Gegenwart Ausgabe 09/2015

"Die Gegenwart" Heft 09/2015

Inhaltsverzeichnis Heft 09/2015

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

Im Gespräch:

Teilhabe: Die große Lösung ist nicht in Sicht

Kurzinfo: Ungleiche Lebensverhältnisse: Das Blindengeld nach Bundesländern

DBSV-Nachrichten:

Beraten und beschlossen

Meldungen

Finanzminister schlägt Erhöhung der Ausgleichsabgabe vor

Gemeinsamer Appell für europaweiten Diskriminierungsschutz

Aktionsbündnis Teilhabeforschung gegründet

Zielvereinbarung mit Deutschem Jugendherbergswerk

Woche des Sehens 2015: Radiobeitrag von Mensch zu Mensch

Sehbehindertentag 2016: Treppen ohne Stufenmarkierung gesucht!

Ehemalige DBSV-Mitarbeiterin Anita Zucker verstorben

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema kompakt:

Unerkannte Augenerkrankungen bei Senioren

Kurzinfo: Leitfaden "Sehen im Alter"

Ein Jahr Aktionsbündnis "Sehen im Alter"

Termine & Tipps:

Termine

Hörfilmkino im Kleisthaus

SoestKomm

"Altersbedingte Makula-Degeneration"

"Der Rosenkavalier" von Richard Strauss

Seminare von Bildung ohne Barrieren

Oper mit Live-Audiodeskription

Psychotherapiewoche zur Verarbeitung von Folgen einer Sehbeeinträchtigung

Informationswoche: "Rehabilitation zur Bewältigung des Alltags"

Erste Hilfe

Kursangebot 2016 des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern

"Orientierung und Mobilität"

DBSV-Veranstaltungen

GFUV-Workshop "Neue Normen zur Barrierefreiheit"

Tipps

Akustischer Bericht zur Funkausstellung

Plattform für barrierefreies Studieren

Forum:

Das Rufen der Kraniche

Shopping hoch fünf

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Medizin

Stiftung Auge schreibt Professur für Versorgungsforschung aus

Aus der Forschung: Neuer Therapieansatz bei Grauem Star

Gesellschaft

Am Start: Modellprojekt zum Schutz vor sexualisierter Gewalt

"Gemeinsam in die Zukunft": Positionspapier des Deutschen Seniorentages

Auszeichnungen

Hörspielpreis der Kriegsblinden geht an eine Produktion über Sprache

Internationale Auszeichnung für Heiligenbronner Taubblindenexpertin

Umfragen

Diskriminierung in Deutschland: Antidiskriminierungsstelle startet Umfrage

Onlinebefragung zu Braille, Computer und anderen Hilfsmitteln

Sport

Schwimm-WM: sechs Medaillen für blinde und sehbehinderte Sportlerinnen

Torball-WM: Damen holen Gold, Männer Silber

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

Verlustängste und die große Wende

Service | Testlabor:

Twisten und Shiften in der Küche

Medien:

Bücher

Altes Land

Selbstporträt mit Flusspferd

Shakespeares ruhelose Welt

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Wenn Blinde sehen  –  Mindsight

Zeitschriften

Spektrum der Wissenschaft

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Musik

Louis Braille und die 6 Richtigen

Rätsel:

September-Rätsel

Lösung des Juli/August-Rätsels

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Verschenke

Suche

Partnersuche

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

Blindenlangstockmanufaktur

Kleiner, leichter, schlauer!

Braunschweiger BlindenHilfsmittelVersand

Schottland-für-Alle

BIT-Zentrum des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e.V.

AASB Maria Seidling

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

20 Jahre IPD

Jetzt neu bei Marland

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub gGmbh

BFW Würzburg

RTB

Second Sight

Rehacare International

hörfilm.info:

Das aktuelle TV-Hörfilmprogramm am Telefon

Ausgewählte Sendetermine

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

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Titelbild:
Eine alte Frau im Nachthemd liegt im Bett. Von der Seite beugt sich eine jüngere Frau über sie und leuchtet ihr mit einer mobilen Spaltlampe ins rechte Auge. Die alte Frau lächelt. Zu welchen Ergebnissen eine Studie zur augenärztlichen und augenoptischen Versorgung in Pflegeeinrichtungen gekommen ist, lesen Sie im "Thema kompakt".


Rückseite:
Tastkunst  –  Werke taubblinder und hörsehbehinderter Menschen
Bildbeschreibung: Eine fröhlich lachende Schlange mit Fühlern vor grün lackiertem Hintergrund. Aus dem Bilderrahmen ragen rechts und links der grün bemalte, aus einer Holzplatte ausgesägte Kopf und Schwanz heraus. Innerhalb des Rahmens mäandert der Schlangenkörper. Die verschiedenen Abschnitte sind aus vielfältigen Materialien gestaltet, zum Beispiel Muscheln, roter Samtstoff, Glitzerwolle, Federn, quadratische Korkplättchen, blaue, rote und transparente Knöpfe, Walnussschalen, eine halbe Kokosnuss, Papierkügelchen, schwarze, gelbe und rote Strohhalme sowie bunte Wolle.
    Eine Reihe in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Taubblindenwerk Hannover.



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
69. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:

"Blickpunkt Auge" (BPA)


Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

mit großer Spannung wird der Referentenentwurf für ein Bundesteilhabegesetz erwartet. Im November werden wir mehr wissen. Dann wird klar sein, wie sich die Bundesregierung die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung vorstellt. Zwischen Fachpolitikern und Vertretern der Behindertenverbände gab es einen intensiven Austausch  –  das ist ein positives Zeichen. Trotzdem sind die Hoffnungen gedämpft. Denn der Bund will für das Vorhaben deutlich weniger Geld bereitstellen, als im Koalitionsvertrag vorgesehen war. Der DBSV setzt sich vor allem für ein bundeseinheitliches Blindengeld ein und hat hierfür eine eigene Kampagne gestartet. Über den Stand der politischen Diskussion um ein Teilhabegesetz berichtet Geschäftsführer Andreas Bethke im "Gegenwart"-Interview.

Der Themenschwerpunkt dieser Ausgabe widmet sich der augenärztlichen und augenoptischen Versorgung von Senioren. Wie eine Studie der Blindeninstitutsstiftung Würzburg ermittelt hat, ist in Pflegeeinrichtungen jeder dritte Bewohner blind oder sehbehindert, oft ohne es zu wissen. Durch eine passende Brille oder Hilfsmittel ließe sich bei 60 Prozent eine Verbesserung der Sehleistung erreichen. Diese Zahlen bestätigen den DBSV in seinem Engagement im Aktionsbündnis "Sehen im Alter".

Und zum Schluss noch ein Tipp für alle, die aktiv werden wollen: Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes lädt zu einer großen Umfrage ein. Machen Sie mit und schildern Sie Ihre Diskriminierungserfahrungen. Denn es braucht eine präzise Beschreibung des Ist-Zustands, um auf politischer Ebene Verbesserungen anzustoßen.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Sommerlektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

Im Gespräch:

Teilhabe: Die große Lösung ist nicht in Sicht

Das Bundesteilhabegesetz und die Novellierung des Behindertengleichstellungsgesetzes sind die großen behindertenpolitischen Projekte der Bundesregierung. Sie eröffnen die Möglichkeit, die deutsche Behindertenpolitik im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention menschenrechtsbasiert auszurichten. Welche Forderungen der DBSV in das Gesetzgebungsverfahren einbringt und inwieweit diese Forderungen von der Politik gehört oder überhört werden  –  darüber spricht Geschäftsführer Andreas Bethke im "Gegenwart"-Interview.

Interview: Irene Klein  


Herr Bethke, die Hoffnungen auf ein gutes Bundesteilhabegesetz haben im März einen Dämpfer erhalten, als das Bundeskabinett beschlossen hat, die Entlastung der Kommunen von der Reform der Eingliederungshilfe abzukoppeln. Im Klartext heißt das, dass der Bund für dieses Gesetzesvorhaben deutlich weniger Geld zur Verfügung stellt, als im Koalitionsvertrag vorgesehen war. Der DBSV konzentriert sich nun in seiner politischen Arbeit ganz auf die Forderung eines bundeseinheitlichen Blindengeldes. Warum?

Bisher haben wir argumentiert, dass zu einem Bundesteilhabegeld auch ein bundeseinheitliches Blindengeld gehört. Jetzt sieht es so aus, dass die Umsetzung eines Bundesteilhabegeldes schwierig wird. Deshalb mussten wir einen Schritt zurückgehen und fordern jetzt eine behinderungsspezifische Lösung für blinde, sehbehinderte und taubblinde Menschen.


Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales reagiert verhalten bis ablehnend auf die Idee einer bundeseinheitlichen Blindengeldlösung. Deswegen versucht die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe jetzt, die Länder als Fürsprecher zu gewinnen. Welche Strategie steckt dahinter?

Wir haben in allen Phasen des Prozesses konkrete Vorschläge gemacht, wie sich eine Bundeslösung für das Blindengeld realisieren lässt. Dabei ist klar geworden, dass die Bundesregierung das Thema nur anfassen wird, wenn die Länder mitgehen. Also müssen wir jetzt die Länder gewinnen. Unsere natürlichen Verbündeten sind zunächst die Länder, die durch die Entkopplung der kommunalen Entlastung vom Teilhaberecht als Verlierer dastehen. Das sind diejenigen Länder, die die Eingliederungshilfe aus ihren Sozialhaushalten bestreiten. Denn nicht überall sind es die Kommunen, die die Eingliederungshilfe tragen. Wir versuchen, die Vorteile eines bundeseinheitlichen Blindengeldes mit den Vorteilen, die sich für die Länder aus einer Entlastung der Sozialhaushalte ergeben, argumentativ zu verknüpfen.


Gibt es schon Länder, die sich auf die Seite des DBSV gestellt haben?

Die Gespräche laufen noch. In Sachsen-Anhalt haben wir die Landesregierung gewonnen, sich noch einmal für ein Bundesteilhabegeld zu verwenden  –  das ist immer noch das Hauptziel. In zweiter Lösung hat sich der Sozialminister aber für ein bundeseinheitliches Blindengeld ausgesprochen. Damit hätten wir das erste Land im Boot und hoffen, dass weitere folgen werden.


Viel Zeit bleibt nicht. Im November ist mit dem Referentenentwurf für das Bundesteilhabegesetz zu rechnen. Um auch öffentlich Druck zu machen, hat der DBSV im Sommer eine Blindengeldkampagne gestartet. Aus welchen Elementen besteht diese Kampagne?

Die politischen Gespräche sind das eine. Daneben müssen wir vermitteln, dass es auch ein öffentliches Interesse an unserer Blindengeldlösung gibt. Wir haben im Internet begonnen und zeigen mit Hilfe einer Deutschlandkarte, wie unterschiedlich und ungerecht die Blindengeldleistungen sind. In manchen Ländern erhalten junge Menschen nur ein Viertel der Leistungen von Gleichaltrigen in anderen Ländern. Menschen, die in Heimen leben, bekommen zum Teil null Euro, zum Teil den halben Blindenhilfesatz. In fünf Ländern beträgt das Blindengeld inzwischen weniger als die Hälfte der Blindenhilfeleistungen. 25 Jahre nach der Deutschen Einheit haben wir es immer noch nicht geschafft, die Situation in den neuen und alten Bundesländern anzugleichen. Die durchschnittliche Blindengeldhöhe in den neuen Ländern liegt bei rund 70 Prozent der alten. Es besteht also erheblicher Nachhol- und Ausgleichsbedarf.


Was kann passieren, wenn es nicht gelingen sollte, ein bundeseinheitliches Blindengeld durchzusetzen? Bleibt dann alles beim Alten? Oder erwachsen aus einem möglichen Scheitern auch Risiken, die die jetzige Situation verschlechtern können?

In den letzten Jahren gab es in den Ländern relativ wenige Blindengeldkämpfe. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass sich das wieder ändern wird. Die wirtschaftliche Situation wird nicht so bleiben, wie sie ist. Wir werden wieder schlechtere Zeiten erleben. Alle Voraussagen weisen darauf hin, dass die Eingliederungshilfe dramatisch ansteigen wird, so dass das Blindengeld als freiwillige Leistung der Länder unter Druck geraten wird. Ich bin der Überzeugung, dass sich diese Risiken verringern lassen, wenn es uns gelingt, die Landesblindengelder in eine Bundesleistung zu überführen. Gelingt dies nicht, werden wir wieder viel mehr für unser Blindengeld kämpfen müssen als bisher.


Über das Blindengeld darf man nicht vergessen, dass es beim Bundesteilhabegesetz um viele andere Themen und Aspekte geht, um die Teilhabe behinderter Menschen zu verbessern. Hier muss der DBSV nicht allein für seine Interessen einstehen, sondern kann gemeinschaftlich mit anderen Behindertenverbänden Forderungen stellen. In welchen Bereichen sehen Sie besonderes Potenzial für Verbesserungen?

Wir kämpfen sehr dafür, dass der personenzentrierte Ansatz des Bundesteilhabegesetzes von einem Mehr an Beratungsleistungen begleitet wird. Wir fordern eine unabhängige Beratung, die zusätzlich finanziert werden muss. Dabei liegt unser besonderes Augenmerk auf einem behinderungsspezifischen Beratungsangebot, das im Falle blinder und sehbehinderter Menschen überregional zu organisieren ist, weil unsere Gruppe für regionale Verankerungen zu klein ist. Wenn es gelingt, bei der unabhängigen Beratung voranzukommen, würde das Bundesteilhabegesetz in der Zugänglichkeit von Hilfeleistungen erhebliche Verbesserungen bringen.


Was viel diskutiert wird, ist die einkommens- und vermögensunabhängige Gestaltung der Eingliederungshilfe. Sehen Sie hierfür Chancen?

Die Reform sieht vor, diejenigen Leistungen, die dem Lebensunterhalt zuzurechnen sind, abzutrennen von den so genannten behinderungsspezifischen Fachleistungen. Wir kämpfen dafür, dass diese Fachleistungen, die bisher dem Sozialhilferecht unterliegen, künftig einkommens- und vermögensunabhängig gewährt werden. Hier sehe ich aber ganz viel Widerstand im politischen Raum. Wenn es uns jedoch nicht gelingt, die Einkommens- und Vermögensunabhängigkeit voranzubringen, brauchen wir auch nicht die Trennung in Fachleistungen und Leistungen der Hilfen zum Lebensunterhalt. Ein weiterer Punkt ist das Problem der Zuständigkeiten der unterschiedlichen Kostenträger. Wir müssen die Schnittstellen in den Griff bekommen, damit der zuständige Träger zahlt. Wenn nicht klar ist, wer zuständig ist, braucht es eindeutige und verschärfte Regelungen für Vorleistungen.


Ein weiteres behindertenpolitisches Großprojekt, das die Bundesregierung sich vorgenommen hat, ist die Novellierung des Behindertengleichstellungsgesetzes. Der Referentenentwurf war für Juni angekündigt, liegt aber noch nicht vor. Wissen Sie, woran das liegt?

Wir haben erfahren, dass es innerhalb der Bundesregierung noch Abstimmungsbedarf gibt. Man kann es auch so formulieren: Die Vorlage ist nicht in allen Ministerien auf Gegenliebe gestoßen. Deshalb fürchten wir, dass der Referentenentwurf noch Verschlechterungen erfahren wird.


Ein zentrales Anliegen der Behindertenverbände ist, die private Wirtschaft zu Barrierefreiheit zu verpflichten. Wie sehen Sie die Chancen, diese Forderung gegen die starke Unternehmerlobby durchzusetzen?

Die Bundesregierung war nicht bereit, dieses Anliegen in die Gesetzesnovellierung aufzunehmen. Vielleicht können wir indirekt ein paar Schritte gehen, um die Privatwirtschaft ins Boot zu holen. Insgesamt bleibt die Novellierung des Behindertengleichstellungsgesetzes aber enttäuschend.


Da mag es ein gewisser Ausgleich sein, dass sich beim Vergaberecht ein Erfolg abzeichnet? Dort ist vorgesehen, die Vergabe öffentlicher Aufträge an das Kriterium der Barrierefreiheit zu binden.

Die Novellierung des Vergaberechts hat parallel mit der des Behindertengleichstellungsgesetzes begonnen. Wir haben diese Novellierung zum Anlass genommen, beim zuständigen Wirtschaftsministerium einzufordern, dass Barrierefreiheit als Vergabekriterium aufgenommen wird. Und es scheint so, als würden wir damit Erfolg haben. Noch liegt das parlamentarische Verfahren aber vor uns. Und wir werden sicherlich verhindern müssen, dass die Interessenträger anderer Seiten die Barrierefreiheit wieder aus dem Gesetz streichen. Eine direkte Verpflichtung der Privatwirtschaft folgt daraus nicht. Das Vergaberecht sieht vor, dass Ausschreibungen der öffentlichen Hand den Aspekt der Barrierefreiheit berücksichtigen. Das heißt immerhin, dass entsprechende Lösungen entwickelt und angeboten werden müssen. Das ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, aber nicht die Verankerung von Barrierefreiheit in der Gesamtgesellschaft.


Zurück zum Behindertengleichstellungsgesetz: Um Barrierefreiheit dauerhaft und strukturell voranzubringen, fordert der DBSV mit anderen Verbänden eine unabhängige Fachstelle für Barrierefreiheit. Diese Fachstelle soll das Know-how zum Thema bündeln, weiterentwickeln und zur Verfügung stellen. Die Signale aus der Politik gehen allerdings in eine andere Richtung. Das Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit, das seit 2008 ähnliche Aufgaben wahrnimmt, steht auf der Kippe, weil es immer noch kein Konzept zur weiteren Finanzierung durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gibt. Deshalb sah sich die Mitgliederversammlung gezwungen, die Auflösung des Kompetenzzentrums zum 31. März 2016 zu beschließen. Wie hat die Politik auf diesen Warnschuss reagiert?

Es hat jahrelange Diskussionen darüber gegeben, ob eine Fachstelle für Barrierefreiheit sinnvoll ist oder nicht. Aber wir sind keinen Schritt weitergekommen. Die Ankündigung, dass wir uns außerstande sehen, das Kompetenzzentrum weiterhin ausschließlich aus Projektmitteln zu finanzieren, hat Bewegung in die Sache gebracht. Im Moment sind wir in Gesprächen, die auf ein Entgegenkommen hindeuten, nämlich die Schaffung einer Fachstelle unter Bundesaufsicht. Entscheidend für uns ist, dass auch in einer Bundesfachstelle Projektmittel zur Verfügung stehen und dass die Behindertenorganisationen weiterhin Möglichkeiten haben, die Arbeit zu beeinflussen. Das ist alles noch im Fluss. Ob wir das Behindertengleichstellungsgesetz am Ende als Erfolg bezeichnen können, wird auch davon abhängen, ob es gelingt, die Finanzierung einer Fachstelle sicherzustellen.


Herr Bethke, Sie gehen bei den Bundesministerien ein und aus, um die Interessen des DBSV zu vertreten. Wie beurteilen Sie insgesamt die Zusammenarbeit mit der derzeitigen Bundesregierung? Welchen Stellenwert hat die Behindertenpolitik, gerade vor dem Hintergrund, dass Deutschland von der UN kein besonders gutes Zeugnis in Bezug auf die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention bekommen hat?

Eine erhebliche Verbesserung können wir bei der Einbindung der Behindertenverbände in die aktuellen Gesetzesvorhaben feststellen. Wir stehen in intensivem Austausch mit dem Arbeits- und Sozialministerium und inzwischen auch mit anderen Ministerien: Wirtschaft, Gesundheit, Justiz. Das Thema Behindertenpolitik insgesamt zu adressieren, bleibt aber schwierig. Es wird immer noch als sozialpolitische Aufgabe und nicht als Querschnittsaufgabe verstanden. Im Moment versucht das Arbeits- und Sozialministerium, einen Leitfaden für Disability Mainstreaming in der Bundesregierung abzustimmen. Darin soll die Beteiligung der Behindertenverbände geregelt werden. Daraus scheint aber maximal eine freiwillige Regelung zu werden. Noch schwieriger ist es auf der parlamentarischen Ebene. Und dennoch: Durch die intensiven Konsultationen mit den Ministerien können wir in manchen Bereichen Fortschritte erzielen, die vor einigen Jahren nicht möglich gewesen wären. Das gelingt auch deshalb, weil die Behindertenverbände seit einigen Jahren sehr intensiv zusammenarbeiten. Das kostet enorm viele Ressourcen. Man muss sich nicht nur verbandsintern, sondern auch zwischen den Verbänden abstimmen, die politischen Zielrichtungen definieren und die Gespräche führen. Aber ich habe den Eindruck, dass diese Zusammenarbeit und der zusätzliche Druck durch die UN-Behindertenrechtskonvention dazu führen, dass wir besser vorankommen, als das in den vergangenen Jahren der Fall war.


Dazu ein Bild: Fordert ein bundeseinheitliches Blindengeld: DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke


Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.



Kurzinfo: Ungleiche Lebensverhältnisse: Das Blindengeld nach Bundesländern

  • Baden-Württemberg: 410 Euro
  • Bayern: 556 Euro
  • Berlin: 523 Euro
  • Brandenburg: 266 Euro
  • Bremen: 385 Euro
  • Hamburg: 498 Euro
  • Hessen: 562 Euro
  • Mecklenburg-Vorpommern: 430 Euro
  • Niedersachsen: 300 Euro
  • Nordrhein-Westfalen: 473 Euro
  • Rheinland-Pfalz: 410 Euro
  • Saarland: 438 Euro
  • Sachsen: 333 Euro
  • Sachsen-Anhalt: 320 Euro
  • Schleswig-Holstein: 300 Euro
  • Thüringen: 270 Euro

Wie hat sich die Höhe des Blindengeldes seit 1990 in den einzelnen Bundesländern entwickelt? Und wie groß war und ist die Differenz zur Blindenhilfe? Die Internetseite www.blindengeld.dbsv.org liefert die wichtigsten Zahlen und informiert, wie es mit der DBSV-Kampagne für ein bundeseinheitliches Blindengeld weitergeht.

DBSV-Nachrichten:

Beraten und beschlossen

Die wichtigsten Themen der Präsidiumssitzung vom 11. und 12. Juni 2015 im Überblick.


Zu seiner Sitzung vor der Sommerpause hatte das Präsidium zwei Gastreferenten eingeladen, deren Themen inhaltliche Schwerpunkte bildeten.


EU-Vorschriften und Barrierefreiheit

Kai Morten vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) referierte über die aktuellen Gesetzesvorhaben, die im Zusammenhang mit EU-Vorschriften stehen: die Neuregelung des Vergaberechts, die Richtlinie zur Zugänglichkeit von öffentlichen Webseiten und die Umsetzung des Marrakesch-Vertrags zum internationalen Austausch barrierefreier Bücher. Für den DBSV geht es darum, einerseits die europäischen Institutionen zu nutzen, um zu mehr Barrierefreiheit zu gelangen  –  vor allem in Bereichen, in denen die Bundesregierung "auf der Bremse steht". Andererseits soll vermieden werden, dass bestehende deutsche Standards durch europäische Nivellierungen verwässert werden. "Europäische Rechtsakte erfordern Akzeptanz und Kompromisse", erklärte Morten und betonte, dass nationale Regelungen durchaus über EU-Vorschriften hinausgehen können.


Tourismus und Barrierefreiheit

Dr. Rüdiger Leidner, Vorsitzender der NatKo, berichtete über die Arbeit der zentralen Anlaufstelle für barrierefreien Tourismus. Der DBSV engagiert sich hier seit 2003 und hat seitdem das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Seheinschränkung schärfen können. Neben vielen kleineren Initiativen ist die Einführung des "Tages des barrierefreien Tourismus" bei der Internationalen Tourismusbörse (ITB) ein großer Erfolg. Rüdiger Leidner plädierte dafür, das Engagement des DBSV auf internationaler Ebene auszubauen. Aktuell fördert das Bundeswirtschaftsministerium ein Projekt, das eine lückenlose barrierefreie Dienstleistungskette im Tourismus anstrebt. Das Präsidium stimmte mit Leidner überein, dass hierfür eine barrierefreie Recherchemöglichkeit gebraucht wird, die die touristischen Angebote für blinde und sehbehinderte Menschen aus der Datenbank Databus einbezieht ( www.databus.dbsv.org ).


Politik und Recht

Intensiv war der Austausch über den Stand der laufenden Gesetzesvorhaben. Bei der Novellierung des Bundesbehindertengleichstellungsgesetzes vertritt das Präsidium zwei Kernanliegen: zum einen die Verpflichtung der privaten Wirtschaft zur Umsetzung von Barrierefreiheit, insbesondere im IT-Bereich (Webseiten etc.), und zum anderen die Errichtung einer unabhängigen Fachstelle für Barrierefreiheit.

Im Zusammenhang mit dem Bundesteilhabegesetz sind die Bestrebungen für eine gerechte, also bundeseinheitliche Blindengeldlösung hervorzuheben. Das Präsidium hält es trotz der ungünstiger gewordenen Finanzierungsbedingungen für aussichtsreich, hierfür auf allen politischen Ebenen zu werben und die Anstrengungen noch zu verstärken. Bei der Schaffung einer unabhängigen Beratungsstruktur steht das Präsidium hinter der Forderung, dass das Beratungsangebot niederschwellig und indikationsspezifisch sein muss.


Qualitätssicherung in der Führhundausbildung

Der Arbeitskreis der Blindenführhundhalter hat die "Voraussetzungen für die Aufnahme in die Gespannprüferliste" überarbeitet. Mit Zustimmung des Präsidiums werden auf der DBSV-Liste künftig nur noch solche Gespannprüfer geführt, die die neue Selbstverpflichtung unterzeichnet haben. Da der GKV-Spitzenverband seit Jahren nicht bereit ist, die Qualitätskriterien für Blindenführhunde im Hilfsmittelverzeichnis zu überarbeiten, trägt der DBSV mit diesem Schritt dazu bei, transparente Standards zur Qualitätssicherung in der Führhundausbildung zu schaffen. Die Liste ist auf der DBSV-Webseite unter www.gespannpruefer.dbsv.org verfügbar und wird den Krankenkassen zur Kenntnis gebracht.


Grillfest am Spreeufer

Am Abend des ersten Sitzungstages trafen sich die Mitglieder des Präsidiums mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle zu einem kleinen Grillfest. Eine gute Gelegenheit, um sich persönlich auszutauschen, was an den vollgepackten Sitzungstagen sonst kaum möglich ist.

Klaus Hahn
Mitglied des DBSV-Präsidiums  

Meldungen

Finanzminister schlägt Erhöhung der Ausgleichsabgabe vor

Mitte Juli hat ein Vorstoß von Wolfgang Schäuble für Überraschung gesorgt. Der Bundesfinanzminister schlägt vor, die Strafzahlungen für Unternehmen zu verdoppeln, die nicht die gesetzlich vorgeschriebene Zahl von schwerbehinderten Menschen beschäftigen. Die so genannte Ausgleichsabgabe soll von derzeit rund 2.000 Euro je unbesetztem Pflichtarbeitsplatz auf rund 4.000 Euro im Jahr steigen. So sollen die Chancen von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt erhöht werden.

"Wenn der Finanzminister nach Wegen sucht, um die berufliche Teilhabe behinderter Menschen zu verbessern, können wir das nur begrüßen", sagt DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke. "Allerdings hat diese Initiative einen unschönen Beigeschmack: Dass der Bund für das Bundesteilhabegesetz, das große behindertenpolitische Vorhaben dieser Legislatur, deutlich weniger Mittel zur Verfügung stellt, als im Koalitionsvertrag vorgesehen war, ist auf eine Intervention des Finanzministeriums zurückzuführen. Wir hoffen, dass hinter dem neuen Vorschlag mehr steckt als der Versuch, die Behindertenverbände zu beschwichtigen."


Dazu ein Bild: Überrascht mit Vorstoß zur Ausgleichsabgabe: Wolfgang Schäuble

Gemeinsamer Appell für europaweiten Diskriminierungsschutz

Der DBSV hat eine Erklärung unterzeichnet, mit der sich mehr als 40 Verbände und Nichtregierungsorganisationen an die Bundesregierung wenden und sie auffordern, ihre Blockadehaltung gegen die neue Gleichbehandlungsrichtlinie der Europäischen Union aufzugeben. Die geplante Richtlinie soll in ganz Europa einen Schutz vor Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der sexuellen Orientierung, der Religion und Weltanschauung, des Alters oder einer Behinderung schaffen. Sie enthält auch konkrete Bestimmungen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.

Obwohl der Umsetzungsbedarf in Deutschland aufgrund des seit 2006 bestehenden Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) vergleichsweise gering wäre, wird die Richtlinie von der Bundesregierung grundsätzlich abgelehnt. Alle anderen 27 EU-Mitgliedsstaaten wären zu inhaltlichen Verhandlungen bereit. Da für den Beschluss der Richtlinie Einstimmigkeit nötig ist, verhindert die deutsche Haltung einen europaweit gleich starken Diskriminierungsschutz, von dem Menschen in vielen Ländern profitieren würden.

Zu den Erstunterzeichnenden des Appells gehören große Wohlfahrtsverbände, Menschenrechtsgruppen, deutsche Nichtregierungsorganisationen aus allen vom AGG geschützten Bereichen sowie europäische Dachverbände, die mehrere tausend Einzelorganisationen vertreten. Die Initiative ist von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes ausgegangen.

Die Erklärung ist im Internet zu finden unter www.gleiches-recht-jetzt.de

Aktionsbündnis Teilhabeforschung gegründet

34 Organisationen und 58 Einzelmitglieder haben am 12. Juni in Berlin das Aktionsbündnis Teilhabeforschung gegründet. Ziel des bundesweiten Bündnisses ist, die Forschungsaktivitäten zu den Lebenslagen von Menschen mit Behinderungen zu stärken. Um die Idee einer inklusiven Gesellschaft gemäß UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen, braucht es eine bessere Datenlage und mehr Wissen zu den Teilhabemöglichkeiten und -grenzen, zur Barrierefreiheit und zu Diskriminierungserfahrungen von Menschen mit Behinderungen. Das Aktionsbündnis will zu einer stärkeren Vernetzung und Finanzierung von Teilhabeforschung beitragen, um eine Neuorientierung der Forschungslandschaft zu ermöglichen. Dabei soll das Augenmerk deutlicher als bisher auf die Verwirklichung von Selbstbestimmung, Teilhabe und Partizipation von Menschen mit Behinderungen gerichtet sein.

Das Aktionsbündnis besteht aus Wissenschaftlern, Menschen mit Behinderungen und ihren Interessensvertretungen, Fachgesellschaften, Instituten, Fach- und Wohlfahrtsverbänden und weiteren Zusammenschlüssen. Der DBSV zählt zu den Gründungsmitgliedern. Als Vertreter des Deutschen Behindertenrats ist DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke in die siebenköpfige Koordinierungsgruppe des Bündnisses berufen worden.

Zielvereinbarung mit Deutschem Jugendherbergswerk

Zwischen dem Deutschen Jugendherbergswerk und der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe ist eine Zielvereinbarung zum barrierefreien Tourismus geschlossen worden. Zu den Unterzeichnenden gehört auch der DBSV. Das DJH verpflichtet sich, sämtliche Neubauten und große Umbauten im Hinblick auf alle Behinderungsarten barrierefrei zu gestalten. Für blinde und sehbehinderte Gäste umfasst dies unter anderem die Berücksichtigung des Zwei-Sinne-Prinzips, die Verwendung von Bodenindikatoren, die Verbesserung der Beleuchtung, die barrierefreie Gestaltung des Internetauftritts sowie die Erlaubnis von Blindenführhunden. Die Umsetzung der Zielvereinbarung erfolgt durch die Landesverbände des DJH.

Um die Erfüllung der Selbstverpflichtungen auszuwerten und die in den Mindestbedingungen festgelegten Merkmale anhand des jeweiligen Normungsstandes fortzuschreiben, tagt einmal jährlich eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern des DJH und der unterzeichnenden Behindertenverbände.

Woche des Sehens 2015: Radiobeitrag von Mensch zu Mensch

"Auf Augenhöhe"  –  so heißt das Thema der diesjährigen Woche des Sehens. Was liegt da näher, als die vielen kleinen Situationen aufzugreifen, in denen blinde und sehbehinderte Menschen nicht ebenbürtig behandelt werden?

Die Woche des Sehens stellt deshalb für Radiosender ein Interview mit Jette Förster zur Verfügung. Darin beantwortet das DBSV-Präsidiumsmitglied gut gelaunt Fragen zu den typischen Problemen, um die es auch im Broschürenklassiker "Nicht so, sondern so" geht. Wie viel Unterstützung wünscht man sich, wann fängt es an, bevormundend zu werden usw. Jette Förster will ihren Mitbürgern die Unsicherheit nehmen und klarmachen, dass gar nicht so viel schiefgehen kann, wenn man erstmal miteinander spricht  –  auf Augenhöhe!

Den Radiobeitrag finden Sie auch im Internet unter www.woche-des-sehens.de/presse in der Rubrik "Audiomaterial". Und falls Sie Lust bekommen, selbst Ihren sehenden Mitmenschen auf die Sprünge zu helfen: In der Rubrik "Für Veranstalter" kann man einen Mustervortrag zum Thema "Nicht so, sondern so" herunterladen.

Sehbehindertentag 2016: Treppen ohne Stufenmarkierung gesucht!

Die Vorbereitungen für den Sehbehindertentag 2016 laufen. Diesmal soll es um Kontraste am Beispiel von Stufenmarkierungen gehen. Die Idee ist, am 6. Juni 2016 quer durchs Land zahlreiche öffentlich zugängliche Treppen mit kontrastreichen Markierungen zu versehen und so darauf aufmerksam zu machen, wie sich unnötige Gefahren für sehbehinderte Menschen im öffentlichen Raum beseitigen lassen.

Der DBSV ruft alle "Gegenwart"-Leser auf, sich an dieser Flächenaktion zu beteiligen. Gesucht werden Treppen, die keine Stufenmarkierung haben, am besten in prominenter Lage, beispielsweise auf einem zentralen Platz oder vor dem Rathaus. Wenn klar ist, wer für diese Treppe verantwortlich ist, muss derjenige von der Aktion überzeugt werden. Der DBSV stellt dafür ein Musteranschreiben zur Verfügung. Darin wird das Anliegen mit guten Argumenten unterstützt, beispielsweise der DIN 18040 mit ihrem neuen Teil 3 zum barrierefreien Bauen im öffentlichen Raum.

Kennen Sie in Ihrer Umgebung Treppen, die dringend eine Stufenmarkierung brauchen? Dann wenden Sie sich bitte an

Volker Lenk in der
DBSV-Geschäftsstelle
E-Mail: v.lenk@dbsv.org
Tel.: 0 30 / 28 53 87-140

Er nennt Ihnen gerne den Ansprechpartner in Ihrem Landesverein, mit dem Sie die Aktion planen können. Nützliche Informationen zu Stufenmarkierungen finden Sie ab dem 15. September auch im Internet unter www.sehbehindertentag.de

Ehemalige DBSV-Mitarbeiterin Anita Zucker verstorben

Wenige Tage vor ihrem 65. Geburtstag ist Anita Zucker am 17. Mai 2015 gestorben. Sie war von 2005 bis 2013 beim DBSV tätig und unterstützte als Projektassistentin die Arbeit der ehrenamtlichen Fachgremien des Verbandes. Zur Durchführung von zahlreichen Sitzungen und Tagungen liefen die organisatorischen Fäden bei ihr zusammen. Mit der Zeit übernahm sie es, Projekte wirtschaftlich zu planen und abzurechnen. Damit trug sie wesentlich dazu bei, beim DBSV ein professionelles Antragswesen aufzubauen.

"Der rasche Tod von Frau Zucker hat uns alle tief getroffen", sagt DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke. "Als sie vor zwei Jahren in den Ruhestand ging, hatte sie große Pläne für den neuen Lebensabschnitt geschmiedet. Aber ihr blieb nur ein unbeschwertes Jahr. Unsere langjährige Kollegin bleibt uns darin ein Vorbild, wie sie mit Zuversicht und Mut immer wieder neue Wege gegangen ist."



DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

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Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte



Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene
  • Herbert-Funke-Stiftung

Thema kompakt:

Unerkannte Augenerkrankungen bei Senioren

In stationären Pflegeeinrichtungen ist jeder dritte Bewohner sehbehindert oder blind im Sinne des Gesetzes. Die augenärztliche und augenoptische Versorgung ist meist nicht geregelt. Dies sind zentrale Ergebnisse einer repräsentativen Studie, die die Blindeninstitutsstiftung Würzburg in Unterfranken durchgeführt hat. Die Projektleiterin sieht dringenden Handlungsbedarf. Sie plädiert für ein regelmäßiges mobiles Screening und ruft zum Schulterschluss zwischen Augenmedizin, Augenoptik, Pflege, Reha und Selbsthilfe auf.

Von Sabine Kampmann  


Infolge des demografischen Wandels und der steigenden Lebenserwartung nimmt die Häufigkeit von Sehbehinderung und Blindheit zu. Im Alter treten Augenerkrankungen, die im weiteren Lebensverlauf fortschreiten und zu Einschränkungen führen, vermehrt auf. Wenn die gewohnten Aktivitäten gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt ausgeführt werden können und die Betroffenen auf Hilfe angewiesen sind, leidet ihre Lebensqualität erheblich. So führen visuelle Beeinträchtigungen nicht selten zu depressiven Verstimmungen bis hin zum sozialen Rückzug.

Bislang gab es keine Studien darüber, wie hoch der Anteil sehbehinderter und blinder Menschen in Pflegeeinrichtungen ist und wie sich frühzeitige Präventionsmaßnahmen  –  insbesondere ein augenärztliches Screening und eine optische Versorgung  –  auf die Lebensqualität der Bewohner auswirken. Dass Verbesserungsbedarf besteht, legt die Studie zur "Ärztlichen Versorgung in Alten- und Pflegeheimen" (SÄVIP) aus dem Jahr 2005 nahe. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass augenärztliche Untersuchungen stark vernachlässigt werden und im Vergleich mit anderen Facharztbesuchen an vorletzter Stelle stehen. Um eine objektive Datengrundlage zur Versorgungssituation von Senioren in Einrichtungen zu schaffen, wurde auf Initiative der Blindeninstitutsstiftung im Mai 2012 ein dreijähriges Projekt mit dem Titel "Sehen im Alter" initiiert, das zum größten Teil aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege gefördert wurde.

Der Leitgedanke des Projekts war, dass ein Unterstützungsangebot, das die Bereiche Medizin, Rehabilitation und Soziales umfasst, nur entwickelt werden kann, wenn verschiedene Berufsgruppen zusammenarbeiten. So wurde ein Team aus Augenärzten der Universitäts-Augenklinik Würzburg und Orthoptisten, Optometristen und Rehabilitationslehrern der Blindeninstitutsstiftung Würzburg zusammengestellt. Sie haben 600 Bewohner in 20 unterfränkischen Pflegeeinrichtungen des Caritasverbandes für die Diözese Würzburg untersucht und fachübergreifend beraten. Für das Fachpersonal aus dem pflegerischen und therapeutischen Bereich wurden parallel Fortbildungen zu altersbedingten Augenerkrankungen und ihren Auswirkungen angeboten.


Umfassende Untersuchungen am Auge

Um die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtungen für die Teilnahme am Projekt zu gewinnen, hat das Projektteam eng mit den Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen zusammengearbeitet. Die Bewohner, ihre Angehörigen und gesetzlichen Vertreter wurden zu einem Informationsabend eingeladen. Bei der Koordination der Untersuchungstermine hat das Pflegepersonal darauf geachtet, den Tagesablauf der Senioren so wenig wie möglich zu stören.

Die orthoptischen und optischen Untersuchungen wurden von der Optometristin Anna-Maria Koob-Matthes und der Orthoptistin Sabine Kampmann durchgeführt und dauerten in der Regel anderthalb Stunden. Zunächst wurde die Sehschärfe ohne Brille und mit Brille (wenn vorhanden) bestimmt. Dazu gehört auch eine Brillenglasbestimmung (Refraktion), um festzustellen, ob die Gläser ausreichen oder ob sich die Sehschärfe mit neuen Gläsern verbessern lässt. Die Nahsehschärfe wurde je nach Mitarbeit und kognitiver Fähigkeit mit einem Text oder mit Zahlen und Buchstaben geprüft. Das Kontrastsehen der Bewohner wurde mit dem so genannten Mars-Test erst bei normaler Raumbeleuchtung und dann mit einer zusätzlichen Beleuchtung getestet. Darüber hinaus umfassten die Untersuchungen die Prüfung des beidäugigen Sehens (Stereosehen) und des Farbensehens. Es wurde festgestellt, ob der Patient schielt oder grobe Gesichtsfelddefekte hat. Schließlich war die Motilität, also die Augenmuskelbeweglichkeit, zu überprüfen.

Für die augenärztlichen Untersuchungen wurde in den 20 Senioreneinrichtungen eine Spaltlampe aufgebaut. Mit diesem Lichtmikroskop kann der Augenarzt den vorderen Augenabschnitt (Hornhaut, vordere Augenkammer, Iris, Linse) untersuchen. Um krankhafte Veränderungen der Netzhaut detailliert zu beurteilen, stellte die Firma Heidelberger Engineering für die gesamte Projektlaufzeit ein OCT-Gerät (OCT = optische Kohärenztomografie) zur Verfügung. Bei bettlägerigen und demenziellen Bewohnern kamen eine mobile Handspaltlampe und ein Tonometer zur Messung des Augeninnendrucks zum Einsatz.

Es war nicht Gegenstand des Projekts, eine Therapie durchzuführen, so dass die Bewohner bei auffälligen Befunden an einen niedergelassenen Augenarzt verwiesen wurden. Auch zur Versorgung mit Hilfsmitteln, zum Beispiel mit Brillen oder vergrößernden Sehhilfen, oder zur Verbesserung der Beleuchtung wurde der Kontakt zu den jeweiligen Fachleuten hergestellt. Sehbehinderte und blinde Bewohner erhielten die Empfehlung, sich an die Selbsthilfe oder direkt an regionale Rehabilitationslehrer zu wenden.


Sehfunktionsprüfung bei Menschen mit Demenz

Eine besondere Herausforderung stellt die Untersuchung von Menschen mit Demenz dar. Hier ist eine Differenzialdiagnostik zwischen Augenmedizin und Gerontologie sehr wichtig. Denn es kommt immer wieder vor, dass Folgen eines Sehverlusts wie Orientierungslosigkeit oder fehlende Aufmerksamkeit als Anzeichen einer Demenz fehlinterpretiert werden. In einer Studie von 2004 konnten S. Lehrl und K. Gerstmeyer solche Fehlbeurteilungen bei Patienten mit Grauem Star nachweisen. Nachdem der Graue Star operiert worden war und visuelle Informationen wieder zugänglich waren, konnten die Symptome für eine Demenz nicht mehr festgestellt werden.

Um Aufschluss über die Sehfähigkeit von Menschen mit Demenz zu erhalten, muss deren funktionales Sehen untersucht werden. Hierzu werden bekannte Gegenstände genutzt, die bei unterschiedlicher Beleuchtung und ausreichendem Kontrast gezeigt werden. Mimik, taktile und interaktive Reaktionen lassen Rückschlüsse auf die Sehfähigkeit zu.

Ein aussagekräftiger Test, der in der Regel bei Säuglingen und Menschen mit Mehrfachbehinderung eingesetzt und non-verbal durchgeführt wird, hat sich auch bei Menschen mit Demenz bewährt. Zum Einsatz kommen so genannte Teller-Acuity-Cards, 24 verschiedene Tafeln mit immer schwächer werdenden Gittermustern. Anhand der Augenbewegungen lässt sich feststellen, ob der Patient die Streifen erkennt. Wenn die Streifen nicht mehr erkannt werden, setzen Suchbewegungen der Augen ein.


Ein Fall aus der Praxis

Wie wichtig es ist, die Untersuchungsmethoden auf die kognitiven Möglichkeiten des jeweiligen Patienten abzustimmen, zeigt dieses Fallbeispiel:

Bei Frau Winterstein (Name geändert), 82 Jahre, besteht eine fortschreitende Demenz. Nach Aussage der Begleitperson war sie vor einiger Zeit beim Augenarzt. Da sie den Text auf der Lesetafel nicht lesen konnte, ist der Arzt zu dem Ergebnis gekommen, dass Frau Wintersteins Sehschärfe in der Nähe deutlich herabgesetzt ist und sie keine Lesefähigkeit mehr hat. Eine Lesebrille würde nicht helfen, obwohl die Patientin aphak ist, das heißt, in Folge einer Katarakt-Operation keine Linsen hat.

Im Projekt wurde zunächst die Sehschärfe für die Ferne geprüft. Frau Winterstein konnte Zahlen, aber keine Buchstaben benennen, obwohl diese genauso groß waren. Es wurde festgestellt, dass sich ihr Visus in der Ferne mit Brille von 0,1 auf 0,3 verbessern lässt. In der Nähe waren die Beobachtungen ähnlich: Frau Winterstein konnte trotz Nahausgleich mit Brille weder einen Text noch einzelne Buchstaben lesen. Bei der Prüfung mit Zahlen erreichte sie die Visusstufe von 0,4, ohne Korrektur kam sie auf eine Nahsehschärfe von 0,1.

Wie der Mars-Test mit Zahlen ergab, war das Kontrastsehen der Bewohnerin auf ein Drittel eingeschränkt, konnte aber mit zusätzlicher Beleuchtung erhöht werden. Bei der augenärztlichen Diagnostik wurde schließlich ein Nachstar festgestellt.

In einem Gespräch mit den Angehörigen und dem Pflegepersonal wurde entschieden, dass Frau Winterstein eine Brille für die Ferne und eine für die Nähe erhält. Außerdem sollte eine individuelle Lampe für Aufgaben in der Nähe angeschafft werden, damit sie die Angebote in der therapeutischen Gruppe besser wahrnehmen kann. Beim Essen sollten farbige Sets verwendet werden, die einen guten Kontrast zu dem weißen Geschirr bilden. Von einer Operation des Nachstars wurde aufgrund anderer Erkrankungen zunächst abgesehen.

Wie das Pflegepersonal bestätigt, benutzt Frau Winterstein die Brillen und profitiert auch von der neuen Lampe. Sie sei wesentlich aufmerksamer geworden und könne wieder ohne fremde Hilfe essen. Beim Fernsehen schlafe sie nicht sofort ein, sondern verfolge die Sendungen mit mehr Interesse.

Bei Frau Winterstein ist der Verlust der Lesefähigkeit auf kognitive Einschränkungen zurückzuführen. Ihre Sehschärfe lässt sich mit optischen Hilfsmitteln deutlich verbessern. Dadurch gewinnt sie an Selbstständigkeit und profitiert von besseren Teilhabemöglichkeiten.


Erste Projektergebnisse

Noch steht die wissenschaftliche Auswertung der Studie durch die Universitäts-Augenklinik Würzburg aus. Erste Ergebnisse, die von der Blindeninstitutsstiftung veröffentlicht wurden, weisen jedoch auf eklatante Mängel in der Versorgung hin. Jeder zehnte Bewohner (8 Prozent) ist blind, jeder dritte (37 Prozent) sehbehindert, in vielen Fällen ohne es zu wissen. Eine Verbesserung durch Sehhilfen, etwa durch neue Brillengläser, würde den Anteil sehbehinderter Bewohner auf 24 Prozent reduzieren. Bei 57 Prozent bestand ein erhöhter Lichtbedarf, um Naharbeiten wieder ausführen zu können.

Der letzte Besuch bei einem Augenoptiker lag bei 58 Prozent der Bewohner länger als fünf Jahre zurück, beim Augenarzt waren 45 Prozent länger als fünf Jahre nicht mehr. Bei 20 Prozent war ein augenärztlicher Besuch dringend erforderlich, bei 40 Prozent wären regelmäßige Untersuchungen nötig. Durch augenoptische Interventionen, eine neue Brille, optische oder elektronische Hilfsmittel, ließe sich bei 60 Prozent der Bewohner eine Verbesserung der Sehleistung erreichen. Diese Unterstützung wurde aber von knapp der Hälfte der Betroffenen (43 Prozent) abgelehnt. Der Grund: Die Menschen konnten subjektiv keine Verbesserung ihres Sehvermögens feststellen.


Konsequenzen für die Gesundheitspolitik

Das deutsche Gesundheitssystem steht vor großen Veränderungen. Die medizinische Versorgungslandschaft soll unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten umstrukturiert werden. Dabei klafft die Schere zwischen dem, was für eine gute Patientenversorgung notwendig ist, und dem, was finanzierbar ist, immer weiter auseinander.

Die Häufigkeit unerkannter Augenerkrankungen, wie sie im Rahmen der Würzburger Studie nachgewiesen werden konnte, ist erschreckend. Weder die Betroffenen selbst noch die Angehörigen oder das Pflegepersonal führten typische Verhaltensänderungen auf einen Sehverlust zurück. Um die Versorgungssituation zu verbessern, darf an professionellen Beratungsangeboten und präventiven Maßnahmen nicht gespart werden.

Bewohner, die einen Augenarzt nicht selbstständig aufsuchen können, sollten die Möglichkeit erhalten, im Rahmen eines Screenings regelmäßig in den Einrichtungen untersucht zu werden. Dass dieser Weg vielversprechend ist, zeigen erste Erfahrungen aus der zahnmedizinischen Versorgung in Bayern. Seit etwa zwei Jahren können Zahnärzte Menschen in stationären Einrichtungen untersuchen, die nicht mehr eigenständig in die Praxis kommen können. Mit einer mobilen Ausstattung führen sie eine Grunddiagnostik und einfache Behandlungen durch. Dazu wurden Verträge zwischen der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayern und der AOK Bayern geschlossen. Für die augenärztliche Versorgung könnte dies ein gutes Modell sein.

Weiterhin muss die Kooperation und Vernetzung von Fachleuten, Beratungsstellen und Selbsthilfe intensiviert werden, um ganzheitliche Unterstützungsangebote für sehbehinderte und blinde Menschen in stationären Pflegeeinrichtungen sicherzustellen. Nur so können die Betroffenen im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbstständig bleiben  –  eine ganz wichtige Voraussetzung zur Aufrechterhaltung der Lebensqualität im hohen Alter.

Sabine Kampmann ist Orthoptistin und Augenoptikerin am Blindeninstitut Würzburg und verfügt über langjährige Expertise zum Thema "Low Vision". Sie leitete das dreijährige Projekt "Sehen im Alter" in Unterfranken.


Dazu zwei Bilder:

    • Spezielle Untersuchungsmethoden für Demenzkranke: Orthoptistin Sabine Kampmann setzt Karten mit Streifenmustern ein
    • Mit angepasster Brille besser sehen: Eine Bewohnerin beim Sehtest mit Optometristin Anna-Maria Koob-Matthes


Kurzinfo: Leitfaden "Sehen im Alter"

Im Rahmen des Projekts "Sehen im Alter" ist ein Leitfaden für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der stationären Altenpflege entstanden. Neben Basisinfos zum Sehen im Alter gibt er einen Überblick über Unterstützungsangebote für Senioren mit Seheinschränkung und erklärt, wie sich Barrieren im Wohnumfeld abbauen lassen. Ein PDF der 60-seitigen Broschüre steht zum Download bereit unter www.blindeninstitut.de/sehen-im-alter

Ein Jahr Aktionsbündnis "Sehen im Alter"

Sehverlust vermeiden und optimale Unterstützung sichern: Die Netzwerkarbeit kommt in Gang.


Am Ende der gemeinsamen Fachtagung "Sehen im Alter" am 27. und 28. Juni 2014 haben der DBSV und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) das Aktionsbündnis "Sehen im Alter" gegründet. Darin haben sich verschiedene Akteure zusammengeschlossen, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit dem Thema Sehverlust im Alter befassen, zum Beispiel Augenärzte, Optiker, Orthoptistinnen, Mitarbeiter aus Pflege und Rehabilitation, Seniorenorganisationen und Selbsthilfeverbände. Sie setzen sich gemäß der "Bonner Erklärung" dafür ein, vermeidbaren Sehverlust zu verhindern und eine optimale Unterstützung für Menschen mit Sehverlust sicherzustellen (vgl. "Gegenwart" 9/2014).


Die neu gestaltete Internet-Plattform www.sehen-im-alter.org gibt einen Überblick über die verschiedenen Aktivitäten:

  • In Kooperation mit der BAGSO und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat der DBSV die Patientenbroschüre "Sehen im Alter" in einer Auflage von 20.000 Exemplaren herausgegeben. Die Verteilung erfolgt über Beratungsstellen, Senioreneinrichtungen, Verbände und Augenarztpraxen.
  • Auf dem 11. Deutschen Seniorentag in Frankfurt hat der DBSV mit dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) und weiteren Bündnispartnern drei Workshops zum Thema "Sehen im Alter" gestaltet.
  • In Einrichtungen der Altenpflege der Blindeninstitutsstiftung Würzburg, der Stiftung Katholisches Familien- und Altenpflegewerk in München, der Stiftung Auge und der Bayerischen TelemedAllianz in Ingolstadt wurden Modellvorhaben zur Verbesserung der stationären Pflege begleitet.
  • Fortbildungskonzepte für Beschäftigte in Pflegeberufen zur Sensibilisierung für die speziellen Belange von Bewohnern mit nachlassendem Sehvermögen werden gesammelt und diskutiert.

Was ist für die nächste Zeit geplant?

  • Gemeinsam mit der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) lädt der DBSV am 29. Januar 2016 zu einer Fachtagung zum Thema "Ophthalmologische Rehabilitation" ein. Das zentrale Anliegen einer Grundrehabilitation für Senioren, die von einem Sehverlust betroffen sind, wird dort fachbereichsübergreifend beraten.
  • Ein Projekt zur Dokumentation der Versorgungsforschung ist in Vorbereitung.
  • Unter der Regie der Katholischen Hochschule Freiburg entsteht eine "Beratungslandkarte" für Deutschland. Darauf werden alle Angebote verzeichnet, die sich an ältere Menschen mit Augenerkrankungen wenden.
  • Im Nachgang zur Studie "Sehen im Alter" (vgl. Unerkannte Augenerkrankungen bei Senioren) plant die Johann Wilhelm Klein-Akademie in Kooperation mit der Blindeninstitutsstiftung Würzburg eine Fortbildungsoffensive für Pflegepersonal ( www.jwk-akademie.de, unter Bildungsangebote, Sehen im Alter).

Das Aktionsbündnis "Sehen im Alter" hat mit ersten Maßnahmen Akzente gesetzt. Die Partner werden durch Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit dazu beitragen, dass das Thema "Sehen im Alter" ins allgemeine Bewusstsein kommt. So wird auf Bundes- und Landesebene der Boden für politisches Handeln bereitet, um die Lebenssituation von Senioren mit Sehverlust nachhaltig zu verbessern.

Christian Seuß, seit Juli 2015 Koordinator des Aktionsbündnisses "Sehen im Alter". Der blinde Jurist war 23 Jahre lang Geschäftsführer des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes (BBSB).

Termine & Tipps:

Termine

Hörfilmkino im Kleisthaus

Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit der Deutschen Hörfilm gGmbH

  • "Still Alice  –  Mein Leben ohne Gestern" + Filmgespräch
    3.9.2015, 19 Uhr
  • "Als wir träumten"
    1.10.2015, 19 Uhr
  • Laurel & Hardy: "Battle of the Century  –  Alles in Schlagsahne" & "Spuk um Mitternacht"
    12.11.2015, 19 Uhr
  • "Rubbeldiekatz"
    3.12.2015, 19 Uhr

Eintritt frei! Mit offener Audiodeskription
Berlin, Kleisthaus, Mauerstr. 53

Anmeldung unter
Tel.: 0 30 / 1 85 27-26 48
E-Mail: kleisthaus@behindertenbeauftragte.de

SoestKomm

Hilfsmittelausstellung für blinde und sehbehinderte Menschen
18.9.2015, 10-16 Uhr
Soest, LWL-Berufsbildungswerk

Mehr Infos beim
LWL-Bildungszentrum Soest
Tel.: 0 29 21 / 6 84-0
E-Mail: bbw-soest@lwl.org

"Altersbedingte Makula-Degeneration"

Patientenveranstaltung von DBSV und ABSV im Rahmen des DOG-Kongresses
1.10.2015, 11.30-13 Uhr
Berlin, Hotel Estrel, Sonnenallee 225

Mehr Infos und Anmeldung beim
Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin
Tel.: 0 30 / 8 95 88-151
E-Mail: berlin@blickpunkt-auge.de

"Der Rosenkavalier" von Richard Strauss

Opernaufführung mit Live-Audiodeskription zum 25-jährigen Bestehen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Thüringen
17.10.2015, 18 Uhr (Bühnenbegehung um 16 Uhr)
Weimar, Deutsches Nationaltheater

Mehr Infos und Kartenkauf (bis 15.9.) beim
BSVT
Tel.: 0 36 43 / 74 29 09
E-Mail: bsvt.ko.weimar@gmx.de

Seminare von Bildung ohne Barrieren

  • Excel für Fortgeschrittene
    25.-31.10.2015 (Anmeldung bis 25.9.)
    AURA-Hotel Saulgrub
  • Körpersprache im Berufsalltag
    19.-22.11.2015 (Anmeldung bis 22.10.)
    AURA-Hotel Bad Meinberg

Mehr Infos und Anmeldung bei
Bildung ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de
Anmeldeformular unter www.bildung-ohne-barrieren.de/angebote/seminaranmeldung.html

Oper mit Live-Audiodeskription

  • "A Midsummer Night's Dream" (Ein Sommernachtstraum) von Benjamin Britten
    7.11.2015, 19.30 Uhr und 22.11.2015, 15 Uhr
  • "Der Zauberer von Oz" von Harold Arlen und E. Y. Harburg (Musical)
    26.12.2015, 16 Uhr und 24.1.2016, 18 Uhr

Das Vorprogramm beginnt zwei Stunden vor der Vorstellung.
Gelsenkirchen, Musiktheater im Revier

Mehr Infos und Karten bei der
Theaterkasse
Tel.: 02 09 / 40 97-200

Psychotherapiewoche zur Verarbeitung von Folgen einer Sehbeeinträchtigung

15.-22.11.2015
AURA-Hotel Boltenhagen

Mehr Infos und Anmeldung bei
Thomas Abel
Tel.: 0 30 / 3 13 87 36
E-Mail: info@praxis-abel.de

Informationswoche: "Rehabilitation zur Bewältigung des Alltags"

22.-26.11.2015
AURA-Hotel Boltenhagen

Mehr Infos und Anmeldung beim
Blinden- und Sehbehinderten-Verein Mecklenburg-Vorpommern
Tel.: 03 81 / 7 78 98 13
E-Mail: g.bernsdorf@bsvmv.org

Erste Hilfe

Anerkannter Lehrgang für blinde und sehbehinderte Menschen
27.-29.11.2015
Marburg, Deutsche Blindenstudienanstalt

Mehr Infos und Anmeldung (bis 21.10.) unter
Tel.: 0 64 21 / 6 06-303
E-Mail: fortbildung@blista.de

Kursangebot 2016 des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern

  • Braille-Lehrgang in fünf Wochen (Voll- und Kurzschrift)
    17.-22.1., 28.2.-4.3., 10.-15.4., 23.-28.10., 20.-25.11.2016
  • Zehn-Finger-Schreiben (dreiteiliger Kurs)
    17.-20.1., 28.2.-2.3., 23.-26.10.2016
  • Windows 7 mit JAWS
    2.-7.3.2016 (für Einsteiger)
    6.-11.11.2016 (für Fortgeschrittene)
  • Internet mit JAWS
    7.-11.3.2016 (für Einsteiger)
    11.-15.11.2016 (für Fortgeschrittene)
  • iPhone-Kurse
    4.-6.3.2016 (für Fortgeschrittene)
    1.-3.4.2016 (für Einsteiger)
    11.-13.11.2016 (je nach Bedarf für Einsteiger oder Fortgeschrittene)

AURA-Hotel Boltenhagen

Mehr Infos und Anmeldung bei
Lydia Barkhau
Tel.: 03 82 03 / 6 29 93 (abends) oder 03 82 03 / 6 20 29 (tagsüber)
E-Mail: lydia.barkhau@online.de

"Orientierung und Mobilität"

Lehrgang für Menschen mit Altersbedingter Makula-Degeneration (AMD)
8.-19.2.2016
AURA-Hotel Timmendorfer Strand

Mehr Infos beim
IRIS-Institut
Tel.: 0 40 / 2 29 30 26
E-Mail: info@iris-hamburg.org

DBSV-Veranstaltungen

GFUV-Workshop "Neue Normen zur Barrierefreiheit"

28.-29.11.2015
Kassel-Wilhelmshöhe, InterCityHotel
Für alle Verkehrs- und Bauexperten innerhalb des DBSV: Ein Fortbildungsangebot des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr zur Umsetzung der DIN 18040-3 "Barrierefreies Bauen  –  Öffentlicher Verkehrs- und Freiraum" und der DIN 32986 "Taktile Schriften und Beschriftungen".

Mehr Infos und Anmeldung bei
Hilke Groenewold
Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
E-Mail: h.groenewold@dbsv.org

Tipps

Akustischer Bericht zur Funkausstellung

Auf einer zweistündigen MP3-CD, herausgegeben vom Deutschen Hilfsmittelvertrieb, informiert die Redaktion "Infotape" über Elektronik-Neuheiten der Internationalen Funkausstellung (IFA), die für blinde und sehbehinderte Menschen interessant sind. Preis: 8 Euro

Bestellungen unter
Tel.: 0 30 / 3 12 34 04
E-Mail: redaktion.infotape@berlin.de

Plattform für barrierefreies Studieren

Auf www.barrierefrei-studieren.de können sich Abiturienten, Studierende und Promovierende mit Behinderung über Unterstützungsmöglichkeiten an deutschen Hochschulen informieren. Dank individueller Suchfunktion können aus über 1.600 Förderangeboten diejenigen herausgefiltert werden, die für die jeweilige Situation passen.

Forum:

Das Rufen der Kraniche

Kraniche gelten in einigen Kulturen als Vögel des Glücks und der Weisheit. Karin Klasen erzählt, wie ihr die stolzen Tiere bei einem Ausflug ins Diepholzer Moor geholfen haben, mit ihrem fortschreitenden Sehverlust aufgrund von Retinitis pigmentosa ein Stück weit Frieden zu schließen.


Jedes Jahr im Frühjahr und Herbst ziehen Kraniche in weiten Bögen über meinen Wohnort im Westerwald. Durch lautes Trompeten kündigen sie sich an, so dass ich in den Garten gehe und innehalte, um zu lauschen. Meinen Kopf in den Nacken gelegt, drehe und wende ich mich in die Richtung, aus der ich ihr Rufen höre. Sehen kann ich sie nicht, weil sie zu weit oben dahingleiten. Trotzdem versuche ich es immer wieder. Jedes Mal wünsche ich den erhabenen Tieren einen guten Weiterflug und sicheres Ankommen an ihrem Ziel.

Obwohl ich hin und wieder gern in, statt zwischen meinen Träumen leben würde, habe ich den Vorschlag meines Mannes strikt abgelehnt, die mehrere hundert Kilometer lange Autofahrt zu den Rastplätzen der scheuen Weltenbummler zu unternehmen. Ich war der Meinung, es lohne sich wegen meiner kranken Augen nicht.

Doch eines Tages war meine Sehnsucht nach den Vögeln des Glücks größer als meine hartnäckige Abwehrhaltung. So stehen wir im Oktober 2014 mit einem unserer Freunde zum Sonnenuntergang auf einem Beobachtungsturm inmitten der Diepholzer Moorniederung. Wie auf einem internationalen Flughafen steuern Tausende von Kranichen nach ihrem luftigen Trip die Flachwasserbereiche im Moor an. Hier finden sie sichere Schlafplätze, die sie vor Fressfeinden wie dem Fuchs, dem Wildschwein oder dem Waschbären schützen. In typischer Keilformation, beschreibt mir mein Mann, treffen die Langstreckenflieger ein. In den letzten Wochen sind sie mit etwa fünfzig Stundenkilometern zwischen einhundert und eintausend Kilometer weit geflogen. Jetzt haben sie Hunger auf Frösche, kleine Nagetiere, Getreide und Mais.

Der Kranichsturm nimmt kein Ende. Immer mehr Schwärme landen um uns herum. Die Stimmen der anderen Beobachter überschlagen sich, während sie sich die Positionen der Tiere zurufen. Das laute Pochen in meiner Brust signalisiert mir, wie aufgeregt ich bin. Wieso nur kann ich keine einzige der grauen Schönheiten erkennen?

Immer lauter erfüllt vielstimmiges Trompeten das weite Moor. Liebend gern lasse ich mich von diesem magischen Gefühl einhüllen wie in einen Zaubermantel. Es ist ein Schwirren, ein Rauschen und heiseres Rufen. Alles scheint in Bewegung und ich bin mittendrin! Voller Hoffnung, die großen Schreitvögel doch noch sehen zu können, versuche ich krampfhaft, mit den Ferngläsern, die mir andere Beobachter anbieten, etwas am Himmel zu erkennen. Doch alle Bemühungen scheitern  –  ich bin fassungslos. Müde und erschöpft vom Nichtwahrhabenwollen, von Versuchen, zu tun, was nicht mehr möglich scheint, gebe ich auf.

In den nächsten Tagen unternehme ich weitere erfolglose Anstrengungen, die Flugkünstler zu sehen. Gleichzeitig übt die mystische Macht der Moore, durch die wir wandern, einen ganz besonderen Reiz auf mich aus und spült Tränen der Trauer hoch. Es gelingt mir, sie vor meinen Begleitern zu verbergen. Nur wenn ich allein bin, lasse ich ihnen freien Lauf.

In einem der Nachbarorte verläuft eine herrliche Allee. Bäume wie Säulen, mit tief gefurchter Rinde, an die ich meine heiße Stirn lehne, scheinen mir von ihrer Kraft abzugeben und ich kann ein wenig Glück spüren. Ein neues Gefühl beginnt sich in mir auszubreiten, eines, das mich stärkt und von der eingebrannten Überzeugung, um jeden Preis sehen zu müssen, zu befreien versucht. Mit einem Mal weiß ich, dass ich nie wieder ein Fernglas brauchen werde. Ich will die Welt, meine Welt, auf eine andere, bewusstere Weise wahrnehmen  –  und meine Sehnsucht nach dem Unerreichbaren nimmt ab.

Bei unserem nächsten Gang ins Moor schließe ich meine Augen und beginne zu sehen, wie es mir möglich ist: Ich vernehme den würzigen Geruch des Moores, die in Scharen einfliegenden Tiere und die wärmenden Strahlen der untergehenden Sonne. Es kommt mir zugute, dass ich mich schon seit geraumer Zeit mit dem Leben der Kraniche auseinandersetze und unzählige Artikel über sie gelesen habe. So kann ich die einfliegenden Vögel mit ihren herrlichen Schmuckfedern mit geschlossenen Augen vor mir sehen. Schlank und langbeinig stolzieren sie ein paar Schritte, bis sie schließlich ruhiger werden. Währenddessen dippen sie mit ihren langen Schnäbeln ins seichte Wasser. Dabei heben sie ständig wachsam ihre Köpfe, auf denen die federlosen Kopfplatten rot leuchten. Während die nächsten Schwärme näherkommen und schwungvoll ihre Kreise über uns ziehen, gleiten andere, ihre Flügel noch in voller Spannweite ausgebreitet, elegant in die windgekräuselten, flachen Gewässer des Moores. Nicht der kleinste Zusammenstoß sorgt für Aufregung. Ich kann sie vor meinem inneren Auge sehen, die schlanken, flügelschlagenden Silhouetten dieser Lufthoheiten.

Ich weiß auch, dass die Farben des Moores sich um diese Tageszeit mit denen der Tiere malkastenartig vermengen und dass sich ihre Konturen verschwommen im aufsteigenden Nebel abzeichnen. Nur flüchtig gibt er Bilder frei, nimmt sie und verwischt sie wieder.

Dieser Sinnesrausch treibt mir die Tränen in die Augen, aber dieses Mal fühlen sie sich befreiend an. Es sei der kühle Wind, behaupte ich kühn, als ich darauf angesprochen werde. Meine tiefe Trauer um den erneuten Einbruch meines Sehvermögens lässt nach, schließlich gibt es auch für mich noch so viel zu "sehen". Während ich in meinen Seherinnerungen schwelge, bedauert mein Mann, dass er nichts mehr sehen kann, weil Dunkelheit und Nebel die Landschaft verschluckt haben.

Morgen, noch vor Sonnenaufgang, werden die Kraniche, wie jeden Tag während ihres Zwischenstopps im Moor, zu den abgeernteten Feldern fliegen, um ihre Fettreserven aufzufüllen. Wenn dann die Luftströme der kalten Nordwestwinde zunehmen, nutzen sie deren Aufwinde, um ihre Kräfte zehrende Reise fortzusetzen. Nach einem durch lautes Rufen geordneten Abflug zieht es die grauen Schatten in den Süden nach Spanien, Frankreich oder auch Afrika.

Den unstillbaren Anteil meiner Sehnsucht, so scheint mir, nehmen sie mit. Meine Augen werden sich nicht mehr zum Besseren verändern, das habe ich tief in mir begriffen. Doch meine Einstellung dazu, die ist veränderbar.

Karin Klasen (60) lebt in Wirscheid in Rheinland-Pfalz und ist im Schreibzirkel BLAutor, einem Arbeitskreis blinder und sehbehinderter Autoren, aktiv.
Sie ist per E-Mail zu erreichen: anrina@gmx.de


Dazu ein Bild: Spürt die Kraft der Bäume: Karin Klasen

Shopping hoch fünf

Manuela Holzbauer (43) aus Nürnberg hat sich vom Mode-Schwerpunkt in der Mai-"Gegenwart" inspirieren lassen. Sie erzählt, wie ihr der Kleiderkauf mit Mann und drei Kindern gelingt und wie sie Spaß daran hat, mit manchem Modetrend mitzugehen.


Es wird Herbst. Die Übergangs- und Wintersachen werden aus dem Kleiderschrank hervorgeholt, um wie in jedem Jahr festzustellen, dass die Hosen und Pullis meiner Kinder hoffnungslos zu klein sind oder zumindest nicht mehr der Mode entsprechen. Auch mir würden ein paar neue Teile nicht schaden, Frauen haben bekanntlich nie genug zum Anziehen. Nur weil ich geburtsblind bin und noch nie Farben gesehen habe, ist das bei mir nicht anders. Mein Mann fügt sich in sein Schicksal und los geht es ins nächste Einkaufscenter.

Im Auto frage ich ab, wer was braucht. Im Shoppingtempel angekommen, schwärmen wir aus: mein Mann mit unserem siebenjährigen Sohn, meine zehnjährige Tochter mit mir und die 13-Jährige meist allein. Hat einer das Kleidungsstück seiner Träume gefunden, wird anprobiert. Ich begutachte das Teil mit den Händen und erfrage Farbe und Preis. Inzwischen ist nur noch Letzteres ein Grund zur Verweigerung, denn bei Schnitt und Farbe lassen sich die Mädels schon lange nichts mehr von mir sagen.

Sind die Wünsche der Kinder erfüllt und ist die Stimmung noch gut, schlägt meine Stunde  –  mein Mann kauft lieber ohne uns Mädels ein. Manchmal träume ich davon, einfach ziellos durch die Kleiderständer zu stöbern, aber mit Familie im Schlepptau ist das keine gute Idee. Also wird die Suche zielstrebig in Angriff genommen. Ich bin in der glücklichen Lage, mit meinem Mann einen geduldigen Einkaufsberater zu haben und auch meine Töchter finden manch gutes Stück für mich. Bei Verkäuferinnen habe ich oft das Gefühl, dass sie mir nicht glauben, dass ich weiß, was mir steht. Modisch soll es sein, aber nicht jedem Trend folgen. Beim Probieren verschaffe ich mir einen Eindruck von Material und Passform und hole das Familienurteil ein. Wenn alle meinen, dass das Stück zu mir passt, lasse ich mich auch gerne auf etwas Neues ein. Entscheidend ist, dass ich mich darin wohlfühle und dass es gut kombinierbar ist. Wenn es doch einmal ein ausgefalleneres Stück wird, das nur zu bestimmten Teilen passt, bekommt es im Schrank einen Sonderplatz.

Bin auch ich fündig geworden oder bemerke ich, dass weiteres Stöbern den Familiensegen ins Wanken bringen würde, geht es zurück nach Hause. Die Kinder sind froh, es hinter sich zu haben, mein Mann ist seiner nervlichen Belastungsgrenze trotz aller Geduld inzwischen nahe und ich bin zufrieden, wenn alle gefunden haben, was sie brauchen.



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Panorama:

Medizin

Stiftung Auge schreibt Professur für Versorgungsforschung aus

Deutschland fehlen systematische Studien zu Häufigkeit und Risiken von Augenerkrankungen, zum Versorgungsbedarf der Patienten und zur Qualität der Augenheilkunde. Die Stiftung Auge der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) will diesen Mangel beseitigen und hat gemeinsam mit dem Berufsverband der Augenärzte (BVA) eine Stiftungsprofessur für ophthalmologische Versorgungsforschung ausgeschrieben. Es werden Mittel für bis zu fünf Jahre bereitgestellt.

Die neue Stelle soll dazu beitragen, die systematische Datenaufbereitung von Augenerkrankungen voranzutreiben. "Auf der Basis einer aussagekräftigen, besseren Datenbasis können auch Strategien entwickelt werden, wie die Qualität der Versorgung von Patienten mit Augenleiden in der Zukunft noch weiter verbessert werden kann", erklärt Prof. Dr. Frank G. Holz, Vorsitzender der Stiftung Auge. Er stellt fest, dass die Nachfrage nach augenärztlicher Versorgung in den vergangenen Jahren erheblich angestiegen ist  –  vor allem in der älteren Bevölkerung.

Im Jahr 2008 von der DOG gegründet, setzt sich die Stiftung Auge dafür ein, vermeidbare Erblindungen und schwere Seheinschränkungen zu bekämpfen.

Aus der Forschung: Neuer Therapieansatz bei Grauem Star

Ein Team aus chinesischen und US-amerikanischen Forschern hat ein im Auge natürlich vorkommendes Enzym entdeckt, das der Trübung der Linse entgegenwirkt. Dieses Protein, Lanosterol genannt, wirkt wie ein Spülmittel: Es verhindert, dass sich die Linsenproteine zu undurchsichtigen Klumpen verkleben und kann schon verklumpte Linsenproteine wieder voneinander lösen. Dies könnte der Einstieg in eine medikamentöse Therapie gegen den Grauen Star (Katarakt) werden.

In Versuchen mit Hunden konnten Augentropfen, die Lanosterol enthalten, erfolgreich eingesetzt werden. Auch bei menschlichen Linsenzellen, die im Reagenzglas gezogen wurden, ist es gelungen, die Linsentrübung durch Lanosterol zu reduzieren. Aufgrund dieser positiven Ergebnisse planen die Wissenschaftler nun die Testung im Rahmen von klinischen Studien.

Wenn diese Studien erfolgreich verlaufen, könnte es in einigen Jahren möglich sein, den altersbedingten Grauen Star durch die Gabe von Augentropfen zu verhindern. Bislang kann der Graue Star nur operativ behandelt werden: Die getrübte Linse wird entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt.


Dazu ein Bild: Zukunftsvision: Augentropfen gegen den Grauen Star

Gesellschaft

Am Start: Modellprojekt zum Schutz vor sexualisierter Gewalt

Mädchen und Jungen mit Behinderung sind besonders gefährdet, Opfer sexualisierter Gewalt zu werden. Um den Schutz dieser Kinder und Jugendlichen in Einrichtungen zu verbessern, ist das Modellprojekt "Beraten und Stärken" an den Start gegangen. Bis Ende 2018 werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in bundesweit 100 Einrichtungen fortgebildet, die Strukturen für den Kinderschutz in diesen Institutionen verbessert und Präventionstrainings für die dort lebenden Mädchen und Jungen angeboten. Durchgeführt wird das Projekt in Kooperation zwischen der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und -vernachlässigung (DGfPI), der Universität Köln und bundesweit zehn Fachberatungsstellen.

Die Ergebnisse des Modellprojekts sollen in Form von detaillierten Handlungsempfehlungen veröffentlicht werden und später als Grundlage für Qualifizierungsmaßnahmen und Präventionsprogramme dienen.

"Gemeinsam in die Zukunft": Positionspapier des Deutschen Seniorentages

Zum Abschluss des 11. Deutschen Seniorentages, der vom 2. bis 4. Juli in Frankfurt stattfand, ist die Frankfurter Erklärung veröffentlicht worden. Darin sprechen sich die in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) zusammengeschlossenen 112 Verbände, darunter der DBSV, dafür aus, die Chancen des demografischen und gesellschaftlichen Wandels zu nutzen.

Für die BAGSO steht fest, dass die großen Zukunftsaufgaben nur gemeinsam zu lösen sind  –  in einem Miteinander zwischen Menschen verschiedener Generationen, unterschiedlicher Herkunft und Religion, zwischen Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen. Die unterzeichnenden Verbände rufen Politik, Kirche und Bürger dazu auf, an einer toleranten, inklusiv denkenden und handelnden Gesellschaft mitzuwirken und die gegenseitige Wertschätzung zu fördern. Das gemeinsame Lebensumfeld müsse so gestaltet werden, dass alle Menschen selbstständig, selbstbestimmt und gleichberechtigt ihren Alltag gestalten und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Das Positionspapier, das im Internet unter www.bagso.de zu finden ist, dient der BAGSO und ihren Mitgliedsverbänden in den nächsten Jahren als Leitfaden für die seniorenpolitische Arbeit.

Auszeichnungen

Hörspielpreis der Kriegsblinden geht an eine Produktion über Sprache

Am 12. Mai fand in Köln die Verleihung des 64. Hörspielpreises der Kriegsblinden statt. Ausgezeichnet wurde das Hörspiel "Ickelsamers Alphabet" des Liquid Penguin Ensembles (Produktion: SR). Im Mittelpunkt des Werks steht ein deutscher Grammatiker, der sich im 16. Jahrhundert mit der komplizierten Beziehung zwischen Sprache, Schrift und Gegenstand befasst hat. Er beschreibt jeden Buchstaben mit verblüffenden Assoziationen. Die Jury begründet: "Ein Vergnügen, wie Buchstaben zum Tönen, Singen, Schnurren, Hauchen, Klingen gebracht werden. Dieser höchst amüsante Chor wird von Sprechern vorgetragen, die mit Lust zwischen Klängen und Sprachen wechseln [...]."

Ebenfalls für den Preis nominiert waren die Hörspiele "Klaus Barbie  –  Begegnung mit dem Bösen" von Peter F. Müller und Leonhard Koppelmann (Produktion: WDR) sowie "Lebensabend in Übersee" von Hermann Bohlen (Produktion: WDR).

Der Hörspielpreis der Kriegsblinden ist die bedeutendste Auszeichnung für das deutschsprachige Hörspiel und wird seit 1952 verliehen. Die Jury des 64. Hörspielpreises der Kriegsblinden bestand aus sechs Mitgliedern des Bundes der Kriegsblinden sowie acht von der Film- und Medienstiftung NRW benannten Fachkritikern. Den Vorsitz hatte die Schriftstellerin Anna Dünnebier.

Internationale Auszeichnung für Heiligenbronner Taubblindenexpertin

Dr. Andrea Wanka von der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn wurde Ende Juni bei der 16. Weltkonferenz des Taubblinden-Weltverbandes (Deafblind International) in Bukarest geehrt. Für ihre Arbeit als Leiterin des Kompetenzzentrums für Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung erhielt die 34-Jährige den erstmals verliehenen "Young Professional Leadership Award".

Die Vizepräsidentin des Weltverbandes, Dr. Bernadette Kappen, bezeichnete die Preisträgerin als "engagierte und motivierte Botschafterin für Menschen mit Taubblindheit". Sie fördere die Netzwerke wie auch das ständige Lernen und habe bereits eine Vielzahl an Lehr- und Lernmaterialien entwickelt. Zuletzt war Dr. Wanka, die an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg promoviert hat und dort einen Lehrauftrag ausübt, an der Übertragung des internationalen Standardwerks "Kommunikation und angeborene Taubblindheit" ins Deutsche beteiligt.

Der Nachwuchsförderpreis des Taubblinden-Weltverbandes zeichnet junge Menschen aus, die hochwertige Bildungsangebote innerhalb der Taubblindenarbeit aufbauen und Initiativen mit Zukunftspotenzial zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung anstoßen.


Dazu ein Bild: Stolze Preisträgerin: Dr. Andrea Wanka mit den Vorständen der Stiftung St. Franziskus

Umfragen

Diskriminierung in Deutschland: Antidiskriminierungsstelle startet Umfrage

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes ruft zur Beteiligung an der größten Umfrage zum Thema "Diskriminierung in Deutschland" auf, die es bislang gegeben hat. Vom 1. September bis zum 30. November können sich alle in Deutschland lebenden Menschen ab 14 Jahren zu ihren selbst erlebten oder beobachteten Diskriminierungserfahrungen äußern. Dabei sind alle Lebensbereiche  –  vom Kindergarten über Schule und Hochschule bis zum Beruf, vom Wohnen über Versicherungs- und Bankgeschäfte bis zu Freizeitaktivitäten  –  von Interesse.

Die Umfrage, die gemeinsam mit dem Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung durchgeführt wird, soll Diskriminierung sichtbar machen. Es wird untersucht, welche Auswirkungen Diskriminierungen auf die Menschen haben und wie sie damit umgehen. Mit den Ergebnissen werden Empfehlungen zur Vermeidung von Diskriminierungen entwickelt, die dem Deutschen Bundestag vorgelegt werden. Erste Zahlen und Fakten werden 2016 veröffentlicht.

Unter www.umfrage-diskriminierung.de sind neben dem Fragebogen umfangreiche Infos zur Umfrage zu finden.

Bei Fragen hilft die
Antidiskriminierungsstelle
Tel.: 0 30 / 1 85 55-18 55
E-Mail: poststelle@ads.bund.de

Onlinebefragung zu Braille, Computer und anderen Hilfsmitteln

Wissenschaftler der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg untersuchen, wie hochgradig sehbehinderte und blinde Menschen die Brailleschrift, die Schwarzschrift, den PC mit Braillezeile, Sprachausgabe und weiteren Hilfsmitteln oder Audioaufnahmegeräte nutzen. Hierzu läuft vom 1. September bis 31. Oktober eine Onlinebefragung, zu der Kinder, Jugendliche und Erwachsene eingeladen sind. Die Teilnehmer sollten blind oder so stark sehbehindert sein, dass die Nutzung der Brailleschrift ein Thema ist. Ob sie tatsächlich zum Lesen und Schreiben genutzt wird, ist nicht entscheidend.

Die Befragung wird im Rahmen des Forschungsprojekts "ZuBra" durchgeführt. ZuBra ist das Kürzel für "Zukunft der Brailleschrift: Schriftsprachkompetenzen von Brailleleserinnen und Braillelesern  –  Wirksamkeit pädagogischer Angebote". Das Ziel des Projekts ist, die Unterstützung in der Schule und die Bildungs- und Beratungsangebote für Erwachsene zu bewerten und Ansätze für Verbesserungen zu entwickeln.

Der barrierefreie Fragebogen ist im Internet verfügbar unter ww3.unipark.de/uc/zubra. Er kann auch bei den Projektleitern als Word-Datei oder ausgedruckter Brailletext bestellt werden:

Markus Lang
Tel.: 0 62 21 / 4 77-423
E-Mail: lang@ph-heidelberg.de

Ursula Hofer
Tel.: 00 41 / 44 / 3 17 11 26
E-Mail: ursula.hofer@hfh.ch

Sport

Schwimm-WM: sechs Medaillen für blinde und sehbehinderte Sportlerinnen

Einen Großteil der elf Medaillen der deutschen Mannschaft steuerten bei den IPC Schwimm-Weltmeisterschaften im schottischen Glasgow im Juli die blinden und sehbehinderten Sportlerinnen bei, allen voran die "Gold-Mama" vom Berliner Team, Daniela Schulte (33). Bei vier Starts holte sie einmal Gold (400 Meter Freistil) und dreimal Silber (100 Meter Freistil, 100 Meter Rücken, 200 Meter Lagen). Die sehbehinderte Emely Telle (18) vom PSC Berlin schrammte auf 100 Meter Brust um 35 Hundertstel an Gold vorbei und sicherte sich eine Silbermedaille. Maike Naomi Schnittger (21) vom SC Potsdam schaffte mit Bronze über 50 Meter Freistil ebenfalls den Sprung aufs Treppchen. Die sehbehinderte Nachwuchsschwimmerin Henriette Schöttner (17) vom USV Halle erreichte einige neue persönliche Bestzeiten. Elena Krawzow (21), Weltmeisterin von 2013, konnte aus beruflichen Gründen nicht an den Start gehen.

Insgesamt belegten die Schwimmerinnen und Schwimmer von Bundestrainerin Ute Schinkitz Rang 15 in der Nationenwertung. Ganz vorne landeten Russland, die Ukraine und die USA. Für die Paralympics 2016 in Brasilien sicherte sich das deutsche Team mit dieser Weltmeisterschaft bereits drei Startplätze.


Dazu ein Bild: Holte vier Medaillen bei der WM: Schwimmstar Daniela Schulte

Torball-WM: Damen holen Gold, Männer Silber

Ende Juni wurden in der Schweiz die fünften Weltmeisterschaften der IBSA (International Blind Sports Federation) im Torball ausgetragen. Zehn Teams aus sechs Nationen nahmen an dem Turnier teil, das zuletzt im Jahr 2007 stattgefunden hatte. Aus deutscher Sicht verlief die WM sehr erfolgreich: Die Torball-Damen haben den Titel gewonnen, die Herren konnten sich über den zweiten Platz freuen.

Das Damenteam um Trainer Marco Doth zog als Vorrundenerster ins Finalspiel gegen Österreich ein. Dabei geriet Deutschland zweimal in Rückstand, kämpfte sich aber dank der frenetischen Anfeuerungsrufe des Publikums ins Spiel zurück. Nach dem Ausgleich erzielte das deutsche Team drei weitere Tore und konnte schließlich mit 5:2 den Weltmeistertitel feiern.

Die Herren von Trainer Hans-Dieter Weidner, die sich nach dem Titelsieg bei der letzten WM neu aufgestellt hatten, gewannen im Halbfinale souverän gegen die Schweizer Gastgeber, um im Finale gegen Österreich anzutreten. Nachdem der Titelfavorit seine Offensivbemühungen in der zweiten Halbzeit verstärkt hatte, verlor Deutschland mit 0:5 und wurde Vizeweltmeister.

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern):
    Hotel mit ca.50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein):
    Hotel mit ca.50 Betten
  • Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen):
    Hotel mit ca.100 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt):
    Pension mit ca.30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen):
    Pension mit ca.20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen):
    Pension mit ca.20 Betten
  • Saulgrub (Bayern):
    Hotel mit ca.90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

Verlustängste und die große Wende

Jörg Arndt, 52

Ich bin aufgeregt, als ich 1979 in einem Vorstellungsgespräch in der Medizinischen Fachschule Karl-Marx-Stadt, dem heutigen SFZ Chemnitz, sitze. Mir gegenüber zwei Männer, ein älterer hagerer Mann und ein jüngerer Schwarzhaariger mit einer starken Brille. Der Ältere fragt mich, wie viel Wasser in eine Badewanne passt. "Vielleicht 50, 60 Liter?", schätze ich mit meinen unbedarften 16 Jahren. Sie lachen und meinen, dass das wohl nur für ein Fußbad reichen würde. Die Zusage für die Masseurausbildung habe ich trotzdem erhalten.

Seit meinem achten Lebensjahr bin ich sehbehindert. Dass sich mein Sehvermögen weiter verschlechtern würde, wusste ich. Als mir die Kreisjugendärztin jedoch eröffnete, dass es zu einer Erblindung kommen kann, war ich schockiert. Unter den wenigen beruflichen Möglichkeiten, die mir die Ärztin aufzeigte, war der Masseurberuf. Da verdiene man zwar nicht gut, erklärte sie mir, aber zusammen mit dem Blindengeld würde das schon gehen. Nach dieser Hiobsbotschaft sah ich die Welt mit anderen Augen. Immer wenn ich blinden Menschen begegnete, schossen Zukunftsängste in mir hoch.

Meine Ausbildung an der Medizinischen Fachschule begann im September 1979 in einer von drei Klassen. Die Einrichtung in Karl-Marx-Stadt war die einzige in der DDR, die die schon damals für blinde und sehbehinderte Menschen übliche Ausbildung anbot. Es war ungewohnt, mit nur zwölf Mitschülern in einer Klasse zu sitzen. Nur wenige hatten wie ich eine Regelschule besucht und auch deutlich ältere Klassenkameraden drückten mit mir die Ausbildungsbank.

Wie die meisten meiner Mitschüler lebte ich im Internat in Karl-Marx-Stadt. Ich genoss meine neue Freiheit. Gleichzeitig erlebte ich, wie sehr die Verschlechterung ihrer Sehkraft einigen meiner Mitschüler zu schaffen machte. Mit Alkohol versuchten sie, ihre Trauer zu betäuben. Meine eigene Sehbehinderung konnte ich mit einer starken Brille ausgleichen.

Nach einem halben Jahr Vollzeitunterricht absolvierte ich mein erstes Praktikum in einem Krankenhaus. Mir gefiel die betriebsame Atmosphäre und es steigerte mein Selbstbewusstsein, als ich erste Erfolge bei meiner Arbeit am Patienten sehen konnte.

Nach der Ausbildung arbeitete ich für ein Jahr in einer Poliklinik. Als ich hörte, dass in meiner ehemaligen Fachschule ein Praxisbetreuer gesucht wurde, bewarb ich mich und wurde angenommen. Da eine Kollegin für längere Zeit ausfiel, habe ich den angehenden Masseuren zusätzlich berufspraktischen Unterricht erteilt. Ich besaß mit meinen 19 Lebensjahren kaum pädagogische Kenntnisse und bekam unsanft mit, was es bedeutete, auf der Lehrerseite zu stehen. Heute wäre so eine Karriere undenkbar.

Als ich meine Arbeit als Lehrer begann, suchte ich mir eine eigene Wohnung in Karl-Marx-Stadt. In der Zwischenzeit durfte ich in den sparsam eingerichteten Frauenruheraum der Schule ziehen. Morgens wurde ich manchmal durch das Hämmern der Punktschriftmaschinen im darunterliegenden Klassenzimmer geweckt.

Um mich pädagogisch weiterzubilden, hospitierte ich bei Kollegen, besuchte Fortbildungen und holte in der Abendschule das Abitur nach. Nun war ich morgens Lehrer und abends Schüler. Nach einiger Wartezeit konnte ich 1988 mit dem Fernstudium zum Medizinpädagogen an der Berliner Humboldt-Universität beginnen. Weil ich mich für eine Präsenzveranstaltung im Herbst 1989 in Berlin aufhielt, erlebte ich den Fall der Mauer hautnah mit. In der Berufsfachschule machte sich die politische Wende am deutlichsten im Stundenplan bemerkbar. Der Anteil der Fachstunden wurde höher, die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer wurden inhaltlich verändert und stark reduziert.

1992 begann ich, meine Diplomarbeit zu schreiben, während ich im umbenannten Chemnitz weiterhin unterrichtete. Zwei Jahre später trat das neue Masseur- und Physiotherapeutengesetz in Kraft. Es vereinheitlichte die Ausbildung blinder und sehbehinderter Masseure und Physiotherapeuten in Ost und West. Ein Anerkennungspraktikum von einem halben Jahr wurde zur Bedingung, um die Berufsbezeichnung Masseur/medizinischer Bademeister führen zu können. Die Entlohnung der Praktikanten wurde allerdings nicht geregelt. Bis heute erhalten sie nur ein Entgelt auf freiwilliger Basis. Für mich brachte das Gesetz ein enormes Arbeitspensum mit sich. Ich fühlte mich oft überfordert.

Im Laufe der Jahre bin ich Vater von drei Söhnen geworden. Zwei Jahre nach der Geburt des dritten Kindes trennten sich seine Mutter und ich. Das war ein tiefer Einschnitt, aber meine Söhne sah ich weiter regelmäßig und war in ihren Alltag fest eingebunden.

Anfang des neuen Jahrtausends verliebte ich mich wieder, bezog eine Wohnung mit meiner Partnerin und ihren beiden Kindern und wurde Vater einer Tochter. Beruflich war Routine eingekehrt und ich konnte mich immer besser mit meiner Rolle als Lehrer identifizieren. Die Bedingungen in der Berufsfachschule hatten sich sehr verbessert. Aus kleinen dunklen Räumen waren große, gut ausgestattete Fachkabinette geworden, in denen wir den Schülern noch heute viele Anwendungen anschaulich vermitteln können. Die meisten unserer ausgebildeten Masseure und Physiotherapeuten finden Arbeit.

Ich bin froh, dass meine Sehbehinderung stabil geblieben ist und nicht den prophezeiten Verlauf genommen hat. Im Herbst werde ich den 70. Jahrestag der Massageausbildung in Chemnitz mitfeiern. Ich wünsche mir, dass ich noch vielen weiteren Schülergenerationen diesen Beruf nahebringen kann und er auch in Zukunft Bestand haben wird.

Jörg Arndt (52) ist Diplom-Medizinpädagoge und lebt in Chemnitz.


Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Ein Mann mittleren Alters mit Brille, Dreitagebart und kräftigen Oberarmen steht neben einem lebensgroßen anatomischen Modell des Menschen. Statt der Haut sind Muskelstränge und Sehnen zu sehen. Der Oberkörper der armlosen Figur ist aufgeschnitten, so dass verschiedene Organe zu unterscheiden sind. Der Mann deutet erklärend auf die Leber.

Service | Testlabor:

Twisten und Shiften in der Küche

Herd und Backofen eigenständig und gefahrfrei bedienen zu können, ist für blinde und sehbehinderte Menschen keine Selbstverständlichkeit. Modernes Design mit glatten Oberflächen orientiert sich an dem ästhetischen Anspruch sehender Menschen. Die Nutzbarkeit rückt dabei in den Hintergrund. Aber es gibt Ausnahmen. Das "Testlabor" stellt zwei barrierearme Geräte vor.

Von Thomas Stoffel  


Kein Hersteller von Küchengeräten hat blinde und sehbehinderte Menschen als Zielgruppe ernsthaft im Blick. Stattdessen wird die Gestaltung immer schlichter und unauffälliger, tastbare Elemente weichen Touchscreens und Sensortasten. Besonders bei den Großgeräten führt das dazu, dass sie nur noch von gut sehenden Menschen bedient werden können. Zum Jahresende 2014 war es nicht möglich, in Fachgeschäften oder Möbelhäusern einen barrierefreien Herd oder Backofen zu finden. Erst die internationale Möbelmesse in Köln präsentierte im Januar ein Induktionskochfeld und einen Edelstahl-Backofen, die mit etwas Übung für blinde und sehbehinderte Menschen gut nutzbar sind.


Induktionskochfeld

Die Firma Neff hat seit 2013 mehrere autarke Kochfelder mit Glasoberfläche im Angebot, die mit einem so genannten Twistpad gesteuert werden, etwa das getestete Gerät TT 5355 N. Das magnetische Twistpad ist eine metallische Drehscheibe, die sich vorne mittig auf dem Kochfeld befindet, im Durchmesser vier Zentimeter misst und etwa einen Zentimeter hoch ist. Sie kann um die eigene Achse gedreht werden und, da sie nach unten leicht zusammenläuft, auch seitlich gekippt werden. Wird sie zum Beispiel auf 11 Uhr gekippt, wird das hintere linke Kochfeld ausgewählt. Mit einer Drehbewegung nach rechts wird die Leistungsstufe für dieses Feld erhöht. Die akustische Rückmeldung signalisiert die Stufen in halben Schritten von 1 bis 9. Hat man die eingestellte Stufe vergessen, wird beherzt nach links gedreht und wieder von vorne angefangen, indem man nach rechts dreht und die Pieptöne zählt.

Die eingestellte Leistungsstufe wird neben der Drehscheibe für jedes Kochfeld mit roten digitalen Zahlen angezeigt. Links neben der Scheibe gibt es vier Sensortasten auf dem Feld, die in einer Reihe angeordnet sind. Sie können nach dem Anbringen von Markierungspunkten auf dem umlaufenden Metallrahmen problemlos gefunden werden. Die linke Taste dient zum Ein- und Ausschalten und gibt bei Betätigung einen zweistufigen Piepton von sich. Rechts daneben befinden sich die Taste zur Aktivierung der Warmhaltefunktion und die Powertaste zur Schnellaufheizung. Mit der vierten Taste können die beiden linken oder rechten Kochfelder zusammengeschaltet werden, um einen langen Bräter oder einen großen Topf aufzuheizen. Ein einzelnes Kochfeld ist für einen Topf mit einem Durchmesser bis 24 Zentimeter geeignet. Die automatische Topferkennung schaltet die Felder nach 15 Sekunden aus, wenn der Topf vom Feld entfernt wird oder nicht für Induktion geeignet ist.

Mit der Timer-Taste, die sich rechts neben der Drehscheibe befindet, wird eine digitale Eieruhr aktiviert. Beim Einstellen mit Hilfe der Scheibe wird jede Minute mit einem Piepton bestätigt. Ist die Zeit abgelaufen, ertönt im Sekundentakt ein Piepen, bis die Bedienscheibe kurz gedreht wird.

Eine unbeabsichtigte Bedienung des Kochfelds durch Berührung der leicht drehbaren Scheibe kann nicht passieren. Es muss zuvor immer ein Kochfeld durch das Kippen der Scheibe ausgewählt werden und innerhalb von vier Sekunden die Drehbewegung erfolgen. Entfernt man die Bedienscheibe vom Herd, wird der Reinigungsschutz für 35 Sekunden aktiviert. Die Einstellungen der angeschalteten Kochfelder verändern sich in dieser Zeit nicht. Wird die Drehscheibe nicht wieder aufgesetzt, schaltet sich das Kochfeld komplett aus. Da sich die Glasoberfläche des Kochfelds bei Induktion nur indirekt über das Kochgeschirr aufheizt, ist das Reinigen besonders komfortabel und es besteht weniger Verbrennungsgefahr als bei herkömmlichen Herden.

Das Induktionskochfeld, das vom Backofen unabhängig ist, muss in einen Unterschrank bzw. eine Arbeitsplatte eingelassen werden und ist in verschiedenen Breiten erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei knapp 1.600 Euro, das Kochfeld wird aber teilweise schon ab 700 Euro angeboten.


Backofen

Neff hat seit diesem Jahr den Edelstahl-Backofen BCS 5524 N im Sortiment, der ein kontrastreiches 4,1-Zoll-TFT-Display und ein großes, hervorstehendes Tastenfeld mit umlaufendem Rahmen besitzt. Das Tastenfeld, Shiftcontrol genannt, verfügt über vier Druckpunkte mit weiß leuchtenden Pfeilen, die nach oben, unten, rechts und links weisen. Mit diesen Pfeiltasten werden Veränderungen im Einstellungsmenü vorgenommen sowie die voreingestellten Heizarten und Temperaturen reguliert.

Neben dem Bedienfeld befinden sich einige Sensortasten, von denen die Ein- und Ausschaltfunktion und das Starten und Stoppen der Heizarten die wichtigsten sind. Beim Ein- bzw. Ausschalten hört man unterschiedliche, dreistufige Töne. Die Sensortasten können mit Klebepunkten markiert werden.

Bei Betätigung der Taste "Home" kommt man in ein Menü, in dem unter anderem die Vielzahl der verfügbaren Heizprogramme beschränkt werden kann. So können sich blinde und sehbehinderte Menschen besser merken, wie oft die entsprechende Taste gedrückt werden muss, um die gewünschte Heizart auszuwählen. Denn der Backofen startet nach dem Einschalten standardmäßig mit dem Heißluft-Programm und wechselt beim Drücken der Pfeiltaste nach rechts auf Ober-/Unterhitze. Bei weiterem Drücken der Taste werden nacheinander die weiteren Programme ausgewählt, was immer mit einem Piepton bestätigt wird. Es bietet sich zum Beispiel an, die Heizarten auf die folgenden zu beschränken: Heißluft, Ober-/Unterhitze, Pizzastufe, Brotbackstufe, Thermogrillen und Grillen mit großer Fläche. Bei Bedarf kann die Temperatur manuell angepasst werden.

Es ist empfehlenswert, dass ein Sehender die Handhabung des Backofens erklärt und die Voreinstellungen durchführt, also zum Beispiel die Signaltöne aktiviert.

Alle Einstellungen werden in weißer Schrift und weißen Symbolen auf schwarzem Hintergrund im relativ großen Display angezeigt. Das macht den Backofen für sehbehinderte Menschen besonders attraktiv. Die Symbole sind sehr groß, so dass die kleinen Texte nicht unbedingt gelesen werden müssen. Auch alle Sensortasten sind gut erkennbar. Das Aktivieren der Heizstufe wird durch einen Farbwechsel der Sensortaste ganz rechts von Weiß zu Rot angezeigt und von einem Bestätigungston begleitet.

Die Backofentür verschwindet nach dem Öffnen unter dem Gerät und es steht nur noch der breite Griff hervor, was die Erreichbarkeit der Bleche und das Erfühlen der Backblechschienen im kalten Zustand erleichtert.

Der Backofen passt in einen herkömmlichen Herdeinbauschrank, der unter der Arbeitsplatte oder höher in der Küchenzeile eingebaut werden kann. Während die unverbindliche Preisempfehlung bei rund 1.800 Euro liegt, wird das Gerät schon für etwa 1.000 Euro angeboten.


Probieren geht über Studieren

Wer unsicher ist, ob diese modernen Geräte mit ihrer zunächst ungewöhnlichen Bedienung und ihren vielfältigen Funktionsmöglichkeiten für ihn geeignet sind, sollte sie vorab in einem Elektrogeschäft testen. Besonders kleinere Ladengeschäfte haben die Geräte häufig betriebsbereit vor Ort und bieten eine individuelle Beratung an.

Thomas Stoffel ist Elektrotechniker, arbeitet als Systementwickler in einem Rechenzentrum und lebt in Münster.
Fragen zum Thema können per E-Mail gerichtet werden an: feedback@unibanu.de


Dazu ein Bild: Die moderne Art zu kochen: Auch für blinde und sehbehinderte Menschen bietet Induktion Vorteile

Medien:

Bücher

Altes Land

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Als Fünfjährige flieht Vera 1945 mit ihrer Mutter aus Ostpreußen auf einen Hof im Alten Land. Ihr Leben lang fühlt sie sich fremd in dem großen, kalten Bauernhaus südlich von Hamburg. Sechzig Jahre später steht plötzlich ihre Nichte Anne vor der Tür. Sie ist mit ihrem kleinen Sohn aus Hamburg-Ottensen geflüchtet, wo ehrgeizige Vollwert-Eltern ihre Kinder wie Preispokale durch die Straßen tragen  –  und wo Annes Mann eine andere liebt. Vera und Anne sind einander fremd. Doch bald schon merken sie, dass sie mehr verbindet, als sie ahnen.

Mit scharfem Blick und trockenem Witz erzählt Dörte Hansen von zwei Einzelgängerinnen, die überraschend finden, was sie nie gesucht haben: eine Familie. Daneben geht es im Debütroman der Journalistin um Stadt- und Landflucht, klassische und Bio-Bauern, Traditionen und deren Brüche. All das schrammt immer leicht an Klischees und Kitsch vorbei und ist dabei äußerst unterhaltsam, ohne trivial zu werden.

Dörte Hansen: Altes Land
1 CD DAISY (6:50 Stunden)
Sprecherin: Marta Dittrich

Selbstporträt mit Flusspferd

Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Eine zufällige Begegnung mit seiner ersten großen Liebe lässt in Julian die Erinnerungen an den Sommer nach ihrer Trennung wach werden. 22-jährig durchlebte er Wochen der Trauer und Neuorientierung: Als Student der Tiermedizin übernimmt er die Pflege eines Zwergflusspferds bei dem todkranken Professor Beham und verliebt sich neu  –  in dessen Tochter Aiko. Das phlegmatische Wesen des Flusspferds wird für Julian zum Sinnbild seines Sommers  –  eine Zeit zwischen Lethargie und Ruhelosigkeit. Als tragikomischer Held des Buchs lässt er das Leben eher geschehen, als selbst zu handeln.

Nach seinem Erfolgsroman "Der alte König in seinem Exil" hat Buchpreisträger Arno Geiger mit "Selbstporträt mit Flusspferd" einen Roman ganz anderer Art geschrieben. Er erzählt von der sensiblen Übergangszeit zwischen Jugendlichem und Erwachsenem, der seinen Platz in der Welt erst finden muss.

Arno Geiger: Selbstporträt mit Flusspferd
1 CD DAISY (7:50 Stunden)
Sprecher: Manfred Spitzer

Shakespeares ruhelose Welt

Ein Buch-Tipp von Karl Kliebhahn, Bayerische Blindenhörbücherei


Bekannt wurde der schottische Autor Neil MacGregor mit dem Buch "Geschichte der Welt in 100 Objekten", das auch in Deutschland zum Bestseller wurde. Das Nachfolgewerk "Shakespeares ruhelose Welt" ist ein unterhaltsames, glänzend geschriebenes Porträt Englands in elisabethanischer Zeit. Der Autor betrachtet in zwanzig Kapiteln Gegenstände und gesellschaftliche Umstände ebenso wie historische und soziologische Daten, die er mit Shakespeares Texten in Verbindung bringt. Eine leicht verständliche und doch wissenschaftlich fundierte Präsentation, die einen auf eine Zeitreise ins 16. Jahrhundert schickt.

Neil MacGregor studierte Französisch und Deutsch in Oxford, Philosophie in Paris, Rechtswissenschaft in Edinburgh und Kunstgeschichte in London. Er war Dozent für Architektur, Herausgeber einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift und Direktor der National Gallery. Seit 2002 leitet er das Britische Museum in London. Seinen breiten Erfahrungsschatz merkt man MacGregors Büchern an.

Neil MacGregor: Shakespeares ruhelose Welt
1 CD DAISY (9 Stunden)
Sprecher: Wolfgang Hartmann, Tilman Leher



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Wenn Blinde sehen  –  Mindsight

Nahtoderfahrungen, bei denen blinde und stark sehbehinderte Menschen von optischen Eindrücken berichten  –  mit diesem Phänomen beschäftigt sich das Buch des Psychologen Kenneth Ring und der Autorin Sharon Cooper. Anhand von Untersuchungsergebnissen aus 31 Fallbeispielen zeigen sie auf, dass sogar geburtsblinde Menschen während einer Nahtoderfahrung über eine Art des Sehens verfügen können. Dieses besondere Gewahrsein nennen sie "Mindsight"  –  geistiges Sehen. Ein Buch, das fesselt und neugierig macht.

Kenneth Ring, Sharon Cooper: Wenn Blinde sehen  –  Mindsight
1 CD DAISY (8:32 Stunden)
Preis: 29 Euro

Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org

Zeitschriften

Spektrum der Wissenschaft

Wer sich für neueste medizinische Entwicklungen aus den Bereichen der Nanotechnologie oder der Gentherapie, für die Bewältigung der Antibiotikaresistenzen, das Impfen mit Zucker oder die Gewinnung menschlicher Organe aus Tieren interessiert, kann sich noch bis Oktober in der Reihe "Medizin der Zukunft" der Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaft" informieren.

"Spektrum der Wissenschaft" ist die deutsche Ausgabe von "Scientific American" und stellt zukunftsweisende Themen aus Forschung, Technologie, Wirtschaft und Gesellschaft vor. Wissenschaftler unterschiedlichster Fachrichtungen berichten in redaktionell aufbereiteten Beiträgen über ihre Arbeitsgebiete.

Die rund 100 Seiten der monatlich erscheinenden Zeitschrift werden vom Textservice des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) ungekürzt aufgelesen und ins DAISY-Format übertragen.

Spektrum der Wissenschaft
Monatlich als DAISY-CD
Jahresabo: 99 Euro

Bestellungen beim
DVBS
Tel.: 0 64 21 / 9 48 88-22
E-Mail: textservice@dvbs-online.de



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen.

Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt
atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de

Musik

Louis Braille und die 6 Richtigen

Paris im frühen 19. Jahrhundert: Der junge Louis Braille ist seit einem Unfall in der Sattlerwerkstatt des Vaters blind. Als Schüler am Pariser Blindeninstitut träumt er davon, lesen zu können. Doch eine Schrift für blinde Menschen gibt es nicht. Noch nicht ...

42 blinde und sehbehinderte Schüler zwischen acht und 18 Jahren haben an dem Musicalprojekt der Landesblindenschule im saarländischen Lebach mitgewirkt. In dem eigens für sie komponierten Stück hauchen sie der Biografie des Erfinders der Punktschrift neues Leben ein. Berührende Balladen, rockige Gute-Laune-Hits und groovende Raps werden von der Band "The Soulfamily" begleitet und schaffen ein klangvolles Hörerlebnis.

Die Uraufführung wurde im großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks aufgenommen und von der Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte im Bistum Trier auf CD vervielfältigt.

Louis Braille und die 6 Richtigen
Musik: Carina Peitz und Matthias Nikola
Text: Isabell Spindler
Preis: 12 Euro (5 Euro gehen als Spende an den Förderverein der Louis-Braille-Schule Lebach)

Bestellungen bei der
Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 06 51 / 71 05-430
E-Mail: tonpost@bistum-trier.de

Rätsel:

September-Rätsel

In der folgenden Anekdote verstecken sich, auch über Wortzwischenräume hinweg, diese zehn Kleidungsstücke: Hut, Kleid, Mantel, Parka, Robe, Rock, Schal, Tracht, Tuch und Weste. In welcher Reihenfolge kommen sie im Text vor?


Verkannt

Die ehemalige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) besuchte einmal stichprobenartig eine psychiatrische Klinik im Südwesten, um die herum ein schöner Park angelegt worden war. Im Vorzimmer des gut betuchten Direktors, den man telefonisch informiert hatte, traf sie eine soeben aus der Obhut der Ärzte entlassene, geheilte Patientin. "Herzlichen Glückwunsch!", sagte die Ministerin. "Wie war denn die Behandlung?" "Sehr gut", erwiderte die Geheilte, die sie aufmerksam betrachtete. "Die Ärzte hier sind Meister ihres Fachs, die keinen krank leiden lassen. Sie können ihnen voll vertrauen  –  in ein paar Wochen sind auch Sie geheilt!" Ulla Schmidt, zunächst erschrocken, klärte sie schallend lachend auf: "Ich bin die Gesundheitsministerin!" "Ach, das macht gar nichts", meinte die Geheilte. "Als ich hierher kam, glaubte ich, ich sei die Bundeskanzlerin."

Rätselautor: Thomas Christian Dahme


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. September an den
DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin

oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des Juli/August-Rätsels

Basset und Asbest

Glaube und Beluga

Alonso und Saloon

Brokat und Bartok

Dragee und Gerade

Rosine und Senior


Lösungswort: Nektar

Anzeigen:

Hinweis

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Bildschirmlesegerät der Firma Hedo mit Tisch und tragbarer Lupe, neuwertig, ungebraucht, wegen Todesfalls dtl. unter Neupreis abzugeben, Raum Schwaben/Allgäu/Bayern,

Tel.: 00 39 / 3 35 / 8 30 81 66
E-Mail: diegomi58@gmail.com

Verschenke

Großes Optron-Lesegerät, nicht kassengelistet, voll funktionsfähig, mit gr. Flachbildschirm, in Berlin-Kreuzberg an Selbstabholer zu verschenken

E-Mail: sabine.schmidt-bruecken@gmx.de


Zahlreiche Audiokassetten mit Vorträgen und Rundfunkaufnahmen von Eugen Drewermann (nähere Angaben per E-Mail) auch in Teilmengen abzugeben, Versandkosten trägt der Abnehmer

E-Mail: metlivogt@web.de

Suche

Suche dringend: Wer besitzt noch ein Voice Mate Notizgerät u. verkauft es mir?

Tel.: 0 23 02 / 80 01 20

Partnersuche

Mein Name ist Ewald Neuschl, ich bin 53 Jahre alt und wohne in Mühlacker. Ich suche eine nette Frau zwischen 40 und 60, mit der man sich gut unterhalten und Spaß haben kann. Meine Hobbys sind Musik hören und spazieren gehen. Wer mich gerne kennenlernen möchte, meldet sich bitte unter

Chiffre 01/09/2015


Ich, m., 54 J., durch Unfall erblindet, suche Partnerin zwischen 38 und 43 Jahren, Kind angenehm, meine Hobbys: Essen gehen und reisen.

Chiffre 02/09/2015


Suche seriöse, nette Frau, sie kann auch sehbehindert sein, die mit mir etwas unternehmen möchte, Alter bis 60 Jahre, Größe ab 1,58 m,

Tel.: 0 21 32 / 93 75 22 (ab 18 Uhr)


Er, 67 J., 1,70 m, hochgradig sehbehindert, vielseitige Interessen, Nichtraucher, ortsgebunden, sucht eine ehrliche, verständnisvolle, anschmiegsame Frau in passendem Alter, bevorzugt aus dem Raum Märkisch-Oderland (Brandenburg)

Tel.: 01 52 / 06 35 09 99 (auch SMS)


Einsames Herz sucht Zärtlichkeit und Geborgenheit. Bin Mitte Sechzig und Witwe, 1,60 m groß, vollblind und kann keine Blindenschrift. Ich bin sehr häuslich, unternehmungslustig, sport- und medieninteressiert. Wer traut sich aus dem Ostteil Berlins, mich unter

Tel.: 0 30 / 5 54 12 70 (mit AB)

anzurufen?


Gesucht: Lebensgefährtin, ab 60 J., liebes, pflegeleichtes, häusliches, ruhiges Wesen, grundehrlich und sparsam, viel Sinn für die Klassik (Musik), Versuch, das restl. Leben natürlich und gemeinsam ohne Hick-Hack in Frieden zu verleben u.v.m.

Geboten: Helmut, 6/1942, 1,85 m, ca.85 kg, ruhig, sehbehindert, AMD, NR/NT, alleinstehend, isst gern, was auf den Tisch kommt, fasst im Haushalt mit an, radelt, geht gern hinaus ins Grüne, schreibt ungern u. v. m. Alles Weitere pers.

Chiffre 03/09/2015

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

www.braille-collection.com
Die Modeserie für Blinde

Blindenlangstockmanufaktur

www.blindenlangstockmanufaktur.de
Blindenlangstock mit persönlicher Note

Tel.: 0 45 61 / 5 26 86 77

Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.


SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Braunschweiger BlindenHilfsmittelVersand

Ein kostenloser Audiokatalog mit Hilfsmitteln und Geschenkartikeln für das Weihnachtsfest erscheint im November. Reliefkalender und Weihnachtskarten sind wieder erhältlich. Vorbestellungen für Adventskalender mit Braille auf den Türchen werden ab sofort angenommen. Ein gedruckter Katalog mit den üblichen Hilfsmitteln, farbig bebildert, kann jederzeit gratis angefordert werden. Telefonisch oder unter www.blindenhilfsmittelversand.de zum Anhören oder als Download.


B.B.H.V. Kranzusch
Werrastr. 8, 38120 Braunschweig
Tel.: 05 31 / 2 84 24 12
Fax: 05 31 / 8 78 87 24
E-Mail: bbhv@web.de

Schottland-für-Alle

Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste


Der Herbst steht vor der Tür und unsere Planung für 2016 ist schon weit vorangeschritten. Neue Destinationen, wie z.B. Russland und das Baltikum, warten im kommenden Jahr auf Sie. Für Kurzentschlossene: Wie wäre es mit einer Gruppen- oder Individualreise im Herbst, in der Vorweihnachtszeit zum Christmas Shopping nach London, zum Weihnachtsmarkt nach Edinburgh usw.? Weitere Ziele, weltweit (fast) überallhin, planen und organisieren wir gerne mit Ihnen und für Sie.

Alle Infos finden Sie auf unserer
Homepage www.schottland-fuer-alle.com oder per
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com oder
Tel.: 00 44 / 18 63 / 76 60 10

BIT-Zentrum des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e.V.

Wählen Sie aus über 2.000 Titeln Ihr DAISY-Hörbuch, Tastbuch, Ihren Brailleschrift-Roman oder Ihre barrierefreie Textdatei. Gerne übertragen wir auch Ihr Lieblingsbuch nach Ihren Wünschen zu erstaunlich günstigen Konditionen. Kostenlos informieren wir Sie mehrmals im Jahr über Neuerscheinungen und aktuelle Angebote in unserem BIT-Info.


Tel.: 0 89 / 5 59 88-136
E-Mail: bit@bbsb.org


Für alle Neukunden: 20 Euro Willkommensguthaben ab einem Bestellwert von 40 Euro. Stichwort: Gegenwart

AASB Maria Seidling

Wir ermöglichen seit 30 Jahren im beruflichen und privaten Bereich Ihre individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln.


  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: Videotext, DAISY-Player, TextToMP3, Editor
        ab 2917,00 Euro
  • Dragon NaturallySpeaking 13 PRO
    Spracheingabe für Diktat und Programmsteuerung unter Windows, Skripte für JAWS, Office und Lesephon®, jetzt mit Echo-Funktion, 2 Tage Schulung
        Preis auf Anfrage
  • Alva Braillezeilen
    40/80 Module, auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Aktuelle JAWS-Version
    Screenreader mit Stimme Eloquence/Steffi/Yannik/Anna
         ab 1.679,34 Euro
         Schülerpreis auf Anfrage
         Angebot bei Neukauf JAWS: 3 Tage Schulung, 2 Tage zahlen
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
        Preis auf Anfrage
  • Aktuell: RTFC Textkonverter (Braille, DAISY) mit Stimme Petra
        Preis auf Anfrage

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Zertifiziert nach DIN ISO 9001/2008. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de
www.aasb-seidling.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Wieder im Sortiment

  • Lederbörse mit Münzsortierer
    Edle Geldbörse aus hochwertigem Leder mit stabilem Münzsortierer aus Kunststoff, in den die 1-Cent- bis 2-Euro-Münzen übersichtlich einsortiert und aus dem sie leicht entnommen werden können, ohne dass sie dabei von alleine herausfallen können. Mit stabilem Verschluss. Lederbörse mit 2 Scheinfächern, 3 sichtbaren Kartenfächern, 3 "unsichtbaren" Kartenfächern (verborgen im Scheinfach) und einem verborgenen Steckfach, Maße: ca.12 * 2 * 9,5 cm, Farbe: Schwarz
        Best.-Nr.1404245  –  36,50 Euro
  • Münzsortierer
    Münzsortierer, wie unter Best.-Nummer 1404245 beschrieben, ohne Geldbörse, Maße: ca.10 * 0,8 * 8 cm, Material: Kunststoff, Farbe: Schwarz
        Best.-Nr.1404246  –  4,90 Euro

Bewährter Helfer für den Alltag

  • Dampfbügeleisen "Aquaspeed Autoclean"
    Einstellung von Dampfstärke/Temperatur durch gut tastbare Schieberegler. Die verschiedenen Einstellmöglichkeiten sind vom DHV extra mit tastbaren Markierungen versehen, für die eine Audioanleitung erstellt wurde. Außerdem verfügt es über folgende Eigenschaften: selbstreinigende Bügelsohle für gute Gleitfähigkeit, variable Dampfmengenregulierung, Spraytaste, Temperatur-Kontrollleuchte, Energiesparmodus, Wassertank mit großer Einfüllöffnung, gute Standfestigkeit, Anti-Kalk-Ausrüstung, 360 º-Kabelgelenk, Leistung: 2.400 Watt, Farbe: Weiß/Weinrot
        Best.-Nr.1442230  –  99,00 Euro

Sicher unterwegs

  • Stützstock mit Fischergriff
    Weißer Stützstock aus Aluminium mit marmoriertem Fischergriff aus Acetat, höhenverstellbar von 75 bis 100 cm (schrittweise à 2,5 cm), mit Gummipuffer (auswechselbar). Der Fischergriff ist für Links- bzw. Rechtshänder unterschiedlich angebracht. Bitte bei der Bestellung mitteilen, welche Ausführung benötigt wird.
        Best.-Nr.1521115  –  39,90 Euro

Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
     Tel.: 05 11 / 9 54 65-33
     Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
     Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment:

  • Smartphone Kapsys "SmartVision"
    Android-Smartphone, das speziell für Blinde und Sehbehinderte mit drei Zugriffsmöglichkeiten entwickelt wurde:

1. Klassische, physische Tastatur
2. Spracheingabe
3. Displayberührungen

Speziell sehbehinderten Anwendern stehen großformatige Symbole und Textdarstellungen zur Verfügung. Weitere spezielle Apps:

    • Texterkennung mit Vorlesefunktion
    • Lupe mit Filter (max. 7-fache Vergrößerung)
    • QR-Code-Leser
    • Farberkenner mit Farbsuchfunktion
    • GPS-Navigationssystem "Kapten"
    • Diktierfunktion, Radio, MP3-Player u.a.

Anthrazitfarbenes Gehäuse, Maße: 130 * 60 * 13 mm, Gewicht: 140 g, Komplettzubehör einschließlich Ladeschale und Schutzhülle
    M575  –  599,00 Euro

  • DAISY-Player Plextalk Linio PTX 1 Pro
    Zusätzlich zu den vom Plextalk PTN2 bekannten und bewährten DAISY-Abspielfunktionen von CD, SD-/SDHC-Karte und USB-Stick haben Sie die Möglichkeit, ohne PC über das Internet online per WLAN oder Kabel auf DAISY-Angebote (Hörbücher, Zeitschriften u.a.) zugreifen zu können. Die deutschen Blindenhörbüchereien werden in Kürze entsprechende Angebote bereitstellen. Weitere Funktionen: Webradio-Streaming, Podcast-Downloads, Vorlesen von doc-, docx- und HTML-Dateien u.v.m. Tischgerät, Netz- und Akkubetrieb, Maße: 225 * 180 * 63 mm, Gewicht: ca.1,35 kg, mit Abdeckhaube
        M452  –  474,00 Euro

Wieder lieferbar:

  • Mix-Messbecher
    Mit Eidottertrenner und Deckel, innen und außen tastbare Messkeile von 50 ml bis 250 ml
        H061  –  5,90 Euro
  • Ledergeldbörse
    Mit klappbarem Münzcontainer, ein Arretiersystem ermöglicht leichtes Entnehmen und Ablegen der Münzen, ohne dass etwas herausfallen kann, Maße: ca.12 * 2 *  9,5 cm
        H602  –  36,50 Euro
  • Münzcontainer
    Aufklappbar mit Arretiersystem, Kunststoff, Maße: ca.10 * 8 * 0,8 cm, 8 Münzschächte
        H605  –  5,00 Euro
  • Rechenbrett Abakus
    Kunststoff, Maße:16 * 9 * 1 cm
        M380  –  17,00 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

20 Jahre IPD

Zum 20jährigen Jubiläum kann Ihnen IPD jetzt auch die Produkte von HIMS International anbieten.


Die "Braille Sense U2"-Geräte zeichnen sich durch Stabilität und ein modernes Design aus und überzeugen mit einer durchdachten Ausstattung und vielfältigen Funktionen in der Kommunikation, der Datenverarbeitung und im Audiobereich. Vielfältige Anschlussmöglichkeiten und aktuelle Datenverbindungen sowie hohe Speicherkapazität bei langer Akkulaufzeit machen das "Braille Sense U2" zu Ihrem unverzichtbaren Begleiter.

Abgerundet wird die Produktlinie mit der Braillezeile "Braille Edge 40" mit Notizfunktion und dem "Smart Beetle" mit 14 Braillemodulen zur Nutzung mit Ihrem Smartphone.

Neugierig? Wir informieren Sie gerne! Setzen Sie auf die 20jährige Erfahrung von IPD im Hilfsmittelbereich.


Tel.: 0 18 02 / 47 34 73 (6 ct./Anruf)
E-Mail: post@ipd-hannover.de
www.ipd-hannover.de

Jetzt neu bei Marland

BlindShell  –  das Smartphone mit Touchscreen für Blinde und Sehbehinderte


Das BlindShell Smartphone verfügt über eine virtuelle Tastatur mit Sprachrückmeldung und einzigartiger Menüsteuerung sowie alle wichtigen Telefonfunktionen plus Wecker, Diktiergerät, digitale Lupe, Rechner und vieles mehr.

Entwickelt wurde BlindShell in Zusammenarbeit mit Sehbehinderten und Blinden.
    Preis: 299,00 Euro inkl. MwSt.


Die Abbildung zeigt die große virtuelle Tastatur zum Eingeben von Rufnummern als Beispiel für die Benutzeroberfläche.


Details zu diesem Produkt finden Sie auf unserer Website auf www.marland.eu/gegenwart oder rufen Sie unsere Hotline unter 0 75 25 / 92 05-0 an. Wir beraten Sie gerne.

BlindShell wird Ihnen präsentiert von Marland  –  der Versandhandel für Blinde und Sehbehinderte


Marland
Zollenreuter Str.6, 88326 Aulendorf

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub gGmbh

Kuren  –  Seminare  –  Urlaub

In unserem Haus fühlen sich nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen wohl. Auch sehende Gäste sind bei uns herzlich willkommen!

Es erwarten Sie:

  • Kegelbahn
  • Schwimmbad
  • Medizinische Badeabteilung für stationäre und ambulante Reha-Maßnahmen
  • Wellness & Kosmetik
  • Veranstaltungsräume für Seminare und private Feste

Fordern Sie unser aktuelles Programm an! Wir freuen uns auf Sie!


AURA-Hotel
Alte Römerstr. 41-43, 82442 Saulgrub/Oberbayern
Tel.: 0 88 45 / 99-0
Fax: 0 88 45 / 99-121
Internet: www.aura-hotel.de
E-Mail: info@aura-hotel.de


Träger: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.

BFW Würzburg

Das Foto in der Schwarzschriftausgabe zeigt einen jungen Mann mit frechem Haarschnitt und schwarzer Regenjacke. Er lehnt lächelnd an einem Firmenschild. Der Anzeigentext lautet: "Erstklassig! René Piepke, 23, sehbehindert, arbeitet jetzt bei Edeka in Minden."


Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH  –  Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 09 31 / 90 01-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

RTB

In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an"  –  "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.


RTB GmbH & Co.KG
Tel.: 00 49 (0) 52 52 97 06-0
www.rtb-bl.de

Second Sight

Haben Sie Retinitis Pigmentosa?
Neue Hoffnung für Blinde


Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.

Drei gute Gründe sprechen für Argus II:

  • Argus II kann Ihnen ermöglichen, unabhängiger zu sein und die Lebensqualität zu verbessern.
  • Argus II wird den speziellen Anforderungen des täglichen Gebrauchs individuell angepasst. Die Benutzer von Argus II erhalten dazu ebenfalls ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm.
  • Vollständige Kostenübernahme durch die Krankenkasse!

Argus II ist langfristig zuverlässig und bietet Vorteile für die Patienten  –  vielen von ihnen schon seit bis zu sieben Jahren.

Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die von den Patienten erfüllt werden müssen. Hierzu gehören u.a.:

  • ein Lebensalter von über 25 Jahren
  • eine schwer bis hochgradig ausgeprägte Retinitis pigmentosa oder
    • Usher-Syndrom
    • Chorioideremie
    • Stäbchen-Zapfen-Degeneration
    • Lebersche kongenitale Amaurose
    • Bardet-Biedl-Syndrom
  • mit Sehschärfe Lichtwahrnehmung oder weniger beschränkt
  • Personen mit nutzbarer formerkennender Sehfähigkeit vor Beginn der Degeneration

Second-Sight-Hotline: 0800-184-4321
E-Mail: patients@secondsight.com
www.secondsight.com

Rehacare International

Fachmesse und Kongress
14.-17. Oktober 2015
Messe Düsseldorf


Auf der Rehacare in Düsseldorf dreht sich alles um das Thema selbstbestimmtes Leben. Vier Tage lang präsentiert die Fachmesse ein breites Spektrum an Hilfsmitteln und Dienstleistungen, die das Leben von Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf verbessern. Weitere Informationen finden Sie unter www.rehacare.de oder auf Facebook.

hörfilm.info:

Das aktuelle TV-Hörfilmprogramm am Telefon

Nach der Einführung der neuen Hörfilm-Plattform im Internet und der Überarbeitung dieser Beilage startet hörfilm.info mit dem TV-Hörfilmprogramm am Telefon ein neues Angebot. Von nun an kann sich jeder unter der Nummer 0 30 / 2 55 58 08 00 das aktuelle Hörfilmprogramm ansagen lassen. Die Steuerung wurde so einfach wie möglich gehalten: Mit den Tasten 2 und 3 an Ihrem Telefon können Sie zwischen den Hörfilmen eines Tages wechseln und mit den Tasten 5 und 6 gehen Sie einen Tag vor oder zurück.

Bei Rückfragen können Sie sich gerne an die beiden Hörfilmmitarbeiter des DBSV wenden. Die Redaktion von hörfilm.info wünscht Ihnen gute Unterhaltung mit den Hörfilmen im September!

Ausgewählte Sendetermine

Di., 1.9.2015, 20.15 Uhr, 3sat
So wie du bist
Komödie


Mi., 2.9.2015, 20.15 Uhr, ARD
Eltern
TV-Film


Mi., 2.9.2015, 22.45 Uhr, ARD
Freier Fall
Spielfilm


Do., 3.9.2015, 12.30 Uhr, MDR
Lotti auf der Flucht
TV-Film


Fr., 4.9.2015, 20.15 Uhr, ARD
Rindvieh à la Carte Spielfilm


Sa., 5.9.2015, 13.00 Uhr, ARD
Alles für meine Tochter
Spielfilm


Hörfilm-Tipp

Sa., 5.9.2015, 20.15 Uhr, ARD
Chuzpe  –  Klops braucht der Mensch
TV-Komödie

Nach weit über 60 Jahren kehrt Edek Rotwachs (Dieter Hallervorden) nach Deutschland zurück. Mit seiner Frau hatte der Holocaust-Überlebende nach dem Krieg in Australien eine neue Heimat gefunden. Nun aber möchte Tochter Ruth ihren Vater in ihrer Nähe wissen und quartiert ihn in einer Wohnung in Berlin ein. Doch der verschmitzte Edek ist keineswegs gewillt, sich aufs Altenteil zurückzuziehen. Sein Tatendrang bringt Ruth zunehmend zur Verzweiflung. Insbesondere, als Edek sich noch einmal verliebt, mit der Polin Zofia und deren Freundin Valentina eine Wohngemeinschaft gründet und die drei mit der Neueröffnung eines Klops-Restaurants noch einmal durchstarten wollen.


Sa., 5.9.2015, 20.15 Uhr, MDR
Goldene Henne 2015
TV-Show mit Live-AD


So., 6.9.2015, 14.50 Uhr, ARD
Albert Schweitzer  –  Ein Leben für Afrika
Spielfilm


So., 6.9.2015, 16.35 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Insel der Pinguine
Natur-Doku


So., 6.9.2015, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Ihr werdet gerichtet
TV-Krimi


So., 6.9.2015, 20.15 Uhr, 3sat
Der große Kater
Spielfilm


Mo., 7.9.2015, 16.15 Uhr, 3sat
Wir vor 100 Jahren (1-2)
Doku-Reihe


Mo., 7.9.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Tod in den Bergen
TV-Krimi


Di., 8.9.2015, 13.45 Uhr, HR
Winnetous Weiber
Spielfilm


Di., 8.9.2015, 23.55 Uhr, 3sat
37 Grad: Mama, warum hast du das getan?
Doku-Reihe


Mi., 9.9.2015, 20.15 Uhr, ARD
Über den Tag hinaus
Spielfilm


Do., 10.9.2015, 20.15 Uhr, RBB
Polizeiruf 110: Fremde im Spiegel
TV-Krimi


Fr., 11.9.2015, 20.15 Uhr, ARD
Der Hafenpastor
Spielfilm


Fr., 11.9.2015, 20.15 Uhr, WDR
Junges Deutschland  –  100 Jahre Lebensgefühl (2)
Doku-Reihe


Sa., 12.9.2015, 10.55 Uhr, 3sat
Agatha kann's nicht lassen
TV-Serie


Sa., 12.9.2015, 14.30 Uhr, ARD
Bella und der Feigenbaum
Spielfilm


Sa., 12.9.2015, 22.00 Uhr, BR
Die Spätzünder
TV-Film


Sa., 12.9.2015, 23.35 Uhr, RBB
Das Böse unter der Sonne
Filmklassiker


Hörfilm-Tipp

So., 13.9.2015, 9.25 Uhr, 3sat
Tischlein deck dich
Märchenfilm

Wie seine Brüder Emil und Jockel zieht der junge Max in die weite Welt, um ein Handwerk zu erlernen. Die Brüder erhalten von ihren Meistern am Ende ihrer Lehrzeit ein Tischlein-deck-dich und einen Goldesel, Max von seinem Schneidermeister einen Knüppel-im-Sack. Der wird sich als besonders wertvoll erweisen ... 3sat zeigt den ganzen Tag über Märchenklassiker. Nach dem frühen Startschuss folgen weitere Verfilmungen der Gebrüder Grimm: "Rumpelstilzchen", "Die kluge Bauerntochter" und "Aschenputtel". Den Abschluss bildet um 20.15 Uhr die deutsche Verfilmung des Klassikers "Die kleine Meerjungfrau" von Hans-Christian Andersen.


So., 13.9.2015, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Hinter dem Spiegel
TV-Krimi


So., 13.9.2015, 20.15 Uhr, NDR
Landpartie: Bäderarchitektur an der Ostsee
Doku-Reihe


Mo., 14.9.2015, 15.30 Uhr, 3sat
Wir vor 100 Jahren (3-5)
Doku-Reihe


Di., 15.9.2015, 22.45 Uhr, BR
More than Honey
Dokumentarfilm


Di., 15.9.2015, 23.15 Uhr, 3sat
Black Brown White
Spielfilm


Mi., 16.9.2015, 20.15 Uhr, ARD
Die Eisläuferin
TV-Komödie


Mi., 16.9.2015, 20.15 Uhr, NDR
Wildes Deutschland: Grenzgänger am Grünen Band
Natur-Doku


Mi., 16.9.2015, 23.10 Uhr, BR
Die Wand
Spielfilm


Do., 17.9.2015, 22.00 Uhr, NDR
Hochzeitskönig
TV-Komödie


Do., 17.9.2015, 23.45 Uhr, SWR
Wer's glaubt, wird selig
Spielfilm


Fr., 18.9.2015, 20.15 Uhr, ARD
Der Liebling des Himmels
Spielfilm


Fr., 18.9.2015, 20.15 Uhr, WDR
Junges Deutschland  –  100 Jahre Lebensgefühl (2)
Doku-Reihe


Sa., 19.9.2015, 12.45 Uhr, SWR
Die Lena und der Ruf der Arktis
Natur-Doku


Sa., 19.9.2015, 20.15 Uhr, BR
Bamberger Reiter
TV-Krimi


Sa., 19.9.2015, 23.40 Uhr, ARD
Willkommen bei den Sch'tis
Spielfilm


So., 20.9.2015, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Die letzte Wiesn
TV-Krimi


So., 20.9.2015, 20.15 Uhr, MDR
Sagenhaft: Das Vogtland
Natur-Doku


Mo., 21.9.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Tod auf der Insel
TV-Krimi


Hörfilm-Tipp

Di., 22.9.2015, 9.05 Uhr, ARD
Weißensee (1-3)
TV-Serie

In der Serie "Weißensee" dreht sich alles um das Leben der sehr unterschiedlichen Familien Kupfer und Hausmann, beginnend im Jahr 1980 in Ost-Berlin. Vater Hans und Sohn Falk Kupfer arbeiten im Ministerium für Staatssicherheit (MfS), Falks Bruder Martin bei der Volkspolizei. Dunja Hausmann dagegen singt kritische Lieder gegen die Staatsmacht und hofft, ihre Tochter Julia zu einem freien Geist erzogen zu haben. Martin Kupfer und Julia Hausmann lernen sich bei einer Verkehrskontrolle kennen. Als sie sich ineinander verlieben, bereitet dies beiden Familien Probleme. Die ARD zeigt bis zum Freitag weitere Folgen jeweils um 9.05 Uhr sowie in der folgenden Woche am Dienstag und Mittwoch zur Hauptsendezeit um 20.15 Uhr.


Di., 22.9.2015, 14.15 Uhr, BR
Abenteuer Wildnis: Hund oder Katze  –  wer ist klüger?
Natur-Doku


Do., 24.9.2015, 12.30 Uhr, MDR
Finanzbeamte küsst man nicht
TV-Film


Do., 24.9.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Das Kloster bleibt im Dorf
TV-Komödie


Do., 24.9.2015, 22.00 Uhr, NDR
Das Gewinnerlos
TV-Komödie


Fr., 25.9.2015, 10.20 Uhr, SWR
Lecker aufs Land
TV-Serie


Sa., 26.9.2015, 16.30 Uhr, 3sat
Wink des Himmels
Liebesfilm


Hörfilm-Tipp

Sa., 26.9.2015, 20.15 Uhr, BR
Und Äktschn
Spielfilm

Im kleinen Neufurth in der österreichischen Provinz lebt der begeisterte Amateurfilmer Hans A. Pospiech (Gerhard Polt). Er ist nicht gerade wohlhabend, kann sich sein Leben jedoch finanzieren, indem er Weltkriegs-Memorabilien seines Vaters verkauft. Sein einziger Rivale im Kampf um den Titel des größten Filmexperten im Dorf ist der unangenehme Immobilienmakler Nagy (Nikolaus Paryla). Um eine Kulturförderung der örtlichen Sparkasse zu gewinnen, beschließt Pospiech, einen Film über das Privatleben von Adolf Hitler zu drehen.


Sa., 26.9.2015, 23.50 Uhr, RBB
Wie beim ersten Mal
Spielfilm


So., 27.9.2015, 16.30 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Spaniens wilder Norden
Natur-Doku


So., 27.9.2015, 20.15 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Wendemanöver
TV-Krimi


So., 27.9.2015, 20.15 Uhr, MDR
Sagenhaft: Das Unstrutland
Natur-Doku


Mo., 28.9.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Engel unter Wasser
TV-Krimi


Mo., 28.9.2015, 20.15 Uhr, 3sat
Tannbach  –  Schicksal eines Dorfes (1)
TV-Film


Mo., 28.9.2015, 20.15 Uhr, MDR
Go Trabi Go
Filmklassiker


Di., 29.9.2015, 13.45 Uhr, HR
Alles Chefsache!
TV-Komödie


Di., 29.9.2015, 20.15 Uhr, 3sat
Tannbach  –  Schicksal eines Dorfes (2)
TV-Film


Mi., 30.9.2015, 20.15 Uhr, 3sat
Tannbach  –  Schicksal eines Dorfes (3)
TV-Film

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

Sendeplätze mit AD

Mo., 20.15 Uhr, ZDF
Fernsehfilm der Woche


Mi., 20.15 Uhr, ARD
Filmmittwoch im Ersten


Fr., 20.15 Uhr, ARD
Freitagsfilm im Ersten


Sa., 20.15 Uhr, ZDF
Samstagskrimi


So., 11.00 Uhr, ZDF
ZDF-Fernsehgarten


So., 20.15 Uhr, ARD
Tatort
(Wiederholungen: Mo., 20.15 Uhr, RBB; Di., 22.00 Uhr, NDR; Mi., 22.00 Uhr, SWR; Mi., 22.05 Uhr, MDR; Do., 20.15 Uhr, WDR; Fr., 22.00 Uhr, ARD)


Serien mit AD

Mo.-Do., 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam
(Wiederholungen: In der Nacht und am Folgetag um 11.40 Uhr, alle Folgen einer Woche samstags ab 7.40 Uhr)


Mo., 20.15 Uhr, SWR
Die Kirche bleibt im Dorf


Mo., 22.50 Uhr, MDR
Alles Klara


Di., 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops


Di., 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde
(Wiederholung: Fr., 14.15 Uhr)


Di., 20.15 Uhr, ARD
Tierärztin Dr. Mertens


Di., 20.15 Uhr, ARD (ab. 8.9.)
Die Kanzlei


Di., 21.00 Uhr, ARD & So., 18.05 Uhr, MDR
In aller Freundschaft


Mi., 19.25 Uhr, ZDF
Heldt


Mi., 19.25 Uhr, ZDF (ab 23.9.)
Küstenwache


Do., 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante


Fr., 18.50 Uhr, ARD
Mord mit Aussicht


Fr., 19.25 Uhr, ZDF
Die Bergretter (Wiederholung: So., 4.45 Uhr)


Fr., 20.15 Uhr, ARD
Die Landärztin


Sa., 19.25 Uhr, ZDF
Der Bergdoktor


So., 13.10 Uhr, MDR
Das Glück dieser Erde


So., 22.00 Uhr, ZDF
Vera  –  Ein ganz spezieller Fall (Wiederholung: So., 0.20 Uhr)


So., 22.00 Uhr, ZDF (ab 27.9.)
Blochin  –  Die Lebenden und die Toten


hörfilm.info

Das aktuelle und vollständige Hörfilmprogramm, weitere Hinweise zu den technischen Voraussetzungen für einen Empfang der Audiodeskription sowie Neuigkeiten aus dem Hörfilm-Bereich finden Sie auf der Webseite www.hörfilm.info

Das aktuelle TV-Hörfilmprogramm können Sie sich auch über die neue Telefon-Hotline unter der Nummer 0 30 / 2 55 58 08 00 anhören.

Für Rückfragen stehen die beiden Mitarbeiter des Projektes "Barrierefreier Zugang zu Audiodeskription" bereit.


Kontakt:
Jan Meuel (Redaktion)
    E-Mail: j.meuel@dbsv.org
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-263
Andy Chyla (Technik)
    E-Mail: a.chyla@dbsv.org
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-264


Eine Beilage des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV)

Das Projekt wird unterstützt durch die Aktion Mensch.