Gegenwart Ausgabe 10/2016

"Die Gegenwart" Heft 10/2016

Inhaltsverzeichnis Heft 10/2016

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

Im Gespräch:

Aus Inklusion keine Ideologie machen

DBSV-Nachrichten:

190 Nationen auf dem Weg zu mehr Teilhabe

Meldungen

Woche des Sehens 2016: Fotowettbewerb macht das Internet zur Jury

15 Jahre Deutscher Hörfilmpreis: Aufruf zur Einreichung

Spenden zum Nulltarif beim Online-Shopping

DBSV-Karte: Rabatt auf Blutzuckermessgerät

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema kompakt:

m4guide: Eine Vision wird Wirklichkeit

Termine & Tipps:

Termine

Oper mit Live-Audiodeskription

Erste Hilfe

Schöne Adventszeit

Mein Profil  –  ein ganz anderes Bewerbungstraining

Segeltörn auf der Nordsee

DBSV-Veranstaltungen

20. Skat-Marathon des DBSV

Tipps

REHADAT verzeichnet Seminaranbieter

WhatsApp-Gruppe für Jung und Alt

Forum:

Mick Jagger holte die Kuh vom Eis: Hör-Oper im Pott

Kurzinfo: "Weitersehen 2017"

Barrieren gibt es (fast) überall

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Gesellschaft

Neue Inklusionsbotschafter gesucht

Forschung

Braille bleibt wichtig: Zwischenergebnisse aus dem Forschungsprojekt ZuBra

Umfragen

"Modus Braille": Umfrage zur musikalischen Kommunikation

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

Mit offenen Ohren und viel Gespür für Menschen

Service/Reha:

O&M-Tipps für die dunkle Jahreszeit

Kurzinfo: Bundesverband der Rehalehrer

Medien:

Bücher

Die große Kälte

Das achte Leben (Für Brilka)

Anklage

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Unmöglich. Aber machbar

Stockdunkel

Ich mit ohne Mama

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Hörfilme

Der geilste Tag

Folge meiner Stimme

Rätsel:

Oktober-Rätsel

Lösung des September-Rätsels

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Suche

Gewerbliche Anzeigen

Blindenstockmanufaktur

Kleiner, leichter, schlauer!

Erlebnisreisen mit anders-sehn 2017

Insel Usedom  –  Seebad Heringsdorf

Schottland-für-Alle  –  Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

Kolless Spezialuhren

TV-DAISY  –  Das 14-tägige Fernsehprogramm für Ihre Ohren

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Com-M  –  Ihr Hilfsmittel-Anbieter in Südbaden

Braunschweiger Blindenhilfsmittelversand

AASB Maria Seidling

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Marland Versandhandel

Papenmeier RehaTechnik

RTB

Help Tech

Baum

Second Sight

Hörfilm.info:

Hörfilm-DVD zu gewinnen!

Ausgewählte Sendetermine

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

Kurzinfo: hörfilm.info

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Titelbild:
Eine Grafik. Eine weiße Gliederpuppe mit Langstock und dunkler Brille steht auf dem Platz vor dem Brandenburger Tor. Vor ihrer Brust ist ein Smartphone zu sehen, das Signale von einem Satelliten am Himmel empfängt.
Mehr über das Navigationsprojekt "m4guide" lesen Sie im Thema kompakt.


Rückseite:
Beziehungsweise Paare  –  Eine Reihe der blinden Künstlerin Sabine Tscheschlock
Er?  –  Ooo?
Tik
Bildbeschreibung: Ein Mann in brauner Hose und schwarzem Shirt und eine Frau in pinkfarbenem Kleid tanzen miteinander. Der Mann hat seinen Kopf zu der kleineren Frau, die von hinten zu sehen ist, leicht heruntergeneigt. Ihre fahlen Gesichter mit kleinen, roten Mündern berühren sich fast. Der rechte Arm der Frau und der linke Arm des Mannes sind zur Seite ausgestreckt und fassen die Hand des Tanzpartners. Den Raum, in dem sie tanzen, durchziehen wilde, blau-violette Striche. (Aquarell)
Eine Reihe in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Taubblindenwerk Hannover.



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
70. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juni/Juli als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB), Leipzig
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:

"Blickpunkt Auge" (BPA)


Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Fortschritte lassen sich nicht von heute auf morgen realisieren. Das ist keine neue Weisheit. Gerade in der Selbsthilfearbeit muss man oft langen Atem beweisen. In dieser "Gegenwart" wird dies gleich in zwei Beiträgen deutlich. In dem einen geht es um die Entwicklung eines neuartigen Navigationssystems, in dem anderen um die Einführung von Live-Audiodeskription bei Opernaufführungen in Gelsenkirchen. Beide Geschichten führen zurück ins Jahr 2007. Damals wurde im Rahmen einer Fachtagung des DBSV erstmals definiert, welche Anforderungen blinde und sehbehinderte Menschen an die Fußgängernavigation stellen. Im selben Jahr machte der Blinden- und Sehbehindertenverein Gelsenkirchen einen ersten Vorstoß, um den Verantwortlichen der Stadt klarzumachen, dass sich blinde und sehbehinderte Operngänger nicht nur an der Musik erfreuen, sondern auch wissen wollen, was sich auf der Bühne tut. Heute, knapp zehn Jahre später, gibt es mit "m4guide" den Prototypen einer Smartphone-App, die eine sichere Navigation von Tür zu Tür ermöglicht und in die bestehende Fahrinfo-App des öffentlichen Personennahverkehrs in Berlin integriert werden soll. Und in Gelsenkirchen sind die so genannten Hör-Opern nicht mehr wegzudenken aus dem Spielplan des Musiktheaters im Revier.

Chancen sehen muss man am Anfang solcher Entwicklungen. "Chancen sehen" ist auch das Motto der diesjährigen Woche des Sehens. Vom 8. bis 15. Oktober lädt die Selbsthilfe bundesweit zu zahlreichen Veranstaltungen ein, um zu zeigen, welche Chancen sich auch mit nachlassendem Sehvermögen bieten.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

Im Gespräch:

Aus Inklusion keine Ideologie machen

Ende September hat die Deutsche Blindenstudienanstalt (blista) ihr 100-jähriges Bestehen mit einem großen Festakt begangen. In Marburg sind ganze Generationen blinder und sehbehinderter Menschen zur Schule gegangen. Als staatlich anerkannte private Förderschule führt die Carl-Strehl-Schule bis heute von der fünften Klasse bis zum Abitur. Anstatt zurückzublicken, schaut die "Gegenwart" nach vorne und fragt Direktor Claus Duncker, welche Herausforderungen die blista im Zeitalter der Inklusion zu bestehen hat.

Interview: Irene Klein  


Herr Duncker, Inklusion ist das Leitbild der UN-Behindertenrechtskonvention, die in Deutschland seit 2009 in Kraft ist. Für den Bildungsbereich heißt das, dass Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung gemeinsam zur Schule gehen sollen. Bringt das eine Einrichtung wie die Deutsche Blindenstudienanstalt unter Druck?

Ich denke, wir sind immer unter Druck, seit hundert Jahren. Wir haben eine Schule in freier Trägerschaft und müssen uns immer an den Markt anpassen und ein attraktives Angebot für blinde und sehbehinderte Menschen vorhalten.


Der Markt verändert sich, ganz konkret die Schullandschaft. Wie wirkt sich das auf die Schülerzahlen der blista aus?

Ich bin gelernter Mathematiker und liebe Zahlen. Aber ich habe mich bisher jedes Mal bei der Vorausschau verrechnet. Gegen den Markttrend hatten wir 2011/2012 die höchste Zahl mit 330 Schülerinnen und Schülern. Jetzt sind wir wieder zurück auf unsere reguläre Zahl von 260. Die Schwankungen betreffen im Wesentlichen den Bereich der sehbehinderten Schülerinnen und Schüler. Der Anteil der hochgradig sehbehinderten und blinden Schüler ist über die Jahre konstant.


An der Carl-Strehl-Schule lernen die Schülerinnen und Schüler im geschützten Raum. Gleichzeitig sollen sie auf das Leben in der sehenden Welt vorbereitet werden. Das hat bei der blista seit hundert Jahren Tradition. Wie wird dieser Anspruch Wirklichkeit?

Wir haben in den letzten 40 Jahren immer schon das Angebot gehabt, dass unsere Schülerinnen und Schüler über die Stadt verteilt wohnen, also Bürger der Stadt sind und als solche ein ganz normales Leben führen. Wir haben 48 dezentrale Wohngruppen. So können die Schüler normal einkaufen und ihre Freizeit individuell gestalten. Das ist eine Grundvoraussetzung, um sich in der Welt der Sehenden zurechtzufinden. Außerdem kooperieren wir schon lange mit den Marburger Gymnasien. Wenn Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II Fächerkombinationen oder Leistungskurse wählen, die wir nicht anbieten können, gehen sie in ein Regelgymnasium.


Künftig öffnet sich die blista, so dass auch sehende Schüler aufgenommen werden können ...

Wir versuchen, den Campus etwas lebendiger zu gestalten. Auf unserem Gelände ist die Montessori-Schule, Primarbereich, Klasse 1 bis 6. So etwas prägt ein Schulgelände, es wird wuseliger und bunter. Die Überlegung ist, unser Bildungsangebot auch Sehenden zu offerieren, ohne unseren Markenkern, die Förderung blinder und sehbehinderter Schülerinnen und Schüler, zu vernachlässigen. Deswegen soll die Zahl derjenigen, die wir aus dem sehenden Bereich aufnehmen, maximal ein Drittel einer Schulklasse ausmachen. In der Sekundarstufe I wären das drei oder vier Schüler pro Klasse.


Wie reagieren die Eltern auf diese Pläne? Sie haben sich für eine Spezialeinrichtung entschieden, was durch die Aufnahme von sehenden Schülern relativiert wird ...

Wir haben die gesamte Spannweite von Elternmeinungen. Es gibt Eltern, die schon beim Vorstellungsgespräch fragen, wie wir sicherstellen, dass ihr Kind Kontakt zu Sehenden behält. Sie erwarten, dass man das in das Unterrichtskonzept einbaut. Auf der anderen Seite gibt es Eltern, die Angst haben, weil sie gerade der Regelschul-Situation entkommen wollen, wo ihr Kind, nur weil es schlecht sieht, benachteiligt wird. Generell bringen uns die Eltern aber großes Vertrauen entgegen. Sie wissen, dass bei uns solche Veränderungen konzeptionell unter Beteiligung aller gut abgesichert sind.


Die blista unterstützt auch blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler an Regelschulen im Umkreis von Marburg. Wie finden das Förderzentrum und die Schüler überhaupt zusammen?

Die Frühförderung funktioniert sehr gut. Die Kinder werden früh erfasst und dann durch die Frühförderzentren betreut. Beim Übergang in die Grundschule werden sie an die überregionalen Förderzentren übergeben. Die Erfassung durch die Schulaufsicht ist sehr gut. Das sieht man auch statistisch: Der Anteil blinder und sehbehinderter Grundschüler an Regelschulen steigt seit acht Jahren kontinuierlich. Wenn Sie die Biografien weiter verfolgen, gehen hochgradig Sehbehinderte und Blinde nicht verloren. Sehbehinderte, die zwischen 10 und 30 Prozent sehen, fallen jedoch zum Teil raus aus der Förderung.


Die Fitten schaffen es vielleicht, die weniger Fitten bringen sich aber um wirkliche Lebenschancen. Was kann eine Einrichtung wie die blista dagegen tun?

Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Wir versuchen, viel über Sport zu transportieren, zu zeigen, dass auch sehbehinderte und blinde Menschen ihren Mann und ihre Frau im Sport stehen können. Wir haben in Marburg den Deutschen Blindenfußballmeister, unsere paralympische Mannschaft im Goalball ist nach Rio gefahren, das sind schon Identifikationsfiguren. Natürlich versuchen wir auch, in Beratungszentren oder im kollegialen Austausch zu informieren. Aber aus meiner Sicht ist die Erfassung der Sehbehinderten tatsächlich eines der Hauptprobleme, weil Sehbehinderung keine sichtbare Behinderung ist.


Im Zeitalter der Inklusion brauchen Regelschullehrer mehr sonderpädagogisches Know-how. Gibt es dafür entsprechende Weiterbildungsangebote? Und ist das Curriculum der Lehramtsstudiengänge angepasst worden?

Das Problem ist, dass wir über 16 Bundesländer reden. Es gibt Bundesländer, die das Thema Inklusion in den Lehramtsstudiengang integriert haben, und es gibt andere, die das gänzlich ignorieren. Aus meiner Sicht kann ein spezifischer Anteil an Inklusionspädagogik aber nicht den Blinden- und Sehbehindertenpädagogen ersetzen. Dafür sind die Anforderungen viel zu hoch.


In Kooperation mit der Uni Marburg hat die blista einen Weiterbildungsmaster für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik geschaffen. Wie wird der angenommen?

Für die blista war es ein Muss, dass sich die Kolleginnen und Kollegen mit dem Förderschwerpunkt Sehen beschäftigen. Wir haben 27 Gymnasiallehrer zu Blinden- und Sehbehindertenpädagogen qualifiziert. Bundesweit wird das Angebot aber schlecht angenommen, weil die Kultusbürokratie nicht mitspielt. Diese Weiterbildungsmaßnahme wird von der Universität angeboten, Lehramtsqualifikation war bis dato aber ausschließlich eine Domäne der Kultusministerien. Damit können sie sich noch nicht anfreunden.


Wie steht es insgesamt um die Ausbildung von Blinden- und Sehbehindertenpädagogen?

Es gibt einen extremen Mangel an Blinden- und Sehbehindertenpädagogen. Neben Marburg gibt es nur noch Dortmund, Hamburg, Berlin und Heidelberg als Ausbildungsstätten. Nach den Erhebungen der letzten Zeit gehen zeitnah ungefähr 700 Blinden- und Sehbehindertenpädagogen in den Ruhestand. Das lässt sich mit einem Jahresoutput von 20, 30 Lehrern mit dem Förderschwerpunkt Sehen nicht auffangen. So haben wir schon jetzt Gebiete, die extrem unterversorgt sind.


Was ist die Folge? Ist die Beschulung an der Regelschule für Blinde und Sehbehinderte zum Scheitern verurteilt, weil die Beschulung an Spezialeinrichtungen personell effektiver ist?

Nein, dieser Behauptung würde ich widersprechen. Ich denke aber, dass auf Dauer die Qualität verloren geht. Das erleben wir schon in anderen Bundesländern. Dort werden zum Beispiel blinde und sehbehinderte Kinder, die von der Grundschule an die Realschule wechseln, an den Förderschwerpunkt körperliche Entwicklung übergeben und damit an Sonderpädagogen, die noch nie etwas mit blinden und sehbehinderten Menschen zu tun gehabt haben. Ausbaden müssen das vor allem die Eltern. Sie sitzen nachts im Keller und basteln Modelle, damit ihr Kind dem Unterricht folgen kann. Hier müssen wir Unterstützung anbieten, damit Eltern wissen, wo sie vernünftiges Material bekommen, ob für die Ableitung von Sinus und Cosinus oder zum Periodensystem.


Eltern sind in der Tat nicht zu beneiden, wenn sie für ihr Kind die Entscheidung zwischen Regel- und Förderschule treffen müssen ...

Beide Angebote sind parallel zu sehen. Wichtig finde ich, dass die Systeme durchlässiger werden. Es kann sinnvoll sein, für ein, zwei Jahre auf eine Förderschule zu gehen, um bestimmte Dinge zu lernen und aufzuarbeiten und um dann wieder zurück in den Heimatort zu gehen. Inklusion darf nicht ideologisch betrachtet werden, nicht als Zweck, sondern als Mittel, damit der Betroffene für sein Leben lernen kann. Wir werden immer versuchen, eine Alternative anzubieten. Das finde ich auch legitim. Wenn Sie gerne Sport machen, gehen Sie auf ein Sportgymnasium, wenn Sie gerne Musik machen, auf ein Musikgymnasium. Warum soll es nicht auch Gymnasien für Blinde und Sehbehinderte geben, wo man Schüler sein kann, ohne dass die Beeinträchtigung dauernd Thema ist.


Ob Inklusion gelingt, entscheidet sich maßgeblich daran, ob Menschen einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt finden. Was macht die blista, um ihren Absolventen hier den Weg zu ebnen?

Schulische Inklusion ist eine wichtige Frage, aber das Hauptziel muss die Teilhabe am ersten Arbeitsmarkt sein  –  da gebe ich Ihnen Recht. Ein qualifizierter Abschluss ist eine gute Voraussetzung für den Beruf. Darüber hinaus sind soziale Kompetenz und Mobilität wichtig. Das lernen unsere Schüler im Internat. Denn hier geht es nicht nur um Unterbringung, sondern darum, die Leute fit für das selbstständige Leben zu machen. In den letzten Jahrzehnten ist der geschützte Arbeitsbereich im öffentlichen Dienst, wo viele blinde und sehbehinderte Menschen tätig waren, weggebrochen. Heute konkurrieren sie auf dem allgemeinen Markt und sind mit den Befürchtungen der Arbeitgeber konfrontiert. Deshalb versuchen wir, Netzstrukturen mit Unternehmen aufzubauen und Schüler direkt zu vermitteln. Da Marburg als Provinzstadt nicht der ideale Standort ist, sind wir mit unserer Tochter "focus arbeit" in den Frankfurter Raum gegangen.


Eine Einrichtung wie die blista kann den Veränderungsprozess in Richtung inklusiver Schule mitgestalten. Dem sind aber politische Grenzen gesetzt. In Deutschland ist es besonders knifflig, weil die Bildungspolitik Angelegenheit der Länder ist. Was erwarten Sie von der Politik, um gleiche Bildungschancen für alle zu erreichen?

Im Großen und Ganzen wird das Thema Inklusive Bildung für Schüler mit einer Sehbeeinträchtigung sehr sensibel und fachmännisch angegangen. Was nicht heißt, dass nicht vieles unrund läuft. Ich erwarte, dass sich die Kultusministerien um qualifiziertes Personal bemühen. Da sehe ich momentan einen Mangel und befürchte, dass die Fachlichkeit verloren geht. Noch mehr Sorge macht mir allerdings die allgemeine Politik, im Besonderen das Bundesteilhabegesetz. Wenn das so durchgesetzt wird, wie es geplant ist, fällt ein Großteil der sehbehinderten Schülerinnen und Schüler aus jeglicher Förderung heraus. Für Blinde und hochgradig Sehbehinderte kann nach der Schulpflicht Schluss sein. Wenn es tatsächlich dazu kommt, brauchen wir uns demnächst nicht mehr über die Qualität von Lehrern zu unterhalten.


Und zum Abschluss noch die unumgängliche Frage: Wo sehen Sie die blista in hundert Jahren?

Ich hoffe, dass wir auch in hundert Jahren noch Partner blinder und sehbehinderter Menschen sind und sie unterstützen können, wenn es um eine gerechtere Teilhabe geht. Das ist die Aufgabe für die nächsten hundert Jahre, sei es in der Versorgung mit Medien, bei der Weiterentwicklung von Rehabilitation oder beim Lebenslangen Lernen. Das sind Angebote, die wir weiterentwickeln und vorhalten müssen. Ich gehe davon aus, dass sie immer nachgefragt werden.


Dazu zwei Bilder:

    • Sieht Regel- und Förderschule nicht als Konkurrenten: blista-Direktor Claus Duncker
    • Unverzichtbar: Sonderpädagogen machen Mathematik für blinde und sehbehinderte Schüler begreifbar

Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.

DBSV-Nachrichten:

190 Nationen auf dem Weg zu mehr Teilhabe

Das höchste Gremium der Weltblindenunion hat Ende August in Orlando, Florida getagt


Nach vier Jahren war es wieder an der Zeit, dass sich die Weltgemeinschaft der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe zur Standortbestimmung und zur Weichenstellung für ihre weitere Arbeit trifft, diesmal im sonnenverwöhnten Florida. Mehr als 300 blinde und sehbehinderte Menschen aus über 100 WBU-Nationen reisten vom 18. bis 25. August zur 9. Generalversammlung der Weltblindenunion (WBU) nach Orlando. Ausrichter der Veranstaltung war die US-amerikanische National Federation Of The Blind.

Die WBU, die die Interessen von mehr als 285 Millionen blinden und sehbehinderten Menschen in 190 Staaten vertritt, setzt sich unter anderem in den Gremien der Vereinten Nationen für die gleichberechtigte Teilhabe dieses Personenkreises ein. Ein herausragender Erfolg der letzten Jahre war die Verabschiedung des WIPO-Vertrages am 27. Juni 2013. Darin werden Ausnahmeregelungen im Urheberrecht festgelegt, um die Produktion und den grenzüberschreitenden Austausch barrierefreier Literatur zu erleichtern. Zur Gültigkeit kommt der Vertrag allerdings nur in Staaten, die ihn ratifiziert haben.

Das Programm der Generalversammlung umfasste das ganze Themenspektrum der Selbsthilfearbeit. Von übergeordneter Bedeutung war die Frage nach der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. So unterschiedlich die Gegebenheiten in den verschiedenen Ländern auch sein mögen, wird doch überall erheblicher Handlungsbedarf gesehen. Im Medienbereich werden die digitalen Möglichkeiten zur Übertragung von Text in Sprache positiv bewertet. Neue Herausforderungen bestehen in der zunehmenden Visualisierung von Inhalten und in der enormen Informationsmenge, die ohne schnelle Übersicht kaum zu bewältigen ist. Zum Thema Mobilität standen Navigationssysteme und E-Mobilität im Mittelpunkt der Beratungen. Im Bereich Jugendengagement wurde schließlich beschlossen, Jugendnetzwerke in den sechs WBU-Regionen zu installieren.

Wie bei jeder Generalversammlung stand auch in Orlando die Wahl eines neuen WBU-Präsidiums auf der Tagesordnung. Zum neuen Präsidenten wurde erwartungsgemäß Dr. Fredric Schroeder aus den USA gewählt (vgl. "Gegenwart" 4/2015), der sich unter anderem durch seine Tätigkeit in der Rehabilitationsabteilung des US-amerikanischen Bildungsministeriums und durch seine Kampagnenarbeit für ein Geräuschwarnsystem in Elektrofahrzeugen einen Namen gemacht hat. Erster Vizepräsident wurde Fernando Riaño aus Spanien, dessen Schwerpunktthema die berufliche Teilhabe ist. Bei der Wahl zur zweiten Vizepräsidentin lieferten sich zwei Frauen ein spannendes Rennen: Elly Macha aus Tansania und Diane Bergeron aus Kanada. Elly Macha konnte sich durchsetzen. Sie ist Mitglied im tansanischen Parlament und möchte die Kommunikationsstrukturen und die Teamarbeit innerhalb der WBU effizienter gestalten.

Die WBU befindet sich auf einem guten Weg, was die Bekämpfung von Diskriminierung und die Förderung gleichberechtigter Teilhabe für blinde und sehbehinderte Menschen weltweit betrifft. Es wurde jedoch deutlich, dass insbesondere finanzschwache Regionen mehr globale Unterstützung brauchen, damit sie funktionierende und effektive Selbsthilfestrukturen aufbauen und national wie international Gehör finden können.

Jessica Schröder
DBSV-Referentin für internationale Zusammenarbeit  

Meldungen

Woche des Sehens 2016: Fotowettbewerb macht das Internet zur Jury

Vom klassischen Aktionstag in der Fußgängerzone über unterschiedlichste Vortragsveranstaltungen bis zur "Führung mit Berührung" im Leipziger Bach-Museum  –  die Woche des Sehens bietet auch 2016 einen guten Mix aus Bewährtem und Neuem.

Zu den Premieren in diesem Jahr gehört der Fotowettbewerb "Seh-Reise". Die Aufgabe hat es in sich: Wie lassen sich die Themen Blindheit, Sehbehinderung und Sehen bildlich darstellen? In den vergangenen Monaten waren alle Hobbyfotografen  –  ob mit oder ohne Seheinschränkung  –  eingeladen, sich kreativ mit dieser Herausforderung auseinanderzusetzen. Bis zum 8. Oktober wird eine Expertenjury aus den eingesandten Bildern eine Vorauswahl treffen, um dann der eigentlichen Jury Platz zu machen: den Besuchern der Internetseite der Woche des Sehens. Sie haben vom 8. bis 15. Oktober die Möglichkeit, an der Abstimmung teilzunehmen und gemeinsam die Sieger des Wettbewerbs festzulegen. Diese werden im Anschluss an die Aktionswoche auf der Webseite der Kampagne und auf www.facebook.com/WochedesSehens bekanntgegeben.

Der Gewinner des Wettbewerbs erhält ein iPhone 6s mit ausgefeilter Kamerafunktion. Weitere attraktive Preise erhalten auch die Zweit- und Drittplatzierten. Zudem wird es als Sonderpreis für das beste Bild eines blinden oder sehbehinderten Teilnehmers einen Gutschein für Veranstaltungstickets geben.

Mehr Infos unter www.woche-des-sehens.de/fotowettbewerb. Veranstaltungen der Woche des Sehens auch in Ihrer Nähe finden Sie unter www.woche-des-sehens.de/veranstaltungskalender.

15 Jahre Deutscher Hörfilmpreis: Aufruf zur Einreichung

Im März 2017 feiert der DBSV das 15-jährige Jubiläum des Deutschen Hörfilmpreises. Sechs Monate vor der Preisverleihung in Berlin ruft der Verband dazu auf, Beiträge für den Wettbewerb einzureichen. Herausragende Hörfilm-Produktionen aus den Bereichen Spielfilm (Kino/TV), Kurzfilm, Kinder- und Jugendfilm, Dokumentation sowie Serie/TV-Reihe können bis zum 1. November 2016 vorgeschlagen werden.

Preisträger des Deutschen Hörfilmpreises 2016 waren die TV-Produktion "Tatort  –  Borowski und der Himmel über Kiel" und der Kinospielfilm "45 Years" aus Großbritannien. Den Publikumspreis erhielt die Folge "Bestattungsvorsorge" der TV-Serie "Der Tatortreiniger". Mit einem Sonderpreis zeichnete die Jury die Dokumentation "Wärst Du lieber tot?" aus.

Die Einreichungsunterlagen für den Deutschen Hörfilmpreis 2017 sind im Internet zu finden unter www.deutscher-hoerfilmpreis.de.

Mehr Infos beim
DBSV
Claudia Schaffer
Tel.: 0 30 / 28 53 87-282
E-Mail: c.schaffer@dbsv.org

Spenden zum Nulltarif beim Online-Shopping

An den DBSV spenden, ohne einen Cent dafür zu bezahlen: Das Internetportal "Gooding" macht's möglich. Der DBSV ist auf der Plattform, die Online-Einkäufe vermittelt, eingetragen und kann ab sofort begünstigt werden. Das Prinzip ist einfach: Bei jedem Online-Einkauf über "Gooding" zahlt der Verkäufer eine Prämie an die gemeinnützige Organisation, die der Käufer ausgewählt hat. Die Prämie beträgt in der Regel fünf Prozent des Einkaufswerts. Für Vereine und Nutzer ist das Angebot kostenlos. Die Kunden lassen letztlich den Shop für ihren Verein spenden.

Und so funktioniert es: Auf die Internetseite www.gooding.de gehen. Zuerst den Shop, dann den DBSV als Empfänger der Spende auswählen, einkaufen wie immer und die Bestellung abschicken. Eine Registrierung ist nicht notwendig.

Insgesamt wurden auf "Gooding" bereits über eine Million Euro für den guten Zweck gesammelt. Die Plattform arbeitet mit mehr als 1.500 Onlineshops zusammen, darunter die Deutsche Bahn, der Rewe-Lieferservice und der Hörbuchanbieter audible.de.

Der DBSV dankt allen, die beim Online-Shopping an blinde und sehbehinderte Menschen denken und mit ihrer Spende die Arbeit des Verbandes unterstützen.

DBSV-Karte: Rabatt auf Blutzuckermessgerät

Inhaber der DBSV-Karte erhalten beim Kauf des Blutzuckermessgeräts ProfiLine BLE TeleMed ab sofort einen Rabatt von 5 Euro. Das Gerät ist für blinde und sehbehinderte Menschen barrierefrei bedienbar. Bei der Entwicklung arbeitete die Firma Forum Telemedizin GmbH mit der DBSV-Diabetesbeauftragten Diana Droßel zusammen.

Das Blutzucker-Messsystem verfügt über einen Akustikmodus, der die Messergebnisse über Pieptöne ausgibt. Das Display des Messgeräts zeigt die Werte weiß auf schwarz in sehr großen Ziffern an. Mit Hilfe eines Smartphones und der App SiDiary können die Werte auch angesagt werden. Nutzer des barrierefreien Diabetestagebuchs SiDiary können die Daten des Messgeräts per Smartphone mit dem PC synchronisieren.

Der Rabatt wird auf das Starterset gewährt. Dieses beinhaltet 1 Blutzuckermessgerät, 10 Teststreifen, 1 Kontrolllösung, 10 Lanzetten sowie 1 Lanzettierhilfe. Um das Angebot wahrnehmen zu können, ist neben der DBSV-Karte ein Online-Gutschein erforderlich, den Sie in der DBSV-Geschäftsstelle bestellen können,

Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
E-Mail: c.bierhoff@dbsv.org

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn
    Tickets für 99 Euro (Hin- und Rückfahrt) zu allen Veranstaltungen des DBSV
  • GRAVIS Online Shop
    max.8% auf Smartphones, Tablets und andere Technikprodukte, max.30% auf sämtliches Zubehör
  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
    5% auf Zeitschriften
  • Reinecker Vision GmbH
    10% auf alle Produkte
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen
  • Forum Telemedizin GmbH
    Blutzuckermessgerät ProfiLine BLE TeleMed: 5 Euro Rabatt auf das Starterset
  • Berufsförderungswerk Würzburg
    10% auf alle E-Learning-Kurse
  • AFB  –  Arbeit für Menschen mit Behinderung
    10% auf gebrauchte und aufgearbeitete Computer und andere IT-Geräte
  • Berufsförderungswerk Würzburg
    10% auf alle E-Learning-Kurse
  • NH-Hotel Group
    Best-Preis-Garantie für Übernachtungen in allen deutschen NH-Hotels
  • Dorint Hotels & Resorts
    10% auf den tagesaktuellen Bestpreis in Berlin, Bonn, Dresden, Frankfurt/Main und Airport München
  • Schottland-für-Alle
    5% auf reguläre Gruppen- und Individualreisen, 10% auf maßgeschneiderte Reisen (ausgenommen Flug- und Fährbuchungen)
  • Kieser Training
    1 Bonusmonat bei einer Vertragslaufzeit von 12 oder 24 Monaten
  • Teekampagne
    5% auf eine Bestellung pro Kalenderjahr
  • Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm)
    kostenfreie Rechtsberatung und Rechtsvertretung im Sozial- und Verwaltungsrecht
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)

Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort.

Mehr Infos zu allen bundesweiten Vergünstigungen beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte

Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene
  • Herbert-Funke-Stiftung

Thema kompakt:

m4guide: Eine Vision wird Wirklichkeit

Das Ergebnis ist der Prototyp einer neuartigen Navigations-App. "m4guide" ermöglicht die sichere Zielführung im Straßenraum, in Gebäuden und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Unter Beteiligung des DBSV haben angesehene Forschungs-, IT- und Verkehrsunternehmen von 2012 bis 2016 an dieser Lösung gearbeitet. Und beim Prototypen soll es nicht bleiben: Nach Abschluss des von der Bundesregierung geförderten Projekts soll "m4guide" bis 2018 in die Fahrinfo-App des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg integriert werden.

Von Hans-Karl Peter  


Was früher ein Traum für blinde und sehbehinderte Menschen war, kommt der Realität Stück für Stück näher: zielgenau, sicher und ohne fremde Hilfe von A nach B zu gelangen. Eine Wegstrecke, die für sehende Menschen ohne Probleme bewältigt werden kann, stellt Menschen mit Seheinschränkung vor Herausforderungen und ist aufwändig und zeitintensiv in der Vorbereitung. Die vertrauten Begleiter wie Langstock oder Führhund, aber auch Bodenindikatoren und akustische Signale bleiben unverzichtbar, die moderne Kommunikationstechnik aber hat das Potenzial, eine ganz neue Dimension eigenständiger Mobilität zu eröffnen.


Wie alles begann

Schon im Jahr 2007 hat der Gemeinsame Fachausschuss für Informations- und Telekommunikationssysteme (FIT) die DBSV-Fachtagung "Weitersehen, drinnen und draußen  –  Chancen und Herausforderungen von Navigationssystemen für Blinde und hochgradig Sehbehinderte" organisiert. Entwickler und Firmenvertreter trafen sich mit Anwendern und Erfahrungsträgern verschiedener Selbsthilfeverbände, um die Anforderungen an ein Navigationssystem als neuartiges Hilfsmittel herauszuarbeiten.

Das Anforderungspapier hat bis heute nicht an Aktualität verloren, wie dieser Ausschnitt zeigt: "Eine mögliche Vision wäre ein Gerät, das unter freiem Himmel GPS-Signale nutzt, im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) Fahrgastinformationssysteme 'anzapft', in Gebäuden zwischen W-LAN Accesspoints trianguliert oder Funksysteme der Gebäudeleittechnik 'benutzt'. Das Verwenden der Signale der Mobilfunkanbieter zur Orientierung könnte eine weitere Informationsquelle darstellen. Sicher ist eine Nutzung von sowieso verbreiteten Systemen und deren Techniken der vielversprechendste Weg."

Seitdem gab es viele Gespräche, Zusammenkünfte und Teilnahmen an externen Tagungen, um auszuloten, wie und wo sich der DBSV und seine Fachgremien in die Begleitung oder gar Entwicklung eines Systems einbringen können. Eine Tagung des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr (GFUV) im März 2011 machte deutlich, dass der technische Fortschritt neue Möglichkeiten eröffnet, um eine lückenlose Reisekette vom Start zum Ziel zu realisieren und damit die Mobilität von Menschen mit Behinderung zu verbessern. In zahlreichen Forschungsprojekten wurde an Entwicklungen zur Verbesserung der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum gearbeitet. Anbieter im öffentlichen Personenverkehr waren dabei, ihre Leit- und Orientierungssysteme zu modernisieren.


"Von Tür zu Tür": eine Mobilitätsinitiative des Bundeswirtschaftsministeriums

Dass die Zeit reif war für neue Verkehrskonzepte, hatte auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie erkannt, das im Januar 2011 unter dem Titel "Von Tür zu Tür" eine Förderrichtlinie für eine Mobilitätsinitiative für den öffentlichen Personenverkehr der Zukunft veröffentlichte. Damit wollte das BMWi zu einer nachhaltigen und bezahlbaren Mobilität im öffentlichen Personenverkehr beitragen, "insbesondere für bestimmte Personengruppen wie ältere Menschen und in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen". Diese Zielsetzung korrespondiert mit der Forderung der Europäischen Union nach der Einführung von intelligenten Verkehrssystemen und dem hierzu entwickelten Aktionsplan.

Die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt sah in der Initiative die Chance, einen Mehrwert für Berlin zu erzielen und machte sich das Thema zu eigen. Mit diesem Zugpferd gestaltete sich die Suche nach Projektpartnern einfacher. Neben Forschungs-, IT- und Verkehrsunternehmen, dem Landkreis Soest und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg wurde der DBSV angefragt. Für einen gemeinnützigen Verband ist es nicht einfach, sich für die Mitwirkung an einem Forschungsprojekt zu entscheiden. Die Arbeit erfordert Expertise und ist zeitintensiv. Oft können nur Teilziele erreicht werden, wegen technischer und/oder finanzieller Gegebenheiten oder wegen unterschiedlicher Interessen der Partner. Um sinnvolle Kompromisse auszuhandeln, ist nicht zuletzt ein hohes Maß an Durchsetzungsvermögen notwendig.

Die potenziellen Projektpartner begannen, die Idee für "m4guide" zu entwickeln. Ziel des Projekts sollte die Entwicklung einer Smartphone-App sein, die es blinden und sehbehinderten Menschen ermöglicht, sich zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Bahnhöfen und öffentlichen Gebäuden selbstständig und sicher zu bewegen. Der Smartphone-Nutzer gibt einen Start- und einen Zielpunkt ein. Daraufhin berechnet das System die genaue Wegstrecke (Routing) und leitet den Verkehrsteilnehmer  –  je nach Sehvermögen akustisch oder optisch  –  von Tür zu Tür.

"m4guide" steht für "mobile multi-modal mobility guide". Ein einfach zu bedienendes Smartphone (mobile) dient als Kommunikations- und Navigationssystem, das multi-modal, das heißt bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, auf Fußwegen und in öffentlichen Gebäuden, einsetzbar ist. Damit kann die Mobilität (mobility) von Personen in einer unbekannten städtischen Umgebung deutlich erhöht werden.

Da das Projekt auf die Zielgruppe blinder und sehbehinderter Menschen ausgerichtet war, bestand unter den Experten und in den Gremien des DBSV schnell Einigkeit, dass man sich beteiligen müsse. Für das Vorhaben sprach auch der inklusive und damit zukunftsweisende Ansatz des Projekts: Es sollte keine Insellösung für Menschen mit Seheinschränkung geschaffen werden. Vielmehr wollte man von dieser Personengruppe ausgehen, weil sie die höchsten Ansprüche an die exakte Zielführung stellt und entsprechende Lösungen auf alle anderen Nutzergruppen übertragbar sind. Die Vielfalt der Projektpartner und ihre Erfahrungen stellten einen nicht zu unterschätzenden Vorteil für die Erreichung der Ziele dar, ließen aber schon in der Vorbereitungsphase die Kompliziertheit der Zusammenarbeit erkennen.

Mehr als 30 Projektskizzen wurden beim Bundeswirtschaftsministerium eingereicht. Zehn Projekte, darunter "m4guide", erhielten den Zuschlag für eine Förderung im Rahmen der Initiative "Von Tür zu Tür". Im Dezember 2012 konnte das Projekt unter Leitung der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt an den Start gehen. Für die Entwicklung eines lückenlosen und verkehrsmittelübergreifenden Navigationssystems stellte das Ministerium vier Millionen Euro zur Verfügung. Die beteiligten Unternehmen steuerten 1,6 Millionen Euro bei. Damit hatte das Projekt ein Gesamtvolumen von 5,6 Millionen Euro.


Anforderungen der Zielgruppe

Im Projektkonsortium hatte der DBSV die Aufgabe, die Nutzer- und Anwendersicht einzubringen, die Experten zu beraten und die Einhaltung von Gesetzen, Richtlinien und Normen zu überwachen. Während der Antragstellung war noch geplant, den DBSV nur als "kleinen" Projektpartner und Unterauftragnehmer einzubinden. Jedoch wurde bald erkannt, dass der DBSV als vollwertiger Partner agieren muss, da er die Zielgruppe des Projekts vertritt. Das Verständnis für die Devise "Nichts über uns ohne uns" begann zu wachsen.

Während der ersten Projektphase ging es darum, Informationen über das Mobilitätsverhalten und die Techniknutzung der Zielgruppe zu sammeln und auszuwerten. Die Frage, über welche Funktionen und Informationen das "m4guide"-System aus Sicht der zukünftigen Nutzer verfügen muss, mobilisierte viele Menschen in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe. Es wurde geträumt, gehofft und, wie kann es anders sein, das mögliche Ergebnis auch kritisch hinterfragt und von Skeptikern schon vorab abgelehnt.

Aufgrund sehr unterschiedlicher Vorstellungen, Wünsche und Anforderungen wurde beschlossen, eine bundesweite Umfrage unter blinden und sehbehinderten Menschen zu starten. Über die "Gegenwart" und die Homepage des DBSV wurden von Juni bis August 2013 umfangreiche Befragungen durchgeführt. 356 Personen nahmen daran teil, insgesamt eine verhältnismäßig technikaffine und mobile Gruppe. Ergänzend fanden persönliche Befragungen in Berlin, im Kreis Soest und bei Kunden des Begleitservices des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) statt.

Die von der Mehrheit der Probanden als unverzichtbar oder wünschenswert bewerteten Funktionen, Bedieneigenschaften und Zielführungsinformationen wurden so gut wie vollständig in das Rahmenlastenheft für das System aufgenommen. Dafür musste allerdings hart gerungen werden. Zunächst fehlte es den Projektpartnern am Verständnis für die Anforderungen blinder und sehbehinderter Menschen, zumal eine 1 : 1-Umsetzung aus technischen Gründen nicht möglich erschien. Es ist vor allem dem Engagement von Gerhard Renzel, dem Leiter des GFUV, zu verdanken, dass sich diese Haltung gewendet hat.


Am Puls der Forschung

Als Pilot- und Testgebiete für "m4guide" dienten Berlin-Mitte und die Stadt Soest. Am Anfang stand die Herausforderung, für Ortung und Zielführung eine Datenbasis zu schaffen, die den besonderen Anforderungen blinder und sehbehinderter Menschen entspricht. Denn die üblichen Navigationssysteme für Autofahrer sind viel zu ungenau. Die Vermessungsgenauigkeit sollte einen Meter nicht überschreiten. In Berlin wurden freie kommunale Geodaten genutzt und allein in Mitte entlang von 400 Straßenkilometern um Detaildaten ergänzt. Rund 250.000 Objekte im Straßenraum wurden digital erfasst  –  Ampeln, Verkehrsschilder, Poller, Hydranten, Papierkörbe, Bodenindikatoren, Bordsteinabsenkungen, Straßenquerungen, Ein- und Ausfahrten, Fuß- und Radwege.

Die genaue Ortung von Personen im öffentlichen Raum stellte die Projektpartner vor unerwartete Probleme. Aufgrund von Reflexionen der Satellitensignale und Abschattungen im dicht bebauten innerstädtischen Gebiet war eine sichere Positionsbestimmung fast bis zum Ende des Projekts nicht möglich. Erst die gemeinsame Nutzung der Satellitennavigationssysteme GPS und GLONASS mit Korrekturdaten des Berliner Satellitenpositionierungsdienstes (SAPOS) brachte den Durchbruch.

Als ebenso kompliziert erwies sich die Indoor-Ortung und -Navigation. Hier brachte ein Fußsensor die Lösung, der Informationen zu Gehrichtung, Richtungswechsel und zurückgelegter Strecke liefert und diese an das Smartphone überträgt. Um in Gebäuden überhaupt erst eine Zielführung zu ermöglichen, mussten digitale Karten von Innenräumen erarbeitet werden. Das heißt, dass Grundrisse erfasst wurden, ergänzt um die genaue Position von Treppen, Türen, Aufzügen, Möbeln und anderen Hindernissen.

Schließlich war der öffentliche Nahverkehr in das System zu integrieren. Die Liste der Anforderungen des DBSV war lang. Mit dem VBB-Fahrinfo-Service in Berlin gab es aber schon ein gutes System, auf das man aufsetzen konnte. Hier geht es im Wesentlichen um die Übermittlung von Informationen, ob zum Fahrplan, zu Verspätungen, zu Umsteigemöglichkeiten, zur Ausstattung von Bahnhöfen oder Haltestellen. Ein wichtiger Punkt ist die Mitteilung, welche Linie einfährt  –  am besten sowohl per Außenlautsprecher am Fahrzeug als auch per Smartphone. Während der Fahrt sollen alle Haltestellen angezeigt werden, die Ausstiegshaltestelle besonders gekennzeichnet. Im Rahmen des Projekts ist es gelungen, die Funktionalitäten des bestehenden Auskunftssystems des VBB entsprechend der Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zu erweitern.

Besonders kompliziert wurde es Ende vergangenen Jahres, als alle drei Komponenten, also Outdoor-Routing, Indoor-Routing und öffentlicher Personenverkehr, zusammengeführt werden mussten. Dies erwies sich als ein schwieriger und sehr zeitaufwändiger Prozess, der den beteiligten Projektpartnern viel Engagement und Erfindergeist abverlangte.

Die Zusammenarbeit von sehenden und blinden bzw. sehbehinderten Projektmitarbeitern wurde noch einmal auf die Probe gestellt, als es um das User-Interface, also die Benutzerschnittstelle des Smartphones ging. Hier wird die Zieladresse eingegeben und hier werden alle Informationen zum Routing ausgegeben. Dass die Barrierefreiheit gerade an dieser Stelle eine Grundvoraussetzung für die Nutzbarkeit des Systems ist, musste mühsam vermittelt werden.

Zahlreiche Tests haben in den verschiedensten Phasen des Projekts stattgefunden. Gerhard Renzel (blind) und Matthias Schmidt (sehbehindert) standen immer wieder zur Verfügung, um Teilergebnisse zu überprüfen. Kurz vor Projektende konnten die Experten in eigener Sache, verstärkt um Stephan Heinke (blind), das Smartphone in die Hand nehmen, um das Gesamtsystem zu testen und sich im Outdoor- und Indoor-Bereich navigieren zu lassen. Für eine Testreihe auf breiter Basis reichte die Zeit leider nicht. Dies muss in folgenden Projekten nachgeholt werden.


Vorreiter Soest

Bereits seit 2007 hatte der Landkreis Soest mehrere Projekte zur Verbesserung der Barrierefreiheit in den Bereichen Ortung, Fußgängernavigation und öffentlicher Personennahverkehr durchgeführt, darunter "Nav4blind". Dabei ist unter anderem die App "BusGuide" entstanden. Der Nutzer kann sich per Smartphone über das Busnetz, über Fahrpläne und in Echtzeit über Verspätungen informieren. An der Haltestelle wird die einfahrende Buslinie mit Fahrtziel angesagt. Ein Auffindesignal an der Bustür hilft beim Einstieg. Außerdem kann dem Busfahrer ein Einstiegs- und während der Fahrt ein Ausstiegswunsch übermittelt werden. Der "BusGuide" geht über die Unterstützung bei der Nutzung der Stadtbusse hinaus und umfasst auch eine präzise Fußgängernavigation zu den Haltestellen.

Soest war Berlin also ein gutes Stück voraus und konnte seine Erfahrungen in das Projekt "m4guide" einbringen. Im Gegenzug hatten die Verantwortlichen Interesse an Weiterentwicklungen der Outdoor-Navigation und der Barrierefreiheit im öffentlichen Personennahverkehr. Die Indoor-Navigation war auch für Soest Neuland. Es wurde ein eigenes System entwickelt, welches das Kreishaus durchgängig navigierbar macht.

Der Soester "BusGuide" wird von der Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH bereits flächendeckend eingesetzt. Gegenwärtig erfolgt die Zertifizierungsphase für Straßenbahnen und U-Bahnen, um den Anwendungsbereich zu erweitern. In Soest liegen bereits Übertragungsanfragen aus Deutschland und Europa vor, so dass bald weitere Verkehrsverbünde davon profitieren werden, zumal in dem System eine komfortable Ticketing-Funktion enthalten ist.


Fazit und Ausblick

Kurz vor der Abschlussveranstaltung am 28. April 2016 im Roten Rathaus in Berlin lief das System "m4guide" mit all seinen Komponenten ohne Probleme. Das Ergebnis der mehr als dreijährigen Projektarbeit ist der Prototyp einer App. Damit ist es möglich, sich je nach Profil (blind, sehbehindert oder sehend) per Smartphone von einem Ort zum anderen navigieren zu lassen. Für blinde Nutzer werden bei der Berechnung der Route gesicherte Querungen, akustische Ampeln und Wege mit Bodenindikatoren bevorzugt. Damit kann ihre Wegstrecke länger sein als die für sehbehinderte Nutzer. Vom Straßenraum geht die Navigation nahtlos in öffentliche Gebäude über. Damit schließt sich auch die Wegekette bei öffentlichen Verkehrsmitteln, denn gerade die Nutzung von S- und U-Bahn bedeutet, dass man sich in Bahnhofsgebäuden zurechtfinden muss. Die Navigation erfolgt je nach Profil über Sprachausgabe und Tonsignale, über Vibrationsalarm oder über vergrößerbare Textanzeigen und Kartendarstellungen.

Die Ergebnisse der intensiven Forschungs- und Entwicklungsarbeit motivieren, das System weiterzuentwickeln und in die Praxis zu überführen. Darin sind sich alle Projektpartner einig. Für Berlin ist geplant, "m4guide" in die kostenfreie Fahrinfo-App des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg zu integrieren, zur IGA 2017 (Internationale Gartenausstellung) zunächst in Teilen, bis Anfang 2018 im gesamten Umfang. Bis dahin muss für das Berliner Stadtgebiet die entsprechende Datenbasis geschaffen werden. Auf Dauer ist die kontinuierliche Pflege und Aktualisierung der Daten ebenso erforderlich wie die Weiterentwicklung des Systems entsprechend der zukünftigen Nutzeranforderungen.

Dass die Entscheidung des DBSV, an der Entwicklung eines neuartigen Navigationssystems aktiv mitzuwirken, richtig war, wurde bei der Präsentation von "m4guide" mehr als deutlich. Wie Renate Reymann, Präsidentin des DBSV, betonte, kann nur in gemeinsamer Arbeit festgestellt werden, ob das, was man vor Jahren als Forschungsziel erklärt hat, auch realistisch ist. War es das, hat man Weitsicht bewiesen, andernfalls muss das Ziel auf Basis der Erkenntnisse neu definiert werden.

Der DBSV wird mit seinen blinden und sehbehinderten Experten in eigener Sache die Weiterentwicklung und Umsetzung der Projektergebnisse begleiten und unterstützen. Sich dem Fortschritt zu verschließen, hieße, den Ist-Zustand zu zementieren. Sich an relevanten Forschungsprojekten zu beteiligen, heißt, Zukunft zu gestalten.

Hans-Karl Peter hat von 2003 bis 2014 als Koordinator der Fachausschüsse beim DBSV gearbeitet und steht dem Verband auch im Ruhestand als Berater und Projektleiter zur Verfügung.


Dazu drei Grafiken mit einer Gliederpuppe mit dunkler Brille und Langstock:

    • Gedankenblase: "Okay, nach der Ampel nehme ich den 100er Bus zum Reichstag."  –  Wegweisend: "m4guide" führt auf den richtigen Weg, mit sicheren Überquerungen von Straßen, zum Beispiel über barrierefreie Ampeln hin zur Bushaltestelle
    • Gedankenblase: "Jetzt bin ich fast am Ziel. Wo muss ich aussteigen?"  –  Auf den Punkt: "m4guide" teilt den genauen Zeitpunkt mit, wann ein Verkehrsmittel verlassen werden muss, um zum Ziel zu gelangen
    • Gedankenblase: "Endlich bin ich am Berliner Hauptbahnhof angekommen. Ein riesiger Bahnhof! Wie komme ich jetzt am besten zur U-Bahn?"  –  Draußen und drinnen: "m4guide" navigiert den Nutzer auch innerhalb von Bahnhöfen zum nächsten Verkehrsmittel

Info

Mehr Infos im Internet unter www.m4guide.de. Die Redebeiträge der Abschlusspräsentation sind unter www.m4guide.dbsv.org zu finden.

Termine & Tipps:

Termine

Oper mit Live-Audiodeskription

  • "Anatevka" von Jerry Bock und Joseph Stein (Musical)
    23.10. und 26.12.2016, jeweils 18 Uhr
  • "Die lustige Witwe" von Franz Lehár (Operette)
    22.1. und 26.2.2017, jeweils 18 Uhr
  • "Die Passagierin" von Mieczysław Weinberg
    2.3.2017, 19.30 Uhr, und 2.4.2017, 18 Uhr
  • "Tristan und Isolde" von Richard Wagner
    8.4. und 13.5.2017, jeweils 17 Uhr
  • "Don Giovanni" von Wolfgang Amadeus Mozart
    3.6. und 7.7.2017, jeweils 19.30 Uhr

Ein Vorprogramm mit Bühnenbegehung und Stückeinführung beginnt zwei Stunden vor der Vorstellung (bei "Tristan und Isolde" 90 Minuten vorher).


Gelsenkirchen, Musiktheater im Revier

Mehr Infos und Karten bei der
Theaterkasse
Tel.: 02 09 / 40 97-200

Erste Hilfe

Lehrgang für blinde und sehbehinderte Menschen
5.-6.11.2016
Marburg, Deutsche Blindenstudienanstalt

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 64 21 / 6 06-303
E-Mail: bildungsangebote@blista.de

Schöne Adventszeit

Mit Kutschfahrt, Hörfilmkino, Plätzchenbacken, Feuerzangenbowle u.v.a.m.
29.11.-9.12.2016
AURA-Hotel Timmendorfer Strand

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

Mein Profil  –  ein ganz anderes Bewerbungstraining

Ein Seminar des Studienzentrums für Sehgeschädigte (SZS)
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
6.-8.1.2017
Bad Herrenalb, Haus der Kirche

Mehr Infos und Anmeldung (bis 30.11.) beim
SZS
Tel.: 07 21 / 6 08-4 27 60,
E-Mail: info@szs.kit.edu

Segeltörn auf der Nordsee

Von Rotterdam zum Hamburger Hafenfest
30.4.-5.5.2017
Treffpunkt: Hauptbahnhof Düsseldorf

Mehr Infos bei
Christian Pollmanns
Tel.: 0 21 62 / 1 02 24 17
E-Mail: info@blindensegeln.de

DBSV-Veranstaltungen

20. Skat-Marathon des DBSV

5.-12.3.2017
Dresden, Mercure Hotel Elbpromenade

Das Turnier ist offen für blinde, sehbehinderte und sehende Skatfreunde.

Mehr Infos bei
Rolf Strycharz
Tel.: 0 40 / 18 07 16 07
E-Mail: rolf@strycharz.de;

Anmeldung (bis 5.2.) unter dem Stichwort "Skat-Marathon" direkt beim Hotel
Tel.: 03 51 / 42 52-0
E-Mail: H0479@accor.com

Tipps

REHADAT verzeichnet Seminaranbieter

Unter www.rehadat-seminaranbieter.de ist das neueste Portal des REHADAT-Informationssystems online gegangen. Es gibt einen Überblick über alle Seminaranbieter aus den Bereichen Berufliche Rehabilitation und Teilhabe. REHADAT ist ein von der Bundesregierung gefördertes Informationsangebot zu Behinderung und beruflicher Teilhabe.

WhatsApp-Gruppe für Jung und Alt

"Viwo  –  das virtuelle Wohnzimmer" ist der Titel einer neuen WhatsApp-Gruppe. Per Smartphone wird über alles diskutiert, was interessiert: Audiospiele, Musik, Hörbücher, Hobbys.

Wer dabei sein möchte, meldet sich bitte bei
Markus Quenzer
Tel.: 01 76 / 56 74 71 47

Forum:

Mick Jagger holte die Kuh vom Eis: Hör-Oper im Pott

Theater, Museen und Co. öffnen sich der kulturellen Teilhabe nur langsam.
Margret Gajewski erzählt, wie in der Oper in Gelsenkirchen ein Umdenken stattgefunden hat.
Ein Beitrag aus dem aktuellen DBSV-Jahrbuch "Weitersehen 2017", das sich dem Thema Kunst und Kultur widmet.


Der Wunsch von Günter Gajewski, dem Vorsitzenden des Blinden- und Sehbehindertenvereins Gelsenkirchen (BSVGE), nach barrierefreiem Zugang zu Opernaufführungen des Musiktheaters im Revier in Gelsenkirchen (MiR) schien absurd und stieß bei den Verantwortlichen der Stadt 2007 erst einmal auf Ablehnung. Dabei war die Gelegenheit günstig wie nie: Das Gelsenkirchener Opernhaus plante für 2008 einen millionenschweren Umbau. Da waren 30.000 Euro für die Einrichtung der Sprecherkabine und Installation einer Sendeanlage mit Empfangsgeräten doch Peanuts!

Zahlreiche Treffen des BSVGE mit den Entscheidungsträgern der Stadt waren nötig, um diese von Sinnhaftigkeit und Bedarf von Audiodeskription (AD) bei den Aufführungen zu überzeugen. Das unermüdliche Engagement Günter Gajewskis und seiner Mitstreiter vom Behindertenbeirat hatte letztendlich doch Erfolg. Mick Jagger half, die Kuh vom Eis zu holen. Der Film von Martin Scorsese über ein Rolling-Stones-Konzert mit den Kniefällen von Keith Richards und einem in Fell gekleideten Mick Jagger mit Wolfsmaske überzeugte die Dezernenten davon, dass Musikaufführungen komplexe Ereignisse mit darstellerischen Elementen und optischen Dekors sind.

Im Jahr 2008 wurde die Baumaßnahme bewilligt. Die Realisierung der Finanzierung für eine Spielsaison erfolgte ein Jahr später über eine Projektförderung. 2010 war die Anlage eingerichtet und die Beschreiberteams waren komplett: mit mir drei weitere ehrenamtlich arbeitende Personen aus dem Vorstand des BSVGE und vier sehende Frauen, alle in der Theaterbranche tätig.

In Kursen der Deutschen Hörfilm gGmbH und von Hörfilm e.V. wurden wir an mehreren Wochenenden in die Geheimnisse der Audiodeskription eingeweiht. Wir lernten, worauf es ankommt. Sie muss so sparsam wie nötig, aber so aufschlussreich wie möglich sein. Interpretationen und Belehrungen sind dabei absolut tabu.

Die beiden Beschreiberteams bestehen jeweils aus zwei Sehenden und zwei Akteuren mit Seheinschränkung. Wichtige Nahtstelle zum MiR ist der Dramaturg. Mit ihm wählen wir die Stücke aus, populäre, aber auch unbekannte Opern. Er kennt die jeweiligen Inszenierungen und kann einschätzen, ob und wie eine AD sinnvoll ist und wo die Herausforderungen liegen. Es müssen Lücken in der Musik für die Texte vorhanden sein. Zu viel während des Gesangs zu sprechen, stört den Genuss.

Engelbert Humperdincks "Hänsel und Gretel" war 2010 unser Erstlingswerk. Wir merkten schnell, welche Tücken und Fallstricke auf uns lauern. Versteht zum Beispiel eine ältere Person, die keinen Umgang mit dem PC hat, was ein Smiley ist? Es befand sich auf Gretels Schuhen. Wir einigten uns nach langer Diskussion auf Strichgesicht. Beim Testlauf stellten unsere Sehenden dann fest: Der Zuschauer sieht das Smiley gar nicht  –  also ein Streit um des Kaisers Bart.

Am 20. November 2010 war es so weit: Die erste Oper mit Audiodeskription wurde im MiR aufgeführt. Der Besucherzustrom war hervorragend. Die Sprecherinnen übertrugen die Kulisse  –  riesengroße Messer und Gabeln  –  in Sprache und beschrieben sehr anschaulich, wie Gretel, auf einer Lampe sitzend, diese als Schaukel benutzt und wie schlodderig der Vater daherkommt. All dieses geht über das Hören der Musik hinaus und war durch uns für blinde und sehbehinderte Besucher erlebbar. Das Publikum war begeistert und wir alle mächtig stolz. Seitdem haben wir viele Opern und andere Musikstücke wie Musicals und Operetten bearbeitet.

Einen ersten Eindruck über das Werk verschafft sich das Team beim Besuch der Generalprobe. Dann beginnen die sehenden Beschreiberinnen mit dem aufwändigsten Teil. Anhand einer Aufzeichnung von der Generalprobe nimmt sich jede einen Teil der Oper vor und textet für sich allein. Wichtiges Hilfsmittel neben dem PC ist der Klavierauszug. Dort setzen die Beschreiberinnen Marker für die Texte, die sie auf einem anderen Blatt festhalten. Sie probieren aus, ob der Text in die Lücke passt, was zum Verfolgen der Handlung wichtig ist und welcher gesangliche Inhalt transportiert werden muss. Zehn Minuten Spieldauer bedeuten etwa zwei Zeitstunden Arbeit.

Im nächsten Schritt trifft sich das gesamte Team zu mehreren Sitzungen. Die Vorarbeit mit der Aufzeichnung wird nun präsentiert. Die jeweils andere sehende Beschreiberin macht ihre Anmerkungen. Wir blinden Teammitglieder geben unsere Rückmeldung. Kann man alles nachvollziehen? Muss man andere Formulierungen wählen? Da werden Silben gezählt, Thesauri eingeschaltet und die Hirne arbeiten im Powermodus. Die Beschreibung des Bühnenbildes und die Kostümerklärungen erweisen sich häufig als besonders knifflig. Ein guter Umgang mit der deutschen Sprache, hohe Konzentrationsfähigkeit und Kritikfähigkeit aller Akteure sind unumgänglich.

Nächste Station ist nun der Testlauf, eine Generalprobe der Audiodeskription. Dazu wird eine reguläre Vorstellung genutzt. Hier stößt auch das zweite Team dazu. Hinterher besprechen wir alles und klären Details, zum Beispiel Dinge, die man auf der Aufzeichnung nicht erkennen konnte oder die in der Gesamtheit nicht stimmig sind. Einer Aufführung mit AD steht dann nichts mehr im Weg.

In jeder Spielzeit gibt es vier oder fünf Hör-Opern mit je zwei Aufführungsterminen (siehe Oper mit Live-AD). Vorgeschaltet ist jeweils ein zweistündiges Rahmenprogramm. Es beinhaltet das Betasten der Kostüme und Requisiten, eine Bühnenbegehung und eine besondere dramaturgische Einführung. Zwanzig Minuten vor Beginn startet die Audiodeskription mit der Bühnen- und Kostümbeschreibung. Während des Stückes gibt es dann nur knappe Einsprachen über das Stückgeschehen.

Die meist positive Resonanz des Publikums ist beglückend und motiviert uns für diese zeitaufwändige Arbeit. Ein Traum wäre es, wenn sich dieses tolle Engagement nicht von Projekt zu Projekt hangeln müsste, sondern auf dauerhaftem finanziellem Grund stünde.

Margret Gajewski (63) engagiert sich seit Beginn des Projekts "Hör.Oper" im Jahr 2010 im Beschreiberteam des Musiktheaters im Revier. Bereits seit den 1980er Jahren ist sie in der Selbsthilfe für blinde und sehbehinderte Menschen aktiv.


Dazu zwei Bilder: Legionärshelm und Mantel mit Stacheldrahtkragen: In der Gelsenkirchener Oper können sich blinde und sehbehinderte Gäste vor der Vorstellung mit den Bühnenkostümen vertraut machen.



Kurzinfo: "Weitersehen 2017"

Das neue Jahrbuch des DBSV steht unter dem Motto "Kultur erleben  –  wenn Inklusion im Kopf beginnt". Zu Wort kommen blinde und sehbehinderte Museumsbesucher, Künstler und Kulturvermittler. Träger und Projektverantwortliche erzählen, wie es in Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe gelingen kann, Barrieren abzubauen. Anlässlich des 15. Jubiläums, das der Deutsche Hörfilmpreis im kommenden Jahr feiern wird, blickt das Jahrbuch auf dessen Geschichte zurück.

Weitersehen 2017
Ausgaben: Schwarzschrift, DAISY-CD
Preis: 3 Euro
Erhältlich bei allen Landesvereinen des DBSV

Barrieren gibt es (fast) überall

Ein Leserbrief von Ursula Steinbrich aus Chemnitz zum Themenschwerpunkt "Barrierefreie Hausgeräte" aus der September-"Gegenwart"


Ich freue mich, dass das Thema Barrierefreiheit in der letzten "Gegenwart"-Ausgabe ausführlich behandelt wurde. Auch wenn ich das Wort Barrierefreiheit eigentlich nicht mehr hören kann. Zwar wird viel getan, um Barrieren abzubauen, doch sind Behinderungen so vielfältig, dass es dafür kein Allgemeinrezept gibt. Gehörlose Menschen sind froh über jede optische Information, die uns blinden Menschen wiederum gar nichts nützt. Rollstuhlfahrer begrüßen es, wenn es keinen Höhenunterschied zwischen Fahrbahn und Fußweg gibt, blinde Menschen brauchen Bordsteinkanten zur Orientierung mit dem Langstock.

Besonders gut gefallen hat mir der Beitrag von Klaus-Peter Wegge, weil ich spürte, dass sich ein selbst Betroffener an die Leser wendet. Er erwähnte zum Beispiel die technischen Barrieren bei Internetseiten oder bei Hausgeräten wie Waschmaschine oder Fernseher, deren Bedienung durch elektronische Anzeigen schwierig bis unmöglich geworden ist. Wir können die Geräte beim Kauf deshalb nicht nach ökonomischen Gesichtspunkten auswählen, sondern müssen in erster Linie auf die Bedienerfreundlichkeit achten.

In anderen Bereichen sind die Barrieren gar nicht zu überwinden: Was nützt das beste Lesegerät, wenn Zeitschriften oder Prospekte "so schön bunt" gestaltet sind, dass wir sie nicht lesen können? Dazu kommen die Aufrufanlagen in Wartebereichen von Behörden oder Reisezentren, die aber nicht rufen, sondern nur leuchten. Manches wird nachgerüstet, aber ich frage mich, warum man die Geräte nicht gleich so entwickelt, dass sie für alle nutzbar sind? Auch der Gang zur öffentlichen Toilette kann durch vollautomatisierte Drehkreuze problematisch werden. Wohl dem, der einen Schlüssel für Behindertentoiletten besitzt.

Zwar wird im Rahmen der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention am Abbau von Barrieren gearbeitet, doch die technische Entwicklung schafft immer wieder neue. Diese können aus finanziellen oder entwicklungstechnischen Gründen nicht so schnell oder gar nicht mehr abgebaut werden. Da gibt es die Packstationen der Post, die, soweit ich weiß, von blinden Menschen nicht bedienbar sind. Oft werden blinde Menschen zusätzlich zur Kasse gebeten, wenn sie, beispielsweise bei Banken und Sparkassen, nicht die Automaten oder Online-Angebote nutzen können, sondern sich am Schalter bedienen lassen müssen  –  das betrifft ältere Menschen ganz besonders. Blinde und sehbehinderte Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz oder bekommen gar nicht erst einen, weil die Arbeitgeber Billigvarianten von Computerprogrammen nutzen, die nicht barrierefrei sind. Ein Beispiel ist der Behördenservice 115, bei dem in Hamburg ein blinder Mensch arbeitet, während das in Städten, die eine andere Software nutzen, nicht möglich ist.

Auch das Verschwinden von fühlbaren Markierungen und Knöpfen bei Wasserkochern, Kochplatten oder Kaffeemaschinen erschwert die Bedienung. Da bin ich froh, dass ich noch alte Geräte besitze. Ich finde es gut, wenn Geräte von vornherein so bedienbar sind, dass kein Smartphone oder anderweitiges "Hilfsgerät" benötigt wird, wie es derzeit das Konzept verschiedener Gerätehersteller vorsieht.

Schockiert war ich über einen Beitrag, der im Mai 2015 in der "Gegenwart" erschienen ist. Darin hieß es, dass manche Hersteller von Hilfsmitteln für Diabetiker die Geräte für blinde Menschen bewusst unbrauchbar machen  –  aus Angst, für eine Fehlbedienung haftbar gemacht zu werden.

Dass Hilfseinrichtungen, wie etwa nachrüstbare Teile zu Geräten, verschwinden, weil sie zu wenig nachgefragt werden, ist verständlich. Insofern sind wir als Betroffene vielleicht auch ein bisschen mitschuldig an dieser Entwicklung. Ein anderes Beispiel sind die Wahlschablonen, die, wie ich hörte, wenig nachgefragt werden und deshalb mancherorts nicht mehr hergestellt werden. Dabei finde ich sie schon deshalb praktisch, weil man sich mit der zugehörigen Audio-CD vor der Wahl über den Inhalt der Stimmzettel und die einzelnen Kandidaten informieren kann.

Noch weit unangenehmer sind für alle behinderten Menschen die Barrieren in den Köpfen. Durch die Verunsicherung, Gedanken- und Taktlosigkeit vieler nicht behinderter Menschen werden wir immer wieder verletzt und abgelehnt, erhalten keinen Zutritt zu Lokalen oder werden in Vereine nicht aufgenommen. Da ist oft die Rede von der Angst vor der Verantwortung, andere lehnen den Umgang mit behinderten Menschen grundsätzlich ab und fühlen sich "nicht zuständig", wenn sie gebeten werden, einen ein paar Meter zu begleiten. Diese Barrieren werden wir auch durch die beste Aufklärungsarbeit nicht abbauen, denn zum Aufklären gehören immer zwei: einer, der aufklärt, und einer, der sich aufklären lässt. Die eben beschriebenen Menschentypen wollen das in der Regel nicht.



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Unter der Rubrik "Forum" schreiben Leser für Leser. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen teilhaben und schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen, Kommentare oder Leserbriefe per E-Mail an

gegenwart@dbsv.org

oder per Post an

DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr.19, 10179 Berlin

Panorama:

Gesellschaft

Neue Inklusionsbotschafter gesucht

Im Rahmen eines Modellprojekts sucht die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) Inklusionsbotschafterinnen und Inklusionsbotschafter mit verschiedenen Behinderungen. Sie sollen anhand ihrer eigenen Erfahrungen und guter Beispiele aufzeigen, wie die UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) umgesetzt und damit die Inklusion in der Gesellschaft vorangetrieben werden kann. In Schulungen werden die Inklusionsbotschafter darauf vorbereitet, eigene Projekte durchzuführen.

Projektkoordinator Ottmar Miles-Paul erklärt: "Mit diesem Projekt wollen wir dazu beitragen, dass behinderte Menschen selbst in den Prozess der Umsetzung der BRK eingebunden werden und sich mit entsprechendem Know-how einmischen."

In der ersten Phase des Projekts konnten bereits 40 Inklusionsbotschafter gewonnen werden. Die ISL vergibt nun weitere Stipendien in Höhe von 100 Euro pro Monat für die Inklusionsbotschafter, die sich verbindlich zur Durchführung eigener Projekte verpflichten. Bewerbungen von behinderten Menschen, die nicht auf ein Stipendium angewiesen sind und als Inklusionsbotschafter oder Mentor mitwirken wollen, sind ebenfalls willkommen.

Mehr Infos unter
Tel.: 01 79 / 2 35 10 63 und im
Internet unter www.isl-ev.de

Bewerbungen (bis 15.10.) per E-Mail an
ottmar.miles-paul@bifos.de

oder postalisch an
ISL e.V.
Ottmar Miles-Paul
Samuel-Beckett-Anlage 6, 34119 Kassel

Forschung

Braille bleibt wichtig: Zwischenergebnisse aus dem Forschungsprojekt ZuBra

Das 2014 gestartete Forschungsprojekt "ZuBra", das sich mit der Zukunft der Brailleschrift beschäftigt, hat erste Ergebnisse veröffentlicht. Mit einer Online-Befragung im Herbst 2015, zu der auch die "Gegenwart" aufgerufen hatte, untersuchten die Wissenschaftler der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, wie und in welchem Umfang blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen die Brailleschrift nutzen.

Die Auswertung der 819 gültigen Fragebögen der sechs- bis 89-jährigen Teilnehmer ergab, dass die Brailleschrift in Deutschland und der Schweiz regelmäßig genutzt wird. Beim Lesen kommt Braille häufiger zum Einsatz als beim Schreiben. Eine Verdrängung der Brailleschrift durch neue Technologien lasse sich nicht bestätigen. Vielmehr erfolge die Nutzung mehrheitlich in Kombination mit Computer-Technologien wie etwa einer Sprachausgabe. Quer durch alle Altersgruppen wird die Brailleschrift für wichtig gehalten. Für viele ist sie unverzichtbar in Ausbildung, Beruf und Alltag. Deutliche Unterschiede gibt es jedoch bei der Kurzschrift: Je jünger die Menschen sind, desto seltener nutzen sie die Kurzschrift.

Im zweiten Teil des Projekts sollen die Lese- und Schreibkompetenzen von jungen Braillenutzern zwischen elf und 22 Jahren getestet werden. Das Projekt "Zukunft der Brailleschrift (ZuBra): Schriftsprachkompetenzen von Brailleleserinnen und Braillelesern  –  Wirksamkeit pädagogischer Angebote" läuft bis August 2018. Das Ziel ist, die Unterstützung in der Schule und die Bildungs- und Beratungsangebote für Erwachsene zu bewerten und Ansätze für Verbesserungen zu entwickeln.

Mehr Infos unter www.ph-heidelberg.de/blinden-und-sehbehindertenpaedagogik/forschung/zubra.html


Dazu ein Bild: Ob auf Papier oder Braillezeile: Auch in Zeiten der Digitalisierung nutzen blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen die Punktschrift

Umfragen

"Modus Braille": Umfrage zur musikalischen Kommunikation

Um die Netzwerke blinder und sehender Musiker auf nationaler und internationaler Ebene zu stärken, soll der Zugang zum gemeinsamen Musizieren erleichtert werden. In diesem Prozess ist die Förderung der Musiknotation in Braille ein wichtiger Baustein. Im Rahmen ihres Habilitationsprojekts "Musikalische Kommunikation: Modus Braille" an der Universität Regensburg erforscht die Musikwissenschaftlerin Dr. Juliane Bally die kreativen Nutzungsmöglichkeiten der Braille-Notation. Als Grundlage für ihre Arbeit erhebt sie Daten zur Musizierpraxis blinder und sehbehinderter Menschen und hat hierfür einen Fragebogen entwickelt. Unabhängig davon, ob sie die Braille-Notenschrift nutzen oder nicht, sind Profi- und Laienmusiker mit Seheinschränkung aufgerufen, bis zum 30. November an der Umfrage teilzunehmen. Die Beantwortung der Fragen dauert etwa 30 Minuten.

Der Fragebogen kann bei Juliane Bally angefordert werden

Tel.: 02 28 / 92 97 39 35
E-Mail: braillemusic@jbally.de

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern):
    Hotel mit ca.50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein):
    Hotel mit ca.50 Betten
  • Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen):
    Hotel mit ca.100 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt):
    Pension mit ca.30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen):
    Pension mit ca.20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen):
    Pension mit ca.20 Betten
  • Saulgrub (Bayern):
    Hotel mit ca.90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

Mit offenen Ohren und viel Gespür für Menschen

Christiane Böcker, 41

"Hallo Frau Böcker!", ruft mir eine bekannte Stimme zu. "Ich bin wieder einmal hier!" Ich komme näher und begrüße Frau Schult. Wir sind alte Bekannte. Frau Schult ist eine quirlige junge Frau. Eine ganze Weile hat sie ihren Alltag zu Hause gemeistert. Aber dann war sie wieder da, diese riesige Angst, und ihr Leben ist aus den Fugen geraten. Wie das geschehen ist, erzählt sie mir in einigen Sätzen. Gerne ist sie nicht wieder in die Klinik gekommen, aber zum Schluss gab es keinen anderen Weg. Dass sie hier viele bekannte Gesichter trifft, macht ihr den Aufenthalt leichter. Eines dieser vertrauten Gesichter bin ich. Seit acht Jahren arbeite ich als Pfarrerin in der Kirchengemeinde bei der Stiftung Tannenhof in Remscheid. Diese Kirchengemeinde ist um eine psychiatrische Klinik herum errichtet worden. Die Seelsorge an den Menschen mit psychischer Behinderung, die dauerhaft auf dem Gelände im Umfeld der Klinik leben, und an den Patientinnen und Patienten des Akutkrankenhauses ist eine meiner wichtigsten Aufgaben.

Über die Jahre ist das Vertrauen zwischen mir und Frau Schult gewachsen. Ich kenne die Misshandlungen, die sie in ihrer Kindheit über sich ergehen lassen musste genauso wie die große Lebensenergie, die in ihr steckt. Auch bei diesem Klinikaufenthalt werde ich sie regelmäßig besuchen. Eine akute Krise wirbelt viele Gefühle, Gedanken und Fragen auf. Vielen Patienten tut es in dieser Situation gut, wenn jemand da ist, der zuhört und manchmal auch versucht, ein wenig Ordnung in das Gefühlschaos zu bringen. Für Frau Schult bin ich als evangelische Pfarrerin darüber hinaus eine Botin der Hoffnung. "Wenn mir nicht Gott immer wieder geholfen hätte, hätte ich das alles niemals überstanden", sagt sie.

Hoffnung und Vertrauen der Bewohner und Patienten zu stärken, ist auch ein Ziel meiner Gottesdienste. Die rot angestrichene Kirche steht seit über hundert Jahren in der Mitte des Klinikgeländes und erinnert standhaft daran, dass es zwischen Himmel und Erde mehr gibt als Diagnosen und Fallpauschalen, medizinische Prognosen und Medikamente. Um die vierzig Menschen versammeln sich jeden Sonntag zum Gottesdienst und lauschen aufmerksam der Predigt, die ich stets in freier Rede halte. "Das ist viel lebendiger und dazu ganz aus dem Herzen gesprochen", höre ich immer wieder. Hier habe ich aus der Not eine Tugend gemacht. Die zehn Prozent Sehstärke, die mein arbeitsfähiges Auge noch besitzt, reichen nicht, um einen längeren Text vorzulesen.

Ohne Hindernisse ist mein beruflicher Werdegang nicht verlaufen. Theologie studiert habe ich mit großem Vergnügen  –  der Kassettenrecorder war in den Vorlesungen mein treuer Begleiter. Ich studierte in Tübingen, Heidelberg und Bonn. Da sich die Angebote der drei Universitäten gut ergänzten, gelang es mir, fast das gesamte Examenswissen mit den Ohren zu erobern. Als dann die praktische Ausbildungsphase, das Vikariat, anstand, schlug mir seitens der Ausbilder und Kollegen viel Skepsis entgegen. Dass ich diesen Beruf tatsächlich ausüben konnte, musste ich erst beweisen. Dabei haben mir in meinem dreieinhalbjährigen Probedienst nach dem Vikariat die rund 1.000 Gemeindeglieder des Ortes Delhoven bei Dormagen geholfen. Die Delhovener unterstützten ihre junge Pfarrerin nach Kräften. Sie sprachen mich bei meinen Gängen durch das Dorf an, damit ich ihre Stimmen hören und erkennen konnte. Sie bildeten mit mir ein starkes Team, zum Beispiel für Kinderbibeltage und Konfirmandenarbeit, und füllten das kleine Kirchlein  –  besonders bei den Familiengottesdiensten  –  manches Mal bis auf den letzten Platz. Mit diesen Erfahrungen im Rücken bestand ich 2008 das strenge Auswahlverfahren der Evangelischen Kirche im Rheinland, wurde endgültig in den Pfarrdienst übernommen und als Pfarrerin mit besonderem Auftrag in die Kirchengemeinde bei der Stiftung Tannenhof entsandt.

Hier arbeite ich nun mit offenen Ohren, die auch Nuancen in der Stimme erlauschen, mit einem Herzen, das weiß, dass Lebensumstände bisweilen beschwerlich sein können und mit viel Gespür für Menschen, die das Leben zerbrechlich gemacht hat. Dies alles hätte ich wohl nicht in dem Maße entwickelt, wenn ich mit guten Augen auf die Welt gekommen wäre.

Zwischendurch lasse ich mich vom Nordseewind ordentlich durchwehen  –  Urlaubsreisen zu den ostfriesischen Inseln sind für mich eine Leidenschaft geworden, seit ich in einer psychiatrischen Klinik arbeite.

Ein Wermutstropfen ist, dass das Pfarrstellenkonstrukt einer Stelle mit besonderem Auftrag  –  ohne Stimmrecht im Presbyterium und schlechter besoldet als eine reguläre Pfarrstelle  –  für mich zu einer Dauerlösung geworden zu sein scheint. Eigentlich war diese Regelung nur als Übergang gedacht. Dass Menschen mit einer Behinderung bisweilen Unterstützung bei der Suche nach einer regulären Pfarrstelle und besonders durchdachte Strukturen brauchen, damit ihre Fähigkeiten zur Entfaltung kommen und sie gleichberechtigt arbeiten können  –  das bleibt für die Leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland für die Zukunft noch zu entdecken.

Gelegentlich wird meine Behinderung aber auch zur Helferin, wenn es darum geht, anderen Mut zu machen. Frau Schult, die quirlige Patientin, hat das einmal so formuliert: "Frau Böcker, Sie haben für mich eine Vorbildfunktion. Sie leben mit einer Behinderung und stehen trotzdem ihre Frau!" Und auch Frau Schult wird  –  davon bin ich überzeugt  –  trotz aller Rückschläge ihren Weg finden.

Christiane Böcker (41) ist Pfarrerin und lebt in Remscheid.


Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Eine Frau mittleren Alters steht vor einem Mikrofon im Chorraum einer Kirche. Sie trägt einen Talar. Ihr sehr helles Haar ist zu einem Bob geschnitten. Hinter ihr sind hohe Kirchenfenster mit biblischen Figuren und ein moderner, schlichter Altar zu sehen.

Service/Reha:

O&M-Tipps für die dunkle Jahreszeit

Die Tag-und-Nacht-Gleiche ist überschritten. Deutlich spürbar werden die Tage immer kürzer. Das macht vielen sehbehinderten Menschen zu schaffen, die bei Dunkelheit nicht gerne aus dem Haus gehen. Man kann die Nacht nicht zum Tage machen, aber immerhin einige Ratschläge einer Rehalehrerin beherzigen.

Von Annette Batz  


Wir benötigen Licht, damit die Sehzellen im Auge ausreichend stimuliert werden und unser Gehirn Bilder erzeugen kann. Im Dunkeln verringert sich die Lichtintensität. Die Augen gewöhnen sich zwar an diesen Zustand, Gegenstände und Umrisse sind aber nur schemenhaft zu erkennen, Abstände nur schwer einzuschätzen. Darüber hinaus benötigen unsere Sehzellen in der Nacht eine längere Belichtungszeit. Dies macht sich dadurch bemerkbar, dass schnelle Bewegungen schlechter wahrgenommen werden.

Bei einer Seheinschränkung reduziert sich die Fähigkeit, die einfallende Lichtmenge zu verarbeiten. Was gesunde Augen noch eindeutig erkennen, beispielsweise eine Bordsteinkante, können Menschen mit Seheinschränkung nur als graue Fläche identifizieren. Erschwerend kommt hinzu, dass Pkw-Scheinwerfer oder auch Wegbeleuchtungen bei Dunkelheit stark blenden können.

Sehbehinderte Menschen machen deshalb ihre Erledigungen gerne bei Tageslicht und verlassen bei Dunkelheit nur selten die sicheren vier Wände. Während einer Schulung in Orientierung und Mobilität (O&M) können Betroffene lernen, auch bei Dunkelheit mobil zu bleiben. Hierbei ist das Ziel, das vorhandene Sehvermögen optimal auszuschöpfen.


Im Dunkeln unterwegs: Bin ich gut sichtbar?

Schon in dem Kinderlied "Was zieh ich an?" von Rolf Zuckowski heißt es: "Gelb leuchtet hell, rot sieht man schnell, grau oder braun, das sieht man kaum". In der dunklen Jahreszeit ist es besonders wichtig, helle Kleidung in leuchtenden Farben zu tragen.

Wer noch mehr für seine Sicherheit im Straßenverkehr tun möchte, kann sich eine Warnweste besorgen. Sie hat den Vorteil, dass sie aus allen Richtungen sehr gut gesehen wird und Licht aus über 100 Metern Entfernung reflektiert. Auch Jogger und Fahrradfahrer tragen heutzutage Warnwesten, um besser und schneller erkannt zu werden.

Im Hilfsmittelhandel gibt es spezielle Warnwesten für blinde und sehbehinderte sowie für taubblinde Menschen. Langstocknutzer haben im Straßenverkehr einen zusätzlichen Schutz, weil der Stock mit einer reflektierenden Folie ummantelt ist.

Wenn man mit Rollator unterwegs ist, sollte man diesen mit Reflektoren ausstatten, im Idealfall an allen Seiten. Reflektoren kann man zum Beispiel in Fahrradgeschäften erwerben. Zusätzlich können vorne am Korb Reflektorstreifen angebracht werden. Eine Warnweste ist für Rollatornutzer zudem eine gute Hilfe, um auch von hinten herannahende Radfahrer auf sich aufmerksam zu machen. Reflektorbänder an beiden Armen runden das Sicherheitspaket ab.


Wie orientiere ich mich im Dunkeln?

Menschen mit Seheinschränkung können Bordsteinkanten im Dunkeln nur schwer oder gar nicht erkennen. Um nicht vom Gehweg abzukommen, gibt es einen einfachen Trick: Man sucht sich eine Straßenlaterne und deren Nachfolger und verbindet diese gedanklich miteinander, so dass sich eine Linie ergibt. Diese Linie zeigt an, in welche Richtung die Fahrbahn und damit auch der Bürgersteig verläuft. Zusätzlich können die roten Rücklichter von fahrenden Autos eine Orientierungshilfe sein. Man hält kurz inne und verfolgt sie. Auch dies kann Aufschluss über den Verlauf der Straße geben.

Wenn man durch einen unbeleuchteten Park gehen muss, kann man eine Taschenlampe verwenden, um den Weg zu finden. Wichtig ist, dass die Lampe auf den Boden gerichtet bleibt, damit keine anderen Passanten oder Radfahrer geblendet werden. Beim Einsatz einer Taschenlampe im Straßenverkehr ist Vorsicht geboten, weil es ungewollt passieren kann, dass man Autofahrer blendet und in Gefahr bringt.

In der Dunkelheit kann Blendung durch Autoscheinwerfer oder Schnee erzeugt werden. Um Blendung zu reduzieren und den Kontrast zu erhöhen, gibt es so genannte Kantenfilterbrillen. Diese kommen normalerweise zum Schutz vor der Sonne zum Einsatz. In hellen Ausführungen können Kantenfilterbrillen aber auch gut gegen Blendung in der Dämmerung helfen. In die Scheinwerfer von Autos zu blicken, ist immer mit Blendung verbunden und daher zu vermeiden.

Ampellichter werden bei Dunkelheit häufig besser erkannt als im Hellen. An einer ampelgeregelten Kreuzung ist daher eine sichere Überquerung möglich. Wenn keine Ampel in der Nähe ist, ist eine Überquerung im Bereich einer Laterne sinnvoll. Hier ist die Chance höher, dass man die Bordsteinkante oder ein geparktes Auto erkennen kann und auch von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen wird.


Was kann ich tun, wenn ich mich im Dunkeln nicht mehr alleine nach draußen traue?

Wenn man nicht weiß, ob der nächste Schritt ins Leere geht oder man von der Bordsteinkante abknickt, gibt es die Möglichkeit, den eigenen Schrittbereich durch den Langstock zu unterstützen. Anders als oft angenommen, ist der Langstock nicht nur für vollerblindete Menschen, sondern auch für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen ein exzellentes Hilfsmittel. Er ist für Situationen gedacht, in denen man sich unsicher fühlt. Wenn man den Boden vor den Füßen abfühlen kann, sinkt die Verletzungsgefahr. Der Kopf ist hierbei aufrecht, der Blick nach vorne gerichtet, damit zum Beispiel Straßenlaternen zur Orientierung gesucht werden können. Das Ziel ist immer, das vorhandene Sehvermögen optimal einzusetzen. Das und vieles mehr kann man in einer Schulung in Orientierung und Mobilität mit dem Schwerpunkt Dunkelschulung erreichen.

Annette Batz ist freiberufliche Rehabilitationslehrerin für Blinde und Sehbehinderte im Bereich Orientierung und Mobilität in Franken.


Dazu ein Bild: Mit Warnweste und Langstock: Im Dunkeln ist eine gut sichtbare Kennzeichnung besonders wichtig



Kurzinfo: Bundesverband der Rehalehrer

Wollen Sie mehr über das Angebot der Rehalehrer erfahren?

Dann wenden Sie sich an Ihren
Landesverein
Tel.: 0 18 05 / 666 456 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max.0,42 Euro/Min.)

oder an den
Bundesverband der Rehabilitationslehrer für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 0 70 00 / 2 66 27 38 (max.0,12 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk evtl. abweichend)
E-Mail: info@rehalehrer.de
www.rehalehrer.de

Medien:

Bücher

Die große Kälte

Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Februar 1956: Spanien erlebt den kältesten Winter seit 40 Jahren. Furcht und Misstrauen herrschen unter dem diktatorischen Franco-Regime. Auch die junge Journalistin Ana Martí leidet unter der Zensur der Presse. Sie wird in das entlegene Bergdorf Las Torres in Aragonien geschickt, um über ein Mädchen mit Stigmata an Händen und Füßen zu berichten. Die Dorfbewohner verehren das Mädchen wie eine Heilige, Ana hingegen ist skeptisch. Aber noch ehe sie dem Geheimnis der Wundmale auf die Spur kommt, wird auf dem schneebedeckten Waldboden die Leiche eines Mädchens gefunden. Offenbar nicht das erste Kind, das in Las Torres unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen ist.

Ein spannendes Buch, das sich durch seine detailgetreuen Bilder und seine ruhige Sprache wohltuend von sonstigen Kriminalromanen abhebt.

Rosa Ribas und Sabine Hofmann: Die große Kälte
1 CD DAISY (8:43 Stunden)
Sprecherin: Dagmar Brand

Das achte Leben (Für Brilka)

Ein Buch-Tipp von Gabi Schulze, Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)


Es ist die Geschichte einer georgischen Familie, die über sechs Generationen vor dem Hintergrund des 20. Jahrhunderts erzählt wird. Sieben Frauenschicksale, die ein geheimnisvolles Familienrezept für heiße Schokolade vereint. Die Chronik beginnt im Jahr 1900 in Georgien mit der Geburt Stasias, der Tochter eines angesehenen Schokoladenfabrikanten. Sie endet mit Brilka, der das Buch gewidmet ist. Alle Frauen der Familie Jaschi, außer Brilka, müssen viel Leid ertragen. Sie scheitern an ihrer Familie, an sich selbst, an ihrem Land  –  vor allem aber an den politischen Ereignissen, den Revolutionen, Kriegen und stalinistischen Säuberungen in Georgien. Was ihnen bleibt, ist die Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben für die nächste Generation.

Eine Familiengeschichte, die von Liebe, Hass, Anpassung und Verrat geprägt ist. So lebendig erzählt, dass der Leser gebannt jedem einzelnen Schicksal folgen muss.

Nino Haratischwili: Das achte Leben (Für Brilka)
1 CD DAISY (52:36 Stunden)
Sprecherin: Steffi Böttger

Anklage

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Als New Yorker Anwältin hat es Samantha Kofer binnen weniger Jahre zu Erfolg gebracht. Mit der Finanzkrise ändert sich alles. Sie wird gefeuert. Doch für ein Jahr ehrenamtliches Engagement kann sie ihren Job zurückbekommen. Samantha geht nach Brady, Virginia, wo sie in einer Rechtsberatung für Mittellose zu arbeiten beginnt. Anders als ihre New Yorker Klienten kämpfen die Kohlearbeiter des 2.000-Seelen-Ortes nicht um Macht und Geld, sondern um ihr Leben. Ein Kampf, den Samantha bald zu ihrem eigenen macht. Sie stellt sich gegen die Kohlemagnaten und riskiert dabei sogar ihr Leben.

John Grisham schildert in seinem neuesten Justiz-Thriller, was im Bergbau tagtäglich für das finanzielle Wohl einiger weniger in Kauf genommen wird: Feld, Wald und Flur werden regelrecht rasiert, Berge geköpft, um an die darunterliegenden Flöze heranzukommen, unberührte Landschaften ausgeschlachtet und die dort lebenden Menschen bewusst vergiftet.

John Grisham: Anklage
1 CD DAISY (15:30 Stunden)
Sprecherin: Elisabeth Wöllert



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Unmöglich. Aber machbar

Ein Buch über das Nicht-Sehen und schulische Inklusion, das mit seinem Titel provoziert. Es verbindet Faktenwissen mit Stimmen aus dem Leben. Die Autorin Antje Mönnig führte Interviews mit Schülern, Lehrern und Menschen, die sich mit der barrierefreien Aufbereitung von Medien befassen. Diese Momentaufnahmen verdeutlichen die Komplexität des Themas und geben Anstöße für Fragen und Lösungen.

Der Lesefluss der Schwarzschriftausgabe wird durch Folien unterbrochen, die das Sichtfeld einschränken und so verschiedene Sehbehinderungen simulieren. Reliefs, Großdruck, inverse Schrift oder der schwarze, mit Brailleschrift bedruckte Einband geben weitere Einblicke in das Leben mit Seheinschränkung. Die beiliegende DAISY-CD ermöglicht einen auditiven Zugang zum Inhalt des Buches.

Antje Mönnig ist Kommunikationsdesignerin. Ihr Buch entstand als Abschlussarbeit im Masterstudiengang Editorial Design der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Es wurde 2014 mit dem Giebichenstein Designpreis ausgezeichnet und ist für den German Design Award 2017 nominiert.

Antje Mönnig: Unmöglich. Aber machbar
inkl. DAISY-CD mit ausgewählten Texten, Interviews und Bildbeschreibungen
Sprecher: Andreas Herrler, Lydia Herms
Preis: 39 Euro

Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13-119
E-Mail: verkauf@dzb.de

oder im Internet unter
www.unmoeglich-aber-machbar.de/buchbestellung

Stockdunkel

Zwischen Theorie und Praxis liegen manchmal Welten. Das gilt auch für den Umgang mit dem Langstock. Was beim Training in Orientierung und Mobilität machbar erscheint, kann im wirklichen Leben ungeahnte Hürden bereithalten. "Manchmal ist es nützlich, von konkreten Erfahrungen anderer zu profitieren", meint Stefan Debus, der im Jahr 1998 bei einem Unfall erblindet ist. Er hat ein Handbuch für blinde Menschen zum Thema Mobilität geschrieben und gibt authentische, auch herausfordernde Antworten auf Fragen, die nicht aus der Theorie, sondern aus seiner persönlichen Erfahrung kommen.

"Stockdunkel" ist keine erschöpfende Abhandlung. Das mit 44 Seiten recht kurz gefasste Buch gibt blinden Lesern praktische Hinweise und macht Lust aufs Unterwegssein. Sehenden Lesern kann es einen Einblick in den Alltag blinder Menschen geben.

Stefan Debus: Stockdunkel
Schwarzschriftausgabe inkl. Hörbuch-CD
Preis: 14 Euro

Das Buch ist im Handel erhältlich oder im Internet unter www.shaker-media.de/shop/978-3-95631-430-8

Ich mit ohne Mama

"Knüller Jonas" ist 19 Jahre alt. Er ist mit Down-Syndrom und einem schweren Herzfehler auf die Welt gekommen. Was ihn nicht davon abhält, die Hürden des Alltags auf seine unverwechselbare Weise zu überwinden. Sein großer Traum: selbst ein Buch schreiben  –  gemeinsam mit seiner Mutter. Alleine einkaufen, eine Arbeitsstelle finden, einen Liebesbrief schreiben: Das Erwachsenwerden wird für Jonas zum leidenschaftlichen Abenteuer und zur Suche nach sich selbst.

Ein Buch zum Schmunzeln, Lachen und Nachdenken. Ein Buch, das vor allem eine Botschaft hat: Das Leben, egal mit wie vielen Chromosomen, ist absolut lebenswert.

Jonas und Doro Zachmann: Ich mit ohne Mama
1 CD DAISY (9:02 Stunden)
Sprecher: Martin Schultz
Preis: 29 Euro

Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen. Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt

atz
Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der

atz
Hörmedien im Internet:
www.blindenzeitung.de/ztg

Hörfilme

Der geilste Tag

Der ehrgeizige Pianist Andi und der Lebenskünstler Benno haben nur eines gemeinsam: Sie werden demnächst sterben  –  und landen deshalb in einem Hospiz, das sich als suboptimale letzte Lebensstation entpuppt. Also beschließen die beiden, den "geilsten Tag" ihres Lebens zu genießen. Weil sie bei ihrer sehr begrenzten Lebenserwartung keine Gefängnisstrafe fürchten müssen, reisen sie mit ergaunertem Geld nach Afrika. Doch der Trip ist für den hypochondrischen Andi anfangs ein Albtraum und auch für Benno eine große Herausforderung, da er sich zum ersten Mal seiner Vergangenheit stellen muss. Über lustige, tragische, dramatische und auch gefährliche Etappen führt sie das Abenteuer schließlich zu ihrem eigentlichen Ziel  –  der Erkenntnis, dass man sein Leben selbst in die Hand nehmen muss, um es nicht zu verpassen.

Der geilste Tag
Regie: Florian David Fitz
Drehbuch: Florian David Fitz
Mit Matthias Schweighöfer, Florian David Fitz, Alexandra Maria Lara u.a.
Audiodeskription: Cinemedia AG
DVD und Blu-ray sind im Handel erhältlich.

Folge meiner Stimme

In einem kurdischen Bergdorf im Osten der Türkei geraten Berfe und ihre Enkelin Jiyan in Schwierigkeiten, als ihr Sohn und Vater Temo mit allen Männern des Dorfs verhaftet wird. Der kommandierende türkische Offizier hatte die Information, dass die Dorfbewohner Waffen versteckt hätten. Die Gefangenen kommen frei, sobald die Angehörigen die Waffen abgeben, heißt es. Doch wie gibt man Waffen ab, die es gar nicht gibt? Großmutter und Enkelin machen sich auf die Suche nach einer Waffe, nicht weil sie eine haben wollen, sondern um diese gleich wieder abzugeben. Dabei wird ihnen das alte kurdische Märchen vom Fuchs zum Wegweiser.

Folge meiner Stimme
Regie: Hüseyin Karabey
Drehbuch: Hüseyin Karabey, Abidin Parilti
Mit Feride Gezer, Melek Ülger, Tuncay Akdemi u.a.
Audiodeskription: HörFormArt GbR
DVD und Blu-ray sind im Handel erhältlich.

Rätsel:

Oktober-Rätsel

Gesucht werden acht Ortsnamen, die sich aus jeweils zwei Wörtern zusammensetzen.
Beispiel: Männliches Schwein + kleines Gewässer = Eberbach


  1. Gesichtsteil + Gebirgseinschnitt
  2. Elbenebenfluss + Entgelt
  3. Gewürz + Wehrbau
  4. Stab + Laut
  5. Frucht + Gewässer
  6. Farbe + Zustand
  7. Kellner + garen
  8. Himmelsrichtung + Damm

Bei richtiger Lösung nennen die Anfangsbuchstaben der gefundenen Ortsnamen, fortlaufend gelesen, eine europäische Hauptstadt.

Rätselautor: Thomas Christian Dahme  


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Oktober an den

DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin

oder per E-Mail an
gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des September-Rätsels

  1. Geier
  2. Enten
  3. Gänse
  4. Eulen
  5. Nerz
  6. Wespen
  7. Adler
  8. Raben
  9. Tiger

Lösungswort: Gegenwart

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Hinweis

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

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Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Erlebnisreisen mit anders-sehn 2017

Z.B. Städtereise Danzig, Abenteuer Wikingerschiff, Wohlfühlurlaub Ostseeinsel. Neugierig?

Infos sowie Katalog als MP3-CD oder in Schwarzschrift unter
Tel.: 0 47 21 / 6 99 85 67
E-Mail: hahn@anders-sehn.de
www.anders-sehn.de

Insel Usedom  –  Seebad Heringsdorf

Ferienwohnanlage Villa Stella Maris für blinde und stark sehbehinderte Gäste. Die Appartements sind blindengerecht eingerichtet und verfügen über Bad, Küche inkl. Geschirrspüler, Fernseher und Telefon.

Weitere Informationen über einen Urlaub an der See:
Deutsches Kath. Blindenwerk e.V.
Tel.: 02 28 / 96 78 79 60
E-Mail: info@dkbw.de
www.blindenwerk.de

Schottland-für-Alle  –  Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

Langsam, aber sicher neigt sich das Jahr dem Ende zu. Wie wäre es mit einer Advents- und Weihnachtsmarktreise nach Dublin, Edinburgh und London oder Silvesterreise nach Reykjavik/ Island? Ein Ausblick auf das kommende Jahr: Neben den bekannten Zielen haben wir ab 2017 auch eine "Rundreise Polen" im Angebot.

Alle Infos und eine Übersicht der Reisen 2017 finden Sie auf unserer Homepage www.schottland-fuer-alle.com

Gerne stehen wir für weitere Infos per
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com

oder unter
Tel.: 02 11 / 43 69 13 28 bzw.
Tel.: 00 44 / 18 63 / 76 60 10

zur Verfügung.

Kolless Spezialuhren

www.blindenuhren.de

Ihre Adresse für hochwertige Uhren für Blinde und Sehbehinderte. Wir bieten Ihnen eine große Auswahl an tastbaren Blindenuhren. Gerne schicken wir Ihnen unseren Katalog! Haben Sie Fragen? Wir beraten Sie gerne!


Tel.: 01 72 / 4 52 89 96 oder 0 61 96 / 2 30 11
E-Mail: info@blindenuhren.de
Am Schellberg 3, D-65812 Bad Soden am Taunus

TV-DAISY  –  Das 14-tägige Fernsehprogramm für Ihre Ohren

17 ausgewählte Sender der Öffentlich-Rechtlichen und Privaten, mit Angabe der Hörfilmsendetermine.

AK-DAISY, der klingende Adventskalender für blinde und sehbehinderte Menschen und alle Interessierten.

Infos unter
Tel.: 06 51 / 71 05-430
per E-Mail: tonpost@bistum-trier.de
im Internet: www.tonpost.de

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Ihr starker Partner rund um Schulung und Hilfsmittel


Individuelle Schulungen seit 2009:

  • Umgang mit dem iPhone und Apple-Produkten
  • Bedienung Ihres Laptops oder PCs

Wir führen für Blinde geeignete Digitalradios sowie sprechende Fernsehgeräte. Gerne optimieren wir auch Ihr bestehendes Hilfsmittelsystem.

Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
Im Web: www.schulze-graben.de

Com-M  –  Ihr Hilfsmittel-Anbieter in Südbaden

Ein neuer Name, bekannte Produkte, z.B. der neue Ammec Mini! Er ist der "kleine Bruder" des bewährten sprechenden Festplattenrecorders Ammec HDMI. Ob Fernsehfilme oder Rundfunksendungen, alles können Sie timergestützt aufnehmen. Der Ammec Mini spricht alles, nichts bleibt verborgen! Der elektronische Programmführer (EPG) sagt Ihnen z.B., was auf dem gewählten Fernsehkanal in der nächsten Zeit für Filme kommen. Auf Wunsch kann auch eine Inhaltsangabe zum Beitrag gehört werden. Auch Videotext-Seiten liest der Ammec Mini Ihnen vor. Die Zugänglichkeit von Hörfilmen kann per Knopfdruck aktiviert werden. Der Ammec Mini kann in den Varianten DVB-C (Kabel), DVB-S (Satellit) und DVB-T bestellt werden.

Preis: Nur 799,00 Euro


Com-M
Inh. Claudia Mischler-Korz
Sonnenweg 4, 79737 Herrischried
Tel.: 0 77 64 / 9 33 37 00
E-Mail: info@com-m.de
Homepage: www.com-m.de

Braunschweiger Blindenhilfsmittelversand

Braille-Adventskalender mit 300 g Trüffel- und Pralinenfüllung ohne Alkohol. Vorbestellung unter 05 31 / 2 84 24 12. Unser CD-Audiokatalog mit Hilfsmitteln und Geschenkartikeln für das Weihnachtsfest erscheint im November. Ein gedruckter Katalog, farbig bebildert, kann gratis angefordert werden oder als Download.
www.blindenhilfsmittel.de


B.B.H.V. Kranzusch
Werrastr.8, 38120 Braunschweig
Fax: 05 31 / 8 78 87 24
E-Mail: bbhv@web.de

AASB Maria Seidling

Wir ermöglichen seit 30 Jahren im beruflichen und privaten Bereich Ihre individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln.


  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: DAISY-Player, TextToMP3, Editor
        ab 2.200,00 Euro
  • Dragon NaturallySpeaking 13 oder 14 PRO
    Spracheingabe für Diktat und Programmsteuerung unter Windows, Skripte für JAWS, Office und Lesephon®, jetzt mit Echo-Funktion, 2 Tage Schulung
        Preis auf Anfrage
  • Alva Braillezeilen, 40/80 Module, auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Aktuelle JAWS-Version
    Screenreader mit Stimme Eloquence/Steffi/ Yannik/Anna
        ab 1.679,34 Euro
        Schülerpreis auf Anfrage
        Angebot bei Neukauf JAWS: 3 Tage Schulung, 2 Tage zahlen
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
        Preis auf Anfrage
  • Aktuell: RTFC Textkonverter (Braille, DAISY) mit Stimme Petra
        Preis auf Anfrage

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Zertifiziert nach DIN ISO 9001/2008. Zertifizierter Fachhändler für Dragon NaturallySpeaking speziell für Blinde.

Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de
www.aasb-seidling.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Neu im Sortiment

  • Festnetztelefon BDP400 mit Sprachausgabe
    Das schnurgebundene BDP400 Festnetztelefon lässt sich sehr einfach bedienen und zeichnet sich durch besonders deutlich fühlbare Tasten, ein extragroßes, helles Display mit starkem Kontrast und einer Sprachausgabe für alle Funktionen aus. So können auch stark sehbehinderte und blinde Anwender dieses Telefon eigenständig bedienen. Selbst das Speichern von Telefonnummern und Einstellen der Geräte-Eigenschaften kann mit Hilfe der eingebauten Sprachausgabe ohne Erkennen des Displays vorgenommen werden. Diese besonderen Eigenschaften bietet in dieser Form nur das BDP400. Ausstattung u.a.: Bildschirmdiagonale: 14,5 cm, extragroße Tasten, vollständige Sprachansage von Name, Nummer, Menü, Zeit, Datum, Anzeige / Ansage eingehender Anrufe, Sprachaufnahme für Telefonbucheinträge, 3 Direktwahltasten, einstellbare Hörerlautstärke (bis zu 40 dB), hörgerätekompatibel, extralaute Freisprecheinrichtung mit Lautstärkeregelung, extrahelles Blitzlicht (Stroboskoplicht) bei eingehenden Anrufen, Maße bei aufgestelltem Display (BxHxT): 19 * 20 * 21 cm
        Best.-Nr.2020202  –  149,00 Euro
  • Kaufmännischer Taschenrechner "DoubleCheck" mit Sprachausgabe
    "DoubleCheck" bietet nicht nur die Grundrechenarten (Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren), sondern vereint viele weitere Rechenfunktionen in einem einzigen handlichen Gerät: Prozentrechnen, Quadrieren, Potenzieren, Quadratwurzeln ziehen, den Reziprokwert ermitteln, Zinseszinsrechnung, Barwertrechnung, die Berechnung von Annuitäten. Auf Tastendruck wechselt man in den Umrechenmodus und kann so die üblichen Maßeinheiten für Volumina, Länge, Gewicht, Temperatur oder Währungen zur schnellen Umrechnung heranziehen. Eingabe über große, übersichtlich angeordnete, gut fühlbare Tasten. Anzeige der eingegebenen Werte auf 10-stelligem Display, zusätzliche Ansage mit klarer Sprache (als gesamte Zahl oder in einzelnen Ziffern). 6 Lautstärkestufen, Speicherfunktion, Kopfhöreranschluss, Tastensperre, Maße: 154 * 13-21 * 64 mm, Gewicht: 125 g (inkl. Batterien, 2x1,5 V), Farbe: Blau / Weiß
        Best.-Nr.0320211  –  99,90 Euro

Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
    Tel.: 05 11 / 9 54 65-0
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
    Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment:

  • Tablettenbox und Medikamentendosierer Maxi
    Zur Medikamentendosierung für 7 Tage, bestehend aus insgesamt 7 einzelnen Tageskästchen, die sich in einer Box befinden. Jede der einzeln herausnehmbaren Tagesrationen enthält 4 großräumige Kammern zum Dosieren von Medikamenten für morgens, mittags, abends und nachts. Ideal auch für die Reise, da einzelne Tagesrationen mitgeführt werden können. Die weiße Box mit Aufdruck der Wochentage in deutlicher schwarzer Schrift ist kontrastreich gestaltet. Auf Wunsch können wir die einzelnen Wochentage in Punktschrift oder mit Markierungspunkten kennzeichnen. Die Abmessungen der gesamten Box betragen (BxHxT): 11 * 5 * 12,5 cm
        H540  –  19,90 Euro
  • 3 in 1 Pillendose mit Zerkleinerer
    Diese handliche Box erfüllt drei Funktionen: Mit dem integrierten Tablettenteiler im oberen Teil der Dose lassen sich Tabletten aller Art halbieren oder vierteln. Im mittleren Teil der Dose können mehrere Tabletten aufbewahrt werden. Sind die Tabletten trotz allem zu groß, um sie schlucken zu können, bietet der Tablettenzerkleinerer im unteren Teil der Dose die Möglichkeit, die Tabletten mit Hilfe eines eingebauten Stößels zu Pulver zu zermahlen. Durchmesser: 4 cm, Höhe: ca.6,5 cm
        H543  –  6,00 Euro
  • CD-Spaziergang durch Irland
    Ein Reisefeature mit vielen Interviews, Originaltönen, Musik und Tipps für eigene Erkundungen. Wer die Tickets schon hat, stimmt sich auf die Reise ein und wer zu Hause bleibt, schickt einfach seine Ohren auf Reisen! Laufzeit: 82 Minuten
        K157  –  10,90 Euro

Empfehlungen aus unserem Sortiment:

  • Saphir-Rillenfeile für die Nagelpflege Für gleichmäßige, runde Nägel. Der Nagel wird in einer Schleifrille geführt. Abmessung: 2,5 * 9 cm
        H545  –  3,90 Euro
  • Autodrop Augentropfentrichter
    Augentropfen einfach und präzise anwenden  –  nichts geht mehr daneben.
        H563  –  7,90 Euro
  • Die 2017er Kalender sind da:
    Wie bereits im letzten Jahr können bei uns Kalender für das Jahr 2017 erworben werden. Schauen Sie doch einfach in unserem neu gestalteten Onlineshop vorbei oder rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gern.

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren neu gestalteten und barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-dresden.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Marland Versandhandel

Power Max

sprechendes Akku-Ladegerät mit USB-Ladefunktion
Power Max ist ein intelligentes, sprechendes Ladegerät, das die Lebensdauer der Akkus höchstmöglich ausnützen kann. Mit seinem USB-Ausgang (keine Sprachausgabe) kann es zum Laden von Smartphones, Tablets, MP3-Player und ähnlichen Geräten eingesetzt werden. Eine LCD-Anzeige veranschaulicht den Ladestatus jedes einzelnen Schachtes. Die akustische Menüführung informiert über sämtliche Aktivitäten und den aktuellen Status des Ladevorgangs.
    Artikel: 156100


Marland GmbH
Versandhandel für Blinde, stark Sehbehindert, Taubblinde, Farbenblinde und Senioren
Zollenreuter Str.6, D-88326 Aulendorf
Hotline: 0 08 00 / 63 63 63 63

Papenmeier RehaTechnik

Wir bieten Lösungen für individuelle Braille-Arbeitsplätze

In der Schwarzschriftausgabe ist eine blinde Frau zu sehen. Sie sitzt an ihrem Schreibtisch und arbeitet mit der Papenmeier Braillezeile BRAILLEX EL 80c.

F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG
Talweg 2, 58239 Schwerte
Tel.: 0 23 04 / 9 46-0
E-Mail: info.reha@papenmeier.de
Internet: www.papenmeier.de

RTB

In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an"  –  "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.


RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 00 49 (0) 52 52 97 06-0
www.rtb-bl.de

Help Tech

Ihr kompetenter Partner für mehr Lebensqualität.


In der Schwarzschriftausgabe ist ein Teil des Gesichts einer Frau mit Brille zu sehen. Am Brillenbügel ist eine kleine Kamera befestigt.


OrCam  –  Ihre persönliche Unabhängigkeitserklärung

OrCam ist eine schlaue Mini-Kamera, die an einen Brillenbügel angeklippt wird. Texte, Objekte, ja sogar Personen werden von OrCam erkannt.

OrCam ist ideal für Menschen mit beeinträchtigtem Sehvermögen.


  • OrCam liest Texte
    Ob Straßenschilder, Busfahrpläne, Plakate, Romane, Speisekarten oder Kontoauszüge  –  OrCam liest Ihnen alles diskret vor. OrCam erkennt sogar, wenn Sie mit dem Finger auf einen Textabschnitt zeigen und liest diesen dann vor.
  • OrCam erkennt Produkte
    Ob beim Einkaufen oder Zuhause  –  orcam hilft Ihnen, die richtige Wahl zu treffen. Mit der Vorlesefunktion können Ihnen aufgedruckte Verpackungstexte, wie z.B. Inhaltsstoffe, vorgelesen werden. Zudem ist orcam lernfähig: Es lernt, Ihre Lieblingsprodukte zu erkennen.
  • OrCam weist Sie auf Freunde hin
    Als Mensch mit beeinträchtigtem Sehvermögen ist es besonders schwer, Bekannte und Freunde, denen man begegnet, zu erkennen. Oft läuft man unerkannt aneinander vorbei. Sie können OrCam beibringen, die Gesichter Ihrer Freunde zu erkennen. Diskret flüstert OrCam Ihnen den Namen der Person, die auf Sie zukommt, ins Ohr. In vielen Lebensbereichen schafft OrCam für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen ein großes Stück Unabhängigkeit.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihren Anruf.

Stuttgart: 07 11 / 2 20 22 99-0
Köln: 02 21 / 92 15 56-0
Marburg: 0 64 21 / 69 00 12-0
Lüneburg: 0 41 31 / 69 96 98-0
info@helptech.de
www.helptech.de

Baum

Visio 500  –  das professionelle Full HD Bildschirmlesegerät für den Arbeitsplatz

Ab 3. Quartal 2016 lieferbar!

Visio 500 ist das neue professionelle Full HD Bildschirmlesegerät für Menschen mit Sehbehinderung. Dank des flexibel einstellbaren Bildschirms und vier Kamerapositionen ist Visio 500 die beste Lösung für ergonomisches Arbeiten von zu Hause aus, in der Schule und Ausbildung sowie am Arbeitsplatz. Mit seinem 22 Zoll Bildschirm und seiner Full HD Kamera liefert Visio 500 kristallklare und gestochen scharfe Bilder.


  • individuell anpassbar in Höhe, Neigung und Betrachtungsabstand, optimale Ergonomie
  • einfache und intuitive Bedienung
  • komfortabler 22 Zoll Bildschirm
  • Full HD Kamera und Auflösung
  • modernes und ergonomisches Design
  • erstklassige Qualität für Arbeitsplatz, Bildung und Heim-Anwender

Baum Retec AG
Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte
In der Au 22, 69257 Wiesenbach
Tel.: 0 62 23 / 49 09-0
Fax: 0 62 23 / 49 09-399
E-Mail: info@baum.de
Internet: www.baum.de

Second Sight

Haben Sie Retinitis Pigmentosa?
Neue Hoffnung für Blinde


Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.

Drei gute Gründe sprechen für Argus II:

  • Argus II kann Ihnen ermöglichen, unabhängiger zu sein und die Lebensqualität zu verbessern.
  • Argus II wird den speziellen Anforderungen des täglichen Gebrauchs individuell angepasst. Die Benutzer von Argus II erhalten dazu ebenfalls ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm.
  • Vollständige Kostenübernahme durch die Krankenkasse!

Argus II ist langfristig zuverlässig und bietet Vorteile für die Patienten  –  vielen von ihnen schon seit bis zu acht Jahren.

Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die von den Patienten erfüllt werden müssen. Hierzu gehören u.a.:

  • ein Lebensalter von über 25 Jahren
  • eine schwer bis hochgradig ausgeprägte Retinitis pigmentosa oder
    • Usher-Syndrom
    • Chorioideremie
    • Stäbchen-Zapfen-Degeneration
    • Lebersche kongenitale Amaurose
    • Bardet-Biedl-Syndrom
  • mit Sehschärfe Lichtwahrnehmung oder weniger beschränkt
  • Personen mit nutzbarer formerkennender Sehfähigkeit vor Beginn der Degeneration

Second Sight Hotline: 0800-184-4321
E-Mail: patients@secondsight.com
www.bionisches-auge.de

Hörfilm.info:

Hörfilm-DVD zu gewinnen!

Der große Sportsommer ist nun endgültig vorbei, stattdessen erwarten Sie im Oktober neue, spannende Serien und interessante Dokumentationen. Freuen Sie sich z.B. auf neue Folgen von "München 7", jeden Mittwoch um 18.50 Uhr in der ARD, oder die Dokumentation "Inside Nordkorea", die Mittwoch, den 19.10. um 22.45 Uhr in der ARD läuft.

Dieses Mal bitten wir Sie um Ihre Meinung! Schreiben Sie uns an info@hoerfilm.info oder an den DBSV, hörfilm.info, Rungestr.19, 10179 Berlin, ob Sie die hörfilm.info-Beilage regelmäßig lesen und wie sie Ihnen gefällt. Unter allen Einsendungen verlosen wir eine Hörfilm-DVD!

Ausgewählte Sendetermine

Sa., 1.10.2016, 20.15 Uhr, ARD
Spiel für dein Land
TV-Show mit Live-AD

So., 2.10.2016, 11.00 Uhr, ARD
Rumpelstilzchen
Märchenfilm

So., 2.10.2016, 13.30 Uhr, ARD
Göttliche Funken
Spielfilm

So., 2.10.2016, 15.00 Uhr, ARD
Alles außer Liebe
Spielfilm

So., 2.10.2016, 15.15 Uhr, 3sat
Die Fastnachtsbeichte
Filmklassiker

So., 2.10.2016, 16.30 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Wildes Deutschland. Spessart und Steigerwald
Natur-Doku

So., 2.10.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Der König der Gosse
TV-Krimi

So., 2.10.2016, 23.35 Uhr, ARD
Westen
Spielfilm

Mo., 3.10.2016, 9.00 Uhr, ARD
Pinocchio
Märchenfilm

Mo., 3.10.2016, 12.40 Uhr, WDR
Prost, NRW! Das Land der Biere
Dokumentation

Mo., 3.10.2016, 13.30 Uhr, ARD
Der Turm (1-2)
Spielfilm

Mo., 3.10.2016, 20.15 Uhr, ARD
Böse Wetter  –  Das Geheimnis der Vergangenheit
Spielfilm

Mo., 3.10.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Tödliche Gefühle
TV-Film

Mo., 3.10.2016, 21.45 Uhr, ARD
Mord in Eberswalde
TV-Film

Di., 4.10.2016, 22.45 Uhr, ARD
Die Nichte des Lords
Spielfilm

Mi., 5.10.2016, 20.15 Uhr, ARD
Meine Schwestern
TV-Film

Fr., 7.10.2016, 20.15 Uhr, ARD
Mein Sohn, der Klugscheißer
Spielfilm

Fr., 7.10.2016, 20.15 Uhr, WDR
Faszination Flughafen: Düsseldorf  –  Das Tor zur Welt
Dokumentation

Sa., 8.10.2016, 14.25 Uhr, MDR
So schön ist Dresden  –  Eine musikalische Entdeckungsreise
TV-Show

Sa., 8.10.2016, 20.15 Uhr, ARD
Brandmal
Spielfilm

Sa., 8.10.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Wilsberg  –  Kein Weg zurück
TV-Krimi

Sa., 8.10.2016, 21.40 Uhr, arte
Mission Rosetta
Dokumentation

Sa., 8.10.2016, 21.45 Uhr, ZDF
Ein starkes Team: Alte Wunden
TV-Krimi

Sa., 8.10.2016, 23.30 Uhr, ZDF
James Bond 007  –  Lizenz zum Töten
Spielfilm

So., 9.10.2016, 16.30 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Wildes Deutschland. Die Müritz
Natur-Doku

So., 9.10.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Zahltag
TV-Krimi

So., 9.10.2016, 20.15 Uhr, arte
Hotel Lux
Spielfilm

Mo., 10.10.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Familie! (1)
Zweiteiliger TV-Film

Di., 11.10.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Nord Nord Mord: Klügers Geheimnis
TV-Krimi

Di., 11.10.2016, 21.45 Uhr, ZDF
Stralsund  –  Kreuzfeuer
TV-Krimi

Di., 11.10.2016, 22.05 Uhr, MDR
Wem gehört der Osten? Die Stadt
Dokumentation

Di., 11.10.2016, 22.45 Uhr, ARD
Quartett  –  Ewig junge Leidenschaft
Spielfilm

Mi., 12.10.2016, 20.15 Uhr, ARD
Die Stille danach
TV-Film

Mi., 12.10.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Familie! (2)
Zweiteiliger TV-Film


Hörfilm-Tipp

Mi., 12.10.2016, 21.50 Uhr, arte
Im Dunkeln sehen  –  Notizen eines Blinden
Spielfilm

Ein experimenteller Spielfilm über den Sehverlust von John Hull: Im Sommer 1981 verlor der Schriftsteller John Hull sein Sehvermögen und begann, seine täglichen Notizen mit einem Diktiergerät aufzuzeichnen. In den Einträgen beschäftigte er sich mit sehr persönlichen Aspekten seiner Existenz, wie der Beziehung zu seiner Frau und seinen Kindern, aber auch mit literarischen und philosophischen Betrachtungen. Die Regisseure von "Im Dunkeln sehen  –  Notizen eines Blinden" durften die Aufzeichnungen exklusiv nutzen und legten sie als Audiospur unter ihren Film.


Do., 13.10.2016, 22.00 Uhr, NDR
Einmal Hans mit scharfer Soße
Spielfilm

Fr., 14.10.2016, 20.15 Uhr, ARD
Der Hafenpastor und das Blaue vom Himmel
Spielfilm

Fr., 14.10.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Der Kriminalist: Die zwei Tode des Igor Dovgal
TV-Krimi

Sa., 15.10.2016, 20.15 Uhr, ARD
Klein gegen Groß
TV-Show mit Live-AD

Sa., 15.10.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Stralsund  –  Schutzlos
TV-Krimi

So., 16.10.2016, 10.03 Uhr, ARD
Die zertanzten Schuhe
Märchenfilm

So., 16.10.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Borowski und das verlorene Mädchen
TV-Krimi

So., 16.10.2016, 20.15 Uhr, MDR
Sagenhaft: Das Bördeland
Dokumentation

So., 16.10.2016, 20.15 Uhr, NDR
Landpartie: Auf der Alleenstraße an die Ostsee
Dokumentation


Hörfilm-Tipp

Mo., 17.10.2016, 20.15 Uhr, ARD
Terror  –  Ihr Urteil
Spielfilm

Packender Spielfilm um ein moralisches Dilemma in Zeiten des Terrorismus: Darf man 165 Menschen töten, um 70.000 zu retten? Durfte der Kampfpilot Lars Koch ein Passagierflugzeug abschießen, um zu verhindern, dass ein Terrorist dieses auf ein vollbesetztes Fußballstadion stürzen lässt? Ist Lars Koch ein Held oder ein Mörder? Darüber verhandelt die große Strafkammer des Schwurgerichts Berlin. Die Zuschauer werden zu Schöffen. Sie fällen das Urteil über Lars Koch. Ist er schuldig oder unschuldig?


Mo., 17.10.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Hattinger und der Nebel  –  Ein Chiemseekrimi
TV-Krimi

Di., 18.10.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Alles muss raus  –  Eine Familie rechnet ab (1)
Zweiteiliger TV-Film

Mi., 19.10.2016, 20.15 Uhr, ARD
Ein Teil von uns
TV-Film

Mi., 19.10.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Alles muss raus  –  Eine Familie rechnet ab (2)
Zweiteiliger TV-Film

Mi., 19.10.2016, 20.25 Uhr, ZDF
Champions League: 3. Spieltag
Fußball mit Live-AD

Mi., 19.10.2016, 22.45 Uhr, ARD
Inside Nordkorea
Dokumentation

Do., 20.10.2016, 22.00 Uhr, NDR
Einmal Hallig und zurück
TV-Film

Fr., 21.10.2016, 20.15 Uhr, ARD
Die Büffel sind los
Spielfilm

Fr., 21.10.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Ein Fall für zwei: Das schwarze Schaf
TV-Krimi

Fr., 21.10.2016, 20.15 Uhr, arte
Inspector Banks: Das verschwundene Lächeln
Spielfilm

Sa., 22.10.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Schwarzach 23: Und die Jagd nach dem Mordfinger
TV-Krimi

Sa., 22.10.2016, 22.00 Uhr, NDR
Der fast perfekte Mann
Spielfilm

So., 23.10.2016, 10.03 Uhr, ARD
Die kluge Bauerntochter
Märchenfilm

So., 23.10.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Die Wahrheit
TV-Krimi

So., 23.10.2016, 20.15 Uhr, arte
Der ewige Gärtner
Spielfilm

So., 23.10.2016, 20.15 Uhr, MDR
Sagenhaft: Das Sächsische Elbland
Dokumentation

Mo., 24.10.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Ein Mann unter Verdacht
TV-Film

Di., 25.10.2016, 8.20 Uhr, WDR
Planet Schule
Dokumentation

Di., 25.10.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Die Fahnderin
TV-Film

Mi., 26.10.2016, 17.15 Uhr, 3sat
Alles Schwindel
TV-Film

Do., 27.10.2016, 17.00 Uhr, 3sat
Schladminger Bergwelten (1)
Natur-Doku

Do., 27.10.2016, 22.00 Uhr, NDR
Nord bei Nordwest. Käpt'n Hook
TV-Film

Fr., 28.10.2016, 20.15, arte
Inspector Banks: Im Sommer des Todes
Spielfilm

Fr., 28.10.2016, 20.15 Uhr, MDR/RBB
Die goldene Henne
TV-Show mit Live-AD

Sa., 29.10.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Stralsund  –  Vergeltung
TV-Krimi

So., 30.10.2016, 11.00 Uhr, SWR
Vorfahren gesucht. Guido Cantz
Dokumentation

So., 30.10.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Echolot
TV-Krimi

Mo., 31.10.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Schweigeminute
TV-Film

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

Sendeplätze mit AD

Mo., 20.15 Uhr, ZDF
Fernsehfilm der Woche

Mi., 20.15 Uhr, ARD
FilmMittwoch im Ersten

Fr., 20.15 Uhr, ARD
Freitagsfilm im Ersten

Sa., 20.15 Uhr, ZDF
Samstagskrimi


Serien und Sendereihen mit AD

Mo.-Fr., 16.15 Uhr, ARD (vom 7.10.-14.10.)
Lecker aufs Land  –  Eine kulinarische Reise

Mo.-Fr., 16.15 Uhr, ARD (vom 17.10.-21.10.)
Land und lecker

Mo.-Do., 19.30 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam
(Wiederholungen: In der darauf folgenden Nacht, am folgenden Tag um 6 Uhr sowie je 2 Folgen einer Woche samstags und sonntags ab 6.30 Uhr)

Mo.-Do., 19.45 Uhr, ARD
Wissen vor acht

Mo., ca.24.00 Uhr, 3sat
37 Grad

Di., 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops

Di., 20.15 Uhr, ARD
Tierärztin Dr. Mertens

Di., 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde
(Wiederholung: Fr., 14.15 Uhr)

Di., 21.00 Uhr, Do., 18.50 Uhr und Sa., 12.05 Uhr, ARD
In aller Freundschaft
(Wiederholungen:
Mo.-Fr., 12.10 Uhr NDR
Mo.-Fr., 13.30 Uhr BR
So., 13.00 Uhr WDR
So., 17.05 Uhr RBB
Mo.-Fr., 11.45 Uhr
Mo., 8.50 Uhr
So., 17.10 Uhr und
So., 18.05 Uhr MDR)

Mi., 18.50 Uhr, ARD
München 7

Mi., 18.00 Uhr, ZDF
SOKO Wismar

Mi., 19.25 Uhr, ZDF
Heldt

Do., 19.25 Uhr und Mo.-Fr., 10.30 Uhr, ZDF (ab 25.10.)
Notruf Hafenkante

Fr., 19.25 Uhr, ZDF
Dr. Klein

Fr., 21.00 Uhr, BR
Hubert und Staller

Sa., 9.50 Uhr, MDR
Um Himmels Willen

Sa., 10.40 Uhr, MDR
Familie Dr. Kleist

Sa., 19.25 Uhr, ZDF
Herzensbrecher  –  Vater von vier Söhnen

So., 8.10 Uhr, ZDF
Löwenzahn

So., 20.15 Uhr, ARD
Tatort / Polizeiruf 110
(Wiederholungen:
Mo., 20.15 Uhr RBB
Di., 22.00 Uhr NDR
Mi., 22.00 Uhr SWR
Mi., 22.05 Uhr MDR
Do., 20.15 Uhr WDR
Fr., 22.00 Uhr ARD)

So., 23.00 Uhr, SWR (je 2 Folgen)
Die Kirche bleibt im Dorf

Kurzinfo: hörfilm.info

www.hörfilm.info
Das vollständige Hörfilmprogramm, Hinweise zum Empfang der AD und Neuigkeiten

Service-Telefon: 0 30 / 2 55 58 08 00
Das aktuelle TV-Hörfilmprogramm


Kontakt:
Jan Meuel (Redaktion)
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-263
    E-Mail: j.meuel@dbsv.org
Andy Chyla (Technik)
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Eine Beilage des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV), gefördert von der Aktion Mensch