Gegenwart Ausgabe 11/2010

"Die Gegenwart" Heft 11/2010

Inhaltsverzeichnis Heft 11/2010

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

DBSV-Nachrichten:

Zukunft denken  –  Themen anpacken

Augenpatienten im Fokus

Granit zwischen den Meeren

Punktschrift lernen  –  aber von wem?

Meldungen

100 Jahre DBSV: "Plündert die Archive!"

DBSV-Jugend im Web 2.0

Tagung der Hilfsmittelberater in Mainz

DBSV-Karte

Standpunkt:

Erst Audiodeskription, dann Gebühr

Thema: Kunst

"Was ist das?"  –  "Ein Salat."

Blitzableiter und Erfüllungsgehilfe

Tiere spüren  –  Tiere modellieren

Quadratisch, praktisch, bunt

Kurzinfo: Malen im Quadrat

Speckstein macht süchtig!

In Kürze:

Reisen

Advents- und Wintertage in Georgenthal

Skilanglauf in Südtirol

Jubiläumsvorfreude in Rochsburg

Freizeit

Auch Hände können sehen

Malen für Künstler mit Handicap

Mit den Ohren Musiktheater erleben

Internationaler Preis für Berlinführer

Seminare und Tagungen

Soester Fachtagung rund um die Brailleschrift

Umfragen

Testhörer für Sprachausgaben gesucht

Umfrage für Image-Kurs

Leserpost:

Gruß an Kiel

Leseraktion:

Nicht sehen und gesehen werden

Internationales:

Tausche Technik gegen Alltag

Rehabilitation:

Exzentrisches Sehtraining: Ein Stück Leben wieder sehen

Kurzinfo: Sehzentrum des SFZ Förderzentrums

Leben:

Vergrößernde Sehhilfen: Monokulare

Medizin:

Neues AMD-Medikament setzt auf frühzeitigen Falleneffekt

Menschen:

Hände, die mich halten

Kurzinfo: Neustart ins (Berufs-)Leben

Tourismus:

Blind über den Inka-Pfad  –  Diskriminierung inklusive

Testlabor:

Farberkennungsgeräte

Medien:

Bücher

Birnbäume blühen weiß

Die Brüder Grimm

Schwerelos

Licht suchen

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Musik

"Sehnsucht": Debütalbum von Michael Haaga

Kalender

Ohrenschmaus im Advent

Sport:

Mein Sport

Spaß am Torball vererbt

Breitensport in Bernried

Meldungen

Skatturnier in Weimar

Frauen-Fußball-WM mit Stadionkommentar

Stuttgarter Kicker siegen beim Hallenturnier

Blinde Fahrt auf acht Rollen

Aus den Ländern:

Bayern

38.000 Besucher im Nürnberger "Dunkelbunker"

Hamburg

Weg frei für Wahlschablonen bei Bürgerentscheiden

Hessen

Neuer Duft- und Tastgarten in Frankfurt

Niedersachsen

Augenfachleute am Runden Tisch

Nordrhein-Westfalen

Dank aus Vietnam

Mit Königspudel Lucky im Schloss Bellevue

Rheinland-Pfalz

Landesvorstand bestätigt

Saarland

Neue Vereinsspitze gewählt

Rätsel:

November-Rätsel

Lösung des Oktober-Rätsels

Anzeigen:

Wir beraten Führhundhalter

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Partnersuche

Gewerbliche Anzeigen

fluSoft Lesegeräte

BHVD Taktile Uhren

Blindenlangstöcke und Zubehör

SynPhon GmbH

ERGO Versicherung

Helmut Ernst

Kolless Spezialuhren

AASB Maria Seidling

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Aura-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

Neuro-Net GmbH  –  Olympus DM-5

BFW Würzburg

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

RTB

BAUM Retec

Handy Tech  –  Active Braille

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
"Fische" von Katja Staats. Auf dem Bild der blinden Malerin sind drei stilisierte Fische zu sehen, die im Kreis schwimmen. Sowohl die Fische als auch die Meerespflanzen drumherum sind mit geschwungenen Pinselstrichen dargestellt. Das Bild ist überwiegend in Blautönen gehalten, mit roten und gelben Farbakzenten (siehe Schwerpunktthema "Kunst").


Rückseite:
Festivalgesichter  –  Besucher des Louis Braille Festivals der Begegnung sprechen über ihre Wünsche "Ich wünsche mir eine Welt, in der Bücher, Zeitungen und Filme für alle frei zugänglich sind, so dass ich zur selben Zeit wie die Sehenden Filme schauen und Bücher lesen kann, um mitreden zu können. Dann bräuchte ich mich nicht mehr mit der vorgegebenen Auswahl an DAISY-Büchern und Hörfilmen zufrieden zu geben."
        Gaby Bender (36) aus Teltow, Brandenburg



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
64. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Inka Senkbeil
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Inka Senkbeil
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: i.senkbeil@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung der Projekte:

  • "Beratungsdienst Auge (BDA)" und
  • "Sicherung der Qualität der Blindenführhundeausbildung und der Weiterbildung von Gespannprüfern in Deutschland"

Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Verbundenheit, der Zusammenhalt blinder und sehbehinderter Menschen ist das tragende Element der Selbsthilfe. Das zeigt die Geschichte ebenso wie die Gegenwart: Am 4. November 1990, vor genau 20 Jahren, haben sich Ost und West unter dem Dach des Deutschen Blindenverbandes zusammengeschlossen. DBSV-Präsidentin Renate Reymann bewertet die Deutsche Einheit in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe im Sinne eines gleichberechtigten Austauschs ausgesprochen positiv. Aktuell sind es die Blindengeldkämpfe, die die ganze Solidarität der betroffenen Menschen fordern, zuletzt im hohen Norden bei der Blindengeld-Demonstration in Kiel. Die "Gegenwart" berichtet in der nächsten Ausgabe.

Vom Leben für die Gemeinschaft zu einer Art der Selbstverwirklichung, die blinden und sehbehinderten Menschen oft nicht zugetraut wird. Aber warum sollen sie ihre Kreativität nicht gestalterisch ausleben, sich nicht künstlerisch ausdrücken? Die "Gegenwart" hat drei Frauen gebeten, von ihrer Kunst zu erzählen. Ihre Skulpturen, Collagen und Bilder entstehen in manchen Fällen aus der visuellen Erinnerung, in anderen ermöglichen sie gerade umgekehrt eine bessere Vorstellung von der Umwelt. Neben Erfüllung und Zufriedenheit vermittelt künstlerisches Arbeiten immer auch Selbstvertrauen. Um diese Erfahrung auch anderen Neugierigen zu eröffnen, hat sich die "Gegenwart" auf die Suche nach Angeboten gemacht, die blinden und sehbehinderten Menschen den Einstieg in die Welt der Formen und Farben erleichtern.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre.

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

DBSV-Nachrichten:

Zukunft denken  –  Themen anpacken

Der Verbandstag hat das neu gewählte Präsidium im Juni mit einem großen Arbeitspaket entlassen. In einer Strategiesitzung am 16. und 17. September wurde dieses Paket wieder aufgeschnürt, um Schwerpunkte zu setzen und erste Pläne zur Umsetzung zu entwickeln. Ein Interview mit Renate Reymann, der alten und neuen Präsidentin, über die großen Ziele der nächsten vier Jahre, über Vernetzung mit anderen Behindertenverbänden und über 20 Jahre Deutsche Einheit in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe.


Frau Reymann, hinter Ihnen liegt die erste Präsidiumssitzung Ihrer zweiten Amtszeit als Präsidentin des DBSV. Bevor wir zu den Inhalten kommen: Wie war es atmosphärisch?

Renate Reymann: Wir haben in einer sehr guten Atmosphäre zusammengearbeitet. Und ich möchte noch ergänzen: Es war nicht nur die erste Präsidiumssitzung nach der Neuwahl, es war eine kombinierte Sitzung, das heißt, das Präsidium und das Geschäftsstellenteam haben zusammengesessen, um die große Flut von Aufgaben richtig einzustielen und anzupacken.


Es ging darum, den Verbandstag auszuwerten und die Ziele und Arbeitsschwerpunkte der nächsten vier Jahre festzulegen. Wenn Sie es sich wünschen könnten: Mit welchen Schlagzeilen würden Sie in den nächsten Jahren gerne von sich reden machen?

Da muss ich als erstes immer wieder den Nachteilsausgleich anbringen, der endlich für alle Länder sicher werden muss. Das ist unser großes Ziel. Ein zweiter Punkt, der für ganz viele unserer Mitglieder, gerade auch für im Alter erblindete Menschen wichtig ist, ist die Sicherung des LPF-Trainings. Späterblindete haben ein Recht auf das Erlernen Lebenspraktischer Fertigkeiten  –  so wie Menschen, die eine neue Hüfte bekommen, sich in einer Anschlussrehabilitation neu auf ihr Leben einstellen können.


Der Verbandstag hat zwei Resolutionen verabschiedet  –  die eine zum Blindengeld, die andere zur Behindertenrechtskonvention. Wie soll es mit den beiden Resolutionen weitergehen?

Mit der Resolution zur Behindertenrechtskonvention hat uns der Verbandstag aufgegeben, die Umsetzung der Konvention mit Leben zu füllen. Hier werden wir eine Lenkungsgruppe bilden, die als Empfehlungsgremium für das Präsidium arbeitet. Die Resolution zum Blindengeld soll und darf und wird nicht in der Schublade verschwinden. Hier hat ein Landesverband, nämlich Sachsen-Anhalt, schon einen kräftigen Wurf nach vorn getan. Die Sachsen-Anhaltiner haben mit ihrem Sozial- und Finanzministerium gesprochen. Nach diesem Vorbild werden wir einen Musterbrief entwickeln und unsere Landesverbände auffordern, sich ebenfalls mit ihren Ministerien, mit ihrer Administration in Verbindung zu setzen. Und wir selbst werden die Resolution mit einem entsprechenden Brief an den Präsidenten des Bundesrates schicken.


Welche weiteren politischen Forderungen stehen ganz oben auf der Agenda der nächsten vier Jahre?

Dort steht die Forderung, die Qualität bei der Bildung blinder und sehbehinderter Kinder zu festigen und zu erhöhen. Wir hören immer wieder, dass Kinder genötigt werden, ihre Hausaufgaben in Schwarzschrift abzugeben, weil der Pädagoge die Punktschrift nicht beherrscht. Das ist einfach ein unhaltbarer Zustand. Wir werden weiterhin politische Forderungen stellen, was den Zugang zu Informationen anbelangt. Es ist nicht hinnehmbar, dass lediglich zwei Prozent aller Informationen oder genauer allen Schriftgutes barrierefrei sind. Und die übrigen Forderungen werden sich natürlich an der Behindertenrechtskonvention festmachen.


Sehr intensiv hat sich das Präsidium mit den Ergebnissen der fünf Arbeitsgruppen des Verbandstages beschäftigt. Da sind viele Wünsche, viele Ideen, viele weitere Forderungen zusammengekommen. Jetzt geht es darum, zu priorisieren, Schwerpunkte zu setzen. Wo sehen Sie besonders großen Handlungsbedarf?

Egal welche der fünf Arbeitsgruppen man nimmt, die Ergebnisse zeigen ganz deutlich, dass es immens wichtig ist, unsere Ehrenamtler und Hauptamtler weiter fortzubilden. Wer beraten will, wer in Entscheidungen der Kommunen eingreifen will, der muss einen ganz hohen Wissensstand haben. Und wir haben festgestellt, dass sich eine Reihe von Ergebnissen aus der Behindertenrechtskonvention ableiten und in die normale Gremienarbeit einbinden lässt. Da müssen wir in der nächsten Zeit sehr intensiv arbeiten und schauen, welche Punkte sich schneller realisieren lassen und für welche wir einen längeren Atem brauchen.


Durch die Behindertenrechtskonvention ist manches schneller in Bewegung gekommen als erwartet, zum Beispiel beim barrierefreien Bauen. Es häufen sich die Anfragen beim DBSV, der Beratungsbedarf bei den Kommunen wächst, was ja ein sehr positives Zeichen ist. Nur fehlen die Ressourcen, um die notwendige Beratung auf professionellem Niveau durchzuführen. Wo sehen Sie da Lösungsansätze?

Ja, das ist wahr. Der Beratungsbedarf wächst immens schnell und unsere Ressourcen können gar nicht mithalten, weder im hauptamtlichen noch im ehrenamtlichen Bereich. Hier verweise ich wieder auf die notwendigen Fortbildungen. Und was ich ebenso wichtig finde, ist, dass wir uns noch stärker vernetzen, dass wir uns andere Behindertengruppen suchen und gemeinsame Standpunkte erarbeiten. Denn wir müssen gegenüber den Kommunen mit einer Stimme sprechen.


Und zum Abschluss noch ein kleiner Exkurs in die Geschichte des DBSV: Am 4. November 1990, also genau vor 20 Jahren, haben sich Ost und West zusammengetan. Bis dahin hatten sich die Landesvereine der fünf neuen Länder gegründet und sind dem DBV, dem Deutschen Blindenverband, beigetreten. Welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf, wenn Sie sich an dieses Datum erinnern  –  zumal Sie ja schon damals ins Präsidium gewählt wurden?

Ich höre im Moment ganz viel über 20 Jahre Deutsche Einheit. Und ich staune immer, dass dabei häufig eine Tendenz zu Tage tritt, hervorzuheben, dieses und jenes sei schiefgelaufen. Das kann ich für die Blindenselbsthilfe nicht sagen  –  ich rede jetzt erst mal ganz bewusst von der Blindenselbsthilfe. Ich finde, dass uns dieser Schritt unheimlich gut, mit ganz viel Solidarität gelungen ist. Wir aus den neuen Ländern haben das große Pfund der Sehbehindertenarbeit eingebracht, denn beim Blinden- und Sehschwachen-Verband der DDR standen die Belange der Sehbehinderten immer mit im Fokus. Ja, es ist sogar gelungen, dass der DBV sich für die Sehbehinderten geöffnet hat, später zum DBSV wurde. Und im umgekehrten Fall gab es ganz viel Solidarität, es gab Patenschaften, die die alten Landesvereine für die neuen übernommen haben. Wir haben sehr viel Unterstützung, auch finanzielle Unterstützung bekommen beim Aufbau der Strukturen, bei der Aufstellung der Satzungen usw. Das konnte nur so gut gelingen, weil wir, was unsere Behinderung betrifft, sehr vieles gemeinsam haben und weil unser Bedarf, an der Gesellschaft teilzuhaben, einfach gleich war auf beiden Seiten.

Dieses Gespräch führte Irene Klein. (Originalton auf DBSV-Inform)


Dazu ein Bild: Plädiert für mehr Vernetzung mit anderen Behindertenverbänden: DBSV-Präsidentin Renate Reymann

Augenpatienten im Fokus

Im Frühjahr ist beim DBSV der Beratungsdienst Auge an den Start gegangen. Inzwischen steht das Konzept und die Patientenarbeit kann konsequent aus- und aufgebaut werden. Die beiden Projektmitarbeiterinnen verraten, wo sie die Schlüsselthemen für Augenpatienten sehen und was in den nächsten fünf Jahren zu tun ist, um flächendeckend ein spezifisches Beratungs- und Unterstützungsangebot sicherzustellen.


Motivation für den Beratungsdienst Auge

Ein deutlicher Sehverlust infolge bedrohlicher Augenerkrankungen, Entzündungen oder Verletzungen des Auges kann jeden jederzeit treffen, und das meist unvorbereitet. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Vorrangig an den Personenkreis neu oder spät Betroffener wendet sich der Beratungsdienst Auge des DBSV. Für sie ändert sich das Leben grundlegend.

Sie erleiden einen großen Verlust, haben viele Ängste, Zweifel und Fragen:

  • Wie soll es jetzt weitergehen? Muss ich mich damit abfinden oder gibt es noch wirksame Behandlungsmöglichkeiten?
  • Bin ich jetzt ständig auf fremde Hilfe angewiesen? Muss ich gar meine Wohnung aufgeben und in ein Heim gehen?
  • Was wird aus meiner Familie, meiner Partnerschaft?
  • Kann ich trotz des Sehverlustes selbstständig den Haushalt bewältigen, meinen Arbeitsplatz ausfüllen, meinen Hobbys nachgehen, lesen, mobil sein, soziale Kontakte pflegen?
  • Wer kann mir wie helfen, mit meiner Situation fertig zu werden?
  • Wo erfahre ich, welche Ansprüche ich habe und wie ich sie durchsetzen kann?

Der Augenarzt stellt die Diagnose und behandelt entsprechend der aktuellen medizinischen Möglichkeiten. Auf die Ängste und Sorgen abseits der medizinischen Versorgung kann er in der Regel nicht angemessen eingehen. Meist haben die Betroffenen in ihrem Umfeld niemanden, der ihre Erfahrungen teilt und weiterhelfen kann. Ihre Angehörigen sind mit der Situation oft überfordert und selbst rat- und hilflos.

Die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe kann neu Betroffene auffangen, ihnen Mut machen und Hilfestellung anbieten. Hier sind Menschen mit unterschiedlichsten Sehbeeinträchtigungen organisiert, die Experten ihrer Situation sind, die ihr Leben mit allen damit verbundenen Höhen und Tiefen täglich meistern.

Den Weg zur Selbsthilfe finden Augenpatienten jedoch aus verschiedenen Gründen oft gar nicht oder erst sehr spät. Sie kennen die Angebote nicht und werden zu selten von ihren Augenärzten oder anderen Fachleuten darauf aufmerksam gemacht. Außerdem sehen viele neu Betroffene sich selbst nicht als behindert an und wollen sich deshalb nicht an einen "Behindertenverband" wenden. Mancherorts entsprechen die Angebote auch noch nicht ihren besonderen Bedürfnissen.


Auf dem Weg zur Patientenorganisation

Die Einrichtung des Beratungsdienstes Auge (BDA) durch den DBSV ist eine logische Folge seiner Öffnung hin zu einer Patientenorganisation. Augenpatienten sollen gezielt durch spezifische Beratungs- und Unterstützungsangebote angesprochen werden. Dafür werden im fünfjährigen Projektzeitraum unter Berücksichtigung vorhandener Strukturen quer durch Deutschland regionale Anlaufstellen auf- bzw. ausgebaut und bekannt gemacht, so dass Betroffene in der Nähe ihres Wohnortes Rat und Hilfe finden. Der Beratungsdienst Auge des DBSV steht dabei den Mitarbeitern der Landesvereine, Betroffenen und ihren Angehörigen sowie anderen Interessierten als bundesweit koordinierender Dienst zur Seite.


Psychologie  –  Medizin  –  Low Vision

Gegenwärtig führt der Beratungsdienst Auge des DBSV eine Analyse der Ist-Situation in den Landesvereinen durch. Dabei wurde schon jetzt deutlich, dass Patientenarbeit sehr unterschiedlich umgesetzt wird. Es gibt bereits viele gute Beispiele und Erfahrungen. Dieses Wissen wird der BDA aufbereiten und allen Landesvereinen zur Verfügung stellen. Es gibt aber auch noch viel zu tun, um Augenpatienten besser zu erreichen. Andere Beratungsthemen rücken in den Vordergrund, neue Inhalte und Organisationsformen weiterführender Angebote, eine intensivere Zusammenarbeit mit externen Fachleuten und zusätzliches Know-how sind dafür erforderlich.

Augenpatienten durchleben oft einen langen, sehr belastenden und mitunter krisenhaften Prozess der Krankheitsbewältigung, verbunden mit der Angst, dass der Sehverlust weiter fortschreitet. Sowohl die Ist-Analyse als auch Anfragen von Betroffenen an den BDA machen deutlich, dass in diesem Bereich mehr Verständnis und Unterstützung erforderlich ist, als bisher angeboten wird. Gleichzeitig ist es wichtig zu wissen, dass die Selbsthilfe nicht alles leisten kann. Selbstverständlich gibt es Fälle, wo der Ratsuchende an die entsprechenden Fachleute vermittelt werden muss. In einigen Landesvereinen sind hauptamtliche Sozialpädagogen, Psychologen, Therapeuten oder selbst betroffene einfühlsame ehrenamtliche Berater tätig und/oder es bestehen gute Kontakte zu erfahrenen Psychologen und Psychotherapeuten. Das ist aber nicht überall der Fall, und nicht überall können Fachleute eingestellt werden. Der überregionale BDA hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, die Zusammenarbeit mit Psychologen und Psychotherapeuten zu intensivieren und entsprechende Weiterbildungsmodule vor allem für ehrenamtliche Berater zu erarbeiten.

Für Menschen mit bedrohlichen Augenerkrankungen haben medizinische Fragen einen hohen Stellenwert. Sie erwarten auch von der Selbsthilfe Informationen über ihre Erkrankung, Therapiemöglichkeiten, neueste Forschungsergebnisse oder Empfehlungen zu Ärzten und Kliniken. Medizinisches Wissen wird für Berater immer wichtiger. Deshalb arbeitet der BDA an der Schaffung eines Arbeitskreises Medizin, in dem Spezialisten für verschiedene Augenerkrankungen mitwirken sollen. Neben aktuellen Informationen aus der Augenheilkunde, der fachlichen Unterstützung bei der Erarbeitung von Publikationen oder bei der Qualifizierung von Beratern kann eine intensivere Zusammenarbeit mit Medizinern dazu beitragen, die Angebote der Selbsthilfe und speziell den BDA in Fachkreisen bekannt zu machen. Hiervon hängt ganz entscheidend der Erfolg des Projekts ab: Nur wer die Angebote der Selbsthilfe kennt, kann sie seinen Patienten empfehlen.

Von besonderer Bedeutung für neu Betroffene ist auch die Frage, wie sie mit ihrem verbliebenen Sehrest den Alltag und gegebenenfalls ihren Beruf selbstständig meistern können, also die Themen Low-Vision-Beratung, vielleicht auch Orientierung und Mobilität sowie Lebenspraktische Fähigkeiten. Es geht nicht nur um die Ausstattung mit Hilfsmitteln und das Training im Umgang mit denselben, sondern auch darum, den Sehrest optimal nutzen zu können, anders sehen zu lernen, alltägliche Verrichtungen anders auszuführen, Bücher nur noch in Großdruck zu lesen oder gar zu hören usw. Hier brauchen Berater die Unterstützung von Ärzten, Kliniken, Low-Vision-Trainern, Rehalehrern, Optikern, Orthoptisten, Hilfsmittelanbietern etc., und die Zusammenarbeit mit Fachbehörden und Leistungserbringern wird gebraucht, also wiederum funktionierende Netzwerke.

Wie gesagt: Oft trifft ein Sehverlust Menschen in höherem Alter. Um die besonderen Bedürfnisse von Senioren besser einschätzen zu können und entsprechende Inhalte in die Qualifizierungsangebote aufzunehmen, wird der überregionale BDA in die Zusammenarbeit mit Seniorenorganisationen einsteigen.

Zuletzt sei noch das Vorhaben erwähnt, Menschen mit seltenen Augenerkrankungen zusammenzuführen, die sich Austausch mit Gleichbetroffenen wünschen. Diese Idee entstand aufgrund konkreter Anfragen an den BDA.


Wie sieht der Zeitplan aus?

Nach Abschluss der Ist-Analyse werden ab März 2011 in mindestens zwei Modellregionen Pilotprojekte zur Einführung regionaler BDA starten. Vereine, die Interesse haben, können sich hierfür bewerben. Die Ergebnisse sollen dann ab Februar 2013 in die bundesweite Einführung von spezifischen Beratungs- und Unterstützungsangeboten einfließen.

Angelika Ostrowski
Beratungsdienst Auge des DBSV  


Dazu ein Bild: Hilfe für Augenpatienten: Der Beratungsdienst Auge baut ein neues Angebot auf


Kontakt Beratungsdienst Auge:

Angelika Ostrowski
Tel.: 030 / 28 53 87-287
E-Mail: a.ostrowski@dbsv.org

Juliane Willuhn
Tel.: 030 / 28 53 87-288
E-Mail: j.willuhn@dbsv.org

Granit zwischen den Meeren

Neue Fortsetzungsfolge vom Blindengeldkampf in Schleswig-Holstein


Am 16. Oktober ging es in Kiel auf die Straße. Es wurde gegen die geplante Halbierung des Blindengeldes in Schleswig-Holstein demonstriert. Ist es den Teilnehmern gelungen, ein wirksames Signal gegen die radikale und vor allem unsoziale Sparpolitik der schwarz-gelben Landesregierung zu setzen? Wie viele Menschen haben die Fahne der blinden Menschen hochgehalten? Wie war die Stimmung an der Förde? Und hatten die politischen Verantwortungsträger den Mumm, sich blicken zu lassen? Wer die "Gegenwart" liest, möchte Antworten auf diese Fragen haben, muss sich aber leider noch bis zur nächsten Ausgabe gedulden. Denn bei Redaktionsschluss lag die Blindengeld-Demo noch in der Zukunft.

Eine kurze Fortsetzungsfolge des Blindengeldkampfes im Land zwischen den Meeren kann die "Gegenwart" an dieser Stelle trotzdem liefern. Am 5. Oktober gab es ein Spitzengespräch, zu dem Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) und Sozialminister Heiner Garg (FDP) eingeladen hatten. Annegret Walter und Wolfgang Gallinat vom Blinden- und Sehbehindertenverein Schleswig-Holstein (BSVSH) sowie DBSV-Vizepräsident Hans-Werner Lange nahmen den Termin wahr, bissen aber auf Granit. Der Vorschlag der Regierung sei vom Kabinett verabschiedet worden und stehe nun im Landtag zur Abstimmung, hieß es. Damit sei kein weiterer Entscheidungsspielraum gegeben. Bereits wenige Tage zuvor war auch bei der gemeinsamen Sitzung des Sozial- und Finanzausschusses deutlich geworden, dass die Halbierung des Landesblindengeldes ungeachtet aller Proteste durchgezogen werden soll.

Dabei wird die Allianz der Blindengeldkämpfer immer stärker: Sozialverbände, Wohlfahrtsverbände und Gewerkschaften stehen an der Seite des BSVSH. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat sich in einem offenen Brief an den Ministerpräsidenten gewandt, um eine Rücknahme der Kürzungspläne zu fordern. Das Altenparlament des schleswig-holsteinischen Landtages lehnt die Kürzung des Nachteilsausgleichs fast geschlossen ab. Und selbst von der FDP Mecklenburg-Vorpommern gab es mahnende Worte an die Kollegen in Schleswig-Holstein. Der Druck auf die Landesregierung wächst.

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

Punktschrift lernen  –  aber von wem?

DBSV und Bildung ohne Barrieren bieten Kurs für Punktschriftlehrer an


Die Zahl blinder Menschen, die die Brailleschrift beherrschen, ist seit Jahren rückläufig. Vor allem ältere Menschen lernen die Schrift viel zu selten. Das liegt zum einen daran, dass sie aufgrund ihres Alters keinen Anspruch auf eine umfassende Reha-Maßnahme mit Punktschriftunterricht haben. Zum anderen lassen sich viele abschrecken, weil ihnen gesagt wird: "Für die Brailleschrift sind Sie schon zu alt." Zugegeben: Es ist ein mühsamer Weg, aber viele Beispiele zeigen, dass das Ziel erreichbar ist. Und wer es vielleicht nicht bis zum flüssigen Lesen ganzer Bücher schafft, der gewinnt ein wichtiges Stück Unabhängigkeit zurück, wenn er sich wieder selbst Notizen machen, Gewürze, Ordner oder CDs beschriften und die Punktschrift auf Medikamenten oder Aufzugsknöpfen lesen kann.

Wo aber kann man die Blindenschrift erlernen? Bei den DBSV-Landesvereinen gibt es ehrenamtliche Punktschriftlehrer, die neu Erblindeten im Einzelunterricht oder in kleinen Gruppen das Entziffern der kleinen Punkte beibringen. Es könnten aber noch mehr Menschen die Punktschrift lernen, wenn es mehr qualifizierte Lehrer gäbe. Deshalb organisiert der DBSV in Zusammenarbeit mit Bildung ohne Barrieren (BOB) einen Braillelehrerkurs, der vom 27. März bis 3. April 2011 im AURA-Hotel Saulgrub stattfindet. Wer selbst gut Braille lesen und schreiben kann und Lust und Geschick hat, dies auch anderen beizubringen, kann hier lernen, wie man einen Punktschriftkurs aufbaut, welche Materialien und Methoden es gibt und wie man den Unterricht mit unterhaltsamen Spielen zum Erlebnis machen kann. Der Kurs wird geleitet von Dr. Rose-Marie Lüthi Kreibich und Sabine Lohner.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.2.) bei
Bildung ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de
www.bildung-ohne-barrieren.de


Dazu ein Bild: Punktschrift lehren will gelernt sein

Meldungen

100 Jahre DBSV: "Plündert die Archive!"

Es war im Jahr 1912, als der Reichsdeutsche Blindenverband in Braunschweig gegründet wurde. Die bis dahin bestehenden Landesvereine schlossen sich in einem Dachverband zusammen, um die Selbsthilfearbeit auf eine gemeinsame Grundlage zu stellen. Damit schaut der DBSV seinem 100-jährigen Jubiläum entgegen. Das Jahr 2012 soll ein Jahr des Feierns und des Erinnerns werden. Die Vorbereitungen für eine Jubiläumsauflage des Louis Braille Festivals sind bereits im Gange (vgl. "Gegenwart" 7-8/2010). Und auch die Historiker sind längst aktiv geworden und in die Archive gestiegen, um die Entwicklung des Verbandes nachzuzeichnen. Die Recherche soll dabei so breit wie möglich angelegt werden. Deswegen bittet Dietmar Gasch im Auftrag des Jubiläumskomitees um Material aus den Landesvereinen und -verbänden. Gefragt sind nicht nur historische Dokumente (bitte keine Originale verschicken!), sondern vor allem persönliche Erlebnisberichte aus allen Teilen Deutschlands, die Aufschluss geben über die Geschichte der Blinden- und Sehbehindertenbewegung. Neben Texten sind Fotos und Tondokumente von besonderem Interesse. Das Material wird auch für das Jahrbuch 2012 ausgewertet, das sich ganz dem 100-jährigen Jubiläum des DBSV widmen wird.

Bitte senden Sie Ihr Material an
Dietmar Gasch
Zipser Weg 18, 12623 Berlin
E-Mail: gasch-berlin@t-online.de

DBSV-Jugend im Web 2.0

Ob StudiVZ, Facebook oder Twitter  –  wer im Internet auf sich aufmerksam machen will, kommt um die sozialen Netzwerke nicht mehr herum. Auch der DBSV-Jugendclub zeigt jetzt im Web 2.0 Präsenz. Auf der eigenen Facebook-Seite wird in Foren diskutiert, der Jugend-Newsletter steht zum Herunterladen bereit und Veranstaltungstipps kündigen Schminkseminare und Jugendpartys an. Auch Links zu anderen Jugend-Webseiten sowie wichtige Meldungen aus der Szene werden hier aktuell eingestellt. Seit Anfang Oktober berichtet DBSV-Jugendvertreterin Jessica Stracke täglich von ihren Erlebnissen aus einem Jugendzentrum im spanischen Granada, wo sie im Rahmen des EU-Projekts "Jugend für Europa" im Freiwilligendienst aktiv ist. Die Facebook-Seite kann über die Eingabe des Schlagworts "DBSV-Jugendclub" in der Google-Suche oder direkt in Facebook erreicht werden.

Spannende Einblicke gibt seit Kurzem auch die YouTube-Seite des DBSV-Jugendclubs, die in Zukunft weiter ausgebaut werden soll. Bislang können hier Videos über Blindenfußball und das Musikprojekt Akustik-Kids angeschaut werden. Die Adresse lautet www.youtube.com/user/DBSVJugendclub.

Tagung der Hilfsmittelberater in Mainz

Die Koordinationsstelle Hilfsmittelberater lädt Berater der DBSV-Landesvereine vom 5. bis 8. Mai 2011 zur Arbeitstagung nach Mainz ein. Die Teilnehmer bringen sich zunächst bei einem gemeinsamen Besuch der SightCity in Frankfurt auf den neuesten Stand der Technik. Dort moderiert die Leitung der Koordinationsstelle auch ein Forum zum Thema Hilfsmittel. Zurück in Mainz, werden die Messe-Eindrücke, Tagungsvorträge zum Navigationssystem "Nav4Blind" und zu Freizeitaktivitäten für blinde und sehbehinderte Menschen sowie Erfahrungen aus den Landesvereinen für die Beratung vor Ort ausgewertet. Auf der Tagesordnung steht außerdem die Neuwahl der KS-Leitung.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.2.) bei
Anita Zucker
Fax: 030 / 28 53 87-200
E-Mail: a.zucker@dbsv.org

DBSV-Karte

Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen:

  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV): 5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ): 5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB): 5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV): "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)
  • Dussmann das KulturKaufhaus, Berlin: 10% auf Hörbücher und Hörspiele
  • SUS ® Franchise GmbH: 10% auf Dienstleistungen im Rahmen des Umzugsservice
  • NH-Hotels: Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • MANRA Limited: Nachlässe auf Mobilfunk-, Festnetz- und Internettarife sowie bei neuen Mobilfunkverträgen und Vertragsverlängerungen auch auf Handysoftware und DAISY-Player

Die Angebote werden ständig erweitert. Aktuelle Informationen in der "Gegenwart".

Außerdem haben viele Landesvereine zusätzliche Rabattaktionen mit ihren Partnern vor Ort vereinbart.

Mitgliedschaft lohnt sich!

Nähere Informationen beim
DBSV
Tel.: 030 / 28 53 87-190 sowie im
Internet unter www.dbsv.org/dbsv-karte

Standpunkt:

Erst Audiodeskription, dann Gebühr

Die Rundfunkgebühr in Deutschland soll auf eine neue Basis gestellt werden. Statt der Gerätegebühr soll es ab Januar 2013 eine Haushaltsabgabe geben. Was in der Berichterstattung schnell mal untergeht, ist, dass gleichzeitig die Gebührenbefreiung für behinderte Menschen gekippt werden soll. Die Rundfunkkommission der Länder plant, diesen Personenkreis monatlich mit sechs Euro zu belasten, also einem Drittel der vollen Gebühr. Eine Befreiung ist nur noch für Sozialhilfe- oder Hartz-IV-Empfänger vorgesehen. Wie steht die Interessenvertretung der blinden und sehbehinderten Menschen zu diesen Absichten?


Ein Standpunkt von Klaus Hahn, Vorsitzender des Blinden- und Sehbehindertenvereins Westfalen und Mitglied des DBSV-Präsidiums

Die Befreiung von den Rundfunk- und Fernsehgebühren ist keine allgemeine Sozialleistung, sondern ein Nachteilsausgleich. Sie sollte ursprünglich Menschen mit Behinderung einen Ausgleich dafür bieten, dass sie nur unter erschwerten Bedingungen oder überhaupt nicht an gesellschaftlichen Angeboten teilhaben konnten. An dieser Stelle lohnt es sich, genauer hinzuschauen: Gilt diese Annahme heute, rund 50 Jahre nach Einführung der Regelung, immer noch so uneingeschränkt und pauschal wie damals? Die Antwort muss heute differenzierter ausfallen.

Das Präsidium sagt zunächst einmal Nein zur geplanten Gebührenregelung  –  und zwar deshalb, weil die Maßgaben zur Kostenbeteiligung zu schwammig sind. Die Mehreinnahmen sollen von den Sendeanstalten "überwiegend" dazu verwendet werden, den Anteil barrierefreier Angebote zu steigern. So herum wird aber kein Schuh daraus, denn die öffentlich-rechtlichen Sender sind nicht zuletzt aufgrund der UN-Behindertenrechtskonvention ohnehin verpflichtet, barrierefreien Zugang zu ihren Angeboten zu gewährleisten. Hierfür können sie keine extra Gebühr erheben, schon gar nicht von den durch die Barrieren benachteiligten Menschen.

Würden sich die Sender unabhängig von der aktuellen Diskussion verpflichten, ihre Fernsehsendungen mit Audiodeskription deutlich auszuweiten, dann ließe sich kaum noch gegen eine Gebührenpflicht in angemessenem Umfang argumentieren. Die bisherige Praxis, dass überwiegend Spielfilme und Krimis mit Audiodeskription ausgestattet und zigmal in den dritten Programmen wiederholt werden, muss aufhören. Wir brauchen die Garantie, dass in absehbarer Zukunft alle Sendungen während der Hauptsendezeiten zwischen 18 und 24 Uhr barrierefrei ausgestrahlt werden.

Deshalb sagt der DBSV nicht uneingeschränkt Nein zu den Plänen, sondern Nein zur jetzigen Ausgestaltung. Das Präsidium ist sich sicher, dass die betroffenen Menschen eine Kostenbeteiligung akzeptieren, vorausgesetzt dass sie tatsächlich eine Verbesserung erfahren. Und um diese Verbesserung geht es in der Verbandsarbeit, nicht um die Bewahrung eines gefühlten Stillstands bei weiterer Gebührenfreiheit.


Dazu ein Bild: Fordert mehr Audiodeskription im Fernsehprogramm: Präsidiumsmitglied Klaus Hahn

Thema: Kunst

Mit den Händen etwas schaffen, sich künstlerisch ausdrücken, kreativ sein  –  das hat für viele seinen Reiz. Oft fehlt aber der Mut. Besonders wenn die Augen nicht mitspielen. In einem Kunstschwerpunkt stellt die "Gegenwart" drei blinde bzw. sehbehinderte Frauen vor, die es einfach versucht haben. Ihre Geschichten sind ebenso erstaunlich wie ihre Kunstwerke: Skulpturen, Collagen und Gemälde, die es bis in Ausstellungen geschafft haben.

So viel Talent muss aber gar nicht sein, um Spaß am Modellieren, Werken oder Malen zu haben. Deshalb hat sich die "Gegenwart" auch auf die Suche nach Angeboten gemacht, die blinden und sehbehinderten Menschen den Einstieg in die Welt der Formen und Farben leichter machen. In der Werkstatt-Galerie 37 in Frankfurt zum Beispiel haben schon viele Neugierige gelernt, mit Speckstein zu arbeiten. Und dank einer genialen Erfindung kann man sich sogar ganz allein vor die Leinwand wagen, Farben und Pinsel auspacken und ein kunterbuntes Kunstwerk schaffen. Erfolgsgarantie inbegriffen!

"Was ist das?"  –  "Ein Salat."

Ihre Bilder sind farbenfroh. Auffallend die geschwungenen Formen  –  Pflanzen, Tiere, Ornamente. Katja Staats malt blind, aus der Erinnerung direkt auf die Leinwand. Dass das gehen könnte, hatte die Porzellanmalerin selbst nicht gedacht, als sie ihr Sehvermögen verlor. Bis sie einen alten Farbkasten hervorkramte und es einfach ausprobierte.


Als ich 2007 meine Blindheit realisierte, verschenkte ich all meine Farben in der Überzeugung, dass Blinde nicht malen können. Schon als Kind hatte ich gerne gezeichnet, was sich in der Schule fortsetzte. Eher zufällig kam ich zum Beruf der Porzellanmalerin, der sich als Traumberuf erwies. Die Malerei auf Papier war nur noch Hobby und nach der Geburt meiner zwei Söhne fehlte endgültig die Ruhe dafür. Meine Kreativität lebte ich an der Nähmaschine oder an alten Möbeln aus.

Von meinem Augenproblem wusste ich nichts, bis vor fünf Jahren bei einem Augenarztbesuch herauskam, dass ich nur noch eine Sehfähigkeit von 50 Prozent hatte. Das erklärte die vielen Kopfschmerzen seit meiner Kindheit. Innerhalb von zwei Jahren verschlechterte sich meine Sicht bis zur rechtlichen Blindheit mit einem Sehrest von einem Prozent. Das erstaunte mich, denn ich fühlte mich gar nicht blind. Doch wie soll man sich auch fühlen: Man bleibt der Mensch, der man ist.

Probleme sind dazu da, sie zu lösen, soweit das möglich ist. Also erarbeitete ich mir wieder meinen Haushalt samt inzwischen drei Kindern, begann, Brailleschrift zu lernen und machte ein Mobitraining. Der Langstock jedoch genügte meinem Mobilitätsbedürfnis und auch dem meiner Kinder nicht. So kam Führhund Sami zu uns. Wir sind ein gutes Team.

Nach und nach merkte ich, dass es nicht nötig ist zu resignieren. In diese Zeit fiel die Anfrage einer Freundin, ob ich Motive für Grußkarten ihrer Firma zeichnen wollte. Ich fand die Idee gut, kramte einen übrig gebliebenen Farbkasten hervor, malte zwei Bilder mit Darstellungen, die mir gerade einfielen. Das erste Motiv war ein Salatkopf. Ich malte ihn und fragte dann meine Kinder: "Was ist das?"  –  "Ein Salat." Auch mein Mann und die Nachbarin hatten kein Problem, ihn zu identifizieren. So begann ich wieder, mit Acryl zu malen.

Das Gefühl für Ästhetik verliert man nicht, nur weil man erblindet. Meine Malutensilien sind gut sortiert und ich male mit System, von hinten nach vorne, jedes Motiv ganz fertig. Die Motive habe ich im Kopf  –  Erinnerungen, Gefühle, Träume. Dass die Umsetzung vom Kopf in die Hand klappt, wundert mich selbst, aber es funktioniert. Manche Motive zeichne ich mehrfach auf Zeitungspapier, bis ich das Gefühl habe, so könnte es schön sein. Dann kommt es auf die Leinwand. Da ich nichts vorskizzieren kann, muss es sofort passen.

Ich male darstellend, etwas kurios, surreal, auch mal in Richtung Pop Art. Die meisten meiner Bilder haben eine Bedeutung. Ein wichtiges Bild für mich ist "Die Eiskönigin". Wenig königlich hängt sie an ihrem Eiszapfen, verbissen, will ihn nicht loslassen, doch er schmilzt, so wie das Leben unter einem wegschmilzt, durch Veränderungen wie Erblindung oder andere Dinge, die einfach passieren. Meine Eiskönigin wird ins kalte Schmelzwasser fallen. Dann heißt es, weitermachen, nicht aufgeben, nicht ertrinken. Genauso kann man ruhig den Mut haben und aus der Situation, in der man sich nun einmal befindet, das Beste machen. Ich habe festgestellt, dass man als Blinder viel mehr schaffen kann, als man selbst oder auch andere je gedacht hätten! Deshalb möchte ich mich nicht so sehr auf das konzentrieren, was nicht mehr geht, sondern auf die Stärken, die jeder hat. Und das mögen dann so erstaunliche Sachen sein wie meine Malerei.

Da ich Farben liebe, ist es natürlich ein Verlust, keine mehr zu sehen. Doch in meinem Kopf sind sie nach wie vor präsent und ich kann sie mir gut vorstellen. Wenn man erblindet, muss das Leben nicht grau werden. Damit die Farben passen, auch bei meiner Kleidung und im Haus, benutze ich ein Farberkennungsgerät. Meine Bilder male ich intuitiv. Und wenn die Farbe trocken ist, gehe ich mit dem Farberkennungsgerät darüber und freue mich, wie bunt das Ganze geworden ist. Außerdem ist die Acrylfarbe ein wenig erhaben, so dass viele Motive auch tastbar sind. Inzwischen sind etliche Bilder entstanden, die tatsächlich auf Grußkarten und als Kunstkalender veröffentlicht wurden. Im Frühling hatte ich eine erste Ausstellung in Bayreuth.

Heute ist die Malerei für mich wichtiger als zu der Zeit, als ich noch gesehen habe. Damals waren meine Bilder eher abstrakt oder kubistisch, weil mir das Endprodukt an der Wand gefiel. Jetzt lege ich mehr Seele hinein, mehr Gefühl. Wenn ich mich sehr über etwas ärgere, male ich ein Bild, auch wenn gerade keine Ruhe und nicht viel Zeit ist. So komme ich auf bessere Gedanken, höre auf zu grübeln. In einer solchen Situation ist das Bild "Mauern umstoßen" entstanden. In eine graue Mauer wurde ein großes Loch geschlagen, dahinter sind Blumen zu sehen, und ein Vogel, der frei sein möchte. Oft hat man irgendeine Mauer, ein Vorurteil, eine festgefahrene Meinung im Kopf. Wenn man sie umstößt, können dahinter wunderschöne Perspektiven erscheinen. So bin ich sehr glücklich, mich wieder an die Malerei gewagt zu haben, weil sie zeigt, was alles möglich ist, wenn man es nur versucht.

Katja Staats (32) lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Marktredwitz. Ihre Erblindung geht auf eine Kombination aus Aniridie und Makula-Degeneration zurück.


Dazu zwei Bilder:

    • Aus der eigenen Situation das Beste machen: Was die "Eiskönigin" in Katja Staats Bild noch lernen muss, hat die Künstlerin bereits verinnerlicht
    • Bei ihrer ersten Ausstellung in Bayreuth: Katja Staats vor ihrem Bild "Fluss der Zeit"

Kurzinfo: Edition 2011 von Katja Staats

Kalender im DIN-A3-Format mit zwölf farbenfrohen Motiven
Preis: 45 Euro inkl. Versandkosten

Bestellungen beim
Warenvertrieb zur Förderung Blinder und Behinderter
Leutendorferstr. 16, 95615 Marktredwitz
Tel.: 0 92 31 / 50 97 99
E-Mail: info@wvbb.de

Blitzableiter und Erfüllungsgehilfe

Kunst zum Anfassen: Aus Sonnenblumenkernen, Kaffeebohnen, Holzstücken, Pilzen oder Nägeln schafft Bärbel Frank taktile Objekte. Die Welt sieht die Frau aus Gelsenkirchen nur noch als winzigen Ausschnitt. Umso wichtiger ist ihr die kreative Arbeit mit den Händen. "Lieber bewege ich meinen Geist mit meiner Kunst, als mein Geist bewegt mich", sagt sie.


"Stück für Stück, Detail für Detail setze ich meine Collagen zusammen, arbeite vom Kleinen ins Große, beginne in einer Ecke, taste mich auf der Fläche langsam weiter und entwickle aus einzelnen Teilchen zusammenhängende Formen. Am Ende entstehen Strukturen, die Teile des Systems darstellen, das mein Leben und meine Erinnerungen ausmacht."

Bärbel Frank ist eine Frau, die weiß, was sie will. Ihr dunkelrotbraunes, schulterlanges Haar umgibt in pfiffigen Wellen ihr Gesicht, die Brille mit dem weißen Rand ist markant und dezent zugleich. Ihre Bewegungen wirken selbstverständlich, nur das kleine Zögern, dieser kurze Augenblick des Innehaltens bei der ersten Begegnung mit einem fremden Raum zeigt die Unsicherheit einer Frau, die die Welt nur noch als winzigen Ausschnitt zu sehen vermag. Seit mehr als 20 Jahren hat der Grüne Star sukzessive ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt. "Sie müssen sich das wie einen Spiegel vorstellen, der in 1.000 Scherben geht", erläutert die 55-Jährige schlicht ihre Diagnose. "Auf dem linken Auge ist mir links oben in der Ecke ein kleines Gesichtsfeldstück geblieben."

Klare Strukturen sind für die stark Sehbehinderte die wichtigste Grundlage zur Orientierung, und die schafft sie sich im Leben wie in der Kunst. "In meinen Collagen kann ich mich abreagieren. Durch die Arbeit und den Prozess des Fertigstellens eines Bildes finde ich wieder zu meiner inneren Ordnung." Und gerade diese Strukturiertheit und ein Höchstmaß an Selbstständigkeit sind der gelernten Bauzeichnerin, die in unterschiedlichen Branchen vom Architekturbüro bis zur Werbeagentur gearbeitet hat, seit jeher sehr wichtig.

Das Zeichnen, also der kreative Prozess, war oft elementarer Bestandteil ihres Berufslebens, doch inspiriert fühlt sie sich vor allem durch die zahlreichen Auslandsaufenthalte. Insbesondere das Jahr in Amerika und Australien hinterließ Spuren. "Ich konnte die Welt unter neuen Gesichtspunkten erleben", resümiert sie. Und vielleicht ist es diese Offenheit dem Neuen gegenüber, die sie ihr Schicksal trotz aller Schwierigkeiten so gut meistern lässt. Die Kunst dient dabei als Blitzableiter und Erfüllungsgehilfe zugleich.

In ihren Arbeiten beschäftigt sich Bärbel Frank mit den Themen Struktur, Natur und Abstraktion. Es sind die Dinge aus ihrer Alltagswelt, der aktuellen oder der vergangenen, die sie in ihren Collagen verarbeitet. Aus Sonnenblumenkernen, Kaffeebohnen, Holz, Baumrinde oder Ästen, Pilzen oder auch Nägeln und anderen Metallgegenständen lässt sie Assemblagen wachsen. Das Entstehen eines Kunstwerks ist dabei eher intuitiv als geplant, zuweilen auch assoziativ. Scheinbar zufällig entstehen Strukturen, die je nach Hängung und Lichteinfall immer wieder neue Nuancen preisgeben. Die Farbgebung hat sie schon vorher im Kopf. Mal ist es ein Triptychon aus Sonnenblumenkernen in monochromem Grau, dann wieder die leuchtende Explosion von Gelb- und Grüntönen, die ein konstruiertes Gebilde aus feuerrot gefärbten Ästen in ihre Mitte nehmen.

Sehen kann die Künstlerin nur das Detail. "Die Linien und Strukturen meiner Bilder erfasse ich durch meine Hände. Ich lege sie auf, nebeneinander, und so dienen sie als Maß und Auge zugleich." Ein wichtiger Aspekt ihrer Werke, die sie auch als "Taktile Kunstobjekte" (TAKO) bezeichnet: Sie dürfen und sollen berührt werden!

Durch ihr kreatives Schaffen hat sich Bärbel Frank neu sortiert. Der Berufsunfähigkeit im Jahr 2000 folgten zahlreiche Reha-Maßnahmen  –  mit wechselndem Erfolg. So arbeitete sie bis 2005 als Arbeitsvermittlerin und Reha-Beraterin für blinde und sehbehinderte Menschen, doch auch damit war irgendwann Schluss. Ein starker Einschnitt für eine Frau, die es gewöhnt ist, selbstständig und aktiv im Leben zu stehen. Doch durch die Kunst findet sie zu geistiger Klarheit, eine Kraft, die sie auch weitergeben kann. Denn in ihren Bildern, die gesehen und getastet werden können, schließt sich die Kluft zwischen Sehenden und Nicht-Sehenden. Bärbel Frank: "Für mich ist das eine wunderbare Art, Nähe zu schaffen."

Claudia van Oeffelen / cvo-media  


Dazu ein Bild: Kunstwerke mit Struktur: Bärbel Franks Collagen aus Ästen, Nägeln oder Kernen sind mit Augen und Händen erlebbar


Kurzinfo:

Mehr Infos im Internet unter www.taktilekunstobjekte.de

Tiere spüren  –  Tiere modellieren

Gesehen hat sie die Tiere noch nie. Aber ihre Skulpturen sind auf Anhieb zu erkennen. Monika Häusler modelliert Hunde, Katzen, Vögel, Fische, Rehe, Robben  –  am liebsten Tiere, die sie selbst aus der Natur kennt. Und ihre Kunstwerke sind nicht nur schön anzuschauen, sondern auch schön anzufassen.


Tiere waren schon in der Kindheit mein Ein und Alles. Sie streicheln, ihre Bewegungen spüren, ihre Laute hören  –  all das faszinierte mich. So begann ich bereits im Vorschulalter, Katzen, Hunde und Pferde aus Knete zu modellieren, immer mit der Frage an meine Eltern oder meine ältere Schwester: "Ist das richtig so?" Ich bekam entsprechende Spielsachen geschenkt: Zootiere oder einen Gutshof mit Tieren.

Dieses spielerische Gestalten wuchs sich zu einem Hobby aus. Ich ließ keine Gelegenheit aus, lebendigen Tieren zu begegnen: Man fing Frösche und Heuschrecken für mich, Reiter wurden angehalten. In einem Gehege konnte ich eine zahme Hirschkuh streicheln, im Opelzoo drängelnde Schafe und wild stupsende Ziegen, die mich sogar umwarfen. Angler ließen mich einen gefangenen Fisch berühren, der mir sehr leid tat ...

Als Modell dienten mir auch präparierte Tiere aus der Schule oder die meines Onkels, der zeitweise Jäger war. Als mir meine Eltern zu Weihnachten den Abguss eines Feuersalamanders oder einen präparierten Eichelhäher aus dem Frankfurter Senckenberg-Museum schenkten, war ich überglücklich. Meine Vorstellung von einer Robbe wurde durch ein präpariertes Robbenbaby geprägt, das ich in der Seehundstation in Friedrichskoog an der Nordsee ertasten durfte. Als ich später im Medienzentrum der Carl-Strehl-Schule der Deutschen Blindenstudienanstalt in Marburg meine Arbeit als Punktschriftübertragerin antrat, legte ich mir Porzellantiere zu, um auch zu wissen, wie Bären und Tiger aussehen.

Der Arbeitsstoff änderte sich mit der Zeit: Aus der vergänglichen Knete wurde Fimo, gelegentlich auch Aluminiumfolie, die man herrlich formen kann. Dann entdeckte ich die hautfreundliche Modelliermasse Cernit. Die nicht lufttrocknende Variante kann man beliebig lang bearbeiten und dann im Backofen oder in kochendem Wasser härten. Letzteres bevorzuge ich, da so die fast weiße Farbe am besten erhalten bleibt. Nach dem Härten lässt sich Cernit mit Schleifpapier wunderbar glatt schmirgeln. Als Kontrast kann man auch Teile der Figur rau lassen.

In den letzten Jahren habe ich sogar Blumen modelliert. So dekorierte ich einen Ostertisch mit Streublümchen  –  kleine flache Reliefblüten. Da Cernit in kleinen Päckchen auch farbig zu bekommen ist, kann man sich hier richtig austoben und schöne Geschenke gestalten. Dann wurde ich noch mutiger und fertigte Blumenstängel, gleich mit einer Vase dazu. Bei der Blütengestaltung gehe ich von der Mitte aus und lege die Blütenblätter vorsichtig rundherum an. Die Stängel enthalten meist einen verstärkenden Draht, und die Blätter fallen natürlich kräftiger aus als in der Natur. Aber auf diese Weise sind mir die Blüten von Rosen, Tulpen und Narzissen sehr vertraut geworden.

Neben dem modellierenden Gestalten habe ich zwischendurch mit Speckstein, Holz oder sogar Bernstein gearbeitet. Bernstein kann man wie härteres Holz mit feinen Raspeln und Schleifpapier bearbeiten  –  ein wunderschönes Naturmaterial, aufgrund seiner bisweilen harten Einschlüsse manchmal auch eigenwillig. So entstanden Robben aus Speckstein und Holz und ein Bernstein-Fisch mit offenem Mäulchen und einer bewegten Schwanzflosse.

Anfang der 1980er Jahre begann ich, an der PH Heidelberg Kunsterziehung zu studieren. Den Plan, an einer Blindenschule Kunst zu unterrichten, gab ich jedoch nach einigen Semestern auf. Zu einem guten Unterricht gehören vielseitige Materialien und Techniken. Mein Interesse gilt aber hauptsächlich dem Modellieren. So wurde mir irgendwann klar: Mein Hobby zum Beruf zu machen, wäre nicht das Richtige. Die Anregungen aus dieser Zeit waren aber entscheidend für mein künstlerisches Arbeiten.

Damals begann ich zum Beispiel, verschiedene Vogelrufe in plastische Formen umzusetzen: Der flötende Pirolgesang erhielt runde Hohlformen, das perlende Zwitschern des Rotkehlchens dicht aneinanderliegende glatte Kügelchen. Diese spontane Formvorstellung und -umsetzung ist mit der Zeit zu einem eigenen Stil geworden, der wohl auch meine Tiere prägt. Oft werden sie als Handschmeichler bezeichnet, da ich sie glatt schleife und neben der "skelettgetreuen" Darstellung immer auf angenehm anzufassende Formen achte. Die Schulterblätter einer Katze, ihr Rückgrat und ihre Gelenke sollen neben ihrer Geschmeidigkeit zu fühlen sein.

In der Regel arbeite ich "allein im stillen Kämmerlein", habe aber auch schon Modelliertreffs mit den Nachbarskindern veranstaltet. Als ich in San Francisco im Urlaub war, ergab sich die Gelegenheit, mit blinden Erwachsenen zu arbeiten. Ein Mann, der seine Hände nach einem Schlaganfall nur schlecht bewegen konnte, saß völlig frustriert vor einem Tonklumpen. Ich ermutigte ihn, aus kleinen Kugeln einen Vogel zu modellieren. Und er war glücklich, als nach und nach die Form entstand.

Neben meiner Acht-Stunden-Stelle am PC fehlt mir momentan die Kraft, regelmäßig mit anderen zusammenzuarbeiten, wobei sich nach Vereinbarung immer etwas regeln lässt. Vielleicht kann ich ja im Rentenalter Modellierkurse anbieten oder einfach Treffs, bei denen man sich austauscht und die gemütliche Atmosphäre des gemeinsamen Arbeitens genießt. Und vielleicht kann ich meine Skulpturen dann auch wieder ausstellen, so wie bereits in den Jahren 1988 und 1992 in einer Filiale der Marburger Volksbank.

Monika Häusler ist 51 Jahre alt und lebt in Marburg. Aufgrund eines Glaukoms ist sie von Geburt an blind. Mit einem geringen Sehrest kann sie Farben erkennen, Formen nimmt sie nur über die Hände wahr.


Dazu zwei Bilder: Tierwelt im Miniaturformat: Aus Modelliermasse oder Pappelholz gestaltet Monika Häusler kleine Handschmeichler in Form von Hunden oder Robben.

Quadratisch, praktisch, bunt

Malen kann jeder  –  davon ist Manuel Franke überzeugt. Mit "Quadratologo" tritt der Inhaber eines Künstlerbedarfs den Beweis an und erobert von Münster aus die ganze Welt. Das Konzept ist ebenso einfach wie genial: Eine Leinwand, die in kleine Quadrate aufgeteilt ist, wird mit den Farben einer Farbfamilie bemalt.


Ob jung oder alt, mit oder ohne Handicap, sehend oder blind  –  begeisterte "Quadratologen" gibt es fast überall. Auch viele Gruppen haben das Malsystem für sich entdeckt: Kindergärten, Schulen, Seniorenheime, Behinderteneinrichtungen und Gefängnisse veranstalten Malaktionen und formen aus vielen kleinen Quadraten riesige Gesamtkunstwerke. So oft es geht, ist Manuel Franke mit dabei. "Ich genieße es, wenn Menschen durch meine Idee zusammenkommen, Selbstvertrauen gewinnen und Spaß an der Kreativität entwickeln", so der Hobbykünstler.

Und das klappt, denn das Prinzip von "Quadratologo" ist simpel: Wer in einem kleinen Kästchen von zwei Mal zwei Zentimetern mit dem Malen beginnt, findet schnell einen Anfang und hangelt sich weiter  –  von Quadrat zu Quadrat. Ein Gitternetz hilft auch blinden und sehbehinderten Malern bei der Orientierung, genauso wie die festgelegte Auswahl der Farben. Nur drei Farben, die im Farbkreis nebeneinanderliegen, sowie die Farbe Weiß stehen für ein Bild zur Verfügung. Da der Pinsel zwischen den Farbwechseln, zum Beispiel zwischen gelb, orange, rot und weiß, nicht ausgewaschen wird, können nur harmonische Nuancen entstehen. Gleichzeitig wird verhindert, dass ein Bild am Ende in Brauntönen versinkt, wie es logisch wäre, wenn alle drei Grundfarben, also gelb, rot und blau gemischt werden würden. Und dennoch gleicht kein "Quadratologo" dem anderen. "Auf einem Bild sind bis zu 325.000 Farbvariationen möglich", weiß Franke. "Außerdem verzieren erfahrene Maler ihre Kunstwerke oft zusätzlich mit Muscheln, Blättern, Sand oder sogar Fotos."

Rund zwei Millionen individuelle "Quadratologos" gibt es mittlerweile auf der ganzen Welt. Dabei fing alles ganz klein an: Den Anstoß gab vor rund zehn Jahren ein Malkurs für Straßenkinder in Rumänien. "Viele Kinder hatten Angst, überhaupt anzufangen, wollten nichts falsch machen", erinnert sich Manuel Franke. "Dabei gibt es doch in der Kunst gar kein falsch oder richtig." Wieder in der Heimat, begann er zu tüfteln: Wie nimmt man Angst und weckt Mut zur Kreativität? Klein anfangen, lautete die Idee. So spannte er mit zahllosen Heftzwecken eine lange Schnur im Schachbrettmuster über eine kleine Leinwand. Mit seinen Lieblingsfarben bemalt, sprang das Bild in seinem Laden vielen Kunden ins Auge. Eine Lehrerin, die mit kranken und behinderten Menschen künstlerisch arbeitete, interessierte sich für das Konzept und bestellte die ersten 30 Rahmen.

Während die Franke-Familie mitsamt fünf Kindern diese erste Bestellung damals in Nachtarbeit bastelte, wird heute serienmäßig gefertigt. Denn die Idee kam an und bald war die Marke "Quadratologo" geboren. Mittlerweile ist das Konzept patentiert und die Malsets stehen nicht nur in vielen Ländern Europas in den Kaufhaus-Regalen, sondern sogar in Amerika, Japan und China. Und Franke ist am liebsten mittendrin in der Welt der Quadrate, fährt fast jedes Wochenende zu einer Malaktion in einer anderen Ecke Deutschlands. Da er sich selbst aber noch nicht in kleine Quadrate teilen kann, verlässt er sich mittlerweile auf einige Franchisenehmer. Als regionale Kreativtrainer sorgen sie dafür, dass der Siegeszug der bunten Quadrate weitergeht.

Inka Senkbeil
Redaktion "Gegenwart"  


Dazu ein Bild: Kunst auf zwei Mal zwei Zentimetern: Hobbymaler Manuel Franke erfand ein Malsystem für alle


Kurzinfo: Malen im Quadrat

"Quadratologo" wird als Starterset in verschiedenen Farbkombinationen angeboten. Jedes Set für 17,95 Euro enthält einen bespannten Keilrahmen (20 *  20 cm), vier Tuben Acrylfarbe und einen Pinsel. "Quadratologo"-Leinwände (bis zu 1 * 1 m) sowie Acrylfarben sind zusätzlich auch separat erhältlich.

"Quadratologo" bietet interessierten Gruppen die Organisation und Durchführung von Malaktionen an. Das Netz an regionalen Kreativtrainern wird zurzeit noch ausgebaut.

Mehr Infos, Buchung und Bestellung bei
Manuel Franke
Tel.: 02 51 / 399 57 20
E-Mail: m.franke@quadratologo-vertrieb.de
www.quadratologo-vertrieb.de

Speckstein macht süchtig!

Säge, Raspel, Feile, Schnitzmesser: Diese Werkzeuge gehören zum Inventar der Werkstatt-Galerie 37. Woche für Woche treffen sich hier blinde und sehbehinderte Menschen  –  nein, nicht um Holz, sondern um Speckstein zu bearbeiten. Ein Angebot der Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte, das schon vielen Neugierigen die unbekannte Welt der Bildhauerei eröffnet hat.


"Kommen Sie rein, heute ist offene Werkstatt", begrüßt Elvi Lojewski den Besucher der Werkstatt-Galerie 37 in der Adlerflychtstraße in Frankfurt. Stimmengewirr und Gelächter sind aus dem hinteren Teil des Gebäudes zu hören. Es riecht nach Kaffee. "Und hier arbeiten wir", sagt die 57-jährige blinde Frau. Acht Männer und Frauen sind in einem großen hellen Werkraum versammelt. Unter ihren Händen entstehen ein Delfin, eine Schildkröte, ein weiblicher Torso. Ein mehrteiliges Objekt aus unterschiedlichen Materialien wird gerade montiert. Regelmäßig treffen sich hier die blinden und sehbehinderten Mitglieder der Werkstatt-Galerie 37, um ihrer Leidenschaft, dem Gestalten mit Speckstein, nachzugehen. Seit 22 Jahren existiert dieses in seiner Art bundesweit einmalige Angebot der Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte.

Die Fähigkeit blinder und sehbehinderter Menschen, sich bildnerisch auszudrücken, steht für Heike-Marei Heß, die Leiterin der Werkstatt-Galerie 37, außer Frage. "Zu Beginn überwiegt bei den meisten die Skepsis, ob sie ohne zu sehen in der Lage sind, Skulpturen zu gestalten. Die anfänglichen Zweifel weichen jedoch schnell der Freude und dem Stolz auf die erste eigene Skulptur", berichtet sie. Seine besonderen Eigenschaften machen den Speckstein zu einem idealen Gestaltungsmaterial für Blinde und Sehbehinderte: Der Stein ist weich und lässt sich leicht mit Raspeln, Feilen und Messern bearbeiten. Gleichzeitig bietet er so viel Widerstand, dass sich die Form beim beständigen Abtasten nicht verändert.

Einfache Aufgabenstellungen wie das Formen einer Schale, von Kugeln oder Handschmeichlern führen den Anfänger an das Material, die verschiedenen Werkzeuge und Bearbeitungstechniken heran. Tierfiguren wie Fisch, Eule und Elefant folgen. Aus der Form des Steines lassen sich erste Ideen für die Gestaltung ableiten. Mit großen Raspeln wird zunächst die Oberfläche geglättet. Das verhilft zu einer besseren Übersicht über die Form. Bei der weiteren Ausgestaltung kommen unterschiedlich geformte Bildhauerraspeln zum Einsatz. Das Schleifen und Polieren oder die Strukturierung der Oberfläche mit einem Stockerhammer sind die letzten Arbeitsschritte. An Modellen aus Kunststoff und Porzellan können die wesentlichen Elemente und Proportionen eines bestimmten Tieres tastend erfasst werden. "Wenn es gewünscht ist, zeichne ich am Stein die Proportionen mit fühlbaren Rillen an. Anhand dieser Hilfslinien wird die Form dann weiter ausgearbeitet und gestaltet", erläutert Heike-Marei Heß die Form ihrer Unterstützung.

In der angrenzenden Galerie stehen die Skulpturen  –  von kleinen Anhängern bis zu 60 Zentimeter großen Objekten  –  zum Verkauf. "Am Anfang habe ich auch nicht gedacht, dass ich das kann", erinnert sich Elvi Lojewski und gibt dem Besucher einen kleinen Igel in die Hand. Der glatt polierte Kopf und der stachelige Körper stehen in einem sicht- und fühlbaren Kontrast zueinander. "Die raue Struktur für die Stacheln wird mit einem Stockerhammer gemacht", erklärt die Hobbykünstlerin. "Dieses Werkzeug hat an beiden Enden Zacken aus Metall, ähnlich wie ein Schnitzelklopfer." Momentan arbeitet Elvi Lojewski an einem Delfin: "Mit der Bandsäge hat Frau Heß die Grobform des Steines zugesägt. Dann hat sie an den Stellen, wo ich die Rücken-, Schwanz- und Seitenflossen herausarbeiten muss, tastbare Rillen hineingeschnitten. Während der Arbeit vergleiche ich immer wieder mit dem Modell und nähere mich nach und nach der endgültigen Form an. Am liebsten gestalte ich gegenständlich."

"Sehende Menschen sind ja sehr schüchtern, was den Tastsinn betrifft", beobachtet Sascha Hübner, ebenfalls Mitglied der Werkstatt-Galerie 37. Mit seinen "haptischen Erlebnissen", wie er seine abstrakten Kunstwerke nennt, möchte er sehende wie blinde Menschen zum intensiven und genussvollen Tasten animieren. Dabei hat er sich ganz vom Gegenständlichen gelöst, um stattdessen Montagen aus Speckstein, Kalkstein, Alabaster, Holz und Metall zu schaffen, die mit ihren unterschiedlichen Formen und Strukturen Tasteindrücke vielfältiger Art vermitteln. Eine Struktur aus feinen parallelen Linien, die viele seiner Specksteine überzieht, ist sein Markenzeichen.

Von der Exkursion zur Kunsthalle Mannheim schwärmt Herbert Simon, der seit 2009 Specksteine gestaltet, noch heute. In einer speziellen Führung konnten die Mitglieder der Werkstatt-Galerie 37 ausgewählte Skulpturen ertasten. Da ihnen der visuelle Zugang zu Werken der bildenden Kunst verwehrt ist, nutzen sie jede Möglichkeit, Objekte und Stile klassischer und zeitgenössischer Bildhauerei kennen zu lernen. Demnächst ist ein Besuch im Museum Giersch geplant. "Die Begegnung mit Werken des Tierplastikers August Gaul und figürlichen Darstellungen von Fritz Klimsch wird den Mitgliedern der Werkstatt wichtige Anreize für ihre eigene Arbeit geben", ist sich Heike-Marei Heß sicher.

"Ohne die Ausflüge mit der Werkstatt hätte ich Orte wie die Kunsthalle Mannheim oder das Römerkastell Saalburg bestimmt nicht kennen gelernt", sagt Saban Tekin. Seit seiner Erblindung vor sechs Jahren war es das erste Mal, dass er außerhalb von Frankfurt ein Museum besucht hat. Aber noch wichtiger sind ihm die sozialen Kontakte: "Die Werkstatt-Galerie 37 ist für mich wie ein zweites Zuhause. Ich freue mich auf jeden Mittwoch, den ich dort mit Gleichgesinnten verbringen kann. Wir tauschen uns aus, arbeiten gemeinsam, geben Ideen und Erfahrungen weiter und sind am Ende stolz auf jede Skulptur, die fertig wird."

Das offene Angebot der Werkstatt-Galerie 37 richtet sich an blinde und sehbehinderte Menschen ab acht Jahren sowie an deren Angehörige, Freunde und Begleitpersonen. Vier Wochen können Interessierte das Angebot unverbindlich ausprobieren. Mit Zahlung einer monatlichen Teilnahmegebühr in Höhe von 25 Euro (Ermäßigungen sind möglich) wird man Mitglied der Werkstatt-Galerie 37. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Was zählt, sind Neugier, Freude an der Arbeit mit den Händen und der gestalterischen Auseinandersetzung mit dem Material. Aber Vorsicht: Speckstein macht süchtig!

Heike-Marei Heß
Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte  


Dazu drei Bilder:

    • Abtasten, raspeln, schnitzen: Elvi Lojewski formt eine Delfin-Figur aus Speckstein
    • Für Fortgeschrittene: Aus einem großen Specksteinblock wird ein weiblicher Torso
    • Mit seinen "haptischen Erlebnissen" lädt Sascha Hübner auch Sehende zum Tasten ein

Kurzinfo:

Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte
Werkstatt-Galerie 37
Heike-Marei Heß
Tel.: 069 / 95 51 24-0
E-Mail: hess@sbs-frankfurt.de

In Kürze:

Reisen

Advents- und Wintertage in Georgenthal

Auf einen schneereichen Winter hoffen die Gäste der AURA-Pension Haus "Grünes Herz" in Georgenthal. Denn zwei winterliche Programme locken zum Jahresende und im neuen Jahr nach Thüringen. Vom 3. bis 5. Dezember stehen beim Adventswochenende Plätzchen backen, adventliche Geschichten und ein Konzertbesuch bei den "Jungen Tenören" auf dem Programm. Sportlich geht es dagegen bei der traditionellen Winterwoche vom 10. bis 16. Januar 2011 zu. Langlauf, Bobfahren und Schneeschuhwandern werden angeboten, außerdem ein Besuch im Erlebnisbad von Tabarz.

Mehr Infos und Anmeldung in der
AURA-Pension Haus "Grünes Herz"
Schwimmbachstr. 4, 99887 Georgenthal
Tel.: 03 62 53 / 30 50
E-Mail: info@aura-pension-georgenthal.de
www.aura-pension-georgenthal.de

Skilanglauf in Südtirol

Auch in Italien kommen Freunde des Wintersports auf ihre Kosten. Das Blindenzentrum St. Raphael lädt vom 15. bis 22. Januar 2011 zu einer Skilanglaufwoche auf der Seiser Alm in Südtirol ein. Anfänger und Fortgeschrittene werden in begleiteten Kleingruppen über die Loipen geführt, ein Skilehrer unterstützt die Teilnehmenden bei ihren sportlichen Erfahrungen.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 30.11.) bei
Richard Tomasini
Tel.: 00 39 / 04 71 / 91 81 78
E-Mail: r.tomasini@hotmail.it

Jubiläumsvorfreude in Rochsburg

Nach der umfassenden Modernisierung des Hauses feiert die AURA-Pension "Villa Rochsburg" im Jahr 2011 ihr zehnjähriges Bestehen. Auch im Jubiläumsjahr bietet die Erholungsstätte des Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes Sachsen ein Programm mit bildenden und unterhaltsamen Veranstaltungen  –  vom Rochsburger Kochkurs über Tipps und Tricks am PC bis zur Komikerwoche. Das Jahresprogramm kann ab sofort angefordert oder auf der neu gestalteten Webseite heruntergeladen werden.

Mehr Infos bei der
AURA-Pension "Villa Rochsburg"
Schlossstr. 17
09328 Lunzenau, OT Rochsburg
Tel.: 03 73 83 / 83 80-0
E-Mail: villa@bsv-sachsen.de
www.villa-rochsburg.de

Freizeit

Auch Hände können sehen

Mit seinen plastischen Bildern lädt der norddeutsche Künstler Horst W. Müller sehende, sehbehinderte und blinde Betrachter ausdrücklich zum Berühren und Ertasten ein. Müller arbeitet mit einer besonderen Gipsmischung, in die er mit Pinsel und Streichmesser Spiralen, Leitern und Kreise modelliert. Wenn die Form getrocknet ist, folgt die farbliche Gestaltung mit Acryl. Der Künstler und studierte Wirtschaftsingenieur aus Buxtehude stellte bereits in London, Miami und Toronto aus. Vom 6. bis 7. November sind seine Werke unter dem Titel "Auch Hände können sehen" im Goethe-Saal des Hamburger Logenhauses zu sehen und zu begreifen.

Adresse:
Logenhaus, Welckerstr. 8
20354 Hamburg
Tel.: 040 / 44 37 23

Öffnungszeiten:
Samstag, 14 bis 18 Uhr
Sonntag, 11 bis 15 Uhr

Mehr Infos zum Künstler unter
www.mueller-artroom.com


Dazu ein Bild: Zum Tasten freigegeben: Horst W. Müller malt auch für blinde und sehbehinderte Menschen

Malen für Künstler mit Handicap

Unter dem Motto "Kunst und Sport" treffen sich in der Malgruppe "Energie" beim Allgemeinen Sportverein Berlin einmal im Monat Hobbykünstler mit und ohne Behinderung und solche, die es gerne werden wollen. Treffpunkt für die Kreativen ist das Poststadion in der Lehrter Straße 59 im Stadtteil Berlin-Moabit. Der Berliner Maler und Autor Ludwig Gottschalk, der selbst von einer Sehbehinderung betroffen ist, leitet die Gruppe und würde sich über weitere sehbehinderte oder blinde Interessenten freuen.

Mehr Infos beim
ASV Berlin
Tel.: 030 / 393 65 32
Termine: donnerstags, 18.11., 2.12., 13.1., 10.2., 10.3. und 7.4., jeweils 17 Uhr

Mit den Ohren Musiktheater erleben

Der Umbau des Musiktheaters im Revier (MiR) in Gelsenkirchen hat es möglich gemacht: An 36 "Hörplätzen" können blinde und sehbehinderte Besucher während der Vorstellung über Kopfhörer eine simultane Beschreibung des Geschehens auf der Bühne abrufen. Als Premiere für das Angebot wurde die Oper "Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck ausgewählt. Die Audiodeskription wird von der Deutschen Hörfilm gGmbH (DHG) produziert, die im Rahmen des Projekts auch vier sehende und vier blinde Menschen zu Opern-Beschreibern ausbildet. So soll ein nachhaltiges barrierefreies Angebot am MiR gesichert werden. Das Gemeinschaftsprojekt vom lokalen Blinden- und Sehbehindertenverein sowie der Stadt Gelsenkirchen wird von der Europäischen Union und vom Bundesfamilienministerium gefördert. Vor den Aufführungen am 20. und 28. November gibt es jeweils eine exklusive Einführung, bei der Kostüme, Perücken und das Bühnenbild detailliert vorgestellt werden.

Mehr Infos und Reservierungen beim
Musiktheater im Revier
Kennedyplatz, 45881 Gelsenkirchen
Tel.: 02 09 / 409 72 00

Internationaler Preis für Berlinführer

Der akustische Kultur- und Reiseführer "Berlin für Blinde" ist mit dem International Jodi Award ausgezeichnet worden. Der Preis wird jährlich vom Jodi Mattes Trust an Projekte verliehen, die Kulturinformationen oder Bildungsangebote mit Hilfe digitaler Medien für Menschen mit Behinderung zugänglich machen. Die Webseite www.berlinfuerblinde.de ermöglicht sehgeschädigten Berlin-Besuchern eine selbstständige Orientierung in der Hauptstadt. Zahlreiche Audioclips beschreiben Sehenswürdigkeiten und Ausflüge. Neben Empfehlungen für Museen, Hotels und Restaurants sind immer auch detaillierte Wegbeschreibungen enthalten, manchmal auch ganze Kiezspaziergänge. Der Verein "Förderband e.V.", der das Projekt mit Unterstützung vieler blinder und sehbehinderter Berlin-Kenner realisiert hat, hat auch eine DAISY-Version des Stadtführers produziert (vgl. "Gegenwart" 10/2008) und stellt taktile Karten und Broschüren in Punktschrift zur Verfügung.

Mehr Infos bei
Förderband e.V.
Tel.: 030 / 24 62 86 61
E-Mail: verwaltung@foerderband.org

Seminare und Tagungen

Soester Fachtagung rund um die Brailleschrift

"Brailleschrift in Ausbildung und Beruf": So lautet das Thema der 16. Soester Fachtagung zur beruflichen und sozialen Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen. Vom 12. bis 14. November werden bei der Kooperationsveranstaltung des LWL-Berufsbildungswerks Soest und des Verbandes für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik (VBS) neue Ansätze vorgestellt und aktuelle Fragen diskutiert  –  rund um Psychologie, Vermittlung und Technik: Was geschieht im Gehirn bei der Umstellung von Schwarz- auf Brailleschrift? Wie viel Punktschrift sollte jede Lehrperson, jeder Erzieher beherrschen? Wie viel Braille wird im Beruf benötigt? Beispiele aus dem Berufsalltag und Berichte von Betroffenen sorgen für einen hohen Praxisbezug.

Mehr Infos und Anmeldung beim
LWL-Berufsbildungswerk Soest
Erwin Denninghaus
Tel.: 0 29 21 / 684-223
E-Mail: erwin.denninghaus@lwl.org
Online-Anmeldung unter www.lwl-bbw-soest.de/fachtagung

Umfragen

Testhörer für Sprachausgaben gesucht

Zur Weiterentwicklung seines RTFC DAISY-Generators sucht Wolfgang Hubert Testhörer für Sprachausgaben. Das Programm RTFC bietet die Möglichkeit, Textdokumente per Sprachsynthese in digitale Hörbücher umzuwandeln. Maßgeblich für die Qualität sind dabei die korrekte Umsetzung der Texte sowie die Klangqualität der Sprachausgabe. Synthetische Stimmen, die heutzutage mit echten Sprechern im Studio produziert, in einzelne Wortbestandteile zerlegt und später wieder zusammengesetzt werden, klingen inzwischen recht menschlich, sind aber immer auch Geschmackssache. Bei der Umfrage geht es darum, jeweils zwei Stimmen von vier unterschiedlichen Herstellern zu beurteilen. Die Hörproben sind im Internet unter www.rtfc.de über den Link "Umfrage zum Thema Sprachausgaben" zu finden.

Umfrage für Image-Kurs

Am Berufsförderungswerk Halle wird derzeit im Rahmen des EU-Projektes "XPress Your Vision" ein Kommunikations- und Imagekurs für Blinde und Sehbehinderte entwickelt. Anliegen des Kurses ist es, die sozialen und kommunikativen Fähigkeiten von Menschen mit Seheinschränkung im Hinblick auf ihren Erfolg bei der Jobsuche und am Arbeitsplatz zu fördern. Der Kurs wird im Internet über die BFW-eigene E-Learning-Plattform barrierefrei zugänglich sein.

Das Projektteam nimmt noch Erfahrungsberichte Betroffener an, die in wenigen Sätzen beschreiben können, zu welchen Kommunikationsproblemen ihre Sehbehinderung führt. Wie wirkt sich Ihre Sehbehinderung Ihrer Meinung nach auf Ihr Image aus? Welche kommunikativen Missverständnisse kennen Sie? Es interessieren Erfahrungsskizzen zu den verschiedensten Augenerkrankungen.

Bitte senden Sie Ihren Bericht an
Jennifer Sonntag oder
Projektleiter Dr. Ulf Gläser
E-Mail: jsonntag@bfw-halle.de oder
uglaeser@bfw-halle.de

Mehr Infos zum Projekt unter
www.xpressvision.eu

Leserpost:

Gruß an Kiel

Von Dr. Werner Uhlig aus Leipzig

"Gruß an Kiel": So lautet der Titel eines flotten Marsches, den wohl jedes Blasorchester schon geschmettert hat. Jetzt aber möchte man am liebsten einigen hochrangigen Leuten in Kiel den Marsch blasen, weil sie nämlich  –  entgegen allen offiziellen Beteuerungen, bei den anstehenden Sparmaßnahmen Behinderte nicht zu benachteiligen  –  in Schleswig-Holstein das Blindengeld halbieren wollen. Ein flotter Marsch ist das freilich nicht gewesen, die Straßendemonstrationen mit Teilnehmern aus ganz Deutschland am 16. Oktober in Kiel, aber beeindruckend war sie schon, aufsehenerregend und hoffentlich erfolgreich.

Ihr könnt es uns glauben: Wir essen das Blindengeld nicht auf! Wir brauchen es unbedingt, um so leben zu können wie jeder andere normale Mensch auch. Wir müssen Ausgaben bestreiten, die jeder andere normale Mensch eben nicht hat. Und das soll uns genommen werden? Natürlich treffen Blindengeldkürzungen zuallererst uns Blinde und Sehbehinderte, und deshalb wehren wir uns. Aber Blindengeldkürzungen treffen auch andere Bereiche in der Sozialwirtschaft. Jeder, der einige ökonomische Kenntnisse hat, weiß, dass es Geld- und Kapitalkreisläufe in der Wirtschaft gibt. Wir decken mit dem Blindengeld speziellen Sanitärbedarf, kaufen Dienstleistungen, Blindenhilfsmittel, Medikamente. Das Geld wandert also zum Beispiel als Einkommensanteil zu Krankenschwestern, Hilfspersonen bei Pflegediensten, Taxifahrern, Mitarbeitern in den Blindenerholungsheimen usw. Selbst Arbeitsplatzverlust kann durch Blindengeldkürzungen bewirkt werden. Ein Denken, welches nur vom Sozialamt bis zum Blindengeldempfänger reicht, ist ein falsches Denken! Ob sich die maßgebenden Politiker in Kiel darüber eigentlich immer im Klaren sind?

Leseraktion:

Nicht sehen und gesehen werden

Der Erste nimmt es leicht, der Zweite ärgert sich, der Dritte philosophiert darüber: Wenn Sehende und Nicht-Sehende einander begegnen, wird es manchmal schwierig. Leser der "Gegenwart" erzählen.


Wegbegleiter mit Auge und Herz

Durch einen Tumor am Sehnerv und die folgende Behandlung bin ich 2004 innerhalb eines halben Jahres erblindet. Seitdem habe ich viele nette Begebenheiten erlebt, von denen ich hier erzählen möchte. Denn auch, wenn ich die Menschen nicht mehr sehe, so werden die anderen Leute doch auf mich aufmerksam und bieten oftmals ihre Unterstützung an.

Eines Tages bin ich auf dem Weg zu einem Termin. Auf diesem Weg muss ich etwa zehn Meter an einer Bordsteinkante entlanggehen. Eigentlich kein Problem, wenn an dieser Stelle nicht plötzlich eine kleine Baustelle wäre. Beim Näherkommen höre ich die Geräusche und Stimmen der Arbeiter. Einer der Männer entdeckt mich und ruft: "Warten Sie, junge Frau, ich komme!" Eiligst klettert er aus der Grube, wirft dabei die Absperrbarke um, die scheppernd zu Boden fällt, und läuft zu mir. "Ich bin aber ganz schmutzig", sagt der Mann zögernd. Verdutzt frage ich: "Ja und?" "Na ja", erwidert er, "Sie haben eine weiße Jacke an." "Die kann man waschen", sage ich lachend und lasse mich von diesem netten Bauarbeiter zur Blindenampel führen. Bis heute staune ich darüber, wie einfühlsam er war. Ich habe ihn mitten aus seiner Arbeit gerissen und er, der sicher mit anderen Gedanken beschäftigt war, macht sich Sorgen, dass er mich beschmutzen könnte.

Ein anderes Mal, an einem Samstagmittag, will ich meinen Mann, der in der Altstadt arbeitet, besuchen. Als ich aus der Straßenbahn steige, drängeln sich viele Menschen an mir vorbei, rempeln mich an und stolpern über meinen Langstock. Ein alter Herr sitzt im Wartehäuschen, sieht mich und spricht mich an: "Kann ich Ihnen helfen?" Dankbar sage ich: "Ja, gerne, wenn Sie mich bitte bis zur Treppe nach unten begleiten. Von da komme ich allein weiter." Der Herr erwidert: "Sagen Sie mir ruhig, wohin Sie müssen. Ich begleite Sie gerne." Ich antworte: "Ich will Sie nicht aufhalten, sicherlich kommt gleich Ihre Bahn." "Das macht gar nichts. Ich bin Rentner und habe viel Zeit", entgegnet er. Also gehen wir gemeinsam und unterhalten uns über Gott und die Welt. Schließlich kommt mein Mann uns entgegen und wir unterhalten uns noch eine Weile zu dritt. Da sagt der alte Herr plötzlich mit erstickter Stimme, dass er der Großneffe von Goebbels sei. Man hört, wie sehr ihm das auf der Seele lastete. Ohne großartig nachzudenken, antworte ich: "Wissen Sie, Ihre Freunde können Sie sich aussuchen, Ihre Verwandtschaft nicht." "Ja, da haben Sie Recht", sagt er und die Erleichterung ist meinem freundlichen Begleiter deutlich anzuhören.

Vor Kurzem dann steige ich mit einem Rheinbahnbegleiter  –  übrigens ein fantastischer Service der Bahn  –  in eine Straßenbahn. Er führt mich zu einem freien Platz in einer Doppelreihe und die dort sitzende Dame reicht mir hilfreich ihre Hand. Nachdem ich mich gesetzt habe, kommen wir in ein persönliches Gespräch. Leider muss ich mich schon bald darauf verabschieden und aussteigen. Das war wieder einmal eine von diesen wunderbaren kleinen Begegnungen, von denen ich hoffentlich noch sehr viele erleben werde  –  ganz nach meinem Motto: Jeder Tag, den Gott werden lässt, ist ein Geschenk.

Gabi Gottschalk (49) ist verheiratet und lebt in Düsseldorf. 2004 erblindete sie durch einen Tumor am Sehnerv. Zuvor hatte sie unter anderem als Tierarzthelferin, Kellnerin und Sekretärin gearbeitet.

Internationales:

Tausche Technik gegen Alltag

Vom 8. bis 10. Oktober fand in Ankara das letzte Treffen der Projektgruppe "Intergen" statt. Alt und Jung wurden während der vergangenen zwei Jahre zusammengebracht, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen. Neben dem DBSV waren auch Blinden- und Sehbehindertenorganisationen aus Italien und der Türkei beteiligt. Ein Rückblick auf das EBU-Projekt.


Jede Generation steht vor besonderen Hürden und Problemen, verfügt andererseits aber auch über spezifische Kompetenzen und Erfahrungen. Auf welche Weise lassen sich Jung und Alt zusammenbringen, um ihre Wissensbestände und Erfahrungen miteinander zu teilen? Welche Ansätze und Verfahren sind für diesen Zweck am besten geeignet? Diesen und anderen Fragen widmete sich das von der Europäischen Blindenunion (EBU) geleitete EU-Projekt "Intergen", an dem der DBSV sowie vier weitere Blinden- und Sehbehindertenorganisationen aus Italien und der Türkei in den vergangenen zwei Jahren teilnahmen (vgl. "Gegenwart" 9/2009). Ziel des mit Mitteln der Europäischen Kommission geförderten Projektes war es, die Kompetenzen blinder und sehbehinderter Menschen zu stärken und den sozialen Zusammenhalt der Generationen zu fördern.

Den Hintergrund des Projektes bildet der demografische Wandel, der aufgrund der höheren Lebenserwartung der Menschen und des Rückgangs an Geburten zu einer Änderung der Alterspyramide in den europäischen Gesellschaften führt und vielfältige Auswirkungen auf alle Lebensbereiche mit sich bringt. Wie man den damit verbundenen Herausforderungen am besten begegnet, darüber findet seit Jahren eine intensive Debatte in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft statt, die sich jedoch häufig einseitig auf die negativen Aspekte wie steigende Ausgaben für die Renten, Gesundheitsfürsorge und Systeme der sozialen Sicherung konzentriert. Nach Auffassung der Europäischen Kommission sollte die für den Erhalt solcher Systeme erforderliche Solidarität der Generationen jedoch nicht ausschließlich in finanziellen Maßstäben gemessen werden. Eine ebenso große Bedeutung kommt der wechselseitigen Kooperation und dem Austausch zwischen den Generationen sowie dem besseren Verständnis und neuen Formen des Miteinanders zu.

Um die Entwicklung und Nutzung solcher neuen Kooperationsformen sowie den Wissenstransfer von Jung nach Alt und umgekehrt ging es beim Projekt "Intergen". Ausgangspunkt war dabei die Beobachtung, dass junge Menschen mit Seheinschränkung die neuen Technologien, die auch für ältere Mitbetroffene von größtem Nutzen sind, zumeist mühelos beherrschen. Umgekehrt stehen den Senioren die häufig an der traditionellen Blindenschule vermittelten speziellen Lebenspraktischen Fertigkeiten selbstverständlich zu Gebote, die notwendig sind, um die zahlreichen Tücken des Alltags zu meistern. Denn wenn das Sehvermögen schlechter wird oder gar verloren geht, fallen selbst die einfachsten Handgriffe schwer. Wie gieße ich eine Tasse Kaffee ein, ohne dass ich etwas verschütte? Wie schneide ich einen Braten auf? Wie halte ich meine Wohnung sauber? Wie leiste ich eine Unterschrift? Und wie finde ich das passende Hemd zum Anzug? Über solche und andere Kompetenzen verfügen jüngere blinde und sehbehinderte Menschen oft nicht, weil sie in der integrativen Beschulung nicht vermittelt werden. Ein Erfahrungs- und Kompetenzaustausch zwischen den Generationen kann insofern für beide Seiten ein Gewinn sein.

Um diesen wechselseitigen Wissenstransfer in Gang zu bringen, veranstaltete der DBSV in den vergangenen zwei Jahren in Zusammenarbeit mit den Blinden- und Sehbehindertenvereinen Niedersachsen und Hamburg vier Workshops unter dem Titel "Tausche Technik gegen Alltag". Im Vorfeld wurden bei den Teilnehmern jeweils Bedarf und Angebot an Kompetenzen abgefragt, um eine optimale Zusammenstellung der Teams zu gewährleisten. Hierbei wurde rasch deutlich, dass manche Senioren den Zugang zur Technik durchaus gefunden haben, sich aber gerne von den Jüngeren erklären lassen, wie man zum Beispiel ein Farberkennungsgerät bei der Zusammenstellung der Garderobe nutzt. Beide Gruppen sind offensichtlich bemüht, mit den neuesten Techniken vertraut zu werden. PC und Laptops, DAISY-Player, Handys mit Sprachausgabe, Navigationssysteme und moderne Haushaltsgeräte sind beiden Altersgruppen nicht nur bekannt, sondern sind vielfach auch vorhanden und werden genutzt. Trotzdem konnten beide Gruppen sehr viel voneinander lernen, denn in den Gesprächen und Übungen wurde so manche Detailfrage geklärt, grobe Kenntnisse konnten vertieft werden.

Bei der Arbeit in Zweierteams und bei den lebhaften Gruppendiskussionen fanden Jung und Alt rasch zueinander. Die Teilnehmer waren vor allem von der harmonischen Atmosphäre angetan. "Dass man die Möglichkeit hat, voneinander zu lernen, das hat mich schon sehr positiv beeindruckt. Und ich habe mich gefreut, dass die Stimmung so toll war", resümiert Jutta S. (61), die ihren zwei Jahre alten DAISY-Player bei dem Workshop erst richtig kennen gelernt hat. Und Heiko K. (33), der einem Senior das Internet näher gebracht hat, ergänzt: "Schon bei der Vorstellungsrunde hat man gemerkt, dass sich Jung und Alt eine Menge zu sagen haben  –  das fand ich sehr schön!"

Ähnliche Seminare fanden in der Türkei und Italien statt. Die Erfahrungen sämtlicher Work-shops wurden genutzt, um schrittweise ein Modell für den intergenerativen Wissenstransfer zu entwickeln, das in Deutschland im März 2011 bei einer weiteren Veranstaltung evaluiert werden soll. Außerdem entstand ein zweiteiliges Kompetenz-Handbuch, das bei der Planung und Durchführung ähnlicher Veranstaltungen eingesetzt werden kann.

Hans Kaltwasser
Referent des DBSV für internationale Zusammenarbeit  


Kurzinfo:

Mehr Infos zum Projekt auf der Webseite der EBU unter

www.intergenerations.eu

und beim DBSV unter

www.dbsv.org/dbsv/internationales/

Rehabilitation:

Exzentrisches Sehtraining: Ein Stück Leben wieder sehen

Uwe Nestler ist ein großer stattlicher Mann, der in seinem Leben viel mit seiner Händen Arbeit geleistet hat, denn sein erster Beruf ist Zimmermann. Aufgrund einer Sehnerventzündung verlor er 1997 innerhalb von drei Tagen fast völlig sein Augenlicht. Eine besondere Methode, das exzentrische Sehtraining, half Nestler, seinen kleinen Sehrest optimal zu nutzen.


Im Jahr 2001 begann Uwe Nestler nach der blindentechnischen Grundausbildung eine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation im Berufsbildungswerk für Blinde und Sehbehinderte (BBW) Chemnitz. Für den damals 37-Jährigen gab es neben der Ausbildung den dringenden Wunsch, wieder mobiler und unabhängiger zu werden. Neben seinem Bildschirmlesegerät wollte er ein Hilfsmittel haben, das er auch unterwegs, etwa für das Lesen von Schildern beim Einkaufen oder beim Kochen, nutzen könnte. Optiker und Augenärzte winkten ab, aber nach einer ausführlichen Sehfunktionsdiagnostik im Sehzentrum des SFZ Förderzentrums stand fest: Uwe Nestler kann von einem exzentrischen Sehtraining profitieren.


Wem kann das exzentrische Sehtraining helfen?

Das exzentrische Sehtraining wurde in den 1980er Jahren in den USA entwickelt. Es setzt dort an, wo die Probleme aufgrund zentraler Sehausfälle beginnen. Petra Oertel-Verweyen, Orthoptistin im Sehzentrum Chemnitz, lernte während ihrer Zusatzausbildung zur Sehfunktionstherapeutin bei einem Lehraufenthalt in Linköping (Schweden) eine spezielle Methode kennen. Im Rahmen eines Low-Vision-Projekts der Christoffel-Blindenmission in Kenia, wo sie vor ihrer Zeit in Chemnitz acht Jahre lang tätig war, führte sie das exzentrische Sehtraining dann regelmäßig durch.

Probleme machen Uwe Nestler und vielen anderen Betroffenen vor allem die zentralen Sehausfälle. Sie führen dazu, dass stets dort, wo man hinschaut, das Sehen schlecht ist, Dinge aus dem Blickwinkel verschwinden. Oftmals wird mit einer schiefen oder gedrehten Kopfhaltung versucht, den Blick zu lenken. Das Objekt bleibt aber nur kurz im Fokus, dann beginnt die Suche von Neuem. Tätigkeiten wie Nähen, Lesen oder Basteln werden schwierig bis unmöglich. Das Resultat: schnelle Überanstrengung und Vermeidung bestimmter Tätigkeiten. Ein Stück Selbstständigkeit wird aufgegeben und Lebensfreude gemindert.

Die Ursache für zentrale Sehausfälle liegt meist in einer Schädigung der Makula, der zentralen Stelle der Netzhaut. Beim Normalsichtigen wird das Auge so eingestellt, dass die Sehinformation genau auf der Makula auftritt und von dort weitergeleitet wird, um im Gehirn als scharfes Bild wahrgenommen zu werden. Ist die Makula nicht funktionstüchtig, so werden zwar umliegende Sehreize wahrgenommen, diese sind jedoch nur unscharf zu erkennen und das eigentliche Bild fehlt. Man kann sich in der Umgebung gut orientieren, kann aber nichts genau sehen. Es kommt zu unstetigen Suchbewegungen des Auges, flüssiges Lesen ist unmöglich.


Sehtraining: Auge und Gehirn neu vernetzen

Bei Uwe Nestler wurden zunächst sämtliche Sehfunktionen genauestens untersucht. Dazu gehört die Vermessung des zentralen Ausfalls, des so genannten Zentralskotoms, wie auch der funktionsfähigen Netzhautareale. Anders als beim Augenarzt konzentriert sich die Gesichtsfelduntersuchung nicht auf die Defizite, sondern auf die Funktionsfähigkeit der lichtempfindlichen Sinneszellen. Um eine geeignete Lesestelle zu finden, wird bei verschiedenen Sehaufgaben ein Fixationstest durchgeführt.

Beim exzentrischen Sehtraining lernt das Gehirn, in welchem Winkel das Auge eingestellt werden muss, um eine andere Stelle als die Makula effektiv auszunutzen. Das ist in der Regel die Stelle, wo noch das beste Sehvermögen vorhanden ist. Um eine flüssige Lesefähigkeit zu erreichen, muss die genutzte Stelle jedoch nicht nur über Sehschärfe, sondern auch über eine gewisse Ausdehnung verfügen. Nur dann sind mehrere Buchstaben gleichzeitig erkennbar. Ohne Training nutzen Betroffene häufig eine Restinsel mit bester Sehfähigkeit, die zum Lesen aber zu klein ist. So werden nur einzelne Buchstaben erkannt, die Wortzusammenhänge fehlen und der Lesefluss stockt.

Das exzentrische Sehtraining setzt sich aus mehreren Lesetrainingseinheiten zusammen. Begonnen wird mit gut lesbaren großen Schriftgrößen und kurzen Worten. Im Laufe der Zeit wird die Schriftgröße immer kleiner und der Leseabstand geringer. Parallel werden optische Sehhilfen angeboten und getestet. Mit Hilfe einer speziellen Lesetechnik werden längere Worte und sogar ganze Sätze wieder lesbar gemacht. So kann bei Sehschärfen von fünf Prozent und darüber wieder die Lesefähigkeit von Zeitungsdruck erreicht werden.


Trainingsangebot ausgebaut und weiterentwickelt

Uwe Nestler übte das Lesen mit großer Ausdauer, was für den Erfolg des Sehtrainings sehr wichtig ist. Nach drei Monaten und zwölf Trainingseinheiten konnte er die Zeitung mit einer Speziallesebrille (Hyperokular) wieder flüssig lesen. Zusätzlich bekam er ein Monokular angepasst, das ihm als Orientierungshilfe im Straßenverkehr dient, etwa für das Erkennen von Ampeln, Straßenschildern oder Busnummern. Nestler war 2003 der erste Patient, der das exzentrische Sehtraining in Chemnitz ausprobierte. Nach seinen guten Erfahrungen wurde das Angebot ausgebaut, so dass mittlerweile zahlreiche Betroffene das Training durchlaufen haben. Sogar umliegende Augenärzte verweisen Patienten an das Sehzentrum des SFZ Förderzentrums, obwohl das Sehtraining eine Privatleistung ist und nicht von den Krankenkassen übernommen wird.

Wissenschaftliche Studien in Kooperation mit der Fachhochschule Jena konnten die Wirksamkeit des Trainings nachweisen. Davon ausgehend, wurde gemeinsam mit Prof. Erich Kasten von der Universität Lübeck ein Computerprogramm entwickelt, das seit 2007 beim Sehzentrum Chemnitz erhältlich ist. Betroffene können nun mit einer individuellen Computereinstellung zu Hause trainieren, was die Trainingseinheiten reduziert und die Gesamtkosten des Trainings auf 200 bis 250 Euro senkt.

Petra Oertel-Verweyen und Cornelia Knorr
SFZ Förderzentrum gGmbH, Chemnitz


Dazu ein Bild: Pioniere des exzentrischen Sehtrainings: Sehfunktionstherapeutin Petra Oertel-Verweyen mit Uwe Nestler beim Training am Bildschirm


Kurzinfo: Sehzentrum des SFZ Förderzentrums

Seit 2003 steht das Sehzentrum Chemnitz Menschen offen, die Tätigkeiten aufgrund einer Sehstörung nur unvollständig, fehlerhaft oder gar nicht durchführen können. Ihnen werden Möglichkeiten eröffnet, wieder aktiv am Leben teilzunehmen. Dabei arbeiten verschiedene Berufsgruppen und Institutionen im Low-Vision-Bereich des SFZ interdisziplinär zusammen. Hilfsmittel können getestet und der Umgang damit kann vermittelt werden. Weitere Leistungen sind Sehtraining, Lichtberatung, Schulung in LPF und O&M, sozialrechtliche Beratungen, berufliche Rehabilitation, PC-Schulung, Schulungen in Braille und psychologische Betreuung. Das SFZ Förderzentrum unterhält auch Sehzentren in Dresden, Berlin und Königs Wusterhausen.

Mehr Infos unter
www.sfz-chemnitz.de

Leben:

Vergrößernde Sehhilfen: Monokulare

Ob Lesen, Einkaufen oder Busfahren  –  wenn die Augen schwächer werden, wird der Alltag zur Herausforderung. Wo die Möglichkeiten der Brille enden, bieten vergrößernde Sehhilfen neue Chancen. In einer Low-Vision-Reihe gibt die "Gegenwart" einen Überblick über die nützlichen Hilfsmittel.


Das Monokular ist ein kleines Handfernrohr, das zur Orientierung unterwegs dient. Es wird vor ein Auge gehalten und ist durch Drehen am Okular auf unterschiedliche Entfernungen einstellbar. Die meisten Modelle lassen sich bis auf sehr kurze Distanzen unter 30 Zentimeter scharf stellen. Monokulare sind in unterschiedlichen Vergrößerungen erhältlich, üblicherweise zwischen 3-fach bis 8-fach. Sie sind sehr kompakt und leicht, so dass man sie immer in der Tasche haben und bei Bedarf schnell nutzen kann.

Durch seine Vielfältigkeit kann ein Monokular unterwegs in ganz unterschiedlichen Situationen hilfreich sein. In der Ferne dient es beispielsweise zum Lesen von Straßenschildern oder Fahrtzielanzeigen öffentlicher Verkehrsmittel. Im Nahbereich ermöglicht es das Erkennen von Fahrplänen, Preisschildern in Schaufenstern oder Türschildern. Auch Objekte, an die man mit einer Lupe nicht nah genug herankommt, werden sichtbar. Sehbehinderte Schüler können Monokulare gut zum Ablesen des Tafelbildes verwenden.

Bei der Auswahl eines Handfernrohrs sollte man nicht vorrangig auf die höchste Vergrößerung achten. Für die Orientierung unterwegs reicht häufig eine 3-fache oder 4-fache Vergrößerung aus. Der Vorteil: Monokulare mit geringen Vergrößerungen weisen größere Sehfelder auf, wodurch das Auffinden von Objekten einfacher ist. Für einige Monokulare gibt es zusätzlich Aufstecklupen mit Abstandshalter, so dass man wie durch ein Standmikroskop auch winzige Details, zum Beispiel Briefmarken, erkennen kann.

Die Verordnung eines Monoklares sowie einer anderen vergrößernden Sehhilfe, die zum Lesen genutzt wird, ist gleichzeitig möglich. Aufgrund der unterschiedlichen Anwendungen liegt keine Doppelversorgung vor.

Prof. Christoph von Handorff, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Augenoptik/Optometrie
Frank Kießling, Berufsförderungswerk für Blinde und Sehbehinderte Halle


Dazu ein Bild: Mit dem Monokular durch Berlin: Eine Frau um die 60 liest eine Infotafel über den Pariser Platz, im Hintergrund das Brandenburger Tor.


Kurzinfo:

Diese Reihe basiert auf der Broschüre "Endlich wieder lesen", herausgegeben von der Wissenschaftlichen Vereinigung für Augenoptik und Optometrie (WVAO)

Preis: 5 Euro zzgl. MwSt. und Versandkosten

Bestellungen bei der
WVAO-Geschäftsstelle
Mainzer Str. 176, 55124 Mainz
Tel.: 0 61 31 / 61 30 61
E-Mail: info@wvao.org

Medizin:

Neues AMD-Medikament setzt auf frühzeitigen Falleneffekt

Die Forschung geht weiter. Derzeit wird ein neuer Wirkstoff zur Behandlung der feuchten Altersabhängigen Makula-Degeneration (AMD) entwickelt. Lucentis könnte damit Konkurrenz bekommen.


Nachdem es gegen die feuchte Form der Altersabhängigen Makula-Degeneration (AMD) seit fast drei Jahren den Wirkstoff Ranibizumab (Lucentis) gibt, hat die Konkurrenz einen weiteren Wirkstoff entwickelt und ist derzeit dabei, dessen Wirksamkeit in Studien nachzuweisen. Auch der neue Wirkstoff hemmt die Wirkung des "vascular endothelian growth factor" (VEGF). VEGF wird bei AMD-Patienten, die unter einer gestörten Versorgung der Netzhaut leiden, vermehrt ausgestoßen und regt die Bildung neuer Blutgefäße an. Im Auge stimuliert der Botenstoff allerdings das Wachstum einer Art Gefäße, die nicht die erforderliche besondere Abdichtung hat, sondern ungehemmt Flüssigkeit in und unter die Netzhaut laufen lässt. Dadurch werden schnell größere Bereiche der Netzhaut so stark geschädigt, dass sie absterben. Der neue Wirkstoff wird derzeit VEGF Trap-Eye genannt, denn er fängt VEGF noch vor dessen Wirkung wie eine Falle (trap) ab.

Lucentis wurde im Rahmen der Zulassungsstudien mit einer Frequenz von monatlich einer Spritze ins Auge getestet. Bis heute gibt es Schwierigkeiten bezüglich der Kostenübernahme: Sowohl das Medikament als auch das ärztliche Honorar für die Injektion unter sterilen Bedingungen eines Operationssaales sind sehr teuer. Die Praxis zeigte bald auch bei weniger häufiger Verabreichung gute Erfolge, was für den Patienten entlastend ist. Aus der feuchten Form der AMD wird im Erfolgsfall eine trockene Form, die den großen Vorteil hat, wesentlich langsamer voranzuschreiten. Leider gibt es aber auch Patienten, deren feuchte AMD trotz häufiger Medikamentengabe weiter voranschreitet.

Während Lucentis aus an den Menschen angepassten Mäuseproteinen produziert wird, ist der neue Wirkstoff ein vollständig synthetisch hergestelltes Protein. Bei der Testung des neuen VEGF Trap-Eye wird mit verschiedenen Dosierungen und Häufigkeiten gearbeitet. Die Gabe erfolgt entweder monatlich oder zunächst mit drei Spritzen im Abstand von vier Wochen und danach nur bei anhaltend feuchter AMD. Parallel wird die Wirksamkeit bei weiteren Erkrankungen getestet, bei denen eine Gefäßneubildung im Auge stattfindet. Lucentis ist bisher nur für die Behandlung von AMD zugelassen. Bei anderen Augenerkrankungen mit Bildung undichter Gefäße, etwa bei Diabetes mellitus oder nach Venenverschlüssen im Auge, wird überwiegend das deutlich preiswertere Anti-VEGF-Medikament Avastin eingesetzt. Es ist gegen spezielle Darmkrebsarten entwickelt worden und wird am Auge ohne offizielle Zulassung angewandt.

VEGF Trap-Eye könnte hier eine Lücke schließen. Die Ergebnisse der Phase II der Zulassungsstudien lassen hoffen, es befindet sich derzeit in Phase III. Das Ende der Tests ist noch für dieses Jahr angekündigt. Wenn die Ergebnisse den Erwartungen entsprechen, wird eine offizielle Zulassung beantragt und es sind nur noch einige Wochen, bis das Medikament offiziell in den Verkauf kommt. Danach werden größere Fallzahlen zeigen, ob VEGF Trap-Eye eine echte Konkurrenz zu Lucentis ist oder ob es überwiegend für die Behandlung anderer Augenerkrankungen mit Gefäßneubildungen eingesetzt wird.

Dr. Christine Stamm,
Leiterin der Berliner Beratungsstelle für Sehbehinderte

Menschen:

Hände, die mich halten

Bettina Reichert, 41

Ich bin 41 Jahre alt, Mutter von zwei Kindern, gehe wieder zur Schule und lebe mit fast 200 blinden und sehbehinderten Menschen in einem Internat  –  ein gewöhnungsbedürftiger, aber auch spannender Umstand. Wie es dazu gekommen ist? Aufgrund einer degenerativen Netzhauterkrankung habe ich den größten Teil meines Sehvermögens verloren, so dass ich in meinem erlernten Beruf als Heilerziehungspflegerin nicht mehr arbeiten kann. Durch eine Umschulung möchte ich wieder zurück ins Berufsleben. Deshalb hat es mich vor mehr als einem Jahr ins Berufsförderungswerk Düren verschlagen.

Dem ging eine wahre Flut von Anträgen beim Kostenträger voraus, persönliche Beratung, eine zweiwöchige Eignungsabklärung und endlich die Genehmigung der Maßnahme. Das nahm eine gewisse Zeit in Anspruch, verlief aber fast reibungslos und mit guter Betreuung. Die Umschulung konnte jedoch nicht sofort beginnen. Meine Sehbehinderung ist so stark, dass ich erst ein Jahr lang die Blindentechniken, also Punktschrift und Arbeiten am PC mit Braillezeile, erlernen musste. Brailleschrift war für mich wie eine Fremdsprache, die man auch noch mit den Fingern lesen muss. Und so dauerte es eine Weile, bis sich diese fremde Sprache in meinem Kopf zu Bildern und Inhalten formte.

Inzwischen habe ich mit der Umschulung zur Kauffrau für Bürokommunikation begonnen. Dabei bin ich in einen Kurs für Bürokaufleute integriert. In vielen Bereichen ähneln sich die beiden Berufe, doch meine Schwerpunkte liegen vor allem im Bereich Bürokommunikation, Terminmanagement, Büroorganisation und weniger im Rechnungswesen. Die ersten Wochen waren in mancher Hinsicht ernüchternd. Ich stelle fest, dass das Arbeiten mit den Blindentechniken länger dauert als das visuelle Arbeiten meiner Kollegen. Also muss ich mir Gedanken machen, wie ich die erlernten Techniken rationeller einsetzen kann. Im Großen und Ganzen bin ich mit der Maßnahme zufrieden. Manchmal ärgere ich mich, zuweilen laufen Dinge schief, irgendjemand ist unzufrieden, man kann es schwerlich allen recht machen  –  genau wie im normalen Alltagsleben.

Das BFW ist ein Ort ständiger Begegnung. Hier treffen sich Menschen vieler Altersstufen, verschiedener Kulturen, sozialer Hintergründe und Bildungsstufen. Wir alle kommen mit unserer ganz persönlichen Geschichte. Im vergangenen Jahr habe ich viele Geschichten gehört. Manche sind so tragisch, dass mir die Worte fehlen. Viele spiegeln einen langen mühsamen Weg wider. Einige zeugen auch von Ignoranz, sozialer Inkompetenz oder großen Schwierigkeiten, sich so anzunehmen, wie man ist. Doch aus den meisten Geschichten spricht viel Kraft, Mut, Energie und Freude am Leben. Wir lachen hier sehr viel. Und eines haben wir alle gemeinsam: die Hoffnung auf eine gute Zukunft. Unser wichtigstes Ziel ist es, ins Berufsleben integriert zu werden, und darin unterstützen uns alle im Haus.

Wir nehmen uns gegenseitig an die Hand, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Sehenden führen die Blinden, die schlecht Sehenden die, die noch schlechter sehen. Dazu gehört Verantwortung und ein gewisses Vertrauen. Das schenkt nicht jeder jedem, doch jeder kann hier Menschen seines Vertrauens finden. Und so nehmen wir uns auch im übertragenen Sinn an die Hand, durch gute Freundschaften, geteilte Sorgen, Unterstützung und gemeinsamen Spaß.

Ich habe meine Behinderung schon lange. Sie hat mich oft traurig gemacht. Sie hat mir viel Kraft abverlangt, um Grenzen zu überwinden, mich aber in der Konsequenz auch gestärkt und mutig gemacht. Trotzdem erlebe ich täglich, dass meine Behinderung meine Handlungsfähigkeit begrenzt, denn darin liegt ihr eigentliches Wesen. Manchmal suche ich Ruhe und Stille und finde sie an einigen schönen Orten in Düren. Mein Lieblingsplatz ist eine kleine Marienkapelle. Dort gehe ich gerne hin, um zu beten. Ich bitte Gott darum, dass er mir hilft, meine Krankheit in Würde zu tragen und ich danke ihm dafür, dass er mich auf meinem Weg begleitet.

Bettina Reichert absolviert im BFW Düren ihre Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation. Die 41-Jährige ist Mutter zweier Kinder und lebt in der Nähe von Trier.


Dazu ein Bild:
Bildbeschreibung: Eine blonde Frau, Anfang vierzig, legt ihre Hand in die eines anderen Menschen, der nicht im Bild zu sehen ist. Freudig lächelt sie ihn an. Sie trägt eine sportliche dunkle Bluse und ein goldenes Kreuz um den Hals. Im Hintergrund erhebt sich ein massiver Backsteinturm mit einem Kreuz darauf.


Kurzinfo: Neustart ins (Berufs-)Leben

Sich neu orientieren, neue Techniken nutzen, vielleicht sogar einen neuen Beruf erlernen? Viele blinde und sehbehinderte Menschen durchlaufen im Laufe ihres (Berufs-)Lebens irgendwann Rehabilitations- oder Integrationsmaßnahmen. In Kooperation mit den Berufsförderungs- und Berufsbildungswerken in Deutschland stellt die "Gegenwart" ausgewählte Menschen vor. Sie schreiben über ihre Erfahrungen, Ängste, Wünsche und Träume beim beruflichen Neustart oder auf dem Weg zurück in den alten Job.

Tourismus:

Blind über den Inka-Pfad  –  Diskriminierung inklusive

Durch Schluchten und über Pässe führt der Inka-Pfad in Peru, an beeindruckenden Ruinen vorbei bis zur sagenumwobenen Stadt Machu Picchu. Für Wanderer ist diese Route ein Klassiker. Dr. Rüdiger Leidner, Leiter der Koordinationsstelle Tourismus im DBSV und erprobter Bergwanderer, hatte sie sich in diesem Sommer vorgenommen. Und musste nicht nur körperliche Kondition beweisen, um ans Ziel zu kommen.


Reisepläne schmieden

Vor einigen Jahren sah ich die Präsentation von Peru im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der Internationalen Tourismusbörse in Berlin. Ich war so beeindruckt, dass meine Frau und ich beschlossen, eine Rundreise durch Peru zu buchen. Anfang dieses Jahres nahmen wir das Reiseprojekt in Angriff und wählten eine dreiwöchige Rundreise aus, die eine viertägige Trekking-Tour auf dem Inka-Pfad beinhaltete. Der Veranstalter erklärte in seiner Reisebeschreibung, die Trekking-Tour könne von Personen aller Altersgruppen mit "durchschnittlicher Fitness" gemacht werden. Ich war mir sicher, dass meine physische Konstitution ausreichen würde, zumal ich aus Tibet Erfahrungen mit Trips in dieser Höhe habe. Da ich die Reise zusammen mit meiner Frau unternehmen wollte, gab es auch keinen Grund, den Veranstalter um spezielle Vorkehrungen oder Unterstützungsleistungen aufgrund meiner Behinderung zu bitten. Im Gegenteil: Die AGBs machten mich sogar vorsichtig. Denn darin behält sich der Veranstalter das Recht vor, eine Person von der Reise auszuschließen, wenn er Hinweise erhält, dass diese Person zur Teilnahme nicht in der Lage sein oder den Reiseverlauf stören könne. Diese Formulierung ist eindeutig zu weit und lässt viel Raum für Diskriminierung.


Erste Bewährungsprobe

In Lima angekommen, trafen wir unsere erste Reiseleiterin, die uns während der ersten Woche begleitete  –  von Lima nach Arequipa und Puno. Weder die Reiseleiterin noch die zwölf Mitreisenden ließen irgendwelche Vorbehalte aufgrund der Teilnahme eines Reisenden mit Behinderung erkennen. Mit unserer zweiten Reiseleiterin unternahmen wir die erste Wanderung auf einen Berg am Titicacasee (etwa 4.000 Meter). Eine Teilnehmerin, die offensichtlich Probleme mit der Höhe hatte, konnte uns nicht die ganze Strecke begleiten und musste später ärztlich behandelt werden. Ihre Teilnahme an der Trekking-Tour stellte der Veranstalter trotz dieser Schwierigkeiten nicht in Frage.

Nach der Rückkehr in unsere Lodge fragte ich die Reiseleiterin, ob der Inka-Pfad schwieriger sei als diese erste Tour. Ihre Antwort war sehr klar: "Nicht schwieriger, nur länger!" Sie versicherte zudem, dass jeder sein Tempo ohne Zeitdruck selbst bestimmen könne, ein zweiter Bergführer würde der Gruppe immer folgen. Einige Tage darauf unternahmen wir mit dem Führer, der uns auf dem Inka-Pfad begleiten sollte, eine Besichtigungstour von Inka-Festungen in der Nähe von Cusco. Ich stellte ihm dieselbe Frage und seine Antwort war ähnlich: "Ich habe gesehen, wie du die Stufen an diesen alten Plätzen genommen hast. Du wirst das schaffen!"


Auf dem Inka-Pfad

Der historische Inka-Pfad zwischen Cusco und Machu Picchu ist ein 42 Kilometer langer Weg, angelegt in der Zeit der Inkas, der erst 1915, fast 500 Jahre nach dem Untergang des Staates, wieder freigelegt wurde. Er beginnt auf einer Höhe von etwa 2.500 Metern, führt über zwei Pässe (4.200 und 3.800 Meter) und endet in Machu Picchu bei 2.600 Metern. Die Trekking-Tour beansprucht vier Tage mit Etappen zwischen sechs und 16 Kilometern.

Am Tag unseres Aufbruchs erwachte ich recht optimistisch. Der Bus sollte um 5.30 Uhr starten und uns zum Ausgangspunkt des Inka-Pfades bringen, wo die Träger und unser Koch warteten. Nach dem Frühstück jedoch erschien die Reiseleiterin in Begleitung des Chefs des örtlichen Büros des Reiseveranstalters. Er hatte mich erst am Abend zuvor im Hotel kennen gelernt und teilte mir nun mit, dass er meiner Teilnahme an der Trekking-Tour nicht zustimmen könne, da dies zu riskant für mich sei. Als ich daraufhin erklärte, dass der Reiseveranstalter keine Verantwortung für einzelne Teilnehmer übernehme und ich mein Risiko selbst trüge, behauptete er, unser Bergführer habe ihn am Abend zuvor angerufen und darum gebeten, mich auszuschließen. Das war eine Lüge! Ich hatte keinen Zweifel an der Ehrlichkeit unseres Bergführers, der meine Teilnahme befürwortet hatte. Doch der Leiter des Cuscoer Büros blieb dabei und fügte noch hinzu, dass ich an den drei Kontrollstellen auf dem Inka-Pfad niemals durchgelassen werden würde. Ich vermutete, dass dies auch nicht der Wahrheit entsprach.

Die Reiseleiterin und der Bergführer, die meine Fähigkeiten beurteilen konnten, trauten mir die Trekking-Tour zu, konnten sich aber offensichtlich nicht durchsetzen. Da die Zeit davonlief und die anderen Gruppenmitglieder ohne Erklärung warten mussten, erklärte ich schließlich, dass dies ein klarer Fall von Diskriminierung sei und sowohl gegen deutsches Recht als auch gegen die UN-Behindertenrechtskonvention (ratifiziert von Peru im Jahr 2008) verstieß und ich daher die deutsche Botschaft in Lima unterrichten würde. Es war wohl die Angst vor Regierungsstellen, die den Büroleiter seine Meinung ändern ließ und schließlich meine Teilnahme ermöglichte.

Meine Vermutung, dass die Drohung mit der Zurückweisung an den Kontrollstellen eine Lüge war, bewahrheitete sich. An dem ersten Kontrollpunkt mussten wir unsere Pässe zeigen, damit überprüft werden konnte, dass wir uns auf der Liste der 500 Personen befanden, die den Inka-Pfad täglich begehen dürfen. Bei den beiden anderen Kontrollen ging es lediglich um die Erfüllung von Umweltauflagen auf den gerade verlassenen Campingplätzen.

Natürlich ist der Inka-Pfad kein Sonntagnachmittags-Spaziergang. 500 Jahre haben ihre Spuren hinterlassen und die Stufen variieren in Form und Höhe enorm. Aber das wusste ich vorher. Und warum sollte jemand, der mich und meine Fähigkeiten nicht kennt, mich an den Erfahrungen dieser Tour hindern?


Nachbeben nach der Tour

Obwohl meine Frau und ich es geschafft haben, Machu Picchu zu erreichen (während eine Teilnehmerin bereits am ersten Tag aufgeben musste), kam der Vertreter des Reiseveranstalters für ganz Peru nach Cusco, um uns dort abzufangen. Er wiederholte, dass er eine derartige Verantwortung nicht übernehmen könne, da die peruanische Regierung ihm die Lizenz für Trekking-Touren auf dem Inka-Pfad entziehen könne, wenn es zu einem Schadensfall käme. Ich entgegnete, dass mein Ausschluss von der Tour ein eindeutiger Fall von Diskriminierung gewesen wäre, da der Veranstalter nicht die physischen Voraussetzungen jedes Teilnehmers überprüfen würde, nicht einmal, wenn zuvor nach ärztlicher Behandlung gefragt wurde.

Wie der Vertreter tatsächlich über behinderte Menschen und deren Teilhabechancen denkt, machte erst seine abschließende Bemerkung deutlich: Er erklärte, dass dem Veranstalter von anderen Teilnehmern vorgehalten werden könne, dass sie durch die Teilnahme eines Reisenden mit Behinderung daran gehindert worden seien, ihren Urlaub zu genießen, weil sie sich nicht mit den "Problemen dieser Welt" befassen wollten. Die "optimale Lösung" hätte für mich in einer "individuellen Tour" ohne andere Mitreisende bestanden. Die Beurteilung dieser Sätze überlasse ich dem Leser. Ich habe den Vertreter des Reiseveranstalters lediglich noch gefragt, ob ich seine Aussage in meinem Bericht verwenden könne. Er erklärte sich einverstanden.


Schlussfolgerungen

Meine Reise durch Peru war mit wundervollen Erfahrungen verbunden. Die Trekking-Tour auf dem Inka-Pfad gehörte als unverzichtbares Element dazu. Es war einzigartig, in Höhen zwischen 2.500 und 4.200 Metern durch unterschiedliche Klimazonen, Vegetationen und Kulturen zu wandern. Dabei lernten wir nicht nur die Kultur der Inka-Zeit kennen, sondern erlebten auch, wie Menschen heute in einfachsten Hütten wohnen.

Die Auseinandersetzung mit den Vertretern des Reiseveranstalters machte deutlich, dass selbst in Staaten, die die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert haben, noch sehr viel zu tun ist, um Artikel 30 umzusetzen. Dort heißt es: "Die Vertragsstaaten treffen geeignete Maßnahmen, um sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen Zugang zu Sport-, Erholungs- und Tourismusstätten haben."

Abschließend möchte ich unterstreichen, dass ich meinen beiden Reiseführern viel Respekt für ihre Haltung entgegenbringe. Sie hatten die nötige Zivilcourage, sich eine eigene Meinung hinsichtlich meiner Teilnahme zu bilden und zogen die richtigen Schlussfolgerungen im Sinne von Artikel 30 der UN-Konvention. Ich hoffe, dass sie hiervon keine Nachteile haben.

Dr. Rüdiger Leidner
Leiter der Koordinationsstelle Tourismus im DBSV und seit Mai 2010 Vorsitzender der Nationalen Koordinationsstelle Tourismus für Alle


Dazu ein Bild: Glücklich und auch ein wenig stolz: Dr. Rüdiger Leidner und seine Frau in Machu Picchu

Testlabor:

Farberkennungsgeräte

Passt die Bluse zur Hose? Haben die Socken die gleiche Farbe? Und welches Laken gehört zur frisch bezogenen Bettwäsche? Immer wieder sind es die Farben, die einen ins Schleudern bringen. Partner, Freunde oder Familie können helfen. Müssen sie aber nicht, denn es gibt ja Farberkennungsgeräte. Die "Gegenwart" stellt drei Modelle vor.


Colorino der Firma Caretec

Der Colorino ist ein leicht bedienbares Farberkennungsgerät. Der Messkopf befindet sich auf der Geräteoberseite, zwei Bedientasten und ein Lautsprecher auf der Vorderseite. Auf der Rückseite ist das Batteriefach zu finden, unten versteckt sich eine kleine Schlaufe, an der man eine Kordel befestigen kann. Außerdem lässt sich ein Kopfhörer an das Gerät anschließen.

Wenn Sie den Messkopf gegen Ihr Kleidungsstück halten und auf die erste Taste drücken, wird die Farbe angesagt. Das Gerät kann bis zu 150 Farbnuancen erkennen. Die zweite Taste dient dazu, Lichtquellen zu erkennen. Halten Sie diese Taste gedrückt und schwenken den Colorino im Raum hin und her, erklingt ein Ton  –  je höher der Ton, umso heller das Licht. So lässt sich die Lichtquelle auch orten.

Der Colorino ist in verschiedenen Sprachen erhältlich. Die Sprache ist gut verständlich und kann in drei Lautstärken reguliert werden. Im Lieferumfang enthalten sind zwei 1,5 Volt AAA Micro Batterien (Akkus können auch verwendet werden) und eine Stofftasche zum Aufbewahren. Die Bedienungsanleitung liegt als CD bei. Preis: 199 Euro

Wenn der Colorino vom Arzt verschrieben wird, übernimmt in der Regel die Krankenkasse die Kosten.


ColorTest 2000 Standard der Firma Caretec

Der ColorTest kann nicht nur Farben erkennen und Lichtquellen orten, sondern hat auch eine Reihe von Zusatzfunktionen. Die Oberseite des länglichen Geräts ist mit dem Messkopf ausgestattet, auf der Vorderseite befinden sich drei Folientasten sowie der Lautsprecher. Die erste Taste ist die Farberkennungstaste, die zweite die Farbanalyse- bzw. Lichtquellenerkennungstaste und die dritte die Menütaste. Mit Hilfe des Menüs können bestimmte Funktionen aufgerufen werden, etwa ein Wecker, eine Stoppuhr, ein Terminmelder oder ein Thermometer.

Dieses Gerät kann 1.700 Farbnuancen erkennen, auch Tendenzen der Helligkeit und die Sättigung einzelner Farben. Es kann Lichtquellen auffinden und zwischen künstlichem und natürlichem Licht unterscheiden. Es ist sogar möglich, die Farbe der Kontrollstreifen bei der Aceton- und Zuckermessung des Urins zu erkennen. Der ColorTest verfügt über eine gut verständliche Sprache. Die Lautstärke ist in zehn Stufen regelbar. Ein Kopfhöreranschluss ist vorhanden. Das Gerät hat einen eingebauten Akku. Im Lieferumfang enthalten sind das Ladegerät und eine Bedienungsanleitung auf CD. Preis: 894 Euro

Der ColorTest wird äußerst selten von den Krankenkassen übernommen  –  wenn überhaupt, dann nur anteilig.


FaMe der Firma Vistac

Dieses ebenfalls einfach zu bedienende Gerät erkennt und vergleicht Farben, identifiziert Strukturen und verfügt über einen Lichtfinder. Der FaMe sagt die Farbsättigung, Helligkeit und Nuance der Farbe an. Er hat eine Farberkennungs- und eine Farbvergleichstaste. Mit deren Hilfe können Sie zum Beispiel Socken sortieren. Einfach das Gerät an die erste Socke halten, mit der ersten Taste herausfinden, um welche Farbe es sich handelt, und mit der zweiten Taste überprüfen, ob die zweite Socke die gleiche Farbe hat. Wenn Sie die rechte Taste gedrückt halten, wird der Lichtfinder oder der Strukturerkenner aktiviert. Je heller der Ton, umso heller das Licht bzw. die Oberfläche.

Der FaMe verfügt über vier Lautstärkestufen. Die Sprache ist gut verständlich. Das Gerät kann ca. 420 Farbnuancen unterscheiden. Im Lieferumfang enthalten sind zwei AAA Micro Batterien (Akkus sind ebenfalls möglich) und eine Bedienungsanleitung auf CD. Preis: ca. 500 Euro

Mittlerweile übernehmen einige Krankenkassen den FaMe, zumindest anteilig.

Melanie Bause
Hilfsmittelberaterin im Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg  


Dazu ein Bild: Durchblick im Kleiderschrank: Das Farberkennungsgerät hilft bei der Auswahl der Garderobe


Kurzinfo:

Wenn Sie sich ausführlich beraten lassen wollen, wenden Sie sich an die Hilfsmittelberater in Ihrem Landesverein Tel.: 0 18 05 / 666 456 (0,14 Euro / Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro / Min.).

Eine Liste mit zahlreichen Hilfsmittelanbietern finden Sie im Internet unter www.hilfsmittelanbieter.dbsv.org.

Medien:

Bücher

Birnbäume blühen weiß

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


"Schwarz" hieß das Spiel, das Gerson gerne mit seinen Zwillingsbrüdern spielte. Sieger war, wer als Erster mit geschlossenen Augen ein bestimmtes Ziel erreichte. Nach einem Autounfall ist Gersons Welt für immer schwarz: Der 13-Jährige verliert sein Augenlicht. Eine Welt bricht für ihn zusammen; er reagiert mit Verbitterung und Verschlossenheit. So sehr sich sein Vater und seine Brüder auch um den Jungen bemühen, er lässt keinen mehr an sich heran. Vielleicht hätte ihm seine Mutter helfen können, doch die hat die Familie schon vor Jahren verlassen. Und vielleicht liegt in diesem ersten schweren Verlust auch der Grund für die Niedergeschlagenheit des Jungen. Ein schwerer Schicksalsschlag lässt sich eventuell noch verarbeiten, aber wenn das Leben zum zweiten Mal aus den Fugen gerät, wird es schwer.

Trotz der bedrückenden Thematik vermittelt das Buch keinesfalls Mutlosigkeit und Endzeitstimmung. Vielmehr schärft Gerbrand Bakker den Blick für eine Realität, in der nicht immer alles wieder gut wird. Er will Verständnis dafür wecken, dass das Leben Prüfungen bereithält, die nicht so einfach wegzustecken sind.

Gerbrand Bakker: Birnbäume blühen weiß
Suhrkamp Verlag
Sprecher: Rüdiger Wolff
1 CD DAISY (260 Minuten)

Die Brüder Grimm

Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Schneewittchen, Rumpelstilzchen, Dornröschen: Wer kennt sie nicht, die Märchenfiguren aus der Kindheit? Und vielleicht denkt mancher dabei an die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm. Aber wer weiß schon mehr über Jacob und Wilhelm Grimm? Geboren Ende des 18. Jahrhunderts, widmeten sie sich nach ihrem Jurastudium der deutschen Sprache. Sie waren arbeitsame Gelehrte und bedeutende Wissenschaftler ihrer Zeit. 1838 begannen sie mit der Arbeit an dem "Deutschen Wörterbuch", welches erst 123 Jahre später beendet wurde. Heute noch ist es als "der Grimm" bekannt und sogar im Internet einzusehen. Viele Aspekte ihres Schaffens werden in dem Buch von Steffen Martus umfangreich dargestellt. Über die Biografie hinaus wird ein Stück deutscher Geschichte und Literatur beleuchtet.

Steffen Martus: Die Brüder Grimm
Rowohlt Verlag
Sprecher: Günter Rohkämper
1 CD DAISY (1.255 Minuten)

Schwerelos

Ein Buch-Tipp von Jana Waldt, Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig


Alles beginnt damit, dass auf dem Grabstein "Marie Goldhausen" steht. Es ist aber nicht die 36-jährige Ich-Erzählerin Marie, die beerdigt wird, sondern ihre geliebte Tante Rosemarie. Maries Mutter hat bei der Beerdigung gespart: Der Sarg wurde im Internet bestellt und auch der Grabstein war ein Schnäppchen. Deshalb sollte der Steinmetz Marie aus Rosemarie machen. Für Marie wird es nun endlich Zeit, sich selbst um ihr Leben zu kümmern. Mit Ende dreißig sollte sie langsam heiraten und eine Familie gründen. Die Pille hat sie bereits abgesetzt. Alles könnte wunderbar sein, wenn Tante Rosemarie sie nicht aus dem Jenseits mit guten Ratschlägen versorgen würde. In ihrem Alltags- und Beziehungschaos fragt sich Marie, ob sie den Mann hat, der zum Ehemann und Vater taugt.

Ildikó von Kürthy, der "Spezialistin für den schlauen Frauenroman", ist hier wieder ein Unterhaltungsroman mit viel Charme und Humor gelungen.

Ildikó von Kürthy: Schwerelos Wunderlich Verlag
2 Bände in Blindenkurzschrift
Preis: 36 Euro zzgl. Verpackungskosten


Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13-119
E-Mail: verkauf@dzb.de
(auch ausleihbar über alle Medibus-Bibliotheken)

Licht suchen

In seinem Kunstbuch "Cercando la luce", zu Deutsch "Licht suchen", hinterfragt Roberto de Luca die Hierarchisierung der Sinne. Wir sind an die Dominanz des Sehsinns gewöhnt. Licht ist Metapher für Erkenntnis und Klarheit. Das Dunkle hingegen ist mit dem Unheimlichen, dem Unberechenbaren und Unbekannten verknüpft. Was passiert nun, wenn der Sehsinn wegfällt? Welche Irritationen treten auf? Welche Bedeutung erfährt Licht? Mit diesen Fragen spielt das Buch für blinde und sehende Leser auf mehreren Ebenen: Auf der einen Seite stehen Fotografien von blinden Menschen, die Lichtphänomene in ihrer alltäglichen Umgebung festgehalten haben. Ergänzt werden diese Bilder durch Texte zum Thema "Licht" in Schwarz- und Brailleschrift. Die Essays, Fragmente und Aphorismen eines interdisziplinären Autorenteams versuchen aufzuspüren, was das Licht jenseits seiner Sichtbarkeit ausmacht.

Roberto de Luca, Massimo Madonna, Sarah Schmidt (Hrsg.): Cercando la luce
Edition Atelier Bern
Preis: 32 Euro zzgl. Versandkosten


Bestellungen bei der
Edition Atelier Bern
Tel.: 00 41 / 31 / 312 35 01
E-Mail: bern@kabinett.ch


Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind inzwischen 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden. Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Musik

"Sehnsucht": Debütalbum von Michael Haaga

Michael Haaga, der den Titelsong für das DBSV-Musical "Stärker als die Dunkelheit" schrieb, hat jetzt sein Debütalbum "Sehnsucht" veröffentlicht. Die in Eigenregie produzierte CD enthält zwölf selbst komponierte Lieder in deutscher Sprache  –  mal traurig, mal zum Nachdenken oder voller Sehnsucht. Haagas Musik lässt sich in keine Schublade stecken, die Bezeichnung "anspruchsvoller Schlager" findet er einigermaßen treffend. "Aber eigentlich ist es mir egal, ob ich als Liedermacher, Songwriter oder Chansonnier bezeichnet werde", so der blinde Musiker.

Michael Haaga: Sehnsucht
Preis: 12 Euro zzgl. Versandkosten


Bestellungen bei
Michael Haaga
E-Mail: info@michael-haaga.de
www.michael-haaga.de
(Hörproben auf Wunsch per E-Mail)

Kalender

Ohrenschmaus im Advent

Für alle, die sich zwischen Zimtsternen und Mandelplätzchen auch akustisch auf die besinnliche Zeit des Jahres einstimmen möchten, ist der "Klingende Adventskalender" des Bistums Trier genau das Richtige. Wie bereits seit 40 Jahren warten bis Weihnachten hinter 24 Türchen besinnliche Gedichte, Geschichten, Religiöses oder auch Rezepte, umrahmt von Advents- und Weihnachtsliedern. Klares Highlight der CD: das eigens produzierte Weihnachtshörspiel.

Klingender Adventskalender
1 DAISY-CD oder 4 Audio-CDs
Kaufpreis: 18 Euro
Ausleihe kostenlos


Bestellungen beim
Bischöflichen Generalvikariat
Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 06 51 / 71 05-430
E-Mail: tonpost@bistum-trier.de
www.tonpost.de

Sport:

Mein Sport

Der Themenschwerpunkt "Sport" aus der April-"Gegenwart" wirkt nach. Unter dem Titel "Mein Sport" hatten fünf Leser ihren Lieblingssport vorgestellt. Nun erzählt ein Torballer über seine Erfahrungen mit dem runden Leder.

Spaß am Torball vererbt

Seit 1975 wird in Wilhelmshaven Torball gespielt. Zu dieser Zeit wurde in Deutschland die zuvor bekannte Sportart Rollball mit fünf Sportlern pro Mannschaft eingestellt. Mit dem internationalen Regelwerk, einem leichteren Klingelball und nur drei Spielern im sieben Meter breiten Tor erlebte Torball einen enormen Aufschwung. Bei der Behinderten-Sportgemeinschaft (BSG) in Wilhelmshaven trainierten jede Woche neun Aktive, darunter ich.

Eigentlich war ich Tischtennisspieler, bis ich mit 21 Jahren erblindete. Danach begann mein neuer Sport in der Sehbehinderten-Gruppe. Beim Torball war ich nie der Beste. Dank einer gewissen Konstanz schaffte ich es aber in die erste BSG-Mannschaft. Durch die Organisation von Turnieren erhielt der Sport in unserer Stadt einen unerwarteten Bekanntheitsgrad. Als Abteilungsleiter musste ich unseren Verein gut darstellen, und so wurde Wilhelmshaven mehrmals Ausrichter der Niedersachsenmeisterschaft. Dreimal konnten wir den Landestitel erringen, es folgte die Teilnahme an der Norddeutschen Meisterschaft. Der Vizemeistertitel, den ich gemeinsam mit Uwe Lettmann und Toni Reicksmann erreichte, bleibt mir als größter Erfolg in Erinnerung. Viermal haben wir die Organisation der Nordmeisterschaft und dreimal die der Deutschen Meisterschaft in Wilhelmshaven gestemmt. Durch die Beteiligung an der Organisation der Europameisterschaft 1997 ergaben sich internationale Kontakte und Einladungen zu Turnieren in neun europäischen Ländern.

Der Torballsport erfüllte mein Leben speziell in den letzten zehn Jahren. Als Hobby-Statistiker bin ich stolz, in 35 aktiven Jahren auf über 2.000 Spiele zurückblicken zu können. Übrigens scheint Torball erblich zu sein: In Hamburg St. Pauli trainiert meine Tochter ein Damen-Torball-Team, das in diesem Jahr sogar Deutscher Meister geworden ist.

Wolfgang Noltemeier
Landessportreferent Niedersachsen  


Dazu ein Bild: Torballspieler mit Leib und Seele: Wolfgang Noltemeier

Breitensport in Bernried

Bei blinden und sehbehinderten Breitensportlern ist der internationale EBU-Cup des DBSV ein klarer Höhepunkt im Sportjahr. Auch bei der diesjährigen Veranstaltung vom 28. August bis 5. September wollten sich wieder 61 Sportler im Sporthotel Bernrieder Hof bei Deggendorf im fairen Wettkampf messen. In den Sportarten Kegeln, Luftgewehrschießen, Schach, Skat und Schwimmen gaben sie ihr Bestes. Außerdem bestand die Möglichkeit, vor Ort das Deutsche Sportabzeichen zu erwerben. Auch in diesem Jahr war das Kniffel-Turnier mit 25 Personen noch beliebter als das Skat-Turnier.

Zusätzlich konnten die Teilnehmer des 11. EBU-Cups die in Deutschland noch relativ junge Sportart Showdown  –  auch Tischball genannt  –  kennen lernen. Torsten Resa und Thorsten Wolf waren dazu mit einer Tischballplatte aus Berlin angereist und standen unermüdlich zum Erklären der Spielregeln und als Schiedsrichter bereit. Das Angebot stieß auf viel Zuspruch, so dass spontan ein Turnier angesetzt wurde. Im Endspiel besiegte Thorsten Wolf den blutigen Anfänger Andreas Glatzel.

Am Samstag war dann jedes Holz, jedes Blatt und jeder Schuss exakt in Listen festgehalten. Die besonders erfolgreichen Sportler erhielten im Rahmen einer Siegerehrung Urkunden und Medaillen. Verlierer gibt es bei dieser internationalen Breitensportveranstaltung zur Förderung der Integration blinder und sehbehinderter Menschen mit ihren Begleitpersonen nicht. Im Namen des Organisationsteams bedankte sich Hans-Peter Engel für den Einsatz der vielen Helfer, die die Veranstaltung erst ermöglicht hatten. Auch die freundliche Unterstützung durch das Hotel-Team wurde allseits gelobt. Nun fiebern die Teilnehmer dem 12. EBU-Cup entgegen, der vom 27. August bis 4. September 2011 wieder in Niederbayern stattfindet.

Ilse und Andreas Glatzel  

Meldungen

Skatturnier in Weimar

Bereits zum zehnten Mal treffen sich blinde und sehbehinderte Skatfans vom 6. bis 9. Januar 2011 zum Turnier in Weimar. Gespielt wird nach den deutschen Skatregeln im Lokal "Szenario", das nicht weit von der Pension "Alter Zausel" entfernt ist, die zur Übernachtung empfohlen wird. Als Turnierleiter ist wie im Vorjahr André Schlierf vor Ort.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.12.) bei
Birgit Kröger
Tel.: 0 36 43 / 25 41 95 oder 01 76 / 61 14 73 67
E-Mail: fussballbirgit@kroeger-portal.de

Frauen-Fußball-WM mit Stadionkommentar

Bei der FIFA-Frauen-Fußballweltmeisterschaft 2011 lohnt sich der Stadionbesuch auch für blinde und sehbehinderte Sportfans. Es werden spezielle Eintrittskarten für Besucher angeboten, die über Kopfhörer einen ausführlichen Spielkommentar hören wollen. Pro Spiel soll es zehn Plätze mit Kopfhörern und zehn Plätze für Begleitpersonen geben. Tickets für bis zu vier Spiele können bis Ende 2010 bestellt werden, bei großer Nachfrage wird gelost.

Ticketbestellungen unter
Tel.: 0 18 05 / 152 01 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.)

mehr Infos per
E-Mail: barrierefrei@2011TicketCenter.de

Stuttgarter Kicker siegen beim Hallenturnier

Fast alle Mannschaften der Deutschen Blindenfußballbundesliga (DBFL) wechselten Mitte September vom Rasen auf den überdachten Fußballplatz. Lediglich die Kicker aus Gelsenkirchen waren beim Hallenmasters in Hamburg nicht am Start. In drei Dreiergruppen galt es, sich für die Finalgruppe zu qualifizieren. In Gruppe A setzte sich die SSG Blista Marburg an die Spitze, in Gruppe B dominierte der amtierende Deutsche Meister MTV Stuttgart, und in Gruppe C gewann der Turniersieger des Vorjahres Viktoria Dortmund. Wie in der Bundesliga landete am Ende Stuttgart vor Dortmund auf Platz 1, die Marburger, die in der DBFL auf Platz 4 stehen, sicherten sich den Bronze-Platz. Das Berliner Team, in der Liga auf Platz 3, fiel zurück.

Blinde Fahrt auf acht Rollen

Als einziger blinder Teilnehmer trat Jörg von de Fenn am 25. September beim Berlin-Skate-Marathon an. Gemeinsam mit vier Begleitläufern ging der Sportler aus Memmingen für den Skate Club Allgäu an den Start. Zu der weltweit größten Inliner-Marathonveranstaltung hatten sich 7.583 Skater angemeldet. Bei Dauerregen war die 42,195 Kilometer lange Strecke quer durch Berlin nicht einfach zu bewältigen. Trotzdem erreichte der Skater nach 2:49 Stunden unter den 3.000 schnellsten Teilnehmern das Ziel kurz hinter dem Brandenburger Tor.

Mehr Infos unter
www.von-de-fenn.eu


Dazu ein Bild: Beim Berlin-Marathon: Skater Jörg von de Fenn (2. v. re.) mit seinen Begleitläufern

Aus den Ländern:

Bayern

38.000 Besucher im Nürnberger "Dunkelbunker"

Mitte September ist das "Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne" in Nürnberg in die Winterpause gegangen  –  und damit auch die BBSB-Mitarbeiter des Projekts "Begegnung im Dunkeln". Als Veranstalter blickt der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund auf eine erfolgreiche 13. Saison zurück: In 135 Tagen steuerten rund 38.000 Besucher die Dunkelstation an.

Für viele war es ein Abenteuer, das erste Mal durch den Dunkelgang zu gehen oder im Dunkelcafé zu tasten, zu schnuppern, zu essen und zu trinken. Ob jung oder alt, die Gäste waren beeindruckt von den Erlebnissen in absoluter Finsternis und suchten das Gespräch mit den Mitarbeitern des 40-köpfigen "Dunkelteams"  –  eine gute Möglichkeit, Kommunikationsbarrieren aufzuheben und Verständnis zu entwickeln. Sehr gut angenommen wurde auch das erstmalig angebotene "Frühstück im Dunkeln". Weitere Programmhöhepunkte waren der gemeinsame Vortrag eines blinden und eines sehenden Fotografen, der Besuch eines blinden Rennfahrers und die Präsentation eines Führhundgespanns.


Dazu ein Bild: Im "Dunkelbunker" kommen Sehende und Nicht-Sehende selbstverständlich in Kontakt

Hamburg

Weg frei für Wahlschablonen bei Bürgerentscheiden

Blinde und sehbehinderte Hamburger können künftig selbstständig an Bürgerentscheiden teilnehmen. Auf Initiative des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg (BSVH) ist in der Bürgerschaft beschlossen worden, dass es künftig auch bei Entscheiden in den Bezirken Schablonen für Menschen mit Seheinschränkung geben soll. Den Antrag haben die Fraktionen von CDU und GAL eingebracht. Demnach wurde der Senat ersucht, "1. fortan bei bezirklichen Abstimmungen entsprechend der für die Stimmabgabe behinderter stimmberechtigter Personen geltenden Vorschriften der Volksabstimmungsverordnung und der Landeswahlordnung zu verfahren und 2. dies nach Novellierung der gesetzlichen Vorschriften über Bürgerbegehren und Bürgerentscheide in den Bezirken in einer entsprechenden Verordnung zu regeln". Zuvor hatte die SPD-Fraktion mit Verweis auf das Benachteiligungsverbot im Grundgesetz einen Antrag auf kurzfristige Änderung des Bezirksverwaltungsgesetzes gestellt. Eine Gesetzesänderung hielt Schwarz-Grün jedoch für den falschen Weg und stellte daher einen eigenen Antrag.

Bleibt zu hoffen, dass der Senat den Wunsch der Bürgerschaft zügig umsetzt. "Im Interesse der Betroffenen sollten den Worten jetzt schnell Taten folgen, damit der Gedanke der Inklusion auch in der Bezirkspolitik Realität wird", sagt Heiko Kunert vom BSVH.

Hessen

Neuer Duft- und Tastgarten in Frankfurt

Beim Sommerfest der Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte stand der neue Duft- und Tastgarten im Mittelpunkt. Blinde und sehbehinderte Menschen spazierten, schnupperten und tasteten sich neugierig durch die Pflanzenwelt und weihten am 9. September das Gemeinschaftsprojekt der Stiftung und des Berufsförderungswerks Frankfurt am Main ein.

Im neuen Garten blühen nicht nur zart bis intensiv duftende Rosen, sondern auch Pflanzen, die einen würzigen Geruch verströmen. An Indianernessel und Silberkerze muss man erst reiben, um den Duft wahrzunehmen. Zum Ausruhen sind Sitzbänke in den Hochbeeten geplant, die sich verschiedenen Themen widmen. So soll es zum Beispiel eine mediterrane Bank, eine Kräuterbank und eine "Berühr-mich"-Bank geben. Der Garten bietet seinen Gästen zu jeder Jahreszeit Pflanzen mit interessanten Duft-, Tast- und Farbwirkungen. Auf Blüten in stark kontrastierenden Farben wurde besonders für sehbehinderte Menschen geachtet. Vor den Pflanzen stehen kleine Schilder mit dem jeweiligen Pflanzennamen, auch in Brailleschrift.

Den Plan für den 130 Quadratmeter großen Garten im Park der Stiftung entwickelten Mitarbeiter und Qualifizierungsteilnehmer des BFW Frankfurt. Acht angehende Gärtner pflanzten rund 100 verschiedene Sträucher, Stauden und Zwiebelgewächse. Auch die Mieter der Frankfurter Stiftung beteiligten sich an der Auswahl. Drei von ihnen übernehmen nun als "Hobbygärtner" die Pflege der Beete.


Dazu ein Bild: Hochbeet zum Anfassen: Eine Mieterin der Frankfurter Stiftung erfühlt Pflanzen im neuen Duft- und Tastgarten

Niedersachsen

Augenfachleute am Runden Tisch

Augenärzte, Optiker, Orthoptisten, Rehabilitationslehrer und Mitarbeiter der Sehbehinderten- und Blindenselbsthilfe aus der Region Hannover: Rund 40 Fachleute saßen am 22. September beim "LowVision-RoundTable" in Hannover zusammen. Eingeladen hatten die Firma A. Schweizer aus Forchheim und die Würzburger LowVision-Stiftung, um den Austausch der verschiedenen Berufsgruppen und deren Vernetzung untereinander zu fördern, damit Augenpatienten effektiver versorgt werden können.

Wie entwickelt sich die medizinische AMD-Therapie? In welchen Augenarztpraxen arbeiten Orthoptisten? Wo gibt es eine fundierte Low-Vision-Beratung? Wie findet man den nächsten Rehabilitationslehrer? Und welche Vorteile ergeben sich auch für sehbehinderte Menschen aus der Mitgliedschaft im Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen (BVN)? Diese und weitere Fragen sollen in Zukunft regelmäßig interdisziplinär diskutiert werden. Der BVN hat daher die weitere Koordinierung des Runden Tisches für die Region Hannover übernommen. Angestrebt ist, den Austausch auch in anderen Regionen Niedersachsens anzustoßen.

Kontakt:
Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen
Gerd Schwesig
Tel.: 05 11 / 51 04-226
E-Mail: gerd.schwesig@blindenverband.org

Nordrhein-Westfalen

Dank aus Vietnam

Anfang dieses Jahres sammelte der Blinden- und Sehbehindertenverband Nordrhein (BSVN) Langstöcke, Lupen, Brillen, Uhren und andere Hilfsmittel für blinde Menschen im vietnamesischen Mekong-Delta (vgl. "Gegenwart" 4/2010). Die Spendenbereitschaft war groß, mehrere Pakete wurden auf die lange Schiffsreise geschickt. Anfang September erreichte den BSVN nun eine E-Mail aus Vietnam. "Viele Werkzeuge haben wir schon verteilt. Die Stöcke und Brillen helfen den Menschen auf dem Weg zu ihren täglichen Aktivitäten und zur Arbeit. Die Schreibmaschinen benutzen wir im Blindenverband, um Berichte, Rezensionen und Dokumente zu veröffentlichen", berichtet ein Mitarbeiter des Blindenverbandes der Provinz Tien Giang und sendet aufrichtigen Dank.

Für den BSVN eine schöne Bestätigung und der Ansporn, aktiv zu bleiben. Weitere Hilfsmittellieferungen nach Vietnam sollen daher folgen. Einige Kartons mit Langstöcken, Braillezeilen, Punktschriftmaschinen und Bildschirmlesegeräten stehen schon bereit, zusätzliche Spenden werden gern angenommen.

Kontakt:
Blinden- und Sehbehindertenverband Nordrhein
Helen-Keller-Str. 5, 40670 Meerbusch
Tel.: 0 21 59 / 96 55-0
E-Mail: bsv-nordrhein@t-online.de

Mit Königspudel Lucky im Schloss Bellevue

Für ihr begeistertes Engagement in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe erhielt Marion Höltermann aus Ratingen am 4. Oktober von Bundespräsident Christian Wulff in Berlin das Bundesverdienstkreuz am Bande. An ihrer Seite bei der feierlichen Verleihung im Schloss Bellevue war ihr Führhund, Königspudel Lucky, der wie immer für Aufsehen sorgte. "Durch meinen Hund komme ich schnell ins Gespräch, kann Barrieren abbauen und Brücken in die sehende Welt schaffen", so Höltermann. Dies nutzt sie für ihre Arbeit im BSV Ratingen, den sie seit 2003 als Vorsitzende leitet. Seit über zehn Jahren besucht sie Schulen, um Kindern die Lebenswelt blinder Menschen mit Führhund, Brailleschrift und Farberkennungsgerät näherzubringen. Eine Ehrung hätte sie dafür nie erwartet, findet ihre Arbeit selbstverständlich. "Ich will als kleiner Maulwurf Hügel aufwerfen, eine Spur hinterlassen und zum Nachdenken anregen", so Höltermann.

Rheinland-Pfalz

Landesvorstand bestätigt

Am 25. September fand der ordentliche Verbandstag des Landesblinden- und Sehbehindertenverbandes Rheinland-Pfalz in Mainz statt. Ein Schwerpunkt widmete sich dem Thema "Augenerkrankungen trotz medizinischem Fortschritt", das Prof. Dr. Susanne Pitz von der Universitäts-Augenklinik Mainz in einem Gastvortrag beleuchtete. Bei der Neuwahl des Verbandsvorstandes blieb fast alles beim Alten: Werner Schend und Wilhelm Lickteig wurden als 1. und 2. Vorsitzender bestätigt. Ebenfalls wiedergewählt wurden Engelbert Jost, Walter Harth, Elisabeth Fackert und Anja Geißler. Einzig Anja Georg ist neu im Vorstand.

Saarland

Neue Vereinsspitze gewählt

Bei der Mitgliederversammlung des Blinden- und Sehbehindertenvereins für das Saarland wurde am 18. September Christa Maria Rupp aus Saarbrücken zur neuen Vorsitzenden gewählt. Ihr Stellvertreter ist Hans Schaaf aus Quierschied. Der bisherige Vorsitzende, Herbert Reck, war nach zwölfjähriger Amtszeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr angetreten. Sein Stellvertreter, Heinz-Peter Engels, hat den Saarbrücker Vereinsbezirk übernommen, bleibt dem Vorstand aber als Beisitzer neben Mechtild Gerdes und Martin Lismann erhalten.

Christa Maria Rupp bescheinigt ihrem Vorgänger: "Die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe im Saarland hat durch Herbert Reck eine dynamische Entwicklung genommen, denn Vereinsarbeit war für ihn Herzenssache." Als eigene Arbeitsschwerpunkte sieht die 58-Jährige den Erhalt und die Sanierung des vereinseigenen Zentrums für Blinde und Sehbehinderte. Darüber hinaus sollen die Beratungsangebote des Vereins ausgebaut werden.


Dazu ein Bild: Vereinsvorsitzende Christa Maria Rupp verabschiedet ihren Vorgänger Herbert Reck

Rätsel:

November-Rätsel

In den folgenden literarischen Titeln sind die ausgelassenen weiblichen Vornamen zu ergänzen, wobei jeder Punkt für einen Buchstaben steht. Bei richtiger Lösung ergeben die Anfangsbuchstaben der Vornamen, hintereinander gelesen, den Namen einer englischen Schriftstellerin.


    1. "........ Faustin" von Edmond de Goncourt
    2. "... Grey" von Anne Brontë
    3. ".... oder ein Puppenheim" von Henrik Ibsen
    4. "Fräulein ...." von Arthur Schnitzler
    5. ".... Svärd" von Selma Lagerlöf
    6. "...... Mirouët" von Honoré de Balzac
    7. "Miss .... Sampson" von Gotthold Ephraim Lessing
    8. "Die Tat der ... Desqueyroux" von François Mauriac
    9. ".... Briest" von Theodor Fontane
    10. "Die Töchter ....s" von Otto Flake

Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 20. November an den
DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin

oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des Oktober-Rätsels

Konto  –  Adler  –  Lager  –  Eisen  –  Nacht  –  Dosen  –  Ernte  –  Reise


Lösungswort: Kalender

Anzeigen:

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Hamburg-Mannheimer Rechtsschutz verschmilzt zu D.A.S.  –  dem Rechtsschutzversicherer der ERGO

Als eine der großen europäischen Versicherungsgruppen geht ERGO mit neuer Markenstrategie einen wichtigen Schritt: weg von zu vielen Namen  –  hin zu einem klar erkennbaren, umfassenden Angebot an Versicherung, Vorsorge und Dienstleistungen.

Schon seit vielen Jahren gehört die D.A.S. Deutscher Automobil Schutz Allgemeine Rechtsschutzversicherungs-AG als Spezialist und starker Partner in Sachen Rechtsschutz zur ERGO. Und von dieser Stärke können auch unsere Mitglieder profitieren, denn die Hamburg-Mannheimer Rechtsschutzversicherungs-AG ist zum 1. Oktober 2010 mit der D.A.S. zum Spezialisten für Rechtsschutz in ERGO verschmolzen.

Damit erhält die Spezial-Rechtsschutzversicherung einen neuen Versicherungsträger  –  die D.A.S. Für unsere Mitglieder als Kunden besteht aber kein Grund zur Beunruhigung, denn an den Verträgen ändert sich nichts.

Die D.A.S. tritt mit allen Rechten und Pflichten in die Verträge der Hamburg-Mannheimer Rechtsschutzversicherungs-AG ein. Auch die Ansprechpartner vor Ort sind unverändert für Sie da.

Die ERGO Versicherungsgruppe AG entstand Ende 1997 und ist heute mit 20 Millionen Kunden eines der größten Versicherungsunternehmen Deutschlands.

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AASB Maria Seidling

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  • Lesephon® Lesesysteme mit Sprache, Texterkennung, Option Videotext, DAISY-Player, TextToMP3, Editor, Spracheingabe
        ab 2917 Euro
  • AUDIOCHARTA Compact Lesesystem: geschlossenes Vorlesesystem
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Seit dem 11.12.2007 ist die Firma AASB nach DIN ISO 9001 zertifiziert.

AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
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Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment:

  • EierkochAutomat Petra EA30: für bis zu 7 Eier, Weich-, Mittel- und Hartkocheinstellung mittels markiertem, stufenlosem Drehschalter, Kochzeitelektronik, Signalton für Kochende, Haube aus Edelstahl, separater Ein/Aus-Kippschalter.
        H116  –  43 Euro

Die 2011er Kalender sind eingetroffen:

  • Großdruck-Wandkalender: für Sehbehinderte, Größe 30 * 42,5 cm, Spiralheftung, Wochenkalendarium mit einer Ziffern- bzw. Buchstabenhöhe von 2,5 cm und Raum für Notizen.
        B425  –  9,90 Euro
  • Großdruck-Tischkalender: Für Sehbehinderte, Querformat DIN A4.
        B422  –  7,90 Euro
  • Großdruck-Taschenkalender: für Sehbehinderte, mit Wochenkalendarium und Platz für Notizen, Größe 12 * 14 cm.
        B421  –  6 Euro
  • Reliefwandkalender: Transparente Reliefs kombiniert mit Vierfarbdrucken und Texten (Papier) in Blindenvoll- und Schwarzschrift, Spiralheftung, Größe 27 * 34 cm:
    • "Fleischfressende Pflanzen"
          B405  –  18 Euro
  • Klarsichtprägefolie mit innenliegendem farbigen Schwarzschriftteil, Blindenvollschrift, Spiralheftung, Größe DIN A4:
    • "Blütenträume"
          B402  –  16 Euro
    • "Feuerwehrfahrzeuge"
          B403  –  16 Euro
  • Taschenkalender Kurzschrift: mit Monatskalendarium und jeweils einem Notizblatt, viele weitere kalendarische Informationen, Ringbindung, Größe 11 * 13 cm.
        B411  –  6 Euro
  • Taschenkalender Flexi+: Kurzschrift, umfangreiches Kalendarium, variabel heftbare Notizblätter, stabiler Kunststoffringordner, Größe 11 * 16 cm,
        B410  –  7,90 Euro
  • Nachfüllpack 2011 zum Flexi+
        B419  –  5,90 Euro
  • Taschenkalender Vollschrift mit Monatskalendarium, Klammerheftung, Größe 11 * 13 cm.
        B412  –  2,10 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de

Blinden-und-Sehbehinderten-Verband
Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 809 06 24
Fax: 03 51 / 809 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Aura-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

  • Kuren
  • Seminare
  • Urlaub

In unserem Haus fühlen sich nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen wohl. Auch sehende und externe Gäste sind bei uns herzlich willkommen!

Es erwarten Sie:

  • Kegelbahn
  • Schwimmbad
  • Medizinische Badeabteilung für stationäre und ambulante Reha-Maßnahmen
  • Wellness & Kosmetik
  • Veranstaltungsräume für Seminare und private Feste

Fordern Sie unser aktuelles Programm an

Wir freuen uns auf Sie!

Aura-Hotel
Alte Römerstraße 41-43, 82442 Saulgrub / Obb.
Tel. 088 45 / 99-0
Fax 088 45 / 99-121
www.aura-hotel.de
info@aura-hotel.de


Träger: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.

Neuro-Net GmbH  –  Olympus DM-5

Neuro-Net GmbH  –  the spirit of innovation

Olympus  –  Mehr als nur Diktieren!
Das DM-5  –  Eine Klasse für sich!

Multifunktionales Diktiergerät:

  • DAISY-Format
  • Audible-Format
  • Taktile Tasten
  • Gesprochene Menüführung
  • Text zu Sprache Funktion
  • Audiokalender

Das ideale Weihnachtsgeschenk!

Verpassen Sie nicht unser Weihnachtsspezial! Unter www.bf-audio.neuro-net.eu gibt es tolle Preise zu gewinnen!

Neuro-Net GmbH
Hauptstr. 11, 21493 Groß Pampau
Tel.: 0 41 51 / 8 97 93 95
E-Mail: info@neuro-net.eu

BFW Würzburg

Passt!

Katharina Ljaschenko (27), sehbehindert ...
... arbeitet jetzt als Team-Assistentin in der Logistik-Branche

Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Fon: 0931 9001-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

Entdecken Sie viele interessante Länder und Orte
Unser Reliefglobus öffnet Ihnen das Tor zur Welt!

Das Handbuch zum Globus enthält Informationen über die verschiedenen Gebiete der Erde und ist so gestaltet, dass es auch von einem Nichtsehenden ohne fremde Hilfe genutzt werden kann. Es kostet 75,00 €, erhältlich in Blindenschrift, Schwarzschrift und Daisy-Format. Globus aus stoßfestem Material mit physikalischem Relief der Erde. Meeresflächen, Flüsse und Seen sind blau, Landmassen ockergelb, hohe Bergspitzen dunkelbraun. Kennzeichnung der 100 wichtigsten Städte der Welt durch rote Punkte, Wende- und Polarkreise durch Punktlinien markiert. Politische Grenzen sind nicht eingezeichnet. Mit 30-Grad-Gitternetz und separatem Halbmeridian.

Der Globus kostet 799,00 € und hat die Best.-Nr. 214 0002-1.


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Bleekstraße 26, D  –  30559 Hannover

Verkauf Hannover
Telefon 0511 95465-32
Bestellservice 01802 258312 (0,14 €/Anruf)

Verkauf Blista Marburg
Telefon 06421 6060

E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
Internet: www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

RTB

Sicher geleitet.


Taster "Berlin"

  • Verdeckte Anforderung (z.B. zur Verlängerung der Grünphase / Zuschaltung Blindensignal)
  • Taktile Signalisierung / Pilotton im Taster

Akustik "Berlin"

  • Lautstärkeabhängige Regelung
  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung, gemäß den gängigen Richtlinien

net.1

  • Kostengünstige Ausstattung von Altanlagen
  • Vermeidung aufwendiger Erdarbeiten
  • Effektive Nutzung vorhandener Erdkabel

RTB GmbH & Co. KG
Telefon: 05252 / 9706-0
Internet: www.rtb-bl.de

BAUM Retec

COBRA 9.0  –  Der Screenreader mit Biss

Der COBRA Screenreader vereinfacht blinden und sehbehinderten Computernutzern die Arbeit unter Windows 7, Windows Vista oder Windows XP. Alle Standardfunktionen eines modernen Screenreaders vereint COBRA anwenderorientiert in einer zukunftssicheren Umgebung. COBRA fixiert die Anforderungen des Benutzers und gibt die wichtigen Informationen des Bildschirms über die Sprachausgabe, auf die Braillezeile oder in Großschrift aus.


  • anwenderorientierter Screenreader
  • Sprachausgabe, Brailleausgabe und Bildschirmvergrößerung
  • Natürliche Sprachausgabe
  • Brailleoptimierte Informationsdarstellung
  • Integrierte Vergrößerung 1,2ž bis 64ž
  • volle Integration und Zugang zu HTML und PDF Dateien
  • Zugänglichkeit von Windows 7 (auch 64 Bit) in vollem Umfang

Wir beantworten gerne Ihre Fragen:
BAUM Retec AG
In der Au 22, D-69257 Wiesenbach
Telefon: 06223 4909-0
Fax: 06223 4909-399
E-Mail: info@baum.de
Internet: www.baum.de/cobra/


BAUM Retec: Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte.

Handy Tech  –  Active Braille

Elektronische Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte


Active Braille, die Weltneuheit von Handy Tech

In der Schwarzschriftausgabe erscheint oben links eine Großaufnahme von der 860g leichten Active Braille. Rechts von oben nach unten erscheinen Detail-Bilder mit dem Anschluss für die Micro-SD-Karte, der ergonomisch gestalteten Braillezeile und dem USB-Anschluss.


  • Die überragende Braillezeile
    Die Active Braille ist die weltweit erste 40-stellige Braillezeile mit patentierter ATC-Technologie zur Erkennung der Leseposition. Active Braille ist neben einer ergonomisch gestalteten Braillezeile auch ein vollwertiges, kompaktes Notizgerät.
    Per USB an den PC angeschlossen, ist die Active Braille dank HID sofort einsatzbereit. Drahtlos per Bluetooth mit dem PC oder Handy verbunden, können Sie mit der ergonomisch gestalteten Brailletastatur direkt Texte eingeben.
  • Universell einsetzbar
    Mit dem Universaltreiber von Handy Tech wird die Active Braille von allen gängigen Bildschirmausleseprogrammen (Screenreadern) unterstützt. Ob Window-Eyes, Hal/SuperNova, NVDA, JAWS oder auch VoiceOver von Apple.
  • Notizgerät mit Buchwurmfunktion
    Die Active Braille ist ein komfortables Notizgerät, auf dem Sie Hunderte von Notizen und auch Bücher speichern können. Mit der Buchwurmfunktion können Sie Bücher mühelos Lesen. Durch das einzigartige Erkennen der taktilen Leseposition schaltet die Active Braille beim Lesen automatisch weiter und Sie können sich ganz dem Lesevergnügen hingeben.

Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstraße 10, 72160 Horb-Nordstetten
Telefon: 07451 5546-0
Fax: 07451 5546-67
E-Mail: info@handytech.de
www.handytech.de


Fil. Stuttgart:
Winfried Volz, Manuel Schunk
Tel.: 0711 2202299-0
stuttgart@handytech.de

Fil. Köln:
Raphael Mader, Stefan Schäfer
Tel.: 0221 921556-0
koeln@handytech.de

Fil. Marburg:
Martin Sopart, Sylvia Lange
Tel.: 06421 690012-0
marburg@handytech.de

Fil. Lüneburg:
Ingo Reinke, Sascha Paul
Tel.: 04131 699698-0
lueneburg@handytech.de

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

Mo, 1.11.10, 20.15 Uhr, NDR
Tatort: Tango für Borowski
D 2010, Krimi, 90 Min.


Mo, 1.11.10, 21.50 Uhr, ORF2
Die Alpenklinik


Mo, 1.11.10, 0.45 Uhr, arte
Der Marathon-Mann
USA 1976, Spielfilm, 125 Min.


Mo, 1.11.10, 1.50 Uhr, ARD
Familiengrab
USA 1976, Spielfilm, 115 Min.


Di, 2.11.10, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Des Königs tiefe Seen  –  Natur im Füssener Land
Dokumentation, 45 Min.


Di, 2.11.10, 20.15 Uhr, SWR
Tatort: Der Polizistinnenmörder
CH/D 2010, Krimi, 90 Min.


Di, 2.11.10, 23.00 Uhr, SWR
Novemberkind
D 2008, Spielfilm, 94 Min.


Di, 2.11.10, 3.00 Uhr, arte
Vom Ende der Eiszeit
D 2006, Krimi, 90 Min.


Mi, 3.11.10, 20.15 Uhr, ARD
In aller Stille
D 2010, Drama, 90 Min.


Do, 4.11.10, 20.15 Uhr, arte
Lady Chatterley (1)
F 2006, Drama, 105 Min.


Do 4.11.10, 20.15 Uhr, WDR
Tatort: Die Blume des Bösen
D 2007, Krimi, 90 Min.


Do, 4.11.10, 22.00 Uhr, arte
Am Limit
D 2007, Dokumentation, 168 Min.


Do, 4.11.10, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei: Die Akte Kramm


Fr, 5.11.10, 20.15 Uhr, ORF2
Der Alte: Auftrag für einen Mord


Fr, 5.11.10, 21.45 Uhr, ARD
Im Angesicht des Verbrechens (Folge 5)
D 2008-2010, Krimi, 50 Min.


Fr, 5.11.10, 0.02 Uhr, MDR
Mein Freund auf vier Pfoten
GB 2006, Drama, 90 Min.


Sa, 6.11.10, 4.10 Uhr, NDR
Eins zu Eins
D/GB 2005, Drama, 93 Min.


So, 7.11.10, 19.45 Uhr, BR
Frische Ware
D 2003, Drama, 90 Min.


So, 7.11.10, 20.15 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Fremde im Spiegel
D 2010, Krimi, 90 Min.


Mo, 8.11.10, 20.15 Uhr, arte
Die Liebenden von Pont-Neuf
F 1991, Drama, 125 Min.


Di, 9.11.10, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Ameisen  –  Die heimliche Weltmacht
Dokumentation, 45 Min.


Di, 9.11.10, 21.45 Uhr, BR
Haltet die Welt an
D 2010, Drama, 90 Min.


Mi, 10.11.2010, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Krumme Hunde
D 2008, Krimi, 90 Min.


Do, 11.11.10, 20.15, arte
Lady Chatterley (2)
F 2006, Drama, 100 Min.


Do, 11.11.10, 21.50, arte
Buena Vista Social Club
D 1999, Dokumentarfilm, 101 Min.


Do, 11.11.10, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei: Der Mann auf dem Foto


Fr, 12.11.10, 20.15 Uhr, ORF2
Der Alte: Das ist mein Mord


Fr, 12.11.10, 21.45 Uhr, ARD
Im Angesicht des Verbrechens (Folge 6)
D 2008-2010, Krimi, 50 Min.


Fr, 12.11.10, 22.35 Uhr, ARD
Im Angesicht des Verbrechens (Folge 7)
D 2008-2010, Krimi, 50 Min.


Sa, 13.11.10, 23.25 Uhr, BR
Die fabelhaften Baker Boys
USA 1989, Liebesfilm, 109 Min.


So, 14.11.10, 14.10 Uhr, ZDF
Über den Dächern von Nizza
USA 1955, Krimi, 102 Min.


So, 14.11.10, 20.15 Uhr, 3sat
Schutzlos
D 2009, Sozialdrama, 90 Min.


Mo, 15.11.10, 20.15 Uhr, 3sat
Live is Life  –  Die Spätzünder
D/A 2010, Spielfilm, 90 Min.


Mo, 15.11.10, 20.15 Uhr, SWR
Liebe für Fortgeschrittene
A/D 2009, Spielfilm, 90 Min.


Di, 16.11.10, 13.30 Uhr, SWR
Liebe für Fortgeschrittene
s.o.


Di, 16.11.10, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Leben im Tal des Todes: Death Valley
Dokumentation, 45 Min.


Di 16.11.2010, 23.00 Uhr, WDR
Tatort: Medizinmänner
D 1990, Krimi, 90 Min.


Do, 18.11.10, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei: Vaterliebe


Fr, 19.11.10, 21.45 Uhr, ARD
Im Angesicht des Verbrechens (Folge 8)
D 2008-2010, Krimi, 50 Min.


Fr, 19.11.10, 22.35 Uhr, ARD
Im Angesicht des Verbrechens (Folge 9)
D 2008-2010, Krimi, 50 Min.


So, 21.11.10, 22.05 Uhr, MDR
Polizeiruf 110: Die Tote aus der Saale
D 2005, Krimi, 90 Min.


Mo, 22.11.10, 23.00 Uhr, NDR
Brokeback Mountain
USA 2005, Westernmelodram, 134 Min.


Di, 23.11.10, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Die größten Naturschauspiele: Die größte Jagd
Dokumentation, 45 Min.


Di, 23.11.10, 20.15 Uhr, SWR
Tatort: Tod auf dem Rhein
D 2010, Krimi, 90 Min.


Do, 25.11.10, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei: Tödlicher Irrtum


Fr, 26.11.10, 20.15 Uhr, ORF2
Der Alte: Mörderische Vergangenheit


Sa, 27.11.10, 23.15 Uhr, NDR
Tatort: Taxi nach Leipzig
D 1970, Krimi, 90 Min.


Mo, 29.11.10, 21.00 Uhr, NDR
Tatort: Sonnenfinsternis
D 2005, Krimi, 90 Min.


Di, 30.11.10, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Die größten Naturschauspiele: Die große Wanderung
Dokumentation, 45 Min.



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