Gegenwart Ausgabe 10/2009

"Die Gegenwart" Heft 10/2009

Inhaltsverzeichnis Heft 10/2009

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Impressum

Editorial

Spezial:

"Einfach toll, dabei zu sein"

Tête-à-tête der großen Vorleser

Lesen ohne Punkt und Komma

Mittendrin statt nur dabei

"Angst gibt's nicht"

Von A wie Andrea Eberl bis Z wie Joana Zimmer

Engel reichen helfende Hände

Stimmen und gute Stimmung

Kurzinfo: Hubschrauberaktion

Kurzinfo: Bonus auf DBSV-Inform

Wenn blinde Eichhörnchen fliegen

Kurzinfo: Bonus auf DBSV-Inform

DBSV-Nachrichten:

Schlusslicht Thüringen

Handlungskonzept "Inklusive Bildung"

Die Stunde Null der Blindenselbsthilfe

Meldungen:

8. Deutscher Hörfilmpreis 2010

Silbernes Jubiläum der Weltblindenunion

Geschäftsführer treffen sich in Kassel

DBSV-Inform: Erste Redakteurskonferenz soll Netzwerk schaffen

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Thema: Barrierefrei informieren

Aufbruch in eine neue Ära der Behindertenpolitik

"Barrierefreiheit ist eine Frage der Unternehmenskultur"

Umdenken am Arbeitsplatz  –  Barrierefreiheit ist für alle da!

Barrierefreie Dokumente  –  verordneter Fortschritt oder ethischer Wandel?

Ziele vereinbaren  –  Barrieren abbauen

In Kürze:

Reisen

Lesen, kochen oder moderieren lernen

Wohltuendes in der dunklen Jahreszeit

Schnuppertage und Krimiwoche

Freizeit

Skulpturen mit den Händen begreifen

Seminare und Tagungen

PC-Grundlagen und PDF-Dokumente

Powerpoint für Anfänger

Intensiv-Lehrgang Mobilität

Verschiedenes

Grippe-Broschüre in Blindenschrift

Rehacare mit Reise-Schwerpunkt

Blindenmission hat neuen Direktor

Woche des Sehens:

Von Sehtraining bis Dunkelcontainer

See bad feel good

DAUNer AUGENBLICKe

Selbstständig trotz Seheinschränkung

Augenblick mal!

Kurzinfo: Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober 2009

Braille:

"Sechs Richtige"  –  und ihre Macher

Kurzinfo: Sechs Richtige  –  Louis Braille und die Blindenschrift

Mein Braille

Recht:

Durch die Gesetzeslücke zum Hilfsmittel

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Leben:

LPF-Tipps in der "Gegenwart"

Damit es richtig in der Kasse klingelt

30 Jahre IRIS in Hamburg

Verkehr:

Wenn Wartenummern sprechen lernen

Menschen:

"Bauer zu werden  –  das war immer mein Traum"

Kurzinfo zu "Andere Augen"

Medien:

"Ich sehe besser mit den Füßen"

Bücher

Zauberberg für Anfänger

Gesund ohne Pillen

Kurzinfo zum Medibus-Katalog

Zeitschriften

"GEOlino" ab 2010 in Blindenschrift

"NEON"  –  Jugendmagazin auf DAISY

Umwelt-Echo

Kurzinfo zur Hörzeitungsauskunft

Kalender

Taktile Kalender 2010

Punktschrift-Kalender 2010

Hörfilme

Slumdog Millionär

Sport:

Fußball

Kunstrasen für Kirchderne

Schießen

Deutsche Meisterschaften im Sportschießen

Skat

13. DBSV-Skatmarathon

Tischball

Weltmeisterschaft im Showdown

Aus den Ländern:

Bayern:

Ohne Barrieren rund um den Weiher

Berlin:

BFW Halle stärkt Berliner Standort

Hamburg:

Bilder zum Sehen und Tasten

Die andere Seite:

Happy End gesucht!

Rätsel:

Oktober-Rätsel

Lösung des September-Rätsels

Anzeigen:

Die Bundesfachgruppe Informationstechnologie ...

PRIVATE KLEINANZEIGEN

VERKAUFE

SUCHE

VERSCHENKE

PARTNERSUCHE

VERSCHIEDENES

GEWERBLICHE ANZEIGEN

7B SPEZIALREISEN und mehr

Kleine Ferienwohnung im Spreewald ...

Visio der Firma Baum

Aladin der Firma Baum

Maxlupe color der Fa. Reinecker

Kolless Spezialuhren

SynPhon GmbH

AASB Maria Seidling

Der Blindenhörbuchladen

LHZ  –  Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Deutscher Hilfsmittelversand

BFW Würzburg

Papenmeier RehaTechnik

Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig

RTB

Handy Tech

HÖRFILM-FORUM:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
Der blinde Hörbuchsprecher Reiner Unglaub machte gemeinsam mit Schauspieler Mario Adorf die letzte Tour de Braille-Lesung zu einem grandiosen Finale.


Rückseite:
Phil Hubbe: Blinder Humor
Eine Meeresbucht: Aus dem Wasser ragen zwei wild gestikulierende Arme. Ein Hai nähert sich. Auf der nahen Klippe stehen ein sehender und ein blinder Mann. Der Sehende schaut konzentriert zum Ertrinkenden. "Kannst du Gebärdensprache?", fragt er den Blinden. Der erwidert: "Nein, dafür aber Blindenschrift."



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
63. Jahrgang.


Redaktion: Irene Klein (Leitung), Inka Strunk

Redaktionsassistenz: Ilona Nicolai


Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Tel.: (0 30) 28 53 87-130
Fax: (0 30) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org (auch für Anzeigen)


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke

Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer)

  • in Punktschrift,
  • in Schwarzschrift und
  • im Internet unter www.dbsv.org (ausgewählte Beiträge)

Die "Gegenwart" ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die von Mitgliedern aller Landesvereine des DBSV kostenfrei bezogen werden kann.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
35 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 40 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

Einzugsermächtigung wird erbeten.


Weitere Informationen beim DBSV-Zeitschriftenverlag,
Petra Wolff
Tel.: (0 30) 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Bankverbindung:
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 100 205 00, Sonderkonto Zeitschriftenverlag
Konto-Nr. 3273301


Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr sind bis Ende September vorzunehmen.


Anzeigenpreise:

Private Kleinanzeigen bis 180 Zeichen kosten 5 Euro, jedes weitere Wort 50 Cent.
Kommerzielle Kleinanzeigen kosten 9 Euro pro Druckzeile.
Für Großanzeigen und Beilagen bitte Preisliste anfordern.

Anzeigenschluss ist jeweils der 1. des Vormonats 1. des Vormonats (für die Januar-Ausgabe der 20.11.).


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola-Film GmbH


Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

dass die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe kämpfen kann, hat sie schon oft bewiesen  –  besonders öffentlichkeitswirksam, wenn es ums Blindengeld ging. Nun ist klar: Die Selbsthilfe kann genauso gut feiern. Das Louis Braille Festival der Begegnung hat es gezeigt: 1.600 Menschen sind der Einladung von DBSV und BVN (Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen) gefolgt, um in Hannover drei prall gefüllte Festivaltage zu erleben  –  von Kunst und Kultur bis zu Spiel, Sport und Spaß. Sie haben sich als Gemeinschaft erlebt und gleichzeitig das Signal ausgesendet, wie fröhlich, wie offen, wie aktiv und wie kreativ die Blinden- und Sehbehindertenszene ist.

Es war ein Festival, das nachwirkt, das nicht zuletzt der verbandspolitischen Arbeit einen Schub gegeben hat. Nach einem "Spezial" mit Festival-Impressionen muss aber auch die "Gegenwart" wieder zum Tagesgeschäft übergehen. Im Themenschwerpunkt geht es um Barrierefreiheit beim Zugang zu Informationen  –  insbesondere am Arbeitsplatz. Dafür setzt sich das Projekt BIK@work Informationstechnik berät und unterstützt.

Ganz neu in der "Gegenwart" ist die Rechtsrubrik in Kooperation mit der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen". Diesmal erfahren Sie, welche Gesetzeslücke Ihnen hilft, wenn die private Krankenversicherung sich weigert, die Kosten für bestimmte Hilfsmittel zu übernehmen.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre.

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart" 

Spezial:

"Einfach toll, dabei zu sein"

Louis Braille rief  –  und 1.600 Menschen kamen. Das Louis Braille Festival der Begegnung in Hannover war ein voller Erfolg. Es war ein fröhliches, ein ausgelassenes Fest, das die Menschen am letzten Augustwochenende einander näher brachte. 14 Punktschriftseiten füllte das Programm  –  vom Lesecafé über Rock und Pop bis zu Tischball und Tastbingo. Was sich der Öffentlichkeit bot, war ein modernes, ein aktives Bild blinder und sehbehinderter Menschen. "Es war das erste Festival seiner Art", sagte DBSV-Präsidentin Renate Reymann, "aber es wird ganz bestimmt nicht das Letzte bleiben."

Tête-à-tête der großen Vorleser

Es war eine Geste von enormer Symbolkraft, als Mario Adorf die Hände von Reiner Unglaub küsste. Wie hätte der Schauspieler seine Bewunderung gegenüber dem blinden Hörbuchsprecher und damit stellvertretend auch gegenüber Louis Braille besser zum Ausdruck bringen können? Die beiden hatten ein grandioses Finale der Tour de Braille hingelegt. Auf Tucholsky war die Wahl gefallen, der eine las in Schwarzschrift, der andere in Punktschrift. "Eine große Könnerschaft, so wunderbar zu lesen und das alles von einem Blatt mit Punkten zu nehmen", zeigte sich Adorf danach begeistert. Unglaub betonte vor allem das gelungene Miteinander: "Wir haben uns an der Lesekunst des anderen erfreut, uns angespornt, beklatscht und dadurch gesteigert." Dabei half natürlich auch das Publikum, das die Geschichten von dem eitlen Nervenarzt, dem selbstgefälligen Reisenden und dem schlechten Redner bis aufs Äußerste genoss. Bei "Der Pont de l'Alma fliegt in die Luft" gab es schließlich kein Halten mehr  –  selbst bei Reiner Unglaub nicht. "Wenn ein Profileser bei der eigenen Lesung lachen muss, dann lebt die Kunst, dann ist die Begeisterung echt", lautete das Fazit einer Zuhörerin.

Lesen ohne Punkt und Komma

Vor dem großen Finale mit Mario Adorf und Reiner Unglaub fanden in Hannover die letzten Etappen der Tour de Braille statt. Neun Punktschriftlesungen lockten die Besucher ins Lesecafé, das immer wieder aus allen Nähten platzte. Von Canettis "Ohrenzeugen" über Kriminalistisches aus der Feder von Jan Seghers bis zu Märchen auf vier verschiedenen Sprachen reichte das Programm. Und deutete damit zugleich die ungeheure Vielfalt der Lesungen an, die seit dem 200. Geburtstag von Louis Braille am 4. Januar 2009 quer durch Deutschland auf die Punktschrift aufmerksam gemacht haben.

Bei der Abschlussveranstaltung betonte Helga Neumann aus dem DBSV-Präsidium: "Eigentlich wären alle 279 Lesungen eine Auszeichnung wert gewesen." Ohne feierliche Würdigung sollte der Lesemarathon aber nicht zu Ende gehen, und so einigte sich die Jury der Tour de Braille auf folgende Preisträger:

  • Nadine Sabath für die öffentliche Live-Sendung "Die lange Nacht der 6 Punkte" auf Radio F.R.E.I., Erfurt
  • Sabine Lohner und Klaus Meyer für die Lesung mit Krimiautor Jan Seghers in der Romanfabrik Frankfurt
  • Silke und Ralph Aepfler für die Lesung von Jenaer Sagen während einer Stadtrundfahrt durch Jena mit der Straßenbahn
  • Marion Höltermann aus Ratingen für zahlreiche Schulbesuche mit Erklärung der Punktschrift
  • Ingeborg Hennings von der Ohe für die Ausstellung "Blind Date" im Hundertwasser-Bahnhof Uelzen mit einer Lese- und Schreibwerkstatt
  • Wolfgang Franz für zahlreiche Braille-Veranstaltungen der Louis-Braille-Schule in Düren
  • Ensemble "Pro Puncto" für eine Konzerttour auf Usedom zur Demonstration der Braille-Notenschrift

Mittendrin statt nur dabei

Ein Festival der Begegnung sollte es werden. Und das Konzept ging auf  –  nicht zuletzt dank der zahlreichen Landesvereine und korporativen Mitglieder des DBSV, die ein umfangreiches Mitmachprogramm organisiert hatten. Quizfreunde zogen von Stand zu Stand, um ihre Länderquizkarten mit Stempeln zu füllen. Sportbegeisterte konnten Klassiker wie Schießen oder Schach oder relativ neue Sportarten wie Tischball oder Blindenfußball ausprobieren. Im Hörfilmkino lief die Premiere von "Slumdog Millionär" mit Audiodeskription. Bei kreativen Spielen  –  von Tastbingo über Geräusche-Memory bis zu einem Hindernisparcours  –  waren alle Sinne gefragt. Spannende Wettkämpfe lieferte auch das große "Spiel ohne Grenzen", bei dem acht Mannschaften in Disziplinen wie "Hau den Lukas", "Schubkarrenrennen", "Säfteschmecken" oder "Geräuscheraten" gegeneinander antraten. Der Wanderpokal, den das heimische Team der BVN-Whitestocks ergatterte, soll beim nächsten Festival wieder ausgespielt werden. Und für alle, die zwischendrin Erholung brauchten, waren der Wellness-Raum und das Snoezel-Musikbett genau die richtigen Anlaufstellen.

"Angst gibt's nicht"

Eigentlich hatte es nur eine einzige Aufführung geben sollen. Doch in Hannover ging der Vorhang nun schon zum siebten Mal auf  –  für das DBSV-Musical "Stärker als die Dunkelheit". Diese Geschichte von Krauter, einem blinden Jungen, der Anfang des 19. Jahrhunderts aus der Spinnfabrik geworfen wird, durch Zufall auf die erste deutsche Blindenschule kommt und dann seinen Weg finden muss  –  sie geht einfach unter die Haut. Aber gleichzeitig darf auch gelacht werden. Und das tat das Festivalpublikum ausgiebig, wenn zum Beispiel von der "dämlichen Stachelschrift" oder schief sitzendem Lippenstift die Rede war. "Ein Fachpublikum", lobte Regisseur Stephan Greve anschließend. "Die Leute wissen einfach, worum es geht. Sie haben mitgelitten, mitgefiebert, mitgelacht und sich am Ende über die Liebe von Krauter und Charlotte mitgefreut." Bei den 14 Darstellern, die alle blind oder sehbehindert sind, war das Lampenfieber diesmal ganz besonders hoch, denn zwei Rollen mussten umbesetzt werden. Von Unsicherheit war dennoch nichts zu spüren  –  im Gegenteil: Was sich auf der Bühne tat, war absolut mitreißend. Und so konnten starke Songs wie "Angst gibt's nicht" noch lange nachklingen.


Kurzinfo: Musical

Das Musical "Stärker als die Dunkelheit" gibt es neu auf DVD, außerdem auf CD.

Die DVD kostet 14,80 Euro, die CD 10 Euro.

Bestellungen beim
DBSV
Tel.: 030 / 28 53 87-0
E-Mail: gegenwart@dbsv.org

Von A wie Andrea Eberl bis Z wie Joana Zimmer

A-Capella-Gesang auf der "offenen Bühne", Blasorchester auf dem "Markt der Begegnung" oder Pop und Rock im großen Festsaal: Das komplette Musikprogramm des Festivals zu erleben, war fast unmöglich. Doch auch im Vorübergehen bekamen die Besucher einen Eindruck von der musikalischen Bandbreite. Höhepunkt war für viele das Konzert von Joana Zimmer, die einen Querschnitt ihres Repertoires präsentierte. Für Louis Braille, "einen ihrer persönlichen Helden", trug die blinde Popsängerin ein Gedicht vor und zeigte damit ihre Verbundenheit zur Szene. Bei den rockigen Klängen von "Overback" und "Blind Foundation", bei denen blinde und sehende Musiker gemeinsam zu den Instrumenten greifen, herrschte sogar reges Treiben auf der Tanzfläche. Lauthals lachen musste das Publikum bei den boshaften Kabarettsongs des Duos Plückhahn & Vogel. Aber auch ruhigere Stimmen wie die von Andrea Eberl fanden Anklang. "Es war grandios, so viele gute Künstler aus der Szene dabei zu haben", lobte BVN-Geschäftsführer Hans-Werner Lange. "Sie haben gezeigt, was wir kulturell auf die Beine stellen können."

Engel reichen helfende Hände

Im bunten Treiben auf dem Festivalgelände fielen allerorts hellblaue Farbtupfer auf. Rund 100 freiwillige Helfer waren in ihren blauen Festival-T-Shirts unterwegs und standen den Besuchern zur Seite. Bereits an der Straßenbahn-Haltestelle wiesen sie den Weg, begleiteten über den "Markt der Begegnung", besorgten Essen am Büffet oder zeigten freie Plätze im Hörfilmkino. Mehrere im Vorfeld angesprochene Organisationen mobilisierten engagierte Helfer: Neben Freiwilligen aus dem Umfeld des BVN waren Schüler der Ergotherapieschule Annastift und Heilerziehungspfleger der Alice-Salomon-Schule, THW- und DRK-Mitarbeiter, einige Pfadfindergruppen und viele mehr im Einsatz. Die Festivalbesucher schätzten die schnelle Hilfe, wo immer es nötig war, aber auch die Freiwilligen, zum Beispiel Lisa, haben positive Eindrücke mitgenommen: "Abends bin ich todmüde ins Bett gefallen, aber der Kontakt zu so offenen Menschen hat einfach sehr viel Spaß gemacht."

Stimmen und gute Stimmung

Das Festival wirkt nach! Das zeigen begeisterte Besucher, die sich per E-Mail oder im Festival-Gästebuch zu Wort gemeldet haben:

"Ich hätte mich in mehrere Teile teilen müssen, um alles Interessante mitmachen zu können."

"An alle von mir ein fettes Lob. Wo gibt es so viel tollen Inhalt für lau? Und ihr, die ihr nicht dabei wart, ihr habt echt was verpasst!"

"Ich war an allen drei Tagen ohne Begleitung da und fühlte mich keinen Moment allein (gelassen)."

"Joana Zimmer war geil! Man hätte ihr ruhig noch eine Zugabe gönnen sollen!"

"Sie haben gezeigt, was möglich ist, wenn man es beherzt und professionell angeht. Danke für ein Wochenende, von dem wir noch lange reden werden."

Texte: Irene Klein und
Inka Strunk, Redaktion "Gegenwart"  

Kurzinfo: Hubschrauberaktion

Eine Woche vor Festivalstart entstand auf Hannovers Messegelände der größte Blindenschrift-Text aller Zeiten: "Louis Braille Festival der Begegnung". Mehr als 200 Menschen aus Hannover und Umgebung, die eine Hälfte blind oder sehbehindert, die andere sehend, rückten unter 91 weißen Regenschirmen zusammen. Der über 100 Meter lange, zweizeilige Text sollte auf das DBSV-Festival neugierig machen und war vom Hubschrauber aus gut zu lesen  –  zumindest für alle, die der Punktschrift kundig sind.

Kurzinfo: Bonus auf DBSV-Inform

in Kooperation mit dem Ohrfunk www.ohrfunk.de

Audio-Impressionen vom Louis Braille Festival und Interviews von Eberhard Dietrich mit prominenten Gästen, den Veranstaltern, Mitwirkenden und Besuchern. Ausführliche Nachberichterstattung auch im Buch 13 des gastgebenden BVN, außerdem im Buch 7 des ABSV und im Buch 10 des BSVH


Dazu Bilder mit folgenden Texten:

    • Mario Adorf und Reiner Unglaub liefen beim Finale der Tour de Braille zu Höchstform auf. Punktschriftleser wie Silja Korn stellten im Lesecafé ihre Lieblingstexte vor und die Musical-Darsteller ernteten tosenden Applaus.
    • DBSV-Präsidiumsmitglieder Helga Neumann, Renate Reymann und Hans-Werner Lange mit Festivalprominenz: Mechthild Ross-Luttmann, niedersächsische Sozialministerin, und Mario Adorf.
    • Zuhören und genießen war die Devise beim großen Musikangebot von Joana Zimmer bis zu Blasmusik mit den Blinden Musikern München. Mitmachen hieß es dagegen auf dem "Markt der Begegnung"  –  bei spontanen Trommeleinlagen.
    • Volle Konzentration auf dem "Markt der Begegnung": Beim Tastbingo oder Tischball probierten sich die Besucher aus und traten spielerisch gegeneinander an.
    • Beim "Spiel ohne Grenzen" kämpften acht Mannschaften um den Wanderpokal, unter anderem beim Tauziehen. Damit alle Besucher das Festival in vollen Zügen genießen konnten, waren rund 100 freiwillige Helfer im Einsatz.

Wenn blinde Eichhörnchen fliegen

Sich austauschen, sich ausprobieren, sich vertrauen: 40 junge Leute mit und ohne Sehbehinderung aus sechs Ländern trafen sich vom 23. bis 30. August 2009 in Hannover zum internationalen Jugendforum.


In der Mitte des Raums tanzen mehrere junge Leute mit und ohne Sehbehinderung. Manchmal rempeln sie die Umstehenden aus Versehen an. Als eine Tänzerin sogar über den Rollstuhlfahrer am Rand fällt, beschließen sie, ihn in den Tanz mit einzubeziehen. Zwei Tänzer rollen den Stuhl vor und zurück und drehen ihn im Kreis. Allen macht es riesigen Spaß. In einer normalen Diskothek wäre so etwas nicht möglich, beim internationalen Jugendforum in Hannover schon.

Außer dem nächtlichen Tanz gab es viele weitere Aktivitäten zu den Themenfeldern Kultur, Kreativität, Sport und Integration. Um sich besser kennen zu lernen, hatten die Teilnehmer jedes Landes die Aufgabe, eines der Partnerländer Belgien, Finnland, Lettland, Polen, Österreich und Deutschland vorzustellen. Wer sich schöpferisch ausprobieren wollte, konnte Halsketten, Ohrringe oder Armbänder aus bunten Nudeln herstellen, Tonskulpturen modellieren oder T-Shirts bemalen. Für Bewegung sorgten dann wieder Aktionen wie Paddeln im Drachenboot, Tischball, Schießen oder Tuchvolleyball  –  eine Sportart, die die Finnen mitgebracht hatten.

Aktiv ging es auch im Hochseilgarten Hannover zu, wo sich in bis zu 20 Metern Höhe Seillabyrinthe quer durch den Wald ziehen. Durch Profis gesichert und geführt, kann man hier auch mit wenig Sehvermögen waghalsige Kletterleistungen abliefern. Wie etwa der sehbehinderte Pascal aus Belgien, der in weniger als 30 Sekunden eine wackelige Brücke aus zwei Seilen überquerte. Am Schluss wurden die Kletterer am Seil rasend schnell in die Höhe gezogen: "Das fliegende Eichhörnchen" heißt diese Übung, bei der man sich der Kraft der anderen anvertrauen muss.

In drei Diskussionsrunden verglichen die jungen Erwachsenen ihre Länder in Bezug auf Schule, Beruf und soziale Integration. So war zum Beispiel zu erfahren, dass das finnische Bildungssystem gar nicht so toll ist, wie uns die PISA-Studie glauben machen will und dass es in Lettland zahlreiche spezielle Betriebe gibt, in denen blinde und sehbehinderte Menschen arbeiten können. Die Ergebnisse des Austauschs wurden mit Jürgen Klute diskutiert, der für "Die Linke" im EU-Parlament sitzt und als einziger der eingeladenen Politiker zum Jugendforum gekommen ist.

Das von der Europäischen Union und der Aktion Mensch geförderte Jugendforum mündete in das Louis Braille Festival der Begegnung. Dort beteiligten sich die Teilnehmer mit einem eigenen Stand, mit Braille-Lesungen im Lesecafé und mit einer eigenen Mannschaft beim "Spiel ohne Grenzen". In einer Woche, wo die Tage erst morgens um drei Uhr endeten, konnten 40 junge Leute aus sechs Ländern viele neue Erfahrungen sammeln und neue Freundschaften schließen. In Hannover ist Europa von innen ein Stück mehr zusammengewachsen.

Reiner Delgado
Sozialreferent des DBSV  

Kurzinfo: Bonus auf DBSV-Inform

Berichte vom Drachenbootfahren, vom Tischball und aus dem Hochseilgarten; Eberhard Dietrich, Ohrfunk


Dazu ein Bild: Mit dem Drachenboot über Hannovers Maschsee: Teilnehmer des internationalen Jugendforums probieren sich im Paddeln

DBSV-Nachrichten:

Schlusslicht Thüringen

Blinden- und Sehbehindertenverband Thüringen kämpft für Erhöhung des Blindengeldes


Mit der Zahlung von Blindengeld in Höhe von 220 Euro monatlich trägt Thüringen die rote Schlusslaterne unter den deutschen Bundesländern. Dass mit diesem Betrag kein blindheitsbedingter Nachteilsausgleich erreicht und somit auch keine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verwirklicht werden kann, liegt auf der Hand. Wenn man 20 Euro für eine Assistenzstunde zu zahlen hat, die man beispielsweise für das Ausfüllen der Steuererklärung, die Sichtung der persönlichen Post oder die Abwicklung von Bankgeschäften benötigt, kommt man mit monatlich 220 Euro nicht weit. Dies veranlasste den neu gewählten Landesvorstand des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Thüringen (BSVT), gemeinsam mit der so genannten "Task Force Blindengeld" des DBSV nach Wegen zu suchen, um das Thema auf die politische Agenda zu setzen.

Während des Landtagswahlkampfes wies die von der CDU geführte Landesregierung unter Ministerpräsident Dieter Althaus immer wieder darauf hin, dass Thüringen das wirtschaftlich stärkste Land unter den neuen Bundesländern sei. "Top Thüringen" war eines der Schlagworte. Es war also naheliegend, ebenfalls mit einem Schlagwort auf die Schlusslichtposition des Freistaates bei der Gewährung von Blindengeld aufmerksam zu machen. So wurde die Wort-Bild-Marke "Schlusslicht Thüringen" entworfen  –  mit der Unterzeile "In keinem deutschen Bundesland bekommen blinde Menschen so wenig Blindengeld wie hier. Wann wollen wir endlich diese rote Laterne abgeben?". Diese Marke prangt auf eigens gedruckten T-Shirts und auf der Domain www.schlusslicht-thueringen.de.

Bei Gesprächen, die der BSVT im Vorwege der Landtagswahl am 30. August mit Spitzenpolitikern aller kandidierenden Parteien  –  mit Ausnahme der NPD  –  geführt hat, wurde von allen Seiten Abhilfe versprochen. Mit 609 Euro monatlich lehnte sich die Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, Astrid Rothe-Beinlich, am weitesten aus dem Fenster. Bodo Ramelow von der Partei "Die Linke" und die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Birgit Taubert, sprachen sich für eine Erhöhung auf 320 Euro monatlich aus. Zwei Tage vor der Wahl versprach selbst Dieter Althaus in einem Rundfunkinterview, dass die CDU das Blindengeld in Thüringen um 50 Euro monatlich erhöhen würde. Damit schloss er sich der Forderung an, die bereits die Sozialministerin, Christine Lieberknecht, und der Thüringer Beauftragte für die Belange behinderter Menschen, Dr. Paul Brockhausen, erhoben hatten. Die Schreiben, die der BSVT von Politikern erhalten hat, können im Internet unter www.schlusslicht-thueringen.de eingesehen werden.

Welche Parteien künftig die Thüringer Landesregierung stellen werden, ist derzeit noch nicht absehbar (der Artikel wurde Anfang September verfasst). Wenn die Mitglieder der Landesregierung in Amt und Würden sind, wird der BSVT intensive Gespräche mit den Verantwortlichen führen. Dann werden die Aussagen, die die Politiker während des Wahlkampfes schriftlich gemacht haben, hoffentlich von Nutzen sein. Zunächst aber werden wir mit Mahnwachen vor der Staatskanzlei die potentiellen Koalitionäre an ihre Wahlversprechen erinnern.

Reiner Spring
Landesvorsitzender des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Thüringen  

Handlungskonzept "Inklusive Bildung"

Am 8. September, dem Weltbildungstag der UNESCO, rief der Deutsche Behindertenrat (DBR) dazu auf, das Menschenrecht auf Bildung für behinderte Menschen zu verwirklichen und legte dazu einen Entwurf für ein nationales Handlungskonzept vor. DBSV-Präsidentin Renate Reymann erklärte: "Die UN-Behindertenrechtskonvention hat in den letzten Monaten vieles in Bewegung gebracht. Wir müssen jetzt die Chance nutzen, um politische Veränderungen in unserem Sinne zu beeinflussen."

Der Deutsche Behindertenrat erhebt umfangreiche Forderungen, an denen auch der DBSV maßgeblich mitgearbeitet hat, um die Entwicklung zu einem inklusiven Schulsystem voranzubringen und damit die UN-Konvention umzusetzen. Heute müssen sich behinderte Kinder dem Unterricht in einer allgemeinen Schule anpassen, wenn sie integriert unterrichtet werden wollen. Inklusion bedeutet jedoch, dass die Schule sich so verändert, dass alle Kinder gemeinsam lernen können. Dafür müssen sich viele Rechtsvorschriften und die Praxis in Schule und Schulverwaltung ändern. Die geltenden Landesschulgesetze sehen vor, dass ein behindertes Kind nur dann die allgemeine Schule vor Ort besuchen kann, wenn alle Bedingungen dafür erfüllt sind. Eine Pflicht, diese Bedingungen zu schaffen, gibt es bisher nicht. Die Hauptforderung des DBSV ist das Recht, die Schule frei zu wählen. Ein echtes Wahlrecht ist allerdings nur dann gegeben, wenn sowohl die Spezial- als auch die allgemeinen Schulen optimal auf den Unterricht blinder und sehbehinderter Kinder eingestellt sind.

Gute Bildung ist für behinderte Kinder noch immer meist eine Geldfrage. "Es ist ein Skandal, wenn blinden und sehbehinderten Schülern Hilfsmittel, Schulbücher und Förderstunden verweigert werden, weil die Personaldecke der Schulen zu dünn ist oder das Sozialamt nichts bewilligen will", findet Renate Reymann. Auch auf die Ausbildung der Lehrkräfte wird im Papier des DBR großen Wert gelegt, ebenso wie auf den Ausbau von Forschung und Lehre für inklusive Pädagogik. "Der Mangel an ausgebildeten Blinden- und Sehbehindertenpädagogen ist schon heute riesig", so Reymann weiter. Daher fordert der DBR auch eine öffentliche Kampagne, mit der die Umsetzung der UN-Konvention im Bildungsbereich vorangetrieben wird. Neben umfassenden Informationen für Eltern und Lehrer soll die Bundesregierung verpflichtet werden, regelmäßig einen Inklusionsbericht zu veröffentlichen.

Den Text des DBR-Papiers finden Sie vollständig unter www.bildung.dbsv.org.

Reiner Delgado
Sozialreferent des DBSV  

Die Stunde Null der Blindenselbsthilfe

Vor zwei Jahren wurde das 50-jährige Jubiläum des Blinden- und Sehschwachen-Verbandes der DDR gefeiert. Nun ist der Deutsche Blindenverband an der Reihe. Vor 60 Jahren wurde er im Sauerland gegründet. Wie eng das Geschehen in der Blindenselbsthilfe mit der politischen Entwicklung verknüpft ist, wird im Rückblick deutlich.


In diesem Jahr wird vielfach an Ereignisse aus dem Jahr 1949 erinnert wie zum Beispiel die Gründung der Bundesrepublik Deutschland, den Erlass des Grundgesetzes und die Einrichtung des Bundesverfassungsgerichts. In diese Reihe denkwürdiger Daten gehört für uns auch die Gründung des Deutschen Blindenverbandes (DBV) vor sechzig Jahren, auf die wir mit Stolz zurückblicken können.

Der Zweite Weltkrieg endete mit der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945. Deutschland erlitt eine totale Niederlage. Die Jahre der Nachkriegszeit waren gekennzeichnet von Hunger, Mangel an allen Gütern sowie ungeheuren Zerstörungen an Wohnraum und Industrieanlagen. In den ersten Nachkriegsjahren mussten rund 12 Millionen Flüchtlinge und Heimatvertriebene aufgenommen werden. Die staatliche Souveränität wurde von den alliierten Besatzungsmächten (USA, Großbritannien, Frankreich und UdSSR) ausgeübt. Politisches Leben entwickelte sich zunächst in den Kommunen und Ländern.

Die Blindenselbsthilfe hatte eine lange Tradition. Die Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandenen Blindenorganisationen hatten sich 1912 zum Reichsdeutschen Blindenverband zusammengeschlossen, der 1945 untergegangen war. Bereits im selben Jahr lebte die Blindenselbsthilfe wieder auf: Die Blindenorganisationen in den Ländern und Besatzungszonen unternahmen große Anstrengungen, um die Nachkriegsnot blinder Menschen zu lindern.

Eine politische Wende trat mit der Währungsreform von 1948 und der Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1949 ein. Da war es nur folgerichtig, dass die Landesblindenorganisationen den DBV als ihre Spitzenorganisation gründeten. Nur so konnte politischer Einfluss auf Bundesebene ausgeübt werden. Gleichzeitig musste akzeptiert werden, dass Deutschland bis 1990 in zwei Staaten gespalten blieb.

Am 18. und 19. Oktober 1949 erfolgte in Meschede (Sauerland) die Gründung des Deutschen Blindenverbandes  –  heute Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband  –  als Nachfolgeorganisation des Reichsdeutschen Blindenverbandes. Seine Ziele waren nach heutigem Sprachgebrauch medizinische Rehabilitation, Verbesserungen im Bildungs- und Ausbildungsbereich, Sicherung der Teilhabe blinder Menschen am Arbeitsleben und am Leben in der Gemeinschaft. Dazu war auf die Gesetzgebung Einfluss zu nehmen. Ein eigenes Leistungsangebot musste entwickelt, eine umfassende Information und Beratung und ihrer Angehörigen aufgebaut und die Vertretung der Mitglieder in Rechtsstreitigkeiten vor allem im Bereich des Sozialrechts gewährleistet werden. Außerdem gilt es immer wieder, erreichte Fortschritte zu verteidigen. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an den Kampf um den Erhalt des Blindengeldes in einigen Ländern.

Um bei der Verfolgung der genannten Ziele auf Dauer erfolgreich zu sein und einen Interessenausgleich mit anderen Gruppen und Organisationen zu schaffen, mussten sowohl im nationalen wie im internationalen Bereich neue Strukturen und Netzwerke aufgebaut werden. Hier ist darauf hinzuweisen, dass neben dem DBSV weitere Blindenselbsthilfeorganisationen mit speziellen Zielsetzungen bestehen, etwa der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf, die Pro Retina Deutschland als Selbsthilfevereinigung von Menschen mit Netzhautdegenerationen und der Bund der Kriegsblinden Deutschlands.

Die Zusammenarbeit auf nationaler Ebene erfolgte nicht mehr wie in der Weimarer Zeit durch die Bildung einer "Blindenwohlfahrtskammer", in welcher die Selbsthilfeorganisationen der Kriegs- und Zivilblinden, der Deutsche Blindenlehrerverein und der Verband der deutschen Fürsorgevereinigungen für Blinde vertreten waren. Stattdessen wurden Netzwerke mit anderen Organisationen und Einrichtungen geknüpft, die vor allem bei der Verfolgung politischer Ziele eine große Rolle spielen. Die Zusammenarbeit geschah und geschieht nunmehr durch:

  • die Kooperation mit Partnern in themenbezogenen Arbeitskreisen, zum Beispiel für Bildung und Beruf, für Rechtsfragen, für Hilfsmittelfragen und für den Bereich Mobilität,
  • die Aufnahme anderer Organisationen als korporative Mitglieder, die Mitgliedschaft in Spitzenorganisationen wie den Landes- und Bundesarbeitsgemeinschaften SELBSTHILFE von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen,
  • die Mitgliedschaft in den Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege auf Landes- und Bundesebene und
  • die Beteiligung an Einrichtungen wie Berufsbildungs- und Berufsförderungswerken für blinde und sehbehinderte Rehabilitanden, Werkstätten für behinderte Menschen und Blindenhörbüchereien.

Den Veränderungen auf internationaler Ebene entsprach die Gründung der Weltblindenunion und der Europäischen Blindenunion im Jahre 1984. Infolge der politischen Entwicklung in der Europäischen Union verdient die Europäische Blindenunion besondere Aufmerksamkeit.

Der wirtschaftliche Aufschwung in der Bundesrepublik Deutschland war ab der Rentenreform von 1957 von einer Sozialgesetzgebung begleitet, welche breiten Bevölkerungskreisen die Teilhabe am steigenden Wohlstand ermöglichte. Sie sorgte für die weitgehende Absicherung gegen Lebensrisiken wie Krankheit, Invalidität, Arbeitslosigkeit, Pflegebedürftigkeit und Alter. Mit Bezug auf behinderte Menschen führte die Sozialpolitik zu einem Paradigmenwechsel: Für die Rehabilitation und die Teilhabe am Arbeitsleben und am Leben in der Gemeinschaft wird nicht mehr auf die Ursache der Behinderung, sondern auf die Auswirkung abgestellt. Diese Entwicklung setzte mit dem Schwerbehindertengesetz vom 29. April 1974 ein. Die Beschäftigungspflicht und der Schutz am Arbeitsplatz sowie die Leistungen zur Förderung der beruflichen Eingliederung kamen nunmehr allen schwerbehinderten Menschen zugute.

Weitere Meilensteine auf diesem Weg waren das Sozialgesetzbuch  –  beginnend mit SGB I (Allgemeiner Teil) vom 11. Dezember 1975, fortgeführt durch SGB IX (Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen) vom 19. Juli 2001 und SGB XII (Sozialhilfe) vom 27. Dezember 2003 -, die Einführung des Diskriminierungsverbotes in Art. 3 Abs. 3 S. 2 Grundgesetz vom 27. Oktober 1994, das Behindertengleichstellungsgesetz des Bundes vom 27. April 2002 und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) vom 14. August 2006. Insgesamt ist das eine beeindruckende Entwicklung, auf die die Blindenselbsthilfeorganisationen mit all ihren Kräften Einfluss genommen haben.

Richtschnur für die Wirtschafts- und Sozialpolitik war die soziale Marktwirtschaft. In den 1980er Jahren führten Haushaltsprobleme zu Einschränkungen von Sozialleistungen. Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks kam es zu einer gravierenden Änderung der politischen Situation, die 1990 die Wiedervereinigung Deutschlands ermöglichte. Diese brachte unvermeidlich große Belastungen mit sich: Die Zahl der Arbeitslosen stieg zeitweise auf über fünf Millionen an. Hervorzuheben ist, dass nach der Wiedervereinigung die Blindenselbsthilfeorganisationen in den "neuen" und "alten" Bundesländern unter dem Dach des DBSV rasch zusammengewachsen sind. Auf internationaler Ebene hatten sich schon seit 1972 zahlreiche persönliche Kontakte zwischen Vertretern der Selbsthilfe der DDR und der BRD entwickelt.

Die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe steht weiterhin vor großen Herausforderungen, insbesondere in den Bereichen Schulbildung, Teilhabe am Arbeitsleben, Zugang zu Informationen und Literatur, Mobilität, Bewältigung des Alltags und Blindengeld. Hier müssen wir uns mit allen Kräften für eine Weiterentwicklung einsetzen, unsere Interessen wahren und uns gegen den Abbau von Sozialrechten wehren. Dabei kann die von der UN Ende 2006 verabschiedete und in Deutschland im März 2009 in Kraft getretene Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen hilfreich sein.

Dr. Herbert Demmel
Ehrenmitglied des DBSV, von 1971 bis 1986 Vorstandsmitglied des DBV (von 1977 bis 1986 stellvertretender Vorsitzender), von 1967 bis 1991 Landesgeschäftsführer des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes  


Dazu ein Bild: War als erster Vorsitzender am Start des DBV beteiligt: Friedrich Paul (1903-1967) aus Bayern

Meldungen:

8. Deutscher Hörfilmpreis 2010

Der DBSV wird im März 2010 in Berlin den 8. Deutschen Hörfilmpreis verleihen. Die Veranstaltung unter Schirmherrschaft der Schauspielerin Christine Neubauer wird im Atrium der Deutschen Bank stattfinden. Der DBSV ruft auf, Vorschläge für den Wettbewerb einzureichen. Für die Auszeichnung kommen sowohl Initiativen und Projekte in Frage, die auf besondere Weise zur Verbreitung und Weiterentwicklung der Audiodeskription beitragen, als auch besonders gelungene Hörfilmproduktionen.

Einsendungen bis 20. November an den
DBSV, Reiner Delgado
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Tel.: 030 / 28 53 87-240
E-Mail: r.delgado@dbsv.org
www.deutscher-hoerfilmpreis.de

Silbernes Jubiläum der Weltblindenunion

Vor 25 Jahren wurde die Weltblindenunion (WBU) in Riad, Saudi-Arabien, gegründet. Bis 1984 gab es zwei große internationale Organisationen, die sich um das Wohl blinder Menschen kümmerten: den Weltrat für Blindenwohlfahrt (WCWB) und die internationale Blindenföderation (IFB). Für die internationale Blindenselbsthilfe war diese Situation unbefriedigend. Denn die Organisationen verfolgten zum Teil unterschiedliche politische Strategien, und die parallelen Strukturen zogen eine Verschwendung personeller und wirtschaftlicher Kapazitäten nach sich. So reifte allmählich der Wunsch nach Vereinigung beider Organisationen. Nachdem erste Vorstöße hierzu fehlgeschlagen waren, setzten die Exekutivkomitees des WCWB und der IFB schließlich eine gemeinsame Arbeitsgruppe ein, die einen Satzungsentwurf erstellen sollte. Mit dessen Annahme am 26. Oktober 1984 war der Grundstein für die Weltblindenunion gelegt.

Die WBU vertritt heute die Interessen von etwa 180 Millionen Menschen in 158 Ländern. Ihre Ziele sind der umfassende Schutz und die Förderung der Rechte blinder und sehbehinderter Menschen. Die WBU gliedert sich in sechs Regionalunionen mit eigenen Satzungen, darunter die Europäische Blindenunion. Als Organisation mit beratendem Status bei der UNO wirkte die WBU maßgeblich bei den Verhandlungen zur Schaffung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen mit. Aus der aktuellen Arbeit sind zwei Projekte besonders hervorzuheben: Die WBU bemüht sich zum einen bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) um einen Vertrag, der den Zugang für blinde und sehbehinderte Menschen zu urheberrechtlich geschützten Werken verbessert, und verhandelt zum anderen mit der Weltpostunion über eine Aktualisierung der Regelungen für internationale Blindensendungen.

Hans Kaltwasser
Referent des DBSV für internationale Zusammenarbeit  

Geschäftsführer treffen sich in Kassel

Zur alljährlichen Geschäftsführerkonferenz treffen sich die Leiter der DBSV-Landesvereine am 1. Oktober in Kassel. Auf der Tagesordnung der fünfstündigen Sitzung unter der Leitung von DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke stehen Themen wie der Start der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen", Erfahrungen mit dem DBSV-Beratungshandbuch, die Umsetzung des Projekts DBSV-Inform und Möglichkeiten der gemeinsamen Mittelbeschaffung.

DBSV-Inform: Erste Redakteurskonferenz soll Netzwerk schaffen

DBSV-Inform wächst und wächst. Inzwischen sind es 15 Landesvereine, die ihre Vereinsnachrichten auf der gemeinsamen DAISY-CD veröffentlichen. Der letzte Neuzugang ist der Blinden- und Sehbehindertenverein Bremen. Nach eineinhalb Jahren Projektlaufzeit läuft die organisatorische Zusammenarbeit rund. Aber wo soll es inhaltlich hingehen? Wie können die Publikationen zusammenwachsen? Wie kann ein gemeinsames Medium mit eigenem Profil entstehen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der ersten Redakteurskonferenz im Rahmen von DBSV-Inform, die vom 16. bis 17. Oktober in Hannover stattfindet. Neben dem Erfahrungsaustausch ist die Gründung eines Redaktionsnetzwerks das wichtigste Ziel der Tagung.

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen:

  • Verein zur Förderung der Blindenbildung e.V. (VzFB): 5% auf alle Hilfsmittel und Bücher
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ): 5% auf alle Produkte
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB): 5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV): "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 35 Euro statt 40 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)
  • Dussmann das KulturKaufhaus, Berlin: 10% auf Hörbücher und Hörspiele
  • SUS ® Franchise GmbH: 10% auf Dienstleistungen im Rahmen des Umzugsservice
  • NH-Hotels: Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • MANRA Limited: Nachlässe auf Mobilfunktarife und Datentarife für unterwegs sowie Rabatte auf ausgewählte Handys

Die Angebote werden ständig erweitert.

Aktuelle Informationen in der "Gegenwart".

Außerdem haben viele Landesvereine zusätzliche Rabattaktionen mit ihren Partnern vor Ort vereinbart.

Mitgliedschaft lohnt sich!


Nähere Informationen beim
DBSV
Tel.: 030 / 28 53 87-190
sowie im Internet unter
www.dbsv.org/dbsv-karte

Thema: Barrierefrei informieren

"Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden", so steht es im Grundgesetz. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Nach wie vor stehen Barrieren im Weg und machen behinderten Menschen das Leben schwer  –  nicht nur in öffentlichen Gebäuden oder Verkehrsmitteln, bei Haushaltsgeräten oder Automaten, sondern gerade auch beim Zugang zu Informationen.

Die "Gegenwart" fragt in ihrem Themenschwerpunkt nach dem aktuellen Projekt von BIK (barrierefrei informieren und kommunizieren), bei dem es um die barrierefreie Gestaltung innerbetrieblicher Informationstechnik und damit um die Sicherung von Arbeitsplätzen für behinderte Menschen geht. Ein anderer Aspekt ist die barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten in der öffentlichen Verwaltung: Wie der gesetzliche Anspruch in die Wirklichkeit umgesetzt wird, war in Nordrhein-Westfalen Thema eines Modellprojekts. Und schließlich gibt die "Gegenwart" einen Überblick über die ersten Projekte des Bundeskompetenzzentrums Barrierefreiheit, das in diesem Jahr seine Arbeit aufgenommen hat.

Aufbruch in eine neue Ära der Behindertenpolitik

Mit dem Behindertengleichstellungsgesetz hat das Wort "Barrierefreiheit" Einzug in die Gesetzgebung gehalten  –  und damit auch der Anspruch behinderter Menschen auf gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Ein Blick auf die rechtlichen Grundlagen, die in vielen Punkten die Forderungen der UN-Behindertenrechtskonvention vorwegnehmen.


Zehn Jahre ist es jetzt her, dass mit dem Landesgleichberechtigungsgesetz (LGBG) des Landes Berlin ein Paradigmenwechsel in der deutschen Behindertenpolitik manifest wurde. Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes am 17. Mai 1999 setzte sich zunächst mit Wirkung für ein einzelnes Bundesland der Wunsch durch, das auf Fürsorge ausgerichtete System sozialer Sicherung durch ein Konzept der selbstbestimmten Teilhabe behinderter Menschen zu ersetzen. In § 2 Abs. 2 des Gesetzes heißt es: "Der Gesetzgeber und der Senat wirken darauf hin, dass Menschen mit Behinderung die Entfaltung ihrer Persönlichkeit, die gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft, die Teilnahme am Erwerbsleben und die selbstbestimmte Lebensführung ermöglicht werden." Aus der Pflicht des Staates, sich behütend und versorgend vermeintlich schwächerer Mitglieder der Gesellschaft anzunehmen, wurde das Recht der Menschen mit Behinderung, als gleichberechtigte Mitglieder ihre Angelegenheiten selbst zu regeln und ihr Leben eigenständig zu gestalten.

Obwohl dieses Recht letztlich nur als Anspruch auf Hilfe bei der Überwindung von Barrieren konkretisiert werden kann, kommt das Wort "Barrierefreiheit" in der ursprünglichen Fassung des Gesetzes noch nicht vor. Die Barrierefreiheit erhielt erst drei Jahre später, am 1. Mai 2002, mit Inkrafttreten des Behindertengleichstellungsgesetzes des Bundes (BGG) eine erste Legaldefinition. Laut § 4 sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie andere gestaltete Lebensbereiche barrierefrei, "wenn sie für behinderte Menschen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind".

Auch das BGG fußt also auf der veränderten Grundvorstellung vom Umgang mit Behinderungen und führt den Gedanken einer ethischen Verpflichtung zur Gleichbehandlung konsequent fort, indem es die umfassende Beseitigung räumlicher Barrieren ebenso fordert wie die Überwindung von Barrieren in der Kommunikation. Die selbstständige Wahrnehmung aller Rechte im Verwaltungsverfahren durch sinnesbehinderte Menschen und die Verwendung einer leicht verständlichen Sprache auch in den elektronischen Informationsmedien werden hier erstmals berücksichtigt. Auch das uneingeschränkte Wahlrecht von Menschen mit Behinderungen leitet sich hier ab  –  ein Anspruch, der gerade in diesem Jahr häufig in die Praxis umgesetzt werden kann.

Mittlerweile haben alle Bundesländer entsprechende Gesetze erlassen. Sie orientieren sich an dem Bundesgleichstellungsgesetz und legen einen einheitlichen Behinderungsbegriff zu Grunde, weisen aber auch Unterschiede auf. So ist der Begriff der Barrierefreiheit im BGG NRW deutlich weiter gefasst als im BGG des Bundes, das weder die Auffindbarkeit der gestalteten Lebensbereiche noch die Zulässigkeit der Nutzung persönlicher Hilfsmittel festschreibt. Letztlich haben diese Gesetze aber alle das Ziel, das inzwischen allgemein anerkannte Recht auf Teilhabe umzusetzen, das Menschen mit und ohne Behinderungen die gleiche Lebensqualität ermöglicht.

Johannes Willenberg
Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen  

"Barrierefreiheit ist eine Frage der Unternehmenskultur"

Barrierefrei informieren und kommunizieren  –  dafür steht BIK. Und nimmt in seiner dritten Projektphase die innerbetriebliche Informationstechnik ins Visier. Denn barrierefreie Arbeitsplätze sind sichere Arbeitsplätze. Ein Interview mit BIK-Projektkoordinator Karsten Warnke über Klinkenputzen, Überzeugungsarbeit in Betrieben, verschleierte Kostenargumente und die Vergänglichkeit von Verordnungen.


Herr Warnke, seit gut einem Jahr geht BIK mit dem Projekt BIK@work und öffentliche Verwaltungen. Dabei ist das Ziel, innerbetriebliche Informationstechnik barrierefrei zu gestalten. Wie ist die Motivation für dieses Projekt? Oder konkreter: Was haben BIK@work und berufliche Teilhabe von blinden und sehbehinderten Menschen miteinander zu tun?

Karsten Warnke: Wir haben schon in den Vorprojekten festgestellt, dass berufliche Teilhabe nicht nur davon abhängt, wie gut Internetangebote wie zum Beispiel das der Arbeitsagentur zu erreichen sind, sondern auch davon, was direkt am Arbeitsplatz passiert. Wir waren auch mit BIK II in Betrieben und sind dort auf das Problem unzugänglicher Webseiten gestoßen. Das Intranet ist ja die gleiche Technologie wie das Internet und insofern war es naheliegend zu sagen: Jetzt gehen wir mit unserem Know-how an die konkreten Arbeitsplätze.


Ich gehe mal davon aus, dass Sie auf der Entscheiderseite nicht immer auf offene Ohren stoßen. Wie reagieren Sie, wenn ein Geschäftsführer sagt: Bleibt mir nur fern, das ist alles viel zu teuer?

Das Kostenargument kommt immer etwas verschleiert. Da sagt man eher: Wir haben ein System, das lässt sich nicht so leicht umstellen. Oder: Wir haben gerade eine neue Anwendung eingekauft. Man darf sich das auch nicht so vorstellen, dass wir mit dem Vorstandsvorsitzenden eines großen Konzerns ins Gespräch kommen. Es kann sein, dass wir schon bei der EDV-Abteilung, die in Unternehmen sehr mächtig sein kann, oder bei der Unternehmenskommunikation gegen die Wand laufen. Dann können wir uns über Kostenaspekte unterhalten, wie wir wollen, das funktioniert nicht. Wenn aber eine gewisse Bereitschaft da ist, dann greifen unsere Kostenargumente. Denn ein barrierefreies Intranet bedeutet immer auch ein pflegeleichtes Intranet, bedeutet vielleicht in der Anschaffung mehr Ausgaben, aber im Dauerbetrieb wird es günstiger.


Gehen Sie regelrecht Klinken putzen oder haben Sie eine Liste von Unternehmen, wo Sie auf jeden Fall einen Fuß in die Tür kriegen wollen?

Wir wollen möglichst in Unternehmen kommen, die deutschlandweit agieren, die eine bestimmte Größe haben, ob das nun öffentliche Verwaltung oder private Wirtschaft ist, weil unsere Arbeit schwerbehinderten Menschen in einer größeren Zahl zugute kommen soll. Wir haben einen Mitarbeiter, der von Haus aus Unternehmensberater ist. Der weiß, wie man Telefonakquise macht und wie man aus Kontakten qualifizierte Kontakte macht. Nach der Akquise gehen wir im nächsten Schritt in die Betriebe hinein und führen Gespräche, entweder mit dem Arbeitgeberbeauftragten für die Belange behinderter Menschen, mit der Schwerbehindertenvertretung oder Personal- und Betriebsräten, um alle Akteure an einen Tisch zu bekommen.


Welche Dienstleistungen gehören ganz konkret zu BIK@work  –  sowohl auf der psychosozialen als auch auf der technischen Ebene?

Unsere Dienstleistungen folgen einem Prozess, der sich daraus ergibt, dass man IT-Anwendungen plant und entwickelt und auch Redaktionssysteme und die Arbeit von Agenturen einkauft. Wobei wir am liebsten schon dabei sind, bevor dieser Prozess beginnt. Als erstes haben wir die Sensibilisierungsphase: Wir machen die Entscheider, die Entwickler, die zukünftigen Redakteure, die Interessenvertretung mit dem Thema vertraut. Wie arbeiten schwerbehinderte Menschen, insbesondere Blinde und Sehbehinderte, mit Computern? Was können Hilfsmittel leisten? Und wo müssen bestimmte Zugänglichkeitsanforderungen eingehalten werden? Dann gibt es die ersten Vorlagen, die so genannten Templates, die wir schon mit unseren BITV-Tests testen können. Wenn sich dabei herausstellt, dass es zu viele Barrieren gibt, bieten wir den Entwicklern Workshops an. Dann schulen wir die Onlineredakteure, damit sie wissen, warum sie sich plötzlich Alternativtexte für Bilder und Grafiken ausdenken sollen und wie sie zum Beispiel PDF-Dokumente barrierefrei gestalten können. Und wir machen eine Endabnahme, indem wir einen abschließenden Test durchführen. Diese Dienstleistungen sind alle projektfinanziert. Die eigentliche Programmierung müssen die Firmen natürlich bezahlen, aber unser Know-how und die Qualitätssicherung werden aus Mitteln der Ausgleichsabgabe bezahlt.


Sie haben eben schon das zweite Projektmodul BITV-Tests angesprochen. Wie gestaltet sich das Zusammenspiel mit BIK@work BIKwork? Das ist ja ein ganz wesentlicher Aspekt, gerade unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit ...

Das Projekt ist aufgeteilt in zwei Module, die eng miteinander verzahnt sind. Das eine ist die Testentwicklung, die bei der Firma DIAS in Hamburg konzentriert ist, das andere liegt in der Verantwortung der Blinden- und Sehbehindertenverbände, das ist das Modul der betrieblichen BITV-Umsetzung. Was die BITV ist, dazu kommen wir ja später noch. Wir haben im Rahmen der Vorprojekte 52 Prüfschritte entwickelt, damit unsere Experten testen können, ob es Barrieren gibt und wenn ja, warum. Das ist das BITV-Testverfahren, ein anerkanntes und in Deutschland einmaliges Testverfahren, das unter anderem von Bundes- und Landesministerien empfohlen wird und inzwischen auch Aufnahme in Ausschreibungen findet, wenn zum Beispiel Leistungen von Webagenturen eingekauft werden.


Mit welchen Unternehmen oder Verwaltungen kooperieren Sie im Moment?

Es ist immer schwierig, Ross und Reiter zu nennen, weil die Unternehmen nicht unbedingt betriebsinterne Informationen an die Öffentlichkeit geben möchten. Aber wir haben mit so großen Konzernen wie der Deutschen Post World Net und der Deutschen Bahn zu tun. Wir haben mit einigen Kommunen zu tun und zum Beispiel mit der Stadt Köln einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Allerdings befinden wir uns noch in der Akquirierungsphase. Wir haben uns vorgenommen, eine bestimmte Anzahl an so genannten Leuchttürmen zu gewinnen  –  in dem Sinne, dass wir Entwicklungsprozesse hin zum barrierefreien Intranet exemplarisch begleiten und diese publik machen, damit diese Leuchttürme auf andere Unternehmen ausstrahlen können.


Wir hatten eben schon von der BITV gesprochen. Dahinter verbirgt sich das Wortungetüm Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung. Was ist darin geregelt?

Darin sind die Zugänglichkeitsanforderungen für die Webgestaltung verankert. Das ist im Grunde genommen die deutsche Fassung der internationalen Vorgaben, die aufgrund einer EU-Vorgabe in den EU-Ländern in das entsprechende Landesrecht umgesetzt werden müssen. Allerdings gilt die BITV nur für die Bundesdienststellen und sie betrifft nur das Internet, nicht das Intranet. Es geht also um die Darstellung der Verwaltung nach außen im World Wide Web. Das ist eine Verordnung nach dem Behindertengleichstellungsgesetz. Dann gibt es noch die Landesbehindertengleichstellungsgesetze. Die meisten Bundesländer haben auch eine eigene BITV, die für die Internetseitengestaltung der Landesbehörden und -dienststellen gelten. Für die Privatunternehmen als Internetanbieter gibt es keine Vorschriften. Da können die Verbände behinderter Menschen Zielvereinbarungen abschließen  –  das ist aber auf freiwilliger Basis. Und die BITV ist auch keine Vorgabe für die Arbeitsplatzgestaltung. Die Arbeitgeber müssen sich ja nach dem Sozialgesetzbuch IX richten, das vorschreibt, dass Arbeitsstätten, Arbeitsumfeld und Arbeitsplätze behindertengerecht gestaltet werden müssen. Und zur Arbeitsstätte gehört eben auch die IT-Infrastruktur. Daher sagen wir, dass wir mit den Vorgaben der BITV das Intranet zugunsten schwerbehinderter Mitarbeiter barrierefrei umgestalten können.


Derzeit wird die BITV überarbeitet. In diesem Prozess sind Sie als Vertreter der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe involviert ...

Das internationale World Wide Web-Consortium hat sich seit Jahren mit neuen Anforderungen auseinander gesetzt, die plattformunabhängig sein sollen. Es soll egal sein, ob ich das Internet oder eine nicht webbasierte Anwendung vor mir habe. Sie sollen allgemeiner gefasst sein und dementsprechend müssen jetzt auch die deutschsprachigen Anforderungen in der BITV angepasst werden. Das ist nicht nur eine Übersetzungsarbeit. Da steckt zum Beispiel auch das Interesse gehörloser Menschen dahinter. Das heißt, dass die Bundesministerien in Zukunft ihre Inhalte in Gebärdensprache zusammenfassen müssen. Und wir wollen, dass Menschen mit Lernbeeinträchtigung einen Nutzen von öffentlich zugänglichen Internetseiten haben, indem die Inhalte in einfacher Sprache dargestellt werden.


Zum Abschluss: Können Sie schon etwas über Pläne für die Zeit nach BIK@work verraten? Denn ich habe das Gefühl, dass Sie sich mit Ihrer Arbeit nicht ganz so schnell überflüssig machen ...

Wir haben jetzt den Schwerpunkt Intranet. Wir erleben aber, dass andere IT-Anwendungen, die nicht webbasiert sind  –  und das ist immer noch der größte Teil  –  viel mehr Barrieren mit sich bringen und damit auch Arbeitsplatzrisiken, insbesondere, wenn es neue Versionen gibt. Dann stellt sich immer wieder die Frage, ob das im Nachhinein zugänglich gemacht werden kann. Ein Arbeitgeber will auch nicht ein halbes Jahr warten, bis ein Schwerbehinderter die neue Technik beherrscht oder vielleicht nur zum Teil beherrscht. Dagegen setzen wir unseren Ansatz von Barrierefreiheit: Die Zugänglichkeit muss von Anfang an mit gedacht und mit eingeplant werden. Es ist aber nicht nur die Barrierefreiheit, die wir durchsetzen müssen. Im Grunde genommen ist es eine kulturelle Frage, eine Änderung der Unternehmenskultur. Die ganze Belegschaft, vom Management bis ins kleinste Glied, muss Barrierefreiheit mit denken und mit leben.


Dieses Gespräch führte Irene Klein.

(Originalton auf der DAISY- und Kassettenausgabe der "Gegenwart")


Dazu ein Bild: "Die Zugänglichkeit muss von Anfang an mit gedacht und mit eingeplant werden", so Karsten Warnke, BIK-Projektkoordinator


Kurzinfo: BIK  –  kurz und knapp

BIK steht für "barrierefrei informieren und kommunizieren". Bei BIK geht es darum, Internet- und Intranetangebote besser zugänglich zu machen und so die Arbeitsplatzchancen behinderter Menschen zu verbessern. BIK existiert seit 2002 und befindet sich aktuell in der dritten Projektphase, in der die Umsetzung der Barrierefreiheit in Betrieben und Verwaltungen im Mittelpunkt steht.

BIK ist ein Gemeinschaftsprojekt der Blinden- und Sehbehindertenverbände DBSV und DVBS sowie der DIAS GmbH und wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert.

Kontakt:
BIK
Tel.: 040 / 53 05 00 39
E-Mail: kontakt@bik-online.info
www.bik-online.info

Umdenken am Arbeitsplatz  –  Barrierefreiheit ist für alle da!

Ein Tag wie jeder andere ...

Der Montag begann ganz entspannt: Der Chef war aus dem Urlaub zurückgekehrt und hatte das Frühstück ausgegeben. Erst danach war Klara F. an ihren Schreibtisch gegangen, um den Computer anzuschalten. Aber schon die ungewohnt lange Startprozedur signalisierte nichts Gutes. Was ihre Kollegen längst wussten: Es wurde über das Unternehmensnetzwerk automatisch ein Programm-Update installiert. Weil Klaras Computer erst nach dem Start von MS-Windows zu sprechen beginnt, muss sie sich eben gedulden und abwarten, was passiert.

Es ist nicht das erste Mal, dass nach dem Start ihres Buchhaltungsprogramms der Screenreader seine "Mitarbeit" verweigert. In solchen Fällen muss ein Entwickler der Hilfsmittelfirma kommen und den Screenreader erneut an das Programm anpassen. Nicht immer gelingt dies, so dass schon mal die Kollegen einspringen und einige Buchungen durchführen müssen.

Wie kann so etwas geschehen? Während die Anwendungen des Office-Pakets von Microsoft für Screenreader mit Braillezeile und Sprachausgabe und für Vergrößerungsprogramme weitgehend zugänglich sind, können viele Programme, die für spezielle Aufgaben am Arbeitsplatz beschafft werden, nicht ohne größeren Programmieraufwand von blinden und sehbehinderten Arbeitnehmern genutzt werden. Das bedeutet immer wieder: Warten auf neue Anpassungen und zusätzliche Hilfsmittelschulungen.


Der andere Weg: Barrierefreiheit

Damit dies anders wird, beraten die Projektmitarbeiter von BIK@work Arbeitgeber, Betriebs- und Personalräte sowie Schwerbehindertenvertretungen bei der barrierefreien Gestaltung von betriebsinternen Intranetangeboten und Webanwendungen. Dabei stützen sie sich auf den Begriff der Barrierefreiheit des Behindertengleichstellungsgesetzes, der davon ausgeht, dass Systeme der Informationsverarbeitung "für behinderte Menschen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar" sein sollen.

Zwar ist die Nutzung eines Hilfsmittels sicherlich nicht die "allgemein übliche Weise" der Computerarbeit, doch geht es im Kern darum, keine "alternativen" Webseiten und Computerprogramme für behinderte Nutzer einzusetzen. Der Zugang soll also nicht durch die "Hintertür" oder mit Hilfe einer Arbeitsassistenz erfolgen. Für nichtbehinderte Nutzer sind barrierefrei gestaltete Webseiten und -anwendungen weder visuell noch funktionell eingeschränkt. Im Gegenteil: Sie sind in der Regel sehr nutzerfreundlich und für den Anbieter  –  in diesem Fall den Arbeitgeber  –  auf Dauer sogar kostengünstiger.


Auf "Augenhöhe" miteinander kommunizieren

Barrierefreie Informationstechnik soll einen Beitrag dazu leisten, dass schwerbehinderte Arbeitnehmer flexibler eingesetzt und deren Arbeitsplätze sicherer werden. Es geht darum, dass sie "auf Augenhöhe" mit ihren nichtbehinderten Kollegen kommunizieren können. Intranets eröffnen die Chance, dass allen Beschäftigten die gesamte Vielfalt der Unternehmenskommunikation zur Verfügung steht. Die Teilhabe aller ist allerdings nur dann gewährleistet, wenn abrufbare oder per E-Mail versandte elektronische Dokumente für blinde und sehbehinderte Menschen lesbare Textinformationen enthalten. Deshalb schult BIK nicht nur Web-Entwickler, sondern auch Onlineredakteure und andere Mitarbeiter, die Dokumente mit wichtigen Informationen oder Lehrinhalten erstellen.


Barrierefreiheit braucht Kompetenz

Bereits 2002 hat BIK begonnen, ein aufeinander abgestimmtes Dienstleistungsangebot für Internetanbieter, Entwickler, Webagenturen und nun auch für Arbeitgeber aufzubauen.

Die BIK-Meilensteine von 2002 bis 2008 waren:

  • Nach Erlass der BITV (Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung) Sensibilisierung von Anbietern und Webdesignern für ein barrierefreies Internet
  • Aufbau von BIK-Beratungsstellen bei den DBSV-Landesvereinen, von Test- und Schulungsangeboten für Anbieter, Entwickler und Onlineredakteure
  • Entwicklung des BITV-Tests www.bitvtest.de
  • Förderung der BITV des Bundes und der Länder durch Tests der Woche und Vergleichstests, unter anderem von Ministerien
  • Einführung der 95plus-Referenz-Liste von Webagenturen, die beweisen, dass attraktive Internetangebote auch barrierefrei sein können
  • Mitwirkung an der BITV-Novellierung, an Fachbeiräten und Normierungen

Außerdem bietet BIK Mitgliedern der DBSV-Bürofachgruppen Seminare an und baut derzeit ein Netzwerk aus "Beauftragten für barrierefreie Informationstechnik" in den Landesvereinen auf.

Wenn auch Ihr Arbeitgeber Partner und "Leuchtturm" im Projekt BIK@work werden soll, dann nehmen Sie Kontakt auf:

BIK
Tel.: 040 / 53 05 00 39
E-Mail: kontakt@bik-online.info
www.bik-online.info

Karsten Warnke
ist Diplom-Soziologe und Projektkoordinator von BIK  


Dazu ein Bild: Barrierefreie Arbeitsplätze stoßen bei Updates und Neuinstallationen von Programmen immer wieder auf Barrieren

Barrierefreie Dokumente  –  verordneter Fortschritt oder ethischer Wandel?

Gleichberechtigte Teilhabe im Praxistest: Wie wird der rechtliche Anspruch auf barrierefreie Dokumente umgesetzt? Der Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen hat ein dreijähriges Projekt durchgeführt und kommt zu dem Ergebnis: In den Behörden lässt sich einiges bewegen  –  vorausgesetzt, man beweist langen Atem.


Teilhabe durch Verordnung

Ob Steuerbescheid oder amtliches Schreiben: Seit 2004 haben blinde und sehbehinderte Menschen in Nordrhein-Westfalen Anspruch darauf, dass ihnen die öffentliche Verwaltung ihre Dokumente barrierefrei zugänglich macht. So steht es in § 9 des Behindertengleichstellungsgesetzes NRW, die Einzelheiten regelt die Verordnung Barrierefreie Dokumente. Die Behörde kann Dokumente in Blindenschrift übertragen, auf einen Tonträger aufsprechen, sie als elektronische Dokumente für den PC versenden oder dem Empfänger vorlesen. Entscheidend ist, welche Hilfestellung im Einzelfall sinnvoll ist. Oft sind aber die verpflichteten Behörden nicht in der Lage, diese Dokumente herzustellen, weil sie nicht über das entsprechende Know-how und die nötige technische Ausstattung verfügen.

Zwischen 2005 und 2008 setzte der Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen (BSVW) für das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW das bislang in Deutschland einzigartige Projekt "Barrierefreie Dokumente" um. In drei Phasen wurden zunächst sowohl Verwaltungsträger als auch blinde und sehbehinderte Menschen mit Anspruch auf barrierefreie Dokumente befragt, um den Bedarf an barrierefreien Dokumenten und den Grad ihrer Umsetzung zu ermitteln. Anschließend wurden Mitarbeiter der Behörden in der Erstellung barrierefreier Dokumente geschult.

Die Ergebnisse dieses Modellprojekts sind nicht zuletzt für die Politik von Interesse. Denn nicht nur Gesetze wie das Behindertengleichstellungsgesetz, sondern auch die ergänzenden Verordnungen unterliegen entsprechend den Gepflogenheiten der Gesetzgeber einer meist fünfjährigen Bewährungszeit, nach deren Ablauf über den Fortbestand der Regelungen befunden wird. Deshalb haben sich die Ministerien in den vergangenen Monaten auch von der Selbsthilfe zu den Erfahrungen berichten lassen, die mit den Regelungen gemacht wurden.


Vitalisierung durch Schulung

Es liegt auf der Hand, dass der durch die Behindertengleichstellungsgesetze ausgelöste Paradigmenwechsel vom Fürsorgekonzept des Staates zur gleichberechtigten Teilhabe jedes einzelnen in der Öffentlichkeit noch nicht vollzogen ist. Es handelt sich eher (noch) um ein Umdenken innerhalb der Behindertenbewegung als um einen breiten gesellschaftlich ethischen Wandel.

Aus den im Rahmen des nordrhein-westfälischen Projekts gesammelten Fakten und Erfahrungen ergeben sich einige Erkenntnisse, die auch über die Landesgrenzen hinaus von Interesse sein dürften:

  1. Es fehlte in den Verwaltungen häufig an der Einsicht in die Notwendigkeit barrierefreier Dokumente.
    Besonders die umfassende und erlebnisorientierte Einführung der Schulungsteilnehmer in die Fragen: "Wie nehmen blinde und sehbehinderte Menschen ihre Umwelt wahr?" und "Warum sind barrierefreie Dokumente wichtig?" wurde als besonders gut und hilfreich bewertet. Fast alle Verwaltungsmitarbeiter hatten zuvor keine Vorstellung von der Bedeutung solcher Dokumente für die Empfänger.
  2. Vor Beginn der Schulungen war der Grad der Umsetzung äußerst gering.
    Anderthalb Jahre nach Inkrafttreten der Verordnung Barrierefreie Dokumente (VBD) hatten erst 28,2 Prozent der befragten öffentlichen Stellen damit begonnen, die Erstellung barrierefreier Dokumente vorzubereiten.
  3. Fast alle Schulungsteilnehmer hielten ein praktisches Verständnis der VBD für erheblich arbeitsrelevant.
    Insgesamt wurden etwa 800 Mitarbeiter aus 94 öffentlichen Stellen geschult. 92 Prozent von ihnen gaben an, der Nutzen der Schulung sei für die berufliche Praxis "gut" oder "sehr gut". Die Schulung setzte sich detailliert mit der Frage auseinander, wie Mitarbeiter der Verwaltungen ihrer Verpflichtung gerecht werden können, barrierefreie Dokumente zur Verfügung zu stellen.

Dass eine fachkundige Betrachtung der VBD ausreicht, um Verwaltungsmitarbeiter zur verstärkten Auseinandersetzung mit diesem Thema zu bewegen, zeigt, wie wichtig die Verordnung dafür ist, dass blinde und sehbehinderte Menschen gleichberechtigt am öffentlichen Leben teilhaben können. Vor Inkrafttreten dieser Vorschrift war es ungleich schwieriger, in den Behörden Verständnis für das Bedürfnis nach barrierefreien Dokumenten zu wecken. Zusammen mit einer einführenden Schulung, wie sie das Projekt "Barrierefreie Dokumente" bietet, führen die Durchführungsverordnungen dazu, dass Mitarbeiter ein vertieftes Verständnis für die Situation blinder und sehbehinderter Menschen entwickeln können und faktisch in die Lage versetzt werden, der Zielsetzung der Behindertengleichstellungsgesetze gerecht zu werden.


Entwicklung durch Beharrlichkeit

Allerdings ist die durch die Behindertengleichstellungsgesetze und die Verordnungen ausgelöste Entwicklung bei weitem noch nicht abgeschlossen. Das Wissen um die Zusammenhänge der VBD in den Behörden sowie die Bereitschaft, den besonderen Belangen blinder und sehbehinderter Menschen insoweit Rechnung zu tragen, sind weiterhin entwicklungsfähig. Bedenkt man, dass in NRW nur 94 von 455 öffentlichen Bedarfsträgern die Möglichkeit kostenloser Inhouse-Schulungen genutzt haben, kann kaum davon gesprochen werden, dass die Maßgaben der VBD zu einem allgemein verbreiteten Standard geworden sind.

Umgekehrt machen noch immer viel zu wenige Menschen von ihrem Anspruch Gebrauch, so dass die Behörden sich nicht gezwungen sehen, Dokumente barrierefrei zu erstellen. Insbesondere Menschen, die neu von Sehbehinderung oder Blindheit betroffen sind, haben sich noch nicht mit der Thematik befasst und benötigen Informationen darüber, welche Möglichkeiten aufgrund der Behindertengleichstellungsgesetze bestehen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Durchführungsverordnungen der Länder in den vergangenen Jahren als wichtige Hilfestellungen bei der Umsetzung der Behindertengleichstellungsgesetze bewährt haben. Sie tragen dazu bei, das Verständnis für die Situation blinder und sehbehinderter Menschen und die daraus resultierenden Rechtsansprüche zu erhöhen. Eine kontinuierliche Vertiefung der konkreten Inhalte und Zielsetzungen hat das Potenzial, aus einer fortschrittlichen Gesetzgebung im Laufe der Zeit einen wirklichen ethischen Wandel hervorzubringen.

Da sich die Schulungen von Verwaltungsträgern im Rahmen des Projektes in der Überzeugungsarbeit als überaus hilfreich erwiesen haben, hat der BSVW mit Unterstützung des Sozialministeriums einen umfangreichen Abschlussbericht veröffentlicht, der nicht nur die vollständige statistische Erhebung enthält, sondern auch eine umfassende Darstellung der Schulungsinhalte. Das knapp 120 Seiten starke Handbuch ist deshalb als Anleitung zur Erstellung von barrierefreien Dokumenten oder als an die landesspezifischen Gegebenheiten anzupassender Leitfaden für Schulungen in anderen Bundesländern durchaus geeignet.

Interessenten können den Bericht beim BSVW kostenlos als Schwarzschriftdruck, DAISY-CD oder Word-Datei anfordern

Tel.: 02 31 / 55 75 90-0
E-Mail: info@bsvw.de

Klaus Hahn
Vorsitzender des Blinden- und Sehbehindertenvereins Westfalen und Mitglied des DBSV-Präsidiums  

Ziele vereinbaren  –  Barrieren abbauen

Das Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit nimmt seine Arbeit auf. Klemens Kruse, der neue Geschäftsführer, gibt einen Überblick über die ersten Projekte.


Schon im ersten Jahr seines Bestehens finanziert das Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit (BKB) mehrere Projekte, die helfen sollen, die Umwelt so zu gestalten, dass Menschen mit Behinderungen in gleicher Weise am gesellschaftlichen Leben teilhaben können wie Menschen ohne Behinderungen. Dann nämlich ist der öffentliche Lebensraum barrierefrei, hat keine äußeren Hürden  –  weder für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft, Hör- oder Sprachfähigkeit noch für Menschen mit Lernbehinderungen oder Beeinträchtigungen der Bewegungsmöglichkeit. Denn Barrierefreiheit umfasst alle Arten von Behinderungen.

Die Projekte, die das BKB fördert, sind Mittel zum Zweck. Sie können selbst die Barrierefreiheit nicht herstellen, aber sie ebnen den Weg zu Zielvereinbarungen. Das sind Verträge der Behindertenverbände mit Unternehmen oder Unternehmensverbänden, in denen verbindlich festgelegt wird, welche Anforderungen ein Betrieb erfüllen muss, um seine Produkte und Dienstleistungen barrierefrei zu gestalten. Anders als für den Bereich der öffentlichen Verwaltung, für den weitgehend zwingende gesetzliche Regelungen gelten, hat der Gesetzgeber die Umsetzung der Barrierefreiheit im Bereich der privaten Wirtschaft dem Abschluss solcher Zielvereinbarungen vorbehalten. Er setzt auf eine direkte Einigung zwischen Unternehmen und Menschen mit Behinderungen. Das BKB wird dazu beitragen, dass Barrierefreiheit in Unternehmen eine immer wichtigere Rolle spielt. So kann aus der Vision einer barrierefreien Umweltgestaltung Schritt für Schritt Realität werden.

Die ersten Projekte des BKB sind überwiegend unternehmensübergreifend, nehmen mit den Angeboten der Deutschen Bahn AG und der Deutschen Telekom AG aber auch zwei marktbeherrschende Unternehmen unter die Lupe. Vom Regionalverkehr und der Verkehrsraumgestaltung der Kommunen über Museen sowie Hotellerie und Gastronomie bis zu Internetdienstleistungen privater Unternehmen reicht das Spektrum. Als Beispiele werden im Anschluss an diesen Beitrag die Initiativen zu den Themen "Schulbücher" und "Denkmalschutz" vorgestellt. Das übergeordnete Ziel aller Projekte ist, den gegenwärtigen Stand der Umweltgestaltung zu untersuchen und daraus Mindestanforderungen der Barrierefreiheit abzuleiten, die bisher gesammelten Erfahrungen mit Zielvereinbarungen auszuwerten und Bedingungen für erfolgreiche Verhandlungen zu definieren sowie auch und gerade Menschen mit Behinderungen zu qualifizieren, damit sie den Unternehmen als gleichberechtigte Verhandlungspartner die Stirn bieten können.

Zukünftige Projekte können auch ganz anders aussehen. Das BKB ist weder auf die bisherige Wirkungsweise der Projekte noch auf die erwähnten Gegenstandsbereiche festgelegt und dankbar für weitere Anregungen. Vor allem ist es interessiert an Hinweisen, wo und warum Barrierefreiheit (noch) nicht funktioniert. Denn nicht Projekte sind das Ziel des BKB, sondern eine Umweltgestaltung, die Menschen mit Behinderungen gerecht wird. Das BKB wird daher nicht bei der Finanzierung von Projekten stehen bleiben, sondern sehr rasch das Gespräch mit Unternehmen und Unternehmensverbänden suchen, um auszuloten, welche Verbesserungen gemeinsam erreicht werden können.

Klemens Kruse
Geschäftsführer des Bundeskompetenzzentrums Barrierefreiheit  


Barrierefreie Schulbücher

Noch immer können viel zu wenige Kinder mit Behinderungen gemeinsam mit ihren gleichaltrigen Freunden in derselben Klasse lernen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen auch Lernmaterialien barrierefrei gestaltet sein. Das BKB finanziert ein Projekt für eine bundesweit verbesserte Versorgung blinder und sehbehinderter Schüler mit Schulbuchliteratur. Die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) untersucht, welchen Anforderungen diese Lernmaterialen genügen müssen und welche Lösungswege technisch gangbar sind. Die Ergebnisse werden abschließend in einem Kolloquium mit Vertretern der Schulbuchverlage diskutiert, um auch die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Lösungsansätze zu erörtern. Damit soll die Basis gelegt werden, um zu einer Zielvereinbarung zur Herstellung barrierefreier Lernmittel zu gelangen.


Denkmalschutz und Barrierefreiheit

Denkmäler  –  seien es Kirchen, alte Häuser oder Gartenanlagen  –  sind für Menschen mit Behinderungen oftmals nicht zugänglich und erfahrbar. Grund dafür ist die Annahme, man könne nicht barrierefrei (um)bauen, ohne den kulturellen Wert der alten Substanz zu beschädigen. Das dem nicht so ist, zeigen Erfahrungen aus dem Ausland sowie erste Initiativen in Deutschland. Um Denkmalschutz und Barrierefreiheit einander näher zu bringen, plant der Landesverband ISL Thüringen (Interessenvertretung selbstbestimmt Leben) eine umfassende Recherche, die die Aufbereitung der Ergebnisse für Denkmalschutzbehörden, Behindertenverbände sowie Behindertenbeauftragte und -beiräte mit einschließt. Auf dieser Grundlage sollen Zielvereinbarungen auch über die Grenzen von Thüringen hinaus ermöglicht werden.


Dazu zwei Bilder:

    • Will Barrierefreiheit auch in private Unternehmen bringen: BKB-Geschäftsführer Klemens Kruse
    • Gleiche Rechte in der Schule: Blinde Kinder sind auf Schulbücher in Punktschrift angewiesen

Kurzinfo: Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit

Um die Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes voranzutreiben  –  insbesondere im Bereich der Herstellung umfassender Barrierefreiheit -, haben 14 Sozial- und Behindertenverbände das BKB gegründet. Vorsitzender des Trägervereins ist DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke, seine Stellvertreterin ist Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales fördert die Arbeit des Kompetenzzentrums zunächst bis 2012.

Im August 2009 hat Klemens Kruse seine Arbeit als Geschäftsführer aufgenommen. Zuvor war der Jurist sieben Jahre lang für den Deutschen Journalisten-Verband Berlin (DJV Berlin) als Mitgliederbetreuer, Justiziar und kommissarischer Geschäftsführer tätig. Hier war er unter anderem für das Führen von Tarifverhandlungen zuständig. Diese Erfahrung soll er jetzt auch in die Verhandlungen mit Unternehmen zur Herstellung von Barrierefreiheit einbringen.

Kontakt:
Klemens Kruse, c/o DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Tel.: 030 / 28 53 87-160
E-Mail: k.kruse@dbsv.org
www.kompetenzzentrum-barrierefreiheit.de

In Kürze:

Reisen

Lesen, kochen oder moderieren lernen

  • 7.11.-14.11.: Im Kochkurs "Mediterrane Küche" lassen sich die Teilnehmer von der Sonne, den Gerüchen und dem Flair der Mittelmeerländer inspirieren
  • 8.11.-12.11.: Wie baut man eine Radiosendung? Und was macht eine gute Moderation aus?  –  Theoretisch und praktisch lernen im Radioseminar mit Chris Baumann
  • 7.11.-21.11.: Im Punktschrift-Grundkurs erlernen blinde oder sehbehinderte Menschen wieder das Lesen und Schreiben

Nähere Informationen beim
AURA-Hotel Saulgrub
Alte Römerstr. 41-43, 82442 Saulgrub
Tel.: 0 88 45 / 99-0
E-Mail: saulgrub@bbsb.org
www.aura-hotel.de

Wohltuendes in der dunklen Jahreszeit

Vom 8. bis 14. November dreht sich im AURA-Hotel Timmendorfer Strand alles um die Feldenkrais-Methode. Den eigenen Körper wahrnehmen, negative Bewegungsmuster erkennen und durch gesunde Bewegungsalternativen ersetzen, lautet das Ziel. Trainerin Freya Schenck vermittelt praktische Übungen und ermöglicht den Teilnehmern ganz neue Körpererfahrungen.

Nähere Informationen beim
AURA-Hotel
Strandallee 196, 23669 Timmendorfer Strand
Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
E-Mail: timmendorfer-strand@aura-hotels.de
www.aura-timmendorf.de

Schnuppertage und Krimiwoche

Die AURA-Pension "Villa Rochsburg" lädt zu einem Schnupper-Aufenthalt vom 23. bis 26. November ins Tal der Zwickauer Mulde ein. Zu einem Vorzugspreis können alle Interessierten die in schöner Natur gelegene Jugendstilvilla genießen. Freie Plätze gibt es auch noch für die Krimiwoche vom 1. bis 6. November unter dem Motto "Der Fluch der bösen Taten ...".

Nähere Informationen bei der
AURA-Pension "Villa Rochsburg"
Schlossstr. 17, 09328 Lunzenau, OT Rochsburg
Tel.: 03 73 83 / 83 80-0
E-Mail: villa@bsv-sachsen.de
www.villa-rochsburg.de

Freizeit

Skulpturen mit den Händen begreifen

"Skulpturen begreifen" heißt eine Führung, zu der das Wilhelm Lehmbruck Museum in Duisburg am 18. Oktober um 11 Uhr Menschen mit und ohne Seheinschränkung einlädt. Die Oberfläche und das Material einer Skulptur werden am Beispiel ausgewählter Werke ins Zentrum der Wahrnehmung gerückt. Museumspädagogin Sybille Kastner begleitet das gemeinsame Erleben von Menschen, die ihre Umwelt mit verschiedenen Sinnen begreifen.

Nähere Informationen beim

Wilhelm Lehmbruck Museum
Friedrich-Wilhelm-Str. 40, 47051 Duisburg
Tel.: 02 03 / 283 21 95
E-Mail: mp@lehmbruckmuseum.de oder beim

Blinden- und Sehbehindertenverein Duisburg
Tel.: 02 03/ 33 74 56
E-Mail: info@bsvduisburg.de

Seminare und Tagungen

PC-Grundlagen und PDF-Dokumente

Dass der Computer seinen eigenen Willen hat, soll im PC-Grundlagenseminar des Büros für Barrierefreie Bildung vom 4. bis 5. Dezember in Herne widerlegt werden. Dabei stehen für Neu-Einsteiger die Grundfertigkeiten wie Navigieren, Öffnen und Anlegen von Dateien sowie erste E-Mails auf dem Stundenplan. Wer am PC schon sicher unterwegs ist, aber mit PDF-Dokumenten seine Probleme hat, sollte sich den 6. November vormerken. Im Tagesseminar "PDF-Dokumente zuverlässig auslesen" wird vermittelt, wie man auch mit diesem Format Handbücher, Broschüren oder einfache Memos ohne Probleme lesen kann.

Nähere Informationen beim
Büro für Barrierefreie Bildung
Eickeler Markt 17, 44651 Herne
Tel.: 0 23 25 / 55 93 30
E-Mail: info@bf-bildung.de
www.bf-bildung.de


Dazu ein Bild: Zum Ertasten freigegeben: Skulpturen im Wilhelm Lehmbruck Museum

Powerpoint für Anfänger

Powerpoint-Präsentationen werden immer gefragter. Man kann gute Konzepte schreiben und Tabellen entwerfen  –  das Ganze muss auch noch überzeugend präsentiert werden. Daran müssen blinde und sehbehinderte Menschen nicht scheitern. Welche Möglichkeiten das Programm bietet und wie man eigene Präsentationen gestaltet, vermittelt Simon Janatzek in einem Einführungsseminar, das vom 28. bis 29. November in Herne stattfindet.

Nähere Informationen bei
Bildung Ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de
www.bildung-ohne-barrieren.de

Intensiv-Lehrgang Mobilität

Zwei Wochen individuelles Training im Bereich Orientierung und Mobilität bieten die Rehabilitationslehrer des Sächsischen RehaNetzes. Angesprochen sind Menschen, die aufgrund einer Netzhauterkrankung hochgradig sehbehindert oder blind sind. Der Intensiv-Lehrgang beginnt am 6. Dezember und findet in Dresden statt. Das Ziel ist der sichere Umgang mit dem Langstock, die optimale Ausnutzung des Restsehvermögens und damit mehr Sicherheit in bekannter wie unbekannter Umgebung.

Nähere Informationen beim
Sächsischen RehaNetz
Büro Dresden
Tel.: 03 51 / 56 33-200
E-Mail: a.reininger@saechsisches-rehanetz.de
www.saechsisches-rehanetz.de

Verschiedenes

Grippe-Broschüre in Blindenschrift

Wie kann ich mich vor der Schweinegrippe schützen? Um auch blinde und sehbehinderte Bürger mit wichtigen Informationen zu versorgen, haben das Sozialministerium in Niedersachsen und der Blinden- und Sehbehindertenverband des Landes ein Merkblatt in Brailleschrift herausgegeben.

Bestellungen beim
Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen
Tel.: 05 11 / 51 04-223
E-Mail: jochen.bartling@blindenverband.org

Rehacare mit Reise-Schwerpunkt

Einfach mal den Koffer packen und hinaus ins Blaue fahren  –  das ist für behinderte Menschen gar nicht so einfach. Deshalb stellt die Rehacare diesmal ihren Schwerpunkt unter das Motto: "Vom Aktivurlaub bis zum Städtetrip  –  ein Streifzug durch die barrierefreie Reisewelt". Neben den üblichen Angeboten zu Rehabilitation und Pflege wird es einen separaten Ausstellungsbereich geben, in dem 15 Reiseveranstalter, Hotels und Tourismusverbände ihre besonderen Angebote und Initiativen für Menschen mit Behinderung präsentieren. Die internationale Fachmesse findet vom 14. bis 17. Oktober auf dem Düsseldorfer Messegelände statt.

Mehr Informationen unter
www.rehacare.de

Blindenmission hat neuen Direktor

Der neue Direktor der Christoffel-Blindenmission (CBM) heißt Dr. Rainer Brockhaus. Der Diplom-Kaufmann führt ab 1. Oktober das Ressort Fundraising und Kommunikation und bildet zusammen mit Reinhold Behr den geschäftsführenden Vorstand. An der CBM fasziniert ihn die Kombination der Themen: "Auf der Basis christlicher Werte wird internationale Arbeit für Menschen mit Behinderung und gesellschaftlich Benachteiligte in Entwicklungsländern gemacht", sagt der 47-Jährige, der seiner neuen Aufgabe gespannt entgegenblickt. Viele drängende Fragen der Menschheit, wie wachsende Armut und Klimawandel, treffen Behinderte besonders stark. Daher sei die Arbeit der CBM enorm wichtig. Brockhaus tritt die Nachfolge von Martin Georgi an, der im vergangenen Mai zur Aktion Mensch wechselte.

Mehr Informationen unter
www.cbm.de

Woche des Sehens:

Von Sehtraining bis Dunkelcontainer

Im Alter wird die Welt für viele unschärfer und dunkler. Mit dem Motto "Wenn die Augen schwächer werden ..." stellt die diesjährige Woche des Sehens deshalb die Senioren in den Mittelpunkt. Acht Tage lang dreht sich alles um die Themen Sehen, Augengesundheit und Nichtsehen. Die folgenden Veranstaltungen geben einen ersten Einblick ins Programm der Projektwoche und machen Lust auf einen Besuch.

See bad feel good

Wie passen schlechtes Sehen und sich dabei gut fühlen zusammen? Häufig wird der Verlust des Sehvermögens als das Schlimmste angesehen, was einem Menschen passieren kann. Dabei gibt es vielfältige Möglichkeiten, trotz zunehmenden Sehverlustes das vorhandene Sehvermögen zu nutzen. Es bedarf jedoch einiger Motivation und Unterstützung, um aus diesem Trauma heraus weiterhin aktiv am Leben teilzuhaben.

Krister Inde, Sehbehindertenpädagoge aus Schweden, hat seine Erfahrungen des eigenen Sehverlustes und die daraus resultierenden Gefühle, Ängste, Chancen und Schwierigkeiten in seinem Buch "See bad feel good" zusammengefasst. Er spricht darin den Leser auf sehr persönliche Weise an und fordert ihn in seiner ebenso behutsamen wie kämpferischen Art auf, das Leben mit all seinen Herausforderungen anzunehmen. Ein Impuls zur Selbstreflexion, egal ob man selbst eine Seheinschränkung hat oder nicht.

Beim Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin (ABSV) stellt Krister Inde sein Buch vor, das kürzlich in deutscher Übersetzung in Großdruck mit beigefügter Audioversion erschienen ist.

Wann?
Dienstag, 13. Oktober, 17 bis 20 Uhr

Wo?
ABSV
Auerbacher Str. 7, 14193 Berlin


Dazu ein Bild: Rüttelt mit seinem Buch über den eigenen Sehverlust auf: Krister Inde, Sehbehindertenpädagoge

DAUNer AUGENBLICKe

Das Wunderwerk Auge steht im Mittelpunkt eines Aktionstages in Daun, Eifel. Neben Vorträgen über verschiedene Augenerkrankungen und Möglichkeiten der Vorsorge umfasst das Programm Themen wie "Farben und deren Wirkung", "Reflexpunkte der Augen an Fuß und Körper" und "Fotografisches Sehen". Bei zahlreichen Aktionen geht es vor allem um das "Selber Erleben". So können die Besucher ihre Koordination bei einem Wahrnehmungslauf testen oder ein Sehtraining absolvieren, das Sehstress bei der Bildschirmarbeit abbaut. Neben der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe beteiligen sich an dieser Veranstaltung unter anderem Augenärzte und Optiker, das Gesundheitsamt und die Volkshochschule Daun.

Wann?
Sonntag, 11. Oktober, 11 bis 17 Uhr

Wo?
Forum Daun
Leopoldstr. 5, 54550 Daun

Selbstständig trotz Seheinschränkung

Wie die Blindenschrift entstand, wie sich Alltägliches mit schwächer werdenden Augen meistern lässt und wie man seine Angst vor dem weißen Stock überwinden kann: All dies und vieles mehr lässt sich an einem Infotag im NIKOSehzentrum Stuttgart erfahren. Neben einer Reihe von Fachvorträgen steht das Thema "Hilfsmittel" im Vordergrund. Von der Punktschriftmaschine über Lupen bis zu taktilen Spielen dürfen Interessierte allerhand ausprobieren. Und auf dem Podium wird die Frage diskutiert: "Wie komme ich zu meinem Hilfsmittel  –  wie komme ich zu meinem Recht?". Das Programm ist eine Kooperation mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Ost-Baden-Württemberg, dem Sozialverband VdK und dem StadtSeniorenRat Stuttgart.

Wann?
Dienstag, 13. Oktober, 11 bis 17 Uhr

Wo?
NIKOSehzentrum
Firnhaberstr. 14, 70174 Stuttgart


Dazu ein Bild: Optimale Optik: Mit den richtigen Hilfsmitteln kann man guten Mutes in die Zukunft blicken

Augenblick mal!

Innehalten, sich etwas Zeit nehmen  –  Zeit füreinander und Zeit miteinander: Darum geht es den Organisatoren von "Augenblick mal!" in Nürnberg. Sie wollen die Welt blinder und sehbehinderter Menschen für andere erlebbar machen, einen neuen Blickwinkel ermöglichen und Verständnis fördern. Vor der Nürnberger Lorenzkirche laden dazu vom 9. bis 15. Oktober zwei "Dunkelcontainer" ein, durch die man sich seinen Weg tastend, riechend und hörend suchen muss. Den Geschmackssinn ganz neu erleben können die Besucher des "NoLightDinners", das am 10. und 11. Oktober im Restaurant "Estragon" serviert wird. Musikalischer Höhepunkt der Woche ist am 9. Oktober der Liederabend des blinden Baritons Douglas Yates aus den USA in der Kirche St. Martha.

"Augenblick mal!" ist eine Initiative des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes, des Bildungszentrums für Blinde und Sehbehinderte Nürnberg, des Blindeninstituts Rückersdorf und der Nürnberger Wohn- und Werkstätten für Blinde und Sehbehinderte.


Wer Lust auf diese Veranstaltungen hat oder weitere Veranstaltungen in seiner Nähe sucht, findet alle Termine der Woche des Sehens im Internet unter www.woche-des-sehens.de/veranstaltungen

Petti West  
Koordinatorin der Woche des Sehens

Kurzinfo: Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober 2009

Die Woche des Sehens macht seit 2002 jährlich mit vielfältigen Aktionen bundesweit auf die Bedeutung guten Sehvermögens, die Ursachen vermeidbarer Blindheit sowie die Situation blinder und sehbehinderter Menschen in Deutschland und in Entwicklungsländern aufmerksam. Schirmherrin der Initiative ist die Fernsehjournalistin Gundula Gause. Getragen wird die Aufklärungskampagne vom DBSV, der Christoffel-Blindenmission, dem Berufsverband der Augenärzte, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf, dem Hilfswerk der Deutschen Lions sowie der Pro Retina. Unterstützt wird die Woche des Sehens von der Aktion Mensch und der Carl Zeiss Meditec AG.
www.woche-des-sehens.de

Braille:

"Sechs Richtige"  –  und ihre Macher

Seit Mitte September zeigt das Museum für Kommunikation Berlin eine Ausstellung zu Ehren von Louis Braille. Die "Gegenwart" begleitet die Schau während ihrer Laufzeit und stellt in den nächsten drei Ausgaben die Macher, die Helfer und einige Besucher vor.


Bereits Ende 2007 haben sich Vertreter des Deutschen Blinden-Museums, des Blindenhilfswerks Berlin, des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin und des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes zu einer "AG Braille" zusammengeschlossen, um die Idee einer gemeinsamen Ausstellung über Louis Braille und die nach ihm benannte Blindenschrift umzusetzen. Die Organisatoren waren sich einig, dass ein kleiner Umbau innerhalb des Deutschen Blinden-Museums nicht ausreicht, um in kurzer Zeit viele Menschen anzusprechen. Dafür bedurfte es eines neuen Ausstellungskonzepts  –  mit klaren, frischen Informationen und Gestaltungselementen, die den historischen Exponaten den passenden Rahmen verleihen. Auch ein zentraler Platz wäre von großem Vorteil, befand die Gruppe und griff gleich nach den Sternen: Das renommierte, zentral gelegene und inhaltlich passende Museum für Kommunikation Berlin wurde als idealer Ort für das geplante Vorhaben auserkoren.

Fast könnte man erwarten, dass ein so prominentes Museum im Louis-Braille-Jahr aus eigener Initiative eine Sonderausstellung über die Brailleschrift und deren Erfinder zeigt. Doch leider hat ein für die blinden und sehbehinderten Menschen so wichtiges Thema für andere Institutionen nicht unbedingt den gleichen Stellenwert. Selbst in der anspruchsvollen Dauerausstellung des Museums zur Geschichte der Kommunikation findet die Brailleschrift bislang keine Erwähnung. Erfreulicherweise waren die Verantwortlichen des Museums für Kommunikation Berlin jedoch sofort von der Idee begeistert. Für die Braille-Ausstellung stellen sie nicht nur einen Ausstellungsraum in ihrem repräsentativen Gebäude zur Verfügung, sondern sorgen auch für eine gute Bewerbung der Schau. Allerdings war auch klar, dass das Projekt vollständig von den Initiatoren erarbeitet und finanziert werden muss  –  und zwar so, dass das Niveau vergleichbarer Ausstellungen des Hauses nicht unterschritten wird.

Nun rauchten erneut die Köpfe in der "AG Braille". Womit sprechen wir die Öffentlichkeit an? Welche Exponate sind geeignet? Wer kennt professionelle Ausstellungsgestalter? Was kostet das Ganze und wer bezahlt es? Nach einigen Monaten harter Arbeit waren auch diese Fragen geklärt. Die Ausstellung wurde von der Blinden- und Sehbehindertenpädagogin Dr. Friederike Beyer inhaltlich konzipiert und mit großem ehrenamtlichen Engagement und viel Fachwissen erarbeitet. Bei der Umsetzung fiel die Wahl auf eine Agentur, die bereits vor drei Jahren bei der Ausstellung "Fühlen, Hören, Sehen  –  200 Jahre Blindenbildung in Berlin" Erfahrungen mit einer blinden- und sehbehindertengerechten Ausstellungsgestaltung sammeln konnte. So gehören große und kontrastreiche Schriften, Texte in Brailleschrift, ein Audioguide sowie aufklappbare Vitrinen zum Betasten der Exponate selbstverständlich wieder zum Ausstellungskonzept.

Dank der Förderung durch die Aktion Mensch sowie weitere Stiftungen und Verbände konnte der hohe Anspruch an die Gestaltung der Ausstellung realisiert werden. Alle Ausstellungselemente wurden maßgeschneidert angefertigt. Und das Beste: Nach der temporären Exposition wandert die Ausstellung dauerhaft ins Deutsche Blinden-Museum und gibt damit dem Museum einen neuen, modernen Impuls.

Paloma Rändel  
Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin

Kurzinfo: Sechs Richtige  –  Louis Braille und die Blindenschrift

18. September bis 13. Dezember 2009
Museum für Kommunikation Berlin
Leipziger Str. 16, 10117 Berlin
Tel.: 030 / 20 29 40
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr
Samstag, Sonntag und an Feiertagen, 10 bis 18 Uhr
Ausführliche Wegbeschreibung unter www.blindenmuseum-berlin.de


Dazu ein Bild: Berühren erwünscht: In der Berliner Braille-Ausstellung werden sogar die Vitrinen geöffnet

Mein Braille

Erlebtes, Gefühltes und Gedachtes: Im Braille-Jahr veröffentlicht die "Gegenwart" persönliche Geschichten über die sechs Punkte.


Liebesbriefe wieder allein schreiben

Bereits seit meiner Geburt war ich sehbehindert. Glaukom lautete die Diagnose. Es folgten einige Operationen, die etwas Besserung brachten. So besuchte ich die achtjährige Volksschule in meinem Heimatort. Doch in den letzten Schuljahren, als die Schrift in den Büchern immer kleiner wurde, konnte ich nicht mehr richtig mitlesen. Meine Schulfreundin Bärbel schrieb mir in großer Schrift das Wichtigste von der Tafel ab. Vieles, was mich interessierte, musste man mir aber vorlesen, ob Romane oder die "Bravo".

Nach Abschluss der Schule erklärte mir die Berufsberatung, dass ich nach Marburg gehen solle, um dort die Blindenschrift zu erlernen. So kam ich im April 1963 zur Deutschen Blindenstudienanstalt (Blista) und sah zum allerersten Mal ein Buch in Punktschrift. "Das lerne ich nie!", war meine erste Reaktion. Am liebsten wäre ich mit meinen Eltern gleich wieder nach Hause gefahren. Die ersten Wochen vergingen. Ich lernte die Vollschrift, dann die Kurzschrift und später sogar noch die Stenografie. Nach und nach wurde mir die Brailleschrift vertrauter und brachte auch viele Vorteile: Endlich konnte ich wieder selber Bücher lesen und meine Liebesbriefe ohne fremde Hilfe schreiben. Ich brauchte die Brailleschrift auch in meinem Berufsleben als Stenotypistin beim Arbeitsamt. Später kam sie mir zugute, als ich meinen ersten Computer mit Braillezeile erhielt.

Selbst als ich noch einen Sehrest hatte, habe ich Zeitschriften und Bücher immer in Braille gelesen. Notizen, Telefonnummern und die Beschriftung von Gewürzen oder CDs  –  alles Mögliche schrieb ich mir in Punktschrift auf. So war es für mich vor etwa 13 Jahren, als ich mein restliches Sehvermögen verlor, viel leichter, die Kurve zu kriegen. Ich konnte weiterhin alles lesen, was ich lesen wollte. Für mich ist die Brailleschrift sehr wichtig, sei es im Krankenhaus, im Urlaub oder im Garten  –  auch so manche lange Bahnfahrt hat sie mir schon verkürzt.


Ingrid Schreiber (61) wurde mit Glaukom geboren und ist mittlerweile komplett erblindet. Die ehemalige Stenotypistin wohnt in Gießen und ist seit kurzem im Ruhestand.


Dazu ein Bild: Setzte mit Sehrest schon auf Braille: Ingrid Schreiber

Recht:

Durch die Gesetzeslücke zum Hilfsmittel

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" hat ihre Arbeit aufgenommen. Anlass für die "Gegenwart", eine neue Rechtsrubrik einzurichten mit konkreten Tipps zu rechtlichen Fragen. Diesmal: Was tun, wenn die private Krankenversicherung sich weigert, die Kosten für bestimmte Hilfsmittel zu übernehmen?


In der Vergangenheit stießen blinde und sehbehinderte Menschen, die privat krankenversichert sind, immer wieder auf Probleme, wenn es um die Kostenübernahme von Hilfsmitteln wie Blindenlesesystemen, Bildschirmlesegeräten, Farberkennungsgeräten oder Braillezeilen für den Schulbesuch ging, also von Hilfsmitteln im Bereich der Grundversorgung. Der Grund: Viele private Krankenversicherungen haben in ihre Versicherungsbedingungen Hilfsmittelkataloge aufgenommen, die eine Finanzierung derartiger Geräte nicht vorsehen. Das wollten viele Versicherte nicht hinnehmen und versuchten, vor Amts- und Landgerichten bis hin zum Bundesgerichtshof ihr Recht einzuklagen. Denn schließlich haben gesetzlich Krankenversicherte auch einen Anspruch auf die Versorgung mit derartigen Hilfsmitteln. Aber diese Versuche blieben in der Regel erfolglos, weil eine private Krankenversicherung nun einmal frei darin ist, wie sie ihre Verträge gestaltet. Und so kamen die Richter zur Auffassung, dass in einen Vertrag, der eine abschließende Aufzählung möglicher Hilfsmittel enthält, im Wege einer ergänzenden Vertragsauslegung nichts mehr "hineinzudeuteln" ist.

Nun stellt sich aber die Frage, ob es für die Betroffenen nicht einen viel einfacheren Weg gibt, um die Hilfsmittel finanziert zu bekommen. Auf den ersten Blick mag es etwas ungewöhnlich anmuten, doch ein Antrag auf Kostenübernahme im Rahmen der Gewährung von Eingliederungshilfe für behinderte Menschen gemäß § 54 Absatz 1 SGB XII beim zuständigen Sozialhilfeträger kann helfen. Sozialhilfe? Nein Danke! Ist das nicht zwangsläufig mit einer demütigenden Offenlegung der Einkommens- und Vermögenssituation verbunden? Nein: Zwar ist es richtig, dass die meisten Leistungen der Sozialhilfe nur einkommens- und vermögensabhängig gewährt werden und die Hilfeleistungen äußerst restriktiv ausfallen. Das rührt daher, dass Sozialhilfe grundsätzlich nicht erhält, wer sich selbst helfen kann oder die notwendigen Mittel von anderen erhält. Damit wären Privatversicherte aufgrund ihrer Finanzsituation häufig aus dem Rennen. Das SGB XII sieht aber in bestimmten Fällen einen einkommens- und vermögensunabhängigen Leistungsanspruch vor  –  und zwar gemäß § 92 SGB XII unter anderem für Leistungen der medizinischen Rehabilitation. Und genau zu diesen Leistungen gehören Hilfsmittel wie Braillezeilen, Bildschirmlesegeräte, Farberkennungsgeräte und Co. Wer sie nicht von seiner Krankenkasse bezahlt bekommt, hat also diesen Anspruch beim Sozialhilfeträger unabhängig von Einkommen und Vermögen.

Hier lässt sich im Streitfall mit der Fülle der Rechtsprechung der Sozialgerichtsbarkeit in Bezug auf das jeweils benötigte Hilfsmittel argumentieren. Jüngst kamen auf diesem Weg privat krankenversicherte Eltern zu ihrem Recht, die für ihren mehrfach behinderten Sohn einen behindertengerechten Autositz benötigten. Und auch die Kosten für eine Braillezeile und ein Bildschirmausleseprogramm für den Schulbesuch einer Sechstklässlerin konnten so gedeckt werden. Klarzustellen ist aber, dass die Leistungsverpflichtung des Sozialhilfeträgers nie über das hinausgeht, was die gesetzliche Krankenversicherung leisten müsste.

Der Tipp für privat versicherte schwerbehinderte Menschen lautet dementsprechend:

  • Beantragen Sie das benötigte Hilfsmittel  –  trotz aller Vertragsbedingungen  –  bei Ihrer privaten Krankenversicherung. Entweder ist Ihre Versicherung großzügig und zahlt, obwohl sie nicht müsste, oder sie lehnt ab.
  • Zahlt Ihre Versicherung nicht, dann beantragen Sie das Hilfsmittel bei Ihrem zuständigen Sozialhilfeträger und fügen die Ablehnung Ihrer Versicherung dem Antrag bei.
  • Zahlt der Sozialhilfeträger wegen verschiedenster Einwände auch nicht, dann melden Sie sich bitte bei der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (RbM).

Christiane Möller  
Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen"

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH ist eine gemeinsame Einrichtung von DBSV und DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf). Die Rechtsberatung wird ausschließlich von blinden und sehbehinderten Juristen durchgeführt, die über spezielles Know-how in behindertenrechtlichen Fragen verfügen.

Für Mitglieder der DBSV-Landesvereine und des DVBS ist die Dienstleistung kostenfrei.

Kontakt:
Dr. Michael Richter, Christiane Möller
Tel.: 0 64 21 / 948 88 32
E-Mail: recht@dvbs-online.de
telefonische Beratungszeiten:
  montags und mittwochs 13 bis 17 Uhr
  freitags, 9 bis 14 Uhr

Leben:

LPF-Tipps in der "Gegenwart"

Damit es richtig in der Kasse klingelt

Wenn's ums Geld geht, kann es schon mal knifflig werden. Acht verschiedene Münzen gilt es auseinanderzuhalten  –  außerdem sieben Banknoten. Bei der Entwicklung des Euros ist auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen besondere Rücksicht genommen worden. Deswegen gibt es eindeutige Unterscheidungsmerkmale von der Größe über das Gewicht bis zur Gestaltung des Randes. Die 2-Cent-Münze hat zum Beispiel eine umlaufende Rille, die 20-Cent-Münze sieben Kerben und die 1-Euro-Münze ist im Wechsel glatt und fein geriffelt. Zugegeben: Wenn es an der Kasse schnell gehen soll, kann man schon mal ins Schleudern geraten. Deshalb empfehlen wir eine Euromünzbox aus flexiblem Kautschuk oder festem Kunststoff. Darin gibt es pro Münzwert ein Fach, so dass man sein Kleingeld entsprechend sortieren kann.

Zur Unterscheidung von Geldscheinen gibt es verschiedene Hilfsmittel, zum Beispiel eine Kunststoffschablone mit tastbarer Markierung, wo man den Wert des angelegten Scheins ablesen kann, oder einen Geldscheinprüfer, wo man den Schein durch einen Schlitz zieht und an der Anzahl der Vibrationen den Wert erkennt. Außerdem gibt es Geldbörsen mit einer ausreichenden Zahl von Fächern, um die vorsortierten Münzen und Banknoten nach Wertigkeit getrennt aufzubewahren. Und wer auf eine Spezialbörse verzichten möchte, der kann für jede Banknote eine eigene Falttechnik festlegen, zum Beispiel die 10-Euro-Note quer, die 20-Euro-Note längs und die 50-Euro-Note zum Dreieck falten.

Jacqueline Boy und Christel Burghof  
Rehabilitationslehrerinnen für LPF


Kurzinfo:

Eine Schulung in Lebenspraktischen Fähigkeiten (LPF) hilft, den Alltag selbstständig zu meistern. Das Training erfolgt im Einzelunterricht und wird von qualifizierten Rehabilitationslehrern durchgeführt. Über das Angebot in Ihrer Nähe informiert Sie Ihr Landesverein.

30 Jahre IRIS in Hamburg

Den weißen Langstock tastend vorausgestreckt, navigiert ein blinder Mensch zielsicher vorbei an Fußgängern und Autos, über die Straße bis in den Bus. Was in den 1970er Jahren noch unentdecktes Neuland war, ist heute ein gewohntes Bild. Einen großen Anteil daran hat das Institut für Rehabilitation und Integration Sehgeschädigter e.V. (IRIS), das dieses Jahr Jubiläum feiert und seit mittlerweile 30 Jahren tausende Betroffene wieder mobil gemacht hat.

Am 1. Oktober 1979 gegründet von Dennis und Pamela Cory, die das Langstock-Training und die Schulung in Lebenspraktischen Fähigkeiten in Deutschland mit etabliert und weiterentwickelt haben, ist das Hamburger Institut bis heute eine wichtige Anlaufstelle für blinde und sehbehinderte Menschen. Mittlerweile besteht das IRIS-Team aus acht Mitarbeiterinnen und wird seit Anfang des Jahres von der Diplom-Pädagogin Kerstin Schuldt geleitet, die bereits 1991 bei IRIS zur O&M-Lehrerin ausgebildet wurde.

Seinem Grundkonzept ist das Institut 30 Jahre lang treu geblieben: In persönlicher Atmosphäre werden die Betroffenen im Einzelunterricht in den Fertigkeiten geschult, die sie für ihren Alltag am dringendsten brauchen  –  von Anfang an stehen die Schulungen in Orientierung & Mobilität (O&M), Lebenspraktischen Fähigkeiten (LPF) und Low-Vision für sehbehinderte Menschen auf dem Stundenplan. Zusätzlich werden spezielle Kurse für bestimmte Personengruppen wie Usher-, RP- und AMD- Betroffene angeboten. Daneben hat sich IRIS auch als Weiterbildungsinstitut für Rehabilitationslehrer für Blinde und Sehbehinderte über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht.

Kontakt:
IRIS e.V.
Marschnerstr. 26, 22081 Hamburg
Tel.: 040 / 229 30 26
E-Mail: info@iris-hamburg.org
www.iris-hamburg.org

Inka Strunk  
Redaktion "Gegenwart"

Verkehr:

Wenn Wartenummern sprechen lernen

Anfang des Jahres schlugen die Wellen hoch. Die Deutsche Bahn hatte in ihren Reisezentren sang- und klanglos ein Wartenummersystem eingeführt, das für blinde und sehbehinderte Menschen nicht nutzbar ist. Die Betroffenen schlugen Krach, was die Bahn nur wenig beeindruckte. Doch nun zeichnet sich eine Wende ab.


Die Deutsche Bahn (DB) ist bereits seit längerer Zeit daran interessiert, in ihren Reisezentren ein Wartenummersystem einzuführen. Im vergangenen Jahr stellte die DB ihre Absichten der begleitenden Arbeitsgruppe zum Programm der DB vor. Insbesondere die Vertreter des GFUV (Gemeinsamer Fachausschuss für Umwelt und Verkehr) mussten das Modellvorhaben zurückweisen, da das Zweisinneprinzip keine Berücksichtigung fand und somit für blinde und sehbehinderte Reisende kein Zugang zum System bestand. Daraufhin legte der GFUV einen Anforderungskatalog für die barrierefreie Gestaltung von Reisezentren vor.

Völlig überraschend wurde das kritisierte Wartenummersystem Anfang 2009 in ca. 30 Reisezentren eingeführt. Dies führte zu einem heftigen Meinungsaustausch zwischen den Vertretern der begleitenden Arbeitsgruppe und dem zuständigen Bahnmitarbeiter (vgl. "Gegenwart" 5/2009). Eine erneute Konzeptionsüberarbeitung wurde gefordert, die Reaktion der DB gab jedoch wenig Anlass zu Hoffnungen. Mit einer barrierefreien Lösung sei nicht vor Ende 2010 zu rechnen, hieß es.

Aber nun ging es doch schneller als erwartet: Im Juli 2009 wurde der Arbeitsgruppe ein völlig neuer Prototyp eines barrierefreien Reisezentrums im Maßstab 1:1 vorgestellt. In diesen Entwurf, der hier kurz beschrieben werden soll, waren die vom GFUV geforderten Maßnahmen eingeflossen.

Vom Eingang des Reisezentrums soll ein durchgehendes Blindenleitsystem zum barrierefreien Serviceschalter führen. Die im Modell eingesetzten Bodenindikatoren wiesen keine ausreichenden Oberflächenstrukturen auf. Es wurden jedoch Nachbesserungen zugesagt. Die Stele zur Entnahme der Wartenummern befindet sich links im Eingangsbereich, genau gegenüber vom Tresen des Empfangschefs. Sie bietet nunmehr neben der Taste für "Otto Normalverbraucher" je eine Taste für Rollstuhlfahrer und für blinde und sehbehinderte Reisende, welche mit Piktogrammen gekennzeichnet sind.

Die Taste für Menschen mit Seheinschränkungen ist taktil gestaltet und hebt sich durch ihre rote Farbgebung gut von der weißen Stele ab. Unter ihr ist der Schriftzug "Bitte Nummer unten entnehmen" in Braille angeordnet. Bei Betätigung der Taste wird neben der Bedienung am barrierefreien Serviceschalter auch gleichzeitig eine akustische Kundeninformation angefordert. So wird einem an der Stele die gezogene Wartenummer per Sprachausgabe angesagt. Hinweise über Sitzmöglichkeiten und das vorhandene Blindenleitsystem ergänzen die Informationen. Später erfolgt automatisch ein Aufruf per Lautsprecher im Reisezentrum.

Darüber hinaus werden die Wartenummern auf einem Monitor angezeigt. Die Schriftgröße beträgt ca. 2,5 Zentimeter und ist im "Fettdruck" ausgeführt. Die aufgerufene Nummer wird mit einer zusätzlichen Farbhinterlegung gekennzeichnet. Unbefriedigend waren die Farbkontraste zwischen Schrift und Hintergrund sowie die Höhe der Monitore. Auch hier gab es die Zusage, noch nachzubessern.

Künftig sollen alle Reisezentren mit einem Wartenummersystem nach diesem Modell ausgestattet werden. Bleibt zu hoffen, dass sich die DB an ihre Zusagen hält. Der GFUV wird auch weiterhin den Fortgang aufmerksam beobachten und vor allem auf eine zeitnahe Umsetzung hinwirken.

Eberhard Tölke, DBSV-Vertreter in der begleitenden Arbeitsgruppe zum Programm der DB, Mitglied des GFUV und Umwelt- und Verkehrsbeauftragter des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Thüringen

Menschen:

"Bauer zu werden  –  das war immer mein Traum"

Arild Røland, 37

Meine praktische Behinderung ist, dass ich sehr schlecht sehe. Das ist die Folge einer Erbkrankheit, und die heißt Albinismus. Bei dem Albinismus, den ich habe, fehlen Farbpigmente in Haut und Haaren. Das bedeutet automatisch, dass das Sehvermögen auf zirka zehn Prozent reduziert ist. Im Sommer bin ich doppelt behindert  –  man sieht schlecht und muss zusätzlich auf die Sonne aufpassen. Im Winter bin ich eigentlich nur sehbehindert.

Meine Eltern waren sehr darauf bedacht, ein robustes Kind aus mir zu machen. Ich sollte raus und auch mal "auf die Schnauze" fallen  –  genauso wie alle anderen. Meine Mutter hatte nur Angst um meine Brille. Da gab es diese Kinder, die sagten: "Nein, du darfst mich nicht hauen, weil ich Brillenträger bin." Mir konnte das nicht passieren. Wenn ich sauer wurde, rannte ich lieber drei Etagen hoch, legte meine Brille auf den Fußabtreter vor unsere Wohnungstür und dann habe ich mich geprügelt. So habe ich, noch bevor ich logisch denken konnte, meinen Platz gefunden.

Bauer zu werden  –  das war immer mein Traum. Generell ist der Beruf des Bauern einer, der die meisten Arbeitsunglücke hat und die Statistik der Unfälle mit Todesfolge anführt. Und wenn dann einer kommt mit einer schweren Sehbehinderung, der diesen Beruf wählt, dann grenzt das sicher an Wahnsinn. Aber ich meine, man sollte alle Dinge im Leben mal ausprobieren  –  im schlimmsten Fall muss man aufgeben, im besten Fall geht alles gut. Wieso sollen andere die Grenzen bestimmen?

Hier in Norwegen gibt es mittlerweile sehr wenige Bauernfamilien, wo beide auf dem Hof arbeiten  –  aber wir müssen das so machen, um zu kompensieren, dass ich weniger effektiv bin. Vielleicht empfinden es unsere Kinder als ungerecht, dass andere so sehr viel mehr Geld haben als wir. Aber wenn es um die Lebensqualität geht, haben wir es ausgezeichnet! Die Kinder haben Eltern, die viel zu Hause sind, die sie viel sehen können.

Mein Ziel ist einfach, Probleme selbst zu lösen. Dabei kann ich rumfluchen und schimpfen, ich kann müde werden und Dinge mehrmals hintereinander angehen, wahrscheinlich auch viel umständlicher als alle anderen. Manchmal ist es auch gefährlich. Wir sprechen von großen Tieren, von großen Höhen, von großen Maschinen. Aber zum Glück ist bis heute noch nichts Großes passiert. Man ist vielleicht das ein oder andere Mal die Futterluke zwischen Scheune und Stall runtergefallen und hat sich wehgetan. Sowas passiert. Aber so lange man dabei keine Zähne oder ein Auge verliert, so lange kann man sich schon mal ein wenig wehtun. Ich wollte eben diesen Beruf.

(Aus einem Interview von Gregor Strutz)

Kurzinfo zu "Andere Augen"

Das Fotolesetasthörbuch erzählt aus dem Leben eines blinden Lehrers und eines hochgradig sehbehinderten Bauern aus Norwegen. Im Sinne des Universal Design kombiniert Gregor Strutz Fotografien, Schwarzschrift, Braille und Audio. Das Projekt entstand 2006 als Diplomarbeit im Studiengang Kommunikationsdesign an der Berliner Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (vgl. "Gegenwart" 5/2009).

Gregor Strutz:
Andere Augen  –  ein Fotolesetasthörbuch
98 Seiten mit 50 Fotografien und 8 Braille-Texten, ein Interview-Heft und eine DAISY-CD
Preis: 31 Euro zzgl. Versandkosten
Bestellungen bei der
    DZB
    Tel.: 03 41 / 71 13-119
    E-Mail: verlag@dzb.de oder direkt über
     www.andereaugen.de


Dazu ein Bild: Vor einem Bauernhof steht ein schlanker, weißhaariger Mann, Ende dreißig. Er trägt ein blaues Hemd, Jeanshose und schwarze kniehohe Gummistiefel. Die Augen des Mannes sind geschlossen, er lächelt heiter. Er hält etwas behutsam in seinen Händen  –  ein Küken?

Medien:

"Ich sehe besser mit den Füßen"

Wagemutig hat James Holman auf riskanten Wegen die Erde umrundet. Anfang des 19. Jahrhunderts war er der am weitesten gereiste Mann der Welt  –  und das, obwohl er blind war. Im Frühjahr erschien eine hoch gelobte Biografie dieses Abenteurers. Jetzt gibt es den Titel auch als DAISY-Buch.


Wer sich zu einer Reise nach Spanien, Griechenland oder sonst wo in Europa aufmacht, hat zumindest einen Reiseführer im Gepäck, wahrscheinlich auch das Hotel vorgebucht. Zu Zeiten von James Holman (1786-1857) gab es keine Reiseführer. Im Gegenteil: Weite Teile der Welt waren Terra incognita, unerforschtes, nicht kartografiertes Gebiet. Doch das schreckte den Engländer nicht ab. Er wollte die ganze Welt bereisen, allein, auf eigene Faust. Selbst heute, knapp 200 Jahre später, wäre das ein gewagtes Projekt. Damals schien es ein Ding der Unmöglichkeit.

Was seine Reisepläne noch unfassbarer erscheinen lässt, ist die Tatsache, dass Holman seit seinem 25. Lebensjahr aufgrund einer Augeninfektion blind war und zudem an starkem Rheuma litt. Vermutlich eine Spätfolge seiner Zeit bei der Marine, wo er ständig Wind und Wetter ausgesetzt war. Mit zwölf Jahren tritt er in den Dienst der Royal Navy, bringt es bis zum Leutnant. Als er wegen seiner Krankheiten nicht weiter als Offizier arbeiten kann, hadert er nicht mit seinem Schicksal. Im Gegenteil, er studiert Medizin und Literatur, heuert Tutoren an, die ihm vorlesen. Dann bricht er auf zu seiner ersten großen Reise, der klassischen "Grand Tour" quer durch Europa. Auch, weil seine Ärzte ihm zu einem Aufenthalt in wärmeren Regionen raten.

Seine Route führt ihn von Calais nach Paris, Bordeaux, Toulouse und dann nach Italien. Weite Strecken geht er zu Fuß, in der Hand ein Band, das an seiner Kutsche angebunden ist. Mit Hilfe eines Spazierstocks erkundet er die Beschaffenheit der Umgebung. Holman scheut vor keinem Ziel zurück, besteigt sogar den Vesuv während des großen Ausbruchs 1821. Das Angebot, einen Teil des Aufstiegs auf einem Maultier zu bewältigen, lehnt er ab mit den Worten: "Mit den Füßen kann ich die Welt besser sehen." Das angekohlte Ende seines Wanderstocks erinnert noch lange an diesen wagemutigen Ausflug. Von Italien geht es über die Schweiz den Rhein entlang. Zwei Jahre ist Holman in Europa unterwegs, bis er wieder in London ankommt.

Doch bald schon macht er sich wieder auf  –  diesmal, um die Welt zu umrunden. Über Land will er von Ost nach West gehen. Es ist kaum vorstellbar, welche Qualen und Entbehrungen er während der Reise quer durch Russland auf sich nimmt. Auf holprigen Wegen brechen mehrmals die Achsen der Kutsche, tagelang müssen er und sein Kutscher ohne Nahrung auskommen. Vor allem die Einwohner der sibirischen Dörfer weigern sich, dem seltsamen Gespann Essen zu geben. Nicht zu vergessen die Mückenschwärme, die in den weitläufigen Sumpfgebieten über die Reisenden herfallen.

Endlich kommen sie in Irkutsk an, der Stadt am Baikalsee. Doch hier, "nur" noch 2000 Kilometer vom Pazifischen Ozean entfernt, ist die Reise zu Ende. Der Zar lässt den blinden Abenteurer verhaften. Der Grund ist nicht überliefert, mutmaßlich hält er ihn für einen Spion. Er setzt Holman in eine Kutsche zurück nach Moskau. Die Kälte, die er auf dieser Fahrt ertragen muss, ist nicht zu ermessen: Das Quecksilber in seinem Thermometer friert beinahe ein.

Zurück in London, beginnt Holman, seine Reiseerlebnisse aufzuschreiben. Nicht mit dem Federkiel  –  da er nicht sehen kann, wie viel Tinte noch an der Feder hängt und seine Schrift zwangsläufig verwischen würde. Holman benutzt einen Noctographen: Mit Hilfe eines kleinen Holzgriffels werden die Worte durch Kohlepapier auf ein zweites Blatt gepaust.

Drei Jahre nach seiner Rückkehr aus Russland startet Holman einen erneuten Versuch, die Welt zu umrunden. Diesmal segelt er mit dem Schiff in Richtung Westafrika. Im Laufe der Reise jagt er wilde Elefanten, lernt in China ein wenig Mandarin, erkundet Australien und begibt sich dann wieder nach London. Später zieht es ihn erneut in die Welt. Wohin? Das erfahren Sie in der faszinierenden Biografie von Jason Roberts, die von der Schweizerischen Bibliothek für Blinde und Sehbehinderte als DAISY-Buch produziert wurde.

Sonja Baulig  


Jason Roberts: Die ganze Welt im Sinn
Karl Blessing Verlag
Sprecherin: Isabel Schaerer
1 CD DAISY (903 Minuten)
Ausleihbar über alle in der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) zusammengeschlossenen Blindenbüchereien.


Dazu ein Bild: Hat die Welt blind umrundet: James Holman (1786-1857); Porträt von George Chinnery, 1830

Bücher

Zauberberg für Anfänger

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Jedes Mal, wenn Peter Russel ein Flugzeug besteigt, glaubt er, dass etwas passieren könnte. Nein, kein Flugzeugabsturz. Etwas, das sein Leben von Grund auf verändert. Der Wall-Street-Geschäftsmann ist nämlich ein hoffnungsloser Romantiker. Eines Tages, auf einem Geschäftsflug von New York nach Los Angeles, passiert genau das, wovon er immer geträumt hat. Die Frau seines Lebens setzt sich neben ihn. Sie heißt Holly, ist wunderschön und liest Thomas Manns "Zauberberg". Peter weiß kaum, wie er die Dame ansprechen soll. Doch dann spricht Holly ihn an, und die beiden verlieben sich so heftig ineinander, wie das auf einem Fünfeinhalb-Stunden-Flug möglich ist. Als Holly ihm ihre Telefonnummer auf die herausgerissene Seite des "Zauberbergs" schreibt, ist Peter der glücklichste Mann der Welt. Wenige Stunden später ist er verzweifelt: Die kostbare Seite ist verschwunden!

Der Debütroman des ehemaligen Lektors des Wochenmagazins "New Yorker" ist eine wunderbare Komödie über die Irrungen und Wirrungen der Liebe und Sozialsatire zugleich. Außerdem vielleicht ein Anlass, um sich nach dem Hören an den für dieses Buch so schicksalhaften "Zauberberg" zu wagen.

James Collins: Zauberberg für Anfänger
Verlagsgruppe Lübbe
Sprecher: Volker Lohmann
1 CD DAISY (920 Minuten)

Gesund ohne Pillen

Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Gemeinsam mit dem weltweit ersten Professor für Alternativmedizin, Edzard Ernst, hat Bestsellerautor Simon Singh ein Buch für den Laien geschrieben, das auf dem boomenden Markt der alternativen Heilmethoden Orientierung bietet. Objektiv und unvoreingenommen versuchen sie, einen Überblick zu geben, damit sich der Leser ein eigenes Urteil bilden kann. Akupunktur, Homöopathie, Chiropraktik und pflanzliche Medizin werden begutachtet und ihr Für und Wider im Verhältnis zur Schulmedizin dargestellt. Besonders hilfreich ist der Anhang, in dem alle wichtigen Informationen zu den bekanntesten alternativen Heilmethoden zusammengefasst sind.

Simon Singh und Edzard Ernst: Gesund ohne Pillen  –  was kann die Alternativmedizin?
Carl Hanser Verlag
Sprecherin: Marion Bertling
1 CD DAISY (877 Minuten)

Kurzinfo zum Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind inzwischen 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenhörbüchereien ausgeliehen werden. Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei vor Ort oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Zeitschriften

"GEOlino" ab 2010 in Blindenschrift

Wie die Ruinen der Maya entdeckt wurden, wer die Erben der Dinosaurier sind, wie sich Tiere in der Wildnis unsichtbar machen  –  "GEOlino", das Erlebnisheft für Kinder von 8 bis 14 Jahren, bietet jeden Monat eine bunte Themenvielfalt aus Natur, Kultur, Wissenschaft und Technik. Alle Kinder, die lesen, staunen, lernen und Spaß haben wollen, finden hier spannende Reportagen und lebendige Geschichten. Ab 2010 wird es diesen Lesespaß auch für blinde Kinder geben. In Zusammenarbeit mit dem Verlag Gruner + Jahr bringt die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) "GEOlino" in Blindenschrift (Voll- und Kurzschrift) heraus. Die neue Zeitschrift löst das Schülermagazin "Kinderland" ab. Im Oktober 2009 erhalten alle Abonnenten von "Kinderland" und auf Anfrage auch weitere Interessenten ein kostenfreies Probeexemplar.

"GEOlino"
Erscheint monatlich
Jahresabo: 19,20 Euro
Ab Januar 2010 wird das Abonnement von "Kinderland" automatisch auf "GEOlino" umgestellt.
Wer "GEOlino" nicht abonnieren möchte, meldet sich bitte bis 2. November bei der
    DZB
    Tel.: 03 41 / 71 13-120
    E-Mail: verlag@dzb.de

"NEON"  –  Jugendmagazin auf DAISY

Ab Januar 2010 wird es mit "NEON" auch ein neues Jugendmagazin in der DZB geben. Die Zeitschrift von Gruner + Jahr richtet sich an junge Leute zwischen 20 und 35 Jahren und alle Junggebliebenen. Mit Themen von Gesellschaft und Politik über Mode, Partnerschaft und Sexualität bis zu Beruf und Karriere, Reise und Popkultur treffen die Journalisten genau den Nerv junger Leute. Authentisch beschreiben sie das Lebensgefühl dieser Generation, berichten kritisch über gesellschaftliche Zustände, lassen Experten sprechen und interviewen außergewöhnliche Personen aus allen Bereichen des Lebens. "NEON" tritt an die Stelle der bisherigen Hörzeitschrift "Ketchup" und erscheint in vollem Umfang auf DAISY-CD  –  das sind monatlich rund 300 Minuten Information und Unterhaltung. Im Oktober 2009 erhalten alle "Ketchup"-Abonnenten und auf Anfrage auch weitere Interessenten ein kostenfreies Probeexemplar.

"NEON"
Erscheint monatlich
Jahresabo: 19,20 Euro
Abonnenten von "Ketchup" werden ab 2010 automatisch mit "NEON" beliefert.
Wer sein Abo nicht fortsetzen möchte, wird gebeten, dies bis 2. November bei der DZB mitzuteilen:
    Tel.: 03 41 / 71 13-120
    E-Mail: verlag@dzb.de

Umwelt-Echo

Nur wer seine Umwelt kennt und schätzt, möchte sie auch schützen. Das Hörmagazin "Umwelt-Echo" berichtet monatlich über bedrohte Tiere, Pflanzen und Landschaften im In- und Ausland sowie über Projekte und Probleme rund um den Natur- und Tierschutz. Die Arbeit der Naturschutzverbände hat dabei breiten Raum. Praktische Tipps zum umweltgerechten Einkaufen, Reisen, Leben und Bauen ergänzen das Angebot.

Umwelt-Echo
Erscheint monatlich (Leih-CDs)
Jahresabo: 10,20 Euro
Kostenfreie Probeausgabe


Bestellungen bei
ATZ e.V.  –  Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de

Kurzinfo zur Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der
Hörzeitungsauskunft der ATZ im
Internet: www.blindenzeitung.de/ztg

Kalender

Taktile Kalender 2010

Noch hat das aktuelle Jahr drei Monate vor sich. Trotzdem gibt es für alle, die gerne langfristig planen, schon die ersten Kalender für 2010. Grenzenlos gGmbH hat drei taktile Kalender mit Großdruckeinlage und einen Taschenkalender in Punktschrift im Angebot.

  • Tierkreiszeichen  –  Was die Sterne verraten, Preis: 15 Euro
  • Heimische Tiere, Preis: 15 Euro
  • Märchenkalender, Preis: 15 Euro
  • Taschenkalender, Preis: 5 Euro

Bestellungen bei
Grenzenlos gGmbH
Tel.: 03 61 / 60 20 40 oder -422
E-Mail: marika.heinkel@grenzenlos-ggmbh.de

Punktschrift-Kalender 2010

Das Braillejahr geht in die Zielgerade, aber der Verein zur Förderung der Blindenbildung (VzFB) feiert die Brailleschrift noch weiter  –  mit dem Wochenkalender 2010. Darin sind Texte von BLAutor, dem Arbeitskreis blinder und sehbehinderter Autoren, zusammengestellt. Seit 1991 treffen sich die Mitglieder halbjährlich an wechselnden Standorten, um ihre literarischen Arbeiten auszutauschen.

  • VzFB-Wochenkalender 2010 mit und ohne Aufhängevorrichtung
        Preis: 28,80 / 22,40 Euro
  • VzFB-Taschenkalender 2010
        Preis: 3,40 Euro

Bestellungen beim
VzFB
Tel.: 05 11 / 954 65-32 oder 0 18 02 / 25 83 12
E-Mail: v.vzfb@vzfb.de
www.vzfb.de

Hörfilme

Slumdog Millionär

Glauben Sie an das Schicksal? Für Jamal Malik ist es der größte Tag seines Lebens. Nur noch eine Frage trennt ihn vom 20-Millionen-Rupien-Hauptgewinn in Indiens TV-Show "Wer wird Millionär?". Doch was in aller Welt hat ein mittelloser Youngster aus den Slums von Mumbai in dieser Sendung verloren? Und wie kommt es, dass er auf alle Fragen eine Antwort weiß? Dabei geht es Jamal nicht ums Geld. Für ihn ist die Sendung nur Mittel zum Zweck, eine letzte Chance, seine verlorene, große Liebe Latika in der flirrenden Millionenmetropole Mumbai wiederzufinden.

"Slumdog Millionär" erzählt in atemberaubenden Bildern eine außergewöhnliche, berührende Liebesgeschichte und ein mitreißend faszinierendes Lebensabenteuer. Der Film wurde mit acht Oscars ausgezeichnet.

Slumdog Millionär
Drama, GB / USA 2008
Regie: Danny Boyle
Mit Dev Patel, Freida Pinto u.a.
Audiodeskription: Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG) mit freundlicher Unterstützung der Berliner Verkehrsbetriebe
Die DVD ist ab 26. Oktober für 19,95 Euro bei der DHG erhältlich
Tel.: 030 / 23 55 73 40
E-Mail: service@hoerfilm.de

Sport:

Fußball

Kunstrasen für Kirchderne

Eine gute Nachricht aus der Politik erreichte die Blindenfußballer des Clubs "ISC Victoria Dortmund-Kirchderne" kurz nach Ende der zweiten Bundesliga-Saison. Die Bezirksvertretung, die Stadt Dortmund und das Land Nordrhein-Westfalen finanzieren gemeinsam rund 200.000 Euro für den Bau eines Blindenfußballplatzes. Die Spieler des Integrationssportclubs, die derzeit in einer Sporthalle trainieren, haben mit dem Kunstrasenplatz dann beste Trainingsbedingungen. "Vielleicht können wir in der nächsten Saison noch weiter oben mitspielen", hofft der Vereinsvorsitzende Hasan Caglikalp. Dabei hatten die Dortmunder schon dieses Jahr mit dem dritten Platz ein gutes Ergebnis erzielt. Viele der Liga-Teams trainieren auf dem gleichen Feld wie die regulären Fußballclubs und bauen jedes Mal ihre Banden und kleineren Tore auf. Mit dem neuen Platz schließt das Dortmunder Team nun zu Berlin, Marburg, Stuttgart und Würzburg auf, die bereits ähnliche Anlagen zur Verfügung haben.

Alle Informationen zum Blindenfußball unter www.blindenfussball.info

Schießen

Deutsche Meisterschaften im Sportschießen

Wer blind schießt, braucht gute Ohren. Denn blinde Schützen werden von einem Piepton gesteuert: je höher der Ton, desto näher das Zentrum der Scheibe. Bei den Deutschen Meisterschaften im Sportschießen in München versammelten sich vom 25. bis 29. August die Besten in diesem Sport. In der Disziplin Luftgewehr, 60 Schuss, stehend, konnte Michael Schlüter vom BSV Lebensfreude in Brandenburg seinen Meistertitel mit 589 von 600 Ringen verteidigen. Den zweiten Platz errang Oliver Bindseil von der Bürgerschützengesellschaft Lehrte, Dritter wurde Ziemowit Prygiel vom Schützenverein 1954 Schwand.

In derselben Disziplin mit Federauflage gewann Sonja Nowakowski vom SV Moers-Hülsdonk 1906 mit 550 Ringen erneut den Titel. Klaus Berling von der Nordhorner Sportschützengemeinschaft landete auf Platz zwei, gefolgt von Tanja Probst von der SSG 1975 Maintal.

Skat

13. DBSV-Skatmarathon

Es ist das bedeutendste Integrationsturnier: der Skatmarathon des DBSV. Für dessen 13. Auflage sollten sich blinde und sehbehinderte Skatspieler nebst Freunden schon jetzt den Termin vom 14. bis 21. März 2010 vormerken. Das Turnier findet diesmal in der Rhön statt, womit auch ein attraktives Freizeitprogramm gesichert wäre. Gespielt werden zwölf Serien nach den internationalen Regeln des DSKV und der ISPA.

Anmeldungen und Hotelbuchungen mit Hinweis auf Skatmarathon:
Hotel-Pension "Zur Linde"
Ostlandstr. 14, 36142 Tann/Rhön
Tel.: 0 66 82 / 82 44
E-Mail: hotel@linde-tann.de
www.linde-tann.de
(Anmeldeschluss: 1.1.2010)

Nähere Informationen bei
DBSV-Skatwart
Wilfried Schwellnus
Tel.: 0 28 41 / 712 66

Tischball

Weltmeisterschaft im Showdown

Erstmals nahmen Spieler aus Deutschland an der Weltmeisterschaft im Showdown teil, auch bekannt als Tischball oder Blindentischtennis. Vom 12. bis 16. August fuhren Jürgen Beer und Thorsten Wolf aus Berlin sowie Reinhard Winkelgrund aus Cottbus nach Stockholm. Mit 34 Spielern aus zwölf Ländern kämpften sie um Satz und Sieg. Am Ende wurde Reinhard Winkelgrund 24., Thorsten Wolf und Jürgen Beer konnten sich über den 30. und 31. Platz freuen. Spielerisch und taktisch gibt es von den international erfahrenen Spielern noch viel zu lernen. Für die deutschen Teilnehmer war das Turnier aber allemal ein Impuls, um die Sportart in Deutschland weiter voranzubringen.

Eine deutsche Internetseite mit allen Informationen rund um den Tischball ist derzeit im Aufbau: www.showdowngermany.de

Aus den Ländern:

Bayern:

Ohne Barrieren rund um den Weiher

Mit einem barrierefreien Rundweg stellt sich die Gemeinde Wiesenfelden in Niederbayern jetzt auch auf Rollstuhlfahrer und blinde oder sehbehinderte Touristen ein. Der rund 2,3 Kilometer lange Spazierweg rund um den Beckenweiher bietet ab sofort breite Wege und ein spezielles Leitsystem. Fünf Infotafeln informieren unterwegs über Flora und Fauna des Weihers und die historische Kulturlandschaft  –  blinde Besucher können die Texte an Lautsprechern abrufen. Zwei taktile Pläne ermöglichen außerdem das Erfühlen des Wanderweges.

Mehr Informationen bei der
Gemeinde Wiesenfelden
Tel.: 0 99 66 / 94 00-0
E-Mail: gemeinde@wiesenfelden.de
www.wiesenfelden.de

Berlin:

BFW Halle stärkt Berliner Standort

Schon seit 2002 ist das Berufsförderungswerk Halle in Berlin präsent und berät dort blinde und sehbehinderte Menschen bei allen Fragen rund ums Arbeitsleben. Doch die Räumlichkeiten bei der Beratungsstelle für Sehbehinderte des Bezirksamtes Berlin-Mitte sind zu klein geworden. "Bei vielen Klienten stellte sich heraus, dass sie Qualifikationen benötigten, die wir ihnen in Berlin nicht anbieten konnten", berichtet die Integrationsberaterin Bettina Labitzke. Stattdessen mussten die Rehabilitanden nach Halle an der Saale reisen, um dort an Schulungs- und Integrationsmaßnahmen teilzunehmen. "Viele waren nicht bereit, diesen Schritt zu tun", so die Erfahrungen von Labitzke.

Um den Berlinern eine Rundumbetreuung vor Ort zu bieten, eröffnet das BFW nun eine zweite erweiterte Geschäftsstelle mit großzügigen Schulungsräumen und modernster Technik. Hier werden die Hilfesuchenden zukünftig umfassend beraten, betreut und qualifiziert. Oberstes Ziel ist es, die Menschen wieder ins Arbeitsleben zu integrieren bzw. den vorhandenen Arbeitsplatz zu erhalten und die Arbeitsfähigkeit zu stärken.

Am 8. Oktober werden die Räumlichkeiten in Charlottenburg in Kooperation mit dem BFW Berlin-Brandenburg eröffnet. Interessierte sind eingeladen, sich dort ab 10 Uhr umzusehen und mit den Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen.

Außenstelle des BFW Halle im
BFW Berlin-Brandenburg
Epiphanienweg 1, 14059 Berlin
Tel.: 030 / 303 99-780 oder
mobil: 01 60 / 90 53 78 43
E-Mail: gsberlin@bfw-halle.de
www.bfw-halle.de/berlin

Hamburg:

Bilder zum Sehen und Tasten

Kunst zum Anfassen gibt es noch bis Ende des Jahres im Louis-Braille-Center in Hamburg. Die französische Künstlerin Armelle Mag präsentiert ihre Werke anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg (BSVH). Der Titel der seit August laufenden Ausstellung "Unbedingt berühren!" ist kein Zufall, sondern durchaus wörtlich gemeint. "Die Künstlerin Armelle Mag erlaubt das Ertasten ihrer meist großformatigen abstrakten Arbeiten", erklärt Heiko Kunert vom BSVH und freut sich auf zahlreiche neugierige Besucher, seien sie blind, sehbehindert oder sehend.

Louis-Braille-Center
Holsteinischer Kamp 26, 22081 Hamburg
Tel.: 040 / 20 94 04-0
Öffnungszeiten der Ausstellung:
    montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 14 Uhr
Eintritt frei.

Mehr Informationen unter
www.armelle-mag.com


Dazu ein Bild: Unter den Fingern spürbar: Relief-Landschaften der Künstlerin Armelle Mag

Die andere Seite:

Happy End gesucht!

Wie die vermutlich überwältigende Mehrheit der Besucher blicke ich nach wie vor mit großer Freude auf das Louis-Braille-Festival in Hannover zurück. Das hat einfach nur Spaß gemacht! Meiner Frau ergeht es im Grunde ebenso. Auf der anderen Seite ist da aber etwas, das ihre Freude ein wenig trübt: ein allzu offenes Ende.

Das Schöne an "Stärker als die Dunkelheit", dem am Freitagabend umjubelten Musical, war unter anderem, dass wir am Ende genau Bescheid wussten: Krauter hat seine Charlotte bekommen, die Liebe hat gesiegt und wir dachten hinterher beim Bierchen gemeinsam daran, wie sich Wirklichkeit und Dichtung doch ähneln. Beim Weihnachtsmann hingegen fehlt meiner Frau die Gewissheit eines Happy Ends. In langem, rotem Mantel, mit gelber Armbinde, schwarzer Brille und weißem Stock war der Weihnachtsmann zwar mitten im bunten Treiben auf seiner Suche nach einer passenden Arbeitsassistenz kaum zu übersehen, aber hat er sie auch gefunden?

Wie es scheint, hatten die Elfen die Geschenke in seiner Werkstatt ein Vierteljahr vor Auslieferungstermin hoffnungslos durcheinander gebracht. Ein für den geregelten Ablauf in einem modernen Dienstleistungsbetrieb problematischer Umstand, der sich verständlicherweise nur mit qualifizierter Assistenz beheben ließe, wie der Weihnachtsmann betonte. In gewohnt praxisorientierter Manier führte der Vorsitzende des BSV Nordpol und Umgebung deshalb auf dem Festival kurzerhand ein Bewerbungsverfahren durch.

"Erstaunlich", bemerkte meine Frau, nachdem wir die lange Reihe der eifrig Geschenke schüttelnden Bewerber eine Zeit lang beobachtet hatten. "Solche Stellen scheinen beliebter zu sein, als ich erwartet hätte." Dass auch einige hochrangige Funktionäre des DBSV und seiner Mitgliedsverbände einen beruflichen Wechsel anstreben, bleibt in diesem Zusammenhang allerdings ein Gerücht. Leider entschwand der Weihnachtsmann am Samstag unbemerkt  –  offenbar während eines heftigen Regengusses. Meine Frau wüsste nun gerne, ob er tatsächlich eine passende Assistenz gefunden hat. Ich bitte Sie deshalb um Ihre Mithilfe: Sollten Sie oder jemand, den Sie kennen, dieses Jahr zu Weihnachten ein Geschenk erhalten, dass darauf hinweist, dass der Weihnachtsmann die vakante Stelle nicht adäquat besetzen konnte, dann lassen Sie es mich bitte wissen.

Nicht, dass meine Frau sich nachträglich bewerben möchte (hoffe ich), sondern nur weil wir gerne sicher wären, dass auch die blinden und sehbehinderten Arbeitnehmer am Nordpol die Unterstützung bekommen, die sie benötigen  –  und um eine gewisse Grundsicherheit ob der Geschenkeversorgung für kommende Feste zu erreichen, versteht sich.

Johannes Willenberg  
Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen


Dazu ein Bild: Offene Frage nach dem Louis-Braille-Festival: Hat der Vorsitzende des BSV Nordpol eine neue Arbeitsassistenz gefunden?

Rätsel:

Oktober-Rätsel

Gesucht werden zehn Pflanzen, deren Namen sich aus zwei Wörtern folgender Bedeutung zusammensetzen:

    1. ein Edelmetall und ein Niederschlag
    2. eine Steinwand und ein Gewürz
    3. eine Flüssigkeit und eine Seuche
    4. eine Liebesgöttin und ein Hautbewuchs
    5. ein Metall und eine Kopfbedeckung
    6. ein Behältnis und ein Stängel
    7. eine Tageszeit und ein Beleuchtungsmittel
    8. eine Farbe und eine Kopfbedeckung
    9. ein Monatsname und eine kleine Klingel
    10. ein Edelmetall und ein Anstrichmittel

Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 20. Oktober an den
DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin oder per E-Mail an
gegenwart@dbsv.org


Übrigens: Wer im Laufe des Jahres alle "Gegenwart"-Rätsel richtig löst, nimmt Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei attraktive Überraschungspreise.

Lösung des September-Rätsels

Bach  –  Admiral  –  Acht  –  Ass  –  Harz  –  Kiwi  –  Läufer  –  Schale  –  Brücke  –  Bolero

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen, in denen elektronische Hilfsmittel zum Verkauf angeboten werden, müssen den Zusatz "Privateigentum" enthalten. Anzeigen, die diesen Zusatz nicht enthalten, werden künftig nicht angenommen. Auch dürfen diese Anzeigen nicht unter Chiffre-Nummer geschaltet werden. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Die Redaktion  

Die Bundesfachgruppe Informationstechnologie ...

... bietet Blinden und Sehbehinderten, die in IT-Berufen arbeiten oder ausgebildet werden, die Mitgliedschaft an. Hierzu gehören auch Angestellte in technischen Hotlines, Helpdesk oder Administratoren. Die Bundesfachgruppe IT veranstaltet Jahrestagungen und Workshops. Außerdem gibt es den "IT-Report" mit Artikeln zu aktuellen IT-Themen und eine Mailingliste zum Erfahrungsaustausch.

Weitere Informationen finden Sie auch unter
www.bfg-it.de

oder bei
Heiko Folkerts
Tel.: 05 31 / 2 39 66 88 oder per
Mail unter heiko_folkerts@web.de

PRIVATE KLEINANZEIGEN

VERKAUFE

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Braille Schreibmaschine Perkins Standard mit Original-Koffer, blau-türkis, so gut wie neu und voll funktionsfähig, Preis: 500 Euro (NP 1500 Euro).

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Farberkennungsgerät "ColorTest 150" mit dt. Sprachausgabe, erkennt bis zu 150 Farbnuancen, so gut wie neu und voll funktionsfähig, Preis: 250 Euro.

Tel.: 04 21 / 37 56 52


Elotype IV, neuwertig. VB 500 Euro.

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Tel.: 0 24 21 / 50 47 68 oder
01 75 / 795 10 17
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Untergestell für Bildschirmlesegerät, höhenverstellbar, ohne Rollen, für 80 Euro (NP 170 Euro).

Tel.: 0 30 / 296 45 41


Punktschriftbücher: Kochbücher, Belletristik, pro Band 5 Euro.

Tel.: 07 11 / 24 26 55
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Gebrauchtes Lesegerät mit Beleuchtung, Preis: 50 Euro (kostenlos dazu kleine Lupe). Bei Interesse melden unter

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Elektr. Punktschriftmaschine (Elotype 4) für 1500 Euro (NP 2200 Euro) inkl. Versand, auch als Drucker verwendbar.

Tel.: 01 76 / 20 51 18 61

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Minidisk Recorder Sony MZ-B 100 oder andere Angebote an

Tel.: 0 33 85 / 51 40 71

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Verschenke Punktschriftpapier und Punktschriftfolie in verschiedenen Größen und Mengen. Interessenten melden sich bitte unter

Tel.: 0 23 02 / 202 67 07

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Ich suche die Adresse und Telefonnummer von der Tochter (sehend) von Frau Gisela Nowicki, die über 17 Jahre als Gästebetreuerin im "Aura-Hotel Saulgrub" tätig war und früher in Murnau wohnte. Ich würde die Dame gerne persönlich kennen lernen. Zuschriften in Schwarzschrift unter

Chiffre 01/10/2009


Er, 55 Jahre, blind, 1,82 m groß sucht Dame zwischen 45 und 55 Jahren. Hobbys: Wandern und Musik hören.

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Junggebliebene Rentnerin sucht ebenfalls junggebliebenen Menschen zwischen 55 und 70 Jahren. Er sollte einen kleinen Sehrest haben oder vollsehend sein, da ich selbst hochgradig sehbehindert bin. Eine Antwort von einem lieben Menschen erbitte ich unter

Tel.: 01 71 / 204 13 05


Guten Tag, eine einf., ehrl. Sie aus Leipzig, 59 J./1,62 m, gesch., mollig, EV-Rente, su. netten Partner, viels. Int. wie Natur, Musik, kl. Reisen uvm. Freue mich auf ernstgem. Antworten per

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Wie die Nadel im Heuhaufen? Ralf, jung geblieben, 46 Jahre, 1,90 m, mit Herz und Charakter und kleinem Sehrest sucht liebevolle Sie, möglichst Nichtraucher, tierlieb und naturverbunden. Kann man mit Dir Pferde stehlen? Oder einfach nur Musik hören, ein Buch lesen, nette Gespräche führen? Dann freue ich mich auf Deinen Anruf! Bitte ab 20 Uhr unter

Tel.: 01 73 / 656 59 39

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Wer hat schon mal mit Windows Movie-Maker eine Diashow erstellt?

Tel.: 0 34 66 / 32 04 57


Im ARD-Radiofestival des zurückliegenden Sommers ist u.a. die historisch wertvolle Sendereihe "Echtzeit  –  Tondokumente aus 60 deutschen Jahren" ausgestrahlt worden. Wer hat sie gehört und möchte mit mir hierüber in einen (Gedanken-) Austausch treten? Wenden Sie sich bitte an:

Alois Büchl
Tel. / Fax: 0 64 26 / 74 59
E-Mail: aembuechl@t-online.de

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Wir beraten Sie gerne!

SynPhon GmbH

Legen Sie stets das Gewünschte in Ihren Einkaufskorb? Essen Sie, worauf Sie Lust haben? Finden Sie beim Kochen sofort das gewünschte Gewürz? Behalten Sie bei Ihrer CD-Sammlung oder bei den Papieren in Ihren Leitzordnern immer den Überblick? Wie soll das funktionieren? Ganz einfach, mit dem EinkaufsFuchs, dem hilfreichen Heinzelmännchen. Neugierig geworden? Wir freuen uns auf Ihren Anruf.


SynPhon GmbH
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AASB Maria Seidling

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  • AUDIOCHARTA Compact Lesesystem: geschlossenes Vorlesesystem
        ab 3539,22 Euro
  • Braillezeilen, 40/70/80 Module auch als Kassenmodell
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Seit dem 11.12.2007 ist die Firma AASB nach DIN ISO 9001 zertifiziert.

AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 824 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Der Blindenhörbuchladen

Hörbücher suchen, finden und bestellen! Der MetaGIS-Blindenhörbuchladen bietet Ihnen dies in einem für Sie optimierten Web-Zugang.

Besuchen Sie dazu unsere Internetseite unter:

www.blindenhoerbuchladen.de


Sie können uns auch direkt erreichen unter:

Tel.: 06 21 / 72 73 91 20
Fax: 06 21 / 72 73 91 22 oder über
E-Mail: werner@metagis.de

LHZ  –  Landeshilfsmittelzentrum Dresden

FÜR AUSBILDUNG UND SCHULE:

Punktschriftbogenmaschinen "Erika Picht": deutsches Erzeugnis, feststehender Prägekopf, außerordentlich robust, einfache Handhabung, in der mitgelieferten Tragetasche leicht transportierbar (2,8 kg), Maße 390 * 220 * 95 mm

    • Modell 501, Grundmodell.
          A 101  –  435,00 Euro
    • Modell 502, mit verstellbarem Zeilenabstand, besonders für Anfänger.
          A 102  –  448,00 Euro

Die Kosten werden für Auszubildende und Schüler durch die Krankenkassen übernommen  –  Wir beraten Sie gern!


DIE 2010er KALENDER SIND EINGETROFFEN:

  • Großdruck-Wandkalender
    für Sehbehinderte, Größe 30 * 42,5 cm, Spiralheftung, Wochenkalendarium mit einer Ziffern- bzw. Buchstabenhöhe von 2,5 cm und Raum für Notizen.
        B 425  –  9,90 Euro
  • Großdruck-Tischkalender
    für Sehbehinderte, Querformat A4.
        B 422  –  7,90 Euro
  • Großdruck-Taschenkalender
    für Sehbehinderte, mit Wochenkalendarium und Platz für Notizen 12 * 14 cm.
        B 421  –  6,00 Euro
  • Reliefwandkalender:
    Transparente Reliefs kombiniert mit Vierfarbdrucken und Texten (Papier) in Blindenvoll- und Schwarzschrift, Spiralheftung, Größe 27 * 34 cm.
    • "Historische Handwerkszeichen"
          B 405  –  18,00 Euro
  • Reliefwandkalender:
    Klarsichtprägefolie mit innenliegendem farbigen Schwarzschriftteil, Blindenvollschrift, Spiralheftung
    • "Tierkreiszeichen" (Reprint von 2004), Größe DIN A4.
          B 402  –  16,00 Euro
    • Kinderkalender "Märchen", Größe 24 * 34 cm.
          B 401  –  16,00 Euro
    • "Heimische Tiere", Größe DIN A4.
          B 403  –  16,00 Euro
  • Taschenkalender Kurzschrift
    mit Monatskalendarium und jeweils einem Notizblatt, viele weitere kalendarische Informationen, Ringbindung 11 * 13 cm.
        B 411  –  6,00 Euro
  • Taschenkalender Flexi+
    Kurzschrift, umfangreiches Kalendarium, variabel heftbare Notizblätter, stabiler Kunststoffringordner 11 * 16 cm.
        B 410  –  7,90 Euro
    Nachfüllpack 2010 zum Flexi+
        B 419  –  5,90 Euro
  • Taschenkalender Vollschrift
    mit Monatskalendarium, Klammerheftung, 11 * 13 cm.
        B 412  –  2,10 Euro

Ende Oktober erscheint unser neuer Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift, auf Daisy-CD und Hörkassette!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de

Blinden-und-Sehbehinderten-Verband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Deutscher Hilfsmittelversand

Aktuell: "MergoCane"

Teleskop-Faltstock mit verstellbarer Dämpfung!

Fünfteilig, aus leichtem, hochfestem Aluminium mit angenehmem Buchenholzgriff mit eingearbeiteter Dreiwellenform, längenverstell- und zusammenfaltbar. Das Besondere an diesem Stock ist, dass im obersten Griffelement ein zweistufig verstellbarer Federstoßdämpfer eingearbeitet wurde, welcher den Vorteil hat, dass harte Stöße und Schläge gemildert werden und Sie so bei einem harten Anstoßen mit dem Stock Ihr Hand-, Ellenbogen- und Schultergelenk schonen. Auch eine Beruhigung beim Gehen auf unebenen und harten Wegen wird so erreicht. Das Griffstück ist längenverstellbar und lässt sich den persönlichen und den aktuellen Bedürfnissen anpassen. Verwendbar sind alle Spitzen mit 8 mm Außengewinde.

Erhältlich in den Längen: 125 cm, 135 cm und 145 cm.
Preis je Stock: 125,00 €.


Deutscher Hilfsmittelversand der Blista und des VzFB

VzFB
Bleekstraße 26, 30559 Hannover
Tel.: (05 11) 9 54 65  –  32
Bestellservice: (0 18 02) 25 83 12
E-Mail: v.vzfb@vzfb.de
Onlineshop/Internet: www.vzfb.de

Blista
Am Schlag 8, 35037 Marburg
Tel.: (0 64 21) 60 60
E-Mail: info@blista.de
Internet: www.blista.de

BFW Würzburg

Integriert!

Erich Welch (39), sehbehindert ...
... arbeitet jetzt für das Germanische Nationalmuseum.


Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Fon: 0931 9001-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

Papenmeier RehaTechnik

Vorleser gesucht?

Das komfortable Vorlesegerät UniversalReader Compact II liest Ihnen, wann immer Sie möchten, Ihre tagesaktuelle Zeitung vor. Ganz einfach! Wenige Tasten, keine Computerkenntnisse.

UniversalReader Compact II liest aber auch Bücher, Anschreiben, Beipackzettel oder Dokumente vor.

Interesse? Nutzen Sie unsere kostenlose Info-Hotline: 0800-7273663 und rufen Sie am besten gleich an!

F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG
www.papenmeier.de


REHACARE Düsseldorf
14.-17. Oktober 2009

Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig

  • RELIEFWANDKALENDER 2010
    • HISTORISCHE HANDWERKSZEICHEN
      Format 27 * 34 cm, 13 Reliefs, 13 Vierfarbdrucke, 13 Textseiten, Kalendarium in Blindenvoll- und Großschrift
          18,00 Euro  –  BNV 6411
  • KALENDER IM GROSSDRUCK
    • TASCHENKALENDER
      Format 14 * 12 cm, Schrift 8 mm
          6,00 Euro  –  BNV 6414
    • TISCHKALENDER
      Format A4 quer, Schrift 12 mm
          7,90 Euro  –  BNV 6404
    • WANDKALENDER
      Format A3 hoch, Schrift 25 mm
          9,90 Euro  –  BNV 6405
  • KALENDER IN BLINDENSCHRIFT
    • JAHRESWANDKALENDER
      Format 50 * 42 cm
          3,80 Euro  –  BNV 6406
    • TASCHENKALENDER VOLLSCHRIFT
      Format 13 * 11 cm
          2,10 Euro  –  BNV 6412
    • TASCHENKALENDER KURZSCHRIFT
      Format 13 * 11 cm
          6,00 Euro  –  BNV 6413
    • TASCHENKALENDER KURZSCHRIFT FLEXI+
      Format 16 * 13 cm, Grundausstattung mit 25 flexibel einheftbaren Notizblättern; nachfüllbar, Kalendarium ebenfalls
          7,90 Euro  –  BNV 6415

Verlagsangebote und Infos:
www.dzb.de
verlag@dzb.de
Tel.: +49 341 7113-119
Fax: +49 341 7113-125

RTB

Verena Bentele, 27 Jahre, Paralympics-Siegerin Biathlon/Langlauf), blind und dennoch extrem mobil. Wir zeigen ihr den richtigen Weg.


Akustik "Berlin"

  • Lautstärkeabhängige Regelung, den Wünschen von Benutzern und Anwohnern entsprechend
  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung gemäß den gängigen Richtlinien
  • Universell einsetzbar
  • Leichtere behindertengerechte Ausstattung der bestehenden Lichtsignalanlagen.

Taster "Berlin"

  • Sensorfläche oder Mechanik
  • Verdeckte Anforderung (z.B. Verlängerung der Grünphase/Zuschaltung des Blindensignals)
  • Vibrationsmodul zur taktilen Signalisierung
  • Variante Pilotton im Taster

Alle Informationen im Internet:
www.rtb-bl.de
Tel.: + 49 (0) 52 52-97 06-0

Handy Tech

- elektronische Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte

Ergonomie vereint mit Funktion

Modular Evolution

Die Modular Evolution ist die Braillezeile für den professionellen Arbeitsplatz. Wahlweise mit 88 oder 64 Brailleelementen und unterschiedlichen Tastaturmodulen, bietet die Modular Evolution auch für Sie die perfekte Kombination. Die ergonomischen Brailleelemente von Handy Tech lassen Sie entspannt lesen.

Die Modular Evolution ist die weltweit erste Braillezeile mit der patentierten "Active Tactile Control (ATC)"-Technologie. ATC erfasst in Echtzeit Ihre Leseposition auf der Braillezeile. Damit eröffnet sich eine völlig neue Welt der PC-Bedienung für Blinde.

So erkennt ATC z.B., wenn Sie die aktuelle Brailleanzeige vollständig gelesen haben und schaltet automatisch die Anzeige weiter, ohne dass Sie die Lesetaste betätigen müssen. ATC bietet für das professionelle Arbeiten am PC einzigartige Assistenz-Funktionen. Erstmals können Blinde mit den ATC-gestützten Braille-Frames mehrere Anwendungsfenster bedienen. Unsere Kundenberater, meist selbst blind oder sehbehindert, führen Ihnen die Modular Evolution gerne vor.


An dieser Stelle erscheint in der Schwarzschriftausgabe ein Bild von Margot. Sie sitzt in Ihrem Büro und arbeitet an der Modular Evolution 88, die mit dem Screenreader Window-Eyes den vollen Zugang zu Windows ermöglicht.


Window-Eyes

Mit Window-Eyes hat das neue Zeitalter der Zugänglichkeit zu Windows begonnen. Nun bietet Window-Eyes in der Version 7.1 viele Erweiterungen, vor allem bei der Umsetzung von Informationen auf der Braillezeile. Das kostenlose Upgrade ist ab sofort verfügbar und setzt neue Standards. Wussten Sie schon, dass Window-Eyes das einzige Bildschirmausleseprogramm (Screenreader) ist, mit dem Sie die Bedienung und Anzeige von bisher unzugänglichen Programmen komplett neu gestalten können?


An dieser Stelle erscheinen in der Schwarzschriftausgabe das Logo und das Maskottchen von Window-Eyes.
Als Bildunterschrift unter dem Logo steht: Window-Eyes macht bisher unzugängliche Programme komfortabel zugänglich.
Als Bildunterschrift unterm Maskottchen steht: Der knuffige Wal "Willy", das Maskottchen von Window-Eyes.


TextScout "Mein Handy liest für mich"

TextScout verwandelt Ihr Mobiltelefon in ein Vorlesehandy. Immer und überall einsatzbereit, liest Ihr Handy abfotografierten Text mit einer angenehmen Stimme vor. Die integrierte Ausrichthilfe unterstützt Sie bei der optimalen Ausrichtung des Handys auf den Text. Mit TextScout können Sie Texte jederzeit unabhängig von fremder Hilfe lesen  –  ob zu Hause oder unterwegs.


An dieser Stelle erscheint in der Schwarzschriftausgabe ein Bild von Bianka, sie fotografiert ein Zeitungsartikel und lässt ihn sich danach von TextScout vorlesen.


Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstraße 10, 72160 Horb-Nordstetten
Tel.: 07451 5546-0
Fax: 07451 5546-67
E-Mail: info@handytech.de
www.handytech.de


Fil. Stuttgart:
Winfried Volz, Manuel Schunk
Tel.: 0711 2202299-0
stuttgart@handytech.de

Fil. Köln:
Raphael Mader, Stefan Schäfer
Tel.: 0221 921556-0
koeln@handytech.de

Fil. Marburg:
Martin Sopart, Dirk Adamski
Tel.: 06421 690012-0
marburg@handytech.de

Fil. Lüneburg:
Ingo Reinke, Sascha Paul
Tel.: 04131 699698-0
lueneburg@handytech.de

HÖRFILM-FORUM:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

Do, 1.10.09, 17.50 Uhr + 0.35 Uhr, ZDF
Ein Fall für zwei: Nebengeschäfte


Do, 1.10.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für zwei: Hannas letzte Liebe


Fr, 2.10.09, 20.15 Uhr, ORF 2
Ein Fall für zwei: Das Lachen des Buddha


Fr, 2.10.09, 0.02 Uhr, MDR
Hunger auf Leben
D 2004, Drama, 88 Min.


Sa, 3.10.09, 14.35 Uhr, MDR
Ein Herz und eine Seele: Besuch aus der Ostzone


Sa, 3.10.09, 15.25 Uhr, ZDF
Es geschah am helllichten Tag
D 1958, Drama, 96 Min.


Sa, 3.10.09, 20.15 Uhr, ARD
Die Frau vom Checkpoint Charlie, Teil 1
D 2006, Drama, 89 Min.


Sa, 3.10.09, 21.45 Uhr, ARD
Die Frau vom Checkpoint Charlie, Teil 2
D 2006, Drama, 90 Min.


Sa, 3.10.09, 23.45 Uhr, ARD
Good bye, Lenin!
D 2002, Komödie/Drama, 121 Min.


So, 4.10.09, 20.00 Uhr, SF 1
Die Standesbeamtin
CH 2008, Fernsehfilm, 98 Min.


Mo, 5.10.09, 18.00 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Schwelbrand


Di, 6.10.09, 23.00 Uhr, NDR
Monster's Ball
USA 2001, Drama, 112 Min.


Mi, 7.10.09, 14.45 Uhr, arte
Vitus
CH 2006, Spielfilm, 122 Min.


Mi, 7.10.09, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Der dunkle Fleck
D 2002, Krimi, 90 Min.


Do, 8.10.09, 14.45 Uhr, arte
Kommissar Maigret stellt eine Falle
F 1957, Krimi, 119 Min.


Do, 8.10.09, 17.50 Uhr + 0.35 Uhr, ZDF
Ein Fall für zwei: Doppeltes Spiel


Do, 8.10.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für zwei: Kalte Abreise


Do, 8.10.09, 23.10 Uhr, MDR
Nikolaikirche
D 1995, Spielfilm, 133 Min.


Fr, 9.10.09, 8.45 Uhr, MDR
Nikolaikirche
D 1995, Spielfilm, 133 Min.


Fr, 9.10.09, 21.45 Uhr, MDR
Polizeiruf 110: Schneewittchen
D 2006, Krimi, 90 Min.


Sa, 10.10.09, 4.30 Uhr, ZDF
Daffy und der Wal
CA 1978, Kinderfilm, 87 Min.


Sa, 10.10.09, 22.00 Uhr, MDR
Wunschfilm, u.a. "Familiengrab"
Spielfilm, USA 1976


Mo, 12.10.09, 18.00 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Tod auf Zehenspitzen


Di, 13.10.09, 21.45 Uhr, BR
Ein Ort für die Ewigkeit
GB 2008, Krimi, 135 Min.


Mi, 14.10.09, 13.30 Uhr, SWR
Ein himmlischer Freund
D 2003, Fernsehfilm, 90 Min.


Do, 15.10.09, 17.50 Uhr + 1.05 Uhr, ZDF
Ein Fall für zwei: Karriere um jeden Preis


Do, 15.10.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für zwei: Feiglinge töten nicht


Fr, 16.10.09, 20.15 Uhr, ORF 2
Ein Fall für zwei: Verbotene Gefühle


Fr, 16.10.09, 21.00 Uhr, arte
Hardcover
D 2008, Komödie, 92 Min.


Fr, 16.10.09, 23.30 Uhr, ARD
Engelchen flieg
D 2003, Fernsehfilm, 90 Min.


Fr, 16.10.09, 0.00 Uhr, MDR
Lotti auf der Flucht
AU/D 2003, Liebeskomödie, 90 Min.


Sa, 17.10.09, 21.35 Uhr, NDR
Polizeiruf 110: Verloren
D 2003, Krimi, 90 Min.


Sa, 17.10.09, 20.15 Uhr, NDR
Der Wachsblumenstrauß
GB 1963, Krimi, 80 Min.


So, 18.10.09, 22.55 Uhr, MDR
Herzdamen
D/AU 2008, Fernsehfilm, 90 Min.


Mo, 19.10.09, 12.30 Uhr, MDR
Herzdamen
D/AU 2008, Fernsehfilm, 90 Min.


Di, 20.10.09, 20.15 Uhr, SWR
Tatort: Schattenspiele
D 2006, Krimi, 90 Min.


Di, 20.10.09, 23.00 Uhr, NDR
Die fabelhaften Baker Boys
USA 1989, Liebesfilm, 109 Min.


Mi, 21.10.09, 21.45 Uhr, BR
In Liebe eine Eins
D 2005, Melodram, 90 Min.


Mi, 21.10.09, 22.05 Uhr, MDR
Polizeiruf 110: Doktorspiele
D 2003, Krimi, 89 Min.


Do, 22.10.09, 17.50 Uhr + 0.35 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Tödliche Betriebsfeier


Do, 22.10.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für zwei: Roter Freitag


Sa, 24.10.09, 21.50 Uhr, BR
Am Limit
D 2007, Dokumentation, 168 Min.


So, 25.10.09, 20.15 Uhr, 3sat
Die Frau vom Checkpoint Charlie, Teil 1
D 2006, Drama, 89 Min.


Mo, 26.10.09, 20.15 Uhr, 3sat
Die Fälscher
D 2007, Spielfilm, 107 Min.


Di, 27.10.09, 20.15 Uhr, 3sat
Die Frau vom Checkpoint Charlie, Teil 2
D 2006, Drama, 90 Min.


Di, 27.10.09, 23.00 Uhr, arte
Netto
D 2005, Spielfilm, 87 Min.


Mi, 28.10.09, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Unbestechlich
D 2008, Krimi


Mi, 28.10.09, 1.20 Uhr, arte
Hardcover
D 2008, Komödie, 92 Min.


Do, 29.10.09, 17.50 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Blutsbrüder


Do, 29.10.09, 21.00 Uhr, arte
Das Geheimnis ihres Todes
USA 1999, Drama, 93 Min.


Do, 29.10.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für zwei: Schweigen ist Geld


Do, 29.10.09, 23.10 Uhr, MDR
KussKuss  –  Dein Glück gehört mir
D 2006, Spielfilm, 95 Min.


Fr, 30.10.09, 20.15 Uhr, ORF 2
Ein Fall für zwei: Der Tod der Sterne


Fr, 30.10.09, 21.45 Uhr, ARD
Tatort: Blutschrift
D 2006, Krimi, 90 Min.


Sa, 31.10.09, 10.00 Uhr, MDR
Zwerg Nase
D 2008, Märchenfilm, 90 Min.


Sa, 31.10.09, 11.30 Uhr, MDR
Luther
D 2003, Drama, 121 Min.


Sa, 31.10.09, 15.50 Uhr, arte
Netto
D 2005, Spielfilm, 87 Min.


Sa, 31.10.09, 20.15 Uhr, BR
Das Leben der Anderen
D 2006, Drama, 129 Min.


Sa, 31.10.09, 22.00 Uhr, SF 1
Das Leben der Anderen
D 2006, Drama, 129 Min.



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