Gegenwart Ausgabe 05/2009

"Die Gegenwart" Heft 05/2009

Inhaltsverzeichnis Heft 05/2009

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Impressum

Editorial

DBSV-Nachrichten:

Selbsthilfe oder Sozialverband

Neu im Internet: das Gästebuch zum Festival

Meldungen

Mehrwertsteuer auf Hörbücher

Thema: SightCity 2009

Wundertüte Hilfsmittelantrag

Trends zur SightCity 2009

Von der Braillezeile zum Brailledisplay

Mobiles Computing  –  Geräte für unterwegs

Windows 7 und barrierefreie Benutzerschnittstellen

Messe ohne Barrieren

In Kürze:

Reisen

Fitness und Geselligkeit im AURA-Hotel Saulgrub

Schnuppertage in der "Villa Rochsburg"

AURA-Zentrum Bad Meinberg: auf historischen und neuen Wegen

Freizeit

Sieben Gärten mittendrin

Singwochenende in Bad Meinberg

Seminare und Tagungen

Parlez-vous Français?

Kampagnen

Teilhabe jetzt  –  Eine Gesellschaft für alle

Leserpost:

Komfortabler Hörfilmempfang

Hörfilm:

Ton ab für den deutschen Hörfilm

Braille:

Mit sechs Punkten aufs Treppchen

DAISY:

DAISY2009. Mehr als eine Konferenz.

Internationales:

Europa in fünf Schritten: Was tut die EU für behinderte Menschen?

Antidiskriminierungsrecht

Zugänglichkeit und Barrierefreiheit

Behindertenpolitik als Querschnittsaufgabe

Woche des Sehens

"Wenn die Augen schwächer werden ..."

Integration:

"Für mich sind alle gleich viel wert"

Menschen:

"Ich mache nicht einen auf armes, blindes Mädchen"

Medizin:

Gesundheitspolitik im Visier

Retina-Implantat in erweiterter Studie

Jugend:

Politiker, Medienmacher und Serviettenfalter

LPF-Tipps:

Schluss mit dem Suchen im Küchenregal

Verkehr:

Neue Barrieren im schlangenlosen Reisezentrum

Medien:

Andere Augen

Leser wählen ihren Roman

Bücher

Die 33 wichtigsten Ereignisse der deutschen Geschichte

Verschwunden

Zeitschriften

Jede Woche drei Stunden "taz"

Hörfilme

Happy Go Lucky

Der Baader Meinhof Komplex

Sport:

From zero to a hero!

Meldungen

Internationale Sportspiele in Chemnitz

Deutsche Torballmeister 2009

Aus den Ländern:

Baden-Württemberg

Premiere: Opernaufführung mit Live-Audiodeskription

Bayern

Information pur zur Berufsorientierung

Thüringen

PC-Maulwürfe tasten Tasten

Die andere Seite:

Wohin der Fortschritt fort schreitet

Rätsel

Anzeigen:

Wir beraten Führhundhalter

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Partnersuche

Suche

Gewerbliche Anzeigen

Der Blindenhörbuchladen

Legen Sie stets das Gewünschte in Ihren Einkaufskorb?

7B SPEZIALREISEN und mehr

Biete private EDV-Schulungen zu Hause

Windows ohne Maus ist noch immer beschwerlich?

AASB Maria Seidling

LHZ

Die IPD präsentiert Ihnen JAWS 10 für 64 BIT ...

Aktuelle Informationen erhalten Sie mit dem E-Mail-Newsletter "dbsv-direkt" kostenlos

AURA-HOTEL Saulgrub

Deutscher Hilfsmittelversand  –  Milestone 312

Klasse!

Novotech

WESTDEUTSCHE BLINDENHÖRBÜCHEREI E.V.

SightCity Frankfurt 2009

So faszinierend ist Funktionalität!

RTB

Handy Tech

Hörfilm-Forum

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
Zwischen friedlich fressenden Kühen in einem Stall in Norwegen: Arild, ein stark sehbehinderter Milchbauer, bückt sich nach seinem Kater und streicht ihm über Rücken und Schwanz. Der Kater läuft in Richtung Kamera davon. Aus: "Andere Augen  –  ein Fotolesetasthörbuch"


Rückseite:
Phil Hubbe: Blinder Humor
Bildunterschrift: Bildbeschreibung: Ein Fotograf vor acht Menschen, die sich zum Gruppen- foto aufgestellt haben. Die jungen Leute lachen und machen Witze. Zwei von ihnen sitzen im Rollstuhl, einer hält ein altes Hörrohr. Eine ältere Frau mit Rollator blickt sauertöpfisch zu der gut gelaunten Gruppe neben sich. Ein blinder junger Mann winkt begeistert in die Kamera. Der Fotograf: "Bitte etwas ernster und trauriger, Sie sind doch schließlich behindert."



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
63. Jahrgang.


Redaktion: Irene Klein

Redaktionsassistenz: Ilona Nicolai, Katharina Eberenz


Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Tel.: (0 30) 28 53 87-130
Fax: (0 30) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org (auch für Anzeigen)


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke

Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer)

  • in Punktschrift,
  • in Schwarzschrift und
  • im Internet unter www.dbsv.org (ausgewählte Beiträge)

Die "Gegenwart" ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die von Mitgliedern aller Landesvereine des DBSV kostenfrei bezogen werden kann.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
35 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 40 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

Einzugsermächtigung wird erbeten.


Weitere Informationen beim DBSV-Zeitschriftenverlag,
Petra Wolff
Tel.: (0 30) 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Bankverbindung:
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 100 205 00, Sonderkonto Zeitschriftenverlag
Konto-Nr. 3273301


Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr sind bis Ende September vorzunehmen.


Anzeigenpreise:

Private Kleinanzeigen bis 180 Zeichen kosten 5 Euro, jedes weitere Wort 50 Cent.
Kommerzielle Kleinanzeigen kosten 9 Euro pro Druckzeile.
Für Großanzeigen und Beilagen bitte Preisliste anfordern.

Anzeigenschluss ist jeweils der 1. des Vormonats 1. des Vormonats (für die Januar-Ausgabe der 20.11.).


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola-Film GmbH


Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Barrieren sollen bei der SightCity ein Fremdwort bleiben. Wenn die Hilfsmittelmesse in Frankfurt ihre Tore öffnet, sind für blinde und sehbehinderte Besucher die bestmöglichen Bedingungen geschaffen: gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, Abhol- und Begleitservice, firmenunabhängige Beratung durch die Selbsthilfe, nicht zu vergessen der Messekompass zur gezielten Vorbereitung auf den Messebesuch. Ob DAISY-Player oder Navigationssysteme, Lupen oder Langstöcke, sprechende Waagen oder Blindenspiele  –  hier ist alles zu finden.

Die "Gegenwart" hat die SightCity zum Anlass genommen, um Experten zu befragen: Was verbirgt sich hinter der großen Messeneuheit "Hyperbraille"? Welche weiteren Trends sind auf dem digitalen Sektor zu erwarten? Wie ist die Bewilligungsmoral der gesetzlichen Krankenkassen? Und welche Schlüsse lassen sich aus den jüngsten Einzelfallurteilen ziehen?

Weniger genau mit der Barrierefreiheit nimmt es gerne mal die Deutsche Bahn. Seit Anfang dieses Jahres sorgt die Ausgabe von Wartenummern zwar für schlangenlose Reisezentren, aber auch für Unmut bei blinden und sehbehinderten Reisenden. Der DBSV fordert Lautsprecheransagen, aber die Bahn stellt sich quer.

Wie sich Medien konsequent barrierefrei gestalten lassen, demonstriert Gregor Strutz mit seinem Projekt "Andere Augen". Es ist ein Fotolesetasthörbuch, ein Bildband über zwei Männer in Norwegen, der Schwarzschrift, Braille und Audio kombiniert. So entstehen mediale Brücken zwischen blinden, sehbehinderten und sehenden Menschen.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre.

Irene Klein  
Redakteurin der "Gegenwart"

DBSV-Nachrichten:

Selbsthilfe oder Sozialverband

Hörfilm, DAISY, Shared Space, Verbandstag, Jahresabschluss: Es war eine breite Themenpalette, mit der sich das DBSV-Präsidium bei seiner Sitzung am 26. und 27. März 2009 befasste. Nicht zu vergessen das Louis-Braille-Festival der Begegnung in Hannover. Über den Stand der Vorbereitungen gibt Hans-Werner Lange, Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenverbands Niedersachsen und Vizepräsident des DBSV, im Interview mit der "Gegenwart" Auskunft.


Am 19. März fand die 7. Hörfilmpreisverleihung mit mehr als 500 Gästen statt. Wie sieht die Bilanz des Präsidiums aus und vor allem: Was zieht der DBSV aus diesem glanzvollen Event für seine Arbeit heraus, insbesondere für seine politische Arbeit?

Hans-Werner Lange: Wir haben ja sehr viel kleiner angefangen. Die Zahl 500 zeigt schon, welchen gesellschaftlichen Stellenwert diese Preisverleihung in Berlin inzwischen hat. Wenn man sich die Namensliste anschaut, wer auch aus dem Bereich der Stars und Sternchen an der Veranstaltung teilnimmt, dann kann man ganz deutlich sagen, dass sie insgesamt an Ausstrahlung gewonnen hat. Politisch geht es natürlich darum, aufzuzeigen, wie wichtig der Hörfilm für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen ist. Und es gelingt uns mehr und mehr, gerade auch Fernsehsender darauf aufmerksam zu machen, dass es Sinn macht, Audiodeskription zum Beispiel bei Tatort-Filmen von vornherein einzuplanen. Das ist gerade bei solchen Serien ein ganz wichtiger Erfolg. Wobei wir uns noch viel mehr wünschen: Eigentlich muss es normal werden, dass Fernsehproduktionen mit Audiodeskription versehen werden, und darum werden wir auch in Zukunft intensiv kämpfen.


Ein sehr wichtiger Termin in diesem Jahr ist das Festival in Hannover, das immer konkretere Formen annimmt. Als Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenverbands Niedersachsen stecken Sie selbst mitten in den Planungen. Mit welchen Argumenten überzeugen Sie Menschen, die von diesem Festival vielleicht noch nichts gehört haben, Ende August nach Hannover zu kommen?

In der Blindenselbsthilfe ist es wichtig, über die formalen Arbeitszusammenhänge hinaus die Kontakte zu pflegen. So ein Festival gibt die Möglichkeit, unabhängig von der Selbsthilfearbeit zusammenzukommen, sich ein paar schöne Tage zu gestalten, gemeinsam Sport zu treiben, gemeinsam Spiele zu machen, aber auch an kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen. Der Hauptgesichtspunkt ist, Begegnung unter Betroffenen herzustellen, aber auch zu sehenden Menschen, damit wir zeigen können, zu welchen Leistungen blinde Menschen in einzelnen künstlerischen Bereichen oder auch im sportlichen Bereich in der Lage sind.


Ich gehe mal davon aus, dass es blinden und sehbehinderten Besuchern sehr leicht gemacht wird, auch allein zu kommen ...

Ja, das Wichtigste ist erst einmal eine gute Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel. Das ist bei dem Veranstaltungsort Wienecke XI in Hannover gegeben. Man kann mit der U-Bahn vom Hauptbahnhof bis direkt vor den Veranstaltungsort fahren. Außerdem gibt es ganz in der Nähe exzellente Parkmöglichkeiten für Busse. Aber wir rechnen auch damit, dass der eine oder andere allein zu dieser Veranstaltung kommt. Um eine Grundorientierung auf dem Festivalgelände sicherzustellen, wird es viele Helfer geben. Diese Guides stellen wir den betroffenen Menschen an die Seite, damit sie nach der entsprechenden Einweisung auch weitgehend allein und barrierefrei klarkommen.


Die Frühjahrssitzung des Präsidiums ist immer auch die Sitzung der Finanzen. Wie sieht der Jahresabschluss 2008 aus? Und wie ist das Ergebnis einzuordnen?

Es wird viel über Krisen gesprochen. Das ist der Jahresabschluss des DBSV nicht, aber natürlich haben auch wir unter der Situation auf dem Aktienmarkt zu leiden. Wir haben unsere Wertpapiere, die wir als Anlage unseres Eigenkapitals haben, abwerten müssen  –  und das ist schon eine traurige Geschichte. Auf der anderen Seite ist es wichtig, dass wir sie jetzt nicht verkaufen müssen, sondern in Ruhe abwarten können, wie sich der Markt für Wertpapiere weiterentwickelt. Auf der Einnahmenseite ist es nahezu eine Punktlandung geworden. Auf der Kostenseite gibt es zwei, drei Dinge, die so nicht planbar waren. Insofern ist es schon ein Jahresabschluss, der uns in Teilbereichen belastet. Aber das wird sich im Laufe des nächsten Haushaltsjahres auch wieder relativieren, wenn wir zum Beispiel im Druckbereich, der im vergangenen Jahr hohe Kosten verursacht hat, sehr viel geringere Kosten haben werden. Und als Letztes: Wir sind sehr stark auf Projektfinanzierungen angewiesen. Das Geld kommt in aller Regel, aber es kommt sehr viel später, wenn die Projekte längst begonnen haben. Und für den DBSV ist es durchaus ein Problem, all die Projekte, die für unsere Arbeit wichtig sind, zwischen- oder gar vorzufinanzieren.


Das Präsidium hat heute die Themen für den Verbandstag besprochen, die im Mai dem Verwaltungsrat vorgeschlagen werden sollen. Wo liegen da die Schwerpunkte?

Wir haben uns insgesamt zehn Schwerpunkte überlegt. Es ist aber klar, dass wir die nicht alle in der notwendigen Breite auf dem Verbandstag diskutieren können. Fünf sind es im Augenblick, die wir dem Verwaltungsrat vorschlagen wollen. Das ist einmal das Thema Ehrenamt in der Selbsthilfe. Wie wird es sich in Zukunft weiterentwickeln oder wie muss es sich weiterentwickeln? Der zweite Bereich ist auch etwas Innerverbandliches: Wie lassen sich die Dienstleistungen in den Verbänden noch weiter vernetzen bzw. welche Synergien müssen wir nutzen, um unsere Arbeit noch effizienter zu gestalten. Ein drittes Thema hat mit der Frage zu tun, wie wir uns als DBSV in der Verbändelandschaft positionieren wollen. Bleiben wir traditionell bei der Selbsthilfe oder wollen wir den Weg zu einem modernen Sozialverband beschreiten? Und dann haben wir noch zwei Themen, die auf die Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen abzielen  –  Barrierefreiheit in den Bereichen Information und Mobilität. Der Verwaltungsrat hat natürlich die Möglichkeit, weitere Themen vorzuschlagen. Aber ich glaube, dass wir wichtige Themen gefunden haben, die die Menschen in der Selbsthilfe im Augenblick beschäftigen.


Auf Anregung des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin hat sich das Präsidium heute noch einmal mit dem Thema Shared Space befasst. Warum?

Das ist ein Thema, das von Anfang an die Gemüter blinder Menschen aufgewühlt hat. Das kann man auch verstehen. Wer mit dem Langstock unterwegs ist und plötzlich ohne Bordsteinkanten klarkommen muss, bei dem kann das natürlich zu Ängsten führen. Ich bin aber sehr froh, dass sich der Gemeinsame Fachausschuss für Umwelt und Verkehr nach der Sondertagung im letzten Jahr in Osnabrück nach meiner Auffassung relativ klar positioniert hat, welche Rahmenbedingungen erfüllt sein müssen, wenn Shared-Space-Maßnahmen umgesetzt werden. Auf politischer Ebene ist völlig klar, dass eine normale Stadtgestaltung für blinde Menschen besser ist. Das ist für uns das höchste Maß an Sicherheit, und das müssen wir auch ganz deutlich sagen. Auf der anderen Seite müssen wir uns neuen städteplanerischen Gegebenheiten stellen. Aufgrund des Antrags des ABSV werden wir auf der Verwaltungsratssitzung noch einmal Position beziehen. Was mich in Osnabrück besonders beeindruckt hat, ist, dass Shared Space nicht so sehr auf der Straße stattfindet, sondern in den Köpfen aller. Wenn es alle Verkehrsteilnehmer mit der gegenseitigen Rücksichtnahme ernst nehmen, kann Shared Space auch für blinde Menschen funktionieren, vorausgesetzt die Rahmenbedingungen stimmen.


Zum Abschluss noch eine Frage mit Blick auf den Jahreswechsel: Der Stichtag für die Ablösung von Kassette auf DAISY am 31. Dezember 2009 rückt näher. Wie ist im Moment der Stand der Dinge beim DBSV und auch bei den Landesvereinen?

Wir haben prozentual ganz erhebliche Steigerungen bei den DAISY-Nutzern. Gleichzeitig bleibt immer noch eine größere Zahl der Kassette treu. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass  –  je enger der Zeitkorridor wird  –  immer mehr Menschen die notwendige Technik, das neue Gerät anschaffen werden, um die DAISY-Möglichkeiten nutzen zu können. Ende dieses Jahres laufen die üblichen Kassettenpublikationen aus, nicht nur in der Selbsthilfe, sondern auch bei den Hörbüchereien. Dann sind wirklich keine Bücher mehr auf Kassette zu beziehen.


Dieses Gespräch führte Irene Klein.
(Originalton auf der DAISY- und Kassettenausgabe der "Gegenwart")


Bildunterschrift: "Fernsehproduktionen mit Audiodeskription müssen normal werden", Hans-Werner Lange, Vizepräsident des DBSV

Neu im Internet: das Gästebuch zum Festival

Der Festival-Express nimmt Fahrt auf. Steigen Sie ein und kommen Sie vom 28. bis 30. August 2009 mit nach Hannover, um ein Wochenende der Gemeinschaft zu erleben.


Das Louis-Braille-Festival der Begegnung macht seinen Namen zum Programm und geht dabei auch ungewohnte Wege. Wer alten oder neuen Freunden begegnen möchte, kann sich ab sofort unter www.dbsv-festival.de in der Rubrik "Gästebuch" verabreden. Hier kann man nicht nur seinen Wunsch nach einem Wiedersehen äußern, sondern auch Beiträge zum Festival einstellen, sich über das Programm austauschen, Anregungen loswerden und vieles mehr  –  Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Selbstverständlich sind alle Funktionen barrierefrei nutzbar. Auch vor Ort werden markante Treffpunkte und viele Helfer für Orientierung und Begegnung sorgen. Ohnehin ist das Festivalgelände gut erreichbar, kompakt gestaltet und für jedes Wetter geeignet.

"Wir können wirklich dazu ermutigen, einen Festivalbesuch zu planen", sagt DBSV-Präsidentin Renate Reymann. "Feiern Sie also mit uns dieses ganz besondere Wochenende der Gemeinschaft, der Begegnungen und der Lebensfreude und erleben Sie mit uns die Vielfalt künstlerischer, kultureller, sportlicher und kreativer Aktivitäten blinder und sehbehinderter Menschen."

Mit großer Spannung wird die Aufführung des DBSV-Musicals "Stärker als die Dunkelheit" erwartet. Weitere musikalische Höhepunkte versprechen blinde und sehbehinderte Musiker aus ganz Deutschland wie Joana Zimmer, Plückhahn & Vogel, Blind Foundation, Blinde Musiker München sowie einige sehende Musiker aus der Region. Hinzu kommen kulturelle Angebote wie das Hörfilmkino, die Lesebühne oder kleine Theaterauftritte.

Unter dem Motto Sport und Spiel laden entsprechende Gruppen zum Mitmachen ein, ob bei Brettspielen, Kartenspielen, Schach, Tandem, Biathlon oder Blindenfußball. Auf dem Marktplatz der Begegnungen präsentieren sich die regionalen Zusammenschlüsse der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe, ihre Fach- organisationen und Einrichtungen. Musikalische Ideen, Quiz-Fragen, Wettkämpfe und Entspannung werden dabei Anknüpfungspunkte für Austausch und Begegnung schaffen. Ein Kinderprogramm lädt auch Familien zum Kommen ein. Mit einer abendlichen Revue schließlich wird das Festival den Abschluss der Tour de Braille feiern.

Der Besuch des Festivals und aller Festivalveranstaltungen ist für angemeldete Gäste und ihre Begleitungen kostenfrei. Speisen und Getränke werden zu vergünstigten Preisen angeboten. Für ausreichend Sitz- und Ausruhgelegenheiten sowie für viele Helfer wird gesorgt.

Anmeldungen von Einzelpersonen wie auch von Gruppen nimmt das Festivalbüro entgegen, Tel.: 05 11 / 51 04-288, Internet-Formular: www.dbsv-festival.de. Bitte melden Sie sich möglichst frühzeitig an. Unter allen Anmeldungen, die bis zum 15. Juni eingehen, werden Übernachtungs- und Reisegutscheine verlost.

Übernachtungen zum günstigen Festivalpreis und damit verbundene Bahnermäßigungen vermittelt unser Reisepartner TUI, Tel.: 0 18 05 / 86 05 30 (0,14 Euro / Min.).

Auch wer Mitmachangebote, zum Beispiel auf dem Marktplatz der Begegnungen oder auf der offenen Bühne, präsentieren möchte, ist bei uns weiterhin richtig. Oder haben Sie gar eine Idee für einen Rekordversuch, mit dem wir die Blindenschrift zum Abschluss der Tour de Braille ins "Guinnessbuch der Rekorde" bringen könnten? Wenden Sie sich an das Festivalbüro.

Und falls Sie das Louis-Braille-Festival der Begegnung mit einer Spende unterstützen wollen, freuen wir uns über einen Beitrag auf das folgende Konto des DBSV:

Kto.-Nr. 32 733 00
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 100 205 00
Stichwort: Festival

Andreas Bethke
Geschäftsführer des DBSV  


Louis-Braille-Festival der Begegnung

Freitag, 28. August 2009, ab 16 Uhr, bis Sonntag, 30. August 2009, 14 Uhr

Wienecke XI, Hildesheimer Str. 380, 30519 Hannover

Alle Infos zu Anmeldung, Anreise und Unterkunft sowie das aktuelle Festivalprogramm und sämtliche Kontaktdaten im Internet unter www.dbsv-festival.de

Meldungen

Mehrwertsteuer auf Hörbücher

Am 10. März 2009 fand in Brüssel ein Treffen der EU-Finanzminister zur Reform des europäischen Mehrwertsteuersystems statt. Die Minister hatten unter anderem über eine Liste von Produkten und Dienstleistungen zu entscheiden, auf die ermäßigte Mehrwertsteuersätze anwendbar sind. Für Unruhe bei der Europäischen Blindenunion (EBU) sorgte eine Empfehlung der tschechischen Präsidentschaft, Hörbücher von dieser Liste zu streichen. Dies wäre ein Rückschritt gewesen im Vergleich zu einem in zähen Verhandlungen mit der EU-Kommission erreichten Vorschlag, Hörbücher steuerlich wie gedruckte Bücher zu behandeln. In einem Schreiben an Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, der Deutschland im Finanzrat vertritt, hat der DBSV darum gebeten, dem tschechischen Vorschlag eine Absage zu erteilen. Zwar hat Steinbrück in Brüssel für die Mehrwertsteuerreform gestimmt und damit den Weg frei gemacht für günstigere Hörbücher. Bei seiner Rückkehr in Berlin jedoch erklärte er, dass Deutschland wegen der Finanzkrise die Reform nicht mittragen werde. "Was nützen EU-Beschlüsse, wenn sie von der Bundesregierung nicht umgesetzt werden?", fragt DBSV-Präsidentin Renate Reymann. "Wir sind durch die Kampagne der EBU gut gerüstet und werden unseren Kampf für den gleichberechtigten Zugang blinder und sehbehinderter Menschen zur Informationsgesellschaft nun auf nationaler Ebene fortsetzen."

Thema: SightCity 2009

Einen besseren Überblick über den Markt der Blinden- und Sehbehindertenhilfsmittel kann man sich sonst nirgends verschaffen. Von Braillezeilen über Langstöcke bis zu Blindenspielen, von Lupen über DAISY-Player bis zu Navigationssystemen: Auf der SightCity in Frankfurt gibt es das ganze Spektrum. Mehr als 100 Hersteller aus dem In- und Ausland präsentieren neue und bewährte Hilfsmittel.
Der Knackpunkt bei der Hilfsmittelversorgung ist immer wieder die Finanzierung. Deshalb beginnt dieser Themenschwerpunkt mit Einschätzungen aus der anwaltlichen Praxis, die aus der Auseinandersetzung mit den gesetzlichen Krankenkassen resultieren. Es folgen Trends im Bereich der digitalen Hilfsmittel. Und zum Abschluss gibt es ganz konkrete Service-Tipps für die Messe  –  vom Abholdienst über neutrale Beratungsangebote der Selbsthilfe bis zu einem umfangreichen Vortragsprogramm.

Wundertüte Hilfsmittelantrag

Bei der Versorgung mit Hilfsmitteln versuchen die gesetzlichen Krankenkassen verstärkt, die Anträge der Versicherten mit Festbeträgen und Hilfsmittelpauschalen zu beantworten. So wird der Hilfsmittelantrag zu einer Wundertüte, über deren Inhalt immer wieder die Gerichte entscheiden müssen.


Bevor wir die Wundertüte der Hilfsmittelversorgung öffnen und ihren Inhalt begutachten, soll es um neuere Entwicklungen in der Rechtsprechung gehen. Sowohl zum so genannten "Einkaufsfuchs" als auch zum DAISY-Player hat es mehrere erstinstanzliche Urteile von Sozialgerichten zur Ausstattungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen gegeben, die zugunsten der Versicherten ausgefallen sind. Zwar sind dies Einzelfallurteile, die nicht für jeden Ausstattungsfall verbindlich sind, jedoch zeigen sie, dass eine nur mit allgemeinen Argumenten begründete Ablehnung dem Antragsteller nicht gerecht wird. Ob im Einzelfall ein Anspruch auf die Versorgung mit einem Hilfsmittel besteht, hängt sowohl von der bereits vorhandenen Versorgung mit anderen Hilfsmitteln als auch vom Bedarf ab, der durch den Einsatz des Hilfsmittels zu decken ist. Beim "Einkaufsfuchs" beispielsweise muss geprüft werden, ob jemand seinen Haushalt alleine führt und gleichzeitig Pflegeleistungen erhält. Bei der Feststellung, ob ein DAISY-Player zur Deckung des Grundbedarfs an Informationsaufnahme notwendig ist, spielt hingegen die bereits vorhandene Hilfsmittelausstattung und deren praktische Einsetzbarkeit eine erhebliche Rolle.

Für sehbehinderte Menschen spielt die Versorgung mit hochwertigen und qualifizierten Sehhilfen eine enorm wichtige Rolle. Einer genaueren Betrachtung der maßgeblichen Rechtslage ist die Tatsache voranzustellen, dass eine Versorgungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen im Bereich der Sehhilfen nur noch für Kinder unter 18 Jahren und für sehbehinderte Menschen gilt, das heißt für Menschen, die mit einer Sehhilfe auf dem besseren Auge nicht mehr als 30 Prozent sehen.

Im folgenden Fall ging es um eine sehbehinderte Schülerin, die Betroffene fiel also unter beide Regelungen. Für die Schule benötigte sie eine Bifokalbrille, eine Sehhilfe sowohl mit Nah- als auch mit Fernteil. Der Kostenvoranschlag entsprechend der ärztlichen Verordnung belief sich auf ca. 400 Euro, die Kasse wollte jedoch mit Hinweis auf die vorgesehenen Festbeträge nur ca. 140 Euro übernehmen. Die Mutter  –  eine Hartz-IV-Empfängerin  –  wusste nicht weiter und wandte sich an die Rechtsberatung des DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf). Daraufhin kam es zur Klage vor dem Sozialgericht Marburg und zu folgendem eindringlichen Hinweis des Gerichts an die gesetzliche Krankenkasse:

"Unter Berücksichtigung der Entscheidung des BSG vom 13.01.2009 (B 3 KR 7/02) erkennt das Gericht einen Anspruch der Klägerin auf volle Kostenübernahme für beide Bifokalgläser, solange nicht dargelegt ist, dass die Behinderung durch Hilfsmittel, die zum Festbetrag zur Verfügung stehen, hinreichend ausgeglichen werden kann. Den gesetzlichen Krankenkassen ist zuzugeben, dass grundsätzlich die Festbetragsregelung zum Tragen kommt, mit der Folge, dass darüber hinausgehende Kosten dem Versicherten zur Last fallen. Demgegenüber steht jedoch nach wie vor das Sachleistungsprinzip, das sich am Bedarf des Versicherten orientiert. Sofern für die Klägerin keine Versorgung zum Festbetrag zur Verfügung steht, hat sie aufgrund des Sachleistungsprinzips einen Anspruch auf Ausstattung mit den medizinisch notwendigen, ggf. auch teureren Hilfsmitteln."

Unjuristisch ausgedrückt, stellt die Richterin klar, dass die gesetzliche Krankenkasse genau das zu zahlen hat, was bei der Verschreibung als medizinisch erforderlich erkannt wurde. Praktisch heißt dies für die Versicherten, dass sie die Pflicht haben, nach Möglichkeit mit dem Festbetrag auszukommen. Wenn zum Festbetrag aber keine angemessene Versorgung möglich ist, müssen doch die Krankenkassen zahlen  –  Festbetrag hin oder her. Dies gilt übrigens auch für andere Hilfsmittel, zum Beispiel im Rahmen der Hörgeräteversorgung. Gerade für Menschen mit einer Hörsehbehinderung reichen Standardgeräte oft nicht aus, weil das Gehör zum Beispiel bei der Orientierung das reduzierte Sehvermögen kompensieren muss. Dafür sind oftmals teurere und höherwertige Hörgeräte nötig, bei denen die gesetzliche Krankenkasse nicht auf die Festbeträge verweisen kann, sondern für das "Notwendige" aufkommen muss.

Schließlich soll der wenig erfreuliche Anlass für die "wunderliche" Überschrift dieses Artikels unter die Lupe genommen werden. Verschiedene Änderungen im Recht der gesetzlichen Krankenkassen (SGB V) verpflichten diese, mit Hilfsmittellieferanten Rahmenvereinbarungen zu schließen. Aufgrund dieser Vorgabe gehen immer mehr Krankenkassen dazu über, mit Hilfsmittellieferanten so genannte "Versorgungsverträge" und entsprechende Kostenpauschalen zu vereinbaren. Zwar soll hierbei eine hinreichende Qualität gesichert sein, für die Versicherten erweisen sich diese Vereinbarungen aber immer häufiger als Wundertüten.

Es ist bereits mehrfach vorgekommen, dass eine Ausstattung von einem speziellen Hersteller beantragt wurde, am Ende aber eine Bewilligung über eine Hilfsmittelpauschale erfolgte. In diesen Fällen stellt die gesetzliche Krankenkasse den Antragsteller vor die Wahl, ob er die  –  zumeist sehr niedrige  –  Hilfsmittelpauschale annimmt und seine ursprüngliche Ausstattung zu einem Großteil selbst finanziert oder ob er seinen ursprünglichen Ausstattungswunsch aufgibt und die vorgesehene Ausstattung des Vertragspartners seiner Krankenkasse ausprobiert. Leider weiß der Versicherte in letzterem Fall in aller Regel nicht, welche Geräte ihm geliefert werden und ob diese dem ursprünglichen Antrag einigermaßen entsprechen.

Eine große gesetzliche Krankenkasse weigerte sich mehrfach, die Ausstattung mit einem so genannten "offenen System", bestehend aus Screenreader und Braillezeile, zu gewähren und verwies auf die deutlich kostengünstigere Hilfsmittelpauschale bzw. auf die "Vertragsausstattung", die angeblich eine ausreichende Versorgung gewährleisten würde. Trotz mehrfacher und hartnäckiger Nachfrage konnte oder wollte die Krankenkasse nicht mitteilen, wie diese Ausstattung konkret aussehen würde. Stattdessen berief sie sich auf den Rahmenvertrag und verwies auf die entsprechenden Pflichten des vertraglich gebundenen Hilfsmittellieferanten, der die Ausstattung zu einem Preis von ca. 1200 Euro zur Verfügung stellen würde. Wer auch nur halbwegs über die Kosten von Hilfsmitteln informiert ist, weiß, dass dies völlig unmöglich ist, aber es stellt sich unweigerlich die Frage: "Was ist zu tun?"

Kann oder will man nicht viel Geld in die Hand nehmen, um seinen Bedarf zu decken, gibt es wohl nur eine Handlungsalternative: Man erklärt sich mit der angebotenen Ausstattung widerspruchsfristgemäß und vorbehaltlich deren "Geeignetheit" einverstanden. Im vorliegenden Fall zeigte sich bei Lieferung, dass der vertraglich gebundene Hilfsmittellieferant als "offenes Vorlesesystem" lediglich einen Screenreader lieferte. Nach dieser Offenbarung konnte der Antragsteller immerhin den Rechtsweg beschreiten und dem Gericht nachweisen, dass seine Krankenkasse keine Braillezeile bewilligen wollte. Offen ist in solchen Fällen zwar immer noch, ob im jeweiligen Einzelfall ein Anspruch auf eine Braillezeile besteht, aber wenigstens kann man über diese Frage dann qualifiziert streiten. Geht man diesen Weg nicht, steht die Behauptung der Krankenkasse unwiderlegt im Raum, dass dem Antrag vollständig  –  aber sehr kostengünstig  –  entsprochen wurde. Ärgerlich bleibt diese Vorgehensweise trotzdem, da durch die notwendige "Probe aufs Exempel" viel Zeit auf dem Weg zur bedarfsgerechten Ausstattung verloren geht.

Dr. Michael Richter
Rechtsexperte des DVBS  


Rechtsberatung auf der SightCity

13.5., 11-17 Uhr: Christiane Möller

14.5., 11-17 Uhr: Dr. Michael Richter

Stand D16, Gemeinschaftsstand des DBSV und des Blinden- und Sehbehindertenbundes in Hessen (BSBH)

Trends zur SightCity 2009

Vor einer Messe wie der SightCity geben sich die Aussteller ausgesprochen wortkarg. Wenn man trotzdem wissen will, welche Neuheiten präsentiert werden, muss man Experten fragen, die den Markt intensiv beobachten. Die "Gegenwart" hat sich umgehört, was es für die Nutzer von digitalen Hilfsmitteln in diesem Jahr wohl zu entdecken gibt.

Von der Braillezeile zum Brailledisplay

Der Zugang blinder und sehbehinderter Menschen zu Browsern und Windows-Programmen erfolgt heute durch unterstützende Technologien wie Sprachausgaben oder Braillezeilen  –  und das mit all den bekannten Einschränkungen. Das Projekt Hyperbraille, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) seit 2007 gefördert wird, geht mit der Weiterentwicklung eines zweidimensionalen Braille-Flächendisplays einen völlig neuen Weg, dessen erste Ergebnisse auf der SightCity 2009 der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Ziel des Projektes Hyperbraille ist es, für das zweidimensionale Brailledisplay (auch Stiftplatte genannt) mit je 120 Stiften auf 60 Zeilen auch eine Ansteuerungssoftware zu entwickeln. Im Mittelpunkt steht dabei die optimierte Nutzung der gängigen Office- und Internet-Anwendungen, die in der Arbeitswelt eingesetzt werden. Aber auch die Ausbildung von blinden Kindern und Jugendlichen sollte von Hyperbraille profitieren können.

Bisherige Technologien bereiten den Bildschirminhalt für blinde Nutzer so auf, dass alles nacheinander vorgelesen bzw. ertastet wird. Der Gesamtüberblick ist nur schwer herstellbar bzw. verlangt vom Betroffenen eine hohe Konzentration und Memorisierung. Eine der Barrieren, zum Beispiel beim Umgang mit Text, ist der mangelnde Einsatz von Formatierung und der Zugang zu Tabellen. Damit verbunden ist die fehlende Darstellung von Leerräumen und Blatträndern.

Mit einer berührempfindlichen Stiftplatte wird die Menge der für blinde Computernutzer beidhändig wahrnehmbaren Informationen drastisch vergrößert. Räumliche Strukturen und grafische Symbole werden als zusätzliche Informationen erfahrbar. Im Idealfall können Textabsätze, Tabellen, Menüs und andere Elemente der Windows-Benutzeroberfläche vollständig auf der Stiftplatte abgebildet werden. Für den Schulunterricht besonders interessant sind geometrische Zeichnungen, Raumskizzen, Wegepläne und Diagramme, die zugänglich gemacht werden können. Technische Zeichnungen, elektrische Schaltpläne, aber auch die Unified Modeling Language (UML), die zur Softwareentwicklung genutzt wird, könnten blinden Menschen den Zugang zu neuen Berufsbildern ermöglichen.

Die neue Stiftplatte ersetzt sechs konventionelle Braillezeilen, ermöglicht aber auch direkten Zugang zu grafischen Darstellungen. Die Stifte des Displays verfügen über sensitive Eigenschaften, so dass Interaktionen zwischen der Software und dem Anwender via Fingerkuppen möglich werden. So ist es denkbar, dass vom blinden Anwender Programmfunktionen quasi per "Fingerklick" ausgelöst werden, der Cursor vergleichbar dem Mauszeiger über das Display bewegt wird, einfache Zeichnungen mit dem Finger als Zeichenstift erstellt werden oder Drag and Drop eine blindengerechte Arbeitstechnik wird.

Die beteiligten Partner im Projekt Hyperbraille betreten absolutes Neuland und können die bewährten Bedienkonzepte assistiver Technologien nicht einfach übernehmen. Die Entwicklung der Anwendungsprogramme erfolgt deshalb Schritt für Schritt durch die Erweiterung bekannter Techniken. Welche Fortschritte bisher erzielt wurden, zeigt das Konsortium in einer Präsentation mit Demonstrator am 13. Mai 2009 um 11.15 Uhr auf der SightCity in Frankfurt.

www.hyperbraille.de

Klaus-Jürgen Schwede
Deutsche Blindenstudienanstalt (blista), innerhalb des Projekts Hyperbraille zuständig für die benutzerzentrierte Entwicklung und ein Schulungskonzept  


Bildunterschrift: Hyperbraille: 7.200 Stifte oder Braille in zwei Dimensionen

Mobiles Computing  –  Geräte für unterwegs

Software für Handys

Bei internationalen Anbietern ist sie schon lieferbar, die Software Talks & Zooms Premium für Symbian-Handys in der Version 4.0 von Nuance. Bis zur SightCity dürfte auch das Paket mit der deutschen Übersetzung der Handbücher verfügbar sein. Neben noch vielfältigeren Einstellungen der Sprache und der Vergrößerung sowie optimierter Reaktionszeiten nach Tastendruck umfasst diese Version jetzt auch die Software DAISY2Go zum Abspielen von DAISY-Büchern auf dem Handy. Nach erster kurzer Erprobung sieht es so aus, als ob DAISY2Go alle Funktionen bieten würde, die zum Abspielen und Verwalten von DAISY-Titeln notwendig sind.

DAISY2Go ist aber nicht die einzige DAISY-Software für Handys. Mit dem Mobile-DAISY-Player und Mobile Speak kann die Firma Code Factory aufwarten. Mobile Speak gibt es für diverse Symbian-Handys als Pocket-Version, aber auch für Windows Mobile Smartphones. Diese Smartphones bieten alles, was man von einem Handy der höheren Preisklasse erwarten darf: Internetsurfen, Mail- und SMS-Verkehr, Termin- und Weckfunktion und vieles mehr.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Firma Dolphin schon seit einiger Zeit Software für Smartphones anbietet. Wer auf der Messe die Geduld und Ruhe hat, die Anbieter mit Fragen zu löchern und einige Modelle auszuprobieren, sollte es versuchen.


Netbooks

Netbooks sind im Vergleich zu Standardnotebooks mit kleinerem Bildschirm und kleinerer Tastatur ausgestattet. Der Prozessor der kostengünstigen Modelle ist weniger leistungsstark, dennoch sind Netbooks, sofern sie mit dem Betriebssystem Windows arbeiten, mit Screenreader und Vergrößerungssoftware nutzbar. Nur sollten sehbehinderte Anwender prüfen, ob eine Vergrößerung bei einer Bildschirmdiagonale von acht bis zehn Zoll Sinn macht. Blinde Interessenten sollten darauf achten, dass die Tastatur nutzbar ist.


DAISY-Player

Jeder namhafte Hersteller von DAISY-Playern bietet mittlerweile Geräte an, die nicht größer als ein Handy sind und kleine Speicherkarten als Datenträger nutzen. Vorreiter in dieser Hinsicht waren der Milestone 311 der Firma Bones und der Victor Reader Stream von Humanware. Vor einiger Zeit erschien der PTP1 von Plextor, ein Abspielgerät, das auch aufnehmen kann (vgl. "Gegenwart" 4/2009). Es steht zu erwarten, dass der Milestone 312, auf den einige schon sehnsüchtig gewartet haben, endgültig serienreif ist. Außerdem dürfen wir gespannt sein, ob der Victor Reader Stream optimiert wurde.


Notizgeräte und mobile Braillezeilen

Wer sich unterwegs nicht mit einer Sprachausgabe begnügen möchte, dem wird eine recht umfangreiche Palette an mobilen Braillezeilen geboten. Gerade erst hat die Firma Caretec das "Esys12", ein Notizgerät mit zwölfstelligem Brailledisplay, angekündigt. Den "Pronto!" der Firma Baum gibt es mittlerweile in diversen Varianten  –  angefangen beim kleinen Notizgerät für die Jackentasche mit einem 18-stelligen Display bis zum "großen" Gerät mit 40-stelligem Display. Handy Tech hat bereits auf der letzten SightCity das Notizgerät "Voice Sense" vorgestellt, dessen Leistungsumfang sich sicher verbessert hat. Bereits im Juni 2007 kündigte die Firma Freedom Scientific das "PAC Mate Omni" an  –  ein Notizgerät, das blinden Anwendern alles an Software nutzbar machen soll, was Sehende standardmäßig auf einem PDA nutzen. "PAC Mate Omni" basiert auf dem neuesten Betriebssystem Windows Mobile 6.0 und soll über einen größeren Speicher verfügen als sein Vorgänger. Ob das "PAC Mate Omni" nun endlich auf der SightCity präsentiert wird? Wir werden sehen ...

Carsten Albrecht
INCOBS  –  Informationspool Computerhilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte  

Windows 7 und barrierefreie Benutzerschnittstellen

Windows 7

Es ist noch gar nicht so lange her, dass Microsoft mit Windows Vista eine neue Version seines Betriebssystems veröffentlicht hat. Aber spätestens seit Februar dieses Jahres ist die Aufregung wieder groß, denn nun gibt es die ersten Testversionen des Nachfolgers: Windows 7.

Eine direkte Auswirkung von Windows 7 wird sein, dass sich die technische Ausstattung der im Handel angebotenen PCs ändern wird. Hier geht der Trend eindeutig zur so genannten 64-Bit-Architektur. Vereinfacht gesagt, bedeutet diese Zahl, dass die Prozessoren im Computer mehr Daten auf einmal verarbeiten können. Softwareentwickler müssen dies bei der Programmierung berücksichtigen. Es ist davon auszugehen, dass die meisten Programme wie zum Beispiel JAWS, Openbook, ZoomText oder MAGic unter einem 64-Bit-Windows weitgehend funktionieren. Bis zum offiziellen Verkaufsstart von Windows 7 werden alle Software- anbieter diese Anforderung umgesetzt haben.


Barrierefreie Benutzerschnittstellen

Bisher sorgen Funktionalitäten unter den Kürzeln MSAA (Microsoft Active Accessibility) und DOM (Document Object Model) dafür, dass Benutzeroberflächen sowohl des Betriebssystems als auch von Anwendungsprogrammen mit einem Screenreader ausgelesen werden können. Unter dem Namen "User Interface Automation" (Automatisierung von Benutzerschnittstellen) wurde von Microsoft inzwischen der Nachfolger vorgestellt. Jedoch unterstützen bisher die wenigsten Screenreader diese neue Technologie, was schlicht daran liegt, dass auch die Anwendungsprogramme wie Textverarbeitung oder Webbrowser noch nicht umgestellt worden sind. Sobald dies geschieht, ist davon auszugehen, dass die Entwickler der Screenreader reagieren werden.

Nicht nur beim PDF-Support und bei Office 2007 sind noch Anstrengungen erforderlich. Es hat sich auch bei Webbrowsern einiges getan. Damit so genannte "Live Regions", also Bereiche einer Webseite, die sich in unregelmäßigen Abständen von selbst aktualisieren, vom Screenreader erkannt werden, muss der ARIA genannte Standard unterstützt werden (Accessible Rich Internet Applications  –  barrierefreie angereicherte Internetanwendungen). Die Open-Source-Programme NVDA und Orca sind momentan die einzigen Screenreader, die dazu in der Lage sind.

Werner Krauße
stellvertretender Vorsitzender des Gemeinsamen Fachausschusses für Informations- und Telekommunikationssysteme  

Messe ohne Barrieren

Die größte deutsche Fachmesse für Blinden- und Sehbehindertenhilfsmittel öffnet auch 2009 wieder ihre Pforten im Hotel Sheraton am Frankfurter Flughafen. Vom 13. bis 15. Mai präsentieren über 100 Hersteller aus aller Welt neue und bewährte Hilfsmittel. Den blinden und sehbehinderten Besucher erwarten viele interessante Angebote und Serviceleistungen  –  auch vom DBSV.


Von Braillezeilen über Langstöcke bis zu Blindenspielen, von Lupen über DAISY-Player bis zu Navigationssystemen: Auf der SightCity wird das ganze Spektrum an Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln geboten. Bereits zum siebten Mal findet die Messe statt. Die Aussteller- und Besucherzahlen steigen kontinuierlich, der Service wird  –  bei nach wie vor freiem Eintritt  –  jährlich verbessert. Was erwartet den blinden und sehbehinderten Besucher, auf den die Messe zugeschnitten ist?

Im Vorfeld der Messe kann sich jeder, der die SightCity besuchen möchte, mit Hilfe des Messekompass' informieren. Er wurde von der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista), dem Blinden- und Sehbehindertenbund Hessen (BSBH) und dem DBSV gemeinsam als Orientierungshilfe entwickelt. Der Messekompass bietet zum Beispiel eine detaillierte Beschreibung der Räumlichkeiten, Informationen über die Messe-Angebote der Selbsthilfe sowie Ausstellerverzeichnisse nach Produktgruppen und Standnummern.

Gut informiert kann also die Anreise beginnen: Der Flughafen Frankfurt liegt verkehrsgünstig, er ist mit S- und Fernbahn erreichbar. Sowohl vom Fern- als auch vom Regionalbahnhof wird zu jeder vollen und halben Stunde ein kostenloser Abholservice von Mitarbeitern der SightCity angeboten. Eine Voranmeldung ist nicht nötig, Besucher müssen lediglich als blinde oder sehbehinderte Personen zu erkennen sein und werden dann angesprochen. Außerdem ist es dieses Jahr zum ersten Mal möglich, stundenweise eine kostenpflichtige persönliche Begleitung für die Messe zu buchen. Nicht zu vergessen: Für Führhunde wird eine Hundebar angeboten.

Direkt im Foyer des Messebereichs bieten BSBH und DBSV sowie blista und DVBS an Gemeinschaftsständen eine firmenunabhängige Beratung zu hilfsmitteltechnischen, rechtlichen und sozialpolitischen Fragen an. Insbesondere das Beratungsangebot im Bereich der Hilfsmitteltechnologie, das unter dem Motto "Nachgefragt" steht, kam schon im letzten Jahr sehr gut an. Es bietet Besuchern die Möglichkeit, kurze Informationen und Einschätzungen von neutralen Beratern einzuholen und, so gewappnet, noch gezielter über die Messe zu gehen.

Die Stände der zahlreichen Aussteller sind über mehrere Räume verteilt. Vertreten sind Hilfsmittelhersteller und -anbieter, Bibliotheken und Bildungsinstitutionen von A wie "anders-sehn" bis W wie "Weimed". Die Produktgruppen reichen von "Alltagshilfen" über "Optische Sehhilfen" bis zu "Vorlesesystemen". Der Computerfachmann bekommt hier ebenso schnell und kompetent einen Überblick geboten wie derjenige, der etwa nach Uhren oder Diktiergeräten für den täglichen Bedarf sucht.

Parallel zur Ausstellung findet zum vierten Mal das SightCity Forum statt  –  ein Vortrags- und Diskussionsprogramm für Betroffene und Fachleute. Erarbeitet wurde das Forum von der Low Vision Stiftung und dem Forschungszentrum ACTO in Zusammenarbeit mit Pro Retina, DBSV, den Berufsbildungs- und -förderungswerken. Dabei bringen sich die Selbsthilfeorganisationen mit den Themen DAISY, moderne Telekommunikation samt Handy-Navigation und Sehbehinderung im Alltag ein. In den Beiträgen der Rehabilitationseinrichtungen dreht sich alles um Möglichkeiten der beruflichen Teilhabe. Zudem finden an allen Messetagen Patientensymposien zu den Themen Altersbedingte Makula-Degeneration, Netzhauterkrankungen und Glaukom statt.

Der Besucher der SightCity kann sich aber nicht "nur" informieren  –  mit ein wenig Glück kann er auch hochwertige Preise gewinnen. Der DBSV bietet ein Gewinnspiel zum Thema DAISY an. Hauptpreise sind die Produktion eines selbst gewählten Buches als DAISY-CD durch die Norddeutsche Blindenhörbücherei Hamburg, eine Einladung zum Anwenderforum des internationalen Kongresses DAISY2009 durch die DZB Leipzig und eine Einladung zum Louis-Braille-Festival der Begegnung nach Hannover. Darüber hinaus sind Bücher und Zeitschriften im DAISY-Format zu gewinnen.

Es gibt also viele gute Gründe, im Mai zur SightCity zu fahren. Zuletzt waren 70 Prozent der befragten Besucher der Meinung, ein Besuch weiterer ähnlicher Messen sei durch die jährliche SightCity überflüssig. Ein großes Kompliment!

Katharina Eberenz
Redaktion "Gegenwart"  


SightCity 2009

13. bis 15. Mai 2009

Hotel Sheraton, Flughafen Frankfurt

Öffnungszeiten:
13./14.5., 10-18 Uhr
15.5., 10-16 Uhr

Eintritt frei!

www.sightcity.net

Gemeinschaftsstand von BSBH und DBSV: D16

Gemeinschaftsstand von DVBS und blista: D17

  • Kostenfreier Abholservice vom Fern- und S-Bahnhof, Tel.: 01 78 / 607 68 11 (nur während der Messe geschaltet!)
  • Kostenpflichtiger Begleitservice auf der Messe (12,50 Euro pro Stunde), Anmeldeformular im Internet unter www.sightcity.net/rentaguide
  • Messekompass auf Buch 23 von DBSV-Inform und zum Download unter www.dbsv.org

In Kürze:

Reisen

Fitness und Geselligkeit im AURA-Hotel Saulgrub

  • 2.5.-9.5.2009. Nordic-Walking, schonendes Ganzkörpertraining, das die Balance zwischen Körper und Geist fördert
  • 9.5.-23.5.2009. Fit in den Frühling: Geselligkeit, Relaxen und Bewegung für ein einzigartiges Gefühl von Fitness und Wohlbefinden
  • 23.5.-15.6.2009. Pfingsten nach bayerischer Art  –  mit Weißwurst und Brezen; der Musikant "Hoagart" spielt altbayerische Musik, zudem ist ein Ausflug geplant.

Nähere Informationen beim
AURA-Hotel Saulgrub
Alte Römerstr. 41-43, 82442 Saulgrub
Tel.: 0 88 45 / 99-0
E-Mail: info@aura-hotel.de
www.aura-hotel.de

Schnuppertage in der "Villa Rochsburg"

Die AURA-Pension "Villa Rochsburg" lädt alle Interessierten zu einem Schnupper-Aufenthalt vom 15. bis 18. Juni 2009 in die Jugendstilvilla im Tal der Zwickauer Mulde ein. Zu einem Vorzugspreis kann jeder das in schöner Natur gelegene und blindengerecht ausgestattete Haus erleben, das in Sichtweite befindliche Schloss Rochsburg besuchen und die Umgebung bis nach Wechselburg und Amerika erwandern.

Nähere Informationen bei der
AURA-Pension "Villa Rochsburg"
Schlossstr. 17, 09328 Lunzenau, OT Rochsburg
Tel.: 03 73 83 / 83 80-0
E-Mail: villa@bsv-sachsen.de
www.villa-rochsburg.de

AURA-Zentrum Bad Meinberg: auf historischen und neuen Wegen

  • 21.6.-26.6.2009. Computerkurs für Fortgeschrittene: im Internet surfen und E-Mails verschicken
  • 28.6.-3.7.2009. Yoga und Entspannung: den Körper mit Geist und Seele in Einklang bringen
  • 6.7.-9.7.2009. GPS-Aktionstag: Wandern auf neuen Wegen
  • 26.7.-31.7.2009. Ostwestfalen als kulturelle Vielfalt: "2000 Jahre Varusschlacht", unter anderem mit einem Besuch des Hermannsdenkmals, des Archäologischen Parks in Kalkriese und der Ausstellung "Mythos Varusschlacht" im Lippischen Landesmuseum

Nähere Informationen beim
AURA-Zentrum
Oberförster-Feige-Weg 1, 32805 Bad Meinberg
Tel.: 0 52 34 / 90 40
E-Mail: info@aura-zentrum.de
www.aura-zentrum.de

Freizeit

Sieben Gärten mittendrin

Die Bundesgartenschau 2009 findet vom 23. April bis zum 11. Oktober in Schwerin statt. Mit ihrem Schloss bietet die Landeshauptstadt eine bezaubernde Kulisse, um die Geschichte der Gartenbaukunst vom 18. Jahrhundert bis heute nachzuzeichnen. Alle Ausstellungsareale  –  sieben verschiedene Gärten  –  befinden sich in unmittelbarer Nähe des Schlosses und damit auch der Altstadt.

In Zusammenarbeit mit der BUGA GmbH und der Stadtmarketing Gesellschaft Schwerin werden barrierefreie Führungen angeboten, unter anderem für blinde und sehbehinderte Besuchergruppen. Für dieses unentgeltliche Angebot ist ein GdB von 50 Voraussetzung. Der zusätzliche Bedarf an Assistenz und Hilfsmitteln kann mit einem speziellen Formular angemeldet werden.

Nähere Informationen im
BUGA-Servicecenter
Tel.: 03 85 / 20 09-444
www.buga-2009.de

Singwochenende in Bad Meinberg

Auch in diesem Jahr führt die Fachgruppe für Frauen, Familie und selbstständige Lebensführung der Blinden- und Sehbehindertenvereine Nordrhein-Westfalen wieder ein Singwochenende durch. Wer Spaß am Singen hat und gern mehrstimmige Lieder  –  angefangen vom Volkslied über Gospels bis hin zur Klassik  –  singt, ist vom 7. bis 9. August 2009 herzlich willkommen im AURA-Zentrum Bad Meinberg. Das gilt nicht nur für Frauen, sondern ganz besonders auch für Männer. Das Repertoire ist nicht schwierig und am Wochenende gut zu erlernen.

Nähere Informationen bei
Margret Gajewski
Tel.: 02 09 / 81 44 50 (bis 20 Uhr)
E-Mail: margret.gajewski@t-online.de

Seminare und Tagungen

Parlez-vous Français?

Französisch für den Urlaub: Ein Kurs für alle, die ihren nächsten Urlaub in Frankreich verbringen und hierfür grundlegende Sprachkenntnisse erwerben oder wieder auffrischen möchten. Das Wochenendseminar findet unter der Leitung von Danielle-Jo‰lle Toussaint vom 26. bis 28. Juni 2009 im Hotel Schwanen in Kehl statt. Es geht vor allem um Redewendungen und Vokabeln, die man gut im Hotel und Restaurant, beim Einkaufen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln gebrauchen kann. Am Samstagabend können die frisch erworbenen Kenntnisse bei einem typisch französischen Abendessen in Straßburg angewendet werden.

Nähere Informationen bei
Bildung Ohne Barrieren
Birnenwaldstr. 17, 77866 Rheinau
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de
www.bildung-ohne-barrieren.de
(Anmeldeschluss: 22.5.2009)

Kampagnen

Teilhabe jetzt  –  Eine Gesellschaft für alle

Am 5. Mai, dem europäischen Protesttag zur Gleichstellung behinderter Menschen, steht dieses Jahr  –  wie schon 2008  –  die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Mittelpunkt. Nach langer Debatte wurde sie im vergangenen Dezember endlich auch in Deutschland ratifiziert. Damit die Konvention nun eine schnelle und gerechte Umsetzung findet, gilt es, sich einzumischen, mitzureden und sie bekannt zu machen. Dafür soll der 5. Mai unter dem Motto "Teilhabe jetzt  –  Eine Gesellschaft für alle" genutzt werden. Die Hauptthemen sind Arbeit, Bildung, Barrierefreiheit und Wohnen. Wie bereits in den vergangenen Jahren unterstützt die Aktion Mensch die Aktionen zum 5. Mai im Rahmen der Gesellschafter-Initiative "In was für einer Gesellschaft wollen wir leben?".

www.diegesellschafter.de/5Mai

Leserpost:

Komfortabler Hörfilmempfang

Von Helmut Hubrig aus Dormagen

Die "Gegenwart" berichtet in ihrer Ausgabe Nr. 3/2009 ausführlich über Hörfilme. Unter anderem werden digitale Empfangs- und Nutzungsmöglichkeiten der Audiodeskription  –  in erster Linie via Kabel, aber auch via Satellit und DVB-T  –  erläutert.

Auffällig in diesem Zusammenhang ist, dass zur optimalen Nutzung der Audiodeskription nur auf Geräte verwiesen wird, die Blinde oder hochgradig Sehschwache entweder gar nicht oder nur mit sehender Hilfe bedienen können  –  nicht jedoch auf AMMEC, einen Receiver, der von Blinden für Blinde, also speziell für unseren Personenkreis, entwickelt wurde.

AMMEC steht für Accessible Multimedia Entertainment Center und wurde 2005 auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin als Neuentwicklung vorgestellt. Der Receiver verfügt über eine äußerst komfortable und sich über alle Einstellungsmenüs erstreckende Sprachausgabe, die wirklich jeden Anwender in die Lage versetzt, das Gerät problemlos zu bedienen. Seit 2006 wird der Receiver von der Firma Gaudio-Braille vertrieben und ist in den Varianten "DVB-C" für den digitalen Kabel-Empfang und "DVB-S" für den digitalen Satelliten-Empfang erhältlich, dazu jeweils optional "DVB-T" für den digitalen terrestrischen Empfang.

Wie bekannt ist AMMEC also? Schade, dass ein solches für uns als Zielgruppe entwickeltes Produkt in der Zeitschrift des DBSV nicht erwähnt wurde!

Wer auf die Seite der AMMEC-Nutzer wechseln möchte, dem seien die Internetseiten www.ammec.de und www.gaudio-braille.de empfohlen. Die Firma Gaudio-Braille beantwortet auch gerne Anfragen von Interessenten, Tel.: 0 64 21 / 93 35 25.

Hörfilm:

Ton ab für den deutschen Hörfilm

Es ist ein glamouröser Abend der Stars und Sternchen, ein Abend der Begegnungen zwischen der sehenden und der nicht sehenden Welt und  –  nicht zuletzt  –  ein Abend der politischen Lobbyarbeit. Am 19. März 2009 hat der DBSV in Berlin den 7. Deutschen Hörfilmpreis vergeben. Ausgezeichnet wurden der RBB-Tatort "Blinder Glaube" und die SWR-Kinokoproduktion "Novemberkind".


"Christine, hier! Frau Neubauer, hierher! Schöööön, Christine, hierher schauen!" Beim Betreten des Atriums der Deutschen Bank in Berlin fühlen sich die herbeiströmenden Gäste wie bei der Oscar-Preisverleihung. Und tatsächlich: Auf dem roten Teppich, gesäumt von zahlreichen Fotografen, Kameramännern und Radioreportern, flanieren bekannte und renommierte Gäste wie Schauspieler Heinz Hoenig, Filmproduzentin Prof. Regina Ziegler, Moderator Michel Friedman, Schauspielerin Hannelore Hoger, Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit, die Schauspieler Anna Maria Mühe, Dominic Raacke und Boris Aljinovic.

Christine Neubauer, atemberaubend in einem roten Kleid, wollen die Fotoreporter gar nicht gehen lassen. Erst als kurz vor Beginn der Gala zur 7. Deutschen Hörfilmpreisverleihung am 19. März 2009 die mehr als 500 Gäste im abgedunkelten Saal verschwinden, eilt auch sie an ihren Platz in der ersten Reihe. Später erfahren alle, warum die Grimme- und Bambi-Preisträgerin so umlagert wird.

Doch zunächst kehrt Ruhe ein im geschmückten Atrium, welches einen feierlichen Rahmen für die Preisverleihung bildet. Die Moderatorin Frauke Ludowig begrüßt die Gäste aus den Bereichen Film, Politik, Showbusiness und Medien und schafft es, die Interviews ebenso einnehmend wie mutig zu führen. Sie befragt Klaus Wowereit und DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke nach ihren Erfahrungen mit Hörfilmen und Sehbehinderung und lässt so auch diejenigen an einem Leben mit weniger visueller Klarheit teilhaben, die sich ein eingeschränktes Sehen nicht vorstellen können.

Deutlich wird dies vor allem, als die Galagäste die ausliegenden Pappbrillen ausprobieren, um einen Filmausschnitt mit und ohne Bild sowie Audiodeskription zu erraten. Diese Brille simuliert eine starke Sehbehinderung und lässt dem Träger nur noch etwa zehn Prozent seiner Sehfähigkeit. Die Sehbehinderten lachen, der Rest stöhnt. Keiner im Saal erkennt damit die Szene aus "Fahrstuhl zum Schafott". Einige Mutige wagen sogar ein paar Schritte mit der Simulationsbrille. "So sehen die also nichts", fasst eine Blondine in Stöckelschuhen die ganz neue und beklemmende Erfahrung zusammen.

Doch hergekommen sind sie alle, um die Verleihung des nunmehr 7. Deutschen Hörfilmpreises zu erleben, der seit 2002 vom DBSV für gelungene Hörfilmproduktionen, aber auch an verdiente Persönlichkeiten vergeben wird. Dies soll den Hörfilm, seine Herstellung und Verbreitung fördern und damit auch die Teilhabe sehbehinderter und blinder Menschen an TV- und Kinoproduktionen ermöglichen. Für viele Sehende ist neu: Es gibt blinde Filmfans!

Klaus Wowereit bemängelt in seiner Ansprache, dass der barrierefreie Zugang zu Filmen in unserer technisierten Zeit keine Selbstverständlichkeit ist. Der Regierende Bürgermeister von Berlin übergibt die Schirmherrschaft für den Deutschen Hörfilmpreis von Mario Adorf, der sechs Jahre lang den DBSV in seinem Engagement begleitet hat, an Christine Neubauer. Sie möchte mit ihrer Arbeit als Schauspielerin Menschen berühren, entführen, unterhalten  –  "Hörfilme sind dabei eine wunderbare Ergänzung".

Doch wer weiß, was ein wirklich guter Hörfilm ist, wenn schon der Begriff Hörfilm nicht jedem Filmschaffenden geläufig ist? Die Experten tun es. Die Jury, das sind in diesem Jahr als Vorsitzender Jürgen Lubnau, ehemaliger Präsident des DBSV, die Schauspielerin Brigitte Grothum, die Filmproduzentin Prof. Regina Ziegler, die Ressortleiterin Film des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) Rosemarie Wintgen, TV-Spielfilm-Programmchef Mark Schlemmermeyer, Lars-Olav Beier, Filmredakteur "Der Spiegel", Christiane von Wahlert, Geschäftsführerin der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V., Hans-Joachim Otto, Mitglied des Deutschen Bundestages und Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Medien, sowie Dietrich Plückhahn, Hörfilmexperte des DBSV.

Neben einem Ehrenpreis für den scheidenden Schirmherrn Mario Adorf und dem Sonderpreis für herausragende Verdienste um den Hörfilm für Hela Michalski, Hörfilmbeauftragte des Blinden- und Sehbehindertenvereins Schleswig-Holstein, musste sich die Jury für Hörfilmfassungen in den zwei Kategorien TV-Produktion und Spielfilm / Kino entscheiden. Der Tatort "Blinder Glaube" des RBB setzt sich gegen die Produktionen "Die Katze", "Engelchen flieg" und "Der Letzte macht das Licht aus!" durch. In der Kategorie Kino gewinnt die SWR-Kinokoproduktion "Novemberkind" und verweist die Filme "Blindsight", "Die Welle", "Kirschblüten  –  Hanami", "Shine a Light", "Strajk  –  Die Heldin von Danzig" sowie die Musik-Dokumentation "Trip to Asia" auf die Plätze.

So kann die frisch ernannte Schirmherrin dem Tatort-Regisseur Jürgen Bretzinger, den Hauptdarstellern Anne Kanis, Dominic Raacke und Boris Aljinovic sowie den Filmbeschreiberinnen Katja Herzke und Evelyn Sallam den Deutschen Hörfilmpreis überreichen und die Laudatio halten. Ihre Kollegin Hannelore Hoger tut dies für die "Novemberkind"-Crew. Carl Bergengruen, Abteilungsleiter Film und Familienprogramm des Südwestrundfunks (SWR), Regisseur Christian Schwochow, Hauptdarstellerin Anna Maria Mühe und Filmbeschreiberin Uta Borchert nehmen den Preis entgegen. Carl Bergengruen verbindet die Auszeichnung mit der Zusage, alle Erstausstrahlungen von SWR-Tatortproduktionen ab Sommer 2009 mit Audiodeskription auszustatten.

Bewegend aber ist vor allem die Laudatio von DBSV-Präsidentin Renate Reymann, die den Ehrenpreis auch noch persönlich an den an diesem Abend verhinderten Mario Adorf übergeben wird. Sie würdigt seine menschliche und professionelle Unterstützung, die er dem Hörfilm viele Jahre lang gab.

Ebenso wie DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke und Michael Klein, Geschäftsführer des Hauptsponsors Pfizer Deutschland, macht Reymann klar, worum es an diesem Abend geht: Die Gala steht für das Engagement der Prominenten und der im Verborgenen Aktiven, die sich auf ganz verschiedenen Ebenen dafür stark machen, dass bereits bei der Produktion eines Filmes die Hörfilmfassung eingeplant wird. Bei vergleichsweise geringen Produktionskosten von durchschnittlich 5.000 Euro würde für viele blinde und sehbehinderte Menschen ein breiter Querschnitt an Film- und TV-Produktionen erlebbar werden. Klein fordert alle Anwesenden zur Übernahme einer "Hörfilm-Patenschaft" auf und geht selbst mit gutem Beispiel voran.

Bei edlen Getränken und Häppchen lassen Gäste und Gastgeber den Abend ausklingen. Und in den Gesprächen ist zu spüren, dass trotz aller engagierter Arbeit das dunkle Unsagbare zwischen Sehbehinderten und Sehenden steht. Es ist eine Mischung aus Berührungsangst, der Furcht, selbst einmal betroffen zu sein, der Sorge, etwas Falsches zu sagen, zu tun oder sich zu weit in das Thema vorzuwagen. Ein solcher Abend, an dem viele herausragende Persönlichkeiten aus beiden Welten aufeinander treffen und mehr übereinander erfahren, ist einer der Wege aus dieser Kenntnislosigkeit und ein Pfad zur selbstverständlichen Zusammenarbeit in Sachen Hörfilm. Damit der Terminus "Audiodeskription" irgendwann allen flüssig über die Lippen geht und nicht mehr mit "Audiodiskretion" verwechselt wird.

Christiane Klefisch (43)
gelernte Journalistin, ist in Folge einer Makula-Degeneration hochgradig sehbehindert.  


(Bonus auf der DAISY-Ausgabe der "Gegenwart": Impressionen von der Preisverleihung und Interviews mit prominenten Gästen; Eberhard Dietrich, Ohrfunk)


Bildunterschriften:

    • Moderatorin Frauke Ludowig im Gespräch mit Andreas Bethke, Geschäftsführer des DBSV
    • Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin, und Renate Reymann, Präsidentin des DBSV, mit der neuen Schirmherrin des Deutschen Hörfilmpreises Christine Neubauer
    • Preisträger und Laudatoren: Heinz Hoenig, Hela Michalski, Anna Maria Mühe, Boris Aljinovic, Dominic Raacke, Hannelore Hoger

Braille:

Mit sechs Punkten aufs Treppchen

Im Braille-Jahr fand der Punktschriftlesewettbewerb im großen Rahmen statt  –  auf der Leipziger Buchmesse. Die beiden Siegerinnen stellen sich vor.


So viele Teilnehmer hatte der bundesweite Punktschriftlesewettbewerb für Schüler noch nie. 17 Leserinnen und Leser aus elf Bundesländern kamen am 12. März 2009 nach Leipzig, um auf der Buchmesse um die Wette zu lesen. Der Wettbewerb, den der DBSV vor drei Jahren ins Leben rief, kommt zunehmend ins Bewusstsein von Schülern und Lehrern  –  mit der Folge, dass die Leistungen immer besser werden.

In der Altersgruppe 5.-6. Klasse kamen Fabienne Bender aus Baden-Württemberg und Larissa Tepelmann aus Nordrhein-Westfalen in die Endrunde. Bei den 7.-10.-Klässlern kämpften Patrick Plattek aus Baden-Württemberg und Christina Schwarz aus Hessen um den ersten Platz. Alle lasen ihnen unbekannte Auszüge aus dem neuesten Buch der britischen Erfolgsautorin Joanne K. Rowling "Die Märchen von Beedle dem Barden"  –  die Jüngeren in Vollschrift, die Älteren in Kurzschrift. Für die Sieger stiftete die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) das Wettbewerbsbuch; weitere Buchpreise stellten die Punktschriftverlage in Paderborn und Marburg zur Verfügung.

Als Mitveranstalter des Wettbewerbs hatte die DZB ein spannendes Begleitprogramm organisiert. Dazu gehörte ein Besuch der Bibliothek, wo die Teilnehmer selbst ein Tastbilderbuch und ein DAISY-Hörbuch herstellen konnten.


Larissa Tepelmann, Siegerin der Jahrgangsstufe 5.-6. Klasse

Ich bin 13 Jahre alt und gehe in die sechste Klasse der Louis-Braille-Schule in Düren, wo ich auch die Woche über wohne. Es ist gar nicht schlecht, im Internat zu sein, weil ich da viel mit meinen Freunden zusammenmachen kann.

Der Lesewettbewerb war für mich ganz schön aufregend. Schon beim Vorwettbewerb in Nordrhein-Westfalen dachte ich, dass eine andere Teilnehmerin gewinnen würde. In Leipzig war ich auch überrascht, dass am Ende ich gewonnen habe. Darüber habe ich mich riesig gefreut.

Natürlich lese ich gern, am liebsten Liebesgeschichten über Jugendliche. Im Moment lese ich "Das Mädchen ohne Gesicht" von Helene Kynast. Neben dem Lesen ist das Singen mein liebstes Hobby. Ich singe im Chor unserer Schule, der heißt "Fidibus". Wir haben schon einige CDs aufgenommen. Bald will ich mit E-Gitarre anfangen. Ich habe auch schon mal bei einem Käpt'n-Blaubär-Musical mitgemacht, das hieß "Blödwolf". Da habe ich die Stimme des kleinen gelben Bärchens gesprochen und gesungen. Das Musical lief richtig im Fernsehen. Das war schon super, da dabei zu sein. Später will ich mal Sängerin werden.

In der Schule mag ich Deutsch und Musik am liebsten. Mathe ist mein Hassfach.

Als Blinde finde ich es besonders wichtig, mich nicht unterkriegen zu lassen. Weil wir blind sind, sind wir trotzdem ganz normale Menschen und nicht schlechter als andere.


Christina Schwarz, Siegerin der Jahrgangsstufe 7.-10. Klasse

Ich bin 17 Jahre alt und komme aus Stuttgart. Ich gehe in die zehnte Klasse der Carl-Strehl-Schule in Marburg, wo ich während der Schulzeit auch wohne.

Ich finde es toll, dass ich beim Lesewettbewerb wie im letzten Jahr noch einmal gewinnen konnte. In Marburg hatten wir eine Vorentscheidung an zwei Terminen, was auch ganz schön aufregend war. Dort lasen auch die sehbehinderten Schüler. Als Blinde hatte ich aber nicht schlechtere Chancen als die, die noch Schwarzschrift lesen können.

Ich lese sehr gern, aber ich höre auch Musik und sehe Filme. Spannend finde ich es, wenn Bücher verfilmt werden. Dann vergleiche ich das Buch mit dem Film. Ich mag auch Hörfilme, aber ich schaue die Filme, die mich interessieren, und nicht nur die, die es als Hörfilm gibt.

Leider gibt es in Punktschrift viel zu wenig Bücher. Deswegen hoffe ich, dass die Krankenkasse bald meinen Scanner bewilligt, damit ich mehr Bücher lesen kann, die ich mir dann selbst einscanne. Ich lese gern Krimireihen und Bücher, die sich mit sozialen Themen beschäftigen, zum Beispiel mit Drogen. Aber lustige Sachen lese ich auch gern. Im Moment lese ich gerade "Wer hat Angst vorm Schattenmann" von James Patterson. Langweilige Bücher lege ich weg  –  wenn die Handlung nicht weitergeht oder seitenlang irgendwelche Dinge nur beschrieben werden.

In der Schule gefällt mir Deutsch am besten, je nach Thema, was gerade behandelt wird  –  und sozialkundliche Fächer. Chemie hasse ich. Später will ich mal im sozialen Bereich arbeiten, vielleicht als Psychologin oder Pädagogin.

Ich finde es gerade als Blinde wichtig, für mich selbst einzustehen und mich selbst zu behaupten. Was aus mir wird, dafür bin vor allem ich selbst verantwortlich. Nervig finde ich es, wenn zum Bespiel im Café meine sehende Begleitung gefragt wird: "Was will sie essen?". Ich versuche, ein ganz normales Leben zu führen. Man muss einen guten Mittelweg finden zwischen Alles-selber-machen und Sich-helfen-lassen.


(Bonus auf der DAISY-Ausgabe der "Gegenwart": Mitschnitt der Vorrunde Jahrgangsstufe 7.-10. Klasse)


Bildunterschriften:

    • Will Sängerin werden: Larissa Tepelmann
    • Hat beim Lesewettbewerb bereits zum zweiten Mal gewonnen: Christina Schwarz

Mai-Ticker der Tour de Braille

1.5., Nürnberg: Lesungen blinder Schüler im Dunkelcafé, "Erfahrungsfeld" +++ 1.-3.5., Straubing: Braille auf der Messe "fit und vital" +++ 3.5., Spremberg: Lesung auf dem Maifest +++ 4.5., Ratingen: Braille in der Karl-Arnold-Schule +++ 5.5., Pasewalk: Lesung im Hotel am Park +++ 6.5., Hildesheim: Lesung in der Blindenmission +++ 7.5., Erfurt: Lebensfäden in Braille gelesen +++ 8. u. 22.5., Nürnberg: Sechs Punkte für die Bildung, "Erfahrungsfeld" +++ 9.5., Berlin: Lesung im Gottesdienst (Herz-Jesu-Kirche) +++ 9.5., Ahlhorn: Braille im Schreibmaschinenmuseum +++ 11.5., Berlin: Lesung in der Amerika-Gedenkbibliothek +++ 11.5., Hannover: Klangpunkte verbinden, BVN-Kultur +++ 12.5., Dresden: Präsentation von Hyperbraille +++ 13.5., Bückeburg: Lesung in der Stadtbücherei +++ 15.5., Eltville: Hemingway und Cocktails +++ 17.5., Vechta: Lesung im Gottesdienst (Propsteikirche) +++ 23. u. 24.5., Cloppenburg: Lesung im Gottesdienst (St. Augustinus) +++ 28.5., Nürnberg: Musikabend mit Braille, "Erfahrungsfeld" +++ 28.5., Wiesbaden: Lesung im Presseclub (Tickerstand: 9.4.2009)

Vollständige Veranstaltungsübersicht im Internet unter www.tour-de-braille.de

DAISY:

DAISY2009. Mehr als eine Konferenz.

DAISY ist im September eine Woche lang Thema in Leipzig  –  sowohl für Fachleute als auch für Anwender. Jenni Handschack, Konferenzmanagerin von DAISY2009 an der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB), gibt Einblick in die Planungen.


Frau Handschack, wie weit ist die Planung von DAISY2009 fortgeschritten? Können Sie uns ein paar Highlights und Programmpunkte nennen?

Jenni Handschack: Im Moment läuft sehr viel parallel ab. Wir haben seit März die "Call for Papers", also die Aufrufe, Vorträge einzureichen, online gestellt und herumgeschickt. Dieser Aufruf endet voraussichtlich Ende Mai, danach geht es schwer ans Programmbauen. Gleichzeitig konnten wir den Frühbucherzeitraum frei schalten  –  für alle, die sich früh anmelden wollen, um sich günstigere Teilnahmekonditionen zu sichern. Außerdem sind wir gerade dabei, die Hilfsmittelausstellung zu planen, das läuft sehr gut, da werden wir sicher ein volles Haus haben.

  Ganz aktuell können wir verraten, dass wir das Programm des öffentlichen DAISY-Anwenderforums auf die Beine gestellt haben und dass es spannende Präsentationen und Diskussionsrunden geben wird. Bei der internationalen Konferenz werden wir Hiroshi Kawamura und George Kerscher vom DAISY-Consortium als Hauptredner bei uns haben. Ihre Themen sind eine globale Bibliothek für Menschen mit Leseeinschränkungen sowie neue DAISY-Standards und -Technologien. Außerdem wird John Gardner von ViewPlus darüber sprechen, wie wissenschaftliche Journale daisyfiziert werden können, und ein Vertreter von Bookshare wird diese US-amerikanische Online-Bibliothek für blinde und sehbehinderte Menschen vorstellen.


Welches sind die speziellen Herausforderungen, denen Sie sich als Konferenzmanagerin stellen müssen?

Die größte Herausforderung ist natürlich die Vielzahl und die Unterschiedlichkeit der Aufgaben: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Planung von Werbe- und Informationsmitteln, redaktionelle Betreuung der Website, Programmplanung, Entwicklung von Anmeldeformularen, Kontakte zu Sponsoren, Finanzplanung. Ich stelle den organisatorischen Zusammenhang her. Diese Vielfältigkeit, die immer auch im internationalen Kontext steht, motiviert mich jeden Tag aufs Neue, mich für DAISY2009 einzusetzen.


Die Vielfältigkeit ist insgesamt eine Besonderheit von DAISY2009, es sollen verschiedene Teilnehmergruppen angesprochen werden ...

Ja, das ist der Punkt, in dem sich DAISY2009 von herkömmlichen Konferenzen unterscheidet: DAISY2009 ist eben nicht "nur" eine internationale Konferenz, zu der sich Experten treffen. Wir planen, in dieser Woche alle an einen Tisch zu bekommen: Fachexperten, Nutzer, Selbsthilfeorganisationen und Bibliotheken. Dadurch sollen sich für die Zukunft Möglichkeiten der Zusammenarbeit und hohe Synergiepotentiale ergeben. Außerdem bietet DAISY2009 gleichzeitig eine Plattform für zahlreiche geschlossene Treffen, die der Veranstaltung nutzen können. So wird zum Beispiel der EBU-Vorstand in Leipzig tagen.


Heißt das ganz konkret, dass ich als Nutzer auch mit jemandem aus dem DAISY-Consortium sprechen kann?

Ich denke schon. Das sind ja alles aufgeschlossene Menschen, die mit der Praxis in Berührung sein wollen. Jedenfalls sind die Reaktionen der Fachleute auf das Anwenderforum sehr positiv.


Was erwartet mich beim Anwenderforum genau?

Wir planen verschiedene praxisorientierte und unterhaltsame Präsentationen rund um alle DAISY-Themen. Um nur einige zu nennen: eine Diskussionsrunde zu DBSV-Inform und ein buntes "DAISY-Karussell", bei dem verschiedene Verlage und Einrichtungen ihre brandaktuellen DAISY-Publikationen vorstellen können. Außerdem gibt es "DAISY zum Anfassen" mit DAISY-Trainern und Anbietern von DAISY-Produkten. Dort kann man sich in aller Ruhe mit Abspielgeräten auseinander setzen und sich beraten lassen.


Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Welchen Bezug haben Sie als Sehende zu DAISY?

Als Kulturwissenschaftlerin hat mich schon immer die Idee fasziniert, möglichst viel Wissen und Information möglichst vielen Menschen zur Verfügung zu stellen. Und DAISY ist für mich ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um diesen Traum Realität werden zu lassen.


Dieses Gespräch führte Katharina Eberenz. Es gibt den Planungsstand von Ende März wieder.
(Originalton auf der DAISY- und Kassettenausgabe der "Gegenwart")


DAISY2009

21. bis 27. September 2009

Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig

www.daisy2009.de


Bildunterschrift: Bringt DAISY-Anwender und DAISY-Experten an einen Tisch: Jenni Handschack, Konferenzmanagerin von DAISY2009

Internationales:

Europa in fünf Schritten: Was tut die EU für behinderte Menschen?

In der europäischen Gesetzgebung hat die Behindertenpolitik seit dem Amsterdamer Vertrag einen hohen Stellenwert. Für eine Vielzahl von Bereichen, angefangen beim Schutz vor Diskriminierungen bis hin zu Transport oder Telekommunikation, wurden Richtlinien und Verordnungen auf den Weg gebracht, die die Rechte behinderter Menschen stärken und dem Abbau von Barrieren dienen.


Die Europäische Union (EU) ist der Intention ihrer Gründerväter nach zutiefst der Idee des Friedens verpflichtet. Eine dauerhafte Friedensordnung sollte durch die Errichtung eines gemeinsamen Marktes erreicht werden, auf dem sich ehemals verfeindete Nationen als Wirtschaftspartner begegnen. In dieser Ordnung hatte die Sozialpolitik zunächst wenig Raum, wenngleich humanistische Werte, gesellschaftlicher Zusammenhalt und sozialer Fortschritt in den Überlegungen der Gründerväter durchaus eine Rolle spielten. Vor den Verträgen von Maastricht und Amsterdam hatte eine EU-Sozialpolitik gleichwohl keine deutlichen Konturen, sondern erschien eher als Fußnote der übermächtigen Wirtschaftspolitik. Entsprechend fehlt es in diesem Zeitraum an gesetzgeberischer Kompetenz auch und gerade im Bereich der Behindertenpolitik.

Dies hat sich seit einiger Zeit spürbar verändert. Vor allem seit Mitte der 1990er Jahre entwickelte die EU-Kommission einen immer größeren Ehrgeiz, die Behindertenpolitik in den Mitgliedstaaten zu beeinflussen und entsprechende Gesetzeskampagnen auf die EU-Ebene zu verlagern. Gleichberechtigung, Barrierefreiheit und ein entschiedenes Vorgehen gegen die Diskriminierung behinderter Menschen sollten die Teilhabe behinderter Menschen an Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur sichern.

Antidiskriminierungsrecht

Grundlage der Bekämpfung von Diskriminierungen aufgrund einer Behinderung ist Artikel 13 des EG-Vertrags. Dieser Artikel wurde zum Ausgangspunkt eines ganzen Bündels von Richtlinien und Verordnungen, die gleichwertige Lebensverhältnisse herbeiführen sowie die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe verbessern sollen.

Die Beschäftigungsrichtlinie verbietet Diskriminierung beim Zugang zum Beruf und am Arbeitsplatz sowie Belästigung oder die Anweisung zur Ungleichbehandlung. Private und öffentliche Arbeitgeber müssen "angemessene Vorkehrungen" für Menschen mit Behinderung treffen, das heißt, behinderte Menschen haben das Recht auf Anpassung ihres Arbeitsplatzes. Viele Mitgliedstaaten der Europäischen Union mussten die Gesetze ihres Landes umfassend nachbessern, um die Auflagen der Beschäftigungsrichtlinie zu erfüllen.

Die Verordnung über staatliche Beihilfen für die Beschäftigung fördert die Einstellung und Fortbeschäftigung behinderter Arbeitnehmer. Sie erlaubt den Mitgliedstaaten, Arbeitgebern finanzielle Anreize zur Beschäftigung behinderter Menschen zu schaffen.

Um die Mobilität behinderter Menschen in den Ländern der EU zu verbessern, wurde eine Reihe von Rechtsvorschriften erlassen, die Barrieren im Flug- und Eisenbahnverkehr abbauen. Ein Beispiel ist die Verordnung über die Rechte von behinderten Flugreisenden und Flugreisenden mit eingeschränkter Mobilität, die unter anderem regelt, dass niemandem die Buchung oder der Mitflug aufgrund einer Behinderung verweigert werden darf. Für die Wege am Flughafen ist Assistenz durch geschultes Personal kostenlos bereitzustellen. Um dem neuen Recht Geltung zu verschaffen, wurden in den EU-Ländern spezielle Behörden eingesetzt, die für die Umsetzung der Verordnung zuständig sind und die Beschwerden regulieren (vgl. "Gegenwart" 11/2007 und 7-8/2008).

Auch im Bus- und Schiffsverkehr wurden die Rechte behinderter Fahrgäste gestärkt. Hier sind Regelungen zur diskriminierungsfreien Beförderung und zur kostenlosen Assistenz in Busbahnhöfen und Häfen entweder bereits erlassen worden oder sie liegen dem Ministerrat und dem Europäischen Parlament zur Beratung vor.

Gegenwärtig befassen sich EU-Parlament und Rat mit einer neuen Gleichstellungsrichtlinie, die den Grundsatz der Gleichbehandlung außerhalb der beruflichen Beschäftigung umsetzt. Diskriminierungen unter anderem wegen einer Behinderung sind zu verbieten in Bezug auf den Sozialschutz, auf Bildung und den Zugang zu Gütern und Dienstleistungen, einschließlich Wohnraum. Zwar ist in Deutschland mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) der grundsätzliche Ansatz der neuen Richtlinie bereits verwirklicht. Die Ausnahmeregelungen sind jedoch umfangreich und machen die Bestimmungen zum Teil wirkungslos. Wer zum Beispiel weniger als 50 Wohnungen vermietet, darf nach derzeitigem Recht behinderte Menschen diskriminieren. Hier könnte die EU-Richtlinie dem deutschen Gleichstellungsrecht weitere Impulse geben und Nachbesserungen bewirken. Dies gilt auch für Bereiche, die in der Zuständigkeit der Bundesländer liegen, insbesondere für den Bereich der Bildung.

Die "Fernsehrichtlinie" ist das wichtigste Rechtsinstrument der EU zur Regulierung des audiovisuellen Sektors. Im Dezember 2006 verabschiedete das Europäische Parlament das Gesetz, das den barrierefreien Zugang zum Fernsehen vorsieht. Die Bestimmungen verpflichten die Mitgliedstaaten dazu, schrittweise für die Verbreitung barrierefreier Angebote zu sorgen.

Zugänglichkeit und Barrierefreiheit

Ein anschauliches Beispiel für die Beseitigung von Barrieren ist die "Pharmarichtlinie", die einen wichtigen Beitrag für die Arzneimittelversorgung blinder Menschen leistet. Die Gesetzesvorschrift sieht vor, dass die Bezeichnung des Arzneimittels auf der Verpackung auch in Blindenschrift anzugeben ist. Darüber hinaus ist der Beipackzettel für blinde und sehbehinderte Patienten in einem geeigneten Format zugänglich zu machen.

Aufgrund erfolgreicher Lobbyarbeit der Europäischen Blindenunion (EBU) konnten Änderungen im Rahmenvertrag zu den Europäischen Strukturfonds (ESF) erreicht werden, die erhebliche finanzielle Mittel für die barrierefreie Gestaltung von Umwelt und Verkehr bereitstellen. Diese Fonds dienen der Förderung einer harmonischen Entwicklung der EU als Ganzes und der Stärkung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhangs durch Verringerung bzw. Beseitigung regionaler Unterschiede. Die ESF bilden den drittgrößten Teilhaushalt der Europäischen Union. Für den Förderzeitraum 2007 bis 2013 wurden 307 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Bundesländer, Kommunen und Städte, die Mittel aus den Fonds etwa für die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur beantragen, müssen in ihren Planungen die genannten Grundsätze berücksichtigen. Die Behindertenorganisationen sind bei der Gestaltung der Projekte zu konsultieren und wirken bei der Überwachung der Umsetzung mit.

Behindertenpolitik als Querschnittsaufgabe

Ziel der Behindertenpolitik der EU-Kommission ist seit 2003 die Herbeiführung von Chancengleichheit für Menschen mit Behinderungen. Ein wichtiges Instrument hierfür ist der Behindertenaktionsplan 2003-2010, der die Einbeziehung der Behindertenthematik in alle relevanten EU-Politiken gewährleistet. Im EU-Jargon ist hier vom "Disability Mainstreaming" die Rede. Behindertenrelevante Themen sollen "in die Mitte" der allgemeinen Gesetzgebung, ja, in die Mitte der gesamten Gesellschaft gerückt werden. Die Gesamtverantwortung für behindertenspezifische Fragestellungen soll nicht länger ein spezialisierter Sektor innehaben, sondern als Querschnittsaufgabe in allen Ressorts wahrgenommen werden.

Behindertenaktionspläne umfassen einen Zeitraum von jeweils zwei Jahren. Anschließend bewertet die EU-Kommission die Lage behinderter Menschen sowie die Initiativen, die auf EU-Ebene ergriffen wurden, und schlägt Schwerpunkte für die nächsten zwei Jahre vor. Die zentrale Schlussfolgerung aus der Analyse des Aktionsplans 2006-2007 lautete, dass behinderte Menschen nach wie vor unverhältnismäßig stark von Arbeitslosigkeit betroffen sind oder am Arbeitsmarkt ausgegrenzt werden. Im Mittelpunkt des Behindertenaktionsplans 2008-2009 stand deshalb die Förderung des Zugangs zum Arbeitsmarkt sowie der barrierefreien Gestaltung von Produkten, Dienstleistungen und Infrastrukturen. In beiden Bereichen brachte die EU-Kommission Richtlinienentwürfe auf den Weg, die, sobald Parlament und Ministerrat sie beschlossen haben, in nationale Gesetze überführt werden müssen. Die genannten Rechtsvorschriften für den Bus- und Seeverkehr sowie die Ergänzung des Telekompakets um Bestimmungen zur Barrierefreiheit, die Novellierung des Urheberrechts und Verordnungsentwürfe für die digitale Integration (e-Inklusion) sind hier nur einige wenige Beispiele.

Durch das entschlossene Zusammenwirken mit seinen Partnerorganisationen in der EBU hat der DBSV seinen Beitrag geleistet, um auf europäischer Ebene zu einer umfassenden gleichberechtigten beruflichen, sozialen und kulturellen Teilhabe behinderter Menschen zu gelangen. Nicht unerheblichen Anteil an diesen Erfolgen hat das Europäische Parlament, das in Zusammenarbeit mit dem Rat europäische Gesetze beschließen, annehmen, ändern, verwerfen und die Europäische Kommission auffordern kann, Gesetzesvorschläge einzubringen. Durch die Beteiligung an den am 7. Juni 2009 stattfindenden Europawahlen haben die behinderten Menschen in Deutschland erneut die Möglichkeit, die Zusammensetzung des nächsten Parlaments und dessen Engagement in der Behindertenpolitik mitzubestimmen.

Hans Kaltwasser
Referent des DBSV für internationale Zusammenarbeit

Woche des Sehens

"Wenn die Augen schwächer werden ..."

... so lautet das Motto der diesjährigen Woche des Sehens, die vom 8. bis 15. Oktober deutschlandweit zum achten Mal stattfindet.


Die Woche des Sehens ist eine gemeinsame Initiative von Partnern aus den Bereichen Augenmedizin, Entwicklungszusammenarbeit und Selbsthilfe, die ein Thema aus drei verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Zielgruppe der Selbsthilfe sind in diesem Jahr Senioren, "die es mit den Augen haben", aber auch deren Freunde und Verwandte sowie Pflege- und Betreuungspersonal in Senioreneinrichtungen. Für sie hält die Selbsthilfe viele attraktive Angebote bereit, die vorgestellt werden sollen. Und so wird das Motto nur folgerichtig ergänzt: "Wenn die Augen schwächer werden, helfen Betroffene mit Rat und Tat!"

Erfreulicherweise werden wir immer älter. Das bedeutet aber auch, dass chronische Erkrankungen zunehmen und oft die Sehkraft nachlässt. Insbesondere Augenerkrankungen wie Katarakt, Glaukom, Diabetische Retinopathie oder Altersbedingte Makula-Degeneration treten mit zunehmendem Alter verstärkt auf. Bei rechtzeitiger Diagnose bestehen häufig gute Therapieaussichten. Aber auch wenn im schlimmsten Fall eine Erblindung droht, kann man weiterhin ein lebenswertes Leben leben.

"Die unsichtbaren Blinden": Unter diesem zusätzlichen Motto steht der diesjährige Tag des weißen Stockes am 15. Oktober. Viele Menschen, die im Alter erblinden, ziehen sich völlig zurück und schließen mit ihrem Leben ab. Sie nutzen weder die ihnen zustehenden Sozialleistungen und Reha-Möglichkeiten noch die Angebote der Selbsthilfe.

Die Aktionen während der Woche des Sehens informieren darüber, was man selbst tun kann, welche Hilfe es für betroffene Angehörige gibt und was man als Betreuungspersonal der Senioren wissen sollte. Die Themen und Angebote sind breit gefächert von der Mobilität im Straßenverkehr über Hilfsmittel bis hin zu (augen-) ärztlichen Vorträgen und Beratung bei Fragen zur Alltagsbewältigung oder rechtlichen Problemen.

Haben Sie Fragen oder Anregungen zur Woche des Sehens? Dann wenden Sie sich bitte an die Projektkoordinatorin

Petti West
Tel.: 030 / 28 53 87-280
E-Mail: p.west@woche-des-sehens.de


Bildunterschift: Kampagnenmotiv der Woche des Sehens 2009

Integration:

"Für mich sind alle gleich viel wert"

Die Aktion Mensch wurde während seiner Zeit zur größten Soziallotterie in Deutschland. 20 Jahre lang stand Dieter Gutschick als Geschäftsführer an der Spitze der Förderorganisation. Am 30. April 2009 hat er sich in den Ruhestand verabschiedet. Ein Blick zurück  –  und nach vorn.


Die Aktion Mensch ist heute die größte private Förderorganisation für Menschen mit Behinderungen und in schwierigen sozialen Lebenslagen; seit dem Jahr 2000 fördert sie auch Projekte der Kinder- und Jugendhilfe. Was ist Ihr größter Erfolg?

Dieter Gutschick: Wahrscheinlich die Namensänderung. Die mussten wir gegen massive Widerstände durchsetzen. Vor allem die Gründergeneration der Aktion Mensch hatte die große Sorge, dass mit dem Namen "Aktion Sorgenkind" auch das Profil und letztlich die Lotterieumsätze verloren gehen könnten. Die Aktion Sorgenkind hatte ja einen Bekanntheitsgrad von mehr als 90 Prozent. Das war also schon ein Risiko. Auf der anderen Seite war uns klar, dass es mit dem alten Namen nicht mehr weiterging. "Sorgenkind" war nicht zukunftsfähig. Bei jungen Menschen kam er gar nicht an. Außerdem wurden wir von der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung massiv kritisiert. Sie fühlten sich als "Sorgenkinder" stigmatisiert. Zu Recht. Sie wollten weder als Kinder gesehen werden noch als Menschen, die anderen angeblich nur Sorgen bereiten. Außerdem hatten viele eine schlimme persönliche Erfahrung in solchen Großeinrichtungen und Heimen gemacht, die auch Gelder von der Aktion Sorgenkind bekommen hatten. Für sie war der Name gleichbedeutend mit Aussonderung und Diskriminierung. Und so wurde die Aktion Sorgenkind aus Sicht eines Teils der Betroffenen ein Symbol gesellschaftlicher Diskriminierung.


Am 1. März 2000 wurde dann aus der Aktion Sorgenkind die Aktion Mensch. Was braucht man, um so etwas zu schaffen: eine gute Taktik, Mut?

Ein ehemaliger Mitschüler hat mir mal bei einem Abituriententreffen gesagt, ich hätte schon in der Schulzeit die Fähigkeit zur Vermittlung unterschiedlicher Interessen gehabt. Ich kann das selbst nicht beurteilen. Ich weiß lediglich, dass ich nicht nur nach rationalen Kriterien entscheide, das heißt, ich mache mir keine Strichliste, sondern richte mich eher nach meinem Bauchgefühl.


Sind Sie ein Mann einsamer Entscheidungen?

Nein, gar nicht; ich mag sie nicht, auch wenn sie manchmal sein müssen. Ich bin eher jemand, der seine Entscheidungen auch mal wieder zurücknimmt, wenn ein anderer mit einem besseren Argument kommt. Das mögen manche für Schwäche halten, ich finde es klug. Ich weiß auch, dass ich auf die Ideen der anderen angewiesen bin. Die Weiterentwicklung von der verstaubten Aktion Sorgenkind mit ihrem langweiligen "Arbeitsamts-A" hin zu der "Aktion" mit inhaltlichem Anspruch konnte nur im Team gelingen. Die Aktion Sorgenkind war zwar sehr bekannt, aber sie war fast profillos. Den Menschen war nur klar: Die machen irgendetwas Gutes, es könnte aber auch die Förderung von "Bergziegen in Norwegen" sein. Heute ist die Aktion Mensch eine moderne soziale Marke mit einer klaren Aussage. Das alles konnten wir nur zusammen schaffen.


Es gibt also keine "Dieter-Gutschick-One-Man-Show"?

Überhaupt nicht. Obwohl ich auch die öffentliche Aufmerksamkeit mag. Wenn Eröffnung ist, möchte ich auch die Eröffnungsrede halten. Trotzdem sind für mich alle gleich wichtig. Das, wofür die Aktion Mensch steht  –  das Begegnen auf gleicher Augenhöhe -, muss auch im eigenen Hause gelten, von der Führungsebene bis zur Putzfrau. Mir lag immer am Herzen, dass hier viele Menschen mit Einschränkungen arbeiten; ihr Anteil liegt derzeit bei 13 Prozent. Ich selbst gelte aufgrund zweier Handicaps seit einiger Zeit zu 80 Prozent als schwerbehindert. Für mich sind alle gleich viel wert. Da kommt vielleicht noch der alte 68er durch. Ich war zwar nie radikal, stand aber der antiautoritären Strömung der 68er-Bewegung nahe. Mobbing zum Beispiel macht mich richtig böse. Das Wort "Chef" habe ich nie gemocht und wollte auch nie so genannt werden. Mir war immer wichtig, dass alle angstfrei arbeiten können. Jeder muss sich frei äußern können. Nur so können die Leute kreativ und leistungsfähig sein.


Wo sollte die Aktion Mensch in zehn Jahren stehen?

Ich wünsche mir, dass die Aktion Mensch weiterhin so breite gesellschaftspolitische Diskussionen anstößt, wie dies mit dem Gesellschafter-Projekt und der Frage geschieht: "In was für einer Gesellschaft wollen wir leben?". Ich wünsche mir, dass sie über die behindertenpolitischen Aspekte hinaus auch das Thema Menschenrechte insgesamt aufgreift  –  so wie dies in unserer Aufklärungsarbeit bereits der Fall ist. Ich wünsche mir außerdem, dass sie als unabhängige soziale Marke erhalten bleibt, die als Plattform der Auseinandersetzung und Vermittlung dient. Und schließlich hoffe ich, dass sie auch künftig auf der Basis weiter wachsender Lotterieeinnahmen ihre förderpolitischen Visionen, die ein breites Spektrum der sozialen Arbeit einschließen, realisieren kann.


Unabhängig von staatlichen Einflüssen?

Genau. Vom Selbstverständnis her sind wir staatsfern und halten Distanz zu den Parteien; gleichzeitig sind wir aber ein wichtiger Partner in der gesellschaftspolitischen  –  nicht der tagespolitischen  –  Diskussion. Ich wünsche mir, dass es dabei weiterhin diesen kreativen Wettbewerb der Ideen gibt, mit vielfältigen, auch künstlerischen Projekten  –  mit all den Film- oder Schreibwettbewerben, den Ausstellungen, der Freiwilligeninitiative, den inhaltlichen Diskussionen in Internetforen und den vielen Kooperationen mit anderen Partnern.


Die Aktion Mensch hat damit im Vergleich zu den Anfängen ihr gesellschaftspolitisches Spektrum stark erweitert.

Das ist richtig und wichtig. Denn eine Herausforderung bleibt auch, diejenigen weiterhin mit in die Behindertenbewegung einzubeziehen, die nicht Teil der großen Verbände sind. Es ist wichtig, dass diese kleineren, freien Träger sich nicht wieder abwenden oder sich im Widerspruch zur Aktion Mensch sehen. Das wäre ein Rückschritt. Wir brauchen für unsere Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit diese breite gesellschaftliche Basis. Die Aktion Mensch hat von der Öffnung hin zur freien Szene der Selbsthilfeorganisationen sehr profitiert.


Seit dem 1. Januar 2009 ist der Lotteriestaatsvertrag in Kraft. Danach müssen die Lotterieanbieter ihre Werbung zum Teil massiv einschränken. Dies soll die Betroffenen davor schützen, spielsüchtig zu werden. Sehen Sie die Arbeit der Aktion Mensch durch den Lotteriestaatsvertrag ernsthaft gefährdet?

Die Lotterie hat sich im vergangenen Jahr noch gut entwickelt; wir hatten sogar eine kleine Steigerung. Aber es ist viel schwieriger geworden. Wir müssen jetzt jede Werbemaßnahme ausführlich begründen. Das kann auf Dauer zum Problem werden. Bisher haben wir dies durch kreative Lösungen ausgleichen können und ich hoffe, dass dies auch weiterhin gelingt. Besonders ungerecht und in seiner Wirkung auch besonders negativ ist das seit Anfang 2009 geltende absolute Internetverbot. Denn ein eventuell suchtförderndes interaktives Spiel bieten wir nicht an, bei uns werden die Lose per Internet bestellt.


Eine Verfassungsbeschwerde plant die Aktion Mensch nicht?

Nein, denn andere waren damit leider bereits erfolglos. Aber es ist wichtig, auf die weitere Gesetzgebung  –  der Staatsvertrag läuft ja in drei Jahren aus  –  Einfluss zu nehmen. Wir haben mit dem von uns initiierten "Wissenschaftlichen Forum Glücksspiel", in dem Mediziner, Psychologen, Soziologen, Juristen und Ökonomen zusammenarbeiten, ein Modell entwickelt, mit dem die Gefährdungspotentiale von Glücksspielprodukten objektiv bewertet werden können. Dieses Mess- und Beurteilungsinstrument haben wir Anfang Februar der Fachöffentlichkeit, also den anderen Lotterieanbietern, den Aufsichtsbehörden und den in der Suchtbekämpfung tätigen Organisationen, vorgestellt  –  mit einer insgesamt sehr positiven Resonanz.


Ohne Lotterieeinnahmen keine Förderung. Wie sehen Sie die Zukunft der Förderung?

Wir haben unseren Schwerpunkt der Investitionsförderung für Bauvorhaben größerer Einrichtungen zugunsten von ambulanten Angeboten bereits jetzt verlagert. Hier hat ja seit den 1990er Jahren ein entscheidender Paradigmenwechsel stattgefunden: weg von der standardisierten Vollversorgung und Bevormundung in Großeinrichtungen und Heimen hin zu einem selbstbestimmteren Leben in Wohngemeinschaften oder zu Hause. Aber das sollte noch weiter gehen. Es ist nach wie vor eine Herausforderung, Menschen mit Behinderungen stärker in die Gesellschaft zu integrieren und sie teilhaben zu lassen. Das gilt für alle "Sondereinrichtungen", auch in Kindergarten und Schule. Bis da die Vorgaben der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in unserem Land voll erfüllt sind, ist es noch ein weiter Weg. Hier wird oft mehr versprochen als eingehalten. Gerade angesichts von Krise und leeren öffentlichen Kassen muss man besonders wachsam sein. Partizipation ist ein Menschenrecht.


Bleibt also viel zu tun. Können Sie trotzdem gut Abschied nehmen von der Aktion Mensch?

Ich brauche jedenfalls kein Zimmer in der Aktion Mensch, keine Sorge. Ich bin nicht der Typ, der als Rentner immer noch mal reinkommt und "nach dem Rechten" schaut. Ich kann mich schon lösen. Wenn es allerdings ein Ehemaligentreffen gibt, dann komme ich sehr gerne, vielleicht am Stöckchen, und freue mich, alle wiederzusehen.


Dieses Gespräch führte Jutta vom Hofe.


Aktion Mensch und DBSV

Seit 1. Mai 2009 unter der Geschäftsführung von Martin Georgi und Armin von Buttlar, fördert die Aktion Mensch jeden Monat mehr als 500 soziale Projekte und Initiativen. In 45 Jahren wurden mehr als 2,5 Milliarden Euro an über 50.000 Projekte vergeben. Auch die Arbeit des DBSV wird mit umfangreichen Mitteln der Aktion Mensch unterstützt. Der Deutsche Hörfilmpreis, der Punktschriftlesewettbewerb und das DBSV-Musical "Stärker als die Dunkelheit" gehören zu den bezuschussten Projekten, außerdem zahlreiche Seminare und Freizeiten. Aktuell laufen Anträge für DBSV-Inform, die Tour de Braille und das Louis-Braille-Festival der Begegnung. Ein Kuratorium aus Vertretern der Wohlfahrtsverbände, verschiedener Behindertenorganisationen und des ZDF prüft die Anträge und verteilt die Mittel, die aus Lotterie und Spenden zur Verfügung gestellt werden.


Bildunterschrift: "Partizipation ist ein Menschenrecht", Dieter Gutschick, langjähriger Geschäftsführer der Aktion Mensch

Menschen:

"Ich mache nicht einen auf armes, blindes Mädchen"

Candice Hilton, 33

Candice Hilton will erst ihre Zigarette zu Ende rauchen, bevor sie erzählt. Während ihr Blindenhund Zelda geduldig wartet, tritt sie die Kippe aus. Candice und Zelda leben in Katherine, einer kleinen tropischen Stadt südlich von Darwin in Australien, wo die Autos nachts auf den Straßen ausscheren, um die giftigen Kröten tot zu fahren, die in den Zuckerrohrplantagen leben. Die Gerüche von Mandelkrem, Bier und verwesenden Kröten hängen schwer in der feuchten Luft.

Auf einer Anhöhe außerhalb von Katherine befindet sich Candys Grundstück, wo sie fünf Jahre lang alleine gelebt hat. Vor kurzem zog ihr Partner Steve zu ihr. "Ich mache nicht einen auf armes, blindes Mädchen", sagt Candy. "Die Leute helfen mir, aber ich achte immer darauf, dass sie etwas zurückbekommen. Wenn zum Beispiel jemand wegfahren muss, habe ich plötzlich fünf Pferde, um die ich mich kümmern muss." Ihre beste Zigarette ist die am Morgen, wenn sie ganz still im Sattel sitzt und darauf wartet, dass sich die Stute an ihr Gewicht gewöhnt. Dann bewegt sich nur ihr Mund, der den Rauch ausatmet.

Da sie noch Lichtbrechungen sieht, weiß Candy, dass ihre Pferde weiß gesprenkelt sind. "Ich kann sie erkennen, aber die braunen Stuten sind zu dunkel  –  die kann ich nicht sehen." Candy nimmt mit ihren Pferden an lokalen Wettkämpfen teil, bei denen die Reiter eine Kuh von ihrer Herde trennen und sie für eine gewisse Zeit auf der anderen Seite des Pferdes halten müssen. Während des Wettkampfs trägt Candy einen Kopfhörer, damit ihre Freunde sie von der Seite aus führen können. "Wenn mich die Leute fragen, wie ich bloß reiten kann, antworte ich: Genau wie ihr. Die meiste Arbeit lasse ich das Pferd tun."

Candy fühlt sich nicht isoliert, weder an ihrem Wohnort noch durch ihre Behinderung. "Ich wohne an einem sehr abgelegenen und einsamen Ort. Aber ich mag das. Selbst Leute, die mich gar nicht kennen, kommen vorbei." Als das Hochwasser im vergangenen Jahr das Nord-Territorium erreichte, wurde Katherine verwüstet, aber Candy erinnert sich gerne an diese Zeit. "Die Leute machten Umwege, um nach mir zu schauen. Und als man nur noch warten konnte, dass das Wasser zurückgeht, habe ich mit ein paar Frauen Brot gebacken." Blind zu sein, bedeutet Kompromisse einzugehen, denkt sie. "Natürlich muss die Gesellschaft aufmerksamer sein, aber man muss auch lernen, sich an ganz unterschiedliche Situationen anzupassen."

Übersetzung: Irene Klein


Menschen aus aller Welt

Eine Serie von Porträts blinder und sehbehinderter Menschen in Kooperation mit "Colors Magazine". Abdruck mit freundlicher Genehmigung von "United Colors of Benetton" aus "Without Colors  –  dedicated to the blind and visually impaired".

"Colors Magazine" Nr. 72 (zweisprachig: Englisch plus Italienisch, Spanisch oder Französisch) kann inkl. CD zum Preis von 10 Euro bestellt werden bei:

STAFF Srl, via Bodoni 24
20090 Buccinasco (MI), Italien
Tel.: 00 39 / 02 45 70 24 15
Mail: abbonamenti@staffonline.biz
www.colorsmagazine.com


Bildunterschift: Die Fotografie zeigt eine eingezäunte Koppel. Eine Frau um die dreißig sitzt entspannt und ohne Sattel auf einem Pferd. Sie trägt Jeans und ein kurzärmliges Hemd. Im Vordergrund sitzt ein heller Labrador, er hechelt und hat Pferd und Reiterin den Rücken zugewandt.

Medizin:

Gesundheitspolitik im Visier

Im zehnten Jahr ihres Bestehens setzte die Augenärztliche Akademie Deutschland (AAD) ungewohnt politische Akzente.


Es ist der größte Fortbildungskongress für niedergelassene Augenärzte: die Augenärztliche Akademie Deutschland (AAD), gemeinsam veranstaltet vom Berufsverband der Augenärzte (BVA) und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Natürlich ging es auch in diesem Jahr um wissenschaftliche Themen, um Fortschritte in Diagnose und Therapie. Aber was nützen bahnbrechende Innovationen, wenn kein Geld da ist, um sie in die Praxis zu bringen und Patienten entsprechend zu behandeln? Die Kluft zwischen dem, was medizinisch möglich ist, und dem, was als Kassenleistung abgedeckt ist, wird immer größer. Darauf machten die Augenärzte bei der 10. AAD, die vom 10. bis 14. März 2009 in Düsseldorf stattfand, in ungewohnt politischer Form aufmerksam.

"Unter den derzeitigen Honorarbedingungen ist die moderne, nicht operative Augenheilkunde am Ende", erklärte Professor Dr. Bernd Bertram, 1. Vorsitzender des BVA. "Aus der gesetzlichen Krankenversicherung werden pro Versichertem und Jahr weniger als zehn Euro für die ambulante, nicht operative Augenheilkunde bezahlt." Trotz großer Fortschritte in der Augenheilkunde sind seit über zehn Jahren so gut wie keine neuen Leistungen mehr in den Katalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen worden. Die Folge ist, dass die Patienten über so genannte IGeL-Angebote (Individuelle Gesundheitsleistung) immer häufiger selbst zur Kasse gebeten werden. Wer die Kosten nicht aufbringen kann, dem bleiben bestimmte Behandlungen vorenthalten. Besonders dramatisch ist dies bei Vorsorgeuntersuchungen, denn frühzeitige Diagnosen  –  vor allem bei Glaukom, Altersbedingter Makula-Degeneration und Diabetischer Retinopathie  –  sind immer noch das beste Mittel zur Verhütung von Blindheit.

So viel zur Gesundheitspolitik, zurück zur Medizin: Welches waren die wichtigsten Fachthemen, mit denen sich die rund 4.000 Kongressteilnehmer befasst haben? Von besonderem Interesse, weil gleichermaßen für Diagnostik und Therapie relevant, waren die modernen bildgebenden Verfahren: die Retinatomografie (HRT) und die optische Kohärenztomografie (OCT). Durch die Darstellung einzelner Zellschichten lassen sich insbesondere Sehnerven- und Netzhauterkrankungen erkennen, lange bevor der Patient selbst die ersten Symptome bemerkt. Ebenso lässt sich der Krankheitsverlauf minutiös verfolgen  –  eine Voraussetzung, um Therapien viel individueller als bisher abzustimmen, um Medikamente ganz genau zu dosieren und damit unnötige Nebenwirkungen zu vermeiden.

Was man von der Augenheilkunde der Zukunft erwarten kann, deuteten Vorträge über die neuesten Entwicklungen auf dem Feld der Netzhautimplantologie und Gentherapie an. Im vergangenen Jahr konnten mehrere deutsche Forschergruppen Erfolge melden. Mit Hilfe von Netzhautchips war es möglich, Menschen, die an Retinitis Pigmentosa erblindet sind, wieder Seheindrücke zu vermitteln (vgl. "Gegenwart" 5/2008). Bis die Implantate den Patienten zu einem verwertbaren Sehvermögen verhelfen, wird jedoch noch einige Zeit verstreichen. Für positive Schlagzeilen sorgten auch erste Erfolge der Gentherapie. Patienten mit Leber'scher kongenitaler Amaurose, einer ebenfalls erblich bedingten Netzhauterkrankung, konnten erfolgreich behandelt werden. Ihnen wurden spezielle Viren unter die Netzhaut gespritzt, deren Aufgabe es ist, defekte Gene mit korrekten Erbinformationen zu versorgen. Bei den Patienten gab es Hinweise auf eine Verbesserung der Sehfähigkeit, allerdings müssen die Ergebnisse nun langfristig beobachtet und kontrolliert werden (vgl. "Gegenwart" 9/2008).

Es waren fünf vollgepackte Tage  –  fünf Tage, die das ganze Spektrum augenmedizinischer Themen ausleuchteten, fünf Tage, an denen sich die Fachleute informierten, an denen sie diskutierten und sich über ihre Erfahrungen austauschten. Für den DBSV gehört die AAD zu den ganz wichtigen Terminen im Jahr. Als Partner der Augenärzte präsentierte er sich an einem gemeinsamen Stand mit anderen Selbsthilfeorganisationen und informierte über seine Angebote für sehbehinderte Patienten.

Irene Klein
Redakteurin der "Gegenwart"  

Retina-Implantat in erweiterter Studie

Wie die "Gegenwart" mehrfach berichtete, befinden sich zur Zeit mehrere Retina-Implantate in der Entwicklung. Das Ziel ist, Menschen mit degenerativen Netzhauterkrankungen wieder zu Seheindrücken zu verhelfen. Für eine erweiterte klinische Studie sucht die Firma IMI Intelligent Medical Implants GmbH (IMI) Interessenten mit Retinitis Pigmentosa.

Das Intelligente Retina Implantat System (IRIS) besteht aus drei Komponenten: dem eigentlichen Implantat, einer Kamerabrille und einem Pocket Processor. Das Implantat ist eine mikroelektronische Sehprothese, gewissermaßen eine "künstliche Netzhaut", die die ausgefallenen informationsverarbeitenden Funktionen der Netzhaut überbrücken und ersetzen soll; es hat eine Funkverbindung nach außen. Die beiden externen Komponenten  –  Brille und Prozessor  –  sind über ein Kabel miteinander verbunden.

Die Teilnehmer werden im Umgang mit dem Netzhautimplantat von Ärzten und IMI-Mitarbeitern geschult. Um die Einstellungen des Systems individuell anzupassen, werden Stimulationstests durchgeführt. Der Lernerfolg sowie die Verbesserung der Sehwahrnehmung werden in regelmäßigen Abständen mit Hilfe unterschiedlicher Sehtests erhoben.

Interessenten wenden sich bitte an
IMI Intelligent Medical Implants GmbH
Silvia Bayer
Tel.: 02 28 / 969 55-0
E-Mail: info@imidevices.com
www.imidevices.com


Standpunkt

Renate Reymann, Präsidentin des DBSV, zur aktuellen Debatte über die Finanzierung augenmedizinischer Leistungen


"Wir können medizinischen Fortschritt nur ernst nehmen, wenn er bei den Menschen auch ankommt. Wer eine gravierende Augenerkrankung hat, braucht ein Gesundheitssystem, das eine umfangreiche Diagnostik, eine individuelle Beratung und die bestmögliche Therapie ermöglicht. Alles andere ist ein unverantwortliches Spiel mit seinem Sehvermögen. Der DBSV fordert deshalb alle Akteure im Gesundheitswesen auf, Vergütungsstrukturen zu schaffen, die die Versorgung von Augenpatienten nach ihrem individuellen Bedarf sichern. Denn wir messen die Qualität unseres Gesundheitswesens auch daran, wie es mit denjenigen umgeht, die die umfangreichste Hilfe benötigen."


Bildunterschrift: Skizze einer Person mit dem Intelligenten Retina Implantat System (IRIS)

Jugend:

Politiker, Medienmacher und Serviettenfalter

Freunde treffen, gemeinsam Spaß haben und trotzdem etwas lernen: Das war der Plan von rund 40 jungen Erwachsenen, die vom 20. bis 23. Februar 2009 zum bundesweiten Jugendtreffen nach Boltenhagen reisten.


Bereits zum vierten Mal empfing der Blinden- und Sehbehinderten-Verein Mecklenburg-Vorpommern (BSVMV) junge Erwachsene mit Seheinschränkungen, die aus vielen Teilen Deutschlands angereist waren, im AURA-Hotel "Ostseeperlen" in Boltenhagen. Das Leitungsteam der Landesjugendgruppe, bestehend aus Ines Westphal, Katrin Schwemann und Gunnar Meier, hatte ein ebenso abwechslungsreiches wie informatives Programm auf die Beine gestellt.

Am Samstag, dem ersten vollen Seminartag, hieß es zunächst Sitzfleisch beweisen. Vormittags bekamen wir hohen Besuch von der Landesvorsitzenden des BSVMV Gudrun Buse und von zwei Abgeordneten aus dem Schweriner Landtag: Jörg Heydorn (SPD) und Irene Müller (Die Linke), die selbst blind ist, sprachen über ihre Arbeit im Landtag. Im direkten Austausch wurden verschiedenste Themen angeschnitten  –  vom Lebensalltag blinder und sehbehinderter Menschen bis zur UN-Behindertenrechtskonvention und ihrer Umsetzung, von der Arbeit in Behindertenwerkstätten bis zum Kampf mit den Behörden.

Am Nachmittag drehte sich alles um die "Gegenwart". Irene Klein, Redakteurin der Verbandszeitschrift, erläuterte ihre Konzeption, gerade in Zeiten des Wandels, die durch das Projekt DBSV-Inform vorgegeben sind. Der sehr interessante Vortrag vermittelte einen Einblick darüber, wie eine Zeitschrift entsteht, was ein Thema ist und was nicht, wie man Abwechslung und Aktualität ins Blatt bringt, wie man die Leser am besten erreicht  –  und weshalb im speziellen Fall der "Gegenwart" vieles ganz anders ist als in der Theorie.

Und noch ein Medienvertreter stand auf der Gästeliste: Eberhard Dietrich vom "Ohrfunk". Wie funktioniert überhaupt Internetradio? Gesendet wird von verschiedenen Orten, die über die gesamte Bundesrepublik verteilt sind (Berlin, Hamburg, München usw.). Die Sendungen liegen entweder auf einem zentralen Server bereit, auf den alle Moderatoren Zugriff haben, oder man verwendet sein eigenes Musikarchiv. Und wer macht welche Sendung? Das wird per Mail oder Skype abgesprochen. Einige Beispiele aus verschiedenen Sendungen ließen den Vortrag sehr lebendig werden.

Am Sonntag kam schließlich Bewegung in die Gruppe. Nicole Barenkamp, die inzwischen beim DBSV ihr Anerkennungsjahr als Sozialpädagogin begonnen hat, hatte sich die Themen Kommunikation und Körpersprache vorgenommen. Wir konnten verschiedene Körperhaltungen ausprobieren, mit denen man Gefühle wie Wut, Resignation oder Entschlossenheit ausdrücken kann. Für geburtsblinde Personen ist es immer wieder erstaunlich, Körperhaltungen zu erleben, die für Sehende ganz selbstverständlich sind, und darüber nachzudenken, wie man sich selbst in bestimmten Situationen verhalten würde.

Am Nachmittag zeigten uns Mitarbeiter des AURA-Hotels, wie man einen Tisch, zum jeweiligen Anlass passend, deckt und dekoriert. Dazu waren einige Beispiele aufgebaut: Neben einem Faschingsbuffet durften wir zwei Mittagstische und einen Tisch zum Valentinstag bewundern. Besonders faszinierte uns die farbliche Abstimmung und die genaue Anordnung von Tischdecken, Blumen und Gedecken. Dass sich beim Serviettenfalten manch einer etwas unglücklich anstellte, hat den Spaßfaktor nur nach oben getrieben.

Dann war auch schon der Abreisetag herangerückt. Vormittags hieß es noch einmal reflektieren und Anregungen für das nächste Seminar sammeln. Neben der Integration blinder Ausländer, der Ursachenforschung von so genannten "Blindismen" und einem Tanzabend sprudelten so viele Ideen, dass man mühelos drei Seminare füllen könnte.

Andreas Voigt  


Bildunterschift: Zum perfekt gedeckten Tisch gehören Servietten in allen Formen und Farben: erste Versuche im Serviettenfalten

LPF-Tipps:

Schluss mit dem Suchen im Küchenregal

Schon gewusst?


Kennen Sie das auch? Man hat jede Menge Döschen und braucht Ewigkeiten, bis man das richtige Gewürz gefunden hat. Wenn Sie die Gewürze alphabetisch sortieren, sparen Sie viel Zeit beim Suchen. Außerdem empfehlen wir, die Gewürze nicht in den handelsüblichen Behältern aufzubewahren. Die Beschriftung  –  ob mit Punktschrift, großen tastbaren Buchstaben oder einem wasserfesten Filzstift  –  ist aufgrund der kleinen Fläche oft sehr schwierig. Füllen Sie Ihre Gewürze in Behälter, zum Beispiel in kleine Marmeladengläser oder Kunststoffgefäße, die Sie käuflich erwerben können. Dann reicht der Platz für die Beschriftung. Und noch ein Vorteil: Sie können mit einem Tee- oder Messlöffel die benötigte Menge entnehmen und kommen auch für kleine Mengen mit Daumen und Zeigefinger (=Prise) in das Gefäß. So geht das Würzen viel leichter und Sie können genauer dosieren.

Und woher weiß man, was in den Konservendosen drin ist? Sie kennen doch sicher die Kunststoffdeckel von Kaffeedosen. Diese Deckel gibt es in den Haushaltsabteilungen von Kaufhäusern, und zwar in verschiedenen Größen, die wiederum auf Konservendosen passen. Man kann sie mit Punktschrift, tastbaren Buchstaben oder einem wasserfesten Filzstift beschriften. Eventuell können Sie schon beim Einkauf Ihre Dosen mit dem passenden Deckel markieren. Solche Deckel sind immer wieder zu verwenden, das heißt, man hat nur einmal die Arbeit und kann mit Hilfe der Deckel sogar seinen Einkaufszettel für neue Dosen zusammenstellen. Eine weitere Markierungsmöglichkeit ist die Beschriftung auf Kunststoffstreifen. Diese werden gelocht und mit einem Gummiring oder Band an der Dose befestigt. Auch immer wieder zu verwenden.

Jacqueline Boy und Christel Burghof
Rehabilitationslehrerinnen für LPF  

Verkehr:

Neue Barrieren im schlangenlosen Reisezentrum

Was man von der Fleischtheke im Supermarkt oder vom Einwohnermeldeamt schon lange kennt, hat jetzt auch die Deutsche Bahn für ihre Reisezentren entdeckt: die Ausgabe von Wartenummern. Der DBSV setzt sich für eine barrierefreie Umsetzung ein. Was sich aber in die Länge zu ziehen scheint, wie Gustav Doubrava mit spitzer Feder berichtet.


Die Deutsche Bahn AG tut alles, damit sich ihre Kunden wie Könige fühlen. Dazu gehört, dass man Könige nicht warten lässt. Aber was tun, wenn sie wirklich einmal zuhauf erscheinen? Auf gar keinen Fall darf man sie wie Bittsteller in einer Warteschlange stehen lassen. In Ermangelung von Thronen stehen jetzt hier und da wenigstens hochwertige und bequeme Sitzmöbel bereit; und es gibt die Möglichkeit, sich frei zu bewegen  –  freilich mit der Einschränkung, immer ein Auge, aber ja kein Ohr, auf das Display zu haben, das anzeigt, wann König Kunde vorsprechen darf. Dass da auch einmal ein König kommen könnte, der blind ist oder nicht genug sieht, also damit konnte doch wohl wirklich niemand rechnen.

Die schlangenlosen Reisezentren mit Nummernausgabe und diskret lautlosen Displays wurden durchdesignt, erfolgsorientiert getestet, in begleitenden Marktforschungen hochgelobt und am 1. Januar 2009 einstweilen in 30 auserkorenen Stationen als besondere Marketinghighlights präsentiert. Entzaubert sieht die Sache so aus: Der DBSV und der Gemeinsame Fachausschuss für Umwelt und Verkehr (GFUV), die über den Deutschen Behindertenrat in der begleitenden Arbeitsgruppe zum Programm der Deutschen Bahn (DB) vertreten sind, forderten bereits zu Beginn der Projektphase die Umsetzung des Zweisinneprinzips mit gut lesbaren Ziffern und Lautsprecheransagen für das Aufrufverfahren in den Reisezentren, außerdem ein Leitsystem, in das die Nummernausgabe, die Wartezone und ein Bedienschalter, der das gesamte Bahnangebot vorhält, einzubinden sind.

Obwohl von den Vertretern der DB zugesagt wurde, auch "visionäre Lösungen"  –  ja, Sie haben richtig gelesen  –  zu untersuchen, wurde der 2008 in Frankfurt und Ingolstadt getestete Stand ohne barrierefreie Lösung eingeführt. In einem weiteren Gespräch mit der DB am 5. März 2009 kam es auf Drängen der Vertreter des GFUV zur Einsetzung einer Kommission. Ergebnisse dürften allerdings nicht vor Ende 2010 zu erwarten sein. DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke erhob in einem Schreiben an den DB-Vorstand Personenverkehr, Dr. Karl-Friedrich Rausch, erneut die Forderung nach einer barrierefreien Lösung im Zweisinneprinzip: "Die immer wieder ins Gespräch gebrachte persönliche Betreuung durch Empfangschefs oder anderes Servicepersonal wird von unseren Verbänden aus grundsätzlichen Erwägungen anstelle machbarer barrierefreier Lösungen abgelehnt. Solche Maßnahmen sind nicht geeignet, uns in dem Bemühen um ein selbstbestimmtes Leben zu unterstützen."

Im Antwortschreiben des DB-Vertriebschefs Jürgen Büchy heißt es indes: "Die von Ihnen aufgezeigten Voraussetzungen für eine Akzeptanz unseres Aufrufsystems durch blinde und sehbehinderte Menschen sind leider in Gänze nicht zu erfüllen. Dies hat nicht nur budgetäre Gründe, sondern stellt zugleich größte technische Anforderungen. Zudem würde die Realisierung des gewünschten vollständigen Zweisinneprinzips zu starken Komforteinbußen für alle übrigen Kunden führen, da ständige Lautsprecheransagen, und dies möglicherweise mehrsprachig, ertönen müssten. Wir sehen daher keine Möglichkeit, durch die realisierbaren Nachrüstungen eine für den betroffenen Personenkreis akzeptable Lösung zu erreichen. Aus diesem Grund beabsichtigen wir für mobilitätseingeschränkte Menschen, die speziellen
1. Klasse-/bahn.comfort-Counter zugänglich zu machen. Allerdings verfügen nicht alle Reisezentren über einen solchen Counter. Daher sind unterschiedliche Verfahrensweisen, abhängig von der Größe des Reisezentrums, notwendig."

Auf den Punkt gebracht, sieht die DB also keine Möglichkeit, eine für uns akzeptable Lösung zu erreichen. Mit inakzeptablen Lösungen, abhängig von örtlichen und organisatorischen Gegebenheiten, ist uns aber nur bedingt gedient. Was soll man davon halten, wenn ein hochtechnisiertes Unternehmen an der Installation eines lautsprecherunterstützten Displays scheitert und Lautsprecherdurchsagen, wie sie in Flughäfen, Einkaufszentren, ja, sogar in Bahnhofshallen selbstverständlich sind, als unzumutbare Lärmbelästigung für alle übrigen Kunden ablehnt? Die Vertreter der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe bestehen darauf, dass es perspektivisch technische Lösungen für die barrierefreie Gestaltung von Reisezentren geben müsse, da die Betreuungssituation durch Servicepersonal nicht stabil und ständig gewährleistet werden könne und künftig zudem mit einem Abbau dieses Personals zu rechnen sei.

Völlig richtig, diese Sichtweise. Aber unter uns gesagt: Ich fühle mich richtig privilegiert, wenn ich am 1. Klasse-Schalter meines noch aufrufsystemfreien Reisezentrums mit Namen begrüßt werde und dort meine zweitklassigen Fahrscheine erwerben kann, während andere Kunden auf der Lauer nach einem freien Schalter in den Seilen hängen oder draußen im Vorraum gegen die Automaten kämpfen.

Gustav Doubrava
Mitglied des DBSV-Präsidiums


Bildunterschrift: Nummer ziehen und nichts mehr hören: der neue Service der Deutschen Bahn

Medien:

Andere Augen

Ein Fotolesetasthörbuch erzählt aus dem Leben von zwei Männern in Norwegen und baut mediale Brücken zwischen blinden, sehbehinderten und sehenden Menschen.


Arild Röland ist Milchbauer, Terje Karlsrud Lehrer. Beide Männer stehen mitten im Leben, gehen ihrem Beruf nach  –  müssen aber viel mehr Energie als andere dafür aufbringen. Arild, mit Albinismus geboren, verfügt nur über zehn Prozent der normalen Sehstärke. Terje ist in seiner Kindheit vollständig erblindet. Sie sind die Hauptfiguren des Buches "Andere Augen", das mehr ist als nur ein Bildband über zwei Männer in Norwegen. Es ist ein Bildband, der Brücken baut zwischen blinden, sehbehinderten und sehenden Menschen.

"Fotolesetasthörbuch" nennt der freischaffende Grafikdesigner und Fotograf Gregor Strutz seinen Bildband. 2007 wurden die ersten Exemplare produziert  –  für Strutz' Diplomarbeit (vgl. "Gegenwart" 7-8/2007). Nun kommt das Buch in den Handel, der Öffentlichkeit wurde es erstmals auf der diesjährigen Buchmesse in Leipzig präsentiert. Mit Fotografien, Blindenschrifttexten und ausführlichen les- wie hörbaren Interviews wird das Leben der beiden Protagonisten dargestellt. Zu jedem der 50 großformatigen Fotos gibt es Beschreibungen auf der DAISY-CD. Ganz im Sinne des "Universal Design" kombiniert das Buch mehrere Medien, damit Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen an dieselben Informationen gelangen können. Zudem wurde ein neuartiges Druckverfahren für Blindenschrift angewandt, um Fotos und Blindenschrift auf ein und demselben Papier unterzubringen.

Die Herausgabe des Buches wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) und dem DBSV unterstützt. Einblicke in das Buch von Gregor Strutz gibt bis zum 27. Juni 2009 eine Ausstellung im Kleisthaus Berlin, dem Dienstsitz der Bundesbehindertenbeauftragten.

Gregor Strutz: Andere Augen  –  ein Fotolesetasthörbuch
Ein Bildband mit 98 Seiten, 50 Fotografien und 8 Blindenschrift-Texten, ein Interview-Heft mit 28 Seiten und eine DAISY-CD (ca. 2,5 Stunden)
Preis: 31 Euro zzgl. Versandkosten
Bestellungen bei der
    DZB
    Tel.: 03 41 / 71 13-119
    E-Mail: verlag@dzb.de


Von jedem verkauften Buch gehen 2 Euro an den Förderverein "Freunde der DZB e.V."


Weitere Informationen bei
Gregor Strutz
Tel.: 030 / 44 66 94 65
E-Mail: info@andereaugen.de
www.andereaugen.de


Bildunterschrift: Im Hintergrund altes Gemäuer mit zwei Türen. Davor eine Rasenfläche und vor dieser, in der Bildmitte, auf einem grob gepflasterten Weg eine Parkbank aus Holz. Auf ihr sitzt Terje, neben ihm ein Rucksack. Seine Hände liegen entspannt im Schoß, eine Hundeleine locker um die Hand gelegt. Er lächelt ein verschmitztes, pausbäckiges Lächeln und wendet uns sein Gesicht und sein linkes Ohr zu. Quer zu seinen Füßen liegt die Blindenhündin Happy, den Kopf auf den Pfoten, das weiße Führgeschirr mit Stange auf dem Rücken. Eine kurze Verschnaufpause für Terje und Happy am Dom von Trondheim.

Leser wählen ihren Roman

Fortsetzungsromane in Punktschrift haben im BIT-Zentrum eine lange Tradition. Angefangen im Jahr 1989 mit "Das Parfum", erscheinen inzwischen zweimal im Jahr zwei Romane. Alle 14 Tage finden die Leser eine neue Folge in ihrem Briefkasten. Zum 20-jährigen Jubiläum dieses Angebots hat sich das BIT-Zentrum für die Herbst-Staffel etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Erstmals dürfen die Leser abstimmen, welche Fortsetzungsromane produziert werden.

Zur Wahl stehen die folgenden Titel:

  • Familienbiografie:
    Café Heimat von Louise Jacobs
  • Kriminalroman:
    Das Kindermädchen von Elisabeth Herrmann
  • Fantasy:
    Gevatter Tod von Terry Pratchett
  • Romantische Unterhaltung:
    Zeig mir die Sterne von Linda Gillard
  • Mord zwischen Messer und Gabel:
    34 Kurzkrimis, 99 Rezepte

Wenn Sie mehr über diese fünf Bücher wissen wollen, schauen Sie entweder im Internet unter www.bbsb.org oder wenden Sie sich an das BIT-Zentrum (Telefon s.u.), das Ihnen gerne Kurzbeschreibungen in Punktschrift schickt. Ansonsten wählen Sie bis zum 29. Mai 2009 bis zu zwei Favoriten,

Tel.: 089 / 559 88-140
E-Mail: bit@bbsb.org


Alle Teilnehmer erhalten ein kleines Dankeschön in Punktschrift.

Bücher

Die 33 wichtigsten Ereignisse der deutschen Geschichte

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Geschichte im Schnelldurchlauf ist wahrlich nicht jedermanns Sache. Dennoch sollte man dieses Buch, das einen kurzen Abriss der deutschen Geschichte bietet, nicht einfach übergehen. Von der Varusschlacht bis zum Mauerfall ist die deutsche Geschichte voller wichtiger Ereignisse und entscheidender Wendungen, großer Siege und vernichtender Niederlagen  –  und alle wirken sie bis heute nach. Wer sich nur noch lückenhaft an seinen Geschichtsunterricht erinnert, dem hilft Bestsellerautor Bernd Ingmar Gutberlet in 33 kurzen und prägnanten Kapiteln gekonnt auf die Sprünge und beantwortet Fragen wie: Wo und wann war noch mal die Krönung Karls des Großen? Warum war der Gang nach Canossa ein so einschneidendes Ereignis? Und welche Symbolkraft hatte Willy Brandts Kniefall? Der Autor gibt eine ebenso unterhaltsame wie kenntnisreiche Einführung, die jeden Geschichtsmuffel bekehren könnte.

Bernd Ingmar Gutberlet: Die 33 wichtigsten Ereignisse der deutschen Geschichte
Ehrenwirth-Verlag
Sprecherin: Ulrike Johannson
1 CD DAISY (610 Minuten)

Verschwunden

Ein Buch-Tipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Die an Multipler Sklerose leidende und weitgehend an ihre Wohnung gefesselte Daniela bewegt ihren Freundeskreis und einige lose Bekannte dazu, ihr bei ihrem Jour fixe Geschichten vom Verschwinden zu erzählen. Die Freunde glauben, dass dies Danielas Art ist, am Leben teilzuhaben und wollen ihr den Gefallen tun. In ihren Geschichten verschwindet so einiges, vieles war aber schon immer nur Illusion. Und die Freunde finden immer mehr Gefallen daran, ihr eigenes Leben nach erzählträchtigen Episoden abzusuchen.

Dieser vielschichtige Text bietet einen intelligenten Lesegenuss, der Menschen in den Mittelpunkt stellt, die ungebremst über die Welt und sich und ihre Empfindlichkeiten reflektieren. Auch wenn natürlich viel über den Tod die Rede ist, so ist es in Wahrheit doch eine Liebeserklärung an das Leben. "Im Erzählen vom Verschwinden liegt vielleicht auch der Wunsch, dass man's zumindest noch ein Stück aufschieben kann, das eigene Verschwinden", so die Autorin über ihr Buch.

Silvia Bovenschen: Verschwunden
S. Fischer Verlag
Sprecherin: Beate Reker
1 CD DAISY (235 Minuten)


Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind inzwischen 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenhörbüchereien ausgeliehen werden. Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei vor Ort oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Zeitschriften

Jede Woche drei Stunden "taz"

Die tageszeitung (taz) hat sich als kritische Pressestimme einen Namen gemacht. Viele ihrer Artikel weisen über das tagesaktuelle Geschehen hinaus, bieten Hintergründe und Zusammenhänge. Sie sind inhaltlich und sprachlich hörenswert. Die "taz" gilt als meinungsfreudig und pflegt gerne auch unterhaltsam-satirische Darstellungsformen. Gründe genug für ein ehrenamtliches Sprecherteam, jede Woche mindestens drei Stunden daraus auf einer DAISY-CD hörbar zu machen.

die tageszeitung
Jahresabonnement: 48 Euro
Kostenloses Probeexemplar zur Ausleihe
Bestellungen bei
    ATZ e.V.  –  Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
    Tel.: 0 55 31 / 71 53
    E-Mail: atz@blindenzeitung.de


Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen gibt die Hörzeitungsauskunft der ATZ im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg

Hörfilme

Happy Go Lucky

Die 30-jährige Poppy arbeitet als Grundschullehrerin in London und ist eine unerschütterliche Frohnatur: Sie feiert viel, tanzt Flamenco und lächelt über die kleinen Tiefschläge des Lebens einfach hinweg. Ihre unbeschwerte Art stößt bei einigen ihrer Mitmenschen allerdings auf Ablehnung, und so gerät die Radikal-Optimistin nicht selten in tragische Situationen. Als etwa Poppys Fahrrad gestohlen wird, bläst sie nicht Trübsal, sondern beschließt umgehend, Fahrstunden zu nehmen. Der griesgrämige Fahrlehrer Scott ist das genaue Gegenteil ihres Charakters.

Eine Komödie voller Unbeschwertheit und Lebensfreude, deren Hauptdarstellerin Sally Hawkins mit einem Golden Globe und auf der Berlinale 2008 mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde.

Happy Go Lucky
Komödie, UK 2008
Regie: Mike Leigh
Mit Sally Hawkins, Alexis Zegerman, Ed die Marsan u.a.
Hersteller: TOBIS
Audiodeskription: Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG) mit Unterstützung der Pfizer Deutschland GmbH
Die DVD ist für 19,95 Euro bei der DHG erhältlich,
    Tel.: 030 / 23 55 73 40
E-Mail: service@hoerfilm.de

Der Baader Meinhof Komplex

West-Deutschland in den 1970ern. Die radikalisierten Kinder der Nazi-Generation, angeführt von Andreas Baader, der ehemaligen Starkolumnistin Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin, kämpfen gegen das, was sie als das neue Gesicht des Faschismus begreifen: die US-amerikanische Politik in Vietnam, im Nahen Osten und der Dritten Welt, die von den führenden Köpfen der deutschen Politik, Justiz und Industrie unterstützt wird. Die von Baader, Meinhof und Ensslin gegründete Rote-Armee-Fraktion hat der Bundesrepublik Deutschland den Krieg erklärt. Es gibt Tote und Verletzte, die Situation eskaliert, und die noch junge Demokratie wird in ihren Grundfesten erschüttert.

Der Baader Meinhof Komplex
Drama, D 2008
Regie: Uli Edel
Mit Martina Gedeck, Moritz Bleibtreu u.a.
Hersteller: Constantin Film
Audiodeskription: Bayerischer Rundfunk mit Unterstützung des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes

Sport:

From zero to a hero!

Blinder Weltrekordhalter läuft für seine Hilfsprojekte in Kenia


Am Pfingstmontag läuft der blinde Spitzenlangstreckenläufer Henry Wanyoike beim Run of Spirit in Berlin. An dem Laufevent können auch blinde Läufer teilnehmen, denen bei Bedarf ein Begleitläufer gestellt wird. Ein Teil der Startgebühr geht an eines von Wanyoikes Behindertenprojekten  –  den Bau einer Blindenschule in seiner kenianischen Heimat.

Im Alter von 20 Jahren verlor Henry Wanyoike buchstäblich über Nacht sein Sehvermögen. "Es dauerte zwei Wochen, bis ich den Verlust akzeptieren konnte", erinnert sich der Sportler heute. "Nachdem mir klar war, dass ich wirklich blind bin, bekam ich psychische Probleme. Ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren." Er wurde in ein Rehabilitationszentrum aufgenommen, das von der Christoffel-Blindenmission unterstützt wurde. Dort bekam er sein Leben Schritt für Schritt wieder in den Griff.

Heute ist Wanyoike nicht nur mental, sondern auch körperlich in Bestform und eilt als Langstreckenläufer von Erfolg zu Erfolg. Er ist aktueller Weltrekordhalter über 5.000 Meter (15:11,07 Min., Athen, 2004), 10.000 Meter (31:37,25 Min., Athen, 2004) sowie im Halbmarathon (1:10:26 Stunden, Hongkong, 2004). Die Weltbestzeit im Marathon hielt Wanyoike bis zum 17. September 2008 mit 2:31:31 Stunden (Hamburg, 2005).

Was diese Erfolge bedeuten, wird umso deutlicher, wenn man sich vor Augen führt, dass ein blinder Läufer nur in Begleitung trainieren kann. Zudem sollte die Begleitperson dem blinden Läufer in sportlicher Hinsicht mindestens ebenbürtig sein. Das weiß Wanyoike aus eigener Erfahrung: Bei den Paralympics in Sydney war er schneller als sein Begleiter, der kurz vor dem Ziel schlapp machte und strauchelte. Aber Wanyoike konnte ihn hochstemmen und ins Ziel schleppen. Selbst US-Gouverneur und Hollywood-Star Arnold Schwarzenegger war begeistert: "Welche Leistung! From zero to a hero!"

Reiner Delgado
Sozialreferent des DBSV  


Programm des Run of Spirit:

Pfingstsonntag, 31. Mai 2009:

17 Uhr: Läufergottesdienst

19 Uhr: Buchlesung "Mein langer Lauf ins Licht" über und mit Henry Wanyoike, gelesen von Anja Stadlober

Pfingstmontag, 1. Juni 2009:

11.30 Uhr: Kinderlauf, ca. 1 km

12 Uhr: Fun Run / Nordic-Walking, 5 km

12.30 Uhr: Barrierearmer Lauf, 2 km

13.30 Uhr: Run of Spirit, 10 km


Ort: Evangelisches Johannesstift, Schönwalder Allee 26, 13587 Berlin


Infos und Anmeldung zum Lauf sowie Anfragen nach Begleitläufern:
Die Laufpartner
Tel.: 030 / 81 82 67 59
E-Mail: info@run-of-spirit.de
www.run-of-spirit.de


Bildunterschrift: Ausnahme-Athlet mit Begleitung: Henry Wanyoike beim Training in einem kenianischen Nationalpark, im Hintergrund eine Zebraherde

Meldungen

Internationale Sportspiele in Chemnitz

Vom 21. bis 24. Mai 2009 werden junge Sportler aus Tschechien, der Slowakei, Polen und Deutschland zu den Internationalen Sportspielen in Chemnitz zu Gast sein. Es ist bereits das zweite Mal, dass Chemnitz der Ausrichter für die Sportspiele ist. Bei der Premiere im Jahr 2003 war der Kenianer Henry Wanyoike unter den blinden und sehbehinderten Jugendlichen, die ihre sportlichen Kräfte maßen. Für 2009 stehen vor allem Leichtathletik, Schwimmen und Goalball auf dem Wettkampfprogramm.

Nähere Informationen beim
SFZ Förderzentrum Chemnitz, Cornelia Knorr
Tel.: 03 71 / 33 44-111
E-Mail: cknorr@sfz-chemnitz.de

Deutsche Torballmeister 2009

Am 14. März 2009 richtete Victoria Dortmund-Kirchderne die diesjährige Deutsche Meisterschaft im Torball aus. Sechs Damen- und zehn Herrenmannschaften kämpften um den Titel. Bei den Damen siegte die gastgebende Mannschaft aus Dortmund-Kirchderne vor dem letztjährigen Meister SG München-Hoffeld. Dritter wurde die SG Hessen vor der SG St. Pauli / Bremen. Das Teilnehmerfeld bei den Herren war sehr ausgeglichen. Am Ende gab es trotzdem einen verdienten Sieger: Die SG Landshut setzte sich gegen das ebenfalls sehr spielstarke Team der SG Baden durch. Dritter wurde Frankfurt vor Dortmund. Der Gastgeber verpasste das Halbfinale und wurde Fünfter.
www.torballportal.de

Aus den Ländern:

Baden-Württemberg

Premiere: Opernaufführung mit Live-Audiodeskription

Am 7. März 2009 fand im Theater Heidelberg eine deutsche Premiere statt: Die Oper "Titus" von Wolfgang Amadeus Mozart wurde von Anke Nicolai, der Vorsitzenden des Hörfilm e.V., live audiodeskribiert. Weit über 100 Übertragungsgeräte fanden ihre Abnehmer  –  zum größten Teil blinde und sehbehinderte Besucher, die aus ganz Deutschland angereist waren, aber auch ein paar sehende Neugierige.

Dieses Pilotprojekt wurde als Beginn einer neuen Ära des Musiktheaters für Menschen mit Seheinschränkungen eingestuft. Das Theater Heidelberg mit seinem Intendanten Peter Spuhler, mit Orchester und Opernchor trug das Experiment begeistert mit. Auch Dietger Holm, dem die musikalische Leitung oblag, sah nach der Aufführung seine anfänglichen Zweifel ausgeräumt. Operndirektor Bernd Feuchtner brachte sogar die Idee auf, einen blinden Sänger als König Titus auftreten zu lassen.

Die Audiodeskription überzeugte auch deshalb, weil die Einsprachen so sparsam, dezent und sensibel waren, dass vom Musikgenuss faktisch nichts verloren ging. Darsteller, Kostüme und Bühnenbild wurden vor Beginn der Oper beschrieben, die Handlung (in Italienisch gesungen) während der Aufführung treffend charakterisiert.

Das Theater Heidelberg, das mit "Frau Luna" von Paul Linke bereits im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit Hörfilm e.V. eine audiodeskribierte Operette realisiert hatte, stellte im Foyer Kostüme, Kopfputz und Requisiten zum Besichtigen und Befühlen aus. Beim Nachgespräch eröffneten Intendant und Kulturbürgermeister der Stadt, dass bei dem in Kürze anstehenden Neubau des Theaters Heidelberg eine Anlage zur Audiodeskription fest und dauerhaft eingebaut werden soll. Eine positivere Resonanz hätte man sich wohl kaum wünschen können.

Dr. Heinz Willi Bach
Vorstandsmitglied des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS)


Bildunterschrift: Brokat zum Anfassen: Bei der ersten Opernaufführung mit Live-Audiodeskription stellte das Theater Heidelberg Kostüme aus.

Bayern

Information pur zur Berufsorientierung

Das Motto lautete "Fit for Future". 41 Schüler und ihre Eltern versammelten sich vom 11. bis 14. März 2009 im AURA-Hotel Saulgrub, außerdem junge Berufstätige aus den verschiedensten Branchen und viele Fachleute  –  insgesamt rund 130 Personen. In Kooperation mit den Förderzentren für blinde und sehbehinderte Schüler in Nürnberg, Unterschleißheim bei München und Würzburg sowie mit den Berufsberaterinnen der Arbeitsagentur und Fachberatern der Integrationsfachdienste München und Nürnberg hatte der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) zu einem Seminar zur Berufsorientierung für Schüler der 8. und 9. Klassen eingeladen.

19 Berufstätige schilderten, wie sie trotz mehr oder weniger gravierender Sehbeeinträchtigung im Beruf ihren Mann bzw. ihre Frau stehen. Die Berufspalette reichte vom Telefonisten und Callcenter-Agenten über den IT- oder Einzelhandelskaufmann und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst bis hin zum Physiotherapeuten, Erzieher, Altenpfleger, Hauswirtschafter und zur Restaurantfachkraft. Auch so genannte "Nischenberufe" wie Klavierstimmer, Bürstenmacher oder Korbflechter wurden präsentiert, nicht zu vergessen die Medizinische Tastuntersucherin zur Früherkennung von Brustkrebs, ein ganz neuer Beruf für blinde Frauen.

In speziellen Workshops erhielten Schüler und Eltern zudem "Informationen aus erster Hand" über Möglichkeiten des Besuchs weiterführender Schulen. Für sehgeschädigte Schüler mit zusätzlichen Handicaps standen Vertreter der Spezialwerkstätten Rede und Antwort. Der Workshop "Die Rolle der Eltern bei der Berufswahl und bei der Vorbereitung aufs Berufsleben" sorgte für einen regen Erfahrungs- und Gedankenaustausch. Nicht Bevormundung, sondern Ermutigung, aufmerksame Begleitung und Förderung zur Selbstständigkeit sollten im Vordergrund stehen.

"Es gibt für jeden einen Weg und viele unterstützen bei der Berufswahl, bei der Ausbildung und bei der Jobsuche", so das Fazit von Christian Seuß, Landesgeschäftsführer des BBSB. Nach vier intensiven Tagen klang das Seminar mit beswingten Rhythmen und Popsongs für alle Altersgruppen fröhlich aus.

Christian Seuß
Landesgeschäftsführer des BBSB  

Thüringen

PC-Maulwürfe tasten Tasten

Am 17. März 2009 beendeten neun Blinde und Sehbehinderte erfolgreich einen Kurs zum Tastschreiben am Computer. Dies allein wäre noch keine Meldung wert, wenn es nicht ein Kurs in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Gera gewesen wäre, den die PC-Maulwürfe, Interessengemeinschaft blinder und sehbehinderter Computernutzer im Blinden- und Sehbehindertenverband Thüringen (BSVT), angeregt hatten.

Nach einem Schnupperkurs entschlossen sich alle neun Teilnehmer, das Tastschreiben auf Computertastaturen zu erlernen. Am Ende des Lehrgangs waren alle Beteiligten voll des Lobes. Für die Mitarbeiter der Volkshochschule war es eine neue Erfahrung auf dem Gebiet der aktiven Integration blinder und sehbehinderter Menschen. Besonders die Kursleiterin Barbara Müller, die auch den Schwächeren mit viel Geduld über manche Hürde hinweggeholfen hat, staunte über den Lernwillen der nicht mehr ganz so jungen Teilnehmer. Und die Absolventen können nach viel Spaß in den Unterrichtsstunden auf eine weiter gefestigte Interessengemeinschaft verweisen, die bereits an neue Projekte mit der Volkshochschule denkt.

Karola Brunsch, Frank Höhne
PC-Maulwürfe  

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Wohin der Fortschritt fort schreitet

Technischer Fortschritt ist unzweifelhaft etwas Wunderbares. Wer möchte schon ohne Internet, DAISY oder Handy leben, wenn er sich einmal mit den Vorteilen dieser Technik auseinander gesetzt hat? Wir haben viel erreicht. Auf der anderen Seite scheint mir manchmal genau darin eine besonders heimtückische Gefahr zu lauern. Wenn diejenigen, die Probleme lösen, schneller arbeiten, als die, die Probleme machen  –  wohin schreiten die Entwickler dann fort? Gut, es gibt die Telekom, die Bahn und die Gesundheitspolitik, die sich nach Kräften bemühen, den Bedarf an Problemlösungen anzukurbeln, aber trotzdem scheint es dem einen oder anderen Entwickler langweilig zu werden. Ein gutes Beispiel dafür sind die bereits als unverzichtbare Errungenschaft angeführten Handys.

Meine Frau wusste mir neulich mit einem gewissen Maß an Verwunderung zu berichten, dass eine ihrer Freundinnen sich ein Handy gekauft hat, das mit einer Art Plastikzahnstocher ausgestattet ist, um die Tasten zu drücken. Das Wählen einer Telefonnummer mit dem Finger ist nicht möglich, da die Tasten zu klein sind und so eng beieinander liegen, dass auch zarter befingerte Menschen als ich zwangsläufig mehrere Tasten zugleich drücken würden. Dafür wiegt das Handy weniger als der Brief mit der monatlichen Telefonrechnung, kann Videofilme drehen, Musik in Stereoqualität spielen und per W-LAN direkt Opernkarten in Mailand reservieren. Vermutlich ließe sich ein Handy dieser Größe auch problemlos in den Griff eines Langstocks integrieren und so mit einer Funkeinheit verbinden, dass Fußgängerampeln bei Annäherung automatisch auf Grün umspringen. Sollte das einmal nicht funktionieren, dann liefert die Kamera immerhin noch gestochen scharfe Bilder von dem Auto, das einen überfahren hat. Dumm ist nur, wenn dabei der Zahnstocher verloren geht oder man ihn irgendwann gedankenverloren in den Mülleimer schmeißt, nachdem man ihn aus Versehen seiner gewohnten Zweckbestimmung zugeführt hat. Telefonieren kann man dann nämlich nicht mehr.

Das Internet-Wörterbuch "LEO" bietet übrigens als Übersetzung des englischen Adjektivs "handy" solche Begriffe wie "praktisch", "bequem" und "handlich" an. Vermutlich ist es einfach noch nicht weit genug fortgeschritten.

Johannes Willenberg
Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen  

Rätsel

Mai-Rätsel

Die Buchstaben der nachfolgenden Wörter sind so umzustellen, dass neue Wörter entstehen. Bei richtiger Lösung nennen ihre Anfangsbuchstaben  –  fortlaufend gelesen –  ein berühmtes Londoner Bauwerk.


Laib  –  Haut  –  Mach  –  Merkmal  –  Rinde  –  Angel  –  Siegel  –  Fahne  –  Palme  –  Helm  –  Tapir  –  Siena  –  Real  –  Talar  –  Wales  –  Kant


Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 20. Mai 2009 an den

DBSV
Rungestr. 19
10179 Berlin oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Übrigens: Wer im Laufe des Jahres alle "Gegenwart"-Rätsel richtig löst, nimmt Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei attraktive Überraschungspreise.


Lösung des April-Rätsels

Belize  –  Ursache  –  Sirene  –  Riegel  –  Nelke  –  Reigen  –  Heiland  –  Sichel  –  Turban  –  Choral  –  Kelle  –  Meiler


Lösungswort: Bergkristall

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen, in denen elektronische Hilfsmittel zum Verkauf angeboten werden, müssen den Zusatz "Privateigentum" enthalten. Anzeigen, die diesen Zusatz nicht enthalten, werden künftig nicht angenommen. Auch dürfen diese Anzeigen nicht unter Chiffre-Nummer geschaltet werden. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Die Redaktion  

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Arbeitskreis der Blindenführhundhalter im Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband
Bundessprecherin Renate Kokartis
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    geschlossenes Vorlesesystem
         ab 3539,22 Euro
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Seit dem 11.12.2007 ist die Firma AASB nach DIN ISO 9001 zertifiziert.

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Landeshilfsmittelzentrum Dresden


NEU IN UNSEREM SORTIMENT:

  • Bildersudoku
    Kombinationsspiel für Kinder u. Erwachsene mit je 4 verschiedenen, großen, geometrischen Legeformen aus farbigem PVC für 16 Spielfelder a 6,5 x 6,5 cm, Spielplatte aus Kunststoff, Größe 29,5 x 29,5 cm.
         S 146  –  42,00 Euro
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    mit Sprachausgabe, Messdauer nur 30 bis 60 Sek., Messgenauigkeit 0,1 ºC, sicher durch flexible Messspitze.
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         H 136  –  19,00 Euro
  • Taktile Taschenuhr
    Verchromtes Gehäuse mit Sprungdeckel, Durchmesser 48 mm
         Handaufzugswerk    U 241 134,00 Euro
         Quarzwerk   U 242  –  75,00 Euro
  • Farberkennungsgerät "Fame"
    Einfachste Bedienung: Die linke Drucktaste löst eine Farbmessung aus, deren Ergebnis in ca. 420 Farben bzw. Nuancen beschrieben wird. Die rechte Taste startet eine Vergleichsmessung. Angesagt wird hier nur, ob eine Abweichung zur ersten Messung besteht. Das vereinfacht das Sortieren paariger Sachen. Bei Dauerdruck auf die rechte Taste dient Fame als akustischer Lichtfinder. Kunststoffgehäuse, 100 x 55 x 24 mm, Batteriebetrieb (2 x R3), 4 Lautstärkestufen, Gewicht ca. 80 g.
         H 506  –  495,00 Euro

Besuchen Sie uns vom 13. bis 15. Mai 2009 auf der SightCity Frankfurt 2009 Sheraton Conference Center Frankfurt/Main, Flughafen, Stand C 7!

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift, auf DAISY-CD oder Hörkassette an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de


Blinden-und-Sehbehinderten-Verband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Die IPD präsentiert Ihnen JAWS 10 für 64 BIT ...

... auf der SightCity in Frankfurt/Main vom 13. bis 15. Mai 2009


Zukünftig können Sie mit JAWS 10 wieder alle Windows-Betriebssysteme wie gewohnt nutzen und auf die bewährte Stabilität, Funktionalität und Anwenderfreundlichkeit des Marktführers bauen!

Neu ist auch die Sapphire, die Vergrößerungslupe für unterwegs, die Sie auch an einem Monitor oder Fernseher betreiben können.

Natürlich zeigen wir Ihnen auch unsere bewährten Produkte wie die Braillezeilen von Freedom Scientific, den Pac Mate, das kompakte Lesesystem SARA, die Kamera-systeme von LVI und von Freedom Scientific und die Tiger Brailledrucker.

Besuchen Sie uns an unserem Gemeinschaftsstand mit Freedom Scientific und lassen Sie sich von uns beraten.

Ihre IPD GmbH
Tel.: 08 00 / 3 62 35 13 oder 05 11 / 9 36 30 90
Homepage: www.ipd-hannover.de

Aktuelle Informationen erhalten Sie mit dem E-Mail-Newsletter "dbsv-direkt" kostenlos

Ihr Abonnement können Sie selbst anmelden, indem Sie eine leere E-Mail ohne Betreff senden an join-dbsv-direkt@kbx.de

Die einzelnen Ausgaben von dbsv-direkt finden Sie auch auf der Web-Site des DBSV: www.dbsv.org/aktuelles/newsarchiv

AURA-HOTEL Saulgrub

Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

  • Kuren
  • Seminare
  • Urlaub

Unser Haus ist ganz auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen eingestellt.

Es erwarten Sie

  • vielseitiges Gäste- und Freizeitprogramm
  • Assistenz im Restaurant
  • Hallenbad und Sauna
  • Kegelbahn

Alte Römerstraße 41-43
82442 Saulgrub / Obb.
Tel.: 0 88 45 / 99 0
Fax: 0 88 45 / 9 91 21
www.aura-hotel.de
info@aura-hotel.de


Träger: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.


Fordern Sie unser aktuelles Programm an

Deutscher Hilfsmittelversand  –  Milestone 312

Handlich, einfach zu bedienen und mit viel Inhalt!

Die stark erweiterte Version der Vorgängermodelle bietet eine Menge neuer Funktionen durch die sehr starke Konfigurierbarkeit. Je nach Wunsch kann sie mit zusätzlichen Software-Optionen ausgestattet werden. "Milestone 312" (Basis) beinhaltet sämtliche Audio-Funktionen, Hörbuch (DAISY), Text-to-Speech, Sprachaufnahmen, Line-In-Aufnahmen, Wecker, Uhr.
    Preis 349,00 €, Best.-Nr. 202 0486.


Weitere Software-Optionen: Zuschaltung eines Radios (UKW)
    Preis 29,00 €, Best.-Nr. 202 0487.


Zuschaltung eines RFID-Lesers ("Speakout")
    Preis 109,00 €, Best.-Nr. 202 0488.
    Preis für alle 3 Komponenten: 460,00 €, Best.-Nr. 202 0489.


In der Entwicklung sind bereits sogenannte "Add-Ons" (aufsteckbare Hardwarezusätze). Nicht verändert wurde die Einfachheit der Bedienung des "Milestone" sowie das Gehäuse in Kreditkartengröße mit 5 Fronttasten.


Deutscher Hilfsmittelversand der Blista und des VzFB
VzFB
Bleekstraße 26, 30559 Hannover
Telefon (05 11) 9 54 65  –  32
Bestellservice (0 18 02) 25 83 12
E-Mail: v.vzfb@vzfb.de
Onlineshop/Internet: www.vzfb.de


Blista
Am Schlag 8, 35037 Marburg
Tel. (0 64 21) 60 60
E-Mail: info@blista.de
Internet: www.blista.de

Klasse!

Jann Schneider (26), blind ...
... arbeitet jetzt als Programmierer in einem internationalen IT-Unternehmen.


Berufsfördrungswerk Würzburg gGmbH
Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Fon: 0931 9001-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

Novotech

  • Lesephon®  –  USB
    Vorlesesystem für die Hosentasche  –  Einfach an den PC anstecken!
        UVP: nur 399 € zzgl. Versand
  • Sehbehindert? Vergrößerungssoftware
    ZoomText® auch als USB-Stift
  • High-Quality Sprachausgaben

Novotech GmbH
Kaltbrunner Str. 24, D-78476 Allensbach
Tel.: 07533-9321-0
Fax: 07533-9321-99
E-mail: mail@novotech-gmbh.de
www.novotech-gmbh.de


Bezug auch über unsere Vertriebspartner!

WESTDEUTSCHE BLINDENHÖRBÜCHEREI E.V.

Harkortstr. 9, 48163 Münster
www.wbh-online.de


Neu im Abonnement:

  • Das"ZEIT-Literatur-Magazin" erscheint viermal pro Jahr,
        Abo-Preis: 18,00 Euro.
  • "BRIGITTE woman" erscheint monatlich,
        Abo-Preis: 30,00 Euro.

Neue DAISY-Hausbücher bei der WBH:

  • 10. "Die Früchte der Gelassenheit"  –  Was ein Garten lehren kann von Pia Pera.
    Die Autorin nimmt Sie mit in ihren toskanischen Naturgarten, den sie mit viel Liebe und Geduld naturnah gestaltet hat.
    395 Min., Sprecherin: Sylvia Gräber,
         Preis: 9,90 Euro
  • 11. "Hunde füttern"  –  Einfach, lecker und gesund von Anna Lauckner.
    Ein Ratgeber rund um das leibliche Wohl unserer vierbeinigen Freunde.
    106 Min., Sprecherin: Lisa Bistrick,
         Preis: 9,90 Euro

Bestellen können Sie bei der
WBH unter
Tel.: 0251719901 oder per
E-Mail unter wbh@wbhonline.de


Bitte denken Sie an einen Nachweis über die Sehbehinderung, falls Sie nicht HörerIn der WBH sind.

SightCity Frankfurt 2009

13. bis 15. Mai 2009

SHERATON Hotel Frankfurt am Main

Wir freuen uns auf Sie!

Kommen Sie zur größten Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel in Deutschland!

  • Freier Eintritt für alle
  • Abholservice für sehgeschädigte Besucher von den Messebahnhöfen zu den Ausstellungsflächen
  • Hersteller präsentieren Neuheiten und Bewährtes für Sehbehinderte und Blinde

SightCity  –  Forum 2009

Das Vortrags- und Diskussions-Programm, ein Forum für Betroffene und Interessierte.

  • Erfahrungen von Betroffenen
  • BBWs und BFWs informieren über Arbeit, Ausbildung und Beruf
  • Weiterbildung für Ärzte und Heilberufe
  • medizinische Fachvorträge, Fortbildungsveranstaltungen und Podiumsdiskussionen zu sozialpolitischen Themen

Veranstaltungsort:
Hotel Sheraton, Frankfurt-Airport
Hugo-Eckener-Ring 15, 60549 Frankfurt a.M.

Kontakt:
SightCity Frankfurt, c/o Metec AG
Hasenbergstraße 31, D-70178 Stuttgart
Telefon: +49 (0) 711 6660318
Fax: +49 (0) 711 666033 3
E-Mail: info@sightcity.net
www.sightcity.net

So faszinierend ist Funktionalität!

BRAILLEX Trio  –  die Braillezeile mit einzigartiger Ergonomie

  • optimal positionierte Brailletastatur
  • 40-stellige Braillezeile für PCs
  • Schnittstelle für PDA und Telefon
  • Patentierte Navigationsleiste

Wir beraten sie gerne ausführlich! Rufen Sie uns am besten gleich an oder senden Sie uns eine E-Mail.

F.H. Papenmeier GmbH & Co.KG
Talweg 2, 58239 Schwerte
Telefon: 02304-946-0
E-Mail: info.reha@papenmeier.de
Internet: www.papenmeier.de

RTB

Verena Bentele

(27 Jahre, Paralympics-Siegerin Biathlon/Langlauf)

Blind und dennoch extrem mobil.

Wir zeigen ihr den richtigen Weg.


Akustik "Berlin"

  • Lautstärkeabhängige Regelung, den Wünschen von Benutzern und Anwohnern entsprechend
  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung
  • Gemäß den gängigen Richtlinien

Universell einsetzbar

Leichtere behindertengerechte Ausstattung der bestehenden Lichtsignalanlagen


Taster "Berlin"

  • Sensorfläche oder Mechanik
  • Verdeckte Anforderung (z.B. Verlängerung der Grünphase Zuschaltung des Blindensignals)
  • Vibrationsmodul zur taktilen Signalisierung
  • Variante Pilotton im Taster

Alle Informationen im Internet:
www.rtb-bl.de
Tel. + 49 0) 52 52-97 06 -0

Handy Tech

Handy Tech präsentiert die ultimativen Braillealleskönner: Voice Sense und Braille Sense Plus


Voice Sense

Voice Sense ist der kompakte, persönlich digitale Assistent (PDA) für Blinde. Voice Sense bietet eine Sprachausgabe, Brailletastatur, einen komfortablen Editor, E-Mail, Internet, Adressbuch, Planer, Kalender, Media Player, Radio (FM), Dateimanager, Datenbank-Manager, MSN-Messenger, Stoppuhr und Hilfefunktionen. Das Gerät verfügt zusätzlich über umfangreiche Multimedia-Funktionen wie DAISY Hörbuch-Abspielgerät, MP3-Player, Sprachaufnahme, drahtlose Internetverbindung (W-LAN, WiFi) und drahtlose Bluetooth®-Technologie.


Braille Sense Plus

Das Braille Sense Plus ist der große Bruder vom Voice Sense. Neben den Funktionen des Voice Sense verfügt Braille Sense Plus zusätzlich über eine 32-stellige Brailleausgabe, Brailleeingabetastatur sowie ein LCD-Display. Auf diesem LCD-Display können Sehende die Informationen von der Braillezeile lesen. Braille Sense Plus kann auch an einen handelsüblichen Monitor angeschlossen werden.


Beide Geräte können direkt in der praktischen Tragetasche mobil eingesetzt werden. Sie haben eine sehr leicht zu bedienende Menüstruktur und können Texte komfortabel in Kurzschrift wandeln. Mit der einzigartigen Kurzschriftrückübersetzung kann wiederum die Kurzschrift in Vollschrift gewandelt werden, damit die Sprachausgabe dies korrekt wiedergeben kann.


15 Jahre Handy Tech

Feiern Sie auf der SightCity vom 13. bis 15. Mai 2009 mit uns.

Der Handy Tech-Stand ist gefüllt mit Neuheiten:

Zugang zu Windows mit dem leistungsstarken Window-Eyes  –  Apple PC, dank VoiceOver nun auch mit Handy Tech Braille-Unterstützung  –  Plextalk PTX, der DAISY Player mit Netzwerkanschluss  –  PTP Mini-DAISY- Abspiel- und Aufnahmegerät  –  Mano, die elektronische Lupe  –  ZoomText mit Dualscreen-Funktion  –  Talks&Zooms 4.0 mit Daisy2Go und einzigartiger Brailleanbindung  –  Mobile Texterfassung mit dem KNFB-Reader-Version 6  –  Modular Evolution mit einzigartiger Framing Technologie basierend auf der patentierten ATC Technologie  –  Elite, der doppelseitige Grafik- und Braille-Drucker  –  NVDA, der kostenlose Screenreader nun dank Handy Tech mit Brailleunterstützung.


Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstraße 10, 72160 Horb-Nordstetten
Telefon 07451 5546-0
Fax 07451 5546-67
E-Mail info@handytech.de
www.handytech.de


Fil. Stuttgart:
Winfried Volz, Manuel Schunk
Tel. 0711 2202299-0
stuttgart@handytech.de

Fil. Köln:
Raphael Mader, Stefan Schäfer
Tel. 0221 921556-0
koeln@handytech.de

Fil. Marburg:
Martin Sopart, Dirk Adamski
Tel. 06421 690012-0
marburg@handytech.de

Fil. Lüneburg:
Ingo Reinke, Sascha Paul
Tel. 04131 699698-0
lueneburg@handytech.de

Hörfilm-Forum

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine


Fr, 01.05.09, 09.00 Uhr, ARD
Wer küsst schon einen Leguan?
D 2003, Fernsehfilm, 90 Min.


Fr, 01.05.09, 10.55 Uhr, MDR
Heimweh nach drüben
D 2007, Komödie, 90 Min.


Fr, 01.05.09, 14.45 Uhr, ZDF
Und Tschüss, Ihr Lieben
D 2003, Komödie, 90 Min.


Fr, 01.05.09, 21.45 Uhr, WDR
Tatort: Trittbrettfahrer
D 2000, Krimi, 90 Min.


Fr, 01.05.09, 01.30 Uhr, ARD
Miss Marple: Vier Frauen und ein Mord
GB 1963, Spielfilm, 85 Min.


Fr, 01.05.09, 03.00 Uhr, ARD
Miss Marple: Mörder Ahoi
GB 1964, Krimi, 90 Min.


Sa, 02.05.09, 02.30 Uhr, ZDF
Im Zeichen der Schlange
S 1988, Krimi, 103 Min.


Mo, 04.05.09, 17.55 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Das Schwert des Samurai
D 2006, Krimiserie, 45 Min.


Di, 05.05.09, 20.15 Uhr, 3sat
Der Letzte macht das Licht aus
D 2005, Komödie, 86 Min.


Mi, 06.05.09, 09.55 Uhr, arte
Blindsight
GB 2006, Dokumentarfilm, 104 Min.


Mi, 06.05.09, 21.45, BR
Annas zweite Chance
D/AT 2009, Drama, 88 Min.


Mi, 06.05.09, 22.05 Uhr, MDR
Polizeiruf 110: Verstoßen
D 2006, Krimi, 90 Min.


Do, 07.05.09, 17.50 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Einsamer Wolf
D 2001, Krimiserie, 55 Min.


Do, 07.05.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Todesspiel
D 1992, Krimiserie, 55 Min.


Do, 07.05.09, 00.35 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Einsamer Wolf
D 2001, Krimiserie, 55 Min.


Sa, 09.05.09, 23.00 Uhr, BR
Marias letzte Reise
D 2004, Drama, 89 Min.


So, 10.05.09, 11.00 Uhr, MDR
Der Reserveheld
DDR 1965, Komödie, 80 Min.


Mo, 11.5.09, 17.55 Uhr, ZDF
SOKO 5113: High Society
D 2007, Krimiserie, 45 Min.


Di, 12.5.2009, 20.15 Uhr, SWR
Tatort: Bienzle und der Mord im Park
D 1995, Krimi, 90 Min.


Mi, 13.05.09, 11.30 Uhr, 3sat
Eine ungewöhnliche Entführung
DK 1988, Drama, 99 Min.


Mi, 13.05.09, 22.05 Uhr, MDR
Polizeiruf 110: Der Spieler
D 2002, Krimi, 90 Min.


Do, 14.5.09, 17.50 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Jagdfieber
D 2001, Krimiserie, 55 Min.


Do, 14.05.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Helens Geheimnisse
D 1991, Krimiserie, 55 Min.


Fr, 15.05.09, 20.15 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Im Koma
D 2002, Krimiserie, 55 Min.


Sa, 16.05.09, 22.00 Uhr, MDR
Wunschfilm  –  Die Akte
USA 1993, Politthriller, 135 Min.


So, 17.05.09, 20.15 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Der Tod und das Mädchen
D 2009, Krimi, 90 Min.


So, 17.05.09, 23.15 Uhr, BR
Marnie
USA 1964, Thriller, 124 Min.


Mo, 18.05.09, 17.55 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Tod nach Dienstschluss
D 2007, Krimiserie, 45 Min.


Di, 19.05.09, 23.35 Uhr, BR
Caché AT/F/D 2005, Thriller, 115 Min.


Do, 21.05.09, 10.55 Uhr, MDR
Der (wirklich) allerletzte Streich der Olsenbande
DK 1998, Komödie, 93 Min.


Do, 21.05.09, 17.50 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Ein Schändlicher Plan
D 2001, Krimiserie, 55 Min.


Fr, 22.05.09, 20.15 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Der verlorene Vater
D 2001, Krimiserie, 55 Min.


Fr, 22.05.09, 21.45 Uhr, WDR
Tatort: Der Frauenflüsterer
D 2005, Krimi, 90 Min.


Mo, 25.05.09, 17.55 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Ein Leben für die Kunst
D 2007, Krimiserie, 45 Min.


Di, 26.05.09, 20.15 Uhr, 3sat
Mein Vater und ich
D 2004, Tragikomödie, 90 Min.


Di, 26.05.09, 21.45 Uhr, BR
Tatort: Der Teufel vom Berg
D 2005, Krimi, 90 Min.


Mi, 27.5.09, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Abseits
D 2004, Krimi, 90 Min.


Do, 28.05.09, 17.50 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Nur eine Nacht
D 1997, Krimiserie, 55 Min.


Do, 28.05.09, 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante: Auf der Flucht
D 2007, Krimiserie, 43 Min.


Do, 28.05.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Härter als Glas
D 1992, Krimiserie, 55 Min.


Fr, 29.05.09, 20.15 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Schulschluss
D 2001, Krimiserie, 55 Min.


Sa, 30.05.09, 12.03 Uhr, ARD
Winnetou (I)
D/F/I/YU 1963, Abenteuerfilm, 97 Min.


Sa, 30.05.09, 09.55 Uhr, MDR
Bibi Blocksberg
D 2002, Kinderfilm, 102 Min.


So, 31.05.09, 15.45 Uhr, ARD
Der Hauptmann von Köpenick
D 1956, Spielfilm, 90 Min.


So, 31.05.09, 20.00 Uhr, SF 1
Geld und Geist
CH 1964, Spielfilm, 97 Min.


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