Gegenwart Ausgabe 04/2011

"Die Gegenwart" Heft 04/2011

Inhaltsverzeichnis Heft 04/2011

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

DBSV-Nachrichten:

SightCity weiter auf Wachstumskurs

Kurzinfo: SightCity 2011

Sozialparlamente wählen  –  Mitbestimmung aktiv nutzen

Kurzinfo: Barrierefrei wählen  –  wie geht's?

Aus der Festivalwerkstatt

Meldungen

"Hartz IV"-Kompromiss benachteiligt Behinderte

Mehr Rechte für behinderte Busreisende

Neue Fährte bei der Erforschung der AMD

Neue DBSV-Broschüre: "Wieder selbstständig im Alltag"

Neuer Elternratgeber vom BBSB

Jugendvertreter treffen sich

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Standpunkt:

Rezept: 3 x täglich Weiterbildung!

Kurzinfo: Selbstbestimmt Leben

Thema: Geräuscharme Fahrzeuge

Elektrisch mobil? Aber sicher!

Mehr Forschung für mehr Sicherheit

Umwelt- und Sicherheitsaspekte sinnvoll kombinieren

Das Ohr kauft mit!

In Kürze:

Reisen

Erlebniswochen für Naturliebhaber

Aktive Woche für alle "35 plus"

Freizeit

Fahrerlebnis hinter dem Steuer

Computer-Kanu-Camp in Marburg

Seminare und Tagungen

Mimik, Gestik, Körpersprache

Eltern-Kind-Wochenende in Rochsburg

Esperanto-Sommerkurs in der Slowakei

Berufseinstieg mit Handicap

Herbstwochenende mit Familienkurs

Intensivlehrgang Orientierung und Mobilität

Verschiedenes

Tag der offenen Tür in Chemnitz

Forum:

Eine Scheibe, die es in sich hat

Ein Zeichen der Gemeinschaft

In einer Woche durch die "Gegenwart"

Bald 20 Landesvereine auf DBSV-Inform?

Die steigende Abonnentenzahl spricht für sich

Freie Wahl aus einer Fülle an Angeboten

"Gegenwart"-Mix findet Anklang

Akustisch liebevoller gestalten

Die "Gegenwart" hat uns  –  wir haben die "Gegenwart"

Kombination ganz verschiedener Konzepte

Wer nicht hören will, darf (noch?) lesen

CD durch Download ergänzen

Vorreiter für Europa

Leben:

Inklusion jetzt!

Angekommen im eigenen Zuhause

Kurzinfo: Landkarte der inklusiven Beispiele

Punkt für Punkt zum Patent

Vergrößernde Sehhilfen: Elektronische Lupen

Lamm-Gemüse-Topf

Menschen:

"In mir war dieser Drang, selbst etwas auf die Beine zu stellen"

Kurzinfo: Musiker aus Leidenschaft

BRAILLE21:

Braille-Tag in Deutschland

Braille auf Sendung

Kurzinfo: Braille-Tag in Deutschland

Kurzinfo: "BRAILLE21" in der "Gegenwart"

Testlabor:

Mit welchem Screenreader surft man am besten?

Kurzinfo: INCOBS

Tourismus:

Wissensspeicher für Reiselustige

Das Wandern ist des Esels Lust

Medien:

Bücher

Erzählungen aus einem Blindenleben

Sterne über Sansibar

Wer dem Tode geweiht

Kurzinfo zum Medibus-Katalog

Zeitschriften

Der duftende Garten

Sport:

Meldungen

Der Ball rasselt wieder

A bis Z-Tour für Bildung und Integration

Meisterschaftsläufe für Speedskater

Formel 1 und Fußball: Sonderhefte in Punktschrift

Aus den Ländern:

Hessen

Erfolgreicher Start in der Seniorenberatung

Niedersachen

Selbstbestimmtes Wohnen: WG für Sehgeschädigte in Hannover gegründet

Rätsel:

April-Rätsel

Lösung des März-Rätsels

Anzeigen:

Die Bundesfachgruppe Informationstechnologie

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Verschenke

Suche

Partnersuche

Verschiedenes

Gewerbliche Anzeigen

FluSoft

BHVD

Langstöcke

SynPhon GmbH

HÖRDEUTSCH.de

MANRA Hilfsmittelvertrieb

AASB Maria Seidling

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

BFW Würzburg

argon DAISY edition

IPD GmbH

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

Reinecker Reha-Technik

RTB

Baum Retec AG

Plextalk Pocket PTP1

Handy Tech

Beilagen:

Hörfilm-Forum

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

Info-Flyer: SightCity 2011

Info-Flyer: DBSV-Inform

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Titelbild:
Nürnberg im Miniaturformat. Das Bronzemodell von Egbert Broerken nimmt den Bildvordergrund vollständig ein. Winzige Hausdächer, hohe Kirchturmspitzen und Straßenzüge bilden ein Relief. Eine junge Frau ertastet das Nürnberger Stadtbild vorsichtig mit der rechten Hand. Stadtmodelle und andere barrierefreie Touristikangebote bündelt seit März die DBSV-Datenbank DaTABuS, die in dieser "Gegenwart"-Ausgabe vorgestellt wird (siehe "Wissensspeicher für Reiselustige").


Rückseite:
Eine Welt voller Farben: Bilder der blinden Malerin Katja Staats
Spiegelei: Wie ein Stillleben wirkt die Bratpfanne mit Holzgriff auf der rot-grün gemusterten Tischdecke. Trotz grober Pinselstriche sind die Formen definiert und abgegrenzt. Der Blick des Betrachters geht senkrecht auf das Kochgeschirr. Ein Spiegelei ist halb in der Pfanne, halb über den Rand auf die Tischdecke geflossen und scheint trotz allem noch verbunden. (Acryl auf Leinwand)
      Motive aus dem Kalender "Edition 2011"
      Warenvertrieb zur Förderung Blinder und Behinderter in Marktredwitz
      www.wvbb.de



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
65. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Inka Senkbeil
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Inka Senkbeil
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: i.senkbeil@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung der Projekte:

  • "Beratungsdienst Auge (BDA)" Und
  • "Sicherung der Qualität der Blindenführhundeausbildung und der Weiterbildung von Gespannprüfern in Deutschland"

Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

in Japan bebt die Erde, und plötzlich ist die Welt ganz klein. Die Natur- und Nuklearkatastrophe betrifft die ganze Weltgemeinschaft, stellt Grundsätzliches in Frage, fordert zum Umdenken heraus. Wenige Tage nach dem verheerenden Erdstoß wandte sich DBSV-Präsidentin Renate Reymann mit einem Solidaritätsschreiben an den Blinden- und Sehbehindertenverband in Japan. Darin heißt es: "In dieser dunklen Zeit möchten wir den Familien und Freunden derjenigen Menschen unser tiefes Mitgefühl aussprechen, die dem furchtbaren Erdbeben und Tsunami zum Opfer gefallen sind oder in der Folge der katastrophalen Ereignisse in ihrem Leben bedroht sind. Das Wohlergehen der blinden und sehbehinderten Japaner liegt uns ganz besonders am Herzen."

Durch die Ereignisse in Japan erscheint auch der Themenschwerpunkt dieser "Gegenwart" in einem anderen Licht. Es geht um Elektroautos, die im Stadtverkehr fast lautlos sein können und damit eine Gefahr für blinde und sehbehinderte Menschen darstellen. Als klimafreundlich gelten diese Autos, weil sie die Ölvorräte schonen. Energie brauchen sie aber trotzdem, gewissermaßen aus der Steckdose. Nur wo kommt der Strom her? Vor dem Hintergrund der Japankrise drängen sich weitere Zukunftsfragen auf: Welche Energiekonzepte sind wirklich zukunftsfähig? Und wie viel Energie brauchen wir überhaupt  –  gerade in den reichen Ländern dieser Welt?

Auch in diesen bewegenden und bewegten Zeiten wünsche ich Ihnen eine angenehme Lektüre  –  ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

DBSV-Nachrichten:

SightCity weiter auf Wachstumskurs

Welches die großen Messeneuheiten des Jahres 2011 sein werden, weiß man erst nach der SightCity. Aber schon jetzt steht fest, was die Messeveranstalter an Neuerungen zu bieten haben: Mit mehr Ausstellungsfläche und längeren Öffnungszeiten am letzten Messetag wollen sie vom 4. bis 6. Mai wieder mehr als 4.000 Besucher nach Frankfurt locken.


In den vergangenen Jahren ist es eng geworden. Immer mehr Aussteller, immer mehr Besucher  –  die SightCity hat sich seit ihrem Start im Jahr 2003 zur europaweit größten Fachmesse für blinde und sehbehinderte Menschen entwickelt. Und damit diese Erfolgsgeschichte weitergehen kann, mussten nun auch die Räumlichkeiten wachsen. Glücklicherweise war das verkehrsgünstig gelegene Sheraton Hotel am Frankfurter Flughafen noch nicht am Ende seiner Kapazitäten. Und so kann die SightCity 2011 ihre Pforten wieder an vertrautem Ort öffnen  –  mit 400 Quadratmetern mehr Ausstellungsfläche. Vom 4. bis 6. Mai präsentieren nationale und internationale Aussteller ihre Produkte: altbewährte Hilfsmittel ebenso wie Neuheiten und Weiterentwicklungen  –  von Lupen und Langstöcken über DAISY-Geräte und Braillezeilen bis zu neuester Software.

Mit zwei Gemeinschaftsständen gehört auch die Selbsthilfe zu den Ausstellern. An prominenter Stelle  –  im Messefoyer auf der rechten Seite  –  sorgen DBSV und BSBH (Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen) sowie Blista (Deutsche Blindenstudienanstalt) und DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf) für einen "Beratungsraum". Unter dem Motto "Nachgefragt" können sich die Messebesucher firmenunabhängig zu Hilfsmitteln informieren und beraten lassen. Die Mitarbeiter der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (RBM) stehen ebenfalls an allen drei Messetagen zur Verfügung. Mit attraktiven Preisen lockt ein Gewinnspiel des DBSV. Als Hauptpreis winkt eine Reise nach Berlin zum Louis Braille Festival der Begegnung vom 1. bis 3. Juni 2012.

Von der SightCity nicht mehr wegzudenken ist das SightCity Forum. Mit einer Vielzahl an Vorträgen, Fortbildungsveranstaltungen und Diskussionen zu medizinischen und sozialpolitisch aktuellen Themen in Rehabilitation und Selbsthilfe ist es sowohl für Betroffene als auch für Fachleute von großem Interesse. Wie in den vergangenen Jahren beteiligt sich auch die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe an dem Vortragsprogramm. So stellt Geschäftsführer Dr. Michael Richter die Rechtsberatungsgesellschaft RBM vor; Gerd Schwesig, Leiter der DBSV-Koordinationsstelle Hilfsmittelberater, gibt Einblicke in die praktische Hilfsmittelberatung; Peter Brass, Mitglied des DBSV-Präsidiums und der EBU-Technologiekommission, berichtet über barrierefreie Lösungen für E-Learning und digitales Fernsehen; und Roman Klein, Geschäftsführer der Rote Liste Service GmbH, informiert über den PatientenInfo-Service, der Beipackzettel von Medikamenten im Internet zugänglich macht.

Um sich optimal auf den Messebesuch vorzubereiten, gibt es auch in diesem Jahr wieder den so genannten Messekompass  –  ein gemeinsames Angebot von BSBH, DBSV und Blista. In gebündelter Form sind hier die wichtigsten Informationen zur SightCity 2011 zu finden, etwa eine detaillierte Beschreibung der Räumlichkeiten, die Messe-Angebote der Selbsthilfe sowie Ausstellerverzeichnisse nach Produktgruppen und Standnummern. Als Buch 24 ist der Messekompass Bestandteil der aktuellen Ausgabe von DBSV-Inform. Zum Download steht er auf den Webseiten www.bsbh.org, www.dbsv.org und www.blista.de zur Verfügung, auch als Word-Dokument und Text-Datei.

Damit auch alleinreisende Messebesucher sicher zur SightCity gelangen, bieten die Veranstalter vom Fern- und Regionalbahnhof Frankfurt Flughafen einen halbstündlichen, kostenfreien Abholservice an. In den Räumen der Messe gibt es außerdem den kostenpflichtigen Besucherservice "Rent-a-Guide" (12,50 Euro pro Stunde). Aufgrund der großen Nachfrage empfiehlt sich eine Vorreservierung über die Webseite www.sightcity.net

Ein Klick auf die Webseite lohnt sich allemal, auch während der Messe. Denn zum ersten Mal berichtet in diesem Jahr ein Live-Reporter von der SightCity. Auf der Homepage werden regelmäßig Berichte, Interviews, Bilder und kleine Videos eingestellt. So können auch Menschen, die nicht nach Frankfurt reisen können, bei der SightCity dabei sein  –  zumindest virtuell.

Klaus Meyer
Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenbundes in Hessen  


Kurzinfo: Bonus auf DBSV-Inform:

In Buch 24 finden Sie den Messekompass zur SightCity 2011.


Kurzinfo: SightCity 2011

4. bis 6. Mai

Hotel Sheraton, Flughafen Frankfurt

Öffnungszeiten: 4./5.5., 10-18 Uhr, 6.5., 10-17 Uhr (verlängerte Öffnungszeit!)

Eintritt frei!

www.sightcity.net

Gemeinschaftsstand von DBSV und BSBH: D16

Gemeinschaftsstand von Blista und DVBS: D17

Sozialparlamente wählen  –  Mitbestimmung aktiv nutzen

Am 2. und 3. Februar liefen beim DBSV die Drähte heiß. Um alle Fragen rund um die Sozialwahl 2011 und die Wahl mit Wahlschablone zu beantworten, waren Vertreter der großen Sozialversicherungen in die Geschäftsstelle gekommen. Am Telefonforum beteiligte sich auch Gerald Weiß, Bundeswahlbeauftragter für die Sozialversicherungswahlen. Im "Gegenwart"-Interview erklärte er, warum die Wahlen zu den Sozialparlamenten so wichtig sind.


Herr Weiß, gemeinsam mit Vertretern großer Krankenkassen haben Sie gerade beim DBSV ein Telefonforum zur Sozialwahl 2011 abgehalten. Noch bis Juni können die Wähler dafür ihre Stimme abgeben. Mit welchen Anliegen haben sich die Anrufer an Sie gewendet?

Gerald Weiß: Vor allem ging es darum, wie Blinde und Sehbehinderte ihr Wahlrecht sachgerecht ausüben können, insbesondere wie sie die Wahlschablone, die zur Verfügung gestellt werden muss, bekommen können. Aber es gab auch grundsätzliche Fragen: Was sind die Sozialwahlen eigentlich? Und was bewirken sie?


Die Sozialwahl hat keinen großen Bekanntheitsgrad. Können Sie kurz erklären, wozu so eine Sozialwahl überhaupt gut ist?

Bei den Sozialwahlen, die alle sechs Jahre stattfinden, werden gewissermaßen die Parlamente der Sozialversicherung gewählt. Bei den Rentenversicherungsträgern, den Kranken- und Pflegekassen sowie den Unfallversicherungsträgern werden die Vertreterversammlungen gewählt, bei den Krankenkassen nennt sich das Verwaltungsräte. Das sind die Vertreter der Versicherten auf der einen Seite und die der Arbeitgeber auf der anderen Seite. Es geht also um die innere Demokratie bei der Kranken-, Renten- und Unfallversicherung.


Wer stellt bei der Sozialwahl die Kandidaten auf? Und wer ist im Gegenzug wahlberechtigt?

Wahlberechtigt sind alle Sozialversicherten bei der jeweiligen Kasse oder dem jeweiligen Rentenversicherungs- oder Unfallversicherungsträger. Wer dort versichert ist und mindestens 16 Jahre alt ist, ist aktiv wahlberechtigt. Und die Kandidaten werden, wie bei jeder freien Wahl, über Listen aufgestellt, die dann gegeneinander antreten. Allerdings gibt es eine Besonderheit: Wenn die Zahl der Bewerber und der Mandate übereinstimmt, dann entfällt die Wahl. Das sind die so genannten Friedenswahlen, Wahlen ohne Wahlhandlung, dann kommt es nicht zu einer Urwahl. Urwahlen werden wir aber auf alle Fälle haben bei der Deutschen Rentenversicherung Bund (also der alten BfA), mit 30 Millionen Versicherten ein ganz großer Teilnehmer an dieser Sozialwahl, und bei den großen Ersatzkassen, der Barmer GEK, DAK, TK und KKH. Wer also bei den genannten Versicherungsträgern versichert ist, wird im April Wahlunterlagen bekommen und sollte an der Wahl teilnehmen.


Worüber entscheiden die Sozialparlamente?

Sie entscheiden in strategischen Fragen. Wer beispielsweise Chef einer Krankenkasse wird, das bestimmt die soziale Selbstverwaltung. Der Verwaltungsrat wählt die hauptamtliche Geschäftsführung und kontrolliert diese auch, ähnlich wie der Aufsichtsrat einer AG. Wenn es um bestimmte Versorgungsangebote einer Versicherung geht, ich nenne mal Hausarztmodelle, entscheidet das wiederum der Verwaltungsrat. Denn das ist eine Satzungsänderung, und die Satzungshoheit liegt bei den Verwaltungsräten. Bei der Rentenversicherung entscheidet die Selbstverwaltung darüber, wie Rehabilitation stattfindet und wie Rehabilitationseinrichtungen in die Versorgung einbezogen werden. Die strategischen Sachfragen, die Personalfragen, die Haushaltsführung  –  all dies ist bei den obersten Organen zusammengebunden.


Ihre Beteiligung am DBSV-Telefonforum zeigt, dass es Ihnen ein Anliegen ist, dass sich Menschen mit Handicap an der Sozialwahl beteiligen. Warum?

Es geht um die strategische Mitbestimmung der Versicherten bei ihrer eigenen Sozialversicherung. Man sollte nicht andere bestimmen lassen, wer für sechs Jahre diese wichtigen ehrenamtlichen Mandate ausübt, sondern man sollte mitmischen. Es ist ein Akt der Teilhabe und der Mitbestimmung. Und mir liegt sehr daran, dass behinderte Menschen ohne jede Barriere an dieser Wahl teilnehmen können.

Dieses Gespräch führte Inka Senkbeil. (Originalton auf DBSV-Inform)


Dazu ein Bild: Setzt sich für barrierefreie Sozialwahlen ein: Bundeswahlbeauftragter Gerald Weiß


Kurzinfo: Barrierefrei wählen  –  wie geht's?

Wahlschablonen sind bei den Krankenkassen und der Rentenversicherung Bund erhältlich. Sie können formlos bestellt werden, am einfachsten per Telefon, und werden dann direkt zugesandt. Zu den barrierefreien Wahlunterlagen gehört auch ein Tonträger mit dem Inhalt des Stimmzettels und einer Anleitung zur Handhabung der Wahlschablone. Wer an der Sozialwahl 2011 teilnehmen möchte, kann seine Stimme bis zum 1. Juni per Briefwahl abgeben.

Aus der Festivalwerkstatt

Seit Dezember 2009 wird am Louis Braille Festival der Begegnung 2012 gewerkelt. Die Neugier wächst, immer wieder bekommt das Berliner Organisationstrio Fragen gestellt: Wie sieht das Programm aus, ab wann kann man sich anmelden und wie teuer wird das Ganze für die Besucher? Ein aktueller Zwischenstand.


Nachdem Ort und Termin geklärt waren (zur Erinnerung: 1. bis 3. Juni 2012 im Berliner Tempodrom), galt es zunächst, die Finanzierung des Festivals zu sichern. Ein Förderantrag wurde gestellt, außerdem laufen Gespräche zur Gewinnung von Sponsoren.

Die Hotelbuchung wird über einen Ableger der Berliner Touristeninformation abgewickelt. Ein Kontingent von 500 Zimmern in elf Hotels ist geblockt, davon 200 in unmittelbarer Nähe des Tempodroms. Die anderen sind mit Bus und Bahn fast ausnahmslos ohne Umsteigen erreichbar, und zwar Tag und Nacht. 270 der 500 Angebote kosten unter 40 Euro pro Nacht (Preis pro Person im Doppelzimmer inkl. Frühstück).

Die Anmeldung zum Festival soll spätestens im September 2011 starten. Neben einigen Überraschungen werden sich im Programm viele bewährte Elemente des Festivals in Hannover wiederfinden. So sind erneut ein Markt der Begegnungen, ein ökumenischer Gottesdienst, ein Spiel ohne Grenzen, Sport, Punktschriftlesungen, Hörfilmkino sowie eine Ausstellung und zwei attraktive Abendveranstaltungen geplant. Damit der Austausch unter den Besuchern nicht zu kurz kommt, wird für preisgünstige Speisen und Getränke gesorgt.


Weitere Infos in Kürze:

  • Für Samstagabend ist eine Revue angedacht, die 100 Jahre DBSV mit Elementen aus Musik, Comedy und Literatur aufnimmt. Blinde und sehbehinderte Künstler gestalten zusammen mit sehenden Künstlern ein buntes und unterhaltsames Abendprogramm.
  • Zum Internationalen Kindertag am 1. Juni sind speziell blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche eingeladen. Das Programm für junge Besucher beginnt am Freitagvormittag und geht am Nachmittag in das allgemeine Festivalprogramm über.
  • In Zusammenarbeit mit Tandem-Hilfen e.V. ist eine Tandem-Sternfahrt zum Festival nach Berlin geplant. Anschließend soll eine Tandemfreizeit stattfinden.
  • Der Berliner Blinden- und Sehbehindertensportverein bereitet Wettkämpfe, Mitmach- und Schnupperangebote sowie Shows in verschiedenen Disziplinen vor (Blindenfußball, Tischball, Tanzen usw.).
  • "Berlin Rikscha Tours" bietet Berlin-Besichtigungen am Rande des Festivals an. In bequemen Fahrradtaxis geht es quer durch die Berliner Innenstadt.
  • Der Modellpark Berlin-Brandenburg erstellt ein Modell des Tempodroms im Maßstab 1:25, so dass das Gebäude in seiner markanten Zeltform ertastet werden kann. Weitere Modelle bekannter Berliner und Brandenburger Bauwerke werden zum Abtasten bereitstehen.

Die Festivalplaner freuen sich über weitere Ideen und Anregungen, die Sie bitte per E-Mail an info@dbsv-festival.de schicken.

Paloma Rändel, Claudia Schaffer, Volker Lenk  


Kurzinfo: Louis Braille Festival der Begegnung 2012

Freitag, 1.6., bis Sonntag, 3.6.2012
Tempodrom, Möckernstr. 10-25, 10965 Berlin

Meldungen

"Hartz IV"-Kompromiss benachteiligt Behinderte

Die Einigung von CDU/CSU, SPD und FDP zur Grundsicherung ging durch alle Medien. Kaum beachtet wurde dabei eine Regelung, die vor allem behinderte Menschen schlechter stellt. Ob eine Überprüfung zur Rücknahme dieser Verschlechterung führt, ist noch offen.

Zunächst die wichtigsten Fakten: Die Grundsicherung ist seit "Hartz IV" in verschiedenen Vorschriften geregelt. Im Sozialgesetzbuch (SGB) II gibt es das Arbeitslosengeld II für Arbeitslose. Wer aufgrund von Alter, chronischer Erkrankung oder Behinderung nicht arbeiten kann, erhält eine Grundsicherung nach SGB XII, also Sozialhilfe. Der Eckregelsatz steigt nach dem Kompromiss rückwirkend ab Januar 2011 um 5 Euro und ab 2012 um weitere 3 Euro.

Die Regelsatzstufen:

  1. für Alleinstehende: 364 Euro (Eckregelsatz)
  2. für Paare, die gemeinsam in einem Haushalt leben: je 328 Euro (90 Prozent vom Eckregelsatz)
  3. für weitere Erwachsene im gleichen Haushalt mit Grundsicherungsbezug nach SGB XII: 291 Euro (80 Prozent vom Eckregelsatz)
  4. für 14- bis 17-Jährige: 287 Euro
  5. für 6- bis 13-Jährige: 251 Euro
  6. für 0- bis 5-Jährige: 215 Euro

Eine Benachteiligung für behinderte Menschen ergibt sich aus der Regelsatzstufe 3: Bislang bezogen Volljährige nach Vollendung des 25. Lebensjahres, die mit weiteren Erwachsenen, etwa ihren Eltern, zusammenleben, den vollen Regelsatz. Künftig soll das nur noch für diejenigen gelten, die erwerbsfähig sind und Grundsicherung für Arbeitssuchende nach SGB II erhalten. In der Sozialhilfe für nicht Erwerbsfähige nach SGB XII gibt es nur noch 80 Prozent.

Gegen diese Regelung, die vor allem viele blinde und sehbehinderte Menschen mit weiteren Einschränkungen benachteiligt, hat sich eine breite Opposition formiert: Selbst der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Hubert Hüppe setzt sich für die Rücknahme ein, ebenso der Paritätische Wohlfahrtsverband und Ilja Seifert von der Fraktion "Die Linke". Immerhin hat die Regierung so weit eingelenkt, dass die Stufe 3 überprüft wird "mit dem Ziel, Menschen mit Behinderungen ab dem 25. Lebensjahr den vollen Regelsatz zu ermöglichen". Auch der DBSV wird sich im Sinne seiner Mitglieder hierfür stark machen.

Reiner Delgado
Sozialreferent des DBSV  

Mehr Rechte für behinderte Busreisende

Das Europäische Parlament hat in seiner Plenarsitzung am 15. Februar den von einem Vermittlungsausschuss vorgeschlagenen Kompromisstext zu einer EU-Gesetzgebung über Fahrgastrechte angenommen. Wenige Wochen zuvor hatte der Rat gegen die Stimme Deutschlands grünes Licht zu der neuen Verordnung gegeben. Mit der Zustimmung des Parlaments ging ein schwieriges Tauziehen um die Stärkung der Rechte von Busreisenden zu Ende. Der DBSV hatte die fast dreijährige EBU-Kampagne (EBU = Europäische Blindenunion) zur Stärkung der Rechte behinderter Busreisender aktiv unterstützt. Mit 504 Ja-Stimmen, 63 Nein-Stimmen und 89 Enthaltungen fiel das Votum im Parlament recht deutlich aus.

Die neue Verordnung regelt das Recht auf Entschädigungen bei Verspätungen der Abfahrt sowie bei Verlust oder Beschädigung von Gepäck und Hilfeleistungen bei Unfällen. Grundsätzlich gelten die neuen Regelungen bei allen nationalen und grenzüberschreitenden Linienbusverbindungen für Fernstrecken ab 250 Kilometer, aber auch wenn nur ein Teil des Langstreckenverkehrsdienstes in Anspruch genommen wird. Gestärkt werden auch die Rechte behinderter Menschen. So darf niemandem die Beförderung aufgrund einer Behinderung versagt werden.

Es besteht das Recht auf barrierefreie Informationen vor und während der Reise. Das Beförderungsunternehmen muss zudem sein Personal schulen, um dieses gründlich mit den speziellen Bedürfnissen behinderter Fahrgäste vertraut zu machen. Diese "Basisrechte" gelten unabhängig von der Streckenlänge für alle Busverbindungen, also auch für den Regional- und Nahverkehr.

Bei Fahrten auf Fernstrecken müssen behinderte Menschen ohne Probleme mit dem Fernbus fahren können. Zusätzlich zu den Basisrechten gilt hier, dass das Busunternehmen verpflichtet ist, angemessene Assistenz zu leisten, sofern der konkrete Bedarf spätestens 36 Stunden vor der Abfahrt mitgeteilt wurde. Ist der Beförderer hierzu nicht in der Lage, hat der behinderte Busreisende das Recht auf kostenlose Begleitung freier Wahl. Bei Verlust oder Beschädigung von Mobilitätshilfen besteht zudem Anspruch auf Entschädigung.

Die neue Verordnung tritt voraussichtlich im Frühjahr 2013 in Kraft. Die "Gegenwart" wird rechtzeitig vor Inkrafttreten detailliert über die neuen Rechte informieren.

Hans Kaltwasser
Referent des DBSV für internationale Zusammenarbeit  

Neue Fährte bei der Erforschung der AMD

Im Wissenschaftsmagazin "Nature" hat ein internationales Forscherteam jüngst neue Erkenntnisse veröffentlicht, die für das Verständnis der Ursachen der Altersabhängigen Makula-Degeneration (AMD) ein wichtiger Puzzlestein sind. Demnach ist das Enzym "Dicer", das einen wesentlichen Anteil an der Gesunderhaltung der Netzhautzellen hat, bei Patienten mit trockener AMD in seiner Aktivität herabgesetzt. Die Aufgabe dieses Enzyms besteht darin, giftige Stoffe in der Zelle, speziell das toxische Genprodukt Alu-RNA, abzubauen. Lässt die Aktivität des Dicer-Enzyms nach, reichern sich diese giftigen Substanzen an und die Netzhautzelle stirbt ab.

Bisher war über die Ursachen der AMD wenig bekannt. Die neuen Erkenntnisse geben nun die Möglichkeit, Ansatzpunkte für eine Behandlung zu entwickeln. Denkbar sind einerseits Wirkstoffe, die die Menge oder Aktivität des Dicer-Enzyms steigern, andererseits solche, die die toxischen Genprodukte abfangen. In Tierversuchen (Mausmodell) wurden bereits beide Strategien erfolgreich erprobt. Jedoch muss sich zeigen, inwieweit die Therapien auf den Menschen übertragbar sind.

Cathy Yelf, Sprecherin der englischen Gesellschaft für Makula-Degeneration, bewertet die neuen Erkenntnisse als sehr bedeutsam. Allerdings werde sich die Situation für die Patienten nicht sofort ändern. Auf lange Sicht könne man aber auf neue Therapien hoffen.

Juliane Willuhn
Beratungsdienst Auge  

Neue DBSV-Broschüre: "Wieder selbstständig im Alltag"

Die runderneuerte DBSV-Broschüre "Wieder selbstständig im Alltag" mit Informationen über die Schulung in Lebenspraktischen Fähigkeiten (LPF) ist ab sofort beim DBSV erhältlich. Wenn der Alltag durch einen Sehverlust zur Herausforderung wird, kann ein LPF-Training wieder zu mehr Selbstständigkeit führen. Lesen, Kochen, Bügeln, eine Unterschrift leisten, mit Bargeld zahlen oder das Telefon bedienen  –  all dies können Schulungsinhalte sein. Die 20-seitige Broschüre erläutert das Konzept der LPF-Schulung und gibt wichtige Informationen zum richtigen Zeitpunkt und zur angemessenen Dauer einer Schulung, zu Rehalehrern, Schulungsorten und zur Kostenübernahme.


Kurzinfo: "Wieder selbstständig im Alltag"

DIN lang, 20 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen
Schutzgebühr: 0,70 Euro

Bestellungen bei Ihrem
Landesverein
Tel.: 0 18 05 / 666 456 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.)

Barrierefreie PDF-Datei unter www.dbsv.org/infothek/broschueren-und-mehr

Neuer Elternratgeber vom BBSB

Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) hat einen neuen Ratgeber für Eltern von blinden, sehbehinderten oder mehrfachbehinderten Kindern herausgegeben. Darin werden Anregungen gegeben, wie diese Kinder lernen können, ein möglichst selbstständiges Leben zu führen. Dreh- und Angelpunkt ist die richtige Balance zwischen notwendiger Behütung und der Möglichkeit, eigene Erfahrungen zu sammeln. Dargestellt wird zum Beispiel, wie sich das Kind sicher draußen bewegen kann und welche Hilfsmittel es gibt. Ebenso wird erläutert, wie das Kind Fähigkeiten zur selbstständigen Lebensführung erlernt, etwa Essen, Anziehen, Einkaufen und Telefonieren. Im Rahmen der Elternberatung beim BBSB erhalten Eltern darüber hinaus wichtige Informationen zu möglichen Fördermaßnahmen, Schule, Sport und Sozialleistungen.

Bestellungen beim
BBSB
Waltraud Stangl
Tel.: 089 / 559 88-231
E-Mail: waltraud.stangl@bbsb.org

Jugendvertreter treffen sich

Die Jugendvertreter der DBSV-Landesvereine sowie weitere Interessierte an Jugendarbeit treffen sich vom 6. bis 8. Mai in Milseburg bei Fulda. Neben dem Erfahrungsaustausch stehen verschiedene Aspekte der Jugendarbeit auf der Agenda. Unter der Leitung des Sozialpädagogen Maik Buhleier beschäftigen sich die Teilnehmer mit dem Thema "Motivation für ehrenamtliche Tätigkeit" und ergründen die Grundsätze der Teamarbeit. Gemeinsam werden außerdem weitere Aktivitäten des DBSV-Jugendclubs geplant.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 8.4.) beim
DBSV
Martina Hell
Tel.: 030 / 28 53 87-289
E-Mail: m.hell@dbsv.org

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen:

  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
    5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)
  • Dussmann das KulturKaufhaus, Berlin
    10% auf Hörbücher und Hörspiele
  • SUS ® Franchise GmbH
    10% auf Dienstleistungen im Rahmen des Umzugsservice
  • NH-Hotels
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • MANRA Limited
    Nachlässe auf Mobilfunk-, Festnetz- und Internettarife sowie bei neuen Mobilfunkverträgen und Vertragsverlängerungen auch auf Handysoftware und DAISY-Player

Die Angebote werden ständig erweitert.

Aktuelle Informationen in der "Gegenwart".

Außerdem haben viele Landesvereine zusätzliche Rabattaktionen mit ihren Partnern vor Ort vereinbart.

Mitgliedschaft lohnt sich!

Nähere Informationen beim
DBSV
Tel.: 030 / 28 53 87-190

sowie im
Internet unter www.dbsv.org/dbsv-karte

Standpunkt:

Rezept: 3 x täglich Weiterbildung!

Der Besuch beim Arzt bedeutet für behinderte Menschen, Barrieren überwinden zu müssen, ob organisatorischer oder emotionaler Art. Gleichberechtigte Teilhabe am Gesundheitssystem ausgeschlossen! Gleichwohl hat sich Deutschland in Artikel 25 der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet, ein diskriminierungsfreies Gesundheitssystem bereitzuhalten. Doch wie kann der Praxisalltag barrierefrei werden?


Aus der Beratungsarbeit unserer Zentren für Selbstbestimmtes Leben wissen wir, dass es fünf weit verbreitete Krankheiten gibt, mit denen Menschen mit Behinderung bei ihrem Arztbesuch angesteckt werden:

  • Morbus Würdelosis: Frauen und Männer mit Behinderungen kritisieren, dass ihre Würde wenig geachtet wird und sie als Objekte des Medizinsystems und nicht als Experten in eigener Sache behandelt werden.
  • Morbus Stufenreich: Arztpraxen sind häufig nicht barrierefrei für Menschen im Rollstuhl erreichbar und verfügen nur selten über eine barrierefreie Ausstattung hinsichtlich des Behandlungsmobiliars und der Sanitäreinrichtungen.
  • Morbus Kommunikationis: Bei Praxisorganisation und Behandlung fehlt es an kommunikativer Barrierefreiheit wie Leichter Sprache für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder wahrnehmbaren Informationen für blinde/
  • sehbehinderte bzw. gehörlose/hörbehinderte Menschen.

  • Morbus Ignorantius: Ärzte sind häufig wenig informiert über verschiedene Behinderungsformen, deren Besonderheiten und Verlauf. Akute Beschwerden werden dann ohne Differentialdiagnostik der Behinderung zugeschrieben.
  • Morbus Fixationis: Allgemein wird von Ärzten erwartet zu heilen und nicht, Menschen in ihrem Leben mit chronischer Krankheit oder Behinderung zu begleiten. Wird keine Heilung erreicht, so wird dies als Scheitern betrachtet. Die betroffenen Menschen fühlen sich in diesem heilungsfixierten Klima nicht respektiert und häufig allein gelassen.

Gibt es eine Therapie gegen diese Erkrankungen? Wir wissen nicht, was die Ärztekammern empfehlen, aber die ISL empfiehlt Ärzten eine sofortige Weiterbildung für einen beschwerdefreien Praxisalltag und hat dazu einen Modell-Lehrplan entwickelt. Wichtigster Wirkstoff dieser Medizin ist der menschenrechtliche Inhalt, am besten dreimal täglich einzunehmen!


Kurzinfo:

Modell-Curriculum zur Sensibilisierung von Ärzten für einen barrierefreien Praxisalltag unter www.isl-ev.de


Kurzinfo: Selbstbestimmt Leben

Die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. (ISL) arbeitet behinderungsübergreifend und kämpft für Selbstbestimmung und Selbstvertretung behinderter Menschen. 1990 gegründet, ist die ISL der deutsche Zweig von Disabled Peoples' International (DPI).


Dazu ein Bild: Fordert mehr Menschenwürde in Arztpraxen: Eileen Moritz.

Ein Standpunkt von Eileen Moritz
Referentin der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. (ISL)  

Thema: Geräuscharme Fahrzeuge

Das Auto steht vor einer Zeitenwende: Der Verbrennungsmotor hat seine besten Jahre oder besser Jahrzehnte hinter sich; die Zukunft dagegen gehört dem elektrisch angetriebenen Auto. Rund 1.500 solcher Fahrzeuge rollen bereits auf Deutschlands Straßen. Bis 2020 soll es mindestens eine Million sein. Elektroautos schonen die knappen Ölvorräte und entlasten die Umwelt, auch hinsichtlich der Lärmentwicklung. Das allerdings kann zur Gefahr für blinde und sehbehinderte Menschen werden, die sich im Straßenverkehr mehr als andere auf ihr Gehör verlassen.

Was macht der DBSV, um auch im Elektrozeitalter die Sicherheit auf den Straßen zu garantieren? Wie reagieren Bundesregierung und Automobilindustrie auf die Forderungen der Selbsthilfe? Und wie wird im Soundlabor am "richtigen" Klang von Elektroautos getüftelt? Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigt sich der "Gegenwart"-Schwerpunkt über geräuscharme Fahrzeuge.

Elektrisch mobil? Aber sicher!

Auf den Straßen ist es zu laut. Das wird wohl niemand bestreiten. Mit geräuscharmen Elektrofahrzeugen kann alles besser werden. Aber ganz lautlos geht es auch nicht. Der DBSV weist auf erhebliche Gefahren hin, denn Fußgänger, ob sehend oder nicht, verlassen sich im Straßenverkehr auf ihr Gehör. Gemeinsam mit Politik, Industrie und Forschung wird an Konzepten gearbeitet, um die Sicherheit auf den Straßen von morgen zu garantieren.


Ende des 19. Jahrhunderts fuhr das erste motorisierte Fahrzeug bereits über 100 Stundenkilometer schnell. Dieses Fahrzeug wurde mit einem Elektromotor angetrieben. Trotzdem hat sich bei Autos nicht der Elektromotor, sondern der Verbrennungsmotor durchgesetzt. Während es für den Antrieb von Elektromotoren bis heute keine ausreichend leistungsfähigen Batterien gibt, kann man mit einer Tankfüllung viele hundert Kilometer zurücklegen und den Treibstoff im Handumdrehen nachfüllen. Diese Vorteile des Verbrennungsmotors waren für Flexibilität und Mobilität von Anfang an so wichtig, dass die Nachteile keine Rolle spielten. Jetzt im 21. Jahrhundert kommt man aber wieder zurück zum Elektromotor. Dies hat im Wesentlichen zwei Gründe: Zum einen sind Elektroautos klimafreundlich, weil sie im Betrieb keinerlei Schadstoffe, vor allem nicht den "Klimakiller" CO2, ausstoßen. Zum anderen wird das Erdöl immer knapper, so dass der Treibstoff nicht mehr ewig zur Verfügung stehen wird.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat im Jahre 2009 die Losung ausgegeben, dass bis 2020 mehr als eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs sein sollen. Dafür hat die Bundesregierung Gelder für Forschung und Entwicklung bereitgestellt und eine Plattform "Elektromobilität" ins Leben gerufen. Auf dieser Plattform sollen sich Forschung, Industrie und Politik austauschen, um das Elektrofahrzeug schnellstmöglich konkurrenzfähig zu machen. Dies wird auch höchste Zeit, denn andere Länder wie Japan und die USA sind schon viel weiter im Bereich Elektromobilität.

Ein weiterer Effekt von Elektroautos ist, dass sie viel leiser sind als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Die Lautstärke gerade in Innenstädten zu reduzieren, ist sicher zu befürworten, denn der Straßenlärm geht weit über die zumutbare Lärmschwelle hinaus. Allerdings bergen geräuscharme Fahrzeuge auch eine große Gefahr für Fußgänger. Seitdem es Autos gibt, lebt man mit Verkehrsgeräuschen und orientiert sich an ihnen. Schon sehende Fußgänger nutzen das Motorengeräusch, um zum Beispiel die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs abzuschätzen. Noch viel wichtiger sind Geräusche für sehbehinderte oder blinde Fußgänger. Sie nehmen akustisch wahr, ob ein Fahrzeug fährt oder im Leerlauf steht und entscheiden danach, ob sie eine Straße überqueren oder nicht. Ebenso hören sie, wenn ein Fahrzeug aus einer Seitenstraße, einem Parkplatz oder einer Toreinfahrt heraus auf die Straße einbiegen will. Diese Orientierungshilfen fallen bei geräuscharmen Fahrzeugen weg.

Die Europäische Blindenunion (EBU) hat bereits 2009 eine Richtlinie herausgegeben, die auf diese Gefahren hinweist. Auch der Verwaltungsrat des DBSV hat sich im Oktober 2009 mit dem Thema befasst und die Forderungen der EBU dem Gemeinsamen Fachausschuss für Umwelt und Verkehr (GFUV) zur weiteren Bearbeitung übergeben. Diesen Forderungen zufolge müssen geräuscharme Fahrzeuge ein akustisches Signal ausstrahlen, zumindest bei relativ niedrigen Geschwindigkeiten bis 40 Stundenkilometern, wenn die Rollgeräusche des Reifens leiser sind als ein Verbrennungsmotor. Außerdem muss dieses Zusatzgeräusch sicherstellen, dass Fußgänger erkennen, ob ein Fahrzeug beschleunigt, abbremst oder mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit fährt. Um genau festzulegen, bis zu welcher Geschwindigkeit ein Zusatzgeräusch vorhanden sein muss und wie dieses Geräusch klingen sollte, müssen umfangreiche wissenschaftliche Studien durchgeführt werden  –  und das bevor die Autoindustrie mit Elektrofahrzeugen in die Serienproduktion geht.

Der DBSV war also von Anfang an aktiv dabei, um die Gefahren von geräuscharmen Fahrzeugen aufzuzeigen und sie auch der Öffentlichkeit sowie den entscheidenden Stellen in Politik und Wirtschaft zu vermitteln. So wandte sich der Verband mit einem Brief an die Bundeskanzlerin, als diese im Mai 2010 einen "Elektromobilitätsgipfel" einberief, zu dem Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft eingeladen waren, nicht aber Behindertenverbände oder Fußgänger-Interessenvertretungen. Weiterhin gelang es dem DBSV, das Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit (BKB) für das Projekt "Barrierefreie Elektromobilität" zu gewinnen. Mit diesem Projekt soll ermittelt werden, welche Gefahren von geräuscharmen Fahrzeugen ausgehen. In die Arbeit einbezogen sind weitere Verbände, die gehörlose und hörbehinderte Menschen, kognitiv eingeschränkte Personen, Kinder und Jugendliche sowie Senioren vertreten. Seitens des DBSV sind neben dem Verfasser Norbert Herbig, Gerd Renzel, Knut Junge, Thomas Renzel, Thomas Stetter und Hans-Karl Peter aus der Geschäftsstelle beteiligt.

Das Projekt mündete in einen Workshop, der Ende Januar in Berlin stattfand. Betroffene und Experten, Vertreter aus Politik, Automobilindustrie und Wissenschaft setzten sich an einen Tisch und diskutierten ihre Anliegen, Ziele und Lösungsansätze. Es war ein intensiver und konstruktiver Informationsaustausch, von dem alle Seiten profitierten. Vor allem zeigte sich, dass die Sicherheitsprobleme geräuscharmer Fahrzeuge überall bekannt sind, man aber in allen Bereichen noch ganz am Anfang steht.

In der Forschung führt die Universität Duisburg-Essen eine Studie zur Verkehrssicherheit von Fußgängern bei Elektroautos durch. In einer ersten Testreihe ließ man Elektro-, Hybrid- und Benzinautos mit ca. 40 Stundenkilometern in einer ruhigen Straße an blinden und sehbehinderten Probanden vorbeifahren. Diese wurden gefragt, wie sie die einzelnen Fahrzeuge akustisch wahrnehmen konnten. Jedoch stellte sich heraus, dass dieser Test zur Beurteilung der verschiedenen Fahrzeuge nicht ausreicht. Wichtig ist es, reale Bedingungen herzustellen, indem verschiedene Verkehrssituationen wie Straßenüberquerungen, einmündende Seitenstraßen und Verkehrsampeln berücksichtigt werden und dies zu unterschiedlichen Tageszeiten (z.B. Berufsverkehr), bei verschiedenen Wetterverhältnissen (Regen, Wind, Eis) und Straßenbelägen (rauer Asphalt, Pflaster, Stein). Die Universität Duisburg-Essen wird diese Anregungen in weiteren Tests berücksichtigen.

Die Autohersteller bevorzugen eine technische Lösung, bei der ein Warnsignal ertönt, sobald einem Fußgänger Gefahr droht (Fahrerassistenz). Dies ist beim heutigen Stand der Technik jedoch keine Option, da solche Systeme noch nicht fehlerfrei arbeiten. Unabhängig davon ist es nach Meinung der DBSV-Vertreter einem Fußgänger nicht zuzumuten, sich auf die Unfehlbarkeit eines technischen Warnsystems zu verlassen. Aus demselben Grund scheidet ein Sender oder Empfänger aus, den der Fußgänger bei sich trägt, damit er vor einem herannahenden Fahrzeug gewarnt wird. Auch wenn die Industrie verschiedene Lösungen entwickelt, wartet sie doch auf die Anforderungen der Politik, um die Fahrzeuge dann entsprechend auszustatten.

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) ist vor allem auf internationaler Ebene aktiv, um die Sicherheit von geräuscharmen Fahrzeugen zu gewährleisten. Denn die Autobranche ist in höchstem Maß international ausgerichtet, so dass die Problematik nur global behandelt und gelöst werden kann. So gibt es in Genf eine Arbeitsgruppe in der UN-ECE (Wirtschaftsvereinigung der UNO), die sich mit "Quiet road transportation vehicles" (QRTV), also mit geräuscharmen Straßen-Transport-Fahrzeugen, beschäftigt. Unter deutscher Leitung arbeiten in dieser Arbeitsgruppe Fachleute aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, sie kommen aus Japan, den USA, Frankreich, Schweden und weiteren Ländern. Aktuell erarbeiten sie ein gemeinsames Empfehlungspapier, das bis Ende des Jahres im Empfehlungsregister der UN-ECE verankert sein soll. Auch wenn diese Vorgaben nicht bindend sein werden, kann man doch davon ausgehen, dass sich die Autohersteller allein aus Produkthaftungsgründen daran halten werden.

Es wäre ein großer Fortschritt, wenn es im Straßenverkehr leiser werden würde. Die Entwicklung von Elektrofahrzeugen kann dazu beitragen und ist nicht mehr aufzuhalten. Doch die Sicherheit der nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer darf dabei nicht in den Hintergrund geraten. In den nächsten Jahrzehnten wird es auf unseren Straßen einen Mischverkehr geben. Autos mit Verbrennungsmotor, Hybrid- und Elektrofahrzeuge werden sich die Straßen teilen. Umso wichtiger ist es, dass die geräuscharmen Fahrzeuge akustisch gut wahrnehmbar sind. Neben einer Reduzierung der Motorengeräusche arbeitet man auch daran, die Roll- und Windgeräusche zu minimieren.

Niemand will, dass eine Minderung des Straßenlärms durch Zusatzgeräusche bei geräuscharmen Fahrzeugen wieder zunichte gemacht wird. Es ist nicht erforderlich, dass diese Fahrzeuge den gleichen Lärm wie ihre Vorgänger produzieren. Aber mittlerweile versteht jeder, dass es ohne Geräusche nicht geht. Die "Lautlosigkeit" im Straßenverkehr ist eine Gefahr für jeden nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer. Denn man setzt alle Sinne ein, um sich im Straßenverkehr zu orientieren und sicher fortzubewegen.

Der DBSV hat viel erreicht. Die Problematik von geräuscharmen Fahrzeugen ist in der Öffentlichkeit angekommen, Politik und Wirtschaft nehmen das Thema ernst. Das heißt aber nicht, dass der DBSV seine Arbeit getan hat und sich nun zurücklehnen kann. Der DBSV wird am Ball bleiben und die folgenden Studien von Wissenschaft und Forschung begleiten. Auch müssen die weiteren Entwicklungen bei den Fahrzeugherstellern beobachtet werden, um rechtzeitig auf etwaige Fehlentwicklungen zu reagieren. Durch die Arbeit der Projektgruppe und den veranstalteten Workshop wurden wertvolle Kontakte geknüpft. Besonders hervorzuheben ist der Kontakt zum Bundesverkehrsministerium, das von der UN-ECE beauftragt worden ist, an einem internationalen Gesetzentwurf zu geräuscharmen Fahrzeugen zu arbeiten. Das Ministerium kam auf den DBSV zu, um ihn um seine Mitarbeit an diesem Gesetz zu bitten  –  ein Angebot, das gar nicht überschätzt werden kann.

Bernhard Claus
Leiter des BKB-Projekts "Barrierefreie Elektromobilität"  


Dazu zwei Bilder:

Bild 1: Szene am Zebrastreifen: Ohne wahrnehmbares Motorengeräusch kommen sich Fußgänger und Auto bedrohlich nahe.

Bild 2: Stopp an der Steckdose: Elektroautos tanken umweltfreundliche Energie.

Mehr Forschung für mehr Sicherheit

Interview mit Staatssekretär Andreas Scheuer aus dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung über Elektroautos und wie sich die Politik für deren Sicherheit einsetzt.


Klimafreundlich sollen Elektroautos sein, und auch leise. So steht es an ganz prominenter Stelle auf der Webseite des Bundesverkehrsministeriums. Wie passt das zu den Zusagen des Ministeriums gegenüber dem DBSV, beim Übergang ins Zeitalter der E-Mobilität die Interessen von Menschen zu berücksichtigen, die im Straßenverkehr auf akustische Signale angewiesen sind?

Andreas Scheuer: Gut! Wir wollen innovative Fahrzeugkonzepte ohne Abstriche bei der Sicherheit. Das heißt: Elektrofahrzeuge sollten genauso sicher sein wie Fahrzeuge mit herkömmlichen Motoren. Und das gilt nicht nur für den Fahrer, sondern für alle Verkehrsteilnehmer. Deshalb hat sich das Bundesverkehrsministerium frühzeitig auf internationaler Ebene stark gemacht, technische Vorschriften für diese Fahrzeuge zu entwickeln. Internationale und nationale Forschungsergebnisse werden in die laufenden Arbeiten einbezogen.


Wie setzt sich die Bundesregierung ganz konkret dafür ein, dass die Sicherheit blinder und sehbehinderter Verkehrsteilnehmer gewährleistet bleibt?

Wir haben zum Beispiel zusammen mit der deutschen Automobilindustrie ein Forschungsprojekt auf den Weg gebracht, das potenzielle Sicherheitsrisiken von leisen Fahrzeugen identifizieren soll. Erst wenn wir mögliche Gefahren kennen, können wir zielgenaue Maßnahmen zum Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder eben auch blinder und sehbehinderter Menschen ergreifen. Auch in unseren acht Modellregionen Elektromobilität sammeln wir wichtige Erfahrungen: In einem großen Praxistest testen wir verschiedene Möglichkeiten zum Einsatz von Elektromobilität auf ihre Alltagstauglichkeit. Sicherheitsaspekte spielen hier eine große Rolle. Die gewonnenen Erkenntnisse bringen wir dann in die Diskussion zur Entwicklung internationaler Vorschriften ein. Parallel dazu haben wir uns für die Einrichtung einer Arbeitsgruppe bei der zuständigen Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen eingesetzt. Ziel war es, in einem ersten Schritt einheitliche Minimalanforderungen für leise Fahrzeuge  –  wie zum Beispiel Elektroautos  –  zu definieren. Darüber hinaus prüfen wir den Einsatz innovativer Technologien als Alternative bzw. Ergänzung zu Geräuschen.


In den USA gibt es seit Anfang des Jahres ein Gesetz, das für Elektroautos ein Mindestgeräusch vorschreibt. Ist für Deutschland ein ähnliches Gesetz zu erwarten?

Das ist so nicht richtig. Es wurde lediglich angekündigt, dass für Ende 2012 ein Gesetz zu erwarten ist. Deutschland wird diesen Prozess im Rahmen der Erarbeitung einer weltweiten Regelung für Minimalgeräusche aktiv begleiten. Dabei werden wir auch auf die Expertise des DBSV zurückgreifen.


Nun ist die Automobilindustrie in hohem Maß international ausgerichtet. Das macht überstaatliche Regelungen erforderlich. Wo werden solche Regelungen verhandelt und wie ist der aktuelle Stand der Verhandlungen?

Da stimme ich Ihnen zu. Technische Vorschriften für Kraftfahrzeuge sind international harmonisiert. Zuständig ist deshalb auch die Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UN-ECE) in Genf. Die Expertengruppe Geräusche der UN-ECE hat Ende Februar unter deutschem Vorsitz getagt. Dort konnten wir nun erste Erfolge erzielen und eine Empfehlung für die bessere Wahrnehmung von Hybrid- und Elektrofahrzeugen verabschieden. Damit haben wir für die Automobilindustrie einen einheitlichen Rahmen geschaffen, der schnell umgesetzt werden kann. Im Sommer wird es voraussichtlich soweit sein. Diese Einstiegslösung soll dann in einem zweiten Schritt in einer weltweit verbindlichen Regelung münden. Daran werden wir unter anderem gemeinsam mit dem DBSV weiter arbeiten. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir zu einer guten Lösung kommen werden, bis wir in Deutschland Elektrofahrzeuge in nennenswerter Zahl auf den Straßen haben. Und bis dahin sind nun dank der UN-Empfehlung bereits die Mindestanforderungen klar. Ich will Ihnen nur einige Beispiele nennen: Die Geräuschemissionen müssen zukünftig an ein Fahrzeug erinnern. Das heißt, dass keine irreführenden Alarmtöne, Hupen, Klingeln, Sirenen oder Ähnliches verwendet werden dürfen. Und das Geräusch soll darüber Auskunft geben, ob das Fahrzeug gerade beschleunigt, verzögert oder mit konstanter Geschwindigkeit fährt.


Der DBSV fordert, dass E-Autos bis zu einer Geschwindigkeit von 35 bis 40 Stundenkilometern mit einem gut wahrnehmbaren Geräusch ausgestattet sein müssen, das sich nicht abschalten lässt. Unterstützen Sie diese Forderung?

Ich gebe Ihnen absolut recht, dass E-Autos mit einem gut wahrnehmbaren Geräusch ausgestattet werden müssen. Mit Blick auf die weltweit verbindliche Regelung für leise Fahrzeuge wird das Bundesverkehrsministerium deshalb gemeinsam mit dem DBSV ein Forschungsprojekt dazu durchführen. Kurzfristig war es aber wichtig, eine einheitliche Einstiegslösung auf UN-Ebene zu erarbeiten, um bis dahin Mindestanforderungen an leise Fahrzeuge zu stellen.


Es ist das erklärte Ziel der Bundesregierung, Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität zu machen. Bedeutet dies, dass Deutschland auf diesem Gebiet auch eine Vorreiterrolle im Sinne benachteiligter Gruppen wie blinder und sehbehinderter Menschen übernimmt?

Das ist uns in der Tat ein wichtiges Anliegen  –  wie auch die Vielzahl unserer Aktivitäten zeigt. Wir sind sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene auf einem sehr guten Weg.

Dieses Gespräch führte Irene Klein.


Dazu ein Bild: Setzt für kurze Dienstfahrten bereits auf das Elektroauto: Staatssekretär Andreas Scheuer mit dem E-Smart aus dem Fuhrpark des Verkehrsministeriums.

Umwelt- und Sicherheitsaspekte sinnvoll kombinieren

Statement von Hans-Georg Frischkorn, technischer Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), zum Thema "Leiser Verkehr durch Elektrofahrzeuge"


Die deutsche Automobilindustrie stellt sich den Herausforderungen, die individuelle Mobilität nachhaltig umweltfreundlicher zu gestalten. Ein besonders wichtiger Baustein in dieser Strategie ist die zunehmende Elektrifizierung der Fahrzeuge bis hin zum rein batterieelektrisch betriebenen Fahrzeug. Das Elektroauto wird zwar konventionelle Verbrennungsmotoren auf absehbare Zeit nicht ersetzen können, sich aber mit zunehmender Marktdurchdringung insbesondere im innerstädtischen Bereich vom Exoten zum normalen Erscheinungsbild entwickeln. Für 2020 wird die Anzahl von einer Million Elektrofahrzeugen auf Deutschlands Straßen angestrebt.

Neben der lokalen Emissionsfreiheit zeichnen sich Elektrofahrzeuge durch eine deutlich geringere Geräuschentwicklung des Antriebs aus. Aus umwelttechnischer Sicht ist das sehr zu begrüßen, zumal es dem allgemeinen Ziel entgegenkommt, insbesondere in dicht besiedelten städtischen Bereichen das Verkehrsgeräuschniveau weiter zu senken. Elektrofahrzeuge stellen also einen willkommenen Beitrag dar, die Umweltbelastung nicht nur im Hinblick auf die lokalen Schadstoffe, sondern auch im Hinblick auf die Geräuschimmission zu verbessern.

Wissenschaftliche Studien weisen allerdings auf das erhöhte Risiko insbesondere für blinde und sehbehinderte Verkehrsteilnehmer hin, da Elektrofahrzeuge durch das Fehlen des Verbrennungsmotors in niedrigen Geschwindigkeitsbereichen unterhalb von ca. 20 Stundenkilometern nicht mehr ausreichend im Verkehr wahrgenommen werden.

Diese Diskussion um sehr leise Fahrzeuge zeigt die Diskrepanz zwischen den umwelttechnischen Anforderungen, denen die Industrie nachkommt, und diametral dazu stehenden Sicherheitsanforderungen. Diese divergierende Aufgabe gehen die deutschen Automobilhersteller mit Sorgfalt an. Sie arbeiten zusammen mit allen betroffenen Parteien an einer sinnvollen und ausgewogenen Lösung. Diese sollte von allen Beteiligten akzeptiert werden und die Bedürfnisse der Umweltseite, der blinden und sehbehinderten Verkehrsteilnehmer, aber auch der Fahrzeugkunden berücksichtigen.

Um dieser Problematik angemessen zu begegnen, sind verschiedene Ansätze denkbar. Die möglichen Lösungen sind vielfältig und gehen bis hin zu sensorbasierten Systemen zur Situationserfassung und zu automatischen Bremseingriffen zur Unfallvermeidung. Da jedoch die Einführung einer Serienproduktion von Elektrofahrzeugen unmittelbar bevorsteht, müssen zunächst kurzfristig umsetzbare Lösungen eingesetzt werden, die sich in denjenigen Betriebsbereichen, in denen Elektrofahrzeuge "überhört" werden könnten, auf die Emission eines künstlichen Geräuschs konzentrieren.

Bei einer maßvollen Lösung haben wir nicht nur das allgemeine Geräuschniveau im Blick. Das Fahrzeug muss als solches wahrnehmbar sein, ohne aufdringlich oder störend zu wirken. Die Freiheit einer Soundgestaltung muss auf die Emission sinnvoller Geräusche, die eine klare Assoziation zu Autos ergeben, beschränkt werden. Fahrzeuge, die beispielsweise Musikgeräusche oder Vogelgeräusche emittieren, dürfen nicht legalisiert werden.

Die deutsche Automobilindustrie nimmt dieses Thema sehr ernst. Mit Fahrzeugingenieuren, Sicherheitsexperten, Geräuschexperten und Psychoakustikern wird pro-aktiv an Lösungen gearbeitet, die unseren Grundsätzen genügen, und diese werden bereits heute im Feld getestet.

Für die Erarbeitung einer Lösung sitzt die Automobilindustrie unter anderem mit Regierungsvertretern, Umweltorganisationen und Blinden- und Sehbehindertenverbänden an einem gemeinsamen Tisch im Rahmen der UN-ECE und bringt ihre Expertise ein. In dieser Arbeit wird ein guter Fortschritt erzielt, so dass zu erwarten ist, dass bis Ende des Jahres die Verabschiedung einer ersten international gültigen Empfehlung für die Installation von Soundgeneratoren in Elektrofahrzeugen erfolgt.


Dazu zwei Bilder:

Bild 1: Stadtauto der Zukunft? Der Elektro-Zweisitzer Twizy Z.E. von Renault.

Bild 2: Sieht der Entwicklung künstlicher Geräusche für E-Autos optimistisch entgegen: Hans-Georg Frischkorn vom VDA.

Das Ohr kauft mit!

Wie sollen Elektrofahrzeuge klingen? Sollen sie brummen, dröhnen und heulen wie herkömmliche Autos oder sollen sie den Straßensound mit ganz neuen Klängen revolutionieren? Mit dieser Frage beschäftigen sich in der Automobilindustrie ganze Heerscharen von Sound Designern und Ingenieuren. Ja, sogar Musiker, Komponisten und andere Experten tüfteln am guten Ton der Zukunft.


Worüber reden wir eigentlich, wenn es um "Sound" und entsprechend um "Sound Design" geht? "Sound" ist zunächst ein recht weitgefasster Begriff. Vorrangig bezeichnet er die wahrnehmbaren Eigenschaften eines Schallereignisses. Bezogen auf unsere alltägliche Klangwahrnehmung sind vor allem bewusst gestaltete und weitestgehend erwünschte Klanganteile gemeint, im Gegensatz zu Krach oder Lärm.

"Sound" kann demnach auf alltägliche Geräusche, auf den Klang von Lautsprechern, auf komplexe Klangmischungen (wie beispielsweise den Klang einer ganzen Stadt), auf die Tonspur eines Films oder auch auf die Klangwahrnehmung von Musik bezogen werden. "Sound" hat, um bei der Musik zu bleiben, also nichts mit der Komposition oder etwa dem Arrangement zu tun, sondern meint hier sowohl den Klang einzelner Musikinstrumente als auch die akustische Wirkung ihres Zusammenklangs.

"Sound Design" ist nun die gezielte Gestaltung von Sound, um die akustische Wahrnehmung zu beeinflussen. So lässt sich der Sound einer Gitarre oder der menschlichen Stimme durch die Verwendung unterschiedlicher Mikrofone, durch diverse Effektgeräte oder andere elektronische Mittel färben. Sounds verschiedenen Charakters können aber nicht nur bearbeitet, sondern auch detailliert synthetisch gestaltet werden.

Der Beruf des Sound Designers kam etwa Anfang der 1970er Jahre auf, als die technischen Möglichkeiten eine entsprechende Gestaltung der Filmtonspur in der Postproduktion eröffneten. Einige Pioniere begannen nun, kreativ mit Sound zu arbeiten und das Akustische nicht nur rein illustrierend, sondern auch erzählerisch gleichwertig zum Visuellen einzusetzen. Sound Design als bewusster Klanggestaltungsprozess ist heutzutage nicht mehr auf den ursprünglich musikalischen oder filmischen Kontext beschränkt. Letztendlich lässt sich alles Hörbare auch gestalten, also designen!


Welche Bedeutung hat Sound Design für Automobilhersteller?

Akustische Bemühungen seitens der Automobilhersteller gibt es schon lange. Der Schwerpunkt lag zunächst auf der Vermeidung lästiger Geräuschanteile, um das Fahren sowohl für die Insassen als auch für die Umwelt möglichst angenehm zu gestalten. Seit geraumer Zeit gibt es auch das Ziel, über den Sound eine dem Fahrzeug und der Fahrzeugmarke entsprechende akustische Wertigkeit zu vermitteln. Besonders bei sportlicher Fahrweise ist Klang wichtig. Ein Porsche oder Ferrari ohne typisch markanten Sound ist für viele undenkbar. Neben einer gezielten Gestaltung des Motorsounds betrifft Sound Design aber mittlerweile alle wesentlichen Bauteile wie Türen, Lüftung oder Schalter. Was im Bereich der visuellen Produktkommunikation schon seit Jahren etabliert ist, wurde auch auf den Bereich der akustischen Produktkommunikation übertragen, denn: Das Ohr kauft mit!


Erzeugung von Fahrgeräuschen bei Elektrofahrzeugen

Wir sind fast stetig von Geräuschen umgeben, die zumindest unbewusst unser Leben erheblich beeinflussen. Wie sehr dies der Fall ist, fällt oft erst auf, wenn Sound als lästig empfunden wird oder aber gänzlich fehlt. Tatsächliche Stille ist den meisten fremd. Bei Elektroautos ist dies hinsichtlich des Motorengeräusches annähernd der Fall! Die Frage, ob der akustische Wahrnehmungsverlust notwendigerweise kompensiert werden muss, wird derzeit viel diskutiert.

Neben der Warnfunktion für Fußgänger liefert der Motorsound auch akustische Informationen an den Fahrer. So schalten wir etwa Gänge nach Gehör und können anhand des Sounds die Geschwindigkeit und den Grad der Beschleunigung abschätzen.

Wie beim Motorgeräusch herkömmlicher Fahrzeuge haben die folgenden Parameter wesentlichen Einfluss auf den Sound eines E-Autos:

  • Motordrehzahl
  • Grad der Beschleunigung
  • Geschwindigkeit

Die Drehzahl eines Motors ist an der Tonhöhe des Klangs vernehmbar. Je stärker das Fahrzeug beschleunigt, desto rauer wird der Sound. Die Geschwindigkeit hat einen weniger starken Einfluss, denn ab einer gewissen Geschwindigkeit überwiegen Wind- und Rollgeräusche. So wird eine Autobahn durch Elektroautos keineswegs leiser werden.

Die generelle Akzeptanz von Elektroautos wird wesentlich von der emotionalen Wahrnehmung abhängen. Bei einem gelungenen Sound-Design geht es weniger um Lautstärke als vielmehr um die Definition eines Wohlklangs, der sowohl Sicherheit für Passanten bietet als auch relevante Informationen über den aktuellen Betriebszustand des Elektroautos übermittelt.


Fazit

Welcher Sound ist für Elektrofahrzeuge nun denkbar? Lässt man der Gestaltung von elektronischen Motorsounds freien Lauf, so stehen prinzipiell alle kreativen Möglichkeiten offen. Man kann einen von Grund auf neuen Klang erstellen, wie wir es etwa von Handy-Klingeltönen kennen. Ein solcher Sound muss neben dem Sicherheitsaspekt zusätzlich den beschriebenen emotionalen, funktionalen und auch markenkommunikativen Anforderungen genügen. Ich denke, dass sich der Sound eines E-Autos zunächst an bekannte Sounds von Verbrennungsmotoren anlehnen sollte, um dann mit neuen Klanganteilen sinnvoll gemischt zu werden. Beim "richtigen Sound" sollte der Weg als Ziel verstanden werden. Ähnlich zur konsequenten Weiterentwicklung der Autos selbst muss auch der Sound fortlaufend optimiert werden.

Hans-Gerd Hoyer, Klangberater und -gestalter (Schwerpunkt Automotive und Audio-Interaktion)  


Dazu ein Bild: Hightech im Akustiklabor: Jedes Auto braucht seinen eigenen Sound.

In Kürze:

Reisen

Erlebniswochen für Naturliebhaber

Wer gern an der frischen Luft und in der Natur unterwegs ist, für den bietet die AURA-Pension Georgenthal im Frühling und Sommer interessante Erlebniswochen. Vom 25. bis 30. April kommen sportliche Besucher bei einer "Wanderwoche für Anfänger und Extremler" auf ihre Kosten. Neben leichten Routen stehen für geübte Wanderer zwei Tage als "Höhenfresserrunde" mit über 25 Kilometern Laufstrecke auf dem Programm. Vom 19. bis 22. Mai lädt Konrad Gerull Interessierte zu einer vogelkundlerischen Wanderung ein. Spiel, Spaß und Spannung bietet die Sommerwoche vom 8. bis 14. August. Geplant sind unter anderem Segeln, Gaudibob, ein Besuch der Sommerrodelbahn und eine Kutschfahrt.

Mehr Infos und Anmeldung bei der
AURA-Pension Haus "Grünes Herz"
Tel.: 03 62 53 / 30 50
E-Mail: info@aura-pension-georgenthal.de
www.aura-pension-georgenthal.de

Aktive Woche für alle "35 plus"

Gleichaltrige Bekannte treffen oder neue Leute kennen lernen, dazu gibt es Gelegenheit bei der Veranstaltungswoche "35 plus" vom 7. bis 14. Mai im AURA-Hotel Saulgrub. Helmut Stern hat ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt mit gemeinsamen Aktivitäten wie Sommerrodeln, einem Kräuterspaziergang und einem Seifenworkshop, dem Besuch einer Schuhmacherei, einer Schaukäserei, einer Schnitzwerkstatt und einer Wetterstation sowie einem Ausflug nach Augsburg und Friedberg. Wann und für wie lange sie anreisen, entscheiden die Besucher selbst.

Mehr Infos und Anmeldung beim
AURA-Hotel Saulgrub
Tel.: 0 88 45 / 99-0
E-Mail: aura-hotel@bbsb.org
www.aura-hotel.de

Freizeit

Fahrerlebnis hinter dem Steuer

Bereits zum neunten Mal lädt der Blinden- und Sehbehinderten-Verein Mecklenburg-Vorpommern am 2. Juli zum Motorrad- und Autofahren für Blinde und Sehbehinderte auf den Flugplatz in Peenemünde ein. Mit der Veranstaltung wollen die Organisatoren nicht nur ein ungewöhnliches Erlebnis ermöglichen, sondern auch auf den Umgang mit gehandicapten Mitbürgern im Straßenverkehr aufmerksam machen. Der Verein kooperiert mit dem Motorsport- und Verkehrsschulungsverein Peenemünde.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 10.6.) bei
Familie Löschke
Tel.: 0 38 36 / 23 41 91
E-Mail: fahrerlebnis@t-online.de
www.fahrerlebnis.info

Computer-Kanu-Camp in Marburg

Die Computerleidenschaft ausleben und sich beim Kanufahren sportlich ausprobieren: Diese Kombination bietet die Deutsche Blindenstudienanstalt (Blista) bei einer Freizeit für blinde und sehbehinderte Jugendliche vom 29. Juli bis 4. August in Marburg. Vormittags wird auf spielerische Art der sichere Umgang mit dem Internet vermittelt  –  Themen sind das Bearbeiten von Audiodateien, barrierefreies E-Mailen, Recherchieren im Internet oder das Verhalten in Chats und Communities. Nachmittags geht es dann aufs Wasser: Nach dem Erlernen der Grundtechniken ist eine gemeinsame Kanufahrt auf der Lahn geplant. Teilnehmen können zwölf Jugendliche im Alter von zwölf bis 14 Jahren, die mit der Bedienung eines Computers vertraut sind und schwimmen können. Sie werden in einem Internatshaus der Blista im Zentrum von Marburg untergebracht.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 30.4.) bei der
Blista
Brigitte Luzius
Tel.: 0 64 21 / 60 6-0
E-Mail: sommercamp@blista.de
www.blista.de

Seminare und Tagungen

Mimik, Gestik, Körpersprache

Der Körper lügt nicht! Ein Großteil der zwischenmenschlichen Kommunikation läuft nonverbal und unbewusst ab. Für blinde und sehbehinderte Personen, die ihre Körpersignale, deren Bedeutung und Wirkung kennen lernen möchten, um gegenüber Vorgesetzten, Kunden und Kollegen sicher auftreten zu können, bietet der Verein Bildung ohne Barrieren das Seminar "Gestik, Mimik, Körpersprache" an. Vom 27. bis 29. Mai trainieren die Teilnehmer gemeinsam mit Imageberaterin und Diplom-Pädagogin Ina Oertel in Petersberg (Kreis Fulda) die positive Wirkung der eigenen Körperhaltung, Gestik und Mimik mit praktischen Übungen.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 29.4.) bei
Bildung ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de
www.bildung-ohne-barrieren.de


Dazu ein Bild: Die eigene Gestik und Mimik kennen zu lernen, dazu bietet ein BOB-Seminar Gelegenheit.

Eltern-Kind-Wochenende in Rochsburg

Die AURA-Pension "Villa Rochsburg" lädt vom 1. bis 3. Juli Vorschulkinder und ihre Eltern zu einem Eltern-Kind-Wochenende ein. Willkommen sind sowohl blinde und sehbehinderte Eltern mit sehenden Kindern als auch umgekehrt. Im Mittelpunkt steht der Erfahrungsaustausch bei Themen wie Unfallgefahren im Haushalt und deren Vermeidung sowie Selbstverteidigung der Kinder. Natürlich dürfen auch unterhaltsame Aktivitäten nicht fehlen.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 1.6.) bei der
AURA-Pension "Villa Rochsburg"
Tel.: 03 73 83 / 83 80-0
(automatische Programmansage unter Tel.: 03 45 / 483 41 57 01)
E-Mail: villa@bsv-sachsen.de
www.villa-rochsburg.de

Esperanto-Sommerkurs in der Slowakei

Im slowakischen Nitra, rund 90 Kilometer von der Hauptstadt Bratislava entfernt, veranstaltet das Internetportal www.lernu.net vom 23. Juli bis 7. August seinen 4. Esperanto-Sommerkurs. Das Programm besteht aus Sprachunterricht auf fünf Niveaus, je nach Vorkenntnissen der Teilnehmer. Außerdem sind Ausflüge und kulturelle Veranstaltungen geplant. Wer sich zunächst allein an die Kunstsprache herantasten möchte, kann dies über die 1904 gegründete Zeitschrift "Esperanta Ligilo" des Internationalen Bundes Blinder Esperantofreunde (LIBE) tun. Diese ist sowohl in Punktschrift als auch als Onlineversion beziehbar. Aktuelle und ältere Ausgaben findet man im Netz unter libe.narzan.com/ligi.htm

Mehr Infos beim
Esperanto-Blindenverband Deutschland
Tel.: 02 21 / 24 34 96
E-Mail: theo.speckmann@t-online.de

Berufseinstieg mit Handicap

Die Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung des Deutschen Studentenwerks (DSW) bietet 2011 wieder ein Seminar zur Vorbereitung des Berufseinstiegs für Studierende und Hochschulabsolventen mit Behinderung oder chronischer Krankheit an. Die Teilnehmer kommen vom 16. bis 19. August in der Jugendherberge Bonn zusammen. Auf dem Programm stehen Bewerbungsschreiben, simulierte Bewerbungsgespräche, Unterstützungsmöglichkeiten der Agentur für Arbeit, Informationen zur Organisation des Arbeitsalltags und zur Arbeitsassistenz. Außerdem gibt es Gelegenheit zu individuellen Gesprächen bei Fragen und Problemen im Bewerbungsverfahren.

Mehr Infos zum Seminarinhalt bei
Ursula Jonas
Tel.: 030 / 29 77 27 61
E-Mail: ursula.jonas@studentenwerke.de

Anmeldung bei
Manuela Beutke
Tel.: 030 / 29 77 27 64
E-Mail: manuela.beutke@studentenwerke.de

Herbstwochenende mit Familienkurs

Der Verein "Bewegung im Dialog" veranstaltet vom 30. September bis 3. Oktober einen Familienkurs für Eltern mit einer Sehschädigung und ihre Kinder. Das verlängerte Wochenende im nordrhein-westfälischen Billerbeck bietet Gelegenheit, mit anderen Familien und Fachleuten aus den Bereichen Sozial-, Heil- und Rehabilitationspädagogik, Kindergarten oder Familientherapie in den Austausch zu kommen. Unter der Leitung von Renate Heule und Regina Klaes werden Eltern und Kinder (Grundschulalter bis 4. Klasse) gemeinsam in Bewegung sein, Neues erproben, kleine und größere Herausforderungen meistern und viel Freude miteinander und aneinander haben.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.7.) bei
Gudrun Badde
Tel.: 02 51 / 26 25 71
E-Mail: g.badde@bewegung-im-dialog.de

Intensivlehrgang Orientierung und Mobilität

Der Verein IRIS bietet vom 20. November bis 3. Dezember in Timmendorfer Strand und Hamburg eine intensive Schulung in Orientierung und Mobilität an. Sie richtet sich unter anderem an RP- und Usher Typ II-Betroffene. Der Lehrgang ist für Personen vorgesehen, die über ein Gesichtsfeld von ca. fünf Grad verfügen, sich tagsüber ohne Langstock fortbewegen, in der Dunkelheit aber Mobilitätsprobleme haben.

Mehr Infos und Anmeldung bei
IRIS e.V.
Tel.: 040 / 229 30 26
E-Mail: info@iris-hamburg.org
www.iris-hamburg.org

Verschiedenes

Tag der offenen Tür in Chemnitz

Wer an den Angeboten des SFZ Berufsbildungswerks für Blinde und Sehbehinderte in Chemnitz interessiert ist, sollte sich den Tag der offenen Tür am 15. und 16. April im Kalender notieren. Jeweils von 10 bis 14 Uhr werden Auszubildende, Ausbilder, Lehrende und Erzieher einen Einblick in das Leben und Lernen im BBW vermitteln, verschiedene Berufe vorstellen und die Ausstattung der Lehr- und Lernräume sowie die Wohnbereiche zeigen.

Mehr Infos beim
SFZ Berufsbildungswerk Chemnitz
Tel.: 03 71 / 33 44-0
E-Mail: zentrale@sfz-chemnitz.de
www.sfz-chemnitz.de

Forum:

Eine Scheibe, die es in sich hat

"Wie finden Sie DBSV-Inform?", fragte die "Gegenwart" im Februar zum Ende der Projektlaufzeit. Und erhielt als Antwort zahlreiche Erfahrungsberichte, konstruktive Kritik und spannende Anregungen. Leider ist der Platz begrenzt und so können nicht alle Leserbriefe veröffentlicht werden. Auszüge aus dem Hörer-Echo vermitteln aber ein umfassendes Meinungsbild und machen vor allem eines deutlich: Die gemeinsame CD mit der "Gegenwart" und den Publikationen der Landesvereine möchte keiner mehr missen.

Ein Zeichen der Gemeinschaft

Das DAISY-Format im Allgemeinen ist schon eine tolle Sache. Darum bietet DBSV-Inform im Besonderen eine übersichtliche und kompakte Möglichkeit, die Infos für unseren Personenkreis zugänglich zu machen. Zudem ist DBSV-Inform ein Zeichen der Gemeinschaft. Denn man hat mit dieser einen CD den Überblick über die Landesvereine. Auch die Inhalte werden stets seriös und trotzdem mit einer gewissen Lockerheit präsentiert, was ich sehr angenehm finde. Die Themen sind zudem sehr abwechslungsreich.

Dennis Schröder aus Bremen  

In einer Woche durch die "Gegenwart"

Eine gemeinsame CD für die "Gegenwart" und alle DBSV-Landesvereine halte ich für die beste Lösung. Ich muss aber zugeben, dass ich nur Zeit finde, die "Gegenwart" mit einer Laufzeit von vier bis fünf Stunden komplett zu hören. Dazu brauche ich eine knappe Woche. Zusätzlich bin ich Abonnent von "GEO Akustisch" bei der ATZ und leihe mir Fachhörbücher aus. Deshalb habe ich seit Bestehen von DBSV-Inform erst zwei- oder dreimal das BVN-Radio, das Angebot meines Landesvereins, komplett gehört. Ich weiß aber, dass einige meiner Bekannten das genau andersherum handhaben.

Frank Lüders aus Lehrte  

Bald 20 Landesvereine auf DBSV-Inform?

Ich empfinde dieses große Projekt in quantitativer und zunehmend auch in qualitativer Hinsicht als großen Erfolg der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe. Ich bin jeden Monat gespannt auf die neue Ausgabe und verfolge alle Bücher der CD. Lediglich die "Gegenwart" lese ich nach wie vor in Punktschrift und höre ergänzend die Bonustracks. Es bereitet mir Freude, über den "Gartenzaun", sprich über die Grenzen der Bundesländer, zu hören. Es bleibt nur zu hoffen, dass aus 18 bald 20 Landesvereine zu aktiven Teilnehmern werden.

In der "Gegenwart" möchte ich keine Rubrik missen. Die Postecke kommt meines Erachtens etwas zu kurz. In den Landesmagazinen gefallen mir sowohl allgemeine Themen, wie in Bayern Fragen des Hörfilms oder die Medienecke, in Thüringen und Sachsen-Anhalt Rechtsfragen, als auch lokale Informationen wie Hinweise auf Zielvereinbarungen in Rheinland-Pfalz oder umfangreiche Kultur- und Freizeitangebote in Berlin.

Auch wenn es nicht populär erscheint, habe ich persönlich nichts dagegen, wenn angesichts der Finanzprobleme auch für DBSV-Inform ein kleiner jährlicher Obolus erbeten wird. Die anderen medialen Formen müssen ja auch bezahlt werden. Diese Frage sollte keine "heilige Kuh" sein.

Bodo Rinas aus Mittenwalde  

Die steigende Abonnentenzahl spricht für sich

Dass die Informationsplattform neben der "Gegenwart" auch die Medien der Landesvereine und ein Jugendbuch enthält, finde ich sehr gut. Durch das DAISY-Format habe ich die Möglichkeit, nur das zu hören, was mich interessiert! So kann sich jeder über die Aktivitäten in anderen Landesverbänden informieren und von Anregungen für die eigene Arbeit profitieren. Die ständig steigende Zahl von Abonnenten dieses Hörmediums spricht für sich.

Angela Fischer aus Wallroda  

Freie Wahl aus einer Fülle an Angeboten

Fasziniert von DAISY, erwarb ich meinen ersten DAISY-Player Anfang 2001 und stellte sukzessive zahlreiche Kassetten-Abos um  –  natürlich auch die "Gegenwart". Interessiert verfolgte ich die Diskussion über das Für und Wider von DBSV-Inform. Auch ich habe überlegt, ob die damit verbundene Flut an Informationen überhaupt sinnvoll ist. Doch mir war klar: Mit DAISY ist dies kein Problem. Es ist wie mit den Printmedien, die ich vor meiner Erblindung las. Ich kann aus einer Fülle an Angeboten frei entscheiden, welche Berichte mich interessieren und welche nicht. Wenn ich jedoch die Artikel gar nicht erst zur Verfügung habe, ist auch keine Auswahl entsprechend meiner Bedürfnisse und Interessen möglich.

Trotz kurzem Bestehen unterliegt DBSV-Inform einem stetigen Anpassungsprozess: Neben redaktionellen Änderungen ist die Navigation innerhalb der Bücher dank verfeinerter Strukturierung auf Ebenen und Seiten eine Verbesserung gegenüber den ersten Ausgaben. Meines Erachtens haben viele Landesverbände ebenfalls einen bemerkenswerten Wandel in der Aufmachung ihrer Publikationen geschafft. Dass bei der einen oder anderen Ausgabe zusätzliche Bücher wie der SightCity-Messekompass oder der BAGSO-Wegweiser enthalten sind, ist eine großartige Idee.

Ja, ich bin ein eifriger Konsument von DBSV-Inform. Ich lese nicht alles, aber das könnte ich bei einer Tageszeitung auch nicht. Ich bin neugierig und deshalb stöbere ich gerne bei den anderen Landesverbänden. Ich möchte flexibel sein und deshalb nutze ich die Vielfalt der Formate, ob Audio, PDF, Braille oder HTML. Ich bin viel in Deutschland unterwegs und da höre ich vorher, was im entsprechenden Landesverband geboten wird.

Gibt es auch negative Kritik? Ja, denn um die ganzen Informationen in einem passablen Zeitrahmen zu erfassen, nutze ich gerne die Vorteile von erhöhten Abspielgeschwindigkeiten. Bedingt durch die niedrigen MP3-Bit-Raten fangen hier leider die Probleme an, denn je geringer die Aufnahmequalität, umso geringer ist der Hörgenuss bei steigender Abspielgeschwindigkeit. Wird es hier langfristig eine Lösung in Form der DVD oder sogar Blue Ray geben?

Gregor Cordes aus München  

"Gegenwart"-Mix findet Anklang

Mir gefällt die CD ausnehmend gut: Der Mix aus dem immer wieder gelungenen Themenschwerpunkt und kurzen Meldungen aus allen Bereichen der Selbsthilfe findet bei mir großen Anklang! Trotz des enormen Umfangs höre ich die "Gegenwart" und die Informationen meines Landesvereins, des ABSV, meist vollständig. Sicher könnte man dem Meinungsaustausch und der Diskussion mit den Mitgliedern mehr Platz einräumen  –  allerdings ist hierfür auch das Interesse der Mitglieder ganz entscheidend. Hierzu gibt es immer wieder Anläufe und ich kann mir vorstellen, dass nicht allzu häufig von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht wird. Mögen Ihnen niemals die Themen ausgehen!

Lydia Sasnovskis aus Berlin  

Akustisch liebevoller gestalten

DBSV-Inform finde ich eine sehr gute Sache. Wir haben für die DAISY-CD eine Menge neuer Hörer gewonnen. Die "Gegenwart" ist informativ und inhaltlich abwechslungsreich. Akustisch ist sie aber leider etwas lieblos gestaltet. Kein Sehender will gerne eine Zeitung lesen, bei der nur Texte aneinandergereiht werden. Deshalb sollte die "Gegenwart" mehr Hörgenuss bieten, zum Beispiel mit einer Erkennungsmelodie vor allen Themenbereichen oder kleinen Tonfolgen als Trenner zwischen den Einzelbeiträgen. Der etwas größere Aufwand wird durch mehr begeisterte Bezieher belohnt.

Lothar Schubert aus Düren  

Die "Gegenwart" hat uns  –  wir haben die "Gegenwart"

Die Vision einer kostenlosen und allen zugänglichen Mitgliederzeitschrift gab es mindestens seit 1998, als der Verbandstag eine Strategiekommission einsetzte. Es gab die "Gegenwart" in Schwarzschrift, in Braille und auf Tonkassette, deren Auflagen zusammengenommen nicht gerade berauschend waren. Und es gab in allen Landesorganisationen, ja sogar in deren Untergliederungen, Publikationen mit Informationen für den Alltag und über die Arbeit des eigenen Vereins. 20 Inseln also, umspült von den Wellen des DBSV. Die Insulaner wussten nicht viel vom Leben und Treiben der Nachbarn und die DBSV-"Gegenwart" erreichte viele nicht. Das war schade!

In der Strategiekommission haben wir damals alle nur denkbaren Varianten durchgespielt und durchgerechnet. Nicht einmal die am einfachsten zu erstellende und eigentlich gar nicht gewollte, weil nicht unmittelbar zugängliche, Schwarzschriftausgabe mit Seiten für jeden Landesverein ohne Originalton der Interviews und Reportagen erwies sich als finanzierbar. Dann aber kam es anders. DAISY kam, und plötzlich ging es.

Jetzt kommt sie monatlich ins Haus, die runde Scheibe. Man sieht ihr nicht an, dass in ihr die geballte Kraft der Selbsthilfe steckt. Ihre Stärke liegt aber darin, dass sie uns spüren lässt, wie wir einander brauchen und wie wir gemeinsam und mit Erfolg für unsere Ziele eintreten.

Gustav Doubrava aus Nürnberg  

Kombination ganz verschiedener Konzepte

Niemand erwartet wohl, dass alle die riesige Menge komplett lesen bzw. hören. Aber man hat die Chance, mitzubekommen, was in den anderen Landesvereinen passiert. Die Konzepte sind dabei sehr verschieden. Die einen liefern eine Art Radio-Produktion, bei anderen liest eine einzige Stimme mehr oder weniger gut die Beiträge. Originalmitschnitte sind zwar immer toll, aber wenn sie von der Kodierung zu schlecht sind oder völlig übersteuert, macht es keinen Spaß.

André Rabe aus Hamburg  

Wer nicht hören will, darf (noch?) lesen

Ich freue mich über DBSV-Inform. Allerdings, wenn es diese vielen Infos auch in Punktschrift gäbe, würde ich sie lieber lesen. Das geht schneller als Hören und, trotz DAISY, auch als "Vorspulen". Mir ist klar: Diese Informationsmenge könnte in Braille gar nicht erstellt werden und wäre viel zu teuer. Aus der DAISY höre ich nur die "Hörmal" des BSV Westfalen und eventuell den "Nordrhein-Report". Das sind für mich die "Heimatnachrichten". Die "Gegenwart" möchte ich auch in Zukunft in Punktschrift lesen. Aber ehrlich gesagt: Ich bin Zweitleser, so dass der Preis erträglich ist.

Josef Arens aus Attendorn  

CD durch Download ergänzen

DBSV-Inform ist eine gute Sache. Nachdem die CD bei mir angekommen ist, kopiere ich sie auf einen MP3-Spieler. Dann lasse ich in den nächsten zwei bis drei Wochen alle Landesvereine durchlaufen, so wie ich Zeit dazu finde. Es böte sich vielleicht an, DBSV-Inform auch als Download oder über einen Link per E-Mail anzubieten.

Negativ an DBSV-Inform: Leider lässt bei einigen Landesvereinen manchmal die technische Qualität zu wünschen übrig  –  Höhen fehlen oder Beiträge klingen sehr verzerrt. Ich bin erst 44 Jahre alt, aber was machen die Leute über 70 oder 80 Jahren, die schlecht hören können?

Positiv: Die Bücher des BSVW, ABSV, BSV Sachsen-Anhalt und BSVT (und auch andere) setzen sich durch Beiträge auch aus anderen Bereichen ab, wie "Recht und Soziales" oder "Für Ihre Gesundheit". Es könnte verstärkt daran gearbeitet werden, redaktionell etwas Neues zu machen. Für Computernutzer zum Beispiel, mit welchem barrierefreien Sicherheitspaket sie ihren Computer schützen können. Oder: Was muss ich beachten, wenn ich mir eine Assistenz suche? Welche Rechte und Pflichten haben Blinde und Sehbehinderte, wenn sie allein in einer Wohnung leben? Oder man hinterfragt die neuen technischen Entwicklungen wie das iPhone von Apple mit der Sprachführung "Voice Over".

Auf jeden Fall sollte DBSV-Inform weitergeführt werden, denn es ist für viele die einzige Möglichkeit, die Mitgliederzeitung des DBSV zu lesen bzw. zu hören.

Heinz Fux aus Hütterscheid  

Vorreiter für Europa

DBSV-Inform ist in Europa ein einzigartiger Erfolg. Ich kenne kein DAISY-Projekt, das eine so große Informationsvielfalt mit einer solch enormen Verbreitung verbindet. Das rasche Anwachsen der Nutzerzahlen hat auch die Akzeptanz des Mediums DAISY in einer Weise gefördert, auf die man in manchen Ländern neidvoll blickt. Danke für ein tolles Projekt und weiter so!

Peter Brass aus Berlin  


Dazu ein Bild: Eine Fülle an Informationen, aus denen man frei wählen kann  –  das schätzen viele Hörer an der CD DBSV-Inform

Leben:

Inklusion jetzt!

Ist die Inklusion noch ein Zukunftskonzept oder sind wir längst im Zeitalter der Inklusion angekommen? Um die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) zu begleiten und den Begriff "Inklusion" mit Leben zu füllen, stellt die "Gegenwart" Positivbeispiele vor. Den Anfang macht das SFZ Förderzentrum in Chemnitz. Die Mitarbeiter der dortigen Werkstatt für Sehgeschädigte werden unterstützt, sich eine Wohnung außerhalb der Einrichtung zu suchen. Das erfordert eine ganz aktive Stadtteilarbeit, damit die Menschen im sozialen Umfeld auf ihre neuen Nachbarn vorbereitet werden. Zwei Drittel der Werkstattgänger sollen den Schritt mitten in die Gesellschaft wagen. Katja Drephal war eine der ersten und möchte nicht mehr zurück.

Angekommen im eigenen Zuhause

Seit 2003 besteht in Chemnitz unter dem Dach der SFZ Förderzentrum gGmbH eine Werkstatt für Sehgeschädigte (WfbM). Derzeit arbeiten dort 36 Mitarbeiter mit Seheinschränkung, Lern- und weiteren Behinderungen. In der Werkstatt entstehen Korb- und Flechtarbeiten, Bürsten, Keramik, Produkte aus Holz und Filz. Sie werden unter dem Markennamen "handmade" im eigenen Werkstattladen sowie auf Märkten verkauft. Des Weiteren werden Sortier- und kleinere Montagearbeiten durchgeführt. Auch eine Außenarbeitsstätte wird betreut. Fünf Mitarbeiter betreiben die Spülküche der Kantine vom SFZ. Derzeit wird ein Werkstattneubau geplant, um weitere Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen.

Die 22-jährige Katja Drephal ist eine der Mitarbeiterinnen in der Werkstatt. Sie stammt aus dem Erzgebirge und kam vor sechs Jahren nach Chemnitz, zunächst für eine berufsvorbereitende Bildung. Katjas Sehvermögen beträgt auf beiden Augen dreißig Prozent. Hinzu kommt eine körperliche und sprachliche Einschränkung. Seit fünf Jahren arbeitet Katja in der Werkstatt. Vor allem die Arbeit mit Keramik macht ihr Freude. Ihren Weg bezeichnet sie selbst als "Glücksfall".

Seit Kurzem ist sie zudem stolze Mieterin einer kleinen Wohnung im Chemnitzer Stadtteil Kaßberg. Damit ist sie eine von mittlerweile 15 Mitarbeitern der Werkstatt, die entweder eine eigene Wohnung haben oder in einer betreuten Außenwohngruppe (AWG) des SFZ im Stadtteil Altendorf leben. Den Weg zur eigenen Wohnung ist Katja Schritt für Schritt gegangen. Erst wohnte sie im Wohnheim auf dem Gelände des SFZ. Doch sie wollte selbstständiger leben. Also zog sie 2007 in die AWG. Mit zwei jungen Frauen teilte sie sich eine Wohnung. Nach der Arbeit stand eine Betreuerin zur Verfügung und in der Nacht war ein Bereitschaftsdienst für Notfälle eingerichtet.

Für Katja war die Zeit in der Wohngruppe wichtig und schön. "Ich habe viele Dinge gelernt, die ich jetzt brauche", sagt sie rückblickend. So trainierte sie den Umgang mit Nachbarn, gegenseitige Rücksichtnahme, lebenspraktische Fähigkeiten, Mobilität, das Einteilen ihres Geldes, ohne bereits die Verantwortung für einen eigenen Mietvertrag tragen zu müssen. Die Wohnungen der AWG werden über das SFZ angemietet.

Jetzt ist das anders. Katja hat den Mietvertrag für ihre gemütliche Einraumwohnung selbst unterschrieben. Bei der Wohnungssuche wurde sie von ihren Eltern und ihrer Betreuerin des SFZ tatkräftig unterstützt. Auf die Frage, ob sie sich wieder so entscheiden würde, kommt ein klares "Ja". Am Anfang war es zwar komisch, aber mittlerweile hat sie sich daran gewöhnt. Sie drückt es in drei Worten aus: "Tür zu, fertig!"

Katja genießt es sichtlich, ihre eigene Herrin zu sein. Auch die Nachbarn findet sie nett. Die Angst, die sie bei manchen Kollegen wahrnimmt, diesen Schritt in ein eigenes Zuhause zu gehen, hatte sie nicht. Sicherlich hilft ihr, dass sie ihre Woche gut strukturieren kann. Wochentags arbeitet sie in der Werkstatt. Montags und freitags geht sie mit ihrer Freundin schwimmen. Am Wochenende geht sie ins Kino, Kaffee trinken, kocht mit Freunden oder fährt zu ihren Eltern. Dabei bewältigt sie alle Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Einmal pro Woche kommt ihre Betreuerin. Drei Stunden haben sie dann Zeit, um Behördenschreiben zu besprechen oder schwierige Dinge im Haushalt zu erledigen.

Bei so viel Selbstständigkeit stellt sich die Frage nach einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt. Katja antwortet: "Nein, das will ich nicht." Momentan reichen Kraft und Wille nur für eins von beiden. Auf die Frage, welchen Wunsch sie hat, schweigt sie zunächst. Dann sagt sie: "Alles ist gut, so wie es ist." Große Reisen sind nicht ihr Ding. Ihr reicht der Urlaub mit ihren Eltern an der Ostsee oder im Gebirge oder mit ihren Kollegen an der Mecklenburger Seenplatte.

Katja ist eine von neun Mitarbeitern der Werkstatt für Sehgeschädigte, die eine Wohnung ihr Eigen nennen. Nicht in jedem Fall verläuft der Weg in das neue Leben so problemlos wie bei ihr. Es gibt immer wieder kleinere und größere Rückschläge, etwa weil zunächst die vertrauten Menschen fehlen, weil die Nachbarn misstrauisch reagieren oder, oder, oder ... Das SFZ Chemnitz arbeitet deshalb daran, Nachbarschaften zu erschließen, die als Unterstützungssystem dienen können. Es werden Strukturen geschaffen, um für die kleinen Dinge schnell Ansprechpartner zu finden und so die Barrieren für weitere Interessenten zu senken.

Inklusion bedeutet Normalität, bedeutet nicht ausgegrenzt zu sein, dazuzugehören. Dafür lohnt es sich, ein überschaubares Risiko einzugehen.

Cornelia Knorr  
SFZ Förderzentrum gGmbH Chemnitz


Dazu zwei Bilder: In der eigenen Wohnung und an ihrem Arbeitsplatz: Katja Drephal möchte so selbstständig wie möglich leben


Kurzinfo: Landkarte der inklusiven Beispiele

Die Koordinierungsstelle zur Umsetzung der BRK, angesiedelt beim Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, hat eine "Landkarte der inklusiven Beispiele" initiiert. Beispiele können im Internet unter www.inklusionslandkarte.de vorgeschlagen oder der Koordinierungsstelle per E-Mail gemeldet werden ( buero@behindertenbeauftragter.de ). Die Beurteilung der Einsendungen übernehmen die Mitglieder des Inklusionsbeirates, überwiegend selbst Menschen mit Behinderung. Am 26. März, dem zweiten Jahrestag des Inkrafttretens der BRK, ist die Landkarte freigeschaltet worden.

Punkt für Punkt zum Patent

Brailleschrift in Aufzügen oder auf Medikamentenverpackungen  –  das ist nichts Ungewöhnliches mehr. Die kleinen Punkte erleichtern blinden Menschen den Alltag und ebnen den Weg in Richtung Barrierefreiheit. Eine Firma aus Bielefeld geht diesen nun weiter und bringt die sechs Punkte auch auf Textilien  –  mit der gestickten Brailleschrift, einer Erfindung, die ankommt und sogar schon patentiert ist.


"Die Idee für die stickbare Blindenschrift entstand durch ein zufällig mitgehörtes Gespräch auf der Messe didacta 2010 in Köln", erinnert sich Jürgen Kampmann. "Eine Mutter erzählte, dass ihr nichtsehendes Kind oftmals Sportbekleidung der Mitschüler nach Hause bringt, da die Sachen in der Umkleidekabine unbemerkt vertauscht würden." Der Chef des Bielefelder Unternehmens Kampmann, das sich auf die Veredelung von Textilien durch Stickkunst spezialisiert hat, sah dies als Herausforderung. Gemeinsam mit Ehefrau Eveline und dem 16-köpfigen Team tüftelte Jürgen Kampmann, um das Problem der Mutter zu lösen.

Übliche Sticktechniken konnten die notwendige Erhabenheit der Punktschrift auf Textilien nicht erzeugen. Diverse Ansätze wurden daraufhin getestet, immer neue Ideen ausprobiert. Schüler und Lehrer der Bielefelder Opticus-Schule, einer LWL-Schule mit Förderschwerpunkt Sehen, kamen als "Testfühler" vorbei und brachten ihre Erfahrungen und Wünsche mit ein. "Am Ende hatten wir Punkte, die auch nach unbeabsichtigtem Überbügeln dreidimensional bleiben und somit für blinde Menschen gut lesbar sind", so Kampmann. Das neu entwickelte Verfahren stickt das Punktschrift-Alphabet mit der erforderlichen Mindesthöhe von 0,4 Millimetern. Sein Verfahren ließ sich der Bielefelder Unternehmer jetzt für Deutschland patentieren, später soll der Patentschutz weltweit ausgedehnt werden.

Bei der Auswahl der Kleidung, der Sortierung im Kleiderschrank, beim Waschen oder eben beim Sportunterricht kann die eingestickte Brailleschrift im Saum oder auf dem Etikett manches Problem lösen. Initialen, Farbangaben oder Pflegeanleitungen lassen sich in alle Textilien sticken und problemlos mitwaschen. Selbst Stoffe wie Samt, Frottier- oder Strickware können mit Hilfe einer zuvor unterlegten Steppstickfläche markiert werden. Für Menschen mit Restsehvermögen kann zusätzlich eine kontrastreiche, gestickte Normalschrift aufgebracht werden.

Mit seiner Erfindung will Jürgen Kampmann nun auch andere animieren, den Weg der Barrierefreiheit weiterzugehen. Ideen für die Anwendung der stickbaren Brailleschrift hat er mehr als genug. So könnten zum Beispiel die Seitenteile der Kopfstützen in Bus, Flugzeug und Bahn zum Leitsystem werden, indem sie Auskunft über Abteil, Reihe und Sitzplatznummer geben.

Inka Senkbeil  
Redaktion "Gegenwart"


Dazu ein Bild: Braille-Initialen auf dem Handtuch: Die Erfindung der gestickten Brailleschrift macht's möglich


Kurzinfo:

Mehr Infos bei
Kampmann GmbH
Tel.: 05 21 / 45 26 26
E-Mail: info@kampmann-international.com
www.kampmann-international.com

Vergrößernde Sehhilfen: Elektronische Lupen

Low-Vision-Tipps

Ob Lesen, Einkaufen oder Busfahren  –  wenn die Augen schwächer werden, wird der Alltag zur Herausforderung. Wo die Möglichkeiten der Brille enden, bieten vergrößernde Sehhilfen neue Chancen. In einer Low-Vision-Reihe gibt die "Gegenwart" einen Überblick über die nützlichen Hilfsmittel.


Elektronische Lupen (E-Lupen), auch als mobile Lesegeräte bezeichnet, sind kompakte Sehhilfen im Handtaschenformat. Ähnlich wie stationäre Bildschirmlesegeräte nehmen sie Schrift oder andere "kleine Dinge" mit einer Kamera auf und geben diese auf ihrem Display vergrößert wieder. Der Vergrößerung sind durch die relativ kleinen Displays zwischen 4 und 10 Zoll allerdings Grenzen gesetzt. Die Stromversorgung erfolgt üblicherweise per Akku mit einer Laufzeit von 1,5 bis 4,5 Stunden.

Im Gegensatz zum stationären Lesegerät wird bei einer elektronischen Lupe nicht die Schriftvorlage unter der Kamera bewegt, sondern die Lupe über das Schriftstück. Einige Ausführungen haben auf der Unterseite kleine Rollen, damit das Gerät leichter über die Schrift gleitet und die Richtung beim Schieben besser eingehalten werden kann. Teilweise verfügen E-Lupen auch über ein aufklappbares Stativ, so dass unter der Kamera kleinere Schreibarbeiten möglich sind, etwa das Ausfüllen von Formularen. Häufig besitzen mobile Lesegeräte einen Bildspeicher, um eine oder mehrere Aufnahmen festzuhalten und später in Ruhe zu betrachten.

Elektronische Lupen können im und außer Haus vielfältig genutzt werden. Sie helfen, im Restaurant Speisekarten und beim Einkaufen Preisschilder zu entziffern. Manche Modelle können Objekte auch aus gewissem Abstand vergrößern und ermöglichen zum Beispiel das Lesen von Fahrplänen hinter einer Glasscheibe. Durch die eingebaute Beleuchtung und die Wiedergabe mit hohem Kontrast sind E-Lupen auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen oder kontrastarmen Schriften (zum Beispiel farbige Schriften auf Verpackungen) gut einsetzbar. Jedoch sind elektronische Lupen nicht in der Lage, ein stationäres Bildschirmlesegerät zu ersetzen. Einerseits ist ihr Display wesentlich kleiner, so dass die Übersicht beim Lesen viel schlechter ist. Andererseits fehlt der Kreuztisch, wodurch das Einhalten der Lesezeile und der Zeilenwechsel erschwert sind. Auch für längere Schreibarbeiten sind elektronische Lupen kaum geeignet.

Prof. Christoph von Handorff, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Augenoptik/Optometrie

Frank Kießling, Berufsförderungswerk für Blinde und Sehbehinderte Halle


Dazu ein Bild: Nützlicher Helfer: Mit der elektronischen Lupe wird das Etikett auf der Weinflasche sichtbar.


Kurzinfo:

Diese Reihe basiert auf der Broschüre "Endlich wieder lesen", herausgegeben von der Wissenschaftlichen Vereinigung für Augenoptik und Optometrie (WVAO)

Schwarzschrift: 5 Euro zzgl. Versand
DAISY-CD: 10 Euro zzgl. Versand


Bestellungen bei der
WVAO-Geschäftsstelle
Mainzer Str. 176, 55124 Mainz
Tel.: 0 61 31 / 61 30 61
E-Mail: info@wvao.org

Lamm-Gemüse-Topf

Ein Oster-Rezept zum Nachkochen, gespickt mit LPF-Tipps


Ostern steht kurz bevor  –  da darf ein festliches Essen natürlich nicht fehlen. Wie wäre es mit einem Lamm-Gemüse-Topf? Mit Grundfertigkeiten in Lebenspraktischen Fähigkeiten (LPF) wie Putzen, Schälen und Schneiden von Gemüse und Fleisch, Dosieren von Gewürzen, Vermengen der Zutaten und Umgang mit Hitze im Backofen ist das Rezept gut zu bewältigen.

Das Gericht wird im Römertopf und damit ohne Zugabe von Fett gegart. Die Zubereitung ist ganz einfach: Deckel auf, Zutaten rein, Deckel zu und ab in den Backofen. Wichtig zu beachten: Die Poren des Tontopfes müssen sich vor dem Garen mit Wasser vollsaugen und der Topf kommt in den kalten Backofen. Erst dann wird die Hitze zugeschaltet. Gereinigt wird der Topf mit heißem Wasser und Spülmittel, nach 50-maliger Benutzung sollte man ihn mit Essigwasser auskochen. Davor heißt es aber: Start frei für das mediterran angehauchte Oster-Rezept!


Zutaten:

  • 1 kg Lammfleisch, gewürfelt
  • 2 Gemüsezwiebeln in großen Würfeln oder ca. 16 Silberzwiebeln
  • 6 geschälte Knoblauchzehen
  • 3 bunte Paprika in Stücken
  • 5 Kartoffeln in Stücken
  • 3 Möhren in Scheiben oder Stiften
  • 500 g grüne Bohnen in Stücken
  • Cocktailtomaten, halbiert
  • 1 Zucchini in Stücken
  • 1/8 l Rotwein oder Gemüsebrühe
  • Salz, Pfeffer
  • 1 TL Paprika
  • Rosmarinnadeln, Thymian, Lorbeerblatt

Römertopf und Deckel am besten schon am Vortag in kaltes Wasser einlegen. Fleisch und Gemüse waschen, schälen und in Würfel oder Stifte schneiden. Das Fleisch kann man sich auch vom Metzger zuschneiden lassen. Zucchini und Tomaten extra stellen, denn sie werden später dazugegeben.

Fleisch und Gemüse in den Topf legen und mit Salz, Pfeffer, Paprika, Rosmarin, Thymian und dem Lorbeerblatt würzen. Gewürze in gewünschter Menge mit der Hand aus dem Gewürzglas nehmen, drüberstreuen und mit den Händen alles im Topf vermengen. Die Flüssigkeit (wahlweise 1/8 Liter Rotwein oder Gemüsebrühe) dazugeben. Dann mit Deckel in den noch kalten Backofen schieben. Die Garzeit beträgt ca. 90 Minuten, bei Heißluft 180 Grad, bei Ober-/Unterhitze 200 Grad.

Nach rund 75 Minuten die Zucchinistücke und halbierten Cocktailtomaten dazugeben. Legen Sie den Deckel auf keine ganz kalte Unterlage, besser auf ein Holzbrett, da der Tontopf temperaturempfindlich reagiert. Als Hitzeschutz für die Hände haben sich Grillhandschuhe bewährt. Nach Ende der Garzeit kann das Essen gleich im dekorativen Römertopf serviert werden.

Haben Sie Appetit auf diesen Lamm-Gemüse-Topf bekommen, trauen sich die Zubereitung aber nicht zu? Dann kann Ihnen eine LPF-Schulung weiterhelfen.

Über das Angebot in Ihrer Nähe informiert Sie Ihr
Landesverein
Tel.: 0 18 05 / 666 456 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.).

Oder Sie wenden sich direkt an den

Bundesverband der Rehabilitationslehrer für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 03 41 / 462 64 40 oder
0 70 00 / 266 27 38
E-Mail: info@rehalehrer.de
www.rehalehrer.de

Ulrike Schade, Vorsitzende des Bundesverbandes der Rehalehrer

Menschen:

"In mir war dieser Drang, selbst etwas auf die Beine zu stellen"

Hermann Grünert, 67

Meine Musikalität wurde entdeckt und gefördert, als ich 1952 in der "Landesblindenanstalt" in München zur Schule kam. In der dritten Volksschulklasse begann ich mit der Blockflöte, anderthalb Jahre später mit dem Klavierunterricht. Von Anfang an ging das Erlernen des Instruments Hand in Hand mit dem Erlernen der Braillenotenschrift. Die Systeme "Rechte Hand" (Violinschlüssel) und "Linke Hand" (Bassschlüssel) werden dabei einzeln geschrieben. Die linke Hand liest beim Erlernen den Notentext der rechten Hand, während diese gleichzeitig die Noten spielt, bis sie im Gedächtnis bleiben. Dann umgekehrt. Anschließend wird alles langsam zusammengefügt. So arbeitet man sich Takt für Takt und Abschnitt für Abschnitt vor, um ein Werk auswendig vortragen zu können.

Mit unserem blinden Klavierlehrer kam ich schnell vorwärts und durfte ein Jahr später beim Hausmusikabend zum ersten Mal vor Publikum auftreten. Beim evangelischen Kantor bekam ich zusätzlich Unterricht im Orgelspiel und schon ein weiteres Jahr später versah ich bei unseren Abendandachten den Organistendienst. In den Ferien verdiente ich mir auch in meiner Heimat als Nachwuchsorganist ein paar Mark dazu.

Beim Singen im Chor verspürte ich erstmals den inneren Drang, selbst etwas auf die Beine zu stellen und gründete mit drei Schulkameraden ein Blockflötenquartett. Ohne Noten improvisierten wir mit bekannten Weihnachtsliedern, bis es gut klang. Als wir in der Adventszeit unserer Direktorin ein Ständchen brachten, war sie so beeindruckt, dass wir tatsächlich bei der Weihnachtsfeier auftreten durften.

In der Blindenschule lernte ich auch frühzeitig das Schreiben von Braillenoten. Eine katholische Ordensschwester diktierte mir dazu die Schwarzschriftnoten. Wenn damals Musikalien nicht in gedruckter Punktschrift vorhanden waren, konnte man sie nur selbst nach Diktat abschreiben oder für viel Geld übertragen lassen. Für unseren Musiklehrer durfte ich so manches Mal Noten schreiben, wenn er dringend etwas brauchte und selbst keine Zeit dazu hatte.

Nach der mittleren Reife und der Prüfung als Stenotypist und Telefonist begann ich 1965 mein Studium der Evangelischen Kirchenmusik an der Staatlichen Hochschule für Musik in München. Ich hatte durchweg verständnisvolle Professoren, ließ mir aber auch nichts schenken. Seminare und Vorlesungen zeichnete ich mit einem Tonbandgerät auf oder schrieb mit einer Stenomaschine, einem Streifenschreiber für Punktschrift, mit. Diesen verwendete ich auch zur Erledigung meiner Tonsatzaufgaben. So fragte mich einmal scherzhaft ein Studienkollege: "Na, wie viele Meter hast du heute schon komponiert?"

Im Sommer 1970 hatte ich dann das Staatsexamen im Fach Evangelische Kirchenmusik in der Tasche, studierte aber anschließend noch Komposition und Orgel bis zur künstlerischen Reifeprüfung. Nach einer ersten Tätigkeit als Organist und Chorleiter in Nürnberg erhielt ich 1975 meine "Traumstelle" als Kantor an der Laurentiuskirche des Evangelisch-Lutherischen Diakoniewerkes Neuendettelsau. Das freute mich umso mehr, als ich zuvor für eine Bezirkskantorenstelle in Oberfranken abgelehnt wurde. Dass mir dort ein B-Musiker vorgezogen wurde, weil er sehend war, hatte mich sehr getroffen.

In Neuendettelsau gab es mit rund 500 Gottesdiensten im Jahr für mich als Kantor und später als Kirchenmusikdirektor viel zu tun. Neben der umfangreichen Arbeit mit Kantorei und Posaunenchor baute ich noch einen Flötenkreis, ein Streichorchester und einen Kinderchor auf. Auch war es mir vergönnt, viele Konzerte und geistliche Abendmusiken zu gestalten. Als meine Gäste durfte ich prominente Organisten und Ensembles aus dem In- und Ausland begrüßen. Insgesamt kam man mir mit viel Verständnis entgegen. Als es zum Beispiel darum ging, den Spieltisch meiner Orgel zu modernisieren, damit mir das Registrieren leichter fällt, wurde der Umbau von 50.000 D-Mark durch die Sozialhilfeverwaltung, das heutige Integrationsamt, ohne Weiteres genehmigt.

Dass ich heute in Berlin noch in bescheidenem Maß in meinem Beruf tätig sein darf, macht mich zufrieden. Und wenn ich auf meine jahrelange Tätigkeit als Kirchenmusiker zurückblicke, kann ich nur dankbar bezeugen, dass mich Gottes Hand auf wunderbare Weise geführt hat.


Hermann Grünert wurde 1944 in Grünstadt (Rheinpfalz) geboren und erblindete 1951 an einem angeborenen Grauen Star. Als Pionier unter den blinden Kirchenmusikern erhielt er für sein langjähriges Engagement 2004 die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland.


Dazu ein Bild:
Bildbeschreibung: Ein älterer Mann mit grauem Haar sitzt am Spieltisch einer dreimanualigen Kirchenorgel. Er ist im Profil zu sehen, mit weißem Hemd und schwarzem Anzug bekleidet, und trägt eine schwarze Sonnenbrille. Mit der linken Hand spielt er auf dem unteren, mit der rechten Hand auf dem mittleren Manual. Auf dem Notenpult stehen seine Noten in Brailleschrift.


Kurzinfo: Musiker aus Leidenschaft

Ob instrumental, als Sänger, in einer Band oder solo, auf der Bühne, in der Kirche oder im Familienkreis  –  Musik ist selten nur Hobby, nur Beruf, sondern vielmehr Leidenschaft. Aber was bedeutet Musik für blinde und sehbehinderte Menschen, Menschen, denen aufgrund des fehlenden Sehsinns ein besonders gutes Gehör nachgesagt wird?

In der "Gegenwart" berichten ausgewählte Musiker über ihre Welt der Klänge  –  vom Kirchenmusiker bis zum Rocker, vom Komponisten bis zur klassischen Sängerin.

BRAILLE21:

Braille-Tag in Deutschland

"BRAILLE21" ist nicht nur ein großer internationaler Fachkongress zur Brailleschrift.
Am Tag vorher laden die Deutsche Zentralbücherei für Blinde, der DBSV und viele weitere Partner zum Braille-Tag in Deutschland für Anwender und Interessierte ein. Das Programm umfasst Vorträge, Workshops und Mitmachaktionen, außerdem jede Menge Spaß und Unterhaltung. Am 27. September ist Leipzig eine Braille-Reise wert.


Braille ist nicht nur eine Schrift mit fast 200 Jahre alter Tradition, sondern Braille ist vor allem zukunftsfähig. Braille ist eine Schrift für alle Lebenslagen  –  für Schule, Ausbildung und Beruf, aber auch für Alltag, Freizeit und Mobilität. Am Braille-Tag in Deutschland können sich die Besucher über all diese Bereiche der Brailleanwendung informieren.


Was wird geboten?

  • Zwischen 10.30 und 12.30 Uhr gibt es einen Einsteigerkurs und Workshops zum schnelleren und besseren Lesen. Parallel werden Vorträge und Präsentationen angeboten, etwa über die Regeln der Brailleschrift, über Computerprogramme zum Erstellen von Brailleschrift oder über spannende technische Neuentwicklungen. Außerdem sind ehren-, neben- und hauptamtliche Braillelehrer eingeladen, sich über den Braille-Unterricht für Erwachsene auszutauschen und vielleicht auch ein Braillelehrer-Netzwerk zu gründen.
  • Auf einem Markt der Möglichkeiten können Brailleanwender zwischen 10 und 15 Uhr ihre Braille-Erfindungen präsentieren. Das kann alles sein, was auch andere Brailleanwender interessiert, von Markierungstricks für zu Hause bis zu Methoden und Materialien für den Braille-Unterricht.
  • "Mein Lieblingstext in Braille" ist ein gemeinsames Angebot von DZB und Blista: Die Gäste können einen beliebigen kurzen Text in Schwarzschrift mitbringen  –  ob Gedicht, Kurzgeschichte oder Artikel  –  und diesen vor Ort unter Anleitung von professionellen Braille-Übertragern in Braille umwandeln und ausdrucken.
  • Hinzu kommt ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Wer Lust hat, kann sich im Blindentischtennis "Showdown" ausprobieren, als Sehender einen Dunkelparcours erleben oder eine Braillebotschaft im "BRAILLE21"-Gästebuch hinterlassen. Eine Ausstellung zu Braille als Teil des Universellen Designs ist in Planung.
  • Während der Mittagszeit werden weitere interessante Braille-Accessoires präsentiert: Man kann iPhone, iPod und iPad mit Braillezeile erleben, das Schreiben mit der Tafel erlernen und ausprobieren, wie man mit dem Braillino  –  einer Minibraillezeile  –  ganze Bücher flüssig lesen kann. Für alle Fragen rund um die Regeln der deutschen Brailleschrift stehen die Mitglieder des Brailleschrift-Komitees zur Verfügung.
  • "BRAILLE21 goes Germany" heißt es ab 15 Uhr. Bei einer Talkshow dreht sich alles um die Möglichkeiten der Punktschrift  –  mit interessanten Gästen und Live-Musik. Ihren Auftritt auf großer Bühne haben dabei auch Schüler, die in den Tagen zuvor am bundesweiten Braille-Leseworkshop teilgenommen haben.
  • Am Abend mischen sich bei hochkarätiger Live-Musik die internationalen Kongressteilnehmer unter die Gäste des Braille-Tages und feiern gemeinsam die Brailleschrift.
  • Interessierte Braille-Fans können natürlich anschließend zu einem oder allen drei Tagen des internationalen Kongresses in Leipzig bleiben.

Braille auf Sendung

Die vielfältigen Möglichkeiten von Braille zu demonstrieren, ist eines der Ziele des Braille-Tages in Deutschland. Zu den Gästen wird der Radiomoderator Ralf Hohn gehören. Er beschreibt, wie ihm die sechs Punkte die Arbeit im Sendestudio deutlich erleichtern, wenn nicht sogar erst ermöglichen.


Ralf Hohn ist zum Braille-Tag in Deutschland eingeladen, weil er die Brailleschrift in einem ganz besonderen Zusammenhang verwendet. Der 38-jährige Berliner arbeitet als Moderator und Musikchef beim Sender KW, einem Radio in Königs Wusterhausen. Was Hohn seinen Hörern zu sagen hat, liest er in Braille. "Teilweise lese ich direkt von der Computer-Braillezeile, teilweise ausgedruckt vom Papier", berichtet er. "Das heißt, ich wandele mir Texte am Computer in Braille-Dateien um und drucke sie mit dem Braille-Drucker im Studio aus."

Eine der besonderen Herausforderungen sind die Verkehrsmeldungen. "Wir bekommen über einen aktuellen Ticker alle Staumeldungen", erklärt Hohn. "Kurz vor den Nachrichten rufe ich sie ab, suche die wichtigen Meldungen für unser Sendegebiet heraus, drucke sie aus und muss sie dann nach den Nachrichten vorlesen. Immerhin habe ich die Meldungen vorher am PC schon einmal gehört und viele Sachen wiederholen sich natürlich."

Ralf Hohn liest absolut professionell, flüssig und betont. Als richtig guten Punktschriftleser würde er sich trotzdem nicht bezeichnen. Bücher und Zeitschriften in Punktschrift liest er kaum, sondern informiert sich lieber über das Internet. "Ein ganzer Roman in Braille wäre mir zu viel", muss er zugeben. "Da kenne ich andere Blinde in meinem Freundeskreis, die viel mehr lesen. Ich war schon immer mehr für Hörspiele, Musik und alles, was zum Hören da ist."

Es soll auch Leute geben, die ihre Computersprachausgabe aus dem Ohrhörer fließend nachsprechen. Dass das eine besondere Kunst ist, will Hohn gerne glauben. Ohne Punktschrift kann er sich aber seinen Beruf und sein ganzes Leben nicht vorstellen. "Lange Texte lasse ich mir gern von der Sprachausgabe vorlesen", sagt er. "Aber sobald man einen Text bearbeiten will  –  korrigieren, kürzen, etwas ergänzen oder kopieren  –  dann braucht man die Brailleschrift." Manchmal muss er im Sender auch die Nachrichten sprechen. Um den Text dann noch auswendig zu lernen, würde die Zeit nicht reichen. Und so kommt Hohn zu dem Schluss: "Ohne Brailleschrift würde ich mich regelrecht als Analphabet fühlen."

Ralf Hohn ist live im Radio zu hören auf 105,1 und 93,9 MHz in Teilen Brandenburgs und dem südlichen Berlin sowie im Internet unter www.sender-kw.de

Reiner Delgado  
Sozialreferent des DBSV


Kurzinfo:

Querverweis auf das DBSV-Jugendmagazin: In Buch 23 auf DBSV-Inform ist das ausführliche Interview mit Ralf Hohn im Originalton zu hören, außerdem ein weiterer Beitrag zum Braille-Tag in Deutschland.


Kurzinfo: Braille-Tag in Deutschland

27. September, Universität Leipzig, Zentralcampus am Augustusplatz

Die Teilnahme ist kostenlos! Eine vorherige Anmeldung ist aber sehr wichtig, damit der Tag gut geplant werden kann. "BRAILLE21" kann Schülern, Studierenden und Auszubildenden die Anreisekosten erstatten.

Alle Infos im Detail und Anmeldung (auch für eine Beteiligung am Markt der Möglichkeiten) im Internet unter

www.braille21.net oder bei
Jenni Handschack
Tel.: 03 41 / 71 13-162
E-Mail: info@braille21.net


Kurzinfo: "BRAILLE21" in der "Gegenwart"

Um den Braille-Tag in Deutschland anzukündigen, wird die "Gegenwart"-Reihe zum Braille-Kongress erst im nächsten Heft fortgesetzt. Bis September werden die sechs Themenfelder des Kongresses aufgegriffen: Schule (Ausgabe 2/2011), Ausbildung und Beruf (3/2011), Forschung und Entwicklung, globale Bibliothek, Universelles Design, Selbstbestimmtes Leben.

Testlabor:

Mit welchem Screenreader surft man am besten?

Webseiten sind heute dynamisch und interaktiv, sie werden mit Videos und Animationen angereichert. Was bedeutet das für blinde Nutzer, die mit dem Screenreader im Internet unterwegs sind? Dieser Frage hat sich INCOBS  –  Informationspool Computerhilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte  –  angenommen.


Das Internet ist heute eines der wichtigsten Informationsmedien in Beruf und Privatleben. Damit blinde und sehbehinderte Menschen das Internet nutzen können, ist es wichtig, dass die Webseiten barrierefrei gestaltet sind. Für Bundesbehörden gibt es hierzu eine verbindliche Gestaltungsregel, die BITV (Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung). Für private Anbieter von Internetseiten gibt es keine Verpflichtung, sich an diese Vorgaben zu halten. Wünschenswert ist natürlich, dass sie dies freiwillig tun.

Wie gut blinde Menschen im Netz surfen können, ist aber nicht nur von der Barrierefreiheit der Seiten abhängig, sondern auch von der Leistungsfähigkeit des Screenreaders. Der Screenreader muss die Inhalte einer Webseite interpretieren und an den Nutzer ausgeben. Wie gut dies die in Deutschland erhältlichen Screenreader tun, hat INCOBS in einem neuen Test untersucht. In erster Linie wurde geprüft, wie gut die Hilfsmittel mit barrierefreien Seiten umgehen können. Da im Weballtag aber häufig Barrieren auftreten, wurde ebenfalls untersucht, ob und wie Screenreader diese kompensieren.

Auf dem Markt sind zur Zeit verschiedene Screenreader für Microsoft Windows. Hierzu zählen die Produkte COBRA, HAL, JAWS und Window-Eyes. Diese Produkte sind unter den Browsern Internet Explorer und Mozilla Firefox einsetzbar. Empfohlen wird jedoch meist die Nutzung des Internet Explorers. Ebenfalls getestet hat INCOBS den kostenlosen Screenreader NVDA, der für Firefox konzipiert wurde, wie auch den in das Apple-System integrierten Screenreader VoiceOver. Browser ist hier Safari.


Das Fazit vorweg

Im Internet surfen und die wesentlichen Inhalte einer Webseite erfassen, das funktioniert mit allen Screenreadern. Geht es aber um die Erkennung und Ausgabe komplexerer Informationen oder neuer Webtechnologien, zum Beispiel größere Datentabellen oder WAI-ARIA-Elemente, zeigen sich deutliche Unterschiede.

Testsieger ist der Marktführer JAWS. Der Screenreader ermöglicht eine recht umfassende und auch zuverlässige Ausgabe sämtlicher Informationen. Dahinter folgen Window-Eyes, COBRA, NVDA und VoiceOver auf ähnlichem Niveau, wobei die vier Produkte unterschiedliche Vorzüge bzw. Nachteile haben. Mit dem Schlusslicht HAL kann man zwar surfen, Nutzer erhalten aber bei weitem nicht so viele Informationen über die Elemente einer Webseite wie bei den anderen Screenreadern.

Interessant also: Die kostenlosen Hilfsmittel NVDA und VoiceOver (Apple) schneiden im Vergleich nicht schlecht ab und stellen eine echte Alternative dar, wenn es um das Surfen im Web geht.


Überblick über eine Internetseite erhalten

Auf vielen Internetseiten finden sich Standardbereiche wie eine Hauptnavigation, ein Servicemenü, Informationen zum Seiteninhalt etc. Für Sehende entsteht so eine Struktur, mit der man sich einen schnellen Überblick über die Seite verschaffen kann. Dagegen müssen Screenreaderanwender sich eine Webseite von oben nach unten ausgeben lassen, um den Inhalt der Seite zu erfassen. Hilfreich ist, dass alle Screenreader eine Navigation über Überschriften, Links und eventuell noch weitere Elementtypen ermöglichen. Dadurch können Bereiche auch übersprungen werden. Wenn man schon sehr genau weiß, welche Information man sucht, kann man natürlich die Browser- oder inhaltliche Screenreadersuche nutzen. Hierbei besteht allerdings die Gefahr, dass Informationen verborgen bleiben, weil man zum Beispiel nicht das richtige Suchwort gewählt hat.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Herangehensweise von VoiceOver. Der Screenreader vergibt automatisch so genannte "Webspots". Mit dieser Markierung können unterschiedliche Seitenbereiche und Elementtypen voneinander unterschieden werden. Das können zum Beispiel Linklisten, das Servicemenü, der Link zur Sitemap und inhaltlich unterschiedliche Textbereiche sein. Im INCOBS-Test wurde eine Seite auf diese Weise sinnvoll strukturiert und es war möglich, sich auf ähnliche Weise wie Sehende einen Überblick zu verschaffen.


Textstrukturierungen, Links und Bilder

Einfache Texte, gängige Strukturierungen wie Überschriften oder einfache Listen können alle getesteten Screenreader umsetzen. Werden die Auszeichnungs- oder Strukturierungsmerkmale komplexer, liefert JAWS die besten Ergebnisse. Eine Überblicksfunktion wie etwa eine Linkliste bieten alle Testkandidaten. Auch die Ausgabe von allgemeinen Textlinks und Grafiken  –  wenn diese mit Alternativtexten ausgezeichnet sind  –  verläuft bei allen Produkten einwandfrei.


Formulare und Tabellen

Sei es, um Bestellungen im Internet aufzugeben oder mit Anbietern von Webseiten Kontakt aufzunehmen, Formulare werden immer häufiger genutzt. Die meisten Screenreader kommen mit Formularen recht gut zurecht. Nur bei HAL sind die Rückmeldungen zum Teil nicht ausreichend, um die Formularfelder kontrolliert auszufüllen.

Auch auf Datentabellen trifft man beim Surfen häufig, zum Beispiel auf den bekannten Seiten von ebay oder amazon. Eine einfache Datentabelle ist für keinen der Screenreader ein Problem. Für den Umgang mit komplexeren Tabellen bietet allerdings nur JAWS eine breitere Palette an Navigationsbefehlen an. Mit Window-Eyes kann man noch zu Spalten- bzw. Zeilenanfängen oder -enden springen. Mit den anderen drei Produkten ist eine über einfachste Zellbewegungen (hoch/runter/links/rechts) hinausgehende Navigation nicht möglich.


Dynamische Elemente

Mit Ausnahme von VoiceOver kann man mit allen Screenreadern Videos im Flash-Player starten. Bei HAL und Window-Eyes gibt es bezüglich der Bedienung weiterer Funktionsschalter noch Verbesserungsbedarf.

JAWS und NVDA überzeugen besonders bei der Wiedergabe zugänglicher und durch Javascript erzeugter Textdarstellungen, aber auch die anderen Testkandidaten können die Inhalte in der Regel wiedergeben. Ist Javascript jedoch nicht barrierefrei programmiert, steigen die Screenreader meist aus.

Michaela Freudenfeld und Heike Clauss, INCOBS  –  Informationspool Computerhilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte


Kurzinfo:

Die ausführlichen Testergebnisse sind im Internet zu finden unter www.incobs.de, Rubrik "Screenreader".


Kurzinfo: INCOBS

INCOBS informiert über die Einrichtung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Seheinschränkungen. Ziel ist es, insbesondere den Markt an Computerhilfsmitteln transparenter zu gestalten und Anwender und Berater bei der Auswahl geeigneter Produkte zu unterstützen. Das Projekt läuft seit 1999 und wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert.

Tourismus:

Wissensspeicher für Reiselustige

Zielort eingeben und Suche starten. Schon weiß man, wie barrierefrei das Reiseziel ist. Die Treffer können von taktilen Stadtmodellen über Audioführungen durch Museen bis zu Restaurants mit Speisekarten in Punktschrift reichen. Die Datenbank DaTABuS fasst touristische Angebote für blinde und sehbehinderte Menschen zusammen. Auf der Internationalen Tourismusbörse Berlin wurde sie freigeschaltet und kann nun von allen genutzt werden, die gerne auf Reisen gehen.


Irgendwann stand es in der Zeitung: Das größte der bronzenen Stadtmodelle wurde in Hamburg enthüllt. Wo aber ist das gute Stück zu finden? Wen frage ich? Und wie war das in Hameln? Gibt es da nicht auch so eine Möglichkeit, die Gestalt der Bauten und ihre Lage zu ertasten?

Der telemobile Mensch von heute bemüht bei solchen Fragen eine "Suchmaschine". Die durchkämmt das Internet nach Suchbegriffen, und wenn die gut gewählt sind, gibt es sogar richtige Treffer. Erstaunlicherweise aber steht nicht alles im Internet. Vom kupfernen Stadtrelief in Detmold berichtete der Lippische Blinden- und Sehbehindertenverein auf DBSV-Inform, Ausgabe 10/2010, Buch 16. Wer findet diese Quelle Monate später wieder?

Tourismus-Anbieter, die sich für blinde und sehbehinderte Gäste stark machen, fragen immer wieder: "Und wie erfahren blinde Touristen von meinem Angebot?" Die richtige Antwort lautete bislang: Die Medien werden darüber berichten, ganz besonders die der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe. Im Juni 2007 berichtete die "Gegenwart" unter dem Titel "Für alle Sinne: Stralsund" über ein Angebotspaket, das die Tourismuszentrale der Vorpommerschen Hansestadt mit Gästeführern, Hoteliers, Gastronomen und Museumsleuten speziell für blinde Besucher entwickelt hat. So ein Bericht sorgt für ein kurz aufflammendes Interesse, das bald wieder verebbt. Ist da nicht die Enttäuschung der gutwilligen Anbieter vorprogrammiert?

Das Problem wurde von der Koordinationsstelle Tourismus im DBSV frühzeitig erkannt. Abhilfe schaffen sollte eine Datensammlung für Angebote, die gezielt auf die Bedürfnisse blinder und hochgradig sehbehinderter Reisender abgestimmt sind. Diese Datensammlung muss fortwährend mit neuen Informationen gefüttert werden und steht allen Interessenten als Suchmedium offen.

Ein Konzept war schnell geschrieben, denn unter den Ehrenamtlern gibt es solche, die im Hauptberuf mit Datenbanken auf Du und Du stehen. Doch der Weg von der Ideenskizze bis zum fertigen, gut gefüllten und leicht bedienbaren Wissensspeicher ist weit. Der Durchbruch kam im Sommer 2010: Unter der ehrenamtlichen Anleitung eines erfahrenen Mitarbeiters von BIK (barrierefrei informieren und kommunizieren) machte sich ein Informatik-Praktikant in der DBSV-Geschäftsstelle an die Arbeit. Anfang dieses Jahres wurde eine weitere Praktikantin im Rahmen ihrer Ausbildung zur Fachangestellten für Medien und Informationsdienste tätig, um den Datenspeicher mit Fakten zu füllen. Dass beide Praktikanten  –  Rami Alghawali und Selda Gültekin  –  auch nach ihrem Praktikumseinsatz beim ehrenamtlichen DaTABuS-Team bleiben wollen, spricht für beide und für das spannende Projekt.

Gesammelt werden deutschlandweit touristische Dienstleistungen in den Rubriken "Ausflugsziel/Sehenswürdigkeiten", "Ausstellung", "Gastronomie", "Unterkunft" und "Event". Jedes eingetragene Angebot sollte mindestens eines der folgenden Leistungsmerkmale erfüllen: "Orientierungshilfe/Leitsysteme", "qualifizierte Führung", "Assistenz und Serviceleistung", "Informationen in Großschrift", "Informationen in Braille", "Tastobjekt" oder "Audiodeskription/-information".

Ich plane eine Reise nach Gelsenkirchen. Gibt es für diese Stadt Informationen, die mich als Blinden speziell interessieren könnten? Ich setze mich an den Computer und rufe die Internetadresse der neuen Datenbank auf: www.databus.dbsv.org. Auf der Begrüßungsseite gibt es ein Suchformular. In die Zielsuche kann ich Ort oder Postleitzahl eingeben. Für Gelsenkirchen liefert mir die Datenbank derzeit fünf Treffer. Darunter ist immerhin ein Hotel. Es gibt kaum Hotels, die hinsichtlich Orientierungshilfen und Assistenz wunschlos glücklich machen.

Warum das Hotel "Maritim" Gelsenkirchen bei DaTABuS eingetragen ist, kann ich im Feld "Informationen" nachlesen: "Das Personal ist sehr hilfsbereit und nicht unerfahren im Umgang mit dem Assistenzbedarf blinder Besucher. Zwar verfügen die Personenlifts nicht über eine Sprachausgabe, jedoch eine Braille-Beschriftung der Bedienelemente im Fahrstuhl. Beim Verlassen des Lifts findet man rechts neben der Tür in Braille die Information, zu welchen Zimmern es rechts und zu welchen links herum geht. Diese Zimmernummern beginnen mit der Etagennummer, so dass jeder weiß, an welcher Etage man ausgestiegen ist."

Es wäre schade, wenn so eine clevere Orientierungshilfe ein "Geheimtipp" bleibt und die Gäste, die auf solche Hilfen angewiesen sind, ausbleiben. Wenn ein Hotel, das sich um blinde und sehbehinderte Gäste mehr bemüht als andere, daraus einen Wettbewerbsvorteil ziehen kann, wird es ermutigt, den Service weiter zu entwickeln, und andere "Mitbewerber" werden folgen.

Zu den weiteren Angeboten in Gelsenkirchen gehören ein Museum, der Zoo, das Musiktheater im Revier und der FC Schalke 04. Was die genau zu bieten haben, kann im Info-Feld nachgelesen werden. Ein eigenes Feld enthält zudem jeweils die Kontaktdaten.

Wem die fünf Möglichkeiten für Gelsenkirchen nicht ausreichen, kann eine weitere Funktion der Datenbank nutzen: den Suchradius. Setze ich ihn für Gelsenkirchen auf 50 Kilometer, bekomme ich sofort 27 Angebote. Nun sind auch Nachbarstädte wie Düsseldorf, Essen, Dortmund und Duisburg einbezogen.

In der Rubrik "Gastronomie" sind vor allem solche Restaurants verzeichnet, die über eine Speisekarte in Brailleschrift verfügen. Ob das Essen hier besser schmeckt als in anderen Lokalen, sei dahingestellt. Dass man hier gern blinde Gäste empfängt, darf jedoch angenommen werden. In jedem Fall ist diesen Gastwirten zu wünschen, dass sich ihr Zusatzaufwand bezahlt macht.

In der Koordinationsstelle Tourismus erhofft man sich von dieser Datenerhebung auch einen besseren Überblick darüber, wo wir heute in Deutschland stehen bei der Umsetzung des "Tourismus für alle" aus Sicht der blinden und sehbehinderten Menschen. Ferner ist zu hoffen, dass weitere Dienstleister in der Tourismusbranche sich angeregt fühlen und dabei sein wollen mit ihren eigenen Offerten.

Die Benutzeroberfläche der Datenbank enthält ein Nachrichtenformular. So können Angebote gemeldet werden, die bislang unberücksichtigt geblieben sind, oder auch Korrekturen, Veränderungen und eigene Erfahrungen übermittelt werden. Das ehrenamtliche Redaktionsteam hofft im Interesse aller Nutzer, dass von diesen Meldemöglichkeiten reger Gebrauch gemacht wird.

Weniger begeistert sind jetzt vielleicht die Leser der "Gegenwart", die nicht im Internet unterwegs sind. Ohne das Internet wäre eine solche Datenbank aber nicht machbar gewesen. Damit DaTABuS auch denen zugutekommt, die selbst nicht über einen bedienbaren Online-Zugang verfügen, hilft eigentlich nur eines: Suchen Sie sich einen Internetgänger Ihres Vertrauens. Bitten Sie diese Person, für Sie auf die Suche zu gehen!

Dr. Jürgen Trinkus, Tourismusbeauftragter des Blinden- und Sehbehindertenvereins Schleswig-Holstein, ist Ideengeber und Projektkoordinator der Datenbank Touristische Angebote für blinde und sehbehinderte Menschen in Deutschland (DaTABuS)


Kurzinfo:

Die neue Tourismus-Datenbank ist im Internet zu finden unter www.databus.dbsv.org. Offiziell freigeschaltet wurde DaTABuS am 9. März als Beitrag des DBSV zur Internationalen Tourismusbörse Berlin (ITB). Mehr Infos der Koordinationsstelle Tourismus unter www.tourismus.dbsv.org

Das Wandern ist des Esels Lust

Esel sind störrisch, lautet die landläufige Meinung. Mag sein, aber nur, wenn sie Hunger haben. Also lieber eine Picknickpause zu viel als zu wenig planen  –  und schon hat man einen liebenswerten Wanderbegleiter. Ohne Murren trägt er das Gepäck und weiß sogar, wo es langgeht: immer dem Vordermann nach ...


Felix, Joshi, Matti, Nico und Robby haben ihre langen Ohren aufgestellt und blicken uns neugierig entgegen. Wir sind fünf blinde und sehbehinderte junge Erwachsene und ihre Begleiter, die nun zögerlich das Gehege betreten. Zunächst bleiben wir etwas ängstlich im Halbkreis stehen, werden aber zunehmend entspannter, als wir bemerken, dass die Eselwallache uns freundlich näher kommen. Einer knabbert vorsichtig am Hemdzipfel, ein anderer beschnuppert neugierig einen Blindenstock. Langsam trauen wir uns, die flauschigen Eselsohren zu streicheln und das seidige Fell vom Hals zum Rücken entlangzufahren. Die Esel lassen es geduldig geschehen. Als ausgebildete Wanderesel sind sie den Kontakt zu Menschen gewohnt.

Später lernen wir Wanderer, die Tiere zu bürsten. Das lohnt sich, denn Esel wälzen sich gern im Sand. Wir lernen auch, die hölzernen Tragegestelle richtig auf den Eselrücken zu platzieren und die Packtaschen anzuhängen. Gefüllt sind sie mit dem Tagesgepäck, Picknick und Regenkleidung für Mensch und Tier. Jeweils ein Esel und zwei Wanderer, einer mit und einer ohne Seheinschränkung, bilden für diese Woche ein Team. Die Führung der Tiere übernehmen die blinden oder sehbehinderten Teilnehmer selbst; die Begleiter springen nur im Notfall ein, führen zum Beispiel an tiefhängenden Ästen oder verlockenden Maisstängeln vorbei. Die Esel laufen im Gänsemarsch und achten auf die Richtung zum Vordermann. Einige Wanderer laufen ganz nah bei den Tieren und fassen zur besseren Orientierung in die kurze Mähne.

Esel stammen ursprünglich aus gebirgigen Wüstenregionen. Sie sind sehr vorsichtig und trittsicher, außerdem besonnen, aber auch neugierig. Eine schnelle Flucht war in dem unwegsamen Gelände nicht möglich, daher heißt ihre Devise: "Schauen statt Scheuen". Das Gehtempo von Eseln entspricht einem flotten Wanderschritt. So legen wir pro Tag ca. zwölf Kilometer zurück und durchstreifen Stück für Stück die Lüneburger Heide, eines der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands und bis heute ein idyllischer, einsamer Landstrich. Unterwegs wird es nie langweilig: Wir laufen durch Wälder, Moore und offene Heidefläche, begegnen Schafherden oder Touristen in Pferdekutschen. Zwischendurch machen wir immer wieder kurze Streichel- und Fresspausen, denn wenn Esel Hunger haben, werden sie störrisch. Am Ende der Tagesetappe campieren die Esel am Waldrand, während wir zu unserem Hotel zurückfahren. So beginnen und enden die Tage in gewohnter Umgebung.

Die beschriebene Wanderwoche fand im vergangenen Sommer statt und wurde von anders-sehn, Reisen für blinde und sehbehinderte Menschen, veranstaltet.

Weitere Reiseangebote mit und ohne Tierbegegnungen unter
Tel.: 0 64 21 / 16 50 90
E-Mail: anders-sehn@web.de
www.anders-sehn.de

Susanne Hahn  
anders-sehn


Dazu ein Bild: Im Gleichschritt durch Wiesen und Wälder: Mit einem Esel macht das Wandern Spaß

Medien:

Bücher

Erzählungen aus einem Blindenleben

Ein Buch-Tipp von Susanne Siems, Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig


Den kleinen Bruno kennen Sie sicherlich nicht! Bruno ist ein fideles Bürschchen, voller Wissbegier und Aberwitz. Er fragt seinen Eltern Löcher in den Bauch, zum Beispiel, warum an manchen Tagen das Fenster geheizt ist. Die Mutter ist ein wenig ängstlich mit ihm, der Vater oft streng. Er weiß, Bruno wird es schwer haben, denn Bruno ist blind auf die Welt gekommen. Viel Energie und Willenskraft möchte er seinem Jungen mit auf den Weg geben. Selbstständig sein  –  das ist des Vaters Erziehungsziel und Brunos immer stärker werdender Wunsch.

Derjenige, der die Erlebnisse Brunos in beeindruckende Worte fasste, war selbst blind und hieß Oskar Baum. Er lebte von 1883 bis 1940, erblindete in der Kindheit und gehörte als erfolgreicher Schriftsteller und Dramatiker im Prag der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum literarischen Kreis um Franz Kafka und Max Brod.

Der Punktschrift-Band "Erzählungen aus dem Blindenleben" enthält drei Geschichten Baums und interessantes biografisches Material. Wenn wir heute von Teilhabe sprechen, dann hat uns das Oskar Baum vor knapp 100 Jahren vorgelebt. Mitleid, falsche Rücksicht waren ihm verhasst. Ihm ging es immer um die gleichberechtigte Anerkennung seiner künstlerischen Leistungen.

Oskar Baum: Erzählungen aus einem Blindenleben
Blindenkurzschrift (1 Band)
Preis: 11,25 Euro zzgl. Verpackungskosten

Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13-119
E-Mail: verkauf@dzb.de
(auch ausleihbar über alle Medibus-Bibliotheken)

Sterne über Sansibar

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Ein Märchen wie aus Tausendundeiner Nacht  –  nach einer wahren Geschichte. Sansibar, Mitte des 19. Jahrhunderts: Unbeschwert verlebt Salima, die Tochter des Sultans, ihre Kindheit und Jugend auf der Gewürzinsel. Ihr Halbbruder bringt ihr Reiten und Schießen bei, heimlich lernt sie Lesen, Schreiben und fremde Sprachen. Als die 22-Jährige dem wohlhabenden deutschen Kaufmann Heinrich begegnet, kommen sich zwei Welten näher. Die beiden verlieben sich und schon bald erwartet Salima ein Kind. Als Ausweg bleibt nur die Flucht. Salima muss ihr Leben aufgeben, ihren Namen, ihr Vermögen. In Heinrichs Heimatstadt Hamburg hofft das junge Paar, glücklich zu werden. Doch was erwartet Salima in dem kalten, fremden Land, weit entfernt von ihrer Heimat?

Die außergewöhnliche Biografie von Salima bzw. Emily Ruete nimmt den Leser gefangen. Ein ausgefülltes, aber auch einsames Leben zwischen unterschiedlichen Religionen und Welten, beginnend in Sansibar 1851 und endend in Jena 1924. "Jede Zeit hat ihre eigenen Schicksale", wie es das Sprichwort aus Sansibar treffend umschreibt.

Nicole C. Vosseler: Sterne über Sansibar
Sprecherin: Ruth Rockenschaub
1 CD DAISY (970 Minuten)

Wer dem Tode geweiht

Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Ein neuer Fall für Lynley und Havers. Endlich ermitteln sie wieder in bekannter Manier, sicher zur Freude ihrer großen Fan-Gemeinde. Eine Tote im Abney Park: Als die Ermittlungen nicht recht vorankommen, bittet Isabelle Ardery, die neue Kandidatin für den Posten des Detective Superintendent bei New Scotland Yard, DI Lynley um Unterstützung. Zögernd willigt dieser ein und besinnt sich schon bald seiner genialen Ermittlungspartnerin Detective Sergeant Barbara Havers.

Elizabeth George ist erneut ein spannungsgeladener Krimi gelungen, der einen kaum noch loslässt, bis sich am Ende alle Verwirrungen und Irrwege aufgelöst haben. DI Lynley scheint seinen Fans doch erhalten zu bleiben. Und wie immer wartet man nach der Lektüre des Romans schon auf seine Fortsetzung.

Elizabeth George: Wer dem Tode geweiht
Sprecherin: Lisa Bistrick
1 CD DAISY (1.631 Minuten)


Kurzinfo zum Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind inzwischen 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden. Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Zeitschriften

Der duftende Garten

Nachdem die Kassettenversion von "Der duftende Garten", einer Hörzeitschrift für Pflanzen- und Naturfreunde, gewissermaßen auf dem Komposthaufen gelandet ist, gibt es diesen Ratgeber nun in neuem Gewand auf DAISY-CD. Die erste Ausgabe erscheint Mitte April und ist als Probenummer kostenlos erhältlich. Neben Gartenpflegetipps, Informationen zur Bundesgartenschau in Koblenz und Neuigkeiten aus dem Botanischen Blindengarten in Radeberg stellt sich auch der Vogel des Jahres vor und der Gartenzwerg übt sich in bissigen Anmerkungen. Es gibt nützliche Hinweise für alle, denen das Gedeihen ihrer Pflanzen am Herzen liegt, und für alle, die sich gern wissend an der Natur erfreuen.

"Der duftende Garten" erscheint zunächst zweimal jährlich, künftig möglicherweise auch quartalsweise. Im Redaktionsteam wirken Gartenfachleute und Journalisten zusammen. Endredaktion und Moderation übernimmt Susanne Siems.

Der duftende Garten
CD im DAISY-Format
Preis: 5 Euro (Erstausgabe kostenlos)

Bestellungen bei der
Fördergemeinschaft Botanischer Blindengarten Storchennest
Tel.: 0 35 28 / 43 97-0
E-Mail: fbbs@taubblindendienst.de

Sport:

Meldungen

Der Ball rasselt wieder

Die Deutsche Blindenfußball-Bundesliga startet in ihre vierte Saison. Mit den neun Teams aus Berlin, Braunschweig, Chemnitz, Gelsenkirchen, Hamburg, Köln, Mainz-Würzburg, Marburg und Stuttgart wollen die drei Ligaträger Sepp-Herberger-Stiftung, Deutscher Behindertensportverband und DBSV in diesem Jahr etwas Neues ausprobieren: Zwei der vier Spieltage, und zwar der 12. Mai in Mannheim und der 2. Juli in Hannover, werden jeweils in der Innenstadt ausgetragen, um noch mehr sehende Sportfans als Zuschauer zu begeistern. Für diese Termine werden extra ein Spielfeld mit Banden und Kunstrasenbelag sowie Umkleide- und Duschcontainer bereitgestellt. Die beiden anderen Spieltage finden wie bisher auf Sportplätzen statt, am 16. und 17. April in Köln und am 5. und 6. Juni in Chemnitz.

Für alle Spiele ist wieder ein Hörkommentar für blinde und sehbehinderte Fans vorgesehen, der auch live im Internet übertragen werden soll. Aktuelle Details zu Spielplan, Adressen und Ergebnissen der Spieltage unter www.blindenfussball.de.

Ein Hörflyer zum Blindenfußball im DAISY-Format ist erhältlich beim

DBSV
Torsten Resa
Tel.: 030 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org


Dazu ein Bild: Ran an den Ball: Die Blindenfußball-Bundesligisten starten in ihre vierte Saison

A bis Z-Tour für Bildung und Integration

Vier Tandem-Teams fahren vom 1. bis 14. Mai bei der A bis Z-Tour rund 1.150 Kilometer quer durch Deutschland. Auf ihrem Weg von Aachen nach Zittau werden sie begleitet von Tandem-Fahrern aus Bildungseinrichtungen für blinde und sehbehinderte Menschen. Einbezogen sind die jeweiligen Schulen in Aachen, Düren, Neuwied, Weimar sowie das SFZ Chemnitz. Der Verein Tandem-Hilfen will mit dem Projekt das Tandemfahren als gesundheitsfördernde und integrative Sportart propagieren, Jugendliche für das Tandemfahren begeistern, Freunde und Förderer für weitere Projekte gewinnen und die Öffentlichkeit über die Belange von Menschen mit Sehproblemen informieren. Der Tourenplan sowie Veranstaltungstermine an den Etappenorten werden auf der Webseite www.tandem-hilfen.de und über den Vereinsnewsletter "Die Kette" veröffentlicht.

Kontakt:
Tandem-Hilfen
Dr. Thomas Nicolai
Tel.: 030 / 208 17 20
E-Mail: thomasnicolai@gmx.de

Meisterschaftsläufe für Speedskater

Die Inliner-Saison steht vor der Tür und bietet den Schnellsten unter ihnen wieder die Möglichkeit, sich im Wettkampf zu erproben. Für blinde und sehbehinderte Inlineskater stehen drei Rennen an, die in Veranstaltungen für sehende Speedskater integriert sind. Am 8. Mai starten blinde und sehbehinderte Speedskater über die Halbmarathondistanz in Kerpen im Rheinland. Am 23. und 24. Juli finden im Rahmen der offenen Bahnmeisterschaften in Nürnberg spezielle Läufe für blinde und sehbehinderte Skater statt. Und am 4. September startet der Fränkische Schweiz Marathon in Forchheim. Alle drei Wettbewerbe werden als Läufe für die Deutsche Meisterschaft für blinde und sehbehinderte Speedskater gewertet.

Mehr Infos bei
Volker Springhart
Tel.: 09 11 / 81 91 19
E-Mail: volker@skaten-nuernberg.de
www.blind.skaten-nuernberg.de

Formel 1 und Fußball: Sonderhefte in Punktschrift

Für eingefleischte Sportfans genau das Richtige: Auch 2011 gibt die Deutsche Blindenstudienanstalt (Blista) wieder Sportsonderhefte zu drei besonderen Sportereignissen des Jahres in Blindenschrift heraus:

  • Bereits am 13. März fiel der Startschuss für die neue Saison der Formel 1. Kann Sebastian Vettel seinen Titel verteidigen? Wer sind seine Konkurrenten? Wo wird gefahren? Ein Punktschrift-Sonderheft informiert über Pisten, Piloten und PS  –  mit Ferrari-Fan-Card, solange der Vorrat reicht. Preis: 17,90 Euro zzgl. Verpackungskosten.
  • Erleben wir ab dem 26. Juni ein neues Fußball-Sommermärchen? Ein Sonderheft zur FIFA Frauen-WM in Deutschland stellt die deutsche Mannschaft vor, bietet Hintergrundberichte, Statistiken sowie den Spielplan zum Ausfüllen. Preis: 17,90 Euro zzgl. Verpackungskosten.
  • In Zusammenarbeit mit dem Sportmagazin "kicker" erscheint das Sonderheft zur Saison 2011/12 der Fußball-Bundesliga. Es enthält den Terminkalender für das Spieljahr, Angaben über Vereine und Spieler der 1. Und 2. Bundesliga, Spielpläne der 1., 2. und 3. Liga. Preis: 24,10 Euro zzgl. Verpackungskosten.

Bestellungen bei der
Blista
Tel.: 0 64 21 / 60 6-0
E-Mail: bestellservice@blista.de


Gesamtpreis bei Bestellung aller drei Sonderhefte: 54,50 Euro zzgl. Verpackungskosten.

Aus den Ländern:

Hessen

Erfolgreicher Start in der Seniorenberatung

Innerhalb eines Jahres hat sich die Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte zu einer zentralen Anlaufstelle für blinde und sehbehinderte Senioren entwickelt. Im Rahmen eines deutschlandweit einzigartigen Modellprojekts schuf die Stiftung ein professionelles Beratungsangebot für diese Zielgruppe. "Unsere Berater konnten bereits rund 100 Senioren in ihrem Alltag unterstützen", freut sich Stiftungsvorstand Franz-Josef Esch.

Die Senioren werden individuell begleitet und beraten. Sie erhalten Hilfe, ihre Behinderung zu verarbeiten, geeignete Beratungsangebote und Schulungen zu finden, Kontakt mit der Selbsthilfe aufzunehmen und so wieder ein Stück Selbstständigkeit zurückzugewinnen. Ein wichtiger Erfolg ist auch die breite Vernetzung mit Einrichtungen der Stadt Frankfurt, etwa mit Beratungs- und Vermittlungsstellen, Sozialrathäusern oder dem Rathaus für Senioren. Bis zum Abschluss des dreijährigen Projekts soll das Beratungsangebot refinanziert sowie eine dauerhafte und flächendeckende Versorgung geschaffen werden.

Kontakt:
Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 069 / 95 51 24-0
E-Mail: beratung@sbs-frankfurt.de
www.sbs-frankfurt.de

Niedersachen

Selbstbestimmtes Wohnen: WG für Sehgeschädigte in Hannover gegründet

Seit wenigen Monaten leben vier junge Erwachsene, alle blind oder hochgradig sehbehindert, in der ersten Wohntrainingsgruppe der ProSENIS Service gGmbH, einem gemeinnützigen Tochterunternehmen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen (BVN). Sie wagten den Schritt heraus aus dem geschützten Rahmen eines Wohnheimes, hinein in die erste eigene Wohnung, die mitten im Herzen des Hannoverschen Stadtteils Kirchrode liegt.

Bei den Wohntrainingsgruppen handelt es sich um gemeinschaftsorientierte Wohnprojekte für jeweils zwei bis sechs blinde oder hochgradig sehbehinderte Menschen, die durch pädagogisch qualifiziertes Fachpersonal unterstützt werden. Dieses Wohnangebot richtet sich in erster Linie an diejenigen, die bisher in Heimen oder bei ihren Angehörigen gelebt haben und sich für ihre Zukunft mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung wünschen, aber auch an Betroffene, die nicht mehr ganz alleine leben möchten oder können. Eine zweite Wohnung befindet sich zurzeit im Ausbau, weitere Projekte werden folgen. Interessenten jeglichen Alters können sich bei der ProSENIS melden.

Kontakt:
ProSENIS Service gGmbH
Volker Biewald
Tel.: 05 11 / 51 04-254
E-Mail: wohnheim-hannover@prosenis.de

Rätsel:

April-Rätsel

Was für Sportler sind die folgenden Personen? Durch Schütteln und Umstellen ergeben die Buchstaben von Name und Ort jeweils die Bezeichnung für einen Sportler.

    1. Nils Rest, Peine
    2. Grit Seige, Bern
    3. Harald Lepin, Selb
    4. Inge Spirrt, Wien

Bitte senden Sie die Lösungswörter bis zum 20. April an den
DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin oder
per E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des März-Rätsels

Uhr  –  Rum  –  Los  –  aus  –  und  –  Bar  –  Set  –  rot  –  Eis  –  Inn  –  Sau  –  elf


Lösungswort: Urlaubsreise

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen, in denen elektronische Hilfsmittel zum Verkauf angeboten werden, müssen den Zusatz "Privateigentum" enthalten. Anzeigen, die diesen Zusatz nicht enthalten, werden künftig nicht angenommen. Auch dürfen diese Anzeigen nicht unter Chiffre-Nummer geschaltet werden. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Die Redaktion  

Die Bundesfachgruppe Informationstechnologie

bietet Blinden und Sehbehinderten, die in IT-Berufen arbeiten oder ausgebildet werden, die Mitgliedschaft an. Hierzu gehören auch Angestellte in technischen Hotlines, Helpdesks oder Administratoren. Die Bundesfachgruppe IT veranstaltet Jahrestagungen und Workshops. Außerdem gibt es den "IT-Report" mit Artikeln zu aktuellen IT-Themen und eine Mailingliste zum Erfahrungsaustausch.

Weitere Informationen finden Sie auch unter www.bfg-it.de oder bei
Heiko Folkerts
Tel.: 05 31 / 239 66 88 oder per
Mail unter heiko_folkerts@web.de

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Bildschirmlesegerät Visio 17, fast neu und selten benutzt, techn. einwandfrei, NP: 2.380 Euro, umständehalber für 1.300 Euro (zzgl. Versand/Verpackung) zu verkaufen.

E-Mail: axelwaldhelm@t-online.de
Tel.: 04 21 / 223 05 21


Bildschirmlesegerät wg. Todesfall günstig abzugeben, ClearView+ Vers. 7 der Fa. Optelec, neu angeschafft im Sept. 2010, Raum München.

Tel.: 089 / 36 00 68 83
E-Mail: elfriede.maria.bauer@web.de


Bildschirmlesegerät Visio, Version 1.5, edle Aluminium-Optik, mod. Design, 2008 gekauft, kaum genutzt aufgrund schlechter werdender Augen, daher wie neu. Techn. Daten: Maße 388 * 498 * 560 mm, 10,8 kg, höhenverst. in 9 Stufen, Echtfarbdarst., 7 Falschfarben, Autofokus, Fixfokus zum Schreiben, Belichtungsautom., 3-45-fache Vergr., für 1.200 Euro an Selbstabholer (Wiesbaden).

Tel.: 06 11 / 54 02 58


Zwei Langstöcke und eine Herrenarmbanduhr abzugeben, bei Interesse bitte melden unter

Tel.: 030 / 204 08 80


Punktschriftdrucker INDEX EVEREST D inkl. Schallschluckhaube abzugeben, Drucker funktioniert tadellos, Preis: VHS.

Kontakt:
BVN e.V., RV Ostfriesland
Hauptstr. 70, 26789 Leer
Tel.: 04 91 / 731 55


Nokia E51 Silver Edition, inkl. Zubehör & OVP, zusätzl. 1-GB-Speicherkarte & neuer Akku, Sprachausgabe Talks 5.20 + Daisy2go. Top Zustand, neues Cover und neueste Firmware, ohne Branding oder Netzbeschränkung, Preis: 185 Euro inkl. Versand.

Tel.: 030 / 42 80 06 04
E-Mail: klavierstimmer@yahoo.de

Verschenke

Braille-Zeile Pico 88/2 von Reinecker, 80-zellig in zwei 40-zelligen Abschnitten untereinander (leicht defekt, aber funktionsfähig); Laserdrucker VISA-LSR 615 inkl. Druckerkabel; EDCON Pentium/75-2 * 850 PCI mit Pentium-Prozessor, 75 MHz, PCI 256kB Cache, 2 * 850 MB Festplatte, EIDE, Diskettenlaufwerke für 3,5- und 5,25-Disketten, CD-ROM-Laufwerk, 2 serielle, 2 parallele Schnittstellen.

Nähere Infos unter
Tel.: 030 / 442 68 15 (ab 19.30 Uhr)


Punktschriftbücher zu verschenken (nur als komplette Serie): 1. Die Geschichte der Deutschen (achtteilige Serie "Stern"), 2. Abenteuer Menschheit (sechsteilige Serie), 3. Von den Oasen Ägyptens zum Fluch des Inka-Goldes (sechsteilige Serie "Terra X").

Tel.: 0 64 21 / 16 50 90
E-Mail: anders-sehn@web.de

Suche

Blinde Menschen, die Musik am Computer produzieren bzw. bearbeiten. Wer hat auf diesem Gebiet Erfahrung? Welche Programme benutzt man? Ich freue mich über eine Reaktion per E-Mail an

ebel04@gmx.de

Partnersuche

Er  –  Psychologe und Psychotherapeut, 65 J. alt, seit 1.9.10 in Rente, 1,65 m groß, 72 kg schwer, vollblind, aber sehr mobil  –  sucht Sie, vielseitig interessiert, fröhlich, unternehmungslustig. Meine Hobbys sind: Hörbücher und Hörspiele, Musik, Spaziergänge (nicht ellenlange Wanderungen), Reisen, interessante Seminare usw. Ich würde mich freuen, von Dir zu hören, und zwar entweder in Punktschrift, auf Kassette, in maschinengeschriebener Schwarzschrift oder per E-Mail.

Chiffre 01/04/2011


Er, blind, 62 J., 1,69 m groß, jung geblieben, musikalisch veranlagt, ehrlich und für alles Schöne im Leben, Nichtraucher und Nichttrinker, ortsgebunden im Raum Düsseldorf-Meerbusch, sucht liebe Frau mit gutem Sehrest, zw. 54 und 59 J. für feste Beziehung.

Tel.: 0 21 32 / 93 75 22 (ab 17 Uhr)


Wenn Du, so wie ich, nicht mehr allein sein möchtest, dann melde dich bei mir zwecks Partnerschaft. Bin männlich, 60 J. alt, 1,75 m groß, 80 kg schlank und habe einen Hund.

Tel.: 0 66 34 / 91 77 43


Ich bin 74 Jahre alt und suche tel. Kontakt (auch SMS) zu gleichaltrigem, ungebundenem Herrn. Kontakt auch schriftlich oder per Tonträger möglich.

Tel.: 03 51 / 315 80 60 oder 0 15 20 / 336 29 00


Suche Lebensgefährtin zw. 35 u. 40 J., gerne Raucherin, im Raum Berlin. Meine Hobbys: Schach spielen, Schwimmen, Reisen. Ich halte mich öfter in Bulgarien auf und könnte meiner zukünftigen Partnerin anbieten, mich bei schönem Wetter mal dorthin zu begleiten.

Tel.: 030 / 204 08 80

Verschiedenes

Vermiete Bungalow am Köthener See (Unterspreewald)

Tel.: 030 / 208 17 20

Gewerbliche Anzeigen

FluSoft

Der Buchlöwe

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Tel.: 03 51 / 40 45 70

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Große Rabattaktion  –  ALT gegen NEU!

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Tel.: 03 51 / 404 57 75

SynPhon GmbH

Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.

Wo kann man ihn kennen lernen? Bei SynPhon auf der SightCity am Stand E19.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

HÖRDEUTSCH.de

Hörbücher und Hörspiele für alle Generationen

HÖRDEUTSCH.de ... hören, was drin steht!

Wir verschenken am 30.4.2011 exklusiv an unsere sehbehinderten "Neuigkeitenbrief-Abonnenten" die DAISY-Edition von Lev Grossman "Fillory", gelesen von Stefan Kaminski!

Schicken Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Kennwort "Fillory" an aktionen@hoerdeutsch.de und registrieren Sie sich für unseren "Neuigkeitenbrief"!

Neu! HÖRDEUTSCH.de versendet jetzt auch nach Österreich!

www.HÖRDEUTSCH.de
E-Mail: info@hoerdeutsch.de

MANRA Hilfsmittelvertrieb

MANRA macht das Apple iPhone für sehbehinderte und blinde Menschen nutzbar  –  jetzt im Onlineshop!

Apple-Produkte, Navigationssysteme, DAISY-Player, elektronische Lupen, Lesesysteme, sprechende Blutdruckmessgeräte, sprechende Waagen und vieles mehr im Onlineshop unter www.manra-ltd.de

DBSV-Karteninhaber erhalten 5% Rabatt auf Ihre Onlinebestellung.

MANRA Hilfsmittelvertrieb Ltd.
Hedwigstr. 18, 12159 Berlin
Tel.: 01 80 / 501 26 99 (0,14 Euro/Min. aus dem dt. Festnetz, max. 0,42 Euro/Min. aus den Mobilfunknetzen)
E-Mail: info@manra-ltd.de
www.manra-ltd.de

AASB Maria Seidling

  • Lesesystem Lesephon® USB
    Das Lesephon auf einem USB-MP3-Stick
        400,00 Euro
  • Lesephon® Lesesysteme mit Sprache, Texterkennung, Option Videotext, DAISY-Player, TextToMP3, Editor, Spracheingabe
        ab 2917,00 Euro
  • AUDIOCHARTA Compact Lesesystem
    geschlossenes Vorlesesystem
        ab 3539,22 Euro
  • Braillezeilen, 40/70/80 Module auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Bildschirmlesesysteme
        Preis auf Anfrage
  • Aktuelle JAWS-Version, Screenreader mit Stimme "Eloquence/Steffi/Yannik"
        ab 1679,34 Euro

Angebot: bei Neukauf JAWS:

3 Tage Schulung, 2 Tage zahlen.

Seit dem 11.12.2007 ist die Firma AASB nach DIN ISO 9001 zertifiziert.

AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 824 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

NEU IN UNSEREM SORTIMENT:

  • Sprechender Funkreisewecker
    Die Technik der bewährten Funktischuhr, wie automatische Steuerung durch das DCF-Funksignal, wahlweise Uhrzeit- oder Datumsansage, 2 Lautstärkestufen, Weckfunktion mit Weckwiederholung, zuschaltbare stündliche Zeitansage mit variablem Ansageintervall (Voreinstellung 8 bis 22 Uhr) in einem nur 10,5 * 7,5 * 2 cm kleinen formschönen, schwarzen Kunststoffgehäuse mit orangefarbenen Bedientasten! Sehr deutliche, akzentfreie Stimme, absolut taschentauglich durch die eingebaute Tastensperre (Schiebeschalter)
        U235 39,50 Euro

FÜR IHREN FRÜHLINGSAUSFLUG:

  • Kapten plus  –  GPS-Navigationsgerät mit Sprache
    Diese neue Generation des Kapten bietet neben den bewährten Funktionen Zielortnavigation, MP3-Player und Radio u.a. den Modus "freie Navigation"  –  Sie erhalten hier automatisch Positionsmeldungen zu Ihrem aktuellen Standort und zum unmittelbar folgenden Straßenverlauf, der EGNOS-Modus verbessert die Genauigkeit der Positionsbestimmung auf ein bis drei Meter. Abmessungen 74 * 44 * 13 mm, Gewicht 50 g
  • Standard-Set: Kapten, Ohrhörer mit integriertem Mikrofon, Netzteil, Aktivlautsprecher, USB-Kabel.
        V625 295,00 Euro
  • Komfort-Set: Kapten, Ohrhörer mit integriertem Mikrofon, Netzteil, USB-Kabel, Aktivlautsprecher, externer Ersatzakku und Schutztasche.
        V627 345,00 Euro

Besuchen Sie uns vom 4. bis 6. Mai 2011 auf der SightCity Frankfurt 2011

Sheraton Conference Center Frankfurt/Main, Flughafen, Stand E 15!


Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de

Blinden-und-Sehbehinderten-Verband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 809 06 24
Fax: 03 51 / 809 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

BFW Würzburg

Richtig investiert!

Gabriele Weiß (28), sehbehindert ...
... arbeitet jetzt bei der Stadtsparkasse München


Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Fon 09 31 / 90 01-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

argon DAISY edition

DAISY-Hörbücher des Argon-Verlags als Ostergeschenke!


Genießen und verschenken Sie aktuelle Hörbuch-Bestseller, gelesen von herausragenden Sprechern wie Eva Mattes, Andrea Sawatzki, Christoph Maria Herbst und vielen anderen mehr. Über 250 Titel aus den Bereichen Unterhaltung, Spannung und Humor sind lieferbar! Neu erschienen sind:

  • Wolfgang Herrndorf: "Tschick", gelesen von Hanno Koffler
  • Carla Buckley: "Die Luft, die du atmest", gelesen von Tanja Geke und Luise Helm

... und in Kürze ermittelt Dr. David Hunter wieder! "Verwesung" von Simon Beckett erscheint am 12. April.


Ausführliche Informationen finden Sie barrierefrei unter
www.argon-verlag.de/daisy

Zu bestellen im Buchhandel oder unter
www.argon-verlag.de/daisy


Besuchen Sie uns vom 4.-6. Mai in Frankfurt auf der Sightcity! Sie finden uns gemeinsam mit anders-sehn am Stand E 14.


Argon Verlag GmbH
Neue Grünstraße 17, 10179 Berlin
Telefon: 030 257 620 60
Fax: 030 257 620 620
E-Mail: katharina.eberenz@argon-verlag.de

IPD GmbH

Esys-Braillezeilen  –  Optimal für jedes Einsatzgebiet


Die Esys-Serie steht für eine Reihe hochqualitativer Braillezeilen mit variabler Ausstattung je nach Anforderung. Das Angebot reicht von einer zwölfstelligen Zeile mit Notizfunktion für die Jackentasche bis zur 80-stelligen Zeile für den Arbeitsplatz. Durch die Zusatzfunktionen, wie Kalender, Taschenrechner und Notizfunktion, können Sie auch ohne PC unterwegs arbeiten.


Interessiert? Besuchen Sie uns auf der Sightcity am Stand B1.


Wir bieten Ihnen kompetente Beratung  –  qualifizierte Schulung  –  professionellen Support und das passende Hilfsmittel für Ihre Sehbehinderung. Ihr Ansprechpartner mit Standorten in Hannover und Darmstadt.


IPD GmbH
Bemeroder Straße 71, 30559 Hannover
Telefon: 01802 473473 (6 ct je Anruf)
E-Mail: post@ipd-hannover.de
Internet: www.ipd-hannover.de

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

  • Kuren
  • Seminare
  • Urlaub

In unserem Haus fühlen sich nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen wohl. Auch sehende und externe Gäste sind bei uns herzlich willkommen!

Es erwarten Sie

  • Kegelbahn
  • Schwimmbad
  • Medizinische Badeabteilung für stationäre und ambulante Reha-Maßnahmen
  • Wellness & Kosmetik
  • Veranstaltungsräume für Seminare und private Feste

Fordern Sie unser aktuelles Programm an!

Wir freuen uns auf Sie!


Aura-Hotel
Alte Römerstraße 41-43, 82442 Saulgrub/Obb.
Tel. 088 45 / 99-0
Fax 088 45 / 99-121
www.aura-hotel.de
info@aura-hotel.de


Träger: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

Mehr Unabhängigkeit im Alltag!


"Ilook"  –  die handliche elektronische Leselupe


Ideal für unterwegs. Drei besonders helle Leuchtdioden sorgen dafür, dass Sie die Lupe auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen einsetzen können. Der Vergrößerungsgrad ist zwischen 5-fach und 20-fach frei wählbar. Praktische Zusatzfunktionen: u.a. Teilung des Bildschirms in 2 Anzeigenfelder, rechte Seite zur starken Vergrößerung der Vorlage, linke Bildschirmhälfte bleibt bei 5-facher Vergrößerung oder "Einfrieren" des Bildschirmausschnitts per Tastendruck. Betrieb mit Netzteil oder mobil mit Akkus (im Lieferumfang enthalten). Maße ca. 12 * 5,5 * 2 cm, Gewicht ca. 106 g inklusive Batterien.

Die Lupe kostet 199,99 € und hat die Bestellnummer 178 0015-1.


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Bleekstraße 26, D  –  30559 Hannover


Verkauf Hannover
Telefon 0511 95465-32
Bestellservice 01802 258312 (0,14 €/Anruf)

Verkauf Blista Marburg
Telefon 06421 6060


E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
Internet: www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Reinecker Reha-Technik

Wir feiern 40 Jahre Reinecker!  –  Exklusives Sonderangebot für DBSV-Mitglieder


Vom 1. bis 30. April 2011 erhalten Sie bei Vorlage ihres Mitgliedsausweises 40¾ Rabatt auf den Verkaufspreis unserer elektronischen Leselupe miniMAX.

355 statt 395 Euro


Weitere Produktrabatte erhalten Sie mit unseren Einkaufsausweisen. Informieren Sie sich!


Weitere Informationen und ihre Bestellung:


Alle Preise Bruttopreise zzgl. Versandkosten. Nicht mit anderen Rabatten kombinierbar. Befristete Aktion vom 1.4. bis 30.4.2011.

RTB

Sicher geleitet.


Taster "Berlin"

  • Verdeckte Anforderung (z.B. zur Verlängerung der Grünphase oder Zuschaltung des Blindensignals)
  • Taktile Signalisierung durch Vibrationsmodul
  • Pilotton im Taster

Akustik "Berlin"

  • Lautstärkeabhängige Regelung
  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung
  • Gemäß den gängigen Richtlinien

net.1

  • Kostengünstige Ausstattung von Altanlagen
  • Vermeidung aufwendiger Erdarbeiten
  • Effektive Nutzung vorhandener Erdkabel

RTB GmbH & Co. KG
Telefon: 0 52 52 / 97 06-0
E-Mail: info@rtb-bl.de
www.rtb-bl.de

Baum Retec AG

Visio HD

Gestochen scharfe Darstellung ab der kleinsten Vergrößerung


Mit dem VISIO HD Bildschirmlesegerät vergrößern Sie Texte und Vorlagen detailgetreu und kontrastreich. Schon ab der kleinsten Vergrößerung sorgt die hochauflösende HD Kamera für gestochen scharfe Darstellung. Die hervorragende Bildqualität in allen Vergrößerungsbereichen ist besonders für RP Patienten mit Einschränkung des Gesichtsfeldes oder sich verengendem Tunnelblick geeignet.


Fragen Sie uns. Wir informieren Sie gerne ausführlich:

BAUM Retec AG
In der Au 22, D-69257 Wiesenbach
Telefon: 0 62 23 / 49 09  –  0
Fax: 0 62 23 / 49 09  –  399
E-Mail: info@baum.de
Internet: www.baum.de


BAUM  –  Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte

Plextalk Pocket PTP1

Er wird Ihr Leben nachhaltig verändern.

Gerätegröße 55 * 112 * 16 mm  –  WiFi & DAISY


  • DAISY-Bücher, Musik und Texte abspielen: Der kleine, leichte PTP1 wird aus Ihrem Alltag nicht mehr wegzudenken sein.
  • DAISY-Aufnahmen: Nehmen Sie Vorträge auf und fügen schon dabei Überschriften zur Navigation ein.
  • Neu! Podcasts und Internetradio: Laden Sie Ihre Lieblingsnachrichten- und Musiksendungen herunter oder hören sie als Stream, und das ohne Computer!

Kostenloses Upgrade unter www.plextalk.com

Näheres vom 4. Bis 6. Mai am PLEXTALK-Stand auf der SightCity!


Shinano Kenshi Europe N.V.
Tel.: +32 27255522
PlextalkEU@gmail.com

Handy Tech

Elektronische Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte


Active Braille, die Weltneuheit von Handy Tech


Auf der SightCity 2011 wird die neue Active Braille präsentiert. Diese leichte und kompakte Braillezeile steckt voller Innovationen:

  • patentierte ATC-Technologie
  • automatisches weiterschalten durch die Buchwurmfunktion
  • vollwertiges und kompaktes Notizgerät
  • dank HID sofort an jedem PC einsatzbereit
  • ergonomisch gestaltete Brailletastatur
  • Micro SD Karte
  • 2 USB Anschlüsse
  • Stiftstärkeneinstellung
  • Flexibel mit Standart AA Akkus

An dieser Stelle erscheint in der Schwarzschriftausgabe ein Bild von Schülern, die mit Hilfe ihrer Active Braille, Notizen vom Unterricht machen. Die beiden Active Braille sind in den praktischen Umhängetaschen, die aufgeklappt auf dem Tisch liegen. Durch die Buchwurmfunktion schaltet die Active Braille automatisch weiter, wenn eine Zeile der Notizen, die mit der Brailletastatur eingeben wurden, gelesen wurde. So wird das lästige Drücken der Weiterschalttaste erspart.


Überzeugen Sie sich selbst von der Active Braille und besuchen Sie uns auf der SightCity vom 4. bis 6. Mai. Wir freuen uns auf Ihren Besuch an unserem Stand in der Haupthalle des Sheraton Hotels am Frankfurter Flughafen.


Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstraße 10, 72160 Horb-Nordstetten
Telefon: 0 74 51 / 55 46-0
Fax 0 74 51 / 55 46-67
E-Mail: info@handytech.de
www.handytech.de


Fil. Stuttgart:
0711 2202299-0

Fil. Köln:
0221 921556-0

Fil. Marburg:
06421 690012-0

Fil. Lüneburg:
04131 699698-0

Beilagen:

Hörfilm-Forum

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

Fr, 1.4.11, 20.15 Uhr, ARD
Ihr könnt Euch niemals sicher sein


Sa, 2.4.11, 20.15 Uhr, BR
Brokeback Mountain


Sa, 2.4.11, 21.45 Uhr, HR
Tatort: Die Blume des Bösen


Mo, 4.4.11, 18.00 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Drei


Di, 5.4.11, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Mythos Wald, Teil 1


Mi, 6.4.11, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Wolfsstunde


Mi, 6.4.11, 0.30 Uhr, 3sat
37 Grad: Meine Eltern sind bankrott


Do, 7.4.11, 12.30 Uhr, MDR
Paradies in den Bergen


Do, 7.4.11, 20.15 Uhr, WDR
Tatort: Klassentreffen


Do, 7.4.11, 20.15 Uhr, Arte
Alle anderen


Fr, 8.4.11, 21.45 Uhr, ARD
Tatort: Brandmal


Sa, 9.4.11, 12.03 Uhr, ARD
Whale Rider


Sa, 9.4.11, 21.45 Uhr, HR
Tatort: Das ewig Böse


Sa, 9.4.11, 23.15 Uhr, ARD
Tod auf dem Nil


Mo, 11.4.11, 18.00 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Schwarze Sonne


Di, 12.4.11, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Mythos Wald, Teil 2


Mi, 13.4.11, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Heimwärts


Do, 14.4.11, 12.30 Uhr, MDR
Liebe für Fortgeschrittene


Sa, 16.4.11, 7.50 Uhr, MDR
Das Sams


Sa, 16.4.11, 20.15 Uhr, BR
Nordwand


Sa, 16.4.11, 21.45 Uhr, HR
Tatort: Nicht jugendfrei


Sa, 16.4.11, 23.15 Uhr, ARD
Das Böse unter der Sonne


So, 17.4.11, 20.15 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Ein todsicherer Plan


So, 17.4.11, 21.45 Uhr, BR
Schwabenkinder


Mo, 18.4.11, 18.00 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Der Tod unter dem Maibaum


Mo, 18.4.11, 21.00 Uhr, NDR
Tatort: Borowski und eine Frage von reinem Geschmack


Di, 19.4.11, 20.15 Uhr, 3sat
Krauses Kur


Di, 19.4.11, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Die Welt der Igel


Di, 19.4.11, 21.45 Uhr, BR
Empathie  –  Stumme Schreie


Mi, 20.4.11, 00.30 Uhr, 3sat
37 Grad: Die Heimlichtuer


Do, 21.4.11, 10.30 Uhr, ARD
Adel Dich


Do, 21.4.11, 12.30 Uhr, MDR
Die schönsten Jahre


Do, 21.4.11, 20.15 Uhr, MDR
Die Zeit der Kraniche


Fr, 22.4.11, 10.00 Uhr, MDR
Zwerg Nase


Fr, 22.4.11, 13.40 Uhr, ARD
Unter Geiern


Fr, 22.4.11, 15.20 Uhr, ARD
Der Ölprinz


Fr, 22.4.11, 15.35 Uhr, MDR
Das Feuerzeug


Fr, 22.4.11, 20.15 Uhr, ARD
Gottes mächtige Dienerin, Teil 1


Fr, 22.4.11, 21.45 Uhr, WDR
Das Leuchten der Sterne


Sa, 23.4.11, 10.55 Uhr, BR
Heidi


Sa, 23.4.11, 13.30 Uhr, ARD
Die Rotkäppchen-Verschwörung


Sa, 23.4.11, 15.40 Uhr, NDR
Der Wachsblumenstrauß


Sa, 23.4.11, 16.25 Uhr, ARD
Der Hauptmann von Köpenick


So, 24.4.11, 12.30 Uhr, MDR
Die Pferdefrau


So, 24.4.11, 14.40 Uhr, ZDF
Ein Hauch von Nerz


So, 24.4.11, 20.15 Uhr, Arte
Muriels Hochzeit


Mo, 25.4.11, 10.00 Uhr, MDR
Die kluge Bauerntochter


Mo, 25.4.11, 12.30 Uhr, MDR
Ein Paradies für Pferde


Mo, 25.4.11, 12.45 Uhr, BR
Heidi und Peter


Mo, 25.4.11, 14.30 Uhr, ARD
Alles Glück dieser Erde


Mo, 25.4.11, 16.05 Uhr, ARD
Doktor Schiwago


Mo, 25.4.11, 20.15 Uhr, MDR
Go Trabi go


Mo, 25.4.11, 21.45 Uhr, BR
Wer früher stirbt, ist länger tot


Mo, 25.4.11, 22.45 Uhr, MDR
Auf der Flucht


Di, 26.4.11, 6.40 Uhr, MDR
Die kluge Bauerntochter


Di, 26.4.11, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Abenteuer einer Schildkröte


Mi, 27.4.11, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Schwarzer Peter


Do, 28.4.11, 12.30 Uhr, MDR
Wink des Himmels


Do, 28.4.11, 22.30 Uhr, NDR
Eine Nacht im Grandhotel


Fr, 29.4.11, 20.15 Uhr, Arte
Der Mauerschütze


Fr, 29.4.11, 21.45 Uhr, ARD
Tatort: Todesstrafe


Fr, 29.4.11, 1.25 Uhr, ARD
Miss Marple: Vier Frauen und ein Mord


Fr, 29.4.11, 3.00 Uhr, ARD
Miss Marple: Mörder Ahoi


Sa, 30.4.11, 2.15 Uhr, ARD
The Game



Inhaltsangaben zu den oben aufgeführten Hörfilmen finden Sie im Internet unter www.hoerfilm.de sowie auf unserem Service-Telefon 030  –  21 99 77 11.


Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG)
Tel. 030 / 23 55 73 40
Fax 030 / 23 55 73 433
E-Mail: service@hoerfilm.de
Internet: www.hoerfilm.de

Info-Flyer: SightCity 2011

Wir freuen uns auf Sie!


4. bis 6. Mai 2011, Sheraton Hotel Frankfurt am Main

4. & 5. Mai: 10 bis 18 Uhr

6. Mai: 10 bis 17 Uhr


Kommen Sie zur größten Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel in Deutschland

  • Freier Eintritt
  • über 400qm mehr Ausstellungsfläche auf 2 Ebenen
  • verlängerte Öffnungszeiten am Freitag
  • Live-Reporter auf der Website
  • Abholservice für sehgeschädigte Besucher von den Messebahnhöfen zu den Ausstellungsflächen
  • Hersteller präsentieren Neuheiten und Bewährtes für Sehbehinderte und Blinde

Das Vortrags- und Diskussions-Programm, ein Forum für Betroffene und Interessierte

  • Erfahrungen von Betroffenen
  • BBWs und BFWs informieren über Arbeit, Ausbildung und Beruf
  • Weiterbildung für Ärzte und Heilberufe
  • medizinische Fachvorträge, Fortbildungsveranstaltungen und Podiumsdiskussionen zu sozialpolitischen Themen

Sight City Forum

Veranstaltungsort:
Hotel Sheraton
Frankfurt-Airport
Hugo-Eckener-Ring 15, 60549 Frankfurt a.M.


Kontakt

SightCity Frankfurt c/o Metec AG
Hasenbergstrasse 31, D-70178 Stuttgart
Telefon: +49 (0) 7 11/ 666 03 18
Fax: +49 (0) 711 / 666 03 33
E-Mail: info@sightcity.net
www.sightcity.net

Info-Flyer: DBSV-Inform

Mit einer CD quer durch Deutschland?  –  DBSV-Inform hören!


Eine Scheibe, die es in sich hat

So viel Information war noch nie. Die DAISY-CD "DBSV-Inform" enthält neben der "Gegenwart", dem Mitgliedermagazin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV), die Hörmagazine der DBSV-Landesvereine. Hören Sie Monat für Monat quer durch die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe, quer durch Deutschland!


Von A wie AMD bis Z wie Zugänglichkeit

Welche Beratungsangebote gibt es vor Ort? Was tut sich in der Medizin? Welche speziellen Reiseangebote gibt es? Wie setzt sich der DBSV für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ein? DBSV-Inform spannt den Bogen von Recht und Medizin über Rehabilitation bis zu Beruf und Freizeit, gibt Einblicke in die Verbands- und Lobbyarbeit, bietet Service und lässt Betroffene zu Wort kommen. 23 Bücher mit über 20 Stunden Information und Unterhaltung  –  für alle, vom neuerblindeten Hörer bis zum "alten Hasen" in der Selbsthilfe.


Was ist eigentlich DAISY?

Das digitale Hörbuchformat DAISY (Digital Accessible Information System) wurde speziell für blinde und sehbehinderte Menschen entwickelt und hat die Audio-Kassette abgelöst. Spezielle DAISY-Abspielgeräte sprechen mit Ihnen, sagen an, welche Taste Sie bedienen, welche CD eingelegt ist und ermöglichen Ihnen die Suche nach Kapiteln und das Setzen von Lesezeichen.


DBSV-Inform jeden Monat frei Haus

Für Mitglieder der DBSV-Landesvereine ist das Abonnement von DBSV-Inform kostenfrei, Nicht-Mitglieder zahlen jährlich 44 Euro. Sind Sie neugierig geworden?

Dann einfach bestellen: Probeexemplar erhältlich bei der

DBSV-Geschäftsstelle
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Abonnement bei Ihrem Landesverein über die bekannten Anlaufstellen oder unter der bundesweiten Rufnummer 0 18 05 / 666 456 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.)


Mehr Infos unter:
www.dbsv.org/dbsv/zeitschriften/dbsv-inform
DBSV  –  Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V.