraten und sich dem Papst hingeben, der Vater ihres ersten Sohnes wird. Doch Marozia findet eine ganz eigene Antwort auf diese Erniedrigungen: Ihr Kind soll den Heiligen Stuhl besteigen. Marozia will Kaiserin werden  –  und "heimliche Päpstin".

Der Autor lässt eine längst vergangene Zeit aufleben, in der ein Menschenleben unbedeutend ist und Moral wenig zählt. Die katholische Kirche erscheint als reinster Sündenpfuhl, in dem Päpste Geliebte haben und ihre unehelichen Kinder protegieren. Entscheiden Sie selbst, ob der Weg, den Theodora und Marozia gehen, unmoralisch ist oder ob diese Frauen so handeln müssen, um sich in ihrer Welt durchzusetzen.

Frederik Berger: Die heimliche Päpstin
Rütten & Loening
Sprecherin: Sylke-Kristin Deimig
1 CD DAISY (1027 Minuten)


Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind inzwischen 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenhörbüchereien ausgeliehen werden. Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei vor

Ort oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.infoo


Liebe allein genügt nicht

Beziehungsstress? Ein Hörbuch hilft. "Liebe allein genügt nicht  –  wie Beziehungen lebendig bleiben" heißt der dritte Titel in der ATZ-Reihe "Ratgeber Lebensfragen". In jeder Beziehung gibt es Phasen, in denen die Partner nicht ein Herz und eine Seele sind. Die eigenen Familienerfahrungen und Einflüsse von außen belasten die Harmonie. Erich Zilien beschreibt an vielen Beispielen die Irrwege im Beziehungslabyrinth und zeigt, wie man ihnen ausweicht. Zilien ist Diplom-Psychologe und arbeitet seit mehr als 20 Jahren für blinde und sehbehinderte Menschen.

Erich Zilien: Liebe allein genügt nicht
1 CD DAISY (ca. 12 Stunden)
Preis: 14,50 Euro


Bestellungen bei
ATZ e.V.  –  Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Postfach 1421, 37594 Holzminden
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de


Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen gibt die Hörzeitungsauskunft der ATZ im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg

Aus der Fürsorge in die Selbstständigkeit

Zum 200. Geburtstag von Louis Braille und zum 100-jährigen Bestehen des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg haben Rolf und Susanne Zacharias ein Buch mit dem Titel "Aus der Fürsorge in die Selbstständigkeit  –  Die Blindenselbsthilfe in Hamburg im Wandel der Zeit" veröffentlicht. Durch die Erfindung der Punktschrift haben blinde Menschen im 19. Jahrhundert erstmals Zugang zu Bildung erhalten. Der Weg für eine kleine Revolution war frei: Blinde Menschen befreiten sich von der Fürsorge der Sehenden und begannen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Das Buch zeichnet im ersten Teil die Entwicklung der Blindenselbsthilfe in Hamburg nach und bietet im zweiten Teil eine umfangreiche Datentafel, die laut Autoren "weit über den Tellerrand" hinausreicht und deshalb auch für Nicht-Hamburger interessant sein dürfte.

Rolf und Susanne Zacharias: Aus der Fürsorge in die Selbstständigkeit
Books on Demand
Paperback, 152 Seiten, Großdruck
Preis: 10,95 Euro
Hörbuch und Punktschriftausgabe in Vorbereitung

Hörfilme

Underdogs

Er ist introvertiert, hat einen beeindruckenden Brustkorb und fragt nicht zweimal, bevor er zuschlägt: Häftling Mosk trainiert verbissen für die gefängnisinternen Meisterschaften im Gewichtheben. Dass die neue Gefängnisdirektorin ein Programm etablieren möchte, bei dem ausgewählte Häftlinge Hundewelpen zu Blindenhunden ausbilden, ist ihm schnurz. Dennoch bewohnt plötzlich ein niedliches Hundebaby seine Zelle, und er muss sein Bestes geben, um der piepsenden und pinkelnden Welpe die nötigen Befehle beizubringen. Mosks Ablehnung dem Hündchen gegenüber lässt das Ausbildungsziel in weite Ferne rücken. Zudem zieht er den Zorn seiner Mitinsassen auf sich, die das Projekt durch seine Verweigerungshaltung gefährdet sehen und den Vierbeinern ihrerseits voller Elan "Sitz", "Platz" und "Bleib" einbläuen. Aber die größte Prüfung steht allen harten Kerlen noch bevor.

Underdogs
Komödie, D 2008
Drehbuch und Regie: Jan Hinrik Drevs
Mit Thomas Sarbacher, Clelia Sarto, Hark Bohm, Ingo Naujoks u.a.
Hersteller: Universal
Audiodeskription: Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG) mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Mensch und Tier, Freiburg


Die DVD ist für 19,95 Euro bei der DHG erhältlich:
Tel.: 030 / 23 55 73 40
E-Mail: service@hoerfilm.de

Sport:

Fußball

Alles für die Fans der Deutschen Blindenfußballbundesliga

Die zweite Saison der Deutschen Blindenfußballbundesliga (DBFL) ist angepfiffen. Und die Fans sind dabei. Für sie hat der DBSV ein großes Servicepaket zusammengestellt. "voy" ist die akustische Stadionzeitung zur Liga  –  mit umfangreichen Infos zum Blindenfußball, wie er funktioniert, welche Regeln gelten, was man als Zuschauer beachten muss, wie man zu den Spielen kommt und natürlich mit der aktuellen Tabelle und dem Spielplan. Damit blinde und sehbehinderte Fans im Stadion das Spielgeschehen hautnah verfolgen können, wird es einen Hörkommentar geben. Außerdem ist eine Live-Übertragung der Spiele im Internetradio geplant.

"voy" liegt an allen Spielorten auf CD zum Mitnehmen und auf mp3-Spieler zum Ausleihen bereit. Wer nicht vor Ort ist, kann die kostenlose Stadionzeitung als DAISY-CD beim DBSV bestellen,

Torsten Resa
Tel.: 030 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org.

"voy" kann auch unter www.blindenfussball.info als Text- oder Audiodatei heruntergeladen werden. Im Internet gibt es auch das DBSV-Tippspiel, das mit interessanten Preisen lockt.

Wer ohne sehende Begleitung zu den Spielen der DBFL kommen will, kann das Begleit- und Betreuungspersonal im Stadion in Anspruch nehmen. Die Besucher können von der nächsten Haltestelle abgeholt werden und Hilfe bei der Orientierung im Stadion bekommen. Auch dieser Service ist kostenfrei, eine Voranmeldung beim DBSV ist unbedingt erforderlich (Kontakt: Torsten Resa, siehe oben).

(Auf der DAISY-Ausgabe der "Gegenwart" hören Sie "Mit dem Ohr am Ball", ein Feature von Rainer Schildberger)

1. Internationales Turnier für Frauen im Blindenfußball

Zusammen mit der SSG Blista Marburg und der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista) lädt der DBSV vom 13. bis 15. November 2009 zum 1. Internationalen Frauen-Blindenfußballturnier nach Marburg ein. Schon jetzt betreiben etwa 25 Frauen in den verschiedenen deutschen Blindenfußballteams diesen Sport. Auch in anderen Ländern trainieren Frauen. Spezielle Spiele und Turniere für Frauen gibt es aber noch nicht. Mit der Weltpremiere in Marburg will der DBSV der schönsten Nebensache der Welt auch für Frauen einen kräftigen Kick geben. Die bisherigen Spielerinnen sind aufgerufen, sich zu Teams zusammenzuschließen. Neueinsteigerinnen sind herzlich willkommen.

Nähere Informationen beim
DBSV
Torsten Resa
Tel.: 030 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@ dbsv.org
www.blindenfussball.info

Skat

Ergebnisse des Skatturniers in Weimar

Vom 9. bis 11. Januar 2009 fand zum achten Mal das jährliche Skatturnier in Weimar statt. Mit 30 aktiven Spielern konnten die Veranstalter einen neuen Teilnehmerrekord melden. Nach drei Runden standen die Sieger fest: Platz drei belegte mit 3.624 Punkten Volker Seidel aus Weimar, auf Platz zwei kam Rainer Hahn aus Eschborn mit 3.680 Punkten. Mit 3.729 Punkten sicherte sich Hugo Ueberberg aus Bonn den Turniersieg.

Torball

Qualifikation zur Torball-Meisterschaft

Die Tickets für die Deutsche Meisterschaft im Torball sind vergeben. Der erste Teil der Qualifikation fand am 24. Januar 2009 in Wilhelmshaven statt. Zehn Teams traten an, aber nur vier Mannschaften konnten eine Runde weiter kommen. Und das waren Frankfurt 1, Braunschweig, Dortmund 1 und Borgsdorf. Der zweite Teil der Qualifikationsrunde wurde am 31. Januar 2009 in Landshut ausgetragen. Die SG Baden gewann das Turnier vor der SG Landshut. Außerdem qualifizierten sich die Mannschaften aus Nürnberg, München und Augsburg. Die Deutsche Meisterschaft im Torball findet am 14. März in Dortmund statt. Was beim Redaktionsschluss noch in der Zukunft liegt, ist beim Erscheinen der "Gegenwart" bereits Vergangenheit.

Aus den Ländern:

Baden-Württemberg

Hirsch Band trifft Stuttgarter Kammerorchester

Was war das für eine erfrischend witzige und bemerkenswerte musikalische Darbietung! Bemerkenswert deshalb, weil die Mitglieder der Hirsch Band blind oder sehbehindert sind und allein nach Gehör Musik machen. Bemerkenswert aber auch, weil sie mit dem Stuttgarter Kammerorchester auftraten. "Reite, reite Cowboy!" heißt die Western-Romanze, die die beiden Ensembles am 17. Februar 2009 im Gemeindesaal der Stuttgarter Erlöserkirche auf die Bühne brachten.

Orchester-Intendant Max Wagner führte in Cowboykluft durch das Stück und erzählte die Geschichte vom jungen Nick, der auszieht, ein neues Leben zu beginnen. Auf diesem Weg muss er allerlei Gefahren bestehen und den Schurken Django zur Strecke bringen, bevor er mit der Saloon-Tänzerin Betty seine erste eigene Ranch beziehen kann. Musikalisch bewegt sich die Liebesgeschichte auf "Wild-West-Niveau"  –  zwischen Unterhaltungsmusik, alten Schnulzen und Gassenhauern.

Auf beiden Seiten war die Begeisterung für die Musik ebenso zu spüren wie der Feuereifer und die Fröhlichkeit, die dieses Projekt begleitet haben. Eine Fortsetzung der musikalischen Zusammenarbeit wurde von Wagner in Aussicht gestellt. Darauf dürfen sich nicht nur die Musiker freuen, sondern auch die Zuhörer.

Sabine Lebherz  
Nikolauspflege Stuttgart


Dazu Bild: Versteht sich auf den Wilden Westen: die Hirsch Band der Nikolauspflege

Nordrhein-Westfalen

Höchste Auszeichnung für Karnevalist Hubert Pützfeld

Seit 50 Jahren gehört Hubert "Bubi" Pützfeld, der auch Leiter der Fachgruppe Industriearbeiter und Handwerker im Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen ist, dem Elferrat der Karnevalsgesellschaft (KG) "Nett un Oerndlik" an. Horst Wuttge-Meyer, Präsidiumsmitglied des Bundes Westfälischer Karneval, überreichte Pützfeld in der Gala-Sitzung der KG den Verdienstorden in Gold mit Brillanten, die höchste Auszeichnung des Bundes Deutscher Karneval.

"Wir wollen einen Mann ehren, der hier in Ahlen im Karneval eine Institution ist. Ein Mann, der den Karneval in seinem Herzen sieht", meinte Wuttge-Meyer in Bezug auf die Tatsache, dass "Bubi" Pützfeld blind ist. Mit dem funkelnden Orden um den Hals und der großen Ehrenurkunde in Händen nahm "Bubi" Pützfeld sichtlich überrascht und gerührt auch die Ankündigung von KG-Präsident Hermann Hagedorn entgegen: "Bubi bekommt beim Rosenmontagszug einen eigenen Wagen, von Pferden gezogen."

Seine Karriere bei den "Sündenkarnevalisten" begann Hubert Pützfeld im Jahre 1957 bei der Garde, zwei Jahre später wurde er in den Elferrat gewählt. Fast alle Ämter hatte er im Laufe der Jahre inne. Seit 1980 ist er Ehrenmitglied bei "Nett un Oerndlik". Alte Berichte weisen ihn sogar als Ehrenpräsidenten aus. Den Titel "Jeck des Jahres" erhielt er 1988. Aber nicht nur in Ahlen fielen die vielfältigen karnevalistischen Aktivitäten auf. So wurde Pützfeld 1996 mit dem "Sauerlandstern" ausgezeichnet und zugleich in den erlesenen Club der "Närrischen Ritter Sauerland" aufgenommen. Die höchste Auszeichnung der "Föderation Europäischer Narren", das "Goldene Vlies", folgte im Jahr 2001.Aus diesem Anlass wurde Pützfeld auch zum närrischen Ritter geschlagen und trägt seitdem in Anspielung auf seine zweite Leidenschaft, die Hühnerzucht, den Titel "Ritter der gefiederten Freunde". Schließlich ernannten ihn die Senatoren der KG im November 2006 zum Ehrensenator.

Volker Pietrzak  

Schleswig-Holstein

Tatort Timmendorfer Strand

Es ist Winter, draußen eisige Temperaturen, drinnen am Kamin ein guter Krimi im DAISY-Player, ein heißes Getränk in Reichweite. Gibt es etwas Schöneres? Ja, gibt es  –  die Krimitage im AURA-Hotel Timmendorfer Strand. 30 blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen waren der Einladung des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg (BSVH) gefolgt und verbrachten vom 28. Januar bis zum 1. Februar 2009 drei mörderische Tage an der Ostsee.

Wie immer war den Krimitagen ein Hörspielworkshop "vorgeschaltet". In zwei Gruppen versuchten sich 20 Laiendarsteller in ihren Rollen, die diesmal ländliche bis landwirtschaftliche Aspekte beinhalteten. In der ersten Gruppe ging es um ein "Grünkohlessen mit Folgen", die zweite beschäftigte sich mit dem "Tod in Ökelsen". Das schauspielerische Können der Akteure lässt sich inzwischen auf einer CD bewundern, die beide Hörspiele umfasst. Bestellungen beim BSVH Tel.: 040 / 209 40 40
E-Mail: u.backofen@bsvh.org

Die anschließenden Krimitage standen ganz im Zeichen des diesjährigen Gastes: Hans-Peter Hallwachs. Der Schauspieler las zunächst einen Ausschnitt aus "Der Bericht des Polizisten" von Georges Simenon. Seine Stimme, bekannt aus Film, Hörbuch und Hörspiel, kam hier richtig gut zur Geltung. Danach durfte das Publikum Fragen an den 71-Jährigen richten. Hallwachs bekannte, dass er vom Fernsehen nicht allzu viel hält: "Fernsehen interessiert mich schon lange nicht mehr!" Den Beruf des Schauspielers hatte er schon zu Schulzeiten angestrebt. "Shakespeare ist für mich ein Sprachgeschenk", erklärte er und sprach von seinem Englischlehrer, dem er seine Liebe zu Shakespeares Werk zu verdanken habe. Überhaupt bevorzuge er die Komödie als Genre, das er aber zu seinem Leidwesen viel zu selten bedienen könne. Dieser Abend wird den Hobbykriminalisten sicher noch lange in lebhafter Erinnerung bleiben.

Willi Kürpick  

Rätsel:

April-Rätsel

Zeile  –  Rausch  –  Seine  –  Leier  –  Elen  –  Genie  –  Handel  –  Chile  –  Braun  –  Lorch  –  Ekel  –  Miere


Jedes der vorstehenden Wörter ist durch Hinzufügen eines Buchstabens und Umstellen der vorhandenen Buchstaben in ein neues Wort folgender Bedeutung umzuwandeln:

    1. Staat in Mittelamerika
    2. Grund, Veranlassung
    3. Meeresdämonin
    4. Schließvorrichtung
    5. Blume
    6. Rundtanz
    7. Erlöser
    8. Erntegerät
    9. orientalische Kopfbedeckung
    10. Kirchenlied
    11. Maurerwerkzeug
    12. Kernreaktor

Bei richtiger Lösung ergeben die hinzu-gefügten Buchstaben, der Reihe nach gelesen, ein Mineral.

Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 20. April 2009 an den
DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Übrigens: Wer im Laufe des Jahres alle "Gegenwart"-Rätsel richtig löst, nimmt Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei attraktive Überraschungspreise.

Lösung des März-Rätsels

Stein  –  Ast  –  Chur  –  Halt  –  Sand  –  Eid  –  Note  –  Acht  –  Nabe  –  Hand  –  Aue  –  Lied  –  Tor

Lösungswort: Sachsen-Anhalt

Die andere Seite:

Time to say hello

Schon die alten Römer wussten: "Variatio delectat"  –  Abwechslung erfreut. Wenn ich mich recht entsinne, war mein Lateinlehrer selbst zwar nie ein praktischer Anhänger dieser Lebensweisheit, aber irgendwie leuchtet sie mir ein. Auf der anderen Seite bin ich manchmal nicht ganz sicher, nach welchen Regeln sich Veränderung vollzieht und neue Errungenschaften unser Leben bereichern.

Neulich teilte mir meine Frau beim Frühstück mit, die Bäckerei an der Ecke sei umgebaut worden und heiße jetzt nicht mehr Bäckerei Horstmüller, sondern City Backshop. Den finalen Vorteil dieser Veränderung vermochte ich auf den ersten Blick nicht zu erkennen. "Ist was mit der alten Frau Horstmüller?", schoss es mir besorgt durch den Kopf. Aber meine Frau wusste zu berichten, dass sie bei bester Gesundheit und Laune sei  –  und ziemlich stolz auf ihren frisch renovierten Laden. "Warum in aller Welt nennen die ihre Bäckerei 'City Backshop'?", fragte ich deshalb irritiert. "Keine Ahnung", antwortete meine Frau und kaute dabei lässig auf ihrem Wellness-Muffin. "Warum sprecht ihr dauernd von der 'blind community'?" Meine Frau gehört zu den Menschen, die noch vor der zweiten Tasse Kaffee auf solche Fragen kommen.

Was sollten wir sonst sagen? Blinde Gemeinde? Nein, das klingt zu religiös. Gemeinwesen Blinder? Das könnte dieser Tage leicht zu Verwechselungen mit dem ein oder anderen politischen Gremium führen. "Reicht nicht 'Blinden- und Sehbehindertenverein'", schlug meine Frau vor  –  aber das reicht wirklich nicht. "Nein", sagte ich deshalb im Brustton der Überzeugung. "Verein reicht nicht, weil es erstens ganz viele Vereine gibt und zweitens sogar intelligentes blindes Leben außerhalb der Vereine. Die Gemeinschaft ist einfach größer als ein Verein."

"Ach ja", seufzte meine Frau und ging zur Kaffeemaschine hinüber. "Es gibt ja jetzt die vereinsübergreifende Liebe." Das war ein Tiefschlag, über den ich mich aber freute. Die Anspielung galt nämlich dem Umstand, dass ich mich ein wenig verliebt habe. In Klara. Eine warmherzige, Lebens erfahrene Philosophin aus Berlin, die ich letzten Sommer zufällig in den Vereinsnachrichten des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins in Buch 7 von DBSV-Inform kennen gelernt habe. Es ist eine ganz harmlose Schwärmerei, denn Klara ist vergeben. Deshalb habe ich meiner Frau auch ohne große Bedenken von ihr vorgeschwärmt. Und sie ist tatsächlich ein klein wenig eifersüchtig. Nach all den Jahren  –  ist das nicht schön?

Am einfachsten wäre es natürlich, meiner Frau Klara vorzustellen, mit ihr gemeinsam in Buch 7 hineinzuhören. Ich bin sicher, meine Frau wäre genauso begeistert wie ich  –  aber das ging bislang nicht: Klara ist verschollen. Seit dem Sommer habe ich nichts mehr von ihr gehört. Vielleicht verbringt sie den Winter auf Mallorca? Nach dem Motto "Variatio delectat". "Du wirst schon sehen, eines Tages wird Klara zurückkommen", sagte ich deshalb nur. Meine Frau stellte mir einen Becher Kaffee hin und murmelte: "Vielleicht könntet ihr doch 'blinde Gemeinde' sagen." Aber das habe ich überhört. Und ich werde auch weiter im Buch 7 auf Klaras Rückkehr warten.

Johannes Willenberg  
Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen


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Verschiedenes

An alle Absolventen der ehemaligen Sehschwachenschule Weimar bzw. der heutigen Diesterwegschule  –  Staatliches überregionales Förderzentrum Sehen, Weimar:

Einladung zum 1. Absolventenball am Samstag, den 5. September 2009 im mon ami am Goetheplatz Weimar, Beginn 18.00 Uhr, Einlass ab 17.00 Uhr.

Vor 30 Jahren, am 3. September 1979 wurde der Schulneubau der damaligen Sehschwachenschule Weimar seiner Bestimmung übergeben. Dies nimmt die Diesterwegschule  –  Staatliches überregionales Förderzentrum Sehen zum Anlass, das Ereignis in der ersten Septemberwoche feierlich zu begehen.

Die Vereinigung zur Förderung blinder und sehbehinderter Kinder und Jugendlicher e.V. unterstützt seit ihrer Gründung 1990 die Schule und lädt deshalb zum 1. Absolventenball am 5. September nach Weimar ein.

Eintritt: 15 Euro pro Person (kaltes Buffet und Disco)

Bitte melden Sie sich bei Herrn Thomas Holzhey an:
Thomas Holzhey
Absolventenball 2009
Florian-Geyer-Str. 10, 07318 Saalfeld-Remschütz
Tel.: 0 36 71 / 4 60 99 48
Fax: 0 36 71 / 53 16 59
treffen09@t-online.de

Mehr unter
www.blindenbildung.de
    Link Aktuelles
www.diesterwegschule-weimar.de
    Link Pinnwand


Anmeldeschluss ist der 5. August 2009

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Deutscher Hilfsmittelversand der Blista und des VzFB
VzFB
Bleekstraße 26, 30559 Hannover
Telefon (05 11) 9 54 65  –  32
Bestellservice (0 18 02) 25 83 12
E-Mail: v.vzfb@vzfb.de
Onlineshop / Internet: www.vzfb.de


Blista
Am Schlag 8, 35037 Marburg
Tel. (0 64 21) 60 60
E-Mail: info@blista.de
Internet: www.blista.de

RTB

Verena Bentele (27 Jahre, Paralympics-Siegerin Biathlon/Langlauf)

Blind und dennoch extrem mobil.

Wir zeigen ihr den richtigen Weg.


Akustik "Berlin"

  • Lautstärkeabhängige Regelung den Wünschen von Benutzern und Anwohnern entsprechend
  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung
  • Gemäß den gängigen Richtlinien

Universell einsetzbar

Leichtere behindertengerechte Ausstattung der bestehenden Lichtsignalanlagen


Taster "Berlin"

  • Sensorfläche oder Mechanik
  • Verdeckte Anforderung z.B. Verlängerung der Grünphase/Zuschaltung des Blindensignals
  • Vibrationsmodul zur taktilen Signalisierung
  • Variante Pilotton im Taster

Alle Informationen im Internet:
www.rtb-bl.de
Tel. + 49 0) 52 52-97 06 -0

SightCity Frankfurt 2009

13. bis 15. Mai 2009
SHERATON Hotel Frankfurt am Main
Wir freuen uns auf Sie!


Kommen Sie zur größten Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel in Deutschland

  • Freier Eintritt für alle
  • Abholservice für sehgeschädigte Besucher von den Messebahnhöfen zu den Ausstellungsflächen
  • Hersteller präsentieren Neuheiten und Bewährtes für Sehbehinderte und Blinde

Das Vortrags- und Diskussions-Programm, ein Forum für Betroffene und Interessierte

  • Erfahrungen von Betroffenen
  • BBWs und BFWs informieren über Arbeit, Ausbildung und Beruf
  • Weiterbildung für Ärzte und Heilberufe
  • medizinische Fachvorträge, Fortbildungsveranstaltungen und Podiumsdiskussionen zu sozialpolitischen Themen

Veranstaltungsort: Hotel Sheraton
Frankfurt-Airport
Hugo-Eckener-Ring 15
60549 Frankfurt a.M.


Kontakt: SightCity Frankfurt, c/o Metec AG
Hasenbergstraße 31
D-70178 Stuttgart
Telefon: +49 (0) 711 6660318
Fax: +49 (0) 711 666033 3
E-Mail: info@sightcity.net
www.sightcity.net

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

Do, 2.4.09, 17.50 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Morgen bist du tot


Do, 2.4.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Der Schlüssel


Do, 2.4.09, 0.35 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Morgen bist du tot


Fr, 3.4.09, 21.45 Uhr, WDR
Tatort: Das zweite Gesicht


Sa, 4.4.09, 21.20 Uhr, BR
Der Untergang
D 2004, Drama, 145 Min.


Sa, 4.4.09, 21.45 Uhr, NDR
Vom Ende der Eiszeit
D 2006, Drama, 90 Min.


So, 5.4.09, 8.30 Uhr, ORF 1
Winnetou (II)
D/YU 1964, Abenteuerfilm, 87 Min.


So, 5.4.09, 20.15 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Fehlschuss


So, 5.4.09, 0.05 Uhr, ARD
Die Blechtrommel
D/F 1978, Drama, 140 Min.


Mo, 6.4.09, 18.00 Uhr, ZDF
SOKO 5113. Tödliches Paradies


Mi, 8.4.09, 15.45 Uhr, 3-Sat
Daffy und der Wal
CD 1978, Spielfilm, 87 Min.


Mi, 8.4.09, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Teufelskreis


Do, 9.4.09, 17.50, ZDF
Ein Fall für Zwei: K.O.-Girls


Do, 9.4.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Eiskalt


Fr, 10.4.09, 7.05 Uhr, SWR
Luther
D 2003, Drama, 121 Min.


Fr, 10.4.09, 11.40 Uhr, ORF 1
Winnetou (III)
D/YU 1965, Abenteuerfilm, 87 Min.


Fr, 10.4.09, 19.15 Uhr, ARD
Blind am Abgrund  –  Der Bergsteiger Andy Holzer
D/AT, Dokumentarfilm, 45 Min.


Fr, 10.4.09, 20.15 Uhr, MDR
12 heißt: Ich liebe dich
D 2008, Drama, 90 Min.


Fr, 10.4.09, 1.20 Uhr, ARD
Miss Marple: 16 Uhr 50 ab Paddington
GB 1961, Krimikomödie, 85 Min.


Fr, 10.4.09, 2.50 Uhr, ARD
Miss Marple: Der Wachsblumenstrauß
GB 1963, Krimi, 80 Min.


Fr, 10.4.09, 2.05 Uhr, SWR
Luther


Fr, 10.4.09, 4.45 Uhr, ARD
Blind am Abgrund  –  Der Bergsteiger A. Holzer


So, 12.4.09, 10.00 Uhr, MDR
Zwerg Nase
D 2008, Märchenfilm, 90 Min.


So, 12.4.09, 20.00 Uhr, SF1
Mein Name ist Eugen
CH 2004, Spielfilm, 101 Min.


So, 12.4.09, 22.30 Uhr, MDR
Der Laden I
D 1998, Familiendrama, 93 Min.


Mo, 13.4.09, 14.55, ARD
TKKG: Das Geheimnis um die rätselhafte Mind-Machine
D 2005, Krimi, 117 Min.


Mo, 13.4.09, 15.50 Uhr, ZDF
Ein Hauch von Nerz
USA 1962, Komödie, 94 Min.


Mo, 13.4.09, 16.00 Uhr, MDR
Ein Herz und eine Seele: Frühjahrsputz
D 1973, Familien-Serie, 45 Min.


Mo, 13.4.09, 16.50 Uhr, ARD
Der Hauptmann von Köpenick
D 1956, Spielfilm, 90 Min.


Mo, 13.4.09, 19.45 Uhr, BR
Andreas Hofer  –  Die Freiheit des Adlers
D/AU/I 2002, Drama, 111 Min.


Mo, 13.4.09, 22.30 Uhr, MDR
Der Laden II


Di, 14.4.09, 21.45 Uhr, BR
The Game  –  Das Geschenk seines Lebens
USA 1997, Thriller, 122 Min.


Di, 14.4.09, 20.15 Uhr, SWR
Tatort: Bienzle und der heimliche Zeuge


Di, 14.4.09, 22.50 Uhr, MDR
Der Laden III


Mi, 15.4.09, 22.05 Uhr, MDR
Polizeiruf 110: Tod in der Bank


Mi, 15.4.09, 0.55 Uhr, ARD
Das Appartement
USA 1960, Spielfilm, 120 Min.


Do, 16.4.09, 17.50 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Tödliche Schnappschüsse


Do, 16.4.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Schneewalzer


Do, 16.4.09, 0.35 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Tödliche Schnappschüsse


So, 19.4.09, 20.00 Uhr, SF1
Vitus
CH 2006, Spielfilm, 122 Min.


So, 19.4.09, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Oben und Unten


So, 19.4.09, 20.15 Uhr, Arte
Der talentierte Mr. Ripley
USA 1999, Drama, 133 Min.


Mo, 20.4.09, 14.45 Uhr, Arte
Der talentierte Mr. Ripley


Mo, 20.4.09, 21.00 Uhr, Arte
Kramer gegen Kramer
USA 1979, Familiendrama, 100 Min.


Mo, 20.4.09, 18.00 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Schlitzohr


Mi, 22.4.09, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Ausweglos


Mi, 22.4.09, 23.30 Uhr, Arte
Der freie Wille
D 2005, Drama, 163 Min.


Do, 23.4.09, 17.50 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Code Mira


Do, 23.4.09, 21.00 Uhr, Arte
Mein Führer
D 2007, Komödie, 89 Min.


Do, 23.4.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Die Sünden der Väter


Fr, 24.4.09, 14.45 Uhr, Arte
Kramer gegen Kramer
USA 1979, Familiendrama, 100 Min.


So, 26.4.09, 20.15 Uhr, Arte
Der Duft der Frauen
USA 1992, Drama, 150 Min.


So, 26.4.09, 20.15 Uhr, Arte Blindsight
GB 2006, Dokumentarfilm, 104 Min.


Mo. 27.4.09, 14.45 Uhr, Arte
Der Duft der Frauen


Mo, 27.4.09, 18.00 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Spurwechsel


Mi, 29.4.09, 23.00 Uhr, SWR
Drei Tage im April
D 1995, Fernsehfilm, 105 Min.



Hinweis:

Inhaltsangaben unter 030 / 21 99 77 11
Internet: www.hoerfilm.de