Gegenwart Ausgabe 06/2013

"Die Gegenwart" Heft 06/2013

Inhaltsverzeichnis Heft 06/2013

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

Im Gespräch:

DBSV-Verwaltungsrat Frühjahr 2013

DBSV-Nachrichten:

Woche des Sehens 2013

Kurzinfo: Die Woche des Sehens unterstützt Ihre Aktion!

Meldungen

In Sachsen-Anhalt stehen die Zeichen auf Blindengeldkampf

Filmförderungsanstalt fördert nur noch barrierefreie Filme

Überarbeiteter Gesetzesentwurf zur Sozialen Teilhabe vorgestellt

DIN-Norm mit Empfehlung für sehbehindertenfreundliche Schriftarten

In Arbeit: DIN-Norm zu taktiler Beschriftung

Startklar: Beratung in Senioreneinrichtungen an der Lübecker Bucht

Wechsel in der Leitung des GFTB

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Thema: Navigation

Unterwegs mit Steffi

Erst Langstock, dann Smartphone

Von Tür zu Tür

m4guide

InMoBS

BusID

Ways4all

Es kommt auf jede Laterne an

"Technik darf nicht belasten, sie muss entlasten"

Termine & Tipps:

Termine

1. Deutschland-Cup im Luftgewehrschießen

Notwendige Diagnostik und pragmatische Therapie

2. IBIS-Cup in Duisburg

11. Sommerfest in Georgenthal

Tanz-Festival im Sauerland

Selbstverteidigung für Sehbehinderte

DBSV-Veranstaltungen

Musikwoche für junge Leute

Tipps

Irokesen-Ausstellung mit Tastführung

Tastmodell der Marburger Synagoge

Wanderweg für Blinde auf Mallorca

Forum:

NVDA  –  eine Alternative zu kommerziellen Screenreadern?

Medien mogeln gerne

Barrierefreies Fernsehen beweist sich im Detail

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Fokus:

Wenn es nur das schlechte Sehen wäre ...

Kurzinfo: Sehbehindertentag 2013

Panorama:

Politik

Schleswig-Holstein tritt "Koalition gegen Diskriminierung" bei

Projekte

"BIT inklusiv": Berufliche Teilhabe durch barrierefreie Informationstechnik fördern

Sportprojekt zur Förderung beruflicher Teilhabe auf gutem Weg

Beruf

BFW Mainz schreibt neuen Osteopathie-Kurs aus

Sport

Deutsche Meisterin im Showdown bestätigt

Auszeichnungen

Inklusiver Gemäldeführer gewinnt Preise

AURA-HOTELS: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

"Ich bin nur blind"

Service | Testlabor:

Bügeln mit Dampf

Medien:

Bücher

Braille-Seasons  –  Bücher für junge Leute

Bettler und Hase

Shakespeares London für 5 Schilling am Tag

Das Zimmer

Die Geschichte von Taizé

Sokops Rache

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Hörfilme

Die Wand

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Rätsel:

Juni-Rätsel

Lösung des Mai-Rätsels

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Suche

Partnersuche

Verschiedenes

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Colection

Kleiner, leichter, schlauer!

"Captain-Handicap"

Bildungsreise nach Rom

BIT-Zentrum des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e.V.

Braunschweiger BlindenHilfsmittelVersand

Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte

Gaudio-Braille

Aura Pension "Brockenblick"

AASB Maria Seidling

Marland GmbH

LHZ  –  Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Berufsförderungswerk Würzburg

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

RTB

Second Sight

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
Eine alte Dame sitzt über ein Buch gebeugt an einem Tisch, den Betrachter freundlich anlächelnd. In der einen Hand hält sie eine beleuchtete Leselupe, mit der anderen fixiert sie das Buch. Im Alter treten neben Sehproblemen oft weitere Erkrankungen auf. Welche gefährlichen Wechselwirkungen sich daraus ergeben können, lesen Sie unter "Fokus".


Rückseite:
Blindheit und Kunst: "Die Wasserträgerin" (1929), unbekannter Künstler
Bildbeschreibung: Eine Frau in einem bodenlangen, dunklen Gewand mit einem weißen Tuch, das ihre Haare bedeckt, schreitet durch eine Steppenlandschaft. Ihr aufrechter Gang, der gestreckte Hals und die geschlossenen Augen lassen sie anmutig, fast wie eine Heilige, wirken. In der einen Hand hält sie einen langen Stock, in der anderen einen großen, bauchigen Wasserkrug. Der steinige Weg führt an einem Blumenfeld vorbei.
        Reproduktion aus dem Buch "Blindheit und Kunst" von Günter Mosel:
        Eine Reihe in Zusammenarbeit mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
67. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung der Projekte:

  • "Blickpunkt Auge" (BPA) und
  • "Sicherung der Qualität der Blindenführhundeausbildung und der Weiterbildung von Gespannprüfern in Deutschland"

Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Idee ist so alt wie die Navigationssysteme selbst: Wenn man sich im Auto per Ansage sicher ans Ziel lotsen lassen kann, dann müssten doch auch blinde und sehbehinderte Menschen zu Fuß davon profitieren können. Das Problem ist nur: Die Kartendaten sind zu ungenau. Doch die Zeichen stehen auf Zukunft. Seit einiger Zeit befasst sich die Wissenschaft mit der lückenlosen Navigation für alle. Die Politik ist mit viel Geld und der DBSV mit seinem Expertenwissen dabei. In ihrem Schwerpunkt gibt die "Gegenwart" Einblicke ins Forschungslabor und verbreitet durchaus Optimismus. Denn Langstock und Führhund dürften bald einen neuen Partner haben: das Smartphone als Schlüssel zu mehr Mobilität.

Am 6. Juni ist Sehbehindertentag. Der DBSV nimmt diesmal ältere Menschen in den Blick, die nicht nur von Sehproblemen, sondern auch von anderen altersbedingten Erkrankungen betroffen sind. Welchen besonderen Risiken diese Menschen ausgesetzt sind, wie sehr ihre  –  nicht nur ärztliche  –  Versorgung im Argen liegt und welcher Handlungsbedarf sich daraus ableiten lässt, darüber schreibt ein Tübinger Netzhautspezialist in einem Gastbeitrag.

Und schließlich scheint der Blindengeldkampf in die nächste Runde zu gehen. Die Landesregierung Sachsen-Anhalt droht mit einer Kürzung des Nachteilsausgleichs um ein Drittel und ruft damit die ganze Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe auf den Plan. Haushaltsdefizite gegen den Teilhabeanspruch behinderter Menschen auszuspielen  –  das passt nicht ins Zeitalter der UN-Behindertenrechtskonvention, so die einhellige Meinung beim DBSV-Verwaltungsrat.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

Im Gespräch:

DBSV-Verwaltungsrat Frühjahr 2013

Angriffslustig haben sich die Delegierten des DBSV-Verwaltungsrats gezeigt, als es um die Pläne der Landesregierung Sachsen-Anhalt ging, das dortige Blindengeld um ein Drittel zu kürzen. Im "Gegenwart"-Interview greift DBSV-Vizepräsident Hans-Werner Lange einige Schlaglichter der Kasseler Sitzung vom 3. Mai heraus  –  vom Jahresabschluss 2012 über die Wahlprüfsteine zu den Bundestagswahlen 2013 bis zum Verbandstag 2014.

Interview: Irene Klein  


Herr Lange, das Jubiläumsjahr 2012 war ein Jahr mit besonderen Belastungen. Trotzdem hat das DBSV-Präsidium dem Verwaltungsrat einen Jahresabschluss mit einem positiven Ergebnis vorlegen können. Wie ist dieses Kunststück gelungen?

Das hat damit zu tun, dass es uns gelungen ist, gerade im Jahr 2012 viele ausstehende Förderungen von der Aktion Mensch und von anderen Förderinstituten zu realisieren. Das heißt, die Förderungen sind nicht nur bewilligt worden, sondern konnten auch abgerechnet werden. Das hat zu einem Jahresüberschuss von rund 230.000 Euro geführt. Wenn wir aber nur den Kernhaushalt betrachten und die Projekte außen vor lassen, dann würden wir ein Minus von etwa 100.000 Euro schreiben. Das liegt in dem Plan, den wir aufgestellt haben, um die Finanzsituation des DBSV nachhaltig zu konsolidieren. Die äußeren Umstände haben also dazu geführt, dass wir wieder eine gewisse Eigenkapitalquote erreicht haben und damit genügend Liquidität haben, um die Arbeit des DBSV für ein halbes oder dreiviertel Jahr zu sichern. Das gibt der Geschäftsführung mehr Spielraum, um Projekte in Gang zu setzen, denn dabei muss sie immer in Vorleistung treten. Insgesamt können wir ein Stückchen sicherer in die Zukunft schauen. Aber das Jahr 2013 wird die Sondereffekte, die wir durch die erhöhte Bewilligungssituation in 2012 hatten, nicht wieder aufweisen. Insofern wird das Präsidium das Jahr 2013 genauso umsichtig und sparsam angehen müssen wie das Jahr 2012.


Noch einmal zum Jubiläum: Veranstaltungen wie das Festival sind ja finanziell kein Pappenstiel. Wie ist es gelungen, diese großen Projekte zu realisieren?

Es ist gelungen, von der Aktion Mensch zeitnah eine Bewilligung zu bekommen, so dass wir die entsprechenden Mittel zur Verfügung hatten. Darüber hinaus haben sich andere Sponsoren, wie zum Beispiel Bayer, an der Durchführung des Festivals beteiligt. Und nicht zuletzt sind einige Landesverbände kräftig in die Bresche gesprungen. So haben die Berliner und die Niedersachsen zusammen rund 70.000 Euro zur Verfügung gestellt. Damit konnte das Festival letztlich finanziert werden. Und man muss wirklich sagen: Was die Menschen an diesen drei tollen Tagen in Berlin erleben konnten, war den Aufwand allemal wert.


Drei Jahre der laufenden Amtsperiode des DBSV-Präsidiums sind vorüber. Damit ist es an der Zeit, den nächsten Verbandstag vorzubereiten. Wie ist der Stand der Planungen?

Das Präsidium hat zur Vorbereitung des Verbandstages eine kleine Arbeitsgruppe gebildet, die nun noch um weitere Mitglieder des Verwaltungsrats ergänzt wird. Wir wollen zu einzelnen Fragen, die uns in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe interessieren, die Basis beteiligen. Wir wollen wissen: Wie steht ihr zu bestimmten Aspekten der Barrierefreiheit, zu bestimmten Varianten der Mobilität, zur Idee eines Teilhabegesetzes oder auch zur internen Weiterentwicklung unserer Organisation? Ich nenne nur den Begriff "Mitgliederschwund". Wie können wir es schaffen, Menschen noch besser als bisher an unsere Organisationen zu binden? Zu solchen Fragen wird es wieder Arbeitsgruppen geben, wahrscheinlich fünf an der Zahl. Diese Arbeitsgruppen haben sich bei den letzten Verbandstagen sehr bewährt. Denn was dort erarbeitet wird, hat ganz erhebliche Auswirkungen auf die Arbeit des nächsten Präsidiums. Es ist wirklich die beste Möglichkeit, um die Landesverbände und ihre Delegierten die Arbeit auf Bundesebene mitgestalten zu lassen. Darüber hinaus werden wir wieder einen öffentlichen Teil haben. Dabei ist schon heute klar, dass das Teilhabegeld als Erweiterung der Nachteilsausgleiche einen großen Stellenwert bekommen wird. Wichtig ist aber neben all diesen politischen Fragen, dass sich 200 betroffene Menschen auch abseits des Tagungsprogramms austauschen können: Wie sind die Lebensverhältnisse in den einzelnen Bundesländern? Was tut sich, mit welchen Veränderungen ist zu rechnen? Der Austausch bei den Verbandstagen hat mindestens eine ebenso große Bedeutung wie die politische Auseinandersetzung.


Der Blindengeldkampf scheint in die nächste Runde zu gehen. Die Landesregierung Sachsen-Anhalt droht ab 2014 mit einer Kürzung um ein Drittel. Wie hat der Verwaltungsrat auf diese Pläne reagiert?

Wir haben eine Resolution verabschiedet, die das Vorgehen des Landes Sachsen-Anhalt verurteilt. Wir fordern das Land auf, die Spirale des ständigen Absenkens der Leistungen für blinde Menschen endlich zu stoppen. Was wir über die bisherigen Gespräche mit dem Ministerpräsidenten und anderen Verantwortlichen von der Vorsitzenden des Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes Sachsen-Anhalt gehört haben, wirft die Frage auf, ob von der Politik überhaupt verstanden worden ist, was das Blindengeld als Nachteilsausgleich bewirkt. Wenn man fragt, warum die Menschen in Niedersachsen oder Brandenburg mit weniger Geld auskommen als die Sachsen-Anhaltiner, dann geht das völlig am Thema vorbei. Auch in Sachsen-Anhalt geht es um einen Nachteilsausgleich, der die Benachteiligungen angemessen ausgleichen muss. Das tun 350 Euro sehr ungenügend und das tun die sehr viel geringeren Beträge in Niedersachsen oder Brandenburg, die rein fiskalischen Erwägungen geschuldet sind und mit einer bedarfsorientierten Festlegung überhaupt nichts zu tun haben, noch viel weniger. Der Verwaltungsrat hat seine geschlossene Solidarität signalisiert. Wenn es nötig wird, sind wir bereit, auch in Magdeburg auf die Straße zu gehen.


Im Vorfeld von Bundestagswahlen ist es im Verbändebereich üblich, so genannte Wahlprüfsteine zu veröffentlichen, um den Politikern auf den Zahn zu fühlen. Das Problem dabei ist nur, dass dies sehr viele Verbände tun und man droht, im Chor der vielen Stimmen unterzugehen. Warum hat sich der DBSV dennoch dazu entschlossen, auch in diesem Jahr wieder Wahlprüfsteine herauszugeben?

Ja, es stimmt schon. Wenn ich mir überlege, wie viele Behindertenorganisationen es gibt, wie viele Sozialverbände, wie viele Verbände der freien Wohlfahrtspflege, dann kann ich mir vorstellen, dass es Hunderte von Wahlprüfsteinen geben wird. Auf der anderen Seite entwickeln wir natürlich solche Wahlprüfsteine, die insbesondere den Lebensbereich blinder und sehbehinderter Menschen betreffen. Da wird es um die Weiterentwicklung der Nachteilsausgleiche in Richtung Teilhabegeld gehen, um die Anerkennung des neuen Merkzeichens "Tbl", das mit entsprechenden Leistungen für taubblinde Menschen verbunden werden muss, oder es wird um inklusive Bildung im weitesten Sinne gehen, um die Chancen blinder und sehbehinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Ich denke, dass wir es der Basis schuldig sind, diese Fragen zu stellen. Und es gibt immer wieder Politiker, die nicht die üblichen Antworten ihrer Fraktion geben, sondern gesprächsbereit sind und sich unserer Themen annehmen. Wenn es uns gelingt, dass der eine oder andere Politiker etwas besser versteht, wie die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen in der heutigen Zeit aussehen oder was Politik tun muss, damit Inklusion, gesellschaftliche Teilhabe, selbstbestimmtes Leben auch für diesen Personenkreis ein Stückchen realistischer wird, dann haben Wahlprüfsteine durchaus noch ihren Sinn.


Dazu ein Bild: Blickt schon auf den nächsten Verbandstag voraus: DBSV-Vizepräsident Hans-Werner Lange


Info:

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.

DBSV-Nachrichten:

Woche des Sehens 2013

"Einblick gewinnen!" heißt es bei der diesjährigen Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober. Unter diesem Motto machen Augenärzte, Selbsthilfeorganisationen und internationale Hilfswerke bundesweit auf die Bedeutung guten Sehvermögens, die Ursachen vermeidbarer Blindheit und die Lage blinder und sehbehinderter Menschen weltweit aufmerksam. Die Schirmherrschaft der Aufklärungskampagne übernimmt erneut die Fernsehjournalistin Gundula Gause.


Einblick für jeden mit Hilfe vieler

Die Woche des Sehens möchte nicht nur, dass Blindheit verstanden und verhütet wird, sondern auch, dass Interessierte sich aktiv beteiligen. Als Aufklärungskampagne begrüßt sie die Teilnahme engagierter Menschen, die die Ziele der Aktionswoche zu ihren eigenen machen. Mit der Organisation von Veranstaltungen  –  ob groß oder klein  –  und eigenen Beiträgen kann jeder mitwirken und helfen, einer breiten Öffentlichkeit Einblick zu gewähren.


Einblick gewinnen  –  in den Alltag sehbehinderter und blinder Menschen!

Sie kochen, lesen, sind ehrenamtlich engagiert, arbeiten im Büro oder lernen im Hörsaal  –  sehbehinderte und blinde Menschen bewältigen mehr als nur ihren Alltag, doch vieles davon kann sich ein sehender Mensch nicht vorstellen. Zu erleben, wie Menschen mit Seheinschränkung Herausforderungen meistern, hilft verstehen. Die Selbsthilfeorganisationen öffnen während der Woche des Sehens Türen: in Wohnzimmer, Bildung, Beruf und die Freizeit Betroffener.

Der Öffentlichkeit und den Medien bietet die Selbsthilfe in der Woche des Sehens eine breite Palette: Sehbehinderte und blinde Menschen präsentieren Alltagstricks und Hilfsmittel, Fachleute liefern Hintergrundinformationen, Experten stellen bei Telefonaktionen ihr Wissen zur Verfügung. Und natürlich bietet es sich an, speziell auf Senioren zuzugehen, die besonders häufig mit schwächer werdenden Augen zu kämpfen haben.


Einblick gewinnen  –  Durchblick behalten!

Augenkrankheiten wie Katarakt (Grauer Star), Glaukom (Grüner Star), Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD) oder Diabetische Retinopathie betreffen heute schon über 13 Millionen Menschen in Deutschland. Durch den demografischen Wandel steigt vor allem die Zahl altersbedingter Augenerkrankungen, die daher eine hohe gesellschaftliche Relevanz haben.

Umso wichtiger sind Früherkennungsuntersuchungen, mit deren Hilfe Augenärzte Krankheiten feststellen und rechtzeitig behandeln können, bevor die Patienten selbst erste Symptome wahrnehmen. Aus diesem Grund raten die Augenärzte in Deutschland vor allem Menschen ab 40 Jahren während der Woche des Sehens: "Einblick gewinnen  –  Durchblick behalten!"


Einblick gewinnen  –  weltweit Erfolge sehen!

Die Augenerkrankung Katarakt (Grauer Star) ist nicht nur in Deutschland, sondern besonders in Entwicklungsländern weit verbreitet. Hierzulande wird sie meist frühzeitig operiert, in Afrika hingegen ist sie die häufigste Ursache für Blindheit. Die Menschen wissen oft nicht, dass ihnen eine Operation helfen kann oder sie können sich die Behandlung nicht leisten. Gleichzeitig führt Blindheit in Entwicklungsländern fast immer zu Armut.

Eine Operation am Grauen Star dauert gerade einmal 15 Minuten und kann ein Leben verändern. Plötzlich wieder sehen zu können, ist ein Geschenk und für die Arbeit der internationalen Hilfswerke ein großer Erfolg. "Einblick gewinnen  –  weltweit Erfolge sehen!" lautet deshalb das Motto der Hilfswerke während der Woche des Sehens 2013.


Partner der Woche des Sehens 2013

Die Woche des Sehens ist eine gemeinsame Kampagne der Christoffel-Blindenmission, des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes, des Berufsverbandes der Augenärzte, des Deutschen Komitees zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der PRO RETINA Deutschland.

Patrick Taube
Pressesprecher der Woche des Sehens


Dazu ein Bild:
Beschreibung des Titelmotivs der Woche des Sehens 2013: Ein weißes Plakat ist im oberen Drittel von links nach rechts aufgerissen. Durch den entstandenen Schlitz blickt das rechte Auge einer Frau. Ihre Iris ist grün und findet in einer gelben Fläche am rechten Bildrand einen farblichen Gegenpol. Es entsteht der Eindruck, als würde die Frau neugierig den Betrachter beobachten und einen "Einblick gewinnen" wollen.



Kurzinfo: Die Woche des Sehens unterstützt Ihre Aktion!

Sie möchten aktiv dazu beitragen, dass Blindheit verstanden und verhütet wird? Ob Hörfilm-Präsentation, Fachvorträge, Ausstellungen, Schulaktionen oder ein Tag der offenen Tür  –  die Woche des Sehens unterstützt Sie gern mit kostenlosen Materialien oder finanzieller Förderung.

Mehr Infos unter
www.woche-des-sehens.de/fuer-veranstalter

oder bei
Carolina Barrera
Tel.: 0 30 / 28 53 87-280
E-Mail: c.barrera@woche-des-sehens.de

Meldungen

In Sachsen-Anhalt stehen die Zeichen auf Blindengeldkampf

Das Blindengeld in Sachsen-Anhalt steht auf dem Prüfstand. Die Landesregierung beabsichtigt, den Nachteilsausgleich für sinnesbehinderte Menschen ab 2014 um ein Drittel zu kürzen. Die vorliegende Finanzplanung reicht bis ins Jahr 2020 und folgt einem strikten Sparkurs. Nach einer Haushaltsklausur des Kabinetts im Mai wird der Entwurf für den Haushalt 2014 erarbeitet und in den Landtag eingebracht.

Der Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt (BSVSA) ist unmittelbar nach Bekanntgabe der Kürzungspläne an die Öffentlichkeit getreten, um die Landesregierung aufs Schärfste zu kritisieren. "Es passt nicht zu den Bekenntnissen des Landes zur UN-Behindertenrechtskonvention und zu einer inklusiven Gesellschaft, wenn bei notwendigen Einsparungen im Haushalt immer zuerst bei den Nachteilsausgleichen für Menschen mit Behinderungen gespart werden soll", erklärt Christel Pildner, Landesvorsitzende des Verbandes, in einer Presseerklärung.

In einem kurzfristig anberaumten Gespräch hatten Verbandsvertreter am 17. April Gelegenheit zu einem Meinungsaustausch mit Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Parallel hat der BSVSA alle Bundestagskandidaten der CDU und SPD in Sachsen-Anhalt sowie alle Landtagsabgeordneten angeschrieben und dringend um Unterstützung gebeten, um drastische Einschnitte in der Lebensführung der Betroffenen zu vermeiden. Über eine Unterschriftenaktion hat auch jeder Einzelne die Möglichkeit, sich mit den blinden Menschen in Sachsen-Anhalt solidarisch zu erklären und gegen die Kürzungspläne zu protestieren. Selbstverständlich weiß der BSVSA bei all seinen Aktivitäten die ganze Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe hinter sich. Der DBSV-Verwaltungsrat hat die Resolution "Gegen Abwärtsspirale beim Blindengeld" am 3. Mai einstimmig angenommen (siehe Interview Irene Klein - Hans-Werner Lange). Darin wird die Landesregierung aufgefordert, ihre Kürzungspläne zurückzunehmen und sich für ein bundeseinheitliches Teilhabegesetz einzusetzen.

Im Bundesvergleich nimmt Sachsen-Anhalt in Bezug auf die Höhe des Blindengeldes einen Platz im unteren Mittelfeld ein. Der Nachteilsausgleich beträgt derzeit monatlich 350 Euro, hochgradig sehbehinderte und gehörlose Menschen erhalten 41 Euro. Die geplante Kürzung würde den Haushalt um etwa fünf Millionen Euro entlasten, was sich auf die Haushaltssanierung nur minimal auswirkt.


Dazu ein Bild: Mobilisiert zum Blindengeldkampf: BSVSA-Landesvorsitzende Christel Pildner


Info:

Wollen Sie sich an der Unterschriftenaktion des BSVSA beteiligen? Dann laden Sie sich das PDF von der Webseite www.bsvsa.org/unterschriftsaktion_bsvsa_2013.pdf herunter oder nehmen Sie Kontakt mit der Geschäftsstelle in Magdeburg auf,

Tel.: 03 91 / 2 89 62-39
E-Mail: info@bsvsa.org

Filmförderungsanstalt fördert nur noch barrierefreie Filme

Mit öffentlichen Geldern geförderte Filme ohne Audiodeskription gehören in Deutschland der Vergangenheit an, zumindest wenn der Antrag auf Förderung nach dem 1. Mai 2013 gestellt wird. Denn seit diesem Datum gelten bei der Filmförderungsanstalt (FFA), die die Herstellung von Kinofilmen aller Genres unterstützt und damit in staatlichem Auftrag den deutschen Film stärkt, neue Richtlinien. Demnach können nur noch barrierefreie Filme gefördert werden, die mit Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Menschen sowie mit Untertitelung für hörgeschädigte Menschen ausgestattet sind. War Barrierefreiheit bisher eines von vielen Förderkriterien, die nicht alle zu erfüllen waren, ist sie nun zu einem Ausschlusskriterium geworden.

Mit der Richtlinienänderung der FFA hat der DBSV einen wichtigen politischen Erfolg errungen. "Unser langjähriges Engagement für mehr Hörfilme zahlt sich endlich aus", freut sich DBSV-Präsidentin Renate Reymann. Angestoßen von Claudia Roth, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen und Jurymitglied des Deutschen Hörfilmpreises, hatte sich der Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages einstimmig dafür ausgesprochen, das barrierefreie Filmangebot umfassend auszuweiten. Bei der Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises 2012 zeigte auch Kulturstaatsminister Bernd Neumann Flagge und regte bei der Filmförderungsanstalt eine Richtlinienänderung gemäß UN-Behindertenrechtskonvention an. Diese konnte nun im Vorgriff auf die Novelle des Filmfördergesetzes in Kraft treten.

"Bei aller Freude über die aktuellen Entwicklungen bleiben Wünsche offen", fährt Reymann fort und nennt die Ausstattung alter Filmbestände mit Audiodeskription und Untertiteln sowie den barrierefreien Zugang zu Kinos. Die Politik scheint sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein. Jedenfalls erklärte Angelika Krüger-Leißner (SPD), stellvertretende Vorsitzende des Kulturausschusses, bei der Verleihung des diesjährigen Deutschen Hörfilmpreises, sich im Zuge der Digitalisierung für diese Themen einsetzen zu wollen.

Der Deutsche Filmförderfonds (DFF), der in den Zuständigkeitsbereich des Kulturstaatsministers fällt, war der Filmförderungsanstalt zuvorgekommen. Bereits seit dem 1. Januar 2013 werden Fördermittel aus dem Fonds nur noch unter der Bedingung vergeben, dass die Filme mit barrierefreien Fassungen für seh- und hörbehinderte Menschen hergestellt werden.

Überarbeiteter Gesetzesentwurf zur Sozialen Teilhabe vorgestellt

Das Forum behinderter Juristinnen und Juristen (FbJJ) hat seinen Gesetzesentwurf zur Sozialen Teilhabe fertiggestellt. Die erste Fassung war bereits vor zwei Jahren auf großes Interesse gestoßen, denn sie läutet einen Paradigmenwechsel in der Behindertenpolitik ein: Die Teilhabeleistungen sollen aus der Sozialhilfe herausgelöst und in einen Teilhabeanspruch im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention umgewandelt werden (vgl. "Gegenwart" 7-8/2011).

"Behinderte Menschen, die auf intensive Unterstützung durch persönliche Assistenz angewiesen sind, werden arm gemacht", weiß Richterin Nancy Poser aus Trier aus eigener Erfahrung. "Ich bin berufstätig, aber wegen meines Unterstützungsbedarfs im Alltag kann ich nicht mehr als 2.600 Euro ansparen. Alles darüber hinaus muss ich an das Sozialamt abgeben." Ähnliches gilt zum Beispiel für die Bewilligung von Elternassistenz oder eines Trainings in Lebenspraktischen Fähigkeiten. Im Gegensatz zu den aktuellen gesetzlichen Vorgaben sieht der Entwurf des FbJJ daher vor, dass behinderungsbedingt notwendige Leistungen zur sozialen Teilhabe, einschließlich eines Teilhabegeldes, künftig einkommens- und vermögensunabhängig gewährt werden.

In den überarbeiteten Entwurf, der am 3. Mai in Bremen präsentiert wurde, haben die Verfasser Anregungen aus Verbänden und Parteien aufgenommen. Außerdem ist der Text um eine ausführliche Begründung ergänzt worden. Damit stehen jetzt Argumentationshilfen zur Verfügung, um im politischen Kontext für das Gesetz zu werben.

"Wir freuen uns über den vorliegenden Entwurf eines Gesetzes zur Soziale Teilhabe", erklärt DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke. "Der DBSV hat das Forum behinderter Juristinnen und Juristen von Anfang an dabei unterstützt, diesen Gegenentwurf zum jetzigen System zu erarbeiten. Wir erwarten, dass Bund und Länder den Entwurf aufgreifen, um nach den Bundestagswahlen wie angekündigt ein Bundesleistungsgesetz zu schaffen."

DIN-Norm mit Empfehlung für sehbehindertenfreundliche Schriftarten

Die DIN 1450, die die Leserlichkeit von Schriften regelt, ist im April aktualisiert worden. Als ideal  –  sowohl für Beschriftungen im öffentlichen Raum als auch für Texte in Printprodukten  –  benennt die Norm Schriften der serifenlosen Linear-Antiqua mit Renaissance-Charakter, wie "Verdana", "Calibri", "Neue Frutiger" und "Myriad". Erstmals wird im Normtext die Eignung der Schriftarten für sehbehinderte Menschen explizit bestätigt.

Der DBSV hatte 2007 die Überarbeitung der Norm DIN 1450:1993-07 beantragt. Bei der Neufassung wurden die Anforderungen einer älter werdenden Bevölkerung an die Lesbarkeit besonders berücksichtigt. Da es hier Übereinstimmungen mit den Bedürfnissen sehbehinderter Menschen gibt, entstand eine Norm, auf die Vertreter von Menschen mit Seheinschränkung in künftigen Forderungen Bezug nehmen können.

In Arbeit: DIN-Norm zu taktiler Beschriftung

Ende März wurde der Entwurf zur DIN 32986 "Taktile Schriften  –  Anbringung von Braille- und erhabener Profilschrift" veröffentlicht. Damit wurde auf einen Antrag des DBSV reagiert, der die Notwendigkeit einer bundesweiten Regelung darstellte. Die Norm soll eine einheitliche Umsetzung taktiler Beschriftungen im öffentlichen Raum voranbringen, um Informationen für Menschen mit Seheinschränkung im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention leichter zugänglich zu machen. Zur Erarbeitung des Normentwurfs schlossen sich unter der Leitung von Dr. Klaus Behling vom DBSV Vertreter der Mobilitätszentren, der Hersteller von Informationssystemen sowie der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe in einer Arbeitsgruppe zusammen.

Anwendungsbereiche der DIN 32986 sind im Innen- und Außenbereich unter anderem Beschriftungen von Handläufen, Türen, Aufzugtableaus sowie Piktogramme. Diese Beschriftungen sind für Menschen mit Seheinschränkung nur optimal nutzbar, wenn sie taktil leicht erfassbar und einheitlich auffindbar sind.

Mit der Veröffentlichung der Norm ist im Herbst 2013 nach dem Einspruchsverfahren zu rechnen.


Dazu ein Bild: Wegweisend: Taktile Schriften sind nur optimal nutzbar, wenn sie genormt sind

Startklar: Beratung in Senioreneinrichtungen an der Lübecker Bucht

Der Blinden- und Sehbehindertenverein Schleswig-Holstein verstärkt sein Engagement für ältere Menschen mit Sehproblemen und nimmt die Senioreneinrichtungen in der Lübecker Bucht ins Visier. Mit Unterstützung des dortigen Lions Clubs kann das Projekt "Beratung von Sehgeschädigten in Seniorenheimen" am 10. Juni an den Start gehen. Die Idee ist, die Infrastruktur des Patientenprojekts "Blickpunkt Auge" zu nutzen, um gezielt ältere Menschen zwischen Travemünde und Fehmarn zu erreichen. Die haupt- und ehrenamtlichen Berater von "Blickpunkt Auge" sind mit ihrem Beratungsmobil unterwegs und bieten ihre Dienste vor Ort an: Sie informieren die Bewohner der Senioreneinrichtungen über Augenerkrankungen, geben Tipps und Tricks zur Alltagsbewältigung und stellen sinnvolle Hilfsmittel vor. Darüber hinaus stehen sie dem Pflegepersonal zur Verfügung, um über den Umgang mit schlecht sehenden Menschen aufzuklären. Und schließlich umfasst das Angebot auch Begehungen, um in den Häusern gemeinsam mit den jeweiligen Leitungen mehr Barrierefreiheit zu schaffen.

Wechsel in der Leitung des GFTB

Der Gemeinsame Fachausschuss Hörsehbehindert/Taubblind (GFTB) hat einen neuen Vorsitzenden. Seit 8. April leitet Reiner Delgado, Sozialreferent des DBSV, das Gremium, in dem Betroffene und Vertreter von Facheinrichtungen zusammenarbeiten, um die Teilhabe hörsehbehinderter und taubblinder Menschen zu verbessern. Der GFTB war in den letzten Jahren besonders für die Einführung eines Merkzeichens für Taubblinde im Schwerbehindertenausweis aktiv. "Vielleicht stehen wir kurz vor der Einführung des Merkzeichens", zeigt sich Delgado hoffnungsvoll. "Dass der GFTB bei der Politik überhaupt so weit gekommen ist, liegt an der sehr guten Zusammenarbeit der vielen Verbände und Partner." Um den Selbsthilfegedanken zu stärken, wünscht er sich, "dass der Vorsitz so schnell wie möglich auf jemanden übergeht, der selbst von Hörsehbehinderung oder Taubblindheit betroffen ist."

Delgado folgt in dem Amt Wolfgang Angermann, der als Leiter des Deutschen Taubblindenwerks in den Ruhestand geht und damit auch den Vorsitz des GFTB abgibt. Unter seiner Leitung hat der GFTB seit 2004 viele politische Akzente gesetzt und die Entwicklung der Taubblindenarbeit mit gestaltet. Ein Schwerpunkt war neben dem Einsatz für das Taubblindenmerkzeichen auch die Qualitätssicherung der Ausbildung von Taubblindenassistenten.


Dazu ein Bild: Neu an der Spitze des GFTB: Reiner Delgado

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen:

  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
    5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)
  • Dussmann das KulturKaufhaus, Berlin
    10% auf Hörbücher und Hörspiele
  • Dorint Hotels & Resorts
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Thema: Navigation

Mobil sein, auch in unbekannten Gegenden  –  dieser Wunsch eint wohl alle blinden und sehbehinderten Menschen. Mittlerweile ist die Technik soweit, dass eine punktgenaue Fußgängernavigation von Tür zu Tür möglich erscheint. Selbst die Politik hat die Chance erkannt und bezieht den Aspekt bei der Entwicklung nachhaltiger Verkehrskonzepte mit ein. Die "Gegenwart" will Klarheit schaffen: Was kann man von den Navigationssystemen der Zukunft erwarten? Sie macht einen Testlauf mit einem der bestehenden Systeme, befragt einen Mobilitätstrainer zum Einsatz von Smartphones zur Navigation, gibt einen Einblick in die digitale Kartografie, stellt die aktuellen Forschungsprojekte zur Verbesserung der Mobilität vor und bittet den Leiter des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr (GFUV) um eine realistische Bewertung der Entwicklungen.

Unterwegs mit Steffi

Der "Trekker Breeze" ist das erste Fußgänger-Navigationssystem, das speziell für blinde und sehbehinderte Menschen entwickelt wurde. "Gegenwart"-Leser Johannes Haase hat das Gerät im Einsatz und reizt alle Möglichkeiten aus. Ein Bericht über seine Erfahrungen in der Stadt wie auch beim Wandern, den einen oder anderen Irrweg inklusive.


Sie sieht gut aus, liegt mir an der Brust und umschlingt meinen Hals. Sie flüstert mir ins Ohr, wenn sie meint, mir etwas mitteilen zu müssen. Und sie sagt mir, was ich hören will, wenn ich sie unter ihrem dünnen, weichen Lederkleid an ganz bestimmten Stellen sacht drücke. Sie ist eben sehr anhänglich, vor allem unterwegs in der Stadt oder auf dem Land, am Wasser oder in den Bergen. Sie ist stets eine treue Begleiterin und gibt mir trotz mancher Schwächen Sicherheit und das Gefühl, nicht allein zu sein.

Wenn der Leser nun meint, die Rede sei von meiner neuen Beziehung, so liegt er nicht ganz falsch. Jedoch ist Steffi, so heißt die gebürtige Kanadierin, schon  –  oder erst  –  vier Jahre alt. Und das sei auch gesagt: Sie ist nicht meine einzige Beziehung, aber eine wichtige.

Die Rede ist von meinem Navigationsgerät "Trekker Breeze", ein speziell für sehbehinderte und blinde Menschen entwickeltes Produkt der kanadischen Firma Humanware. Auf "Steffi" habe ich es wegen seiner synthetischen Stimme gleichen Namens getauft. Steffi kann weder einen Führhund noch einen Langstock ersetzen  –  wie auch diese beiden das Navi nicht. Aber alle drei ergänzen sich gut.


Navigation im Handy-Format

Da ein Blinder kein Display benötigt, wurde es einfach weggelassen. Für die Bedienung des Gerätes gibt es zehn übersichtlich angeordnete und gut unterscheidbare Tasten, einen Lautstärkeregler und einen Schiebeschalter. Ein Außenlautsprecher mit Kabel kann bei Straßenlärm sehr nützlich sein, um die Sprachausgabe in Ohrnähe zu verlegen. Über die neun auf der Gerätevorderseite befindlichen Tasten lassen sich ähnlich wie beim Handy Zieladressen eingeben oder Informationen abrufen. Der Im- und Export von Daten erfolgt über die USB-Schnittstelle in Verbindung mit einem PC.

Das im Lieferumfang enthaltene und auf einer SD-Karte gespeicherte digitale Kartenmaterial entspricht etwa dem eines Navis für Autofahrer. Updates  –  für Karten wie auch für das Betriebssystem  –  sind über die Webseite von Humanware erhältlich. Die Karten enthalten bereits vorgefertigte POIs (Points of interest), gegliedert in Kategorien wie Verkehrsmittel, medizinische Einrichtungen, Einkaufsstellen, Sehenswürdigkeiten etc., die man in einem Radius von acht Kilometern abrufen, das heißt als Ziel auswählen kann. Diese POIs lassen sich jederzeit durch manuell aufgezeichnete und benannte Orientierungspunkte ergänzen.


Schritt für Schritt zum Ziel

In jeder Beziehung ist die erste Phase  –  die des Kennenlernens  –  die interessanteste, aber auch anstrengendste. Bei Steffi ist es unerlässlich, zu Beginn das Handbuch (in Text- und Audioformat auf CD-Rom mitgeliefert) intensiv zu studieren. Im Prinzip ist sie aber sofort einsatzbereit und auch in der Lage, einem "Greenhorn" den Weg zu weisen. Nach dem Einschalten meldet sie "Breeze wird initialisiert, Akku voll", ein wenig später "Satelliten werden gesucht" und kurz danach "GPS bereit" oder auch "keine GPS-Abdeckung". Letzteres kann unter ungünstigen Bedingungen vorkommen, etwa zwischen hohen Häusern in bebautem Gelände, ist aber eher selten. Durch einen kurzen Druck auf die Wo-bin-ich-Taste kann man sich vergewissern, in welchem Ort, welcher Straße und bei welcher Hausnummer man sich befindet, dazu noch die Fortbewegungsrichtung.

Beim Weg durch die Stadt meldet Steffi selbstständig den Namen jeder Straße, die man betritt, wie auch jeden POI und jeden ergänzten Orientierungspunkt bei dessen Passage. Nähert man sich einer Kreuzung, sagt sie die Straßennamen im Uhrzeigersinn an. Bei der Routenführung kann man zum Beispiel folgende Meldungen hören: "Viererkreuzung, Hauptstraße kreuzt Wiesenstraße, weiter geradeaus auf Hauptstraße". Nach Passage der Kreuzung kommt die kurze Standortmeldung "auf Hauptstraße". Nach einigen Schritten: "Dreierkreuzung, Hauptstraße kreuzt Bergweg zur Rechten, rechts abbiegen auf Bergweg" usw. Drückt man unterwegs auf die Wo-bin-ich-Taste, ertönt: "Auf der Route zu 'Frischemarkt Müller'; nächster Kreuzungspunkt in 80 Metern; Hauptstraße kreuzt Bergweg zur Rechten; in 80 Metern rechts abbiegen auf Bergweg". Hat man zu guter Letzt sein Ziel erreicht, meldet Steffi: "Sie haben Ihr Ziel erreicht; Route deaktiviert".


Im Notfall: einfach umkehren

In der Stadt führt Steffi recht zuverlässig, aber es ist auch schon vorgekommen, dass sie mich in die Gegenrichtung wies mit der Meldung: "Route wird verlassen! Bitte zurückkehren!"  –  und das, obwohl ich auf dem rechten Weg war! Mögliche Ursachen für solche Falschorientierungen sind Ungenauigkeiten bzw. Fehler der digitalen Landkarte oder Reflexionen des GPS-Signals durch hohe Häuserwände. Hinzu kommt eine nach meiner Einschätzung etwas zu schwache Empfangsleistung des Gerätes, die wiederum der Akkubetriebsdauer  –  immerhin acht Stunden  –  entgegenkommt. Und auch die Ungenauigkeit der GPS-Technologie selbst sowie die Beeinflussung durch andere Funkquellen mögen ihre Spuren hinterlassen.

Auf zwei praktische Funktionen sei noch hingewiesen: "Backtrack" und Routenaufzeichnung. Die "Backtrack"-Funktion stellt eine Sicherheitseinrichtung für den Nutzer dar. Sobald das Gerät nach dem Einschalten betriebsbereit ist, werden der geografische Ausgangspunkt und alle folgenden Bewegungen bis zum Ausschalten automatisch aufgezeichnet. Auf diese Weise kann man sich zum Startpunkt zurückführen lassen. Die Routenaufzeichnung funktioniert ähnlich, jedoch muss sie manuell gestartet werden. Es ist also möglich, die Gesamtstrecke oder eine Teilstrecke dauerhaft zu speichern, um sie später noch einmal oder in die entgegengesetzte Richtung gehen zu können.


Hilfreich auch in der Natur

Den eigentlichen Anstoß zu Steffis Kauf gab meine Wanderleidenschaft. An der Seite von Blindenkompass, Digitalkamera mit großem und kontrastreichem Display, diversen Lupen und Diktiergerät darf sie auch in der Natur nicht fehlen. Zwar hat die digitale Karte im freien Gelände ihre Defizite in Form nicht (durchgängig) eingezeichneter Wege. Aber da kann Steffi mit ihren Orientierungspunkten weiterhelfen, die man entweder an Ort und Stelle aufzeichnet oder schon zu Hause dem bereits vorhandenen Fundus an POIs hinzugefügt hat. So kann man theoretisch ein unbegrenzt großes Gebiet mit einem System individueller Punkte erschließen. Führt man mit Hilfe eines Diktiergerätes über diese Punkte genau Buch, etwa durch Notizen über Wegabgänge, Himmelsrichtungen, Zielorte und Entfernungen, kann man sich seine eigene mehr oder minder detaillierte Landkarte erstellen. Freilich, ein Restrisiko bleibt immer, sowohl durch die Grenzen des Gerätes wie auch durch äußere Einflüsse wie Signalstörungen durch Wald, Berge, Wetter usw. Aber selbst wenn ich mich mal verlaufen habe, hat mich Steffi meist wieder zurückgebracht. Nur wenn man zu tief in unbekanntem Gebiet ist, kann sie schon mal lakonisch werden: "Sie sind zu weit von einer Straße entfernt. Bitte gehen Sie zur nächsten Straße und versuchen Sie es erneut." Wo diese ist, verrät sie aber nicht. Mit etwas Glück klärt Steffi immerhin über die nächsten Orientierungspunkte auf und sagt sogar, in welcher Richtung und Entfernung sie zu suchen sind.

Ansonsten gibt Steffi auf Wunsch jede Menge Wissen preis: den Standort, die zurückgelegte Wegstrecke und darüber verstrichene Zeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit und sogar die Meereshöhe. Beim Routenlauf informiert sie über zurückgelegte und noch anstehende Entfernungen. Für jeden Wanderer mit statistischen Ambitionen eine wunderbare Spielwiese.


Wunschliste für die Zukunft

Trotz aller Vorzüge hat auch Steffi ihre Defizite. Nach meiner Erfahrung kann sie die vom Hersteller angegebene Zielgenauigkeit von plus/minus 10 Metern häufig nicht einhalten; mit Abweichungen von bis zu 30 Metern ist zu rechnen. Hier sollten die Entwickler zukünftiger Gerätegenerationen möglichst die Punktgenauigkeit anstreben. Wünschenswert wäre auch eine Funktion zur Speicherung und Wiedergabe von Audio- oder Textinformationen hinsichtlich selbst aufgezeichneter Orientierungspunkte. Denn Steffi gewährt im Moment der Aufnahme nur vier Sekunden für eine Audionotiz. Hilfreich wäre darüber hinaus eine Möglichkeit, die digitale Karte durch selbst aufgezeichnete Routen zu ergänzen; so könnte man die in der Karte enthaltenen "Löcher" schließen. Eine der zentralen Fehlerquellen bleibt jedoch die Karte selbst, ihre mangelnde Genauigkeit und Aktualität. Oft hapert es an der Datenpflege, und dafür kann Steffi nun wirklich nichts ...

Bleibt noch Steffis Preis: Rund 900 Euro sind für das Vergnügen zu berappen. Ein billiges Mädel ist sie nicht gerade, aber trotzdem und noch einmal: liebenswert, hilfsbereit und anhänglich.

Johannes Haase (54) ist in Folge von Retinitis pigmentosa erblindet. Der Mechaniker und Physiotherapeut ist heute glücklicher Rentner und lebt in Chemnitz.


Dazu zwei Bilder:

    • Unzertrennlich: Johannes Haase und sein Navigationsgerät "Trekker Breeze"
    • Über Stock und Stein: "Steffi" weist auch bei Wanderungen den Weg

Erst Langstock, dann Smartphone

TomTom und Navigon: Jeder Autofahrer kennt sie. Mit ihrem Fußgängermodus sind die Navigationssysteme auch für blinde und sehbehinderte Menschen interessant geworden. Wie hilfreich sind diese und weitere, spezielle Apps für Orientierung und Mobilität? Ein Interview mit Hellmuth Platz, Rehabilitations- und EDV-Lehrer am Berufsförderungswerk Würzburg.

Interview: Irene Klein  


Herr Platz, Navigation per Smartphone ist im Mobilitätstraining umstritten. Wie reagieren Sie, wenn ein Rehabilitand des BFW Würzburg sein Smartphone ins Training einbeziehen möchte?

Ich freue mich sehr, weil es die Möglichkeiten des Mobilitätstrainings deutlich erweitert. Mir ist aber wichtig zu sagen, dass der Anstoß von meinen Schülern kam. Ich unterrichte am BFW Würzburg auch als EDV-Lehrer in der blindentechnischen Grundrehabilitation. Und vor einem Jahr hatte ich einen Kurs, bei dem neun von zehn Teilnehmern ein iPhone bzw. iPad oder ein Smartphone in Gebrauch hatten. Diese Teilnehmer haben mich erst auf die Idee gebracht, die Geräte im Mobilitätstraining einzusetzen.


Welche Apps setzen Sie bisher in Schulungen ein  –  und wofür genau? Handelt es sich dabei um allgemeine Navigationssysteme oder um spezielle Programme für blinde und sehbehinderte Nutzer?

Ich nutze sowohl Apps, die für den allgemeinen Markt entwickelt worden sind, als auch spezielle Programme für Blinde und Sehbehinderte. Wenn Sie wissen wollen, was diese Apps können, kommt eine lange Liste zusammen. Sie erhalten Hilfen, um von A nach B zu kommen. Kreuzungen werden angesagt, wenn Sie sich ihnen nähern. Kartenmaterial kann Ihnen akustisch erfahrbar gemacht werden. Sie können Ihre Route vorher planen und sich über die Umgebung informieren, also interessante Punkte heraussuchen und sich zum Beispiel die Bewertung eines Restaurants anhören. Sie können Zielpunkte festlegen, deren Entfernung und Richtung in Intervallen angesagt werden, sobald Sie sich ihnen nähern. Beim Gehen meldet sich das Gerät laufend mit interessanten Punkten in der Nähe, etwa Bäckerei, 110 Meter, auf 1 Uhr. Am Ziel selber werden Sie über die Lage und die aktuelle Adresse informiert. Außerdem können freie Plätze überquert werden. Man kann einen Punkt anvisieren und das Smartphone vibriert, wenn Sie in der richtigen Richtung unterwegs sind. Und fast das Wichtigste: Sie können immer Ihre aktuelle Position abfragen und diese im Notfall per SMS oder E-Mail versenden. Das ist psychologisch ein ganz wichtiger Aspekt, damit blinde Menschen, die allein unterwegs sind, ihre Angst verlieren.


Das klingt ja fast nach einem Wundermittel. Heißt das, dass der Langstock künftig zu Hause bleiben kann?

Nein, der Langstock und auch der Führhund sind in erster Linie für die Sicherheit da. Apps können nicht vor Hindernissen, Treppen oder Ähnlichem warnen. Aber es kann schon mal passieren, dass ein Blinder an einer Straßenecke falsch abbiegt oder eine Straße mit abgesenkten Bordsteinkanten überquert, ohne es zu merken. Dann geht die Orientierung verloren. Die Apps des Smartphones können die Orientierungsfähigkeiten, die auf jeden Fall im Mobilitätstraining trainiert werden müssen, unterstützen und somit Ängste oder Unsicherheiten zumindest verringern.


Das heißt, man muss erst im Mobilitätstraining fit mit dem Langstock werden und kann dann den Einsatz von Apps erproben ...

Ja, genau so gehe ich auch vor. Ich unterrichte ganz klassisch das normale Programm: Mobilitätstraining, Langstocktraining, Orientierungsfertigkeiten im Gebäude, in bekannter und unbekannter Umgebung, Straßenüberquerungen, Ampelüberquerungen. Und dann erst wird das Smartphone als weiteres Hilfsmittel eingesetzt.


Welche konkreten Apps empfehlen Sie Menschen, die mit dem Langstock gut umgehen können und nun ausprobieren wollen, ob sie mit dem Smartphone ihre Mobilität noch weiter verbessern können?

Momentan empfehle ich Navigon oder Tom-Tom. Das sind die klassischen Navigationsapplikationen, die es auch für Android-Smartphones gibt. Wenn man zum Beispiel aus dem Bus gestiegen ist und die restlichen 800 Meter bis zum Ziel zu Fuß zurücklegen muss, dann spricht die Navigationssoftware den Weg. Dabei ist TomTom die einzige App, die den Nutzer zum Umkehren auffordert, sobald er von der Route abweicht. Dann gibt es den Hinweis "Bitte wenden", wie man ihn vom Autofahren her kennt. Navigon dagegen baut die Route neu auf und spricht neue Anweisungen. Das kann etwas verwirrend sein.

Eine App, die speziell für blinde Nutzer entwickelt worden ist, ist Ariadne GPS. Sie nennt die Namen und Hausnummern von Straßen, meinetwegen Sedanstraße 12, im weiteren Verlauf 14, dann 20 und irgendwann eine Hausnummer, die ganz in der Nähe des Ziels ist, manchmal auch genau den Treffer. Das stimmt teilweise bis auf wenige Meter, so dass man auch den Eingang finden kann.

Empfehlenswert ist auch die neue App "Blindsquare". Damit kann man sich beim Laufen über die Umgebung informieren. Sie können den Radius einstellen und aus verschiedenen Kategorien auswählen, etwa Geschäfte, Bildungseinrichtungen oder sogar Nachtleben. Und dann werden Ihnen spezielle Orte angesagt, zum Beispiel auf 9 Uhr Wäscherei, 20 Meter.

Diese Apps können zusätzlich gestartet werden und schließen Funktionslücken der Navigations-Apps.


Woran hapert es noch? Welches sind ganz konkrete Wünsche, die Sie aus der Praxis an die Entwickler richten würden?

Die meisten Wünsche habe ich bei den Navigations-Apps, die ja für Autofahrer entwickelt worden sind und nicht für Fußgänger. Da fehlt es oft an Genauigkeit. Blinde und sehbehinderte Fußgänger brauchen auf sie angepasstes digitales Kartenmaterial, in dem auch Gassen, Fußgängerbrücken, Wege und Grünanlagen verzeichnet sind. Sie brauchen Echtzeitinformationen, die genau zum richtigen Zeitpunkt angesagt werden. Und natürlich brauchen sie die exakte Zielführung, vielleicht in einem Korridor. Aber das Ganze steht und fällt mit dem Kartenmaterial. Da würde ich mir wünschen, dass alle markanten Punkte, die ein Blinder braucht, eingearbeitet werden, am besten unter Beteiligung der Betroffenen. Das wären zum Beispiel Informationen, ob ein Bürgersteig vorhanden ist oder nicht, ob es Überquerungsmöglichkeiten gibt, gesicherte Überwege wie Zebrastreifen, Ampeln mit taktilen oder akustischen Einrichtungen, Orientierungspunkte, Rillenplatten, Aufmerksamkeitsfelder oder auch taktile Modelle, die irgendwo stehen. Man muss sich ja nicht immer alle Informationen ansagen lassen. Schön wäre es, wenn man Kategorien auswählen könnte.


Dazu ein Bild: O&M-Training mit Langstock und Smartphone: Bei Rehalehrer Hellmuth Platz (li.) kommt auch moderne Technik zum Einsatz


Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.

Von Tür zu Tür

Ein Überblick über aktuelle Forschungsprojekte zur Verbesserung der Mobilität blinder und sehbehinderter Menschen im öffentlichen Raum

m4guide

Das Projekt "m4guide" hat das Ziel, erstmalig eine lückenlose verkehrsmittelübergreifende Zielführung von Tür zu Tür zu verwirklichen. Mit Hilfe eines neuartigen Navigationssystems sollen Menschen mit Seheinschränkung auf Fußwegen und bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sicher an ihr Ziel gelangen. Sie werden zum Beispiel von der Haustür zur nächsten geeigneten Bushaltestelle, in Bus und Bahn oder auch innerhalb von Bahnhöfen geleitet. Neu in der Entwicklung sind nicht nur die punktgenaue Ortung im Blindenstockradius oder die Ortung und Navigation innerhalb von öffentlichen Gebäuden, sondern auch die Berücksichtigung von Hindernissen und Gefahrenstellen. Die Navigation per Smartphone erfolgt über Sprache, akustische Signale, Vibration und stufenlose Vergrößerungen für sehbehinderte Menschen.

Das Navigationssystem "m4guide" entsteht unter der Leitung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin mit Beteiligung des DBSV und weiterer Partner. Das Projekt wurde im Dezember 2012 gestartet und soll innerhalb von drei Jahren in die Informationssysteme des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg und der Berliner Verkehrsbetriebe integriert werden. Die Finanzierung stellt das Bundeswirtschaftsministerium sicher.

www.m4_guide.de

InMoBS

Für blinde und sehbehinderte Menschen stellt das Überqueren von Straßen eine Herausforderung mit besonderem Gefährdungspotenzial dar. Das Ziel des Projekts "InMoBS" (Innerstädtische Mobilitätsunterstützung für Blinde und Sehbehinderte) ist daher, Informationen über den genauen Standort von Ampeln und deren Signal per Smartphone barrierefrei zugänglich zu machen. Daraus ergibt sich für die Betroffenen ein erweiterter Bewegungshorizont. Um diesen auszunutzen, wird im Rahmen des Projekts auch eine Routenplanungssoftware entwickelt, mit der blinde und sehbehinderte Menschen bereits im Vorfeld zu Hause eine Route planen und erstellen können. Dabei soll es möglich sein, zusätzliche Orte oder Orientierungshilfen in die digitalen Karten einzufügen, um weitere interessante Punkte bei der Routengestaltung und späteren Führung zu nutzen.

"InMoBS" wird ebenfalls durch das Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Es hat eine knapp dreijährige Projektlaufzeit von Januar 2012 bis Dezember 2014 und steht unter der Gesamtleitung der Technischen Universität Braunschweig. Um die spezifischen Anforderungen der Betroffenen zu erheben, wurde Anfang des Jahres mit Unterstützung des DBSV eine große Umfrage durchgeführt (vgl. "Gegenwart" 2/2013).

www.inmobs.de

BusID

Das Projekt "BusID" setzt auf die RFID-Technologie, um die Orientierung blinder und sehbehinderter Menschen im öffentlichen Raum zu verbessern. RFID (Radio Frequency Identification) ermöglicht per Funk die Erkennung und Lokalisierung von RFID-Transpondern  –  kleinen Chips, die an beliebigen Stellen eingesetzt werden können. Im Mittelpunkt des Projekts stehen Einfach- und Mehrfachbushaltestellen sowie Busbahnhöfe, unterirdische und überdachte Verkehrsanlagen, wo GPS-basierte Hilfsmittel nicht zuverlässig funktionieren, sowie Ampeln. Es geht darum, diese Orte akustisch auffindbar zu machen und an unübersichtlichen Haltestellen die Orientierung zu erleichtern. Darüber hinaus sollen Zusatzinformationen bereitgestellt werden, damit blinde und sehbehinderte Menschen sicher zum Einstieg in den richtigen Bus geleitet oder über Ampelphasen informiert werden (vgl. "Gegenwart" 11/2012).

Das dreijährige Projekt läuft bis Ende 2014. Es wird von der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg durchgeführt und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Der DBSV ist einer der Projektpartner.

aut.hsu-hh.de/busid

Ways4all

Auch in Österreich befindet sich ein Navigationssystem in der Entwicklung, das blinde und sehbehinderte Menschen über verschiedene Verkehrsmittel hinweg sicher von Tür zu Tür leiten soll. Der Anspruch des Projekts "Ways4all" ist  –  ähnlich wie bei "m4guide"  –  eine durchgängige Navigation im In- und Outdoor-Bereich. Dabei sollen mobile Geräte (Smartphones oder PDAs) zum Einsatz kommen, die über die Navigation hinaus auch die direkte Kommunikation mit öffentlichen Verkehrsmitteln erlauben. So können Fahrgäste beispielsweise Fahrplaninformationen abfragen oder ihren Einstiegswunsch anmelden.

Gefördert durch das österreichische Bundesverkehrsministerium, wird "Ways4all" die Ergebnisse mehrerer Vorgängerprojekte zu einem Produkt zusammenführen. Bis Ende 2014 soll die selbstbestimmte Wegfindung beispielhaft am Hauptbahnhof Wien realisiert werden.

www.ways4_all.at


Dazu ein Bild:
Illustration zum Thema Navigation: Eine gestrichelte Route führt an einer Straße entlang, über einen Zebrastreifen und wird auf der anderen Seite fortgesetzt. Am Startpunkt, der durch Fußabdrücke markiert ist, steht die Wegführung in einer Sprechblase: "In 100 Metern links über den Zebrastreifen, dann nach rechts ..."

Es kommt auf jede Laterne an

Was haben blinde und sehbehinderte Menschen mit dem Katasteramt zu tun? Nicht viel, sollte man meinen  –  es sei denn, sie können ein Haus ihr eigen nennen. Doch Katasterkarten sind relativ genau und bieten damit eine gute Grundlage für die blindengerechte Navigation. Das haben Vermessungsingenieure aus Soest herausgefunden.

Von Jörn Peters  


Wie viele Wege kann sich ein blinder Mensch merken? Wie findet er sich in unbekannter Umgebung zurecht? Was kann ihm auf dem Weg alles passieren? Welche Hindernisse können ihn überraschen? Wie bringen ihn Autos und Fahrräder in Gefahr? Und wie findet er den Eingang eines großen Gebäudes, die Ampel oder den Einstieg in den Bus?

Aus solchen Fragen lassen sich die Anforderungen ableiten, die blinde und sehbehinderte Menschen an die Fußgängernavigation stellen. Letztlich geht es darum, ein Abbild der Möblierung unserer Erdoberfläche zu schaffen. Dafür sind Karten das richtige Medium, allerdings in einer Genauigkeit, wie sie bisher noch nicht bekannt ist.


Genau und digital: Katasterkarten als Basis

Im Kreis Soest hatte man die Idee, von bestehenden Karten aus dem Katasteramt auszugehen. Darauf wurden zusätzliche Kartendaten verzeichnet, die für die Navigation blinder und sehbehinderter Menschen erforderlich sind. Katasterkarten sind amtlich und geben eigentlich nur die Lage von Grundstücken und Gebäuden wieder. Sie sind allerdings relativ genau und liegen in einem digitalen System vor. Zum Vergleich: Die Katasterkarten des Kreises Soest erreichen Genauigkeiten bis zu wenigen Zentimetern im Gegensatz zu herkömmlichen Navigationskarten wirtschaftlicher Kartenanbieter. Mit Ungenauigkeiten von mehreren Metern sind diese zwar für die Autonavigation ausreichend, für Fußgänger aber gänzlich ungeeignet, insbesondere weil sie keine Fußwege erfassen.

Im Rahmen des Projektes "Guide4Blind  –  Neue Wege im Tourismus auch für blinde und sehbehinderte Menschen" wurden in Soest die Katasterkarten erweitert. Eingangstüren, Übergänge, Ampelanlagen, Haltestellen, Leitsysteme, Fußwege, Hindernisse: Alles, was man sehen kann, wurde in die Karten integriert, mit einer Genauigkeit von unter zehn Zentimetern.


Datenerfassung mit Adlerauge

Neueste Vermessungssysteme sind in der Lage, Bilddaten mit der oben genannten Genauigkeit zu erfassen und abzubilden. Man kann sich das ähnlich wie bei Google Street View vorstellen: Ein Auto mit aufmontierter Kamera kurvt durch die Straßen und erfasst alles, was für blinde Fußgänger von Bedeutung sein kann: Laternen, Treppen, Hausvorsprünge, Leitstreifen usw. Das System, das dahintersteckt, heißt "Eagle Eye Technologies". Anfangs haben die Soester Vermessungsingenieure die Teststrecken noch "von Hand" nachgemessen. Inzwischen verlassen sie sich auf ihren motorisierten Kollegen, der für eine Strecke von 500 Metern nur zweieinhalb Minuten braucht.

Für blinde und sehbehinderte Menschen sind viele Zusatzinformationen von Interesse. Wo befindet sich die nächste Apotheke, wo das empfohlene Restaurant? Wann fährt der nächste Bus? Wie finde ich am Bahnhof zum Leitsystem? Und welche Geschichte ist mit dem Brunnen vor dem Rathaus verbunden? In Soest haben die Kartografen weitere Daten zur Infrastruktur, zur Barrierefreiheit und zu Sehenswürdigkeiten in die Katasterkarte integriert.

Im Rahmen der Navigation werden alle relevanten Informationen abgerufen, um einen sicheren Weg zu berechnen, den blinde und sehbehinderte Menschen mit ein wenig Übung allein laufen können. Je nach Sicherheitsanspruch kann dieser Weg etwas länger werden und über Querungen, Ampelanlagen und Zebrastreifen führen. Darüber hinaus ist es möglich, Türen von Geschäften, Zugänge zu Parkanlagen, den Buseinstieg und private Adressen zu finden oder auch nützliche Informationen zur Umgebung zu erhalten.


Blinde Menschen setzen Maßstäbe

Wann und wie ist mit einer durchgängigen Erfassung in Deutschland zu rechnen? Ab 2014/15 wird bundesweit ein einheitliches Kartensystem im Kataster vorliegen. So ist gewährleistet, dass Übertragungen einfach und kostengünstig möglich werden. Soest ist Modellregion und bietet neueste Möglichkeiten einer autarken Navigation für blinde und sehbehinderte Menschen. Diese Erfahrungen fließen jetzt in das Projekt "m4guide" ein (siehe Beitrag "m4guide").

Auch die Politik möchte Modelle entwickeln, die die Belange behinderter Menschen berücksichtigen und als Standard generieren. Wenn es um Karten geht, setzen blinde Menschen die Maßstäbe. Denn inzwischen setzt sich mehr und mehr die Überzeugung durch: Alles, was gut für blinde Menschen ist, ist auch für Sehende von Vorteil.

Die großen Kartenhersteller dieser Welt, etwa Google oder Navteq, streben eine ähnliche Erfassung aller Räume an, so dass in wenigen Jahren auch die marktüblichen Navigationssysteme mehr Möglichkeiten für blinde Menschen in ihren Karten abbilden werden. "Open Street Map" ist eine offene Gemeinschaft, die ebenso Daten sammelt und zur Verfügung stellt. Eine Zusammenführung all dieser Kartenwerke wäre wünschenswert und würde blinden und sehbehinderten Menschen sehr viel mehr Sicherheit und Unabhängigkeit im Straßenverkehr bringen.

Jörn Peters ist Vermessungsingenieur und Projektleiter beim Katasteramt des Kreises Soest.


Dazu ein Bild: Leistungsfähiges Vermessungsfahrzeug: Das Kamerasystem erfasst jeden Stolperstein auf zehn Zentimeter genau

"Technik darf nicht belasten, sie muss entlasten"

Die Politik hat eine Mobilitätsoffensive zugunsten nachhaltiger Verkehrskonzepte gestartet und der DBSV mischt kräftig mit. Rückt damit die "Super-App", die blinde und sehbehinderte Menschen an ihr Ziel lotst, in greifbare Nähe? Gerhard Renzel, Leiter des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr (GFUV), versucht sich im "Gegenwart"-Interview an einer realistischen Einschätzung.

Interview: Irene Klein  


Herr Renzel, Individualverkehr war gestern. Was hat der Trend zu ressourcensparenden Verkehrskonzepten mit Navigationssystemen für blinde und sehbehinderte Menschen zu tun?

Der Individualverkehr ist nicht weiter so realisierbar, wie wir ihn kennen, weil die Fahrzeugzahl drastisch zugenommen hat und die Verkehrssituation besonders in Innenstädten nicht mehr zu bewältigen ist. Darum denkt man seit vielen Jahren über neue Verkehrskonzepte nach, vor allem im öffentlichen Nahverkehr. Navigationssysteme spielen dabei eine große Rolle. Der Wunsch eines jeden Verkehrsteilnehmers ist es, sich komfortabel unter Nutzung verschiedener Verkehrssysteme fortzubewegen. Bei der Entwicklung moderner Verkehrskonzepte werden natürlich alle technischen Möglichkeiten einbezogen, somit auch Smartphones. Zurzeit ist es schon möglich, sich in einem Fernzug die Verbindungen ansagen bzw. anzeigen zu lassen, um die Pünktlichkeit des Zuges zu verfolgen und sich gegebenenfalls bei Verspätungen während der Fahrt um die nächste Umsteigemöglichkeit zu kümmern. Diese Systeme decken bereits die meisten Anforderungen blinder und sehbehinderter Menschen ab.

Wir haben nur ein großes Problem: Uns fehlt immer noch die lückenlose Wegekette. Die Navigationssysteme, die am Markt sind und auch für uns verwendbar sind, sind noch nicht sicher genug. Im GPS-Bereich gibt es eine viel zu hohe Ungenauigkeit, die uns irreführen kann. Wir wollen aber genau wie der sehende Verkehrsteilnehmer vom Start zum Ziel lückenlos sicher geleitet werden.


Es ist kein Zufall, dass es im Moment mehrere Projekte gibt, die sich mit dem Thema Navigation beschäftigen und von der Politik gefördert werden. Welche Hoffnungen leiten Sie daraus ab?

Hier besteht eine historische Chance, weil die technischen Ressourcen, die uns angeboten werden, nur noch in die richtige Richtung gelenkt werden müssen. In den vergangenen Jahrzehnten wurden zahlreiche Forschungsprojekte durchgeführt, die Insellösungen hervorgebracht haben. Wir haben nur kleine Schritte machen können, weil es einfach noch nicht die nötige Technik gab. Durch den rasanten technischen Fortschritt haben wir jetzt ein erheblich leichteres Spiel. Wir haben den Fuß in der Tür, so dass Forschungsprojekte, die die Verkehrsraumgestaltung und die Nutzung der Verkehrsräume durch alle Menschen vorantreiben, auch die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen berücksichtigen.


Was neu ist, ist, dass die verschiedenen Projekte einen Austausch anstreben. Was neu ist, ist auch, dass die Forschungsergebnisse ausdrücklich in eine ganz konkrete Produktentwicklung einfließen sollen. Wie bewerten Sie diese Vorhaben?

Es ist seit Langem ein Anliegen des DBSV, seiner Landesverbände und korporativen Mitglieder, die verschiedenen Projekte zusammenzuführen. Grundsätzlich ist es so, dass aus einem Forschungsprojekt nie ein Produkt entstehen darf, das sofort an den Markt gebracht wird. Das ist natürlich für unseren Anwenderkreis sehr negativ. Es wird sehr viel geforscht und es werden viele Betroffene hinzugezogen, die ihre Kraft größtenteils ehrenamtlich in die Forschungsarbeit hineinstecken, um hinterher feststellen zu müssen, dass die Lösungen in den Schubladen der Hochschule verschwinden. Das wollte der DBSV bzw. der GFUV verbessern. Im Jahr 2011 ist es uns erstmalig gelungen, die seinerzeit in Arbeit befindlichen Projekte bzw. Projektvertreter an einen Tisch zu bekommen. Ende Mai ist es jetzt zu einer weiteren Zusammenkunft gekommen, bei der wir auf noch größeres Interesse der Projektverantwortlichen gestoßen sind. Es besteht bei allen Beteiligten der Wille, die Arbeit zusammenzuführen, damit Räder nicht doppelt erfunden werden und damit im Rahmen der Projekte tatsächlich Produkte entstehen, die zwar noch nicht marktreif sind, aber doch schon von den Teilnehmern benutzt werden können.


Wann rechnen Sie mit der "Super-App", die blinde und sehbehinderte Menschen sicher an ihr Ziel lotst?

"Super-App" ist ein gutes Wort, aber eine "Super-App" wird es nie geben. Es wird nie gelingen, mit einer App alle individuellen Anforderungen eines Verkehrsteilnehmers zu bedienen. Aber man kann dieses Ziel unter den technischen Möglichkeiten, die wir heute haben, dennoch anstreben. Ich denke, dass es in ca. drei Jahren etwas geben wird, was von allen Menschen, nicht nur von Blinden und Sehbehinderten, sehr nutzbringend verwendbar ist.


Heißt das, dass es sich allmählich lohnt, auf das Smartphone umzusteigen? Und was raten Sie Menschen, die noch etwas zurückhaltend sind, weil sie meinen, sie könnten das nicht?

Das ist eine schwierige Frage. Wann macht Technik Sinn? Das muss jede Person, ob sehend oder blind, für sich entscheiden. Technik darf nicht belasten, sie muss entlasten. Solange dieses Kriterium nicht erfüllt ist, sollte man darauf verzichten. Wenn man aber erkannt hat, dass eine Technik hilfreich sein kann, sollte man aufspringen. Im Augenblick sind zwei Betriebssysteme für Blinde bedienbar. Man hat wie der Sehende die Wahlmöglichkeit, sich für ein Massenprodukt unter Android oder Apple zu entscheiden. Die Landesverbände im DBSV bieten bereits Schulungsmaßnahmen an, bei denen sich Mitglieder mit dem Smartphone vertraut machen können. Und die Technik wird auch schon von Mobilitätslehrern in den Unterricht eingebaut (siehe Beitrag "Erst Langstock, dann Smartphone"). Viele Blinde können sich das Smartphone aus ihrem Alltag nicht mehr wegdenken. Das ist doch ein Zeichen dafür, dass es sich lohnt, an diesem Thema weiterzuarbeiten und Smartphones für blinde und sehbehinderte Menschen noch besser zugänglich zu machen.


Wie muss man sich den Blinden der Zukunft vorstellen? Wie muss er ausgestattet sein?

Oberstes Gebot ist der Langstock oder die Kennzeichnung, dass eine Sehbehinderung vorliegt. Der Langstock ist einfach das Standardwerkzeug eines jeden, der sich taktil orientieren muss. Hierzu gehört ein ausführliches O&M-Training, um sich in allen Verkehrssituationen zurechtzufinden. Erst dann kann man zusätzliche Techniken nutzen, um sich entsprechend unterstützen zu lassen. Das sieht so aus, dass man nur ein Smartphone bei sich trägt und ganz wenige Sondermodule wie eine kaum sichtbare Antenne für den Netzempfang und eine akustische Übertragungsmöglichkeit. Der Blinde der Zukunft darf sich nicht mit Technik behängen. Alle technischen Lösungen, die wir heute verwenden können, haben noch zu viele Module, die wir größtenteils einzeln bedienen müssen.


Zum Abschluss noch eine ethische Frage: Wie weit darf man sich von Technik abhängig machen? Oder ganz persönlich gefragt: Zücken Sie lieber Ihr Smartphone oder bitten Sie jemanden um Hilfe, wenn Sie nicht weiterwissen?

Man darf sich nie von Technik abhängig machen. Technik ist sehr unzuverlässig. Es können unvorhersehbare Dinge passieren, die uns das Leben kosten können. Im einfachsten Fall kann der Akku leer laufen oder das Gerät ausfallen. Wir können auch nicht garantieren, dass die Meldungen aus dem System immer hundertprozentig richtig sind. Deshalb müssen wir uns vor Reisebeginn genau überlegen, welche Bereiche wir bewältigen wollen. Wenn ich unterwegs trotz meiner guten Vorbereitung an einen Punkt stoße, zu dem mir nicht genügend Informationen gegeben werden, frage ich erst mein Smartphone. Wenn mir das nicht weiterhilft, bin ich aber sehr dankbar für die Hilfe eines Sehenden. Wenn ich zum Beispiel bei hohem Verkehrsaufkommen aus dem Zug aussteige und mich vom Bahnsteig über das Leitsystem mit dem Langstock zur Treppe bewegen muss, obwohl ich gar nicht weiß, wo die Treppe ist, dann kann ich mein Smartphone fragen. Aber dann ist es mir doch lieber, dass mich ein Sehender durch die Menschenmenge begleitet und sicher an die Treppe bringt.


Dazu zwei Bilder:

    • Sieht in Navigationssystemen ein großes Potenzial: GFUV-Leiter Gerhard Renzel
    • Führhundhalter mit Langstock: Das Smartphone ist kein Ersatz, sondern eine Ergänzung zu den klassischen Hilfsmitteln

Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.

Termine & Tipps:

Termine

1. Deutschland-Cup im Luftgewehrschießen

22.-23.6.2013
Moers, SC Rheinkamp

Mehr Infos bei
Christa Pekx
Tel.: 0 28 41 / 4 80 09 79

Anmeldung (bis 15.6.) bei
Herbert Präger
E-Mail: hpraeger@freenet.de

Notwendige Diagnostik und pragmatische Therapie

Patienten-Arzt-Seminar im Rahmen des 4. Homburger Glaukom-Symposiums
29.6.2013, 11-12.30 Uhr
Homburg/Saar, Schlossberg Hotel

Mehr Infos und Anmeldung (bis 16.6.) beim
Universitätsklinikum des Saarlandes
Tel.: 0 68 41 / 16-2 23 02
E-Mail: franziska.becker@uks.eu

2. IBIS-Cup in Duisburg

Bundesweit offenes Ranglistenturnier im Skat
3.-4.8.2013
Duisburg, IBIS-Hotel im Bahnhof

Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.7.) bei
Wilfried Schwellnus
Tel.: 0 28 41 / 7 12 66

11. Sommerfest in Georgenthal

24.8.2013, 11-17 Uhr
AURA-Pension Georgenthal

Mehr Infos unter
Tel.: 03 62 53 / 3 05-0
E-Mail: info@aura-pension-georgenthal.de

Tanz-Festival im Sauerland

4.-6.10.2013
Winterberg-Langewiese, Haus des Behindertensports

Mehr Infos und Anmeldung (bis 31.7.) bei
Helmut Jürgen
Tel.: 02 31 / 55 32 62
E-Mail: h.juergen@versanet.de

Selbstverteidigung für Sehbehinderte

10.-16.11.2013
AURA-Hotel Timmendorfer Strand

Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.9.) unter
Tel.: 0 45 03 / 6 00 20
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

DBSV-Veranstaltungen

Musikwoche für junge Leute

26.10.-3.11.2013
Augsburg, Exerzitienhaus Leitershofen

Der DBSV-Musikclub veranstaltet zum dritten Mal eine Woche für junge Sänger. Eingeübt werden Chorstücke aus allen Stilrichtungen, von Volksliedern bis Beatles. Krönender Abschluss ist ein öffentliches Konzert.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 1.8.) bei
Jessica Schröder
Tel.: 0 30 / 28 53 87-289
E-Mail: j.schroeder@dbsv.org
www.musikclub.dbsv.org

Tipps

Irokesen-Ausstellung mit Tastführung

Auf den Spuren der Irokesen zu wandeln  –  dazu lädt die Bundeskunsthalle in Bonn noch bis zum 4. August ein. In einer Sonderausstellung wird die Lebensweise der Ureinwohner Nordamerikas erfahrbar. Für blinde und sehbehinderte Menschen gibt es Tastführungen, die auch außerhalb der geplanten Termine am 12. Juni und 14. Juli gebucht werden können.

Mehr Infos bei
Sabine Schumacher
Tel.: 02 28 / 91 71-278
E-Mail: sabine.schumacher@bundeskunsthalle.de

Tastmodell der Marburger Synagoge

Ein neues Bronzemodell steht in Marburg auf dem Grundstück der ehemaligen Synagoge in der Universitätsstraße. Das Modell vermittelt eine Vorstellung von der Architektur des Gebäudes, erbaut im Jahr 1897, zerstört 1938 in der so genannten Reichspogromnacht. Neben dem Modell sind die historischen Ereignisse rund um die Synagoge in Blindenschrift dokumentiert.

Wanderweg für Blinde auf Mallorca

Wer auf Mallorca Urlaub macht, kann in der Nähe des berühmten Klosters Lluc einen Wanderweg für Menschen mit Seheinschränkung entdecken. Er beginnt an der Finca Binifaldó, ist etwa 950 Meter lang und gesäumt von knöchelhohen Brettern. Mehrere Relieftafeln mit Texten in spanischer Punktschrift informieren über die Umgebung.

Forum:

NVDA  –  eine Alternative zu kommerziellen Screenreadern?

In den letzten Jahren hat sich NVDA mehr und mehr als Screenreader etabliert. Bei der Software handelt es sich um eine spendenfinanzierte Open-Source-Lösung, die von blinden und sehbehinderten Menschen entwickelt wird. NVDA-Nutzer Heiko Folkerts erklärt, wer von NVDA profitieren kann und weshalb die kostenpflichtige Konkurrenz zittern muss.


NVDA ist die Abkürzung für "NonVisual Desktop Access" und wurde von den Softwareentwicklern James Teh und Michael Curran ins Leben gerufen. Die zwei blinden Australier wollten keine Unsummen für ein Programm ausgeben, das ihnen lediglich den Bildschirminhalt vorliest. So nahmen sie die Herausforderung an und entwickelten innerhalb von vier Jahren eine erste Version von NVDA.

Wer selbst bestimmen kann, mit welchen Anwendungen er am Computer arbeitet, hat gute Chancen, mit NVDA als alleinigem Screenreader auszukommen. Denn, so viel vorweg, das Office-Paket von Microsoft wird von NVDA nicht so komfortabel unterstützt, wie es Konkurrenten wie JAWS können. Anwender, die viele und komplexe Aufgaben in Microsoft Office durchführen, werden nach wie vor auf einen kostenpflichtigen Screenreader zurückgreifen müssen, um effizient arbeiten zu können.

Dafür ist der freie Screenreader auf eine quelloffene, alternative Office-Lösung namens "Symphony" optimiert, die auch Programme zur Textverarbeitung und Tabellenkalkulation umfasst. Statt dem standardmäßigen Microsoft-Internetexplorer empfehlen die NVDA-Entwickler die Verwendung von Mozilla Firefox, um im Internet zu surfen. Hier hat NVDA Vorteile gegenüber der kostenpflichtigen Konkurrenz, weil neue Web-Technologien besser unterstützt werden. Auch neue Eingabemethoden wie Touchpads können bereits experimentell mit dem freien Screenreader verwendet werden.

Beim ersten Start von NVDA fällt die etwas rau wirkende, deutsche Sprachausgabe auf. Es handelt sich um eine freie Sprachausgabe, deren vorrangiges Ziel darin besteht, auch seltene Sprachen zu unterstützen, die von kommerziellen Angeboten nicht bedient werden. Das ist aber kein echtes Problem: Wem keine der zahlreichen Stimmvarianten der eingebauten Sprachausgabe zusagt, der kann eine beliebige andere Software verwenden. Diese muss lediglich die Sprachausgabenschnittstelle SAPI unterstützen. Ich betreibe NVDA zum Beispiel mit der RealSpeak-Sprachausgabe "Steffi", die harmonisch mit dem Vorleser zusammenarbeitet.

Merklich besser ist NVDA gegenüber dem Konkurrenten JAWS in Sachen Updates. Während bei diesem jedes Update ein Abenteuer ist, lässt sich NVDA völlig stressfrei und mit den eigenen Einstellungen für Sprachausgabe und Braillezeile im Nu aktualisieren. Dabei liegen die Anpassungen und Einstellungen immer an einem sicheren Ort und NVDA wird sie niemals eigenmächtig verändern.

Der vielleicht entscheidendste Vorzug von NVDA ist seine große Transparenz und Offenheit. Jeder kann Fehler melden und täglich den aktuellen Entwicklungsstand testen. Durch die Einbindung der Anwender im gesamten Entwicklungsprozess werden nur die Funktionen programmiert, die wirklich benötigt werden.

Für Anpassungen steht die bekannte Programmiersprache "Python" bereit. Mit dieser können Anwender Erweiterungen eigenständig erstellen und auf der Webseite des Projekts für alle zum Download anbieten. Davon profitieren weniger versierte Anwender, die sich die Erweiterungen herunterladen können. Somit kann NVDA an spezielle Bedürfnisse angepasst werden, ohne dass man zwangsläufig selbst programmieren muss.

Wer sich letztlich dafür entscheidet, mit NVDA zu arbeiten, muss sich jedoch zunächst mit einem völlig anderen Navigationskonzept vertraut machen. Es basiert auf einer Objektnavigation statt auf einer bildschirmorientierten Arbeitsweise. Das ist ungewohnt, aber auf Dauer effizienter und einfacher, als man befürchtet. Mittlerweile werden auch alle wesentlichen Braillezeilen unterstützt, so dass hier keine Einschränkungen zu befürchten sind.

Ein bestechender Vorteil von NVDA ist die Tatsache, dass es ohne Installation auf so gut wie jedem Computer mit Audioausgang betrieben werden kann. Auf einem USB-Stick mitgenommen, kann es beispielsweise auch in Internetcafés oder Bibliotheken verwendet werden.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass kostenpflichtige Screenreader sicher immer eine wichtige Rolle spielen werden. Aber sie müssen künftig nachweisen, dass sie ihr Geld gegenüber einer Open-Source-Lösung wert sind. Es bleibt zu hoffen, dass die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe genügend Spenden aufbringen kann, damit das Projekt nicht wegen Geldmangel scheitert. Wir haben es selbst in der Hand.

Heiko Folkerts arbeitet seit mehr als zehn Jahren als Softwareentwickler und ist Mitglied im Gemeinsamen Fachausschuss für Informations- und Telekommunikationssysteme (FIT).


Dazu ein Bild: Mobil: NVDA kann an fast jedem PC ohne Installation verwendet werden


Info

Der NVDA-Screenreader kann auf der englischsprachigen Webseite nvda-project.org kostenlos heruntergeladen werden.

Freiwillige Spenden helfen, das Projekt am Leben zu erhalten und NVDA stetig zu optimieren. Der DBSV hat die Weiterentwicklung des Screenreaders mit 3.800 Euro unterstützt, da das Projekt besonders blinden und sehbehinderten Menschen in Entwicklungsländern zugutekommt, die sich eine kostenpflichtige Software oft nicht leisten können.

Medien mogeln gerne

Ein Leserbrief von Ursula Steinbrich aus Chemnitz


Ich möchte dem Aufruf von Anja Lehmann folgen (vgl. "Gegenwart" 1/2013) und mich zum Thema "Blinde Menschen in den Medien" äußern. Meine ersten Begegnungen mit Medien hatte ich in der Schule. Ein netter Zeitungsreporter fotografierte mich, wie ich ein Relief betastete. Das Bild erschien in der Zeitschrift "Wissen und Fortschritt" in einem Artikel, in dem verschiedene behinderte Kinder beim Lernen gezeigt wurden. Später machte das DDR-Fernsehen Aufnahmen an unserer Schule. Dabei gab es aber keine persönlichen Kontakte.

Mein erster direkter Fernsehauftritt war 1994 in der MDR-Sendung "Selbstbestimmt". Auch mich bewegte die Angst, wie ich in die Kamera blicken sollte, wo ich doch nie "das Licht der Welt erblickt" habe. Außerdem habe ich eine Abneigung gegen jede künstliche Farbe an meinem Körper. Wie würde man mich schminken? Bekomme ich die Farbe wieder aus dem Gesicht, ohne meine Wäsche zu verderben? Diese Ängste nahm mir der damalige Moderator und Rollstuhlfahrer Hans-Reiner Bönning aber sehr schnell. Wir hatten uns in vorangegangenen Telefongesprächen angefreundet und dabei zeigte sich, dass wir mit unseren Mitmenschen ganz ähnliche Erfahrungen machten. Somit konnten wir uns auf diesem Gebiet gut austauschen. Es wurde ein interessantes Interview in angenehmer und relativ entspannter Atmosphäre. Ich wurde sogar von zu Hause abgeholt und wieder zurückgebracht. Eine Begleitung musste ich nicht mitnehmen. Auch das Schminken war schließlich kein Problem. Mir wurde mehrfach bestätigt, dass ich ganz dezent geschminkt war. Die Maskenbildnerin war sehr nett und schminkte mich auch gründlich wieder ab.

Jahre später  –  wieder bei "Selbstbestimmt"  –  wurden meine sehgeschädigte Freundin mit ihrem Mann und ich mit meinem Wanderkameraden bei unseren Freizeitaktivitäten gefilmt. Dabei störte mich, dass mitunter ein bisschen "gemogelt" wurde, um die Sache optisch wirksamer zu gestalten. Als ich zum Beispiel bei der Aufnahme eines Beitrages für "Mobil", das Hörmagazin des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen, gefilmt werden sollte, drückte man mir als Attrappe ein größeres Mikrofon in die Hand  –  statt meines eigenen, handlichen Diktiergerätes. Ich sollte Dinge tun, die ich im Alltag gar nicht mache. Gemogelt wurde auch bei meiner Freundin, als sie beispielsweise beim Bowling gezeigt wurde. Ansonsten war die Zusammenarbeit mit den Fernsehleuten, die uns ein paar Tage begleiteten, entspannt und kameradschaftlich.

Doch dieses "Mogeln" bestärkte mich in einer Erfahrung, die mich schon immer beim Fernsehen stört: Oft werden blinde Menschen eher rosig dargestellt, nur mit ihren Stärken und besonderen Fähigkeiten. Bekannte und Kollegen sprechen mich daraufhin oft an: "Das war ja toll! Kannst du das auch?" Oder: "Warum machst du das nicht auch?" Solche Bemerkungen sind mir unangenehm. Denn jeder, ob behindert oder nicht, hat seine Stärken und Schwächen.

Dagegen ist das Bild, das Radiohörer von blinden und sehbehinderten Menschen erhalten, wesentlich realistischer. Dabei habe ich zwar noch nie selbst mitgewirkt, aber es war mir bisher immer eine Freude, diese Radiobeiträge zu hören. Das teilte ich den Sendungsmachern auch mit, wobei es zu interessanten Gesprächen kam.

Barrierefreies Fernsehen beweist sich im Detail

Ein Leserbrief von Thomas Anders aus Ahrensburg


Zum Umgang mit Blindheit in den Medien (vgl. "Gegenwart" 1/2013, 3/2013) möchte auch ich etwas beitragen, das aus meiner Sicht zwingend dazugehört. Gerade unter dem Aspekt, dass auch wir seit Anfang dieses Jahres zur Zahlung eines Rundfunkbeitrages herangezogen werden, meine ich, dürfen wir erwarten, dass mehr für uns getan wird.

Hinderlich für mich sind Einblendungen im Fernsehen, die zu wenig Kontrast aufweisen oder mit zu kleiner Schrift versehen sind. Ich habe kürzlich eine Diskussionsrunde verfolgt, bei der zwar die Teilnehmer vorgestellt wurden, die Stimmen aber erst später zu hören waren. So war ich nicht in der Lage zu verfolgen, wer wann spricht. Das bringt mich zu der Frage, ob nicht entweder die Namen der Teilnehmer größer und mit besserem Kontrast eingeblendet oder auf der Audiodeskriptionsspur die Namen vorgelesen werden könnten. Das würde einen echten Beitrag zur uneingeschränkten Teilhabe leisten.



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Unter der Rubrik "Forum" schreiben Leser für Leser. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen teilhaben und schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen, Kommentare oder Leserbriefe
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gegenwart@dbsv.org

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DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin.

Fokus:

Wenn es nur das schlechte Sehen wäre ...

Häufig wird vergessen, dass Sehbehinderung im Alter von weiteren Erkrankungen begleitet sein kann. Daraus ergeben sich vielfältige Wechselwirkungen, die für den Alltag und die Krankenversorgung eine große Rolle spielen. Das Bewusstsein hierfür muss geschärft werden  –  bei Ärzten, Krankenkassen und Politikern. Das ist der Appell eines Netzhautspezialisten aus Tübingen anlässlich des Sehbehindertentages 2013.

Von Prof. Dr. Focke Ziemssen


Krankenkassen und Politiker mag schon die Vorstellung weiterhin wachsender Patientenzahlen in der alternden Gesellschaft erschrecken. Wenn Sehprobleme und andere Alterserkrankungen aufeinandertreffen, ergeben sich aber ganz neue Herausforderungen. Wenn es gilt, ein selbstbestimmtes Leben mit einer ausreichenden Krankenversorgung zu vereinbaren, darf nicht nur an Arztbesuche und Medikamente gedacht werden.


Schwindel und Sturz

Stürze treten im Alter gehäuft auf. Neben Verletzungen (Hüftgelenk, Schnittwunden) und dauerhaften Mobilitätseinschränkungen zählen Pflegebedürftigkeit und sogar frühes Versterben zu den unmittelbaren Konsequenzen. Nach einem Sturz steigt zudem das Risiko, erneut zu stürzen  –  schon allein aus Angst und Unsicherheit der Betroffenen.

Für die meisten Stürze sind Kreislaufbeschwerden, Gangstörungen und Muskelschwäche verantwortlich. Viele Daten deuten aber darauf hin, dass auch schlechtes Sehen eine wichtige Sturzursache ist. Menschen mit reduziertem Kontrastsehen stürzen nahezu zweimal so häufig wie gut sehende Senioren. Hier spielen einerseits Stolperfallen wie Teppichkanten oder Türschwellen eine Rolle, die unter ungünstigen Lichtverhältnissen leicht übersehen werden. Andererseits bleiben wichtige Informationen für den Gleichgewichtssinn aus, wenn das räumliche Sehen nicht mehr intakt ist. So wird es schwieriger, einen Sturz abzufangen oder einem Hindernis auszuweichen.


Demenz

Die Sorge um die kognitive Leistungsfähigkeit ist angesichts der steigenden Häufigkeit von Altersdemenz verständlich. Im Alter von 85 Jahren ist statistisch jeder Dritte betroffen. Eine Altersabhängige Makula-Degeneration kann sich mit einer Demenz ungünstig überlagern: Die Sehverschlechterung kann eine schnellere Verlangsamung der kognitiven Fähigkeiten bewirken, während gutes Sehen durch die Stimulation der Wahrnehmung positive Auswirkungen auf eine eventuelle Demenz-Entwicklung haben kann.

Bei der Diagnose bleiben Sehprobleme immer wieder unerkannt, weil sie für einen Hinweis auf eine kognitive Beeinträchtigung gehalten werden, die gar nicht vorhanden ist. Umgekehrt kann eine Demenz bereits in Frühstadien zu einer schlechteren Einschätzung der Sehkraft führen. Bei ausgeprägten geistigen Einschränkungen können auch Gehirnregionen betroffen sein, die für das Sehen zuständig sind. Ist dies der Fall, lässt sich bei der Behandlung des Augenbefundes kein positives Ergebnis erzielen.

Durch schlechtes Sehen und eine demenzielle Erkrankung können ohne Frage wichtige Funktionen des Lebensalltags  –  etwa Lesen, schriftliche Korrespondenz und soziale Interaktion  –  eingeschränkt oder gefährdet werden. Um ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben möglichst lange zu erhalten, ist es wichtig, eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung möglicher Erkrankungen sicherzustellen.


Lebensqualität und Depression

Einschränkungen in der Kommunikation und sozialen Vernetzung, auch mit Hilfe elektronischer Medien, tragen dazu bei, dass sich viele Menschen mit Sehproblemen zurückziehen. Die Erfahrung der abnehmenden körperlichen Leistungsfähigkeit kann zur Isolation führen. Wenn Alltagskompetenzen wie das Putzen der Wohnung verloren gehen oder eingespielte Aufgaben und Hobbys nicht mehr ausgefüllt werden können, fällt es vielen Betroffenen schwer, die veränderten Lebensinhalte und sich selbst zu akzeptieren. Verbliebene Handlungsmöglichkeiten werden oft vernachlässigt, das Selbstmord-Risiko ist erhöht.

Schon der Arztbesuch stellt betroffene Senioren häufig vor Probleme. Wer sich nicht mehr allein auf die Straße traut, muss in der Familie oder Nachbarschaft um Hilfe bitten. In ländlichen Gebieten ist es zum Teil unmöglich, einen Facharzt mit öffentlichen Verkehrsmitteln aufzusuchen. Häufige Arzttermine sind zudem mit unangenehmen Wartezeiten verbunden, die von sehbehinderten Menschen nur schwer sinnvoll genutzt werden können.

Die psychische Situation von Patienten mit Makula-Degeneration entspricht nicht selten der von Menschen mit lebensbedrohenden Erkrankungen wie Krebs oder HIV. Daher sollten aktive Maßnahmen gegen Depressionen in die Therapie einbezogen werden. Der Bedrohung durch die Erkrankung ist im ersten Schritt eine Informations- und rationale Behandlungsstrategie entgegenzusetzen, damit die Betroffenen mit ihren Fragen nicht allein gelassen werden.


Sehen und Übersehen-Werden

In Befragungen und Studien sind ältere Patienten mit mehreren Erkrankungen, also multimorbide Senioren, generell unterrepräsentiert. Patienten ohne Angehörige haben in der Gesellschaft eine besonders schwache Position. Bisherige Untersuchungen zeigen, dass ca. 30 Prozent der Bewohner von Pflegeheimen augenärztlich unzureichend versorgt sind. Insbesondere Menschen ohne Familie oder Freunde haben einen erschwerten Zugang zu Einrichtungen, die für den Fall einer irreversiblen Seheinschränkung Hilfsmittel und rehabilitative Maßnahmen vermitteln können.

Ebenso mangelt es an Informationen über Möglichkeiten der Früherkennung. Da diese Themen, gerade aus der Betroffenenperspektive, nach wie vor kaum in den Medien aufgegriffen werden, sind vor allem sozial benachteiligte Menschen schlecht informiert über Frühsymptome und Behandlungsmöglichkeiten. Die Versorgungsforschung darf sich daher nicht auf die Behandlung in einer Praxis oder Klinik beschränken. Es müssen auch die Menschen mit einbezogen werden, die hier unter Umständen gar nicht auftauchen.


Gemeinsamer Kampf um stärkeres Bewusstsein

Nach einer australischen Studie von 2001 ist die Sterblichkeit aufgrund einer Sehbehinderung und der angesprochenen Folgen doppelt so hoch im Vergleich zur Augen-gesunden Altersgruppe.

In der Medizin muss ein gewisses Basiswissen rund ums Auge und auch zu gerontologischen Fragen auf andere Disziplinen übertragen werden. Heute werden die Auswirkungen von altersbedingten Sehproblemen von ärztlicher Seite häufig unterschätzt oder nicht bedacht. Mögliche Wechselwirkungen werden nicht immer optimal berücksichtigt. So muss beispielsweise die Einnahme blutverdünnender Medikamente bei einer feuchten Makula-Degeneration differenziert diskutiert werden.

Die Augenheilkunde wiederum ist aufgerufen, die Versorgungsforschung und interdisziplinäre Forschungsansätze weiter voranzutreiben. Denn nur wenn der Finger in die Wunde gelegt wird, können Gesundheitspolitiker Defizite in der Krankenversorgung erkennen und zum Handeln bewegt werden.

Professor Dr. Focke Ziemssen ist Oberarzt an der Universitäts-Augenklinik in Tübingen.


Dazu zwei Bilder:

    • Mit Seh- und Gehbehinderung: Ältere Menschen mit mehreren Erkrankungen werden oft nicht ausreichend versorgt
    • Beim Sehtest: Regelmäßige Untersuchungen helfen, Wechselwirkungen von Sehproblemen mit anderen Erkrankungen zu vermeiden

Kurzinfo: Sehbehindertentag 2013

Am 6. Juni nimmt der DBSV Alterseinrichtungen in den Blick. Zum einen erhalten alle deutschen Pflegeheime Informationen zum Thema "Sehbehinderung". Parallel finden in ganz Deutschland Aktionen statt. Dazu gehören jeweils die Begehung einer Einrichtung durch Rehalehrer und Selbsthilfevertreter, eine stichprobenartige augenärztliche Untersuchung der Bewohner und ein Runder Tisch. Der Sehbehindertentag 2013 ist eine Kooperation mit dem Berufsverband der Augenärzte Deutschlands und heimverzeichnis.de und wird von Bayer HealthCare unterstützt.

www.sehbehindertentag.de

Panorama:

Politik

Schleswig-Holstein tritt "Koalition gegen Diskriminierung" bei

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig hat Mitte April die Absichtserklärung "Offensive für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft" unterzeichnet. Ziel der Vereinbarung mit der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) ist es, gemeinsam gegen Diskriminierung vorzugehen, indem lokale Beratungsstellen unterstützt werden und der Schutz vor Diskriminierung in allen Bereichen politisch verankert wird.

"Unsere Aufgabe ist es, konkret hinzuschauen, wo Menschen bewusst oder unbewusst ausgegrenzt werden", erläuterte Ministerpräsident Albig. Christine Lüders, Leiterin der ADS, interpretierte die Unterschrift Albigs als Zeichen dafür, "dass der Kampf gegen Diskriminierung in Schleswig-Holstein Chefsache ist".

Nach Berlin, Hamburg, Brandenburg, Bremen und Rheinland-Pfalz ist Schleswig-Holstein das sechste Land, das der Koalition beigetreten ist. Die "Koalition gegen Diskriminierung" ist Teil der "Offensive für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft", die Anfang 2011 startete.

Nachtrag nach Redaktionsschluss: Am 8. Mai ist auch das Land Thüringen der "Koalition gegen Diskriminierung" beigetreten.


Dazu ein Bild: Christine Lüders und Ministerpräsident Torsten Albig nach dem Unterschriftstermin

Projekte

"BIT inklusiv": Berufliche Teilhabe durch barrierefreie Informationstechnik fördern

Gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie von den NRW-Landschaftsverbänden Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR), ist das Projekt "BIT inklusiv  –  barrierefreie Informationstechnik für inklusives Arbeiten" im Januar an den Start gegangen. Der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) als Projektträger knüpft damit an die erfolgreiche Initiative "BIK  –  Barrierefrei Informieren und Kommunizieren" an, die vor zehn Jahren gemeinsam mit dem DBSV ins Leben gerufen wurde (vgl. "Gegenwart" 4/2012). Ziel des aktuellen, auf drei Jahre angelegten Projekts ist es, Konzepte zur dauerhaften Sicherstellung von barrierefreier Informationstechnik umzusetzen, um insbesondere blinden und sehbehinderten Menschen eine konkurrenzfähige Teilhabe am Berufsleben zu ermöglichen.

"Barrierefreiheit im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention ist eine Grundvoraussetzung für inklusive Arbeitsbedingungen", erklärt Projektleiter Karsten Warnke. "In diesem Sinne müssen IT-Anwendungen bereits bei der Planung und Entwicklung an die Bedürfnisse aller Menschen angepasst werden." Leider sei es immer noch an der Tagesordnung, IT-Barrieren als ein individuelles Problem schwerbehinderter Beschäftigter zu sehen.

Ein regionaler Schwerpunkt von "BIT inklusiv" ist zurzeit Nordrhein-Westfalen. Hier konnten die Integrationsämter für eine Zusammenarbeit gewonnen werden. Außerdem gibt es bereits das "Kompetenzzentrum Barrierefreie IT" im Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen, das die NRW-Landesverwaltung bei der barrierefreien IT-Gestaltung berät. Durch eine umfassende Qualifizierung durch "BIT inklusiv" sollen die Mitarbeiter nun fit gemacht werden, damit die Informationstechnik in der Landesverwaltung Schritt für Schritt und auf Dauer barrierefrei wird.

Mehr Infos unter www.bit-inklusiv.de

Sportprojekt zur Förderung beruflicher Teilhabe auf gutem Weg

Das Forschungsvorhaben "Förderung der beruflichen Rehabilitation und der Beschäftigungsfähigkeit von Menschen mit Sehschädigung durch regelmäßiges Sporttreiben" hat im April Zwischenbilanz gezogen. Das Projekt des Forschungsinstituts für Inklusion durch Bewegung und Sport (FiBS) an der Deutschen Sporthochschule Köln wird in Zusammenarbeit mit den Berufsförderungswerken Düren, Halle und Mainz sowie der Nikolauspflege Stuttgart im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales durchgeführt und ist auf vier Jahre angelegt. Anhand repräsentativer Befragungen in Kombination mit vielfältigen Sportangeboten soll ermittelt werden, ob und inwieweit regelmäßige sportliche Betätigung die soziale und berufliche Teilhabe von Menschen mit Seheinschränkung fördern kann.

In der zweiten Beiratssitzung wurde konstatiert, dass die Bewegungsangebote in den teilnehmenden Berufsförderungswerken gut angenommen werden. Die Beiratsmitglieder, darunter die vielfache Paralympics-Siegerin Verena Bentele, waren sich einig, dass eine gute Netzwerkarbeit von Organisationen aus Selbsthilfe und Sport entscheidend sein wird für die nachhaltige Verankerung der Angebote.

Beruf

BFW Mainz schreibt neuen Osteopathie-Kurs aus

Im September startet am Berufsförderungswerk Mainz bereits der vierte Osteopathie-Kurs. Die fünfjährige Weiterbildung richtet sich an blinde und sehbehinderte Menschen, die eine Ausbildung zum Physiotherapeuten, zum Masseur und medizinischen Bademeister mit der Zusatzqualifikation "Manuelle Therapie", zum Heilpraktiker oder Arzt abgeschlossen haben. Pro Jahr finden sieben viertägige Seminare statt, zusätzlich ein Dissektionskurs an der Universität Marburg.

Die ersten blinden und sehbehinderten Osteopathen in Deutschland haben ihre Ausbildung im Frühjahr 2012 erfolgreich abgeschlossen. Es war die Initiative des niederländischen Osteopathen Piet Dijs, der Menschen mit Seheinschränkung ein neues Berufsfeld eröffnen wollte. In der Osteopathie erkannte er ein besonderes Potenzial, werden bei dieser ganzheitlichen Heilmethode doch vor allem die Hände eingesetzt. Gemeinsam mit Dr. Roger Weis als ärztlichem Leiter ist Piet Dijs für die Weiterbildung in Mainz verantwortlich, die sich an den Kriterien der Akademie für Osteopathie (AFO) orientiert.

Mehr Infos beim
BFW Mainz
Julia Schmidt
Tel.: 0 61 31 / 7 84-35
E-Mail: j.schmidt@bfw-mainz.de


Dazu ein Bild: Heilen mit den Händen: Osteopathie bietet blinden Menschen ein neues Berufsfeld

Sport

Deutsche Meisterin im Showdown bestätigt

Vom 5. bis 7. April veranstaltete der DBSV in Berlin die dritte Deutsche Meisterschaft (DM) im Showdown. Angetreten waren 32 Showdown-Spieler, die sich in vier regionalen Vorrunden qualifiziert hatten. Dank des neu eingeführten "KO-Systems" nahm das Turnier einen spannenden Verlauf. In einem hochklassigen Finale konnte sich Titelverteidigerin Antje Samoray vom Berliner Blinden- und Sehbehindertensportverein in fünf Sätzen gegen Mario Kratzer aus Hamburg durchsetzen, der Platz zwei belegte. Dritter wurde Deniz Kürtoglu aus Kassel. Die beste Newcomerin der DM 2013 ist Eliane Exner aus Dortmund; sie errang den sechsten Platz.

Showdown, auch Tischball genannt, befindet sich im Aufwind. Gab es vor drei Jahren bundesweit lediglich fünf Platten, gibt es inzwischen über 50.

Mehr Infos zu Showdown unter
www.showdown-germany.de

oder beim

DBSV
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

Auszeichnungen

Inklusiver Gemäldeführer gewinnt Preise

Das Lesetasthörbuch "Das Goldene Zeitalter" hat beim ADAC-Tourismuspreis Mecklenburg-Vorpommern und bei den International Design for all Foundation Awards 2013 auf sich aufmerksam gemacht. Der Verein "Andere Augen" belegte mit seinem Gemäldeführer zur niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts jeweils den dritten Platz. Die acht präsentierten Gemälde, die Teil einer Ausstellung im Staatlichen Museum Schwerin sind, erschließen sich in dem Band über farbige Tastreliefs, Texte in Schwarz- und Punktschrift sowie über Bildbeschreibungen und atmosphärische Klänge auf CD (vgl. "Gegenwart" 10/2012).

Der Verein "Andere Augen" ist ein Zusammenschluss von Designern und Fachleuten und entwirft universelle, inklusive Designlösungen. Die erste Auflage von "Das Goldene Zeitalter" ist fast vergriffen, eine zweite sowie ein weiteres Buchprojekt sind in Planung.

Mehr Infos zum Gemäldeführer unter www.museum-fuer-alle.de


Dazu ein Bild: Mehrfach ausgezeichnet: Der inklusive Gemäldeführer "Das Goldene Zeitalter"

AURA-HOTELS: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern): Hotel mit ca. 50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein): Hotel mit ca. 50 Betten
  • Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen): Hotel mit ca. 120 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt): Pension mit ca. 30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen): Pension mit ca. 20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen): Pension mit ca. 20 Betten
  • Saulgrub (Bayern): Hotel mit ca. 90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

"Ich bin nur blind"

Sabrina Führer, 31

Vor 31 Jahren kam ich als Frühchen auf die Welt. Ich war gerade mal so schwer wie eine Packung Mehl und so lang, wie die Schwarzschriftausgabe der "Gegenwart" hoch ist. Damit ich groß und stark werden konnte, musste ich die ersten Monate meines Lebens im Brutkasten verbringen. Die Ärzte sagten meiner Mutter, dass ich durch die lebensnotwendige, aber damals noch sehr risikoreiche Sauerstoffversorgung wahrscheinlich erblinden würde und dass es zu Schäden im Gehirn kommen könne. Einen Tag vor meiner Entlassung von der Frühgeborenenstation wurde die Blindheit tatsächlich diagnostiziert. Weitere Schädigungen würden sich erst im Laufe der Zeit bemerkbar machen, hieß es.

Seit ich denken kann, bin ich Fan vom FC Schalke 04. Mein Opa und mein Vater gingen immer schon ins Stadion und als kleines Kind habe ich ihnen ständig in den Ohren gelegen, dass ich mit will. Die Spiele konnte ich sonst nur zu Hause vor dem Radio verfolgen. Als ich zehn Jahre alt war, durfte ich endlich zum ersten Mal mit. Mein Opa ist vorher mit mir ins Parkstadion nach Gelsenkirchen gefahren und hat mir alles gezeigt. Wir sind das Spielfeld abgegangen, ums Stadion herumgelaufen und auf die Ehrentribüne geklettert. Mein erstes Spiel war dann im Mai 1992, Schalke gegen Kaiserslautern. Schalke gewann, und von da an durfte ich immer mitkommen. Seitdem gehe ich zu jedem Heimspiel und fahre zu vielen Auswärtsspielen, seit ich mein eigenes Geld verdiene. So bin ich meiner Lieblingsmannschaft schon bis nach Spanien, Norwegen und Israel hinterhergereist.

Früher habe ich die Spiele im Stadion nur über die Kommentare meines Opas und die Stimmung der anderen Fans verfolgen können. An den Reaktionen erkannte ich, welche Mannschaft gerade am Ball war und ob ein Foul begangen oder eine Torchance vergeben wurde. Mittlerweile gibt es in fast allen Stadien Live-Audiodeskriptionen der Spiele. Doch seit einer Ohrenoperation muss ich mein linkes Ohr vor Krach schützen und brauche In-Ohr-Kopfhörer, die mit diesem Angebot nicht kompatibel sind. Also nehme ich ein spezielles 90elf-Fußballradio mit ins Stadion, das das Spiel in voller Länge überträgt  –  leider etwas zeitversetzt, was in spannenden Situationen schon mal nerven kann.

Über die Liebe zu Schalke habe ich schließlich auch meinen sehenden Freund kennengelernt. Im FC Schalke 04 Supportersclub, der größten Fanorganisation auf Schalke, fühlte ich mich von Anfang an sehr wohl und gut integriert. Bei einer Auswärtsfahrt mit unserem Fan-Bus begegnete ich meinem jetzigen Freund und wir sind nun schon seit mehr als sechs Jahren zusammen. Zu den Heimspielen gehen wir aber getrennt ins Stadion. Er sitzt lieber, während ich einen Stehplatz in der Nordkurve bevorzuge  –  da ist die Stimmung einfach intensiver.

Ruhiger lasse ich es im Stadion nur angehen, wenn einer meiner Führhunde dabei ist. Meine schwarzen Labradore Luna und Guiness begleiten mich fast überall hin und teilen sogar meine Fußballleidenschaft: Wenn ich zu Luna "Schalke" sage, macht sie Männchen. Bei dem bösen Wort "Dortmund", dem Erzrivalen, legt sie sich hin und stellt sich tot. Manchmal brauche ich auch nur an etwas zu denken und sie wissen, was ich will. Auf die beiden ist einfach immer Verlass. Außerdem helfen sie mir dabei, mich in die Gesellschaft zu integrieren. Bei den regelmäßigen Spaziergängen lerne ich immer wieder neue Leute kennen und es haben sich dadurch schon enge Freundschaften entwickelt.

Als im WM-Jahr 2006 der Blindenfußball nach Deutschland kam, war ich als Fußballbegeisterte natürlich neugierig. Ich nahm an einem Workshop in Berlin teil, bei dem die englische Nationalmannschaft die Teilnehmer an den Sport heranführte. Blindenfußball ist sehr anspruchsvoll und fördert die Mobilität und Orientierung. Auf dem Platz muss man viel mit seinen Mitspielern kommunizieren, auf seine Guides hören und auf die Gegenspieler achten. Ohne Hilfsmittel und oft mit hohem Tempo geht es frei über den Platz, weshalb volle Konzentration und eine gute Ausdauer gefragt sind. Alle Teilnehmer des Workshops waren sofort begeistert, so dass wir uns zu mehreren Mannschaften zusammenschlossen, um weiterhin Blindenfußball spielen zu können und ihn in Deutschland zu verbreiten. Im Jahr 2008 startete dann die erste Deutsche Blindenfußball-Bundesliga. Mit meinem Team, den Blindsoccers Essen, trete ich mittlerweile nur noch bei Freundschaftsturnieren an; in den Teams der Liga ist es mir zu hart geworden.

Wenn ich zurückblicke, hatte ich damals im Brutkasten wohl großes Glück. Nicht nur, dass ich mit 1,76 Metern heute tatsächlich recht groß geworden bin, weitere Schäden sind ausgeblieben und ich bin deshalb dankbar, dass ich nur blind bin. Mein Leben kann ich mir gar nicht anders vorstellen  –  schließlich kenne ich es nicht anders.

Sabrina Führer (31) arbeitet als Bürokauffrau in Witten und hat in der Blindenfußball-Bundesliga gespielt.


Dazu ein Bild:
Bildbeschreibung: Im Vordergrund ist eine junge blonde Frau im Profil zu sehen. Sie steht hoch oben im Rang eines Fußballstadions und trägt einen Schalke-Fan-Schal um den Hals. Der Blick des Betrachters geht in die Tribünenkurve mit Tausenden anderer Schalke-Fans, die wie sie ein Spiel ihres Lieblingsvereins verfolgen.


Info

Mehr Infos zum Blindenfußball im Internet unter
www.blindenfussball.net

und
www.blindenfussball.de

Service | Testlabor:

Bügeln mit Dampf

Beim Bügeln steht und fällt alles mit der Wahl des richtigen Eisens  –  doch die fällt angesichts der großen Auswahl nicht leicht. Deshalb hat die "Gegenwart" einige Dampfbügeleisen und -stationen auf ihre Bedienbarkeit für blinde und sehbehinderte Menschen getestet.


Wäsche lässt sich besser bügeln, wenn sie feucht ist. Musste man bei herkömmlichen Bügeleisen stets eine Sprühflasche zur Hand haben, haben sich Dampfbügeleisen mittlerweile durchgesetzt, bei denen das Befeuchten per Wasserdampf direkt aus dem Gerät erfolgt. Die meisten Dampfbügeleisen verfügen zusätzlich über eine Sprühdüse, die ein gezieltes Aufbringen von Feuchtigkeit erlaubt.

Betrachtet wurden in dieser Untersuchung Dampfbügeleisen und Dampfbügelstationen der Hersteller AEG Electrolux, Braun, Delonghi, Koenic, Panasonic, Philips, Roventa, Severin, Siemens, Singer, Tefal und Unold. Informationen zum Material sowie zur Qualität des Bügelergebnisses können in Fachmärkten erfragt oder in allgemeinen Testberichten nachgelesen werden, zum Beispiel im Internet unter www.testberichte.de.


Design, Gewicht und Handlichkeit

Trotz ähnlicher Grundform gibt es bei den Modellen erhebliche Unterschiede im Design, wobei nicht jedes gelungen ist. Die Panasonic-Modelle haben seitlich der Sohle schräge Kufen, mit denen man hängenbleiben kann, das preiswerte Koenic KSI 200 hat am Griff gefährliche, scharfkantige Ecken. Diese Testkandidaten sind also bereits in der ersten Runde durchgefallen.

Beim Gewicht muss individuell zwischen guter Auflagekraft durch Schwere und ermüdungsfreiem Arbeiten dank Leichtigkeit abgewogen werden. So fallen insbesondere die Philips-Modelle GC 333502 (Preis: ca. 35 Euro) und GC 487002 (Preis: ca. 85 Euro) durch erhebliches Gewicht auf. Ähnliches gilt für Roventa DZ 5020 Focus (Preis: ca. 50 Euro) und Unold 75014 Safety Lift (Preis: ca. 55 Euro). Leichtgewichte sind dagegen Siemens TB 66420 (Preis: ca. 50 Euro) und Tefal FV 5330 Aqua Speed (Preis: ca. 60 Euro).

Besonders die schwereren Geräte müssen gut in der Hand liegen. Diesen Anspruch erfüllen die Modelle von AEG Electrolux, Braun, Tefal und Roventa sowie das Philips GC 487002. Die geschwungenen Griffe der Siemens-Modelle lassen sich gut fassen, auch wenn sie etwas schlanker sein könnten. Nichts für kleine Hände sind Roventa DZ 5020 Focus sowie die Modelle von Severin und Unold.


Tasten und Regler

Die Temperatureinstellung erfolgt mit einem Drehregler, der sich üblicherweise unter dem Griff befindet. Leider gibt es nur selten tastbare Markierungen wie beim Philips GC 333502 und Severin BA 9673 (Preis: ca. 20 Euro). Punkte oder Kerben müssen bei den meisten Modellen selbst angebracht werden.

Ganz ohne Regler kommt das Philips GC 5050 (Preis: ca. 100 Euro) aus, da hier die Beheizung ausschließlich sensorgesteuert erfolgt. So kann das Bügeleisen zwischendurch auf der Sohle abgestellt werden, ohne dass die Unterlage versengt.

Die Tasten für Dampf und Sprühen befinden sich in der Regel vorne am Griff und werden mit dem Daumen bedient. Sie sind bei den meisten Modellen unproblematisch. Lediglich beim Roventa DZ 5020 Focus zeigen sie sich schwergängig; bei manchen Siemens-Modellen sind sie zu dicht nebeneinander; beim Tefal FV 3530 klemmen sie leicht.

Die Regler für die Dampfstärke sind meist kleine Rädchen, die vor den Tasten am Griff eingebaut sind. Die Einrastungen lassen bei vielen Dampfreglern zu wünschen übrig; eine positive Ausnahme bildet das Tefal FV 5330 Aqua Speed.

Praktisch: Eine automatische Abschaltung bei längeren Pausen bietet das Philips GC 5050.


Befüllung und Verkabelung

Ein Dampfbügeleisen muss regelmäßig mit Wasser befüllt werden. Dafür gibt es Einfüllöffnungen, die sich meist vor dem Griff befinden. Die Gestaltung der Deckel ist ein Problem, das nicht jeder Hersteller zufriedenstellend löst. Die bei vielen Modellen vorhandenen Klappdeckel wirken teilweise instabil und laufen Gefahr abzubrechen. Bei zwei Geräten sind die Einfüllstutzen schwer zugänglich: Roventa DW 6010 (Preis: ca. 55 Euro) und Unold 75014. Beim Tefal FV 3530 (Preis: ca. 40 Euro) muss unter dem Deckel zusätzlich ein Verschluss aufgedreht werden, was einiges Geschick erfordert.

Geglückt erscheinen die Verschlüsse, bei denen der Deckel als Schieber ausgebildet ist, so beim Roventa DZ 5020 Focus, Siemens TB 11308 (Preis: ca. 40 Euro) und TB 56280 (Preis: ca. 55 Euro). Das Siemens TB 66420 kann beim Befüllen wegen ungünstiger Deckelplatzierung nicht hingestellt werden. Ein Manko bei mehreren Geräten: Der Füllstand ist durch farbige Tankgehäuse schlecht zu erkennen.

Die Anbringung der Kabel ist hingegen bei allen Modellen gut gelöst. Sie sind meist oben im hinteren Ende des Griffes mit einer Kugel gelagert, damit sie gut beweglich sind und das Abstellen nicht behindern. Auffallend lange Kabel gibt es bei Philips und Siemens.

Das Tefal FV 9910 Freemove (Preis: ca. 100 Euro) verzichtet sogar ganz auf ein Kabel. Es ist eine Mischung aus Dampfbügeleisen und -station. Das Aufheizen erfolgt über das Abstellen auf einer kleinen Platte in den Bügelpausen, die Dampferzeugung findet im Gerät statt. So ist man an keinerlei Kabel gebunden und hat volle Bewegungsfreiheit, wie man es von Wasserkochern kennt.


Dampfbügelstationen

Neben den Dampfbügeleisen haben sich seit einiger Zeit so genannte Dampfbügelstationen etabliert. Hier ist die Dampferzeugung in ein separates Modul ausgelagert, das in den Bügelpausen als Ablage für das Bügeleisen dient. Von Vorteil ist bei den Bügelstationen, dass der Dampf einen stärkeren Druck (3 bis 5 Bar) erzeugt und über einen Schlauch parallel zum Stromkabel dem Bügeleisen zugeführt wird. Das Bügeleisen selbst ist kleiner und leichter, weil der Dampfdruck den sonst nötigen Anpressdruck übernimmt.

In Sachen Aufbau und Unterbringung sind Dampfbügelstationen den handlicheren -eisen unterlegen. Auch das Ablegen des Bügeleisens auf der Station ist für Menschen mit Seheinschränkung ein Hindernis. Deshalb sind die Modelle AEG DBS 2300 und Tefal GV 5245 nicht zu empfehlen. Bei der Delonghi VVX 1460 ist das Kabel sehr steif und die Bedienknöpfe lassen sich schlecht drücken. Dagegen ist die Delonghi VVX 320 (Preis: ca. 40 Euro) wesentlich gelungener: Das Kabel ist flexibel und das Bügeleisen wird auf der Station gut gehalten.

Gut durchdacht wirkt auch die Konstruktion der Philips GC 65102 (Preis: ca. 95 Euro): Kabel und Schlauch lassen sich in die Station schieben, um sie zu verkürzen, zum Einfüllen des Wassers gibt es einen großen Drehverschluss an der Station und das zugehörige, leichte Bügeleisen liegt gut in der Hand.

Die Singer SP 1000 muss unter den Dampfbügelstationen mit ihren ca. 50 Euro als absolutes Schnäppchen gelten. Das kleine Bügeleisen lässt sich mit seinem Korkgriff besonders gut handhaben. Der Leistungsregler hat Markierungen und die Station einen großen Einfüllstutzen. Die Einstellungen an der Station erfolgen mit soliden Kippschaltern.


Bügeln bleibt Geschmackssache

Ob Dampfbügeleisen oder -station, ein klarer Testsieger ließ sich nicht ermitteln. Bei den vielfältigen Kriterien, die bei der Bedienbarkeit berücksichtigt werden müssen, schneiden fast alle Modelle mal mehr, mal weniger gut ab. Letztendlich bleibt es eine individuelle Entscheidung, in welchen Eigenschaften das Gerät glänzen sollte  –  oder ob am Ende gar der Geldbeutel den Ausschlag gibt.

Lothar Rehdes
Förderzentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 0 30 / 7 90 13 69 36
E-Mail: rehdes@fzbs.de
www.fzbs.de

Medien:

Bücher

Braille-Seasons  –  Bücher für junge Leute

Der Umzug in ein kleines Dorf, ein schauriges Haus, eine rätselhafte, blutrote Inschrift an der Wand und eine ganz normale Familie: Erst seit Kurzem wohnen der 13-jährige Hendrik und sein kleiner Bruder Eddi mit ihren Eltern "Am Pestkirchlein" in einem Dorf im Allgäu, wo es nach Gras, Kühen und Gülle riecht. Doch irgendjemand hat es auf sie abgesehen. Als Eddi, der zum begeisterten Schneckensammler wird, seltsame Alpträume bekommt, ist klar: Auf dem Haus liegt ein schrecklicher Fluch!

"Das schaurige Haus" von Martina Wildner ist ein wunderschön-schauriger Roman mit Gänsehaut-Garantie und grandiosem Spannungsbogen. Der Titel wurde als Braille-Seasons-Sommerbuch 2013 ausgewählt. Zusammen mit dem DBSV-Jugendclub präsentiert MediBraille viermal im Jahr ein Jugendbuch in Punktschrift.


Braille-Seasons-Quiz zum Sommerbuch 2013:

  1. Wie heißt der kleine Bruder von Hendrik?
    a) John
    b) Thomas
    c) Eddi
  2. Wo wohnen Hendrik und seine Familie?
    a) Am Güllegraben
    b) Am Pestkirchlein
    c) Am Gespensterschloss
  3. Was sammelt Eddi?
    a) Briefmarken
    b) Schmetterlinge
    c) Schnecken

Antworten an den
DBSV-Jugendclub
Jessica Schröder
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Tel.: 0 30 / 28 53 87-289
E-Mail: j.schroeder@dbsv.org


Zu gewinnen gibt es das Braille-Seasons-Herbstbuch.

Martina Wildner: Das schaurige Haus
Blindenvollschrift oder -kurzschrift auf Papier oder für Braillezeile
Preis: 18 Euro, Kurzschrift auf Papier: 12 Euro

Bestellungen bei der
Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
Tel.: 03 41 / 71 13-119
E-Mail: verkauf@dzb.de

Bettler und Hase

Ein Buch-Tipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Vatanescu, ein aus Rumänien stammender Roma, beschließt, sein Glück in Finnland zu suchen. Er will unbedingt Geld verdienen, damit er seinem fußballverrückten Sohn die besten Stollenschuhe der Welt kaufen kann. Und so kommt Vatanescu mit Hilfe eines Schleusers in das gelobte Land, ohne Visum und ohne Aufenthaltsgenehmigung. Als Bettler in Helsinki gerät er ins Visier der russischen Mafia, die die Bettlerszene dominiert. Auf seiner lebensgefährlichen Flucht trifft Vatanescu im Park auf ein ebenfalls um sein Leben laufendes Kaninchen. Er rettet das Tier und nennt es fortan "Hase". Mit ihm gemeinsam macht er sich auf, um im Norden als Pflücker die wertvollen Moltebeeren zu ernten. Aber das soll nicht sein letzter Job bleiben  –  Vatanescu reist kreuz und quer durchs Land, erlebt skurrile Abenteuer und trifft die sonderbarsten Menschen.

Dieses überaus unterhaltsame, moderne Märchen mit einem liebenswerten Helden hält dem Leser den Spiegel vor. Der Autor reiht sich sehr weit vorne in die Riege der skandinavischen Autoren ein, die ihren ganz besonderen "Sauna-Humor" pflegen.

Tuomas Kyrö: Bettler und Hase
1 CD DAISY (6:30 Stunden)
Sprecherin: Marion Bertling

Shakespeares London für 5 Schilling am Tag

Ein Buch-Tipp von Karl Kliebhahn, Bayerische Blindenhörbücherei


Ein Zeitreiseführer ins elisabethanische London des ausklingenden 16. Jahrhunderts. Zitat: "Der Londoner Durchschnittsbürger isst dreimal am Tag. Das Frühstück besteht normalerweise aus Brot und Butter und je nach Jahreszeit auch aus Hering, kaltem Fleisch und Käse."  –  Und alles wird schließlich mit Ale hinuntergespült, einem bierähnlichen Getränk, das in den Stärken "einfach", "doppelt" und "doppelt-doppelt" gebraut wird. So weit, so gefährlich.

Das Buch bezieht Erkenntnisse der Forschung und Zeugnisse der Zeit mit ein und lässt die bestimmt spleenigste Metropole Europas in ihrer Blütezeit auferstehen. Auch handfeste Tipps werden geboten: Sie leiden unter Tinnitus? Hanfsamen-Öl in das betroffene Ohr, Kopf zur Seite legen und herumhüpfen. Sie haben Asthma? Die Lungen eines Fuchses, in Wein, Kräutern und Süßholz eingeweicht, wirken Wunder  –  zumindest wenn man den Londonern des 16. Jahrhunderts Glauben schenken mag.

Richard Tames: Shakespeares London für 5 Schilling am Tag
1 CD DAISY (5 Stunden)
Sprecherin: Meriam Pstross

Das Zimmer

Ein Buch-Tipp von Jana Waldt, Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)


Helen, Mitte 60, lädt ihre Freundin Nicola zu sich nach Melbourne ein. Diese will sich für drei Wochen einer alternativen Krebstherapie unterziehen. Helen hat an alles gedacht: Die Bettwäsche ist von einem Rosa, das auch bleicher Haut schmeichelt, der alte Fransenteppich wurde gegen einen neuen ausgetauscht und die vegetarische Suppe köchelt vor sich hin. Doch Nicolas Krankheit ist weiter fortgeschritten, als Helen gedacht hat. Sie muss ihre ganze Kraft aufbringen, um die Freundin zu betreuen, denn die Therapie hat starke Nebenwirkungen. Das Schlimmste für Helen ist jedoch Nicolas aufgesetzter Optimismus.

Die Autorin erzählt in bewegender Weise, was es bedeutet, einen sterbenden Menschen zu begleiten. Man ist beim Lesen traurig, bewegt, manchmal aber auch amüsiert, denn Nicola ist stets bemüht, ihre Haltung und ihren Stolz zu bewahren.

Helen Garner: Das Zimmer
Blindenkurzschrift (2 Bände) oder Blindenvollschrift (3 Bände)
Verfügbar als Kauftitel (Preis: 24 bzw. 36 Euro) und als Leihtitel

Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13-0
E-Mail: info@dzb.de

Die Geschichte von Taizé

Die Gemeinschaft der Brüder von Taizé ist eine der erstaunlichsten Gründungen des 20. Jahrhunderts. Besonders Jugendliche aus der ganzen Welt finden hier und an vielen Orten auf allen Kontinenten zusammen. Jean-Claude Escaffit und Moïz Rasiwala zeichnen die Geschichte von dem kleinen Dorf Taizé im französischen Burgund nach: von der Gründung eines monastisch geprägten Lebens im Zeichen der Versöhnung über den "Pilgerweg des Vertrauens" und die internationalen Jugendtreffen bis heute.

Jean-Claude Escaffit und Moïz Rasiwala: Die Geschichte von Taizé
1 CD DAISY (ca. 5 Stunden)
Sprecher: Markus Wetterauer
Preis: 10 Euro (auch als Leihtitel verfügbar)

Bestellungen beim
KOM-IN-Netzwerk
Tel.: 03 67 31 / 2 22 22
E-Mail: info@kom-in.de

Sokops Rache

Fünfzehn lange Jahre saß Henry Sokop im Schwerverbrechertrakt von Waldeck, verurteilt für den Mord an seinem Vater, den er nicht begangen haben will. Am Tag seiner Entlassung hat er nur noch ein Ziel: den Mörder finden und töten. Er wähnt sich schon fast am Ziel, als er sich plötzlich verliebt. Zweifel an seinem Handeln machen sich breit. Und hat er überhaupt den Richtigen ausfindig gemacht?

Scheinbare Gewissheiten und Unvorhergesehenes bilden die Bühne für einen Krimi um den frommen Wunsch nach Resozialisierung und Gerechtigkeit, bis alles in einem irren Showdown auf der Ostsee gipfelt.

Birgit Lohmeyer: Sokops Rache
1 CD DAISY (7:13 Stunden)
Preis: 29 Euro

Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Hörfilme

Die Wand

Ein Wochenendausflug mit Freunden in den österreichischen Bergen wird für die Protagonistin des Films zum Alptraum. Denn das befreundete Ehepaar verschwindet spurlos und auf der Suche nach ihnen stößt die Frau gegen eine unsichtbare Wand, die sie von der Außenwelt abschottet. Nur in Gesellschaft eines Hundes ist sie von nun an in der Wildnis der Berge auf sich allein gestellt und begegnet ihren innersten Gefühlen, Fragen und Ängsten.

Der Bestsellerroman "Die Wand" von Marlen Haushofer galt lange Zeit als unverfilmbar. Umso mehr wurden Regisseur Julian Roman Pölsler und Schauspielerin Martina Gedeck, die die namenlose Protagonistin darstellt, für ihre Leistung gefeiert.

Die Wand (Drama)
Regie: Julian Roman Pölsler
Mit Martina Gedeck, Karl Heinz Hackl, Ulrike Beimpold u.a.
Audiodeskription: Bayerischer Rundfunk
Die DVD ist im Handel erhältlich.



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen.

Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der
Hörzeitungsauskunft der atz
Hörmedien im Internet:
www.blindenzeitung.de/ztg



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen.

Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt
atz
Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de

Rätsel:

Juni-Rätsel

Gesucht werden neun Wörter, die den folgenden Wortkreationen scherzhaft-doppelsinnig entsprechen. Beispiel: Eremiten-Krustentier wird zu Einsiedlerkrebs.


  1. Schauspielhausteil
  2. Physikerfoto
  3. Europäischer Gebirgsausweis
  4. Steingebäck
  5. Italienische Flusslarve
  6. Vokalnorm
  7. Blattschneider
  8. Spanischer Prinzensee in den USA
  9. Stiftschlaflager

Bei richtiger Lösung ergeben die Anfangsbuchstaben der gefundenen Wörter, fortlaufend gelesen, die Bezeichnung für eine "straßenbahnfahrende Europäerin".

Rätselautor: Thomas Christian Dahme  


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Juni an den

DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin

oder per E-Mail an
gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des Mai-Rätsels

Rind  –  Stier  –  Reh  –  Star  –  Schaf  –  Affe  –  Ren  –  Elch  –  Wal  –  Tiger  –  Laus

Anzeigen:

Hinweis: Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Mobiltelefon Owasys 22C mit Sprachausgabe, VB: 200 Euro,

Tel.: 0 59 73 / 26 18


Tragbare elektronische Leselupe Optelec Compact, neuwertig, mit 4,3"-Breitbild-Display, 10-facher Vergrößerung, fünf Lesemodi, ausklappbarem Haltegriff und aufladbaren Batterien, Neupreis: 670 Euro, Preis: VHS,

Tel.: 0 80 24 / 83 00

Suche

Suche gebrauchte Punktschriftschreibmaschine, die nicht mehr benutzt wird, vorzugsweise aus dem Raum Berlin.

Tel.: 0 30 / 2 04 08 80
E-Mail: g.rantschew@gmx.de

Partnersuche

Suchst du, wie ich, blind, Mann, 50, auch nicht unbedingt eine feste Beziehung, aber hin und wieder einen Gesprächs-, Reise- oder Wochenendpartner und auch mehr? Dann meld' dich einfach mal!

Chiffre 01/06/2013

Verschiedenes

Wer hat Lust auf Tandemfahren mit mir, evtl. an der Nordsee? Ich bin männlich, nicht mehr der Jüngste, aber junggeblieben.

Tel.: 01 74 / 5 89 94 14


Bin seit 27 Jahren nieren- und bauchspeicheldrüsentransplantiert, suche Gleichgesinnte zwecks Infos über Transplantationsambulanzen!

Chiffre 02/06/2013


Kleine, ruhige Ferienwohnung am Rande des Spreewaldes in Seenähe für 2-4 Personen ab 25 Euro/Tag zu vermieten. Abholung von Bus und Bahn sowie Betreuung ist möglich.

Infos:
meli.leh@gmx.de oder
03 54 75 / 6 80


Wer schreibt mir? Ruft mich an!

Chiffre 03/06/2013


Wer hat Lust, bei unserer Telefonrunde mitzumachen? Erfahrungsaustausch über Hilfsmittel, Hörbücher, Hobbys etc. und einfach nur mal quatschen. Das fehlt doch vielen von uns, stimmt's?

Tel.: 0 15 23 / 7 89 41 89

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Colection

www.braille-collection.com
Die Modeserie für Blinde

Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.

SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

"Captain-Handicap"

Souverän leben mit Behinderung!
Vorträge und Seminare bundesweit buchbar!

Tel.: 0 64 21 / 16 67 34
www.captain-handicap.de

Bildungsreise nach Rom

6. bis 10. Oktober 2013
Anmeldeschluss: 15. Juni

Infos und Anmeldung bei
Bildung ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de

BIT-Zentrum des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e.V.

Wählen Sie aus über 2.000 Titeln Ihr DAISY-Hörbuch, Tastbuch, Ihren Brailleschrift-Roman oder Ihre barrierefreie Textdatei. Gerne übertragen wir auch Ihr Lieblingsbuch nach Ihren Wünschen zu erstaunlich günstigen Konditionen. Kostenlos informieren wir Sie mehrmals im Jahr über Neuerscheinungen und aktuelle Angebote in unserem BIT-Info.

Tel.: 0 89 / 5 59 88-136
E-Mail: bit@bbsb.org


Für alle Neukunden: 20 Euro Willkommensguthaben ab einem Bestellwert von 40 Euro. Stichwort: Gegenwart

Braunschweiger BlindenHilfsmittelVersand

Nicht nur die üblichen Blindenhilfsmittel, auch praktische Alltagsutensilien oder bestimmte Musik besorgen wir zu günstigen Preisen. Ein kostenloser Audiokatalog mit Hilfsmitteln und saisonalen Geschenkartikeln erscheint zweimal jährlich vier Wochen vorm Fest. Auf Anfrage versenden wir einen bebilderten Katalog auf Papier oder unter www.bbhv-online.de auch als Download.


B.B.H.V. Kranzusch
Werrastr.8, 38120 Braunschweig
Tel.: 05 31 / 2 84 24 12
Fax: 05 31 / 8 78 87 24
InfoBox: 05 31 / 2 33 67 05
E-Mail: bbhvk@t-online.de

Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte

Die Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte bietet berufliche Qualifizierungsmaßnahmen im Medienbereich für Blinde und Sehbehinderte an (innerbetrieblich und inklusiv): Onlinejournalist, Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste, Wissenschaftlicher Dokumentar (Beginn ab August 2013) und PR-Juniorberater (Start voraussichtlich im ersten Quartal 2014). Alle Maßnahmen sind förderbar durch die Bundesagentur für Arbeit und weitere zuständige Kostenträger.

Kontakt:
schwinn@sbs-frankfurt.de
Tel.: 0 30 / 30 36 89 91

oder
hollerbach@sbs-frankfurt.de
Tel.: 0 69 / 95 51 24-61
www.sbs-frankfurt.de
www.facebook.com/sbsfrankfurt

Gaudio-Braille

Neues von Gaudio-Braille!

  • Einfach zu bedienen  –  vielseitig zu nutzen ist unser neues Lesesystem, geeignet für jedermann! Auch ohne Computerkenntnisse Texterkennung und -verarbeitung möglich!
  • PennyTalks, endlich Ordnung im ganzen Haus! Mit PennyTalks markieren Sie ganz einfach alles, was Ihnen wichtig ist!
  • Alto II, das Großtastenhandy mit Sprachausgabe ohne Internet "nur" zum Telefonieren!
  • Kapten Mobility, das Blindennavigationssystem mit Sprachein- und -ausgabe!
  • Multimemo, der einfache Merkzettel für zu Hause und unterwegs!
  • Webbox2, das sprechende Internetradio, bei uns auch weiterhin ohne Abo erhältlich!

Unser Angebot reicht vom Blindenlangstock über taktile und akustische Uhren, Alltagshilfen und sprechende Unterhaltungselektronik bis hin zu komplexen Arbeitsplatzlösungen mit Braillezeilen und Sprachausgaben. Wir bieten Produkte unterschiedlicher Hersteller an, was uns ermöglicht, ganz individuelle Lösungen für Sie zusammenstellen zu können.

Unsere blinden Kundenberater verfügen über langjährige Berufserfahrung bei unterschiedlichen Hilfsmittelanbietern.

Gerne beraten und unterstützen wir Sie bei der Hilfsmittelbeantragung über Ihren Kostenträger.

Wir sind anerkannter Hilfsmittellieferant der gesetzlichen Krankenkassen.

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf oder kommen Sie doch einfach mal in unserem Ladenlokal vorbei und informieren Sie sich ganz ohne Hilfe über unsere Produkte. Tagit der Firma Dräger & Lienert liest Ihnen alle nötigen Informationen vor.

Sie finden unser kleines Familienunternehmen in der

Biegenstr. 27, 35037 Marburg
Tel.: 0 64 21 / 3 89 53-80
E-Mail: info@gaudio-braille.de
Internet: www.gaudio-braille.de


Wir freuen uns auf Sie!

Aura Pension "Brockenblick"

Sie möchten entspannte Urlaubstage im idyllischen Harz verbringen, sind begeisterter Wanderer oder geschichtlich interessiert am Harz-Städtchen Wernigerode? Wir haben für jeden Urlaubsuchenden das passende Angebot.

Landschaftlich malerisch auf einer Anhöhe am Stadtrand von Wernigerode gelegen, befinden sich unsere zwei Häuser der Aura Pension. Fußläufig ist die Innenstadt in circa 15 Minuten erreichbar. Wir bieten blinden und sehbehinderten Menschen, Senioren und Personen mit und ohne Handicap eine nach ihren Wünschen gestaltete Urlaubsoase im Rahmen unserer Service-Leistungen. Mit Hilfe unseres kompetenten, engagierten Personals erleben Sie bei uns unbeschwerte Urlaubstage in warmherziger Atmosphäre. Unsere Häuser sind komplett ausgestattet mit blinden- und sehbehindertengerechten Orientierungs-systemen. Zu unseren Service-Leistungen gehören die Unterstützung bei der Urlaubs- und Ausflugsplanung, Tisch- und Buffetassistenz sowie betreute Wanderungen in den Nationalpark Harz. Gern organisieren wir Ihnen einen Abhol-, Fahr- und Begleitservice.

In unmittelbarer Nähe zur Aura Pension befinden sich gut ausgebaute Wanderwege.


Aura Pension "Brockenblick"
Amelungsweg 8, 38855 Wernigerode
Tel.: 0 39 43 / 2 62 10
E-Mail: info@aurapension.de
www.aurapension.de

AASB Maria Seidling

Wir ermöglichen seit 25 Jahren im beruflichen und privaten Bereich Ihre individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln.


  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: Videotext, DAISY-Player, TextToMP3, Telefonansage, Editor, Spracheingabe
        ab 2.917,00 Euro
  • AUDIOCHARTA Compact Vorlesesystem
    Einteilig geschl. Vorlesesystem, Steffi oder Klaus Sprachausgabe
        ab 3.539,22 Euro
  • PacMate Braillezeile
    mit 40 Braillezellen
        5.117,00 Euro
  • Alva Braillezeilen
    40/70/80 Module, auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
        Preis auf Anfrage
  • Dragon NaturallySpeaking 12 Pro
    Spracheingabe für Diktat und Programmsteuerung unter Windows, Skripte für JAWS und Lesephon®, 2 Tage Schulung
        Preis auf Anfrage
  • Aktuell: RTFC als Braille-, DAISY-, Personal-, Professional- oder Studioversion mit Stimme Petra
        Preis auf Anfrage
  • Aktuelle JAWS-Version
    Screenreader mit Stimme Eloquence/Steffi/Yannik/Anna
        ab 1.679,34 Euro     Schülerpreis auf Anfrage
        Angebot bei Neukauf JAWS: 3 Tage Schulung, 2 Tage zahlen

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort.

Seit dem 11.12.2007 ist die Firma AASB nach DIN ISO 9001 zertifiziert.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de
www.aasb-seidling.de

Marland GmbH

Schau mal rein bei Marland

  • Neu: Foxy-Reader
    Akustisches Beschriftungssystem und Etikettenleser mit 240 taktilen und wasserfesten Klebeetiketten sowie 52 Foxy-Cards  –  Spielkarten mit ganzseitig unsichtbaren OID-Codes. Der Foxy-Reader überrascht aber auch noch mit einem MP3-Player und einem Notizrekorder. Weitere Merkmale: eingebauter Lautsprecher, eingebautes Mikrofon, USB, Kopfhörerbuchse, NiMH-Akku mit Ladekabel, Speicher: 4 GB, erweiterbar auf 32 GB, für bis zu 60.000 Labels einsetzbar, integrierte Bedienungsanleitung und vieles mehr
  • Meteor Vibrating Pocket Watch
    Taktile Vibrations-Taschenuhr für unauffällige Zeitabfrage  –  besonders auch geeignet für Taubblinde. Ergonomische Tastenanordnung, Kunststoffgehäuse oval, marineblau, Maße: 7,5 * 3,8 * 2 cm
        Mit Batterie und Anleitung auf CD
        119,90 Euro
  • Neu: Brötchen-Schneidehilfe
    Mit integriertem Messer und Druckfederplatte, Gehäuse aus Kunststoff mit Anti-Rutschfüßchen, Größe: 23 * 16 * 8 cm. Lieferbar für Rechts- oder Linkshänder. Brötchen-Schneidehilfe für Wecken, Schrippen, Semmeln, Croissants usw.
        39,90 Euro
  • Einkaufsfuchs 2010 mit Sprachausgabe
    Ein unentbehrlicher Helfer im Haushalt und beim Einkaufen. Er erkennt Daten von über 2 Mio. handelsüblichen Produkten, stets aktualisierbar. Finanzierung durch die Krankenkasse möglich, Hilfsmittel-Nr.07.99.04.2001
        Mit Zubehör und Anleitung auf CD
        3.391,50 Euro
  • Digitaler SONY 2-GB-Notizrekorder mit
    • Orientierungstönen
    • CD-/DVD-Kopierstation zum schnellen Kopieren einer CD oder DVD ohne PC
    • Plextalk Lineo Pocket, weltweit erster DAISY-Online-Player und -Rekorder
    • Victor Reader Stream 2 new Generation
    • AMMEC HDMI, das sprechende Multi-Media-System für Blinde und Sehbehinderte
    • portables Kamera-Vorlesesystem LS20 CR+
    • Farberkennungsgerät Colortest 2000
    • sprechende und taktile Armband- und Taschenuhren, Funkuhren und vieles mehr
  • Restposten: Tomboy Version 1.6.1
    Der universelle Begleiter für unterwegs mit sprechender Bedienerführung. Tomboy ist DAISY-Spieler, MP3-Player, Radio, Rekorder und Terminkalender. 10er-Tastatur, Maße: 130 * 55 * 15 mm, Gewicht: 96 g
        Mit Zubehör und Anleitung auf CD
        199,00 Euro

Auf unserer Homepage www.marland.eu ist immer was los! Hier finden Sie viele Produkte für Blinde und Sehbehinderte.


Marland GmbH  –  Spezialversand für Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Str.6, D-88326 Aulendorf
Tel.: 0 75 25 / 92 05-0 oder 0 08 00 / 63 63 63 63
E-Mail: info@marland.eu oder bestellung@marland.eu

Retouren aus Deutschland:
Marland-Zentrallager
Am Tower 500, D-90475 Nürnberg

Retouren aus dem Ausland:
Marland-Zentrallager
Stubenbastei 1, A-1010 Wien (Österreich)

LHZ  –  Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment:

  • Zwiebel-, Gemüse- und Obstzerkleinerer "Finecut"
    Ein Zugmechanismus im Deckel treibt wahlweise einen Schneid-Rotor mit zwei Klingen, einen Mixeinsatz oder ein Schleuderkörbchen an und ermöglicht kraftarmes Zerkleinern, Mixen oder Trockenschleudern von Gemüse, Früchten und Kräutern.
    Bis auf den Aufbewahrungsdeckel und den Deckel mit dem Zugmechanismus sind alle Teile spülmaschinengeeignet. Durchmesser: ca. 14 cm, Höhe: ca. 13,5 cm
        H162  –  29,90 Euro
  • Signalüberwurf für Sport und Freizeit
    Gelber Nylonstoff, Vorder- und Rückseite mit drei schwarzen Punkten in einem schwarzen Kreis bedruckt, Rückseite zusätzlich mit dem Schriftzug "Blind" bedruckt, Uni-Größe
        V532  –  12,50 Euro

Wieder lieferbar:

  • Taschenrechner "DoubleCheck"
    Mit Sprachausgabe zum Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren, Dividieren, Prozentrechnen, Quadrieren, Potenzieren, Quadratwurzel und Reziprok-Wert ermitteln. Umfangreiche Umrechnungsfunktionen (Volumen, Währungen u.a.), Datums- u. Zeitansage mit Weckfunktion, Ohrhöreranschluss, Batteriebetrieb (2 *  R3), Abmessungen: 150 * 20 * 65 mm, Gewicht: 125 g
        M365  –  89,00 Euro
  • DymoQueen Punktschrifttafel
    Spezial-Punktschrifttafel, einzeilig, mit acht Feldern zur komfortablen Beschriftung von Dymoband. Mit Dymobandabroller und Schneidmesser, Maße: 123 *  54 * 30 mm
        B125  –  15,90 Euro
  • Akustischer Batterie- und Akkutester
    Signalisiert durch Pieptöne drei Ladezustände. Batteriebetrieb, Abmessungen: 115 * 30 * 15 mm
        M905  –  39,90 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Berufsförderungswerk Würzburg

Das Foto in der Schwarzschriftausgabe zeigt eine junge blonde Frau, die entspannt und gut gelaunt in die Kamera blickt. Im Hintergrund ist an der Wand ihres Büros eine Landkarte zu erkennen. Der Anzeigentext lautet:


"Gut gelaufen! Daniela Enders (32), sehbehindert, arbeitet jetzt als Verwaltungsfachangestellte in der Gemeinde Güntersleben"


Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH  –  Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 09 31 / 90 01-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
Internet: www.bfw-wuerzburg.de

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

  • Kuren
  • Seminare
  • Urlaub

In unserem Haus fühlen sich nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen wohl. Auch sehende Gäste sind bei uns herzlich willkommen!

Es erwarten Sie:

  • Kegelbahn
  • Schwimmbad
  • Medizinische Badeabteilung für stationäre und ambulante Reha-Maßnahmen
  • Wellness & Kosmetik
  • Veranstaltungsräume für Seminare und private Feste

Wir freuen uns auf Sie!


AURA-Hotel
Alte Römerstr.41-43, 82442 Saulgrub/Oberbayern
Tel.: 0 88 45 / 99-0
Fax: 0 88 45 / 99-121
Internet: www.aura-hotel.de
E-Mail: info@aura-hotel.de


Träger: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

Der "EinkaufsFuchs"

Das sprechende Produkterkennungssystem  –  kleiner, leichter, schlauer


Mit dem aktuellen, sehr kompakten "EinkaufsFuchs" ist es Ihnen möglich, unabhängig und komfortabel einkaufen zu gehen. Auch zu Hause behalten Sie leicht den Überblick, ob bei Vorräten, Büchern oder der CD-Sammlung. Der "EinkaufsFuchs" ist klein, 300 g leicht, akkubetrieben und verfügt über eine klare Sprachausgabe. Er kennt über zwei Millionen handelsübliche Produkte und kann stets aktualisiert werden. Das Gerät kostet 3.389,00 Euro und kann mit entsprechender Verordnung von der Krankenkasse finanziert werden.
    (Bestellnummer 20 20705)


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Bleekstr. 26, 30559 Hannover
Verkauf Hannover:
    Tel.: 05 11 / 9 54 65-32
    Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 €/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
     Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
Internet: www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

RTB

Sicher geleitet.

Taster "Berlin"

  • Verdeckte Anforderung (zum Beispiel zur Verlängerung der Grünphase oder Zuschaltung des Blindensignals)
  • Taktile Signalisierung durch Vibrationsmodul
  • Pilotton im Taster

Akustik "Berlin"

  • Lautstärkeabhängige Regelung
  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung
  • Gemäß den gängigen Richtlinien

net.1

  • Kostengünstige Ausstattung von Altanlagen
  • Vermeidung aufwendiger Erdarbeiten
  • Effektive Nutzung vorhandener Erdkabel

RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 0 52 52 / 97 06-0
www.rtb-bl.de

Second Sight

Leiden Sie an Retinitis pigmentosa (RP)?
Wussten Sie, dass es für RP zum allerersten Mal eine zugelassene Behandlung gibt?


Wenn Sie an der fortgeschrittenen Form von RP leiden, sind Sie möglicherweise geeignet für die Implantation eines Argus II Retinaprothesensystems (Argus II), welches die Sehfähigkeit von solchen Patienten teilweise wiederherstellen kann. Second Sight Medical Products (Sarl) aus Lausanne in der Schweiz hat Argus II, die einzige zugelassene Retinaprothese der Welt, in vier deutschen Zentren verfügbar gemacht. Argus II erhielt die Genehmigung zur Anbringung des CE-Zeichens 2011 auf der Basis von Ergebnissen aus einer kontrollierten, multizentrischen, internationalen Langzeitstudie, in der die Leistungsfähigkeit des Systems an erblindeten RP-Patienten eindeutig demonstriert wurde. Argus II kann unter Umständen von den Krankenkassen vergütet werden  –  für weitere Einzelheiten wenden Sie sich bitte an eine der unten genannten Augenärzte.

"Wir hatten vor kurzem das erste Argus II-Benutzertreffen in Hamburg, wo Patienten, die Argus II vor Monaten bis zu mehreren Jahren implantiert bekommen haben, sich trafen. Sie bestätigten, was die klinische Studie zuvor ebenfalls gezeigt hat, nämlich dass Argus II eine bedeutende Therapie für Patienten darstellt, die von RP schwer betroffen sind", sagte Dr. Greg Cosendai, Leiter der europäischen Aktivitäten der Firma. "Über die Leistungsfähigkeit und Sicherheit hinaus, die in der genannten Studie dokumentiert wurden, haben wir auch die bemerkenswerte Langzeit-Funktionsfähigkeit des Systems gezeigt. Patienten haben das System nach heutigen Stand bereits mehr als fünf Jahre lang täglich benutzt."


Die Firma ermutigt alle, die an RP leiden, sich näher zu informieren durch Kontaktaufnahme mit einem der unten genannten deutschen Retinaprothese-Kompetenzzentren oder durch einen Besuch auf unserer Webseite www.2-sight.com oder durch Kontaktaufnahme mit dem Hersteller per

E-Mail: patients@2-sight.com oder
Telefon: 00 31 / 73 / 3 03-05 96


Kontaktinformation für die Retinaprothese-Kompetenzzentren in Deutschland:

Städtisches Klinikum Karlsruhe:
Prof Augustin
Tel.: 07 21 / 9 74 20 34
E-Mail: h.scheerbaumann@googlemail.com

Uniklinik Köln:
Prof. Kirchhof
Tel.: 02 21 / 4 78 43 13
E-Mail: retina-implant@uk-koeln.de

Klinikum rechts der Isar München:
Prof. Lohmann
Tel.: 0 89 / 41 40 23 20
E-Mail: Nikolaus.Feucht@mri.tum.de

Universitätsklinikum Aachen:
Prof. Walter
Tel.: 02 41 / 80 88-1 92
E-Mail: lichtblick@ukaachen.de

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

Sa., 1.6.2013, 16.30 Uhr, MDR
Ulzana


Sa., 1.6.2013, 20.15 Uhr, HR
Clarissas Geheimnis


Sa., 1.6.2013, 21.45 Uhr, HR
Tatort  –  Mauerblümchen


So., 2.6.2013, 12.30 Uhr, SWR/SR
In aller Freundschaft  –  Auf die harte Tour


So., 2.6.2013, 13.10 Uhr, MDR
Das Glück dieser Erde  –  Gestüt in Gefahr


So., 2.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Tatort  –  Tödliche Ermittlungen


So., 2.6.2013, 22.00 Uhr, MDR
Hochzeiten


Mo., 3.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Erlebnis Erde


Mo., 3.6.2013, 20.15 Uhr, SWR/SR
Nur mit Euch!


Di., 4.6.2013, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde  –  Die geheimnisvolle Welt der Igel


Di., 4.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Tierärztin Dr. Mertens  –  Eine Frage des Vertrauens


Di., 4.6.2013, 21.00 Uhr, ARD
In aller Freundschaft  –  Gefühlsschwankungen


Di., 4.6.2013, 22.00 Uhr, NDR
Tatort  –  Schwarzer Peter


Di., 4.6.2013, 23.45 Uhr, 3sat
37 Grad  –  Mein Sohn, der Mörder


Mi., 5.6.2013, 22.45 Uhr, MDR
Tatort  –  Abseits


Do., 6.6.2013, 23.15 Uhr, ARD
Transpapa


Fr., 7.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Familie inklusive


Fr., 7.6.2013, 22.00 Uhr, ARD
Polizeiruf 110  –  Die verlorene Tochter


Sa., 8.6.2013, 20.15 Uhr, NDR
Tatort  –  Borowski und eine Frage von reinem Geschmack


Sa., 8.6.2013, 20.15 Uhr, HR
Mein Herz in Malaysia


So., 9.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Tatort  –  Er wird töten


Mo., 10.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Erlebnis Erde  –  die Donau (2)


Mo., 10.6.2013, 20.15 Uhr, SWR/SR
Alles für meine Tochter


Di., 11.6.2013, 20.15 Uhr, 3sat
Die Todesautomatik


Di., 11.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Tierärztin Dr. Mertens  –  Auf Abwegen


Di., 11.6.2013, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde  –  Wildes London


Di., 11.6.2013, 21.00 Uhr, ARD
In aller Freundschaft  –  Triumph der Vernunft


Di., 11.6.2013, 22.00 Uhr, NDR
Tatort  –  Rosis Baby


Di., 11.6.2013, 23.50 Uhr, 3sat
37 Grad  –  Mein berühmtes Gesicht


Mi., 12.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Der Mann auf dem Baum


Do., 13.6.2013, 22.00 Uhr, NDR
Herzdamen an der Elbe


Fr., 14.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Die Landärztin  –  Entscheidung des Herzens


Sa., 15.6.2013, 20.15 Uhr, HR
Reiff für die Insel  –  Katharina und der ganz große Fisch


Sa., 15.6.2013, 21.45 Uhr, NDR
Der Untergang


So., 16.6.2013, 14.55 Uhr, ARD
Tage des Sturms


So., 16.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Tatort  –  Die Wahrheit stirbt zuerst


Mo., 17.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Der Turm (1)


Mo., 17.6.2013, 20.15 Uhr, SWR/SR
Utta Danella  –  Wer küsst den Doc?


Mo., 17.6.2013, 21.45 Uhr, ARD
Der Turm (2)


Di., 18.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Tierärztin Dr. Mertens  –  Zwischen allen Stühlen


Di., 18.6.2013, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde  –  Der Rothirsch


Di., 18.6.2013, 21.00 Uhr, ARD
In aller Freundschaft  –  Achillesferse


Di., 18.6.2013, 23.55 Uhr, 3sat
37 Grad  –  Vergewaltigt


Mi., 19.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
So wie du bist


Mi., 19.6.2013, 21.00 Uhr, WDR
Meine Lieblings-Museen in NRW


Do., 20.6.2013, 20.15 Uhr, WDR
Tatort  –  Die Heilige


Do., 20.6.2013, 22.00 Uhr, NDR
Die Wüstenärztin


Fr., 21.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Die Landärztin  –  Vergissmeinnicht


Fr., 21.6.2013, 22.00 Uhr, ARD
Tatort  –  Ein ganz normaler Fall


Sa., 22.6.2013, 21.45 Uhr, HR
Tatort  –  Tod auf dem Rhein


So., 23.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Tatort  –  Letzte Tage


Mo., 24.6.2013, 20.15 Uhr, SWR/SR
Harry nervt


Di., 25.6.2013, 20.15 Uhr, 3sat
Die Auslöschung


Di., 25.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Tierärztin Dr. Mertens  –  Was zusammen gehört


Di., 25.6.2013, 21.00 Uhr, ARD
In aller Freundschaft  –  Böses Erwachen


Di., 25.6.2013, 22.25 Uhr, 3sat
Die Rückkehr des Tanzlehrers (1/2)


Di., 25.6.2013, 23.55 Uhr, 3sat
37 Grad  –  Im Osten billiger


Mi., 26.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Der letzte schöne Tag


Mi., 26.6.2013, 22.25 Uhr, 3sat
Die Rückkehr des Tanzlehrers (2/2)


Fr., 28.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Rindvieh à la Carte


Fr., 28.6.2013, 22.00 Uhr, ARD
Polizeiruf 110  –  Blutiges Geld


Sa., 29.6.2013, 21.45 Uhr, HR
Tatort  –  Stirb und Werde


So., 30.6.2013, 20.15 Uhr, ARD
Tatort  –  Franziska


Das Hörfilm-Service-Telefon der DHG informiert unter 0 30 / 21 99 77 11 über die aktuellen Sendetermine. Außerdem sind die Sendetermine im ARD-Videotext auf Tafel 397 zu finden, im ZDF-Text auf Tafel 775.

Eine Info "Hinweise zum Empfang von Hörfilmen" ist erhältlich bei:

Deutsche Hörfilm gemeinnützige GmbH
Novalisstr. 10, 10115 Berlin
E-Mail: service@hoerfilm.de
Internet: www.hoerfilm.de
Tel.: 0 30 / 23 55 73-40
Fax: 0 30 / 23 55 73-433