10 Jahre Behindertenrechtskonvention – durchwachsene Bilanz
Aus "Gegenwart" wird "Sichtweisen"
Bundesteilhabegesetz unter Protest auf der Zielgeraden
EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit von Webseiten veröffentlicht
Europäisches Projekt bringt inklusive Museen voran
DBSV-Karte: Neue Vergünstigungen beim Kauf von Hörbüchern und Hörspielen
DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis
Mehr Frauen für die Selbsthilfe
BVN-Kleinkunstbühne: "Wenn die Muse zweimal klingelt"
Kabarett und Literatur am Fuß der Burg
Oper mit Live-Audiodeskription
IRIS-Sommerlehrgang für Kinder und Jugendliche
Kurzinfo: Forum – im direkten Austausch
ICE 4 der Deutschen Bahn: Fortschritte bei der Barrierefreiheit
Mentoring-Projekt "TriTeam" sucht Teilnehmer für 2017
Barrierearme Großereignisse: Pilotprojekt sensibilisiert Veranstalter
20 Jahre Botanischer Blindengarten
AURA-HOTELS: Entspannter Urlaub ohne Barrieren
Kurzinfo: Zeitungen lokal hören
DeBeSS – Auf der Suche nach einem Geschenk ...
Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen
DeBeSS – Winterzeit und Sie wollen mal wieder ein gutes Buch hören?
DHV – Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Landeshilfsmittelzentrum Dresden
Spielfilm-Highlights in der Weihnachtszeit
Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription
</nobr>Titelbild:
Eine Ansammlung blinder und sehbehinderter Menschen steht vor dem Berliner
Reichstagsgebäude. Die Menschen halten gelbe Schilder mit schwarzer Schrift in die Höhe:
"Wir sind blind, aber eurer Politik fehlt der Durchblick!" – "Bildung schafft
Teilhabe!" – "Wer ist hier blind – wir oder eure Politik?"
Mehr über die Kundgebung des DBSV anlässlich der Anhörung für das
Bundesteilhabegesetz lesen Sie in "DBSV-Nachrichten", Meldungen:
Bundesteilhabegesetz unter Protest auf der Zielgeraden.
Rückseite:
Beziehungsweise Paare
perle wähle nette kerle
zähle streifen, streife kerle, perle fehlen streifen?
pfeifen kerle? kerle kette nette perle.
kerle zählen perle, retten kette. perle wähle
nette kerle wette, Kerle begreifen?
fette begreifen? rette reifen!
wähle seife, perle bette kerle,
perle zähle schleifen ...
wette kerle reifen!
Bildbeschreibung:
Ein Mann und eine Frau tanzen. Der Mann ist frontal zu sehen und steht regungslos da. Er hat ein fahles Gesicht und ist dunkel gekleidet. Mit der rechten Hand umfasst er die Frau. Die Frau ist von hinten zu sehen, sie trägt einen braunen Bob und ein knielanges, rotes Kleid. Ihren rechten Arm auf die linke Schulter, ihren Kopf auf die rechte Schulter des Mannes gelegt, tanzt sie seitlich versetzt mit einem gewissen Abstand zu ihm. Der Hintergrund ist in nächtliches Blau getaucht (Aquarell).
Eine Reihe der blinden Künstlerin Sabine Tscheschlock
Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.
(0,14 € / Min.)
"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
70. Jahrgang.
Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)
Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org
Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juni/Juli als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.
Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren
DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org
Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September
Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
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Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro
(Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.
Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB), Leipzig
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH
Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.
Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:
"Blickpunkt Auge" (BPA)
Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31 10717
Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de
am 2. Dezember soll das Bundesteilhabegesetz im Bundestag verabschiedet werden, am 16. Dezember folgt die Abstimmung im Bundesrat. Nach dem Fahrplan der Bundesregierung soll das Gesetz zum 1. Januar 2017 in Kraft treten. Wenn die Länder jedoch auf die Bremse treten und den Vermittlungsausschuss anrufen, wird es nicht dazu kommen. Seit Monaten wird das Bundesteilhabegesetz scharf kritisiert – von der Selbsthilfe, von den Sozialverbänden, von Menschenrechtsexperten. Am 7. November, dem Tag der Anhörung im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales, gingen Tausende behinderte Menschen auf die Straße. "Wir sagen Nein", hieß es auf der Kundgebung des DBSV. Über das öffentliche Interesse an der Anhörung haben sich selbst die Ausschussmitglieder gewundert. Dass unter den 20 geladenen Sachverständigen keine Person mit Sinnesbehinderung war, ist beim DBSV auf Unverständnis gestoßen.
Während im Dezember über das Bundesteilhabegesetz entschieden wird, blicken wir auf 10 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) zurück. Das mag Zufall sein, hat aber hohen Symbolwert. Klaus Lachwitz, langjähriger Geschäftsführer der Lebenshilfe, der an den Verhandlungen über das Abkommen in New York mitgewirkt hat, zieht im "Gegenwart"-Interview eine durchwachsene Bilanz. Im Teilhabegesetz vermisst er vor allem die Hinwendung zu mehr Selbstbestimmung, wie die BRK sie vorgibt.
Ein politisch bewegtes Jahr geht zu Ende. Der DBSV hat alle Möglichkeiten der Beteiligung im Gesetzgebungsverfahren genutzt. Nun bleibt abzuwarten, ob sich die Politik noch bewegt und was das Gesetz tatsächlich beinhaltet, über das im Dezember abgestimmt wird.
Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!
Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"
Am 13. Dezember 2006 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Behindertenrechtskonvention (BRK). Damit wurde festgeschrieben, was selbstverständlich ist: Wie für alle Menschen gelten die Menschenrechte ohne Einschränkung auch für Menschen mit Behinderungen. Klaus Lachwitz, damals Geschäftsführer der Lebenshilfe, heute Präsident von Inclusion International, der sich Menschen mit geistiger Behinderung verschrieben hat, versucht zu bewerten, wie sich die BRK bis heute ausgewirkt hat – in Deutschland, aber auch weltweit.
Interview: Irene Klein
Herr Lachwitz, Sie waren vor zehn Jahren bei den Verhandlungen über die BRK bei den Vereinten Nationen in New York dabei. Wie fällt Ihr Urteil heute aus? Haben sich Ihre Hoffnungen auf mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderung erfüllt?
Es kommt auf die Perspektive an. Aus internationaler Sicht ist die Konvention sicher ein Erfolg. Das merkt man daran, dass in mehr als 160 Ländern darüber gesprochen wird, natürlich auf ganz unterschiedliche Weise, je nachdem, ob es sich um Demokratien oder um autoritäre Gesellschaften handelt. Aber die Konvention hat einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt und bestimmte Begriffe wie Inklusion, Partizipation, Diskriminierungsschutz spielen in den politischen Debatten eine viel größere Rolle als vor zehn Jahren. Aus deutscher Perspektive fällt das Urteil möglicherweise anders aus. Wir haben sehr große Erwartungen mit dieser Konvention verknüpft, vor allem mit der Ratifikation, denn im deutschen Recht gilt die Besonderheit, dass die Konvention den gleichen Rang hat wie ein Bundesgesetz. Das wirft die Frage auf, inwieweit die Bundesgesetzgebung die Inhalte der Konvention übernommen hat. Auch da gibt es gute Ansätze. Obwohl wir immer noch sehr viele Sonderschulen haben, wird doch in allen Bundesländern über die inklusive Schule diskutiert, und man drängt darauf, dass die Regelschule zum Normalfall wird. Es gibt aber auch andere Seiten. So steht beispielsweise in Artikel 12 der Konvention, dass grundsätzlich jeder Mensch geschäftsfähig ist. Davon ist Deutschland aber weit entfernt, weil sich die Politik, insbesondere das Justizministerium, bis heute weigert anzuerkennen, dass unser Recht der Geschäftsfähigkeit der BRK angepasst werden muss.
In einem Interview haben Sie gesagt, dass Ihre Mitwirkung an der BRK ein Highlight Ihrer 30-jährigen Tätigkeit für die Lebenshilfe war. Wie kam es dazu, dass Sie dort mitarbeiten konnten?
Als Jurist der Lebenshilfe habe ich von Anfang an auch internationale Aufgaben übernommen. Schon in den 1980er Jahren wurde ich von Inclusion International in ein Komitee für Menschen mit geistiger Behinderung berufen, das sich mit Menschenrechten beschäftigte. So konnte ich mir einen gewissen Namen machen. Das führte dazu, dass mich die damalige Präsidentin von Inclusion International im Jahr 2002 gefragt hat, ob ich bereit wäre, bei der Erarbeitung der BRK mitzuwirken. Die Vereinten Nationen wollten hierfür eine Arbeitsgruppe einsetzen, in der die führenden Weltbehindertenverbände vertreten waren, darunter der Weltblindenverband, der Weltgehörlosenverband und Inclusion International. Ich habe zugesagt, aber ein Problem gesehen: Ich selbst bin nicht behindert. Wenn alle Behindertenverbände nicht behinderte Experten hätten für sich sprechen lassen, wäre das Ziel der aktiven Mitwirkung von behinderten Menschen verfehlt worden. Inclusion International hat deshalb beschlossen, einen Menschen mit einer geistigen Behinderung zu berufen, und ich sollte ihn als Rechtsassistent begleiten. Unser offizieller Repräsentant war Robert Martin aus Neuseeland, der über 15 Jahre in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht war, man kann sagen, verwahrt wurde. Er war einer der ersten Selbstvertreter in Neuseeland. Wir kannten uns recht gut und haben uns die Rollen so aufgeteilt: Robert hat die Lebensbeispiele von Diskriminierung etc. vorgetragen, und ich habe versucht, sie in Rechtssprache zu übersetzen. Das hat wunderbar geklappt. Im Januar 2004 haben wir an der Eröffnungsveranstaltung teilgenommen, an die sich 14-tägige Beratungen anschlossen. Nach meiner Erinnerung waren etwa 400 behinderte Menschen aus aller Welt beteiligt. Wir haben von morgens bis Mitternacht in den Vereinten Nationen gearbeitet, es wurde mit einem riesigen Enthusiasmus verhandelt. Man muss sagen, dass die Diplomaten und Offiziellen, die von den Regierungen entsandt worden waren, wirklich zugehört haben, so dass bereits die ersten Vorschläge in die richtige Richtung zielten.
Seitdem Sie im Ruhestand sind, haben Sie Ihren Schwerpunkt noch stärker auf die internationale Arbeit gelegt. Sie sind gerade als Präsident von Inclusion International wiedergewählt worden. Trotzdem will ich zunächst in Deutschland bleiben. Die Bundesregierung wollte in dieser Legislaturperiode behindertenpolitisch ein großes Rad drehen und hat das Bundesteilhabegesetz angepackt. Was hätten Sie von diesem Gesetzesvorhaben im Sinne der BRK erwartet?
Der internationale Vergleich zeigt, dass wir mit unserem Rehabilitations- und Teilhaberecht, wie es im SGB IX angelegt ist, einen relativ großen Vorsprung haben. In Deutschland gibt es einen Rechtsanspruch auf Eingliederungshilfe, wenn auch nur im untersten Netz der sozialen Sicherung. In vielen anderen Ländern, ich denke an England oder auch an große Teile der Vereinigten Staaten, ist das oft nur eine Ermessensleistung. Als wir die Reform der Eingliederungshilfe diskutierten, haben wir natürlich die Frage gestellt, inwieweit sich das auf die UN-BRK stützen lässt – mit dem Ergebnis, dass die Eingliederungshilfe als Nachteilsausgleich definiert werden muss. Wenn eine Behinderung zu Nachteilen im Vergleich mit nicht behinderten Menschen führt, muss das durch die Eingliederungshilfe ausgeglichen werden. Das war der klassische Ansatz für die Reform, der aber nicht verwirklicht worden ist. Stattdessen entwickelt man die Eingliederungshilfe im Rahmen der Sozialhilfeprinzipien weiter. Ein anderes Beispiel ist das Persönliche Budget. Wenn man davon ausgeht, dass mit der Reform der Eingliederungshilfe Menschenrechte verwirklicht werden sollen, muss man dem behinderten Menschen die Möglichkeit geben, selbst darüber zu entscheiden, in welche Richtung er sich entwickeln möchte. Will er beispielsweise in einer Wohnung leben, kann man ihn nicht auf einen Platz in einer Einrichtung oder einem Wohnheim verweisen und ihn möglicherweise sogar verpflichten, diesen Platz in Anspruch zu nehmen. Man muss die Leistungen auf den Menschen konzentrieren, was mit einem Persönlichen Budget am besten ginge. Natürlich finden Sie diesen Begriff im Bundesteilhabegesetz, in Zukunft soll es auch ein Persönliches Budget für Arbeit geben, aber das sind alles nur Teilleistungen. Von einer klaren Hinwendung zu Selbstbestimmung und direkter Mitbestimmung sind wir im Entwurf des Bundesteilhabegesetzes immer noch weit entfernt.
Im vergangenen Jahr gab es die so genannte Staatenprüfung. Der Menschenrechtsausschuss der UN hat geprüft, inwieweit Deutschland seiner Verpflichtung nachgekommen ist, die BRK umzusetzen. Diese Staatenprüfung ist nicht gerade positiv ausgefallen. Der UN-Ausschuss hat zum Beispiel angemahnt, dass die Privatwirtschaft zu Barrierefreiheit verpflichtet werden muss. Das will die Bundesregierung aber nicht anpacken, es hätte im Rahmen der Novellierung des Behindertengleichstellungsgesetzes passieren können. Kann man sich einfach so über die Empfehlungen des UN-Menschenrechtsausschusses hinwegsetzen?
Das ist ein ganz großes Problem. Warum existiert dieser Ausschuss überhaupt? Weil es keinen UN-Menschenrechtsgerichtshof gibt. Die UN ist bei allen Konventionen dabei stehen geblieben, Kontrollkomitees einzuführen. Das heißt, man ruft Experten zusammen und versucht, sie so auszustatten, dass sie ähnlich wie Richter prüfen können, ob die Konvention in den Staaten, die sie ratifiziert haben, umgesetzt wird. Das einzige Druckmittel besteht darin, dass man einen Staat an den Pranger stellen kann, indem man festhält, an welcher Stelle die Konvention ignoriert wird oder sogar Menschenrechte verletzt werden. Vollstrecken kann die Expertenkommission jedoch nicht. Sie ist darauf angewiesen, dass ihr die Juristen im jeweiligen Land zu Hilfe kommen. Wie ich eingangs schon sagte, hat die BRK in Deutschland den Rang eines Bundesgesetzes. Das eröffnet die Möglichkeit, vor Gericht zu gehen, wenn ein Bundesgesetz und die BRK miteinander kollidieren. Das Problem ist aber die mangelnde Bereitschaft der Mehrheit unserer Richter, sich der BRK progressiv zu öffnen. Sie betrachten die Gesetze immer noch in einer gewissen Rangfolge: Ganz oben steht unser Grundgesetz, dann kommen die Bundesgesetze, und die müssen im Licht der BRK ausgelegt werden. "Im Licht" – das ist ein sehr vager Begriff ...
Von der Politik zur Gesellschaft: Hat sich in unserer Gesellschaft die Einstellung gegenüber behinderten Menschen geändert? Oder ganz kurz gefragt: Sind wir inklusiver geworden?
Der Begriff der Inklusion hat die Politik erreicht. Ich glaube, er ist auch in Kreisen der Gesellschaft angekommen. In Deutschland hat man den Begriff überhaupt nicht verwendet, bevor die BRK diskutiert wurde. Das zeigt, dass der Inhalt der Konvention – wenn auch unterschiedlich – wahrgenommen wird. Auch auf lokaler Ebene habe ich an Diskussionen teilgenommen, in denen deutlich wurde, dass viele Menschen, die zum Beispiel in Gemeinderäten sitzen, von dieser Konvention gehört haben. Oft wird darüber zwar nur ganz allgemein gesprochen, nicht konkret genug. Aber man sollte kein zu negatives Urteil fällen. Eine Gesellschaft braucht Zeit, um sich zu verändern.
Sie haben schon den Vergleich zwischen Deutschland und anderen Ländern angestellt. Gibt es Länder, von denen Deutschland bei der Umsetzung der BRK lernen kann?
Wir müssen uns nicht verstecken, für viele Länder sind wir sogar ein Vorbild. Das mache ich an Artikel 12 deutlich. In vielen Ländern gibt es noch ein veraltetes Vormundschaftssystem, mit Entmündigung, mit totaler Geschäftsunfähigkeit bei einer geistigen oder psychosozialen Behinderung. In Deutschland ist die Vormundschaft bereits im Jahr 1992 durch das Betreuungsgesetz abgeschafft worden. Trotzdem muss auch dieses Gesetz dringend reformiert werden. Auf der anderen Seite gibt es in einigen Ländern Fortschritte, die wir noch nicht erreicht haben. In Kanada zum Beispiel, in den Provinzen New Brunswick und British Columbia, wird die inklusive Schule längst praktiziert. Dass Kinder mit einer Behinderung in die Regelschule aufgenommen werden, ist dort der Regelfall. Man hat sehr gute Erfahrungen damit gemacht, und es gibt Studien, von denen wir lernen können. Dasselbe gilt für den Bereich der unterstützten Beschäftigung. In den Vereinigten Staaten, in Kanada, auch in Teilen Englands versucht man, behinderte Menschen am freien Arbeitsmarkt zu beschäftigen und entsprechende Hilfen zu verankern. In Deutschland dagegen gibt es immer noch sehr viele Werkstätten für behinderte Menschen. Ich habe sogar den Eindruck, dass sich das verfestigt hat und dass sich die Zahl der schwerbehinderten Menschen, die am freien Arbeitsmarkt tätig sind, nur sehr langsam weiterentwickelt. Da sind uns andere Länder voraus.
Kann es sein, dass Industrieländer im Vergleich zu Entwicklungsländern weniger aktiv sind bei der Umsetzung der BRK? Oder anders: Sind die Voraussetzungen für eine gleichberechtigte Teilhabe in Entwicklungsländern sogar besser, weil man dort von Grund auf vom Menschenrechtsgedanken ausgehen kann?
Verallgemeinern würde ich das nicht, aber in der Tendenz kann man das so sehen. Dänemark, Schweden und Norwegen waren jahrzehntelang unsere Vorbilder. Dort ist das so genannte Normalisierungsprinzip entwickelt worden, das grundlegend ist für die UN-BRK, also der Gedanke, dass ein Mensch mit Behinderung so normal wie möglich mitten in der Gesellschaft leben soll. Heute entwickeln sich diese Länder nur langsam weiter, wirkliche Reformideen kommen kaum noch aus Skandinavien. Umgekehrt gibt es gerade in Afrika einige Staaten, die sich sehr darum bemühen, den Gedanken der Inklusion und Partizipation aufzugreifen. In Kenia organisieren sich Menschen mit Behinderung viel besser, als das früher der Fall war. In Nairobi fordern Eltern behinderter Kinder eine inklusive Beschulung. Nachdem Kinder mit einer geistigen Behinderung in Kenia oft überhaupt keine schulische Bildung erhalten haben, wie übrigens noch in vielen Teilen der Welt, soll nun die Errichtung von Sonderschulen übersprungen werden. In anderen Ländern ignoriert man allerdings immer noch Menschen mit Behinderung. Ich habe kürzlich einen Juristen aus Gabun kennengelernt, der berichtet hat, dass Behinderungen in seinem Land nach wie vor tabuisiert werden. Behinderte Menschen werden versteckt oder sind völlig auf die Hilfe ihrer Familie angewiesen. Es gibt keine Gesetzgebung für sie. Damit steht dieses Land leider nicht allein.
Würden Sie sagen, dass die Selbsthilfebewegung durch die BRK stärker geworden ist?
In Deutschland ist die Behindertenbewegung recht stark, die einzelnen Behindertengruppen sind sehr aktiv. Aber wenn Sie das Bundesteilhabegesetz noch einmal als Beispiel nehmen: Da ist sehr viel Kritik geäußert worden. Nur inwieweit wird das von der Gesellschaft und von der Politik wahrgenommen? Wir haben noch viele Hindernisse zu überwinden, was den Zugang zur Berichterstattung in den Medien anbelangt. Dass die Tagesschau berichtet oder dass sich eine Talkshow dem Thema Behindertenpolitik widmet, ist die große Ausnahme. Das zeigt, dass sich die Behindertenbewegung immer noch zu sehr auf dem eigenen Teller bewegt. Man ist solidarisch untereinander, man spricht sich ab und veröffentlicht gemeinsame Stellungnahmen, aber man erreicht nach wie vor überwiegend nur die, die ohnehin Interesse an behinderten Menschen haben. Wir haben den Deutschen Behindertenrat, wir haben die Fachverbände für Menschen mit Behinderung, da wird viel geleistet, aber es gibt keine feste Struktur, mit der man beharrlich über die Jahre arbeiten und die Politik nachhaltig beeinflussen kann. Der Behindertenrat ist ein loser Zusammenschluss, die Federführung wechselt jedes Jahr zwischen den Behindertenverbänden. Das hat Vorteile, aber es müssen sich immer wieder andere Menschen in die aktuellen Themen einarbeiten. Da passiert einfach zu wenig, Behindertenorganisationen in anderen Ländern sind aktiver und effektiver.
Als Präsident von Inclusion International arbeiten Sie viel mit anderen Behindertengruppen zusammen. Welche Erfahrungen sammeln Sie dabei?
Die unterschiedlichen internationalen Behindertengruppen arbeiten in verschiedenen Gremien intensiv zusammen, beispielsweise in der International Disability Alliance. Das ist der Dachverband aller führenden Weltverbände für Menschen mit Behinderungen. Und dort spielen zum Beispiel blinde Menschen eine große Rolle. Die beiden letzten Vorsitzenden Yannis Vardakastanis, der Präsident des European Disability Forum, und Maryanne Diamond, die frühere Präsidentin der World Blind Union, haben Initiativen ergriffen und Diskussionen geführt, die bemerkenswert waren. Das sind beides Personen, die über ein überragendes Gedächtnis verfügen und in den Diskussionen immer einen Schritt voraus sind. Sie sind auch in den Gremien der Vereinten Nationen gefragt und werden regelmäßig eingeladen. So findet einmal im Jahr die so genannte Weltstaatenkonferenz in New York statt. Alle Regierungen, die die Konvention ratifiziert haben, werden eingeladen, um die Fortschritte bei der Umsetzung zu diskutieren. Da sind Menschen mit Behinderungen zwar nur Gäste, aber es ist selbstverständlich, dass sie so genannte Side Events, also Nebenveranstaltungen, organisieren. Und da spielen gerade blinde und sehbehinderte Menschen eine große und sehr aktive Rolle. Von ihnen lerne ich sehr viel.
Dazu ein Bild: Hat an der UN-Behindertenrechtskonvention mitgewirkt: Klaus Lachwitz
Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.
Das Verbandsmagazin des DBSV ändert seinen Namen und erscheint ab März in neuer Gestaltung.
Die "Gegenwart" hat in den vergangenen Jahren große Veränderungen erfahren. Sie hat ihr journalistisches Profil gefunden und bedient die vielen Ansprüche, die an eine Verbandszeitschrift gestellt werden. Sie informiert über die Aktivitäten des DBSV, setzt eigene Themen, bietet Service und dient ihren Lesern als Forum des Austauschs.
Mit ihren drei Erscheinungsformaten – DAISY, Braille und Print – ist die "Gegenwart" ein Beispiel für Barrierefreiheit. Und dennoch verschenkt sie Potenzial. Die Schwarzschriftausgabe erhält zwar gute Noten, wenn sie von Betroffenen im Hinblick auf ihre sehbehindertengerechte Gestaltung beurteilt wird. Optisch – das lässt sich unabhängig von Geschmacksurteilen sagen – ist sie aber unattraktiv. Die Seiten sind eng bis in alle Ecken bedruckt, das Erscheinungsbild ist grau, gleichförmig, spannungslos.
Das soll sich nun ändern. Zum 1. März 2017 erscheint die "Gegenwart" in einem komplett überarbeiteten Design. Im Rahmen des Projekts "Inklusives Design", das von der Aktion Mensch gefördert wird, ist das neue Layout als Umsetzungsbeispiel der erarbeiteten Leitlinien entwickelt worden. Der Anspruch: Funktionalität und Ästhetik sollen miteinander in Einklang gebracht werden. Das heißt, dass es bei allen Ansprüchen an die Gestaltung keine Abstriche bei der Sehbehindertengerechtigkeit geben darf. Um diesen Spagat zu schaffen, hat der DBSV mit Vertretern der häufigsten Augenerkrankungen auf der einen Seite und Kommunikationsdesignern auf der anderen Seite zusammengearbeitet.
Um den Neuanfang der "Gegenwart" zu unterstreichen, wechselt das DBSV-Verbandsmagazin auch seinen Namen. Trotz seiner 70-jährigen Tradition hat der Name "Gegenwart" deutliche Schwächen. Ein Kritikpunkt, der immer wieder genannt wird: Der Name stellt keinen inhaltlichen Bezug zum Thema der Zeitschrift her, was eine gewisse Beliebigkeit zur Folge hat. Nach einem intensiven Namensfindungsprozess, der von einer Markenexpertin begleitet wurde, ist die Wahl des Präsidiums auf "Sichtweisen" gefallen. Ein Name, der vor allem deshalb überzeugt hat, weil er das pluralistische Selbstverständnis des Verbandes widerspiegelt.
Wie die Schwarzschriftausgabe der "Sichtweisen" künftig aussehen wird, soll hier noch nicht verraten werden. Nur so viel: Sie wird nicht mehr schwarz-weiß, sondern farbig sein, und ihr Seitenumfang wird sich etwa um die Hälfte erhöhen. Nicht um die Inhalte zu erweitern, sondern um für den gleichen Inhalt mehr Raum zu haben, den es für eine grafisch attraktive Gestaltung braucht. Die Mehrkosten für den Druck werden aufgefangen, indem das Magazin künftig nur noch zehnmal statt elfmal pro Jahr erscheinen wird. Dies umfasst auch die Formate Braille und DAISY, also DBSV-Inform. Ab 2017 wird es also zwei Doppelausgaben geben – im Januar / Februar und im Juli / August.
Wie die "Gegenwart" sollen auch die "Sichtweisen" ein Beispiel für Barrierefreiheit sein, allerdings im inklusiven Sinne: Barrierefreiheit soll Lösungen für behinderte Menschen schaffen, darf nicht behinderte Menschen aber nicht ausschließen. In seiner attraktiven Aufmachung soll das Verbandsmagazin den Weg in die sehende Welt finden. Und sein ganzes Potenzial ausspielen, um auch Augenpatienten einen Einblick in die Themen des DBSV zu geben und in der Öffentlichkeit Interesse zu wecken.
Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"
künftig
"Sichtweisen"
"Wir sagen Nein!": Laut und vernehmlich war der Sprechchor von 300 Demonstranten gegen das Bundesteilhabegesetz vor dem Reichstagsgebäude zu hören. Anlässlich der Anhörung im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales am 7. November hatte der DBSV zu einer Kundgebung nach Berlin eingeladen.
Die Redner des DBSV und seiner Partnerverbände DVBS und Pro Retina stellten die Forderungen der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe dar: Die Blindenhilfe darf nicht auf dem Abstellgleis landen. Sehbehinderte Menschen dürfen nicht von der Eingliederungshilfe ausgeschlossen werden. Behinderte Menschen müssen gleichberechtigte Bildungschancen haben. Für die unabhängige Teilhabeberatung müssen Know-how-Zentren für Menschen mit Sinnesbehinderung eingerichtet werden. Pflegeleistungen und Eingliederungshilfe dürfen nicht miteinander konkurrieren. Taubblinde Menschen brauchen das Merkzeichen "Tbl".
Katrin Werner und Corinna Rüffer, die behindertenpolitischen Sprecherinnen von Die Linke und Bündnis 90 / Die Grünen, sprachen dem Verband ihre Solidarität aus. Aus dem Regierungslager stellte sich Kerstin Griese (SPD), Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Soziales, den Demonstranten. Sie versicherte zwar, die Kritikpunkte des DBSV im Ausschuss zu diskutieren, blieb in ihrem kurzen Statement aber unverbindlich. Immerhin kündigte sie an, mit dem Bundesfinanzminister noch einmal über das Budget für das Bundesteilhabegesetz zu verhandeln.
Dass blinde und sehbehinderte Menschen sich der Unterstützung anderer Behindertengruppen sicher sein können, machten weitere Redner deutlich: Helmut Vogel, Präsident des Deutschen Gehörlosen-Bundes, Horst Frehe, Sprecher des Forums behinderter Juristinnen und Juristen, und Dr. Sigrid Arnade, Geschäftsführerin der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben (ISL) und Mitglied im Sprecherrat des Deutschen Behindertenrats. Raúl Krauthausen warnte davor, sich von der Politik spalten zu lassen. "Das Bundesteilhabegesetz kann uns nur zusammenschweißen", betonte der Inklusions-Aktivist zum Abschluss der Kundgebung.
Das Bundesteilhabegesetz soll Anfang Dezember im Bundestag verabschiedet werden. Die Abstimmung im Bundesrat findet voraussichtlich Mitte Dezember statt. Stimmen beide Kammern zu, tritt das Gesetz zum 1. Januar 2017 in Kraft.
Dazu ein Bild: Schilderwald: Blinde und sehbehinderte Menschen demonstrieren in Berlin für mehr Teilhabe durch das Bundesteilhabegesetz
Das Europäische Parlament hat am 26. Oktober die Richtlinie über den barrierefreien Zugang zu Webseiten und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen in zweiter Lesung verabschiedet. Diese Richtlinie sieht vor, dass alle öffentlichen Institutionen wie die öffentliche Verwaltung, Gerichte, Finanzämter, öffentliche Bibliotheken, Universitäten und Institutionen des Gesundheitswesens ihre Internetseiten barrierefrei gestalten müssen. Als besonderer Verhandlungserfolg der Europäischen Blindenunion (EBU) ist zu werten, dass Smartphone-Apps in den Geltungsbereich der Richtlinie aufgenommen wurden. Alle öffentlichen Stellen, die Apps zur Verbreitung ihrer Inhalte verwenden, müssen diese vollumfänglich barrierefrei gestalten.
Die Verhandlungen zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat der Europäischen Union über die inhaltliche Ausgestaltung der Richtlinie haben sich über drei Jahre hingezogen. Durch intensive Lobbyarbeit ist es der EBU und dem DBSV gelungen, EU-Abgeordnete für die Belange blinder und sehbehinderter Menschen zu sensibilisieren. Nach Inkrafttreten der Richtlinie haben die EU-Mitgliedstaaten 21 Monate lang Zeit, die Bestimmungen in nationales Recht zu überführen.
"Die Richtlinie ist ein deutliches Signal für mehr Barrierefreiheit im Internet", sagt Jessica Schröder, DBSV-Referentin für internationale Zusammenarbeit. "Besonders hervorzuheben ist die Berücksichtigung von Apps, die hoffentlich Schule macht. Der nächste Schritt muss nun sein, auch private Anbieter auf gesetzlicher Ebene zu Barrierefreiheit zu verpflichten."
Kunstwerke für blinde und sehbehinderte Menschen mit Hilfe von 3D-Technologien besser zugänglich zu machen, war das Ziel des zweijährigen Projekts AMBAVis, gefördert aus dem ERASMUS-Plus-Programm der Europäischen Union. Am Beispiel eines Gemäldes und eines ägyptischen Sarkophags wurden verschiedene Techniken für die Herstellung taktiler Kopien entwickelt. An dem Projekt beteiligt waren Partner aus Großbritannien, Österreich, der Slowakei und Deutschland, darunter der DBSV.
Um einen mehr als 2.500 Jahre alten Katzensarkophag aus dem Manchester Museum nachzubilden, wurde dieser dreidimensional gescannt. Die digitale Datei wurde genutzt, um das Objekt aus einem holzartigen Material computergesteuert auszufräsen. Bei einem zweidimensionalen Kunstwerk muss zunächst inhaltlich geklärt werden, wie das Gemälde als Relief wiedergegeben werden soll, welche Elemente berücksichtigt und welche weggelassen werden. Unter Verwendung einer 3D-Software wird der Scan entsprechend bearbeitet. So entstand im Rahmen des Projekts ein Tastrelief des Gemäldes "Der Kuss" von Gustav Klimt aus der Galerie Belvedere in Wien.
Die Repliken des Katzensarkophags und des Jugendstil-Gemäldes wurden zusätzlich mit Audiodateien ausgestattet, die Informationen über das jeweilige Objekt enthalten. Sie werden wiedergegeben, wenn unsichtbare Sensoren am Objekt berührt bzw. bestimmte Gesten des Betrachters per Kamera entsprechend analysiert werden.
Das Projekt AMBAVis hat wichtige Impulse gegeben, um die Herstellung taktiler Repliken von Kunstwerken zu vereinfachen. In einem Anschlussprojekt soll die Idee eines Reliefdruckers weiterentwickelt werden. Das Ziel ist, eingescannte Bilder innerhalb von Minuten mit Hilfe von mehreren Tausend Stiften als Relief auf einem Display wiederzugeben.
Dazu ein Bild: Über die Fingerspitzen erfahrbar: "Der Kuss" von Gustav Klimt
Für Inhaber der DBSV-Karte bietet AUDIAMO ab sofort einen Rabatt von 10 Prozent auf alle Hörbücher und Hörspiele aus seinem Sortiment. Der Online-Shop ist unter www.audiamo.de zu finden und vertreibt 40.000 Titel auf CD und fast ebenso viele Titel als Download. Unter der Telefonnummer 0 30 / 23 49 69 84 erhalten Mitglieder der DBSV-Landesvereine persönliche Beratung. Bestellungen sind telefonisch oder über die Seite www.audiamo.de/dbsv möglich. Ab einem Bestellwert von 35 Euro ist der Versand kostenfrei.
Da die Gründerin von AUDIAMO selbst blind ist, legt das Unternehmen besonderen Wert auf Barrierefreiheit. Die Webseite des Shops ist für blinde und sehbehinderte Menschen problemlos nutzbar, von der Anmeldung über die Suchfunktionen bis zum Warenkorb.
Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:
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DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte
Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:
Die Frauenquote ist umstritten, seit es sie gibt. Kann man die Gleichstellung von Männern und Frauen erzwingen? Kommt es nicht auf den Umgang miteinander an, auf Offenheit und Wertschätzung? Statt auf das Auszählen von Posten und Ämtern? Eine Expertin für Genderfragen berichtet aus ihrer Forschung und gibt Anstöße, wie sich weibliche Potenziale besser nutzen lassen. Diesen externen Blick ergänzt die Frauenbeauftragte des DBSV um ihre persönlichen Erfahrungen und erklärt, wie sie daraus ihr Verständnis von Frauenarbeit entwickelt hat.
Wie sieht es im DBSV mit der Chancengleichheit zwischen Mann und Frau aus? Wie beteiligen sich Frauen an der Vereinsarbeit? Wie kann ihr Potenzial besser genutzt werden? Mit diesen Fragen hat sich der DBSV-Verwaltungsrat in seiner letzten Sitzung am 7. und 8. Oktober in Saarbrücken befasst. Als Expertin war Professor Dr. Ingelore Welpe zu Gast, die ihr Wissen nun mit den "Gegenwart"-Lesern teilt.
Das Thema "Frauen und Leitungspositionen" beschäftigt unsere Gesellschaft, ob in der Wirtschaft, Wissenschaft, Politik oder in Non-Profit-Organisationen wie der Selbsthilfe. Obwohl wir uns politisch zu Chancengleichheit und Vielfalt verpflichtet haben, bestehen in der Praxis noch erhebliche Defizite. Die Potenziale von Frauen werden nicht angemessen erkannt und genutzt. Nach den großen politischen Diskussionen steht nun die Umsetzung der Chancengleichheit und der Teilhabe von Frauen auf der Agenda.
Die Frauenfrage ist ein wesentlicher Treiber für Veränderungen, denn die Gesellschaft modernisiert sich mit Blick auf die Frauen und ihre Potenziale. Organisationskulturen werden hinterfragt, Leitungs- und Führungskonzepte verändert. Konzepte wie Chancengleichheit, ehrenamtliches Engagement und Vielfalt ermöglichen Organisationen mehr Effektivität und der Selbsthilfe Weiterentwicklung und zielgruppenspezifische Attraktivität.
Neben der medizinischen und psychosozialen Versorgung ist die Selbsthilfe als dritte Säule der Gesundheitsversorgung ein Erfolgsmodell. Betroffene engagieren sich in der Selbsthilfe, weil sie über wertvolle, einzigartige Ressourcen verfügt und daraus Mehrwerte schafft. So verhilft der DBSV seinen Mitgliedern beispielsweise zu
All dies geschieht zu großen Teilen ehrenamtlich, unbürokratisch, uneigennützig und offen für alle Betroffenen. Das Selbsthilfemodell passt sehr gut zur emanzipierten Informationsgesellschaft, die sich in sozialen Netzwerken zur modernen Beratungsgesellschaft weiterentwickelt. Damit ist die Selbsthilfe auf der Höhe der Zeit.
Zur Erfolgssicherung und -steigerung einer jeden Organisation gehört es, regelmäßig die internen Strukturen zu überprüfen. Dies ist umso effektiver, je konsequenter alle Potenziale und Ressourcen genutzt werden, also selbstverständlich auch die der Frauen.
Als erster Schritt ist es wichtig, zu einer realistischen Selbsteinschätzung zu gelangen und in diesem Zusammenhang die eigene Organisationskultur zu analysieren. Von der Genderforschung wird die Qualität der Organisationskultur als wesentliche Voraussetzung benannt, um die Beteiligung von Frauen an Leitungspositionen zu befördern, erschweren oder verhindern. Dabei wird zwischen vier Kulturen unterschieden:
Seit einiger Zeit geht es bei der Personalauswahl und Besetzung von Leitungspositionen verstärkt um Talente und Potenziale, die Organisationen brauchen oder fördern wollen, um zu besseren Problemlösungen und zu mehr Attraktivität zu gelangen. Ein starkes Argument in den Diskussionen um mehr Frauen sind die so genannten "Genderpotenziale". Darunter versteht man besonders ausgeprägte Leistungspotenziale von Frauen (bzw. Männern), die zu Verhaltens- und Eignungsunterschieden führen. Es geht nicht um biologische Unterschiede, sondern um kognitive, motivationale und kommunikative Potenziale, die aufgrund der geschlechtstypischen Sozialisation eher bei Frauen als bei Männern anzutreffen sind:
Selbsthilfeorganisationen leben sehr stark von diesen Potenzialen, weil nur auf dieser Grundlage ihre große freiwillige Gemeinschaftsleistung möglich ist. Je technologischer sich unsere Kultur entwickelt, je mehr Offenheit und Schnelllebigkeit die sozialen Medien mit sich bringen, je unpersönlicher und individualistischer wir werden, umso mehr haben wir Bedarf nach emotionaler Bindung und emotionalem Austausch, suchen Vertrautheit und Zugehörigkeit, schätzen Empathie, Vertrauen und Solidarität. Die Selbsthilfe bietet all dies umso mehr, wenn ihre weiblichen Mitglieder diese Potenziale zur Verfügung stellen.
Unter welchen Voraussetzungen interessieren sich Frauen für Leitungsfunktionen? Diese Frage beschäftigt viele Organisationen. In der Selbsthilfe ist die Ausgangslage gut, weil Frauen mit 72 Prozent der Mitglieder signifikant stärker vertreten sind als Männer. Der Pool ist groß, aber er wird nicht ausgeschöpft. Organisationen errichten bewusst oder unbewusst Barrieren, die Frauen davon abhalten, sich zu engagieren. Empirisch belegt sind folgende Tendenzen:
Darüber hinaus gibt es weitere Faktoren, die Potenzialträgerinnen an der Übernahme von Leitungsaufgaben hindern. Berufstätigkeit, Familienarbeit, soziales Engagement sind zu 80 Prozent Frauensache und konkurrieren nicht selten mit der Übernahme von Verantwortung in Vereinen.
In den Landesvereinen des DBSV sind 39 Prozent der Vorsitzenden Frauen. Das ist ein gutes Ergebnis. Der Frauenanteil in den Vorständen schwankt jedoch zwischen 11 und 60 Prozent. Es lohnt sich, diese Unterschiede zu analysieren, um hemmende Strukturen zu identifizieren und Strategien zur Frauenförderung zu entwickeln.
Wenn der DBSV die Potenziale weiblicher Mitglieder mehr nutzen möchte als bisher, muss der Verband zunächst begründen, warum dieser Bedarf besteht und was mit mehr Frauen in der Leitung erreicht werden soll. Die verbandspolitische Willensbildung ist eine Aufgabe der Verbandsspitze, ebenso die Entwicklung eines frauenpolitischen Plans mit konkreten Zielen und einem Maßnahmenpaket, das das Thema präsent hält und die Nachhaltigkeit fördert. Damit kann ein verbandspolitisches Signal für mehr Frauen gesetzt werden.
Um Veränderungsprozesse strategisch zu gestalten und zu lenken, müssen Ressourcen bereitgestellt werden – Geld, Know-how, Zeit. Die Möglichkeiten, Fördermittel für Genderprojekte einzuwerben, stehen nicht schlecht, da Chancengleichheit ein gesellschaftspolitisches Querschnittsziel ist. Aufbauen lässt sich auch auf einer Vielzahl von Angeboten zur Förderung weiblicher Potenziale, sei es im Bereich Beratung, Schulung / Qualifizierung oder Mentoring / Netzwerke.
Intern kann die Verbandskommunikation einen Beitrag leisten, um Frauen zu mehr Engagement und Verantwortung zu ermutigen. Geschichten von erfolgreichen Frauen können Lust auf Leitung machen. Eher sachlich orientiert, kann über Erkenntnisse aus laufenden Projekten berichtet werden, um auf allen Ebenen Anregungen für erste Schritte der Veränderung zu geben.
Der DBSV hat mehr weibliche als männliche Mitglieder. Es gibt also genug Frauenpotenzial für kommunikative Problemlösungen, für mehr Attraktivität nach innen und außen, für einen moderneren Arbeitsstil in den Vereinen, Gremien und Ausschüssen. Nun ist es an den Leitungskräften des DBSV, Ideen zu Maßnahmen zu machen, um Chancengleichheit, Potenzialvielfalt und kollegiale Leitungsstrukturen zu befördern.
Prof. Dr. Ingelore Welpe, Psychologin und Anthropologin, ist Expertin für Gender und interkulturelles Diversity Management, lehrt an der Fachhochschule Kiel und berät international tätige Wirtschaftsunternehmen.
Dazu zwei Bilder:
Seit 2015 ist Margit Giegerich Frauenbeauftragte des DBSV. Wie sie zu diesem Amt gekommen ist und wie sie es versteht, erklärt sie in der "Gegenwart".
Frauenarbeit – mit diesem Begriff fremdle ich bis heute ein wenig. Was ist damit gemeint? Haben wir nicht längst die Gleichstellung von Mann und Frau erreicht? Warum brauchen wir Frauenarbeit, aber keine Männerarbeit? Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich dem Thema genähert habe, bis ich erkannt habe, dass gerade behinderte Frauen spezieller Angebote bedürfen.
Seit 1998 bin ich im Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) als ehrenamtliche Beraterin für sehbehinderte und blinde Menschen unterwegs. Dabei wird mir immer wieder klar, wie unterschiedlich die Verhaltensweisen von Männern und Frauen sind. Viele Männer, die erblinden, werden von ihren sehenden Frauen begleitet und unterstützt. Umgekehrt funktioniert es sehr viel seltener, oft müssen Frauen mit ihrer neuen Situation allein zurechtkommen. Auch jüngere Frauen müssen sich häufig allein durchschlagen. Job, Familie, Haushalt – das ist ohnehin schon viel, für Frauen mit Seheinschränkung wird es schnell zu viel. Wenn dann noch hinzukommt, dass das familiäre Umfeld Selbstzweifel sät, wird es ganz schwierig.
So ging es auch mir. Bis zu meiner Erblindung habe ich versucht, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Ich hatte Mann und zwei Kinder und arbeitete als kaufmännische Angestellte in einem mittelständischen Sanitär- und Heizungsbetrieb. Als ich mein Sehvermögen vor mehr als 20 Jahren nahezu vollständig verlor, musste ich den Job aufgeben. Wenigstens für die Familie wollte ich da sein, lernte Punktschrift, machte ein Training in Orientierung und Mobilität und hatte irgendwann auch den Haushalt wieder im Griff. Natürlich brauchte ich in vielen Bereichen Unterstützung, was mich in eine Abhängigkeit brachte, an der meine Ehe schließlich zerbrach.
Heute lebe ich allein und bin sehr selbstständig. Ich probiere immer wieder Neues aus und stelle fest, dass deutlich mehr geht, als man denkt. Aber ich muss nicht alles können, sondern nehme auch Hilfe an. Auf die richtige Einstellung kommt es an und auf das nötige Selbstvertrauen. Doch daran mangelt es gerade Frauen. Als ich das begriffen hatte, wusste ich, dass die Frauenarbeit doch etwas für mich ist. Seit 2008 teile ich mir das Frauenreferat des BBSB mit einer Kollegin. Im Januar 2015 wurde ich zusätzlich Frauenbeauftragte des DBSV – ein Amt, das Helga Neumann 20 Jahre lang innehatte.
Ich möchte nicht in die Kaffeekränzchen-Schublade gesteckt werden. Es geht mir darum, blinde und sehbehinderte Frauen zu stärken, damit sie ein selbstbestimmtes Leben führen können und sich im besten Fall in der Selbsthilfe engagieren. Die großen Seminare, die ich als Frauenbeauftragte organisiere und leite, verstehe ich deshalb vor allem als Möglichkeit zur Fortbildung. Motivation und Kommunikation, Präsentation, Teamarbeit und Konfliktlösung – das sind zentrale Themen. Wie die Referentinnen die Ressourcen und Potenziale der Teilnehmerinnen in den Mittelpunkt stellen, beeindruckt mich jedes Mal aufs Neue.
Frauen haben einfach andere Stärken als Männer. Sie sind empathisch, vernetzen sich gut und gerne, suchen im Team nach gemeinsamen Lösungen. Das klingt klischeehaft, entspricht trotz aller Ausnahmen aber immer noch meinen Beobachtungen. Es geht mir nicht darum, die unterschiedlichen Qualitäten von Männern und Frauen zu bewerten. Solange unsere Gesellschaft aber von maskulinen Strukturen geprägt ist, bleiben Frauen eher in der zweiten Reihe – mit der Folge, dass Potenziale verschenkt werden. Was ich mir wünsche, ist mehr Wertschätzung zwischen Männern und Frauen, mehr Offenheit für unterschiedliche Herangehensweisen, ein konstruktives Miteinander, von dem alle Seiten profitieren.
Und wie sieht es mit Mode, Wellness und Kochen aus? Aber ja, auch diese Themen spielen in der Frauenarbeit des DBSV eine Rolle. Aber sind das wirklich nur Frauenthemen? Ich finde Nein. Deshalb biete ich seit einiger Zeit Haushaltskurse für Männer an, die gut angenommen werden. Und bringe umgekehrt auch Frauen das Heimwerken nahe – nach dem Motto: "Selbst ist die Frau".
Margit Giegerich (58) ist DBSV-Frauenbeauftragte und lebt in Obernburg am Main.
Kontakt:
Tel.: 0 60 22 / 2 63 48 63
E-Mail:
m.giegerich@dbsv.org
Dazu ein Bild: Auf die Einstellung kommt es an: DBSV-Frauenbeauftragte Margit Giegerich kennt die Probleme von Frauen mit Seheinschränkung
Brodowy und Kirchberg – Ein Doppelsolo im
Kabarettduett
15.12.2016, 19 Uhr
Hannover, Blinden- und
Sehbehindertenverband Niedersachsen, Kühnsstr.18
Mehr Infos bei
Werner Schlager
Tel.: 01 51 / 15 54 03
61
E-Mail:
kulturbeauftragter@blindenverband.org
Krimitage mit Hörspielworkshop
1.-5.2.2017
AURA-Hotel
Timmendorfer Strand
Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 45 03 / 60
02-0
E-Mail:
info@aura-timmendorf.de
AURA-Pension "Villa Rochsburg" (Sachsen)
Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 03 73 83 / 8 38
00
E-Mail:
villa@bsv-sachsen.de
Theater Bielefeld
Mehr Infos und Karten bei der
Theaterkasse
Tel.: 05
21 / 51 54 54
E-Mail:
abobuero@theater-bielefeld.de
Lebenspraktische Fähigkeiten oder Orientierung und Mobilität
im Einzelunterricht
30.7.-12.8.2017
Hermannsburg bei Celle,
Evangelisches Bildungszentrum
Mehr Infos beim
IRIS-Institut
Tel.: 0 40 / 2 29 30
26
E-Mail:
info@iris-hamburg.de
Ein Qualifizierungsangebot für ehren- und hauptamtlich tätige Mitarbeiter der DBSV-Landesvereine, die blinde und sehbehinderte Menschen beraten. Der DBSV bietet einerseits die klassische Qualifizierung mit zwei aufeinander aufbauenden Seminaren an. Alternativ gibt es eine kombinierte Qualifizierung aus Online-Kursen (www.lernen.dbsv.org) und zwei kürzeren Präsenzseminaren.
Termine für klassische Lerner
Zell am Main (Nähe Würzburg)
Kloster Oberzell,
Haus Klara
Termine für Online-Lerner (Anmeldung bis 15.2.)
Würzburg, Burkardushaus
Anmeldung bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53
87-281
E-Mail:
t.resa@dbsv.org
Mehr Infos zu den Online-Kursen bei
Carolin Mischke
Tel.: 0 30 / 28 53 87-163
E-Mail:
c.mischke@dbsv.org
Auf der Berliner Erotikmesse "Venus" gab es zum 20-jährigen Bestehen ein ganz besonderes erstes Mal: Während der Woche des Sehens, am Welttag des Sehens, dem 13. Oktober, fand eine Führung für blinde und sehbehinderte Menschen statt. Initiator Hans Peter Sperber berichtet.
Schon vor meiner Erblindung vor zwei Jahren war ich öfter auf der Erotikmesse "Venus". Nun war es mir ein Bedürfnis, anderen blinden und sehbehinderten Menschen die Welt der Erotik erfahrbar zu machen. So kontaktierte ich den Messeveranstalter und den Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin (ABSV) und mein Wunsch wurde erhört: Gemeinsam veranstalteten ABSV und "Venus" zwei kostenlose Sonderführungen über die Messe.
Die Hamburger Travestiekünstlerin Ella Mortadella moderierte die Führungen durch die Welt der Erotik und des Sexes mit viel Witz und Charme. Der erste Stopp war ein Stand für Dildos und Vibratoren. Die zahlreichen Modelle, die mit Reizstrom betrieben werden, unterschieden sich in Größe, Form und Farbe. Es gab welche mit Noppen, glatte und geriffelte. In der Hand testeten wir die Modelle und durch die Regulierung des Stroms wurden verschiedene Gefühle erzeugt. Eine Teilnehmerin meinte, man könne die Vibratoren sicher auch gut bei Rückenschmerzen einsetzen.
Sehr interessant fand ich die Dildos aus Holz. Uns wurden die Arbeitsschritte erklärt und wir konnten Modelle in den verschiedenen Arbeitsstadien erfühlen, zuerst ein rundliches, raues Stück Holz, dann ein Stück, das gedrechselt war, und zuletzt einen fertigen, mit Strom betriebenen Vibrator. Sie fühlten sich etwas warm an und das Vibrationsgefühl war anders als bei Silikonvibratoren. Hier war die Vibration eher vorne, während bei den Kunststoffmodellen das ganze Gerät vibrierte. Die Holzspielzeuge sind mit Lack überzogen, damit sie nicht splittern – technisch betrachtet, sind sie eine gedrechselte Meisterleistung. Auch Dildos in Form von Gemüse wurden präsentiert. Diese werden geschnitzt und sind nicht zum Verzehr geeignet.
An einem anderen Stand wurden uns Sexpuppen gezeigt, die sich fast lebensecht anfühlten. Es gab auch eine männliche Puppe, was die Frauen verzückte. Ein Standbetreuer erklärte, dass die Puppen bis zu 32 Kilo schwer sind und mehrere tausend Euro kosten. Es gebe aber auch billigere.
Bei unserem weiteren Rundgang konnten wir verschiedenste Reizwäsche begutachten und es gab eine Striptease-Show, die mir meine Begleiterin genau beschrieb. Hörbar war eine Lesung aus einem erotischen Hörbuch, eine Sex-Geschichte, die von Julia Pink gelesen wurde. Sie ist Pornostar und schrieb die Story selbst.
Am Ende der Führung besuchten wir den Star-Walk, wo die Stars der Branche Autogramme gaben und für Fotos posierten. Als Initiator der Führung für blinde und sehbehinderte Menschen wurde ich von einigen Journalisten interviewt und mit den Damen fotografiert. Ich genoss die kleinen Shootings in vollen Zügen und ließ mir von meiner Begleitung jede Frau genau beschreiben. Dabei fiel mir auf, dass die meisten Stars blond waren.
Es waren grandiose Stunden für mich auf der "Venus". Nächstes Jahr bin ich wieder dabei. Auch die anderen blinden und sehbehinderten Besucher hatten viel Spaß. Ich freue mich, dass meine Idee so gut ankam, schließlich haben auch wir das Recht, an der Welt der Erotik und des Sexes teilzuhaben.
Hans Peter Sperber (54) betreibt den Blog Sperbys Musikplantage und lebt in Berlin.
Dazu ein Bild: Posieren für die Kamera: Hans Peter Sperber und Erotikstar Lexy Roxx
Wunderbar, ich habe den Weg durch den Park geschafft, ohne mich zu verfranzen. Gleich an der Straße links abbiegen, noch 200 Meter und ich bin pünktlich beim Zahnarzt. Ich halte mich links an der Rasenkante, mein Langstock tickt auf dem Pflaster des Parkweges. Dann beginnt der etwas hellere Klang der Gehwegplatten. Die Kurve nicht ganz eng nehmen, denn da steht gleich ein Stromkasten. Das sollte kein Problem sein, der Gehweg ist hier breit und es ist meist nicht viel los.
Doch plötzlich wird mein Stock energisch gestoppt. Durch die vorbeifahrenden Autos kann ich kein Geräusch ausmachen, das mir einen Hinweis auf die Ursache geben könnte – kein Knirschen, kein Kratzen, keine Stimme. Ich versuche vergeblich, den Stock zurückzuziehen. "Hallo", sage ich, aber niemand antwortet. Was könnte das für ein Hindernis sein, unter dem mein Stock festsitzt? Der Reifen eines geparkten Autos? Oder hält ein Spaßvogel ihn einfach nur fest? Ich unterdrücke diesen unangenehmen Gedanken und versuche es noch einmal etwas lauter: "Hallo, hier muss doch jemand sein!" Von dem Parkweg hinter mir, aus dem ich eben abgebogen bin, ruft eine Frau: "Das ist ein Kind! Sie sind mit einem fahrradfahrenden Kind zusammengestoßen!" "Deswegen kann man doch trotzdem mit mir reden", antworte ich. "Ich sage doch, es ist ein Kind, fünf Jahre alt!", ruft die Frau mir zu. "Sind Sie die Mutter?", frage ich. Sie ist es und bequemt sich endlich, die 15 Meter bis zum Ort des Geschehens zurückzukommen. Jetzt höre ich, dass auch sie mit dem Fahrrad unterwegs ist. Das Kind habe sich sicher erschrocken und deshalb nichts gesagt, meint sie. Aber es sei ja nichts passiert, wir könnten unsere Wege fortsetzen.
Inzwischen habe ich meinen Langstock freibekommen und betastet. "Nein", sage ich und halte ihn ihr entgegen. "Mein Stock ist total verbogen." Wie aus der Pistole geschossen, beginnt sie, mir einen Vortrag darüber zu halten, dass ihr Kind nicht deliktsfähig und sie als Mutter zu keinerlei Ersatz verpflichtet sei. Sollte ich mir einen neuen Langstock kaufen müssen, sei sie aber gut versichert und werde den Vorfall melden.
Ich kann es mir nicht verkneifen, das Wort "Aufsichtspflicht" fallen zu lassen. Wenn sie mit dem Rad auf der Straße fährt und das Kind auf dem Gehweg, dann müsse sie halt ... Das sieht die Mutter völlig anders, denn wegen der geparkten Autos hätte sie ihr Kind nicht im Auge behalten und deshalb nicht warnen können. Sie will mich nun ganz offensichtlich loswerden: "Ich gebe Ihnen meinen Kontakt, schicken Sie mir die Rechnung", sagt sie kurz angebunden und drückt mir einen Papierschnipsel in die Hand. Ich frage mich, ob da wirklich etwas draufsteht oder ob ich gerade veräppelt werde. Ich setze auf Vertrauen – oder ist es Risiko? – und gehe weiter. Auf dem Weg zum Zahnarzt ramme ich mir noch zweimal die Lenker von Fahrrädern in den Bauch, die an einer Hauswand lehnen. Die verbogene Stockspitze hat die Reifen nicht erfasst. Gut, dass ich mir ohnehin vorgenommen hatte, für den Nachhauseweg ein Taxi zu nehmen.
Zuhause schildere ich mein Erlebnis Serena, meiner Begleiterin durch dick und dünn, und gebe ihr den Zettel. Neckisch fragt sie: "Und, wie schätzt du deine Chancen ein?" "Fifty-fifty", sage ich zögernd. Doch tatsächlich: Vorder- und Rückseite sind bedruckt mit den Kontaktdaten der Mutter. Das Kärtchen verrät uns auch ihren Beruf: Rechtsanwältin.
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DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr.19, 10179 Berlin
Die Deutsche Bahn hat im September die vierte Generation des ICE vorgestellt. Am 10. Oktober konnten die Mitglieder der Arbeitsgruppe der DB zur Verbesserung der Barrierefreiheit an einer Begehung des neuen Fernverkehrszuges teilnehmen. Wolfgang Itter, Vertreter des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr (GFUV), war dabei und zieht ein positives Resümee: "Im Vergleich zu seinen Vorgängertypen ist der ICE 4 wesentlich barrierefreier geworden. Damit trägt die Deutsche Bahn ganz nebenbei zur öffentlichen Bewusstseinsbildung bei."
Aus Sicht blinder und sehbehinderter Menschen sind drei Neuerungen besonders hervorzuheben: Die Außentüren werden künftig mit einem Türauffindesignal ausgestattet. Die Wegeleitung im Zug wird verbessert durch visuell und taktil gut wahrnehmbare Markierungen an den Außenrändern der Mittelgänge. Und die Sitzplatznummern werden besser auffindbar durch erhabene Profilschrift und Braille an den Gangseiten der Sitzlehnen.
In einigen Punkten sehen die Experten weiterhin Nachbesserungsbedarf. So fordern sie zum Beispiel, dass die Lautstärke des Türauffindesignals erhöht wird. Auch optisch muss die Auffindbarkeit der Außentüren verbessert werden, indem die Türblätter in ihrer gesamten Fläche farblich deutlich abgesetzt werden von der Außenhaut des Zuges. Auf den Monitoren für Fahrgastinformationen ist bei manchen Angaben die Schrift zu vergrößern und ergänzend die Ausstiegsseite anzuzeigen. Beim taktilen Informationssystem am Eingang jedes Wagens sind die Kontraste zu verbessern. Verbesserungsbedürftig ist auch die Auffindbarkeit der Tür des Behinderten-WC.
Der ICE 4 geht Ende 2017 in den Regelbetrieb. Bis dahin rollen bereits zwei Züge auf der Strecke Hamburg – Hannover – Nürnberg – München, um Bewertungen und Anregungen der Reisenden zu sammeln.
Dazu ein Bild: Profilschrift und Braille helfen im neuen ICE beim Finden des reservierten Sitzplatzes
Die Deutsche Bahn entwickelt derzeit eine Smartphone-App, die Menschen mit Behinderungen das Reisen erleichtern soll. Die neue App "DB Barrierefrei" soll unter anderem Anzeigetafeln auf Bahnsteigen vorlesen, Aufzugstörungen mitteilen oder Reisende auf dem Bahnsteig zur Einstiegstür des Zuges leiten. Im Zug soll sie helfen, den reservierten Sitzplatz zu finden, und bei Bedarf den Kontakt zum Zugpersonal herstellen.
An der Entwicklung der App waren und sind Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen beteiligt. Von der ersten Idee bis zum Prototyp wurden Experten in eigener Sache einbezogen. Nun soll die Beteiligung auf eine breitere Basis gestellt werden. Deshalb sucht die Deutsche Bahn unter anderem blinde und sehbehinderte Smartphone-Nutzer, die schrittweise die verschiedenen Funktionen testen und mit ihren Rückmeldungen helfen, die App zu optimieren.
Interessenten schreiben bitte eine E-Mail mit der Betreffzeile "Test Prototyp DB Barrierefrei" an msz@deutschebahn.com
"TriTeam", das Mentoring-Projekt des DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf), geht im März 2017 in die dritte Runde. Bis zu zehn blinde und sehbehinderte Abiturienten, Auszubildende und Studierende aus ganz Deutschland können sich für ein Jahr mit berufserfahrenen und ebenfalls seheingeschränkten Mentoren zusammenschließen, um an ihren Studien- und Berufszielen zu arbeiten.
Die Teams werden so zusammengestellt, dass die Fachrichtung und die Zukunftsvorstellungen des Mentees zum Beruf des Mentors passen. So können die Mentoren Tipps aus eigener Erfahrung geben, etwa zur Hilfsmittelnutzung und zu Nachteilsausgleichen, oder Kontakte herstellen. Wird ergänzendes Know-how benötigt, kann die Unterstützung eines Fachcoaches in Anspruch genommen werden. Die Kommunikation in den Teams findet telefonisch oder per E-Mail statt, auch persönliche Treffen sind möglich. In zwei zweitägigen Seminaren haben alle Mentees und Mentoren die Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen. Die Teilnahme am Projekt ist kostenfrei.
Bewerbungen unter Angabe von Studienfach / Ausbildung sowie Studien- bzw. Berufsperspektive (bis 15.12.) per E-Mail an
oder per Post an die
DVBS-Geschäftsstelle
Frauenbergstr.8, 35039
Marburg
Mehr Infos unter
www.dvbs-online.de/projekte
Im Juli 2015 gestartet, zieht das Projekt "Barrierearme Großereignisse in Mecklenburg-Vorpommern" Zwischenbilanz. Der Projektträger, das Haus der Begegnung Schwerin, möchte die Veranstalter von Groß-Events für die Bedürfnisse behinderter Menschen sensibilisieren. Ob Festival, Volksfest, Konzert, Messe, Theateraufführung oder Sportveranstaltung, Ziel ist es, die Veranstaltungen für seh- oder höreingeschränkte Menschen sowie für Menschen mit eingeschränkter Mobilität so barrierearm wie möglich zu gestalten. Projektmitarbeiterin Katharina Rupnow erklärt: "Viele Veranstalter wissen gar nicht, was Barrierefreiheit bedeutet und setzen sie mit Rollstuhlgerechtigkeit gleich. Dass es auch Sinnesbehinderungen zu berücksichtigen gilt, ist den meisten nicht bewusst."
Über das Projekt, das bis Sommer 2017 läuft, konnten unter anderem die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und die Festspiele Wismar barrierearm durchgeführt werden. Die Projektmitarbeiter informieren die Veranstalter über die Möglichkeiten, Barrierefreiheit herzustellen, und unterstützen sie bei der Umsetzung, indem sie Kontakte zu Filmbeschreibern, Gebärdensprachdolmetschern oder einem Assistenzservice vermitteln. Darüber hinaus können barrierefreie Materialien wie das Veranstaltungsprogramm in Punktschrift oder taktile Lagepläne erstellt werden. Auch die Ausleihe einer Hörverstärkungsanlage oder einer mobilen Rampe ist möglich.
Die Initiatoren hoffen, das Projekt nach Ende der Förderungslaufzeit weiterführen zu können.
Mehr Infos bei
Katharina Rupnow und Kevin Weltzien
Tel.: 03 85 / 3 00 08 15
E-Mail:
barrierefrei@hdb-sn.de
Dazu ein Bild: Festival ohne Barrieren: Oft denken Veranstalter nur an Rollstuhlfahrer
Anfang September feierte der Taubblindendienst der Evangelischen Kirche in Deutschland das 20-jährige Bestehen des Botanischen Blindengartens in Radeberg. Unter dem Motto "Gartenoase erleben!" konnten die Besucher ein Wochenende lang Interessantes rund um den Garten und seine Pflanzen erfahren. Es gab einen Festgottesdienst und Gartenführungen, Stände gewährten Einblick in das Leben taubblinder Menschen und Wissenschaftler diskutierten die Bedeutung des Geruchssinns.
Am 1. September 1996 war der Botanische Blindengarten des Evangelischen Taubblindendienstes eröffnet worden. Die Initiatorin Ruth Zacharias wollte, dass taubblinde und hörsehbehinderte Menschen die Welt des Gartens mit den vielfältigen Pflanzenarten selbstständig erkunden können. Heute kann man 850 Meter an einem Handlauf durch den Garten gehen, in 25 Hochbeeten lassen sich niedrig wachsende Pflanzen betasten und 20 Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein. Die harmonische Komposition der zahlreichen Düfte gibt jedem Gartenbereich seinen eigenen Charakter.
2017 soll der Botanische Blindengarten zum vorläufigen gestalterischen Abschluss kommen. Ab Mitte Januar ist das Gewächshaus, das eine Sammlung von duftenden Kamelien zeigt, mittwochs und samstags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Mehr Infos unter www.taubblindendienst.de
Dazu ein Bild: Treffpunkt für hör- und seheingeschränkte Menschen: der Botanische Blindengarten in Radeberg
Die DAISY-Zeitschrift "Der duftende Garten" richtet sich an blinde und sehbehinderte Gartenfreunde und erscheint zweimal im Jahr.
Kostenlose Probeausgabe beim
Taubblindendienst
Tel.:
0 35 28 / 4 39 70
E-Mail:
info@taubblindendienst.de
Die Mitgliederversammlung des Blinden- und Sehbehindertenbundes in Hessen (BSBH) hat am 24. September einen neuen Vorstand gewählt. Frank Schäfer als Vorsitzender und Karl Matthias Schäfer als stellvertretender Vorsitzender wurden mit großer Mehrheit in ihren Ämtern bestätigt. Neu gewählt wurden Marianne Preis-Dewey und Ute Kruse-Grgic, die den Vorstand neben den wiedergewählten Mitgliedern Brigitte Buchsein, Michael Doogs und Andrea Soeder komplettieren.
Frank Schäfer, seit 2004 an der Spitze des Vereins, erklärt zu den Schwerpunkten der nächsten Wahlperiode: "Wir müssen uns damit auseinandersetzen, wie wir genügend ehrenamtliche Mitarbeiter gewinnen können, um uns den anstehenden Aufgaben und eigenen Ansprüchen an eine attraktive und effizient arbeitende Selbsthilfeorganisation zu stellen. Neben der finanziellen Absicherung der Vereinsarbeit geht es auf politischer Ebene vor allem um den Erhalt der Nachteilsausgleiche für blinde und sehbehinderte Menschen, die Einführung eines Taubblindengeldes und die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention."
AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.
Die Standorte von Nord nach Süd:
Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org
Als ich etwa zwei Jahre alt war, entdeckte meine Mutter, dass mit meinen Augen etwas nicht normal zu sein schien. Zunächst wurde nur eine sich schnell verschlechternde Kurzsichtigkeit diagnostiziert, weshalb ich alle halbe Jahre eine neue Brille brauchte. Dass es sich um eine erbliche Netzhautdegeneration handelte, stellte sich erst später heraus. So ging ich trotzdem auf Regelschulen – Inklusion und technische Hilfsmittel gab es in den 1980er Jahren in der heutigen Form noch nicht. Ich lernte, mich durchzumogeln und durchzuboxen. Es war mir peinlich, wenn ich etwas nicht sehen konnte. Anstatt einen Langstock zu benutzen oder jemanden um Hilfe zu bitten, habe ich oft so getan, als wenn ich mir die Schuhe zubinde oder in meiner Tasche wühle, um mich in Ruhe zu orientieren. Als meine Augenkrankheit schlimmer wurde und mir Freunde sagten, dass es so nicht weitergeht, kümmerte ich mich schließlich um Screenreader, Diktiergerät und Co.
Ich begann früh, Cello und Klavier zu spielen, gefördert durch meine Mutter, die Pianistin und Rhythmikerin ist. Mein Unvermögen, prima vista zu spielen, also spontan vom Blatt, vertuschte ich durch Auswendiglernen. Während meines Musikstudiums stieß ich mit dieser Strategie aber an meine Grenzen und es wurde klar, dass der Beruf der Orchestermusikerin für mich nicht in Frage kommen würde. Ich entdeckte die Improvisation für mich und widmete mich den Zusammenhängen zwischen musikalischem Ausdruck und Bewegungsqualität.
So stieß ich auf die Feldenkrais-Methode. Bei dieser Lernmethode geht es darum, sein Potenzial auf kreative Weise voll auszuschöpfen. Gearbeitet wird mit der so genannten Bewegungskoordination. Denn Gewohnheiten führen häufig zu eingeschränkten Bewegungen. Indem sie erkannt werden und das Bewegungsrepertoire erweitert wird, verbessern sich die Handlungsmöglichkeiten. Angespornt durch meine Diplomarbeit über die Feldenkrais-Methode, ließ ich mich darin zur Lehrerin ausbilden und begann, mich auf die Arbeit mit Musikern zu spezialisieren. Die Kombination aus dem klassischen Cellospiel, der Improvisation und der Feldenkrais-Methode führte mich bis zu einem Promotionsprojekt zur "Bewegungsqualität und Musizierpraxis". Hätte ich die Laufbahn einer Orchestermusikerin eingeschlagen, hätte ich wohl nie meine Freude an der Forschung entdeckt.
In meiner beruflichen Laufbahn spielte meine Sehbehinderung immer weniger eine Rolle. Ich lernte, mir Themen und Aufgaben zu suchen, bei denen das Fühlen und Hören mir die nötigen Informationen liefern. Ich erinnere mich noch gut an meine erste Improvisationserfahrung, die so prägend für mich war, dass ich gar nicht anders konnte, als in diese Richtung weiterzugehen. Ich hatte an Heiligabend 1997 ein Konzert in einer Galerie und sollte ein kurzes Solostück spielen. Bei der Anspielprobe erfuhr ich, dass einige Kollegen erkrankt waren, und es hieß, dass ich eine Dreiviertelstunde im Duo mit einem Saxophonisten improvisieren sollte. Wäre die Not nicht so groß gewesen, hätte ich abgelehnt. Nach dem Konzert war ich verwirrt: Der Kollege hatte meine Unerfahrenheit vollkommen kompensiert. Meine technischen Mängel schienen beim Improvisieren nicht mehr da. Ich war noch nie so im Fluss gewesen.
Auch für meine Forschung war nach diesem Auftritt der Knoten geplatzt: Ich hatte versucht, Qualitäten aus der Feldenkrais-Methode beim Cellospielen zu finden. In der Improvisation schien dies viel leichter. Um mich systematisch mit dem Improvisieren befassen zu können, begann ich ein Aufbaustudium in Improvisation in Leipzig.
In einem Workshop improvisierte ich erstmals mit einer Tanzgruppe. Die Korrepetitorin, die nicht wusste, dass ich die Bewegungen nicht sehen kann, sagte mir, dass sie noch nie erlebt habe, dass ein Musiker so gut auf die Tänzer eingeht. Daraufhin bekam ich gleich ein paar Aufträge.
Mittlerweile arbeite ich seit mehreren Jahren im Duo mit einer Tänzerin zusammen. Wir erforschten unsere Kommunikation genauer und entdeckten, dass ich klare Informationen bekomme, wenn ich entspannt und vertrauensvoll bin. Ob die Tänzerin mit dem kleinen Finger oder mit der großen Zehe wackelt, ist nicht wichtig. Solange ihr Ausdruck klar ist, bin ich sicher. In dem Moment, in dem sie nicht klar ist, weiß ich nicht, was sie tut. Dann ergreife ich die Initiative und setze musikalische Impulse. Auf diese Weise geht die Kommunikation zwischen Bewegung und Musik hin und her. Manchmal würde ich mir aber wünschen, komplett im Dunkeln zu spielen, damit die musikalische Kommunikation nur über die Ohren erfolgt.
Was ich vermisse, ist eine Kammermusikformation, in der ich die großen Werke der Klassik interpretieren kann. Viele meiner Versuche endeten in Frustration. Während ich vor jeder Probe intensiv Notentexte büffeln musste, waren meine Musikpartner oft unvorbereitet und die Qualität ließ zu wünschen übrig. Ich finde es komisch, in einer Gruppe zu spielen, in der alle tief in ihre Notenpulte vergraben sind.
Als Hobby mache ich die Kampfkunst Taido. Kürzlich sagte mir mein Lehrer: "Alle anderen machen einfach nach, was ich vormache. Du kannst das nicht und deshalb musst du es verstehen. Am Anfang hat mich das gestresst, aber jetzt begreife ich, dass es eine Chance ist, die Techniken so zu vermitteln, dass sie auch bei dir funktionieren." Mir geht es beim Feldenkrais- und Cellounterrichten ähnlich. Ich vertraue darauf, dass mein Unterricht ohne optische Korrekturen zwar Umwege beinhalten kann, aber dafür zu einem ehrlichen Ziel führt.
Dr. Corinna Eikmeier (47) ist Cellistin,
Improvisationskünstlerin und Feldenkrais-Practitioner und lebt in
Hannover.
www.corinna-eikmeier.de
Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Eine Frau mit schulterlangen, lockigen Haaren spielt Cello. Das Bild ist schräg von unten aufgenommen, so dass das Cello überdimensional groß erscheint. Die Augen der Frau sind geschlossen.
Wenn neben dem Sehen auch das Hören schlechter wird, ist es wichtig, mit Hörgeräten Abhilfe zu schaffen. Moderne Geräte lassen sich sogar kabellos mit Smartphone und Co. verbinden – für blinde und sehbehinderte Menschen, die verstärkt mobile Hörmedien nutzen, ist das besonders praktisch. Das Testlabor hat einige Hörgeräte auf den Prüfstand gestellt.
Von Thomas Stoffel
Dieses Jahr ist mir aufgefallen, dass sich mein Hören verändert hat. Ich erhielt von meinem HNO-Arzt eine Verordnung für ein Hörgerät. Als ich es das erste Mal getragen habe, wurde mir klar, dass ich schon längere Zeit nicht mehr alles richtig gehört habe. Man gewöhnt sich schnell an die Stille und da sich das Hören meist langsam verschlechtert, fällt einem nicht auf, was man schon alles nicht mehr hört. Mit einem Hörgerät nimmt man die Welt wieder in voller Lautstärke wahr. Das kann zunächst irritierend und anstrengend sein, doch es lohnt sich, diesen Schritt zu wagen. Es ist schön, wieder alles richtig zu verstehen und mitreden zu können.
Moderne Hörgeräte sind unauffällig und so bequem, dass man gar nicht merkt, dass man sie trägt. Selbst eine Taubheit auf einem Ohr kann mit einer so genannten CROS-Lösung versorgt werden. Dabei wird am nicht hörenden Ohr ein Sender mit einem Mikrofon eingesetzt, der seine Aufnahme in das Hörgerät am anderen Ohr überträgt.
Die Technik der Hörgeräte ist heute soweit, dass diese mit anderen elektronischen Geräten wie DAISY-Player, Smartphone oder Computer verbunden werden können. Das bietet mehrere Vorteile: Eine Sprachausgabe kann in die Hörgeräte übertragen werden und ein Headset wird überflüssig, das bei einer starken Hörbehinderung in der Regel ohnehin nicht laut genug einstellbar ist.
Über Bluetooth wird das entsprechende Gerät entweder direkt oder über einen Streamer mit dem Hörgerät gekoppelt. Geräte, die nicht Bluetooth-fähig sind, können über einen 3,5 mm Klinkenstecker über den Streamer mit dem Hörgerät verbunden werden.
Das Telefonieren mit dem Smartphone ist zum Teil möglich, ohne es in die Hand nehmen zu müssen, da der Streamer über ein Mikrofon und Tasten zum Entgegennehmen und Beenden des Telefonats verfügt. Über Smartphone-Apps lassen sich die Hörgeräte diskret einstellen. Mit Zusatzgeräten kann auch der Ton eines Fernsehers auf die Hörgeräte übertragen werden.
Hörgeräte
Getestet wurden die Hörgeräte KIND 3410 Link Bluetooth, KIND evo3410 mit CROS, Phonak Audèo V30 und V90 jeweils mit CROS-II, ReSound LS562 mit CROS, Signia bzw. Siemens Pure 7 primax mit Pure CROS, Unitron MaxiFit sowie Widex Unique 110 mit CROS Fusion. Alle Geräte wurden im Zusammenspiel mit dem iPhone getestet. Die Verwendung mit Android-Geräten ist aber ebenfalls möglich.
Die Hörgeräte unterscheiden sich schon in der Klangqualität. Dabei ist das persönliche Empfinden maßgeblich. Es ist empfehlenswert, mehrere Geräte über mehrere Monate auszuprobieren, bevor man sich für eines entscheidet.
Die Unitron- und Phonak-Geräte klingen ein bisschen, als würde man durch eine Metallröhre hören. Nur bei dem Phonak Audèo V90 tritt dieser Effekt weniger stark auf und auch das Sprachverstehen in lauter Umgebung ist etwas besser. Die Geräte von KIND konnten mit einfach wechselbaren Hörprogrammen in vielen Situationen gute Dienste leisten. ReSound und Siemens sind im Freien sehr gut und verstärken die Geräusche realistisch. Bei dem Widex-Modell hat das breite Klangspektrum und die Verstärkung der tiefen Töne beeindruckt. Das Unitron-Gerät hatte immer wieder mit Rückkopplungspiepsen zu kämpfen, beim Siemens-Gerät war dies nur durch ein individuelles Ohrpassstück zu unterdrücken.
Zusatzgeräte
Streamer stellen eine Verbindung zwischen Hörgerät und anderen Audiowiedergabegeräten her. Sie sind so klein und leicht, dass sie bequem um den Hals gehängt werden können. Aufgrund spezieller Codierungen können die getesteten Streamer nur in Verbindung mit dem Hörgerät des jeweiligen Herstellers verwendet werden. Getestet wurden die Streamer KIND SurfLink, Phonak ComPilot II, Signia bzw. Siemens easyTek, Unitron uStream sowie Widex ComDex.
An alle Streamer können bis zu acht Geräte, zum Beispiel ein Smartphone oder MP3-Player, gekoppelt werden. Der Phonak-Streamer schaltet auch bei vielen gekoppelten Geräten sehr gut zu dem aktuell genutzten Gerät um. Der Widex ComDex hingegen nicht und das Siemens easyTek nur bedingt. Die Signaltöne, die vom Phonak-Hörgerät bei Streaming-Unterbrechungen ausgegeben werden, sind störend. Das Phonak ComPilot und das Siemens easyTek haben einen 3,5 mm Klinkenstecker, über den zum Beispiel ein Computer angeschlossen werden kann.
Über alle Streamer können Telefongespräche mit dem gekoppelten Smartphone geführt werden. Dabei werden die eingebauten Mikrofone der Streamer genutzt. Die Mikrofone des Phonak ComPilot sind so empfindlich, dass das Gerät beim Telefonieren vom Körper weggehalten werden muss. Der uStream von Unitron muss in der Nähe des Halses getragen werden, damit eine Übertragung funktioniert. Bei den Geräten von Widex und Siemens entstehen keine Störgeräusche, wenn diese unterhalb der Brust hängen oder unter der Kleidung getragen werden. Beim Widex und Siemens können die Hörgerätemikrofone per Tastendruck stumm geschaltet werden, damit der Anrufer oder die Sprachausgabe vom Screenreader besser verstanden werden kann. Beim Siemens ist die Lautstärke aller Audiowiedergaben sehr leise. Nur bei Phonak kann diese unabhängig von den Hörgerätemikrofonen eingestellt werden.
Das Abspielen von Hörbüchern oder von Musik kann bei allen Streamern durch einen Tastendruck unterbrochen werden. Die Fortsetzung der Wiedergabe ist nur beim Phonak ComPilot möglich. Nur bei diesem Gerät werden die Hörgerätemikrofone automatisch beim Streaming in der Lautstärke reduziert und die Lautstärken können durch längeren Tastendruck angepasst werden.
Apps
Für Smartphone und Co. verfügbare Apps ermöglichen die Steuerung der Hörgeräte und des Streamers oder ersetzen Zusatzgeräte völlig. Das KIND 3410 Link und das ReSound LS562 werden vom iPhone direkt als Hörgerät erkannt. In den iOS-Einstellungen wird es unter den Bedienungshilfen konfiguriert. Dazu muss zuvor die entsprechende App, also KIND iLink bzw. ReSound Smart, installiert werden. Mit diesen Apps können die Höhen und Tiefen der Hörgeräte eingestellt werden. Beim Test funktionierten diese Apps allerdings unzuverlässig und hatten zum Teil massive Probleme, die Sprachausgabe auf die Hörgeräte zu leiten.
Siemens bietet gleich zwei Apps an. Die App touchControl stellt die Hörgeräte ohne Zusatzgeräte durch das Aussenden von für den Menschen nicht hörbaren Signalen über den Smartphone-Lautsprecher ein. Diese Funktion ist auch in der easyTek App möglich, die aber nur als Ergänzung zum easyTek-Streamer eingesetzt werden sollte.
Widex bietet auch für die Apple Watch eine App an, über die zum Beispiel die Lautstärke der Hörgeräte eingestellt werden kann. Das funktioniert aber nur in Verbindung mit dem ComDex-Streamer.
Der optische Aufbau der Apps ist nur bei ReSound gut und kontrastreich, wobei die Symbole teilweise nur auf Englisch beschriftet sind. Keine der Apps ist für VoiceOver optimiert, nur bei der Phonak Remote Control App klappt es trotzdem recht gut. Bei allen anderen sind die Symbole nicht eindeutig gekennzeichnet und somit für blinde Menschen nicht zugänglich. Alle Apps verfügen über die Möglichkeit zur Auswahl verschiedener Hörprogramme, die vom Hörakustiker individuell vorprogrammiert werden.
Die Smartphone-Apps sind noch nicht ausgereift und sorgen manchmal für Probleme bei der Bedienung. Viele Hörgeräte können Musik über die internen Mikrofone qualitativ hochwertig wiedergeben, aber oft nicht die gestreamte Musik oder die Sprachausgabe von Screenreadern. Die Sprachausgabe klingt bei vielen Hörgeräten etwas verzerrt, undeutlich oder schrill.
Die Hörgeräte werden mit einer speziellen Software konfiguriert, in der Einstellungen vordefiniert sind, die oft nur auf einen Standardfall ausgelegt sind. Wenn sich ein Hörakustiker gut auskennt, ist es möglich, das Klangverhalten für das Bluetooth-Streaming und somit die Klangqualität der Sprachausgabe zu verbessern. Ebenso steigert ein individuell angefertigtes Ohrpassstück die Klangqualität in den meisten Fällen deutlich. Man sollte das Hörgerät deshalb so lange testen, bis man in allen Situationen zufrieden ist.
Für mich war die Entscheidung für ein Hörsystem mit Kompromissen verbunden, da keines der Geräte meinen Ansprüchen in allen Belangen entsprach. Wer mit den Hörgeräten von Phonak zufrieden ist, ist auch sehr gut mit dem technisch ausgereiften, einfach handzuhabenden Streamer Phonak ComPilot bedient. Die Apps von Phonak sind zudem für blinde Menschen fast uneingeschränkt geeignet.
Thomas Stoffel ist Elektrotechniker, arbeitet als
Systementwickler in einem Rechenzentrum und lebt in Münster.
Fragen zum Thema können per E-Mail gerichtet werden an:
feedback@unibanu.de
Dazu ein Bild: Multitalent: Über einen Streamer lassen sich Audiowiedergabegeräte mit dem Hörgerät verbinden
Ein Buch-Tipp von Gabi Schulze, Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
Außerirdische, die ein 16-jähriges Mädchen schwängern? Das ist eine Sensation in der neuseeländischen Provinzstadt Opunake, irgendwo am Ende der Welt. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Zunächst glaubt niemand Delia. Dann finden sich immer mehr Indizien für die Wahrhaftigkeit ihres Erlebnisses, beispielsweise ein Abdruck auf dem Feld und eine platt gedrückte Kuh. Als zwei weitere Mädchen behaupten, ebenfalls von Außerirdischen schwanger zu sein, gerät das beschauliche Kleinstadtleben endgültig aus den Fugen. Aus Missgunst und Unwissenheit erwachsen teuflische Gerüchte, die sich verselbstständigen. Was steckt hinter dem wahrscheinlich ganz irdischen Geheimnis?
Meisterhaft und mit Humor porträtiert Anthony McCarten die Provinzstadt und deren Einwohner. Er lässt den Leser glauben, die Charaktere seiner Figuren durchschauen zu können, um ihm später das Gegenteil zu beweisen. Aus einer skurrilen Idee entwickelt der Autor eine gesellschaftskritische Geschichte – Krimi, Komödie und Drama zugleich.
Anthony McCarten: Liebe am Ende der Welt
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als Leihtitel
Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei
Die Bremer Kommissarin Femke Sundermann hat sich in ein Ferienhaus zurückgezogen, um ihr totes Kind zu betrauern, als ein junges Mädchen auftaucht und sie zurück ins Leben holt. Das Mädchen sagt, es sei die Tochter ihrer ehemals besten Freundin, die vor 18 Jahren mit ihrem nur wenige Wochen alten Baby aus ungeklärten Gründen verschwand. Ihre Ermordung galt als gesichert, der verurteilte Mörder wurde gerade entlassen. Femke Sundermann glaubt dem Mädchen nicht, das nur zweifelhafte Beweise für seine vermeintliche Identität beibringen kann. Aber sie beginnt zu ermitteln und enträtselt schließlich den Fall, der ihr ganzes Leben gesteuert hat.
Die Polizistin, die zwischen Depression und Handlungszwang pendelt, ihre Beziehung torpediert und ihre Kollegen brüskiert, weckt Sympathien und ist in ihrem Leid berührend. Selbst die Schuld, die sie in sich trägt, zerstört sie nicht. Und die Verbissenheit, mit der sie herausfinden möchte, was damals geschah, steckt die Hörer an. Ein spannender Krimi – mit einer wohldosierten Portion Lokalkolorit und interessanten Charakteren.
Helge Thielking: Das gute Kind
1 CD DAISY (8:25
Stunden)
Sprecherin: Elisabeth Wöllert
Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.
Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info
Weihnachten ist die Zeit der Wunder. Das größte aller Wunder feiern wir in der Heiligen Nacht. In der Weihnachtszeit geschehen aber auch andere Wunder, kleine und nicht ganz so kleine: Wunder der Freundschaft und Freundlichkeit, Wunder der Liebe, Wunder, die man nicht erklären kann, und Wunder, die keiner Erklärung bedürfen. Die schönsten dieser Wunder sind in diesem Buch versammelt – Erzählungen von Bertolt Brecht, Truman Capote, Axel Hacke, Marie Luise Kaschnitz, Erich Kästner, Alexander Kluge, Barbara Wood und vielen anderen.
Clara Paul: Die Wunder zu Weihnachten
1 CD DAISY (6:55
Stunden)
Gelesen von Sprechern des BIT-Zentrums
Preis: 29 Euro
Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59
88-136 oder -144 (AB)
E-Mail:
bit-bestellservice@bbsb.org
Am Reformationstag, dem 31. Oktober, hat die Evangelische Kirche in Deutschland die neue Lutherbibel in ihrer Revision 2017 eingeführt. Alle biblischen Texte wurden umfassend geprüft und, wenn nötig, überarbeitet. Die Lutherbibel wurde zuletzt im Jahr 1984 revidiert.
Neu ist, dass die Bibel von Anfang an auch barrierefrei in verschiedenen Formaten vorliegt: Sie ist in Schwarzschrift, als digitale Ausgabe, E-Book, App und als Hörversion erhältlich. Das Matthäusevangelium gibt es bereits in Blindenkurzschrift, weitere Bände folgen. Eine DAISY-Fassung sowie eine Großdruckausgabe sind in Arbeit.
Lutherbibel 2017
Mehr Infos und Bestellung der Punktschrift- und
Hörausgabe beim
Dachverband der evangelischen Blinden- und
Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) unter
Tel.: 05 61 / 72 98 71 61
E-Mail:
buero@debess.de
In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg
Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen.
Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei
Neugründungen gibt
atz
Hörmedien für Sehbehinderte
und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail:
atz@blindenzeitung.de
Auf dem Höhepunkt seines Ruhms wird der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig in die Emigration getrieben und verzweifelt angesichts des Wissens um den Untergang Europas, den er schon früh voraussieht. Die Geschichte eines Flüchtlings, die Geschichte vom Verlieren der alten und dem Suchen nach einer neuen Heimat. Rio de Janeiro, Buenos Aires, New York, Petrópolis sind vier Stationen im Exil von Stefan Zweig, die ihn trotz sicherer Zuflucht und gastfreundlicher Aufnahme keinen Frieden finden lassen.
Ein bildgewaltiger historischer Film über einen großen Künstler und dabei ein Film über die Zeit, in der Europa auf der Flucht war.
Vor der Morgenröte
Regie: Maria Schrader
Drehbuch: Maria Schrader und Jan Schomburg
Mit Josef Hader, Barbara
Sukowa, Aenne Schwarz, Matthias Brandt u.a.
Audiodeskription:
Bayerischer Rundfunk
DVD und Blu-ray sind im Handel
erhältlich.
Aus den Silben
aro – bel – bel – bett – bru – chen – chi – ckel – de – del – der – eid – eis – eu – fas – feld – form – ga – ge – ge – halb – heu – hoch – in – ket – lei – len – lin – ma – mä – ne – nos – nu – ober – pi – po – pro – re – re – ro – sa – se – se – sel – ser – spie – te – tram – was – wind – zess
sind 16 Begriffe zu bilden, deren Bedeutungen hier scherzhaft-doppelsinnig umschrieben sind:
Bei richtiger Lösung nennen die Anfangsbuchstaben der Lösungswörter, fortlaufend gelesen, einen Festtagswunsch.
Rätselautor: Thomas Christian Dahme
Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Dezember an den
DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin
oder per
E-Mail an
gegenwart@dbsv.org
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Glaser – Imker – Richter – Magier – Bauer – Gerber – Steward – Amme – Schlosser – Bote
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Neben einigen Spielfilm-Highlights erwarten Sie zur Weihnachtszeit wieder zahlreiche Märchenfilme. Nähere Informationen erhalten Sie in den Hörfilm-Tipps dieser Beilage.
In der Oktober-Ausgabe hatten wir Sie um Ihre Meinung zur Hörfilm-Beilage gebeten. Wir bedanken uns herzlich für die zahlreichen Rückmeldungen, die in die weitere Planung der Beilage einfließen. Eine Hörfilm-DVD für den Gewinner der Auslosung ist bereits auf dem Weg.
Schauen Sie auch auf unserer Webseite www.hörfilm.info vorbei oder rufen Sie das Service-Telefon unter 0 30 / 2 55 58 08 00 an. Hier erfahren Sie zu jeder Zeit alle aktuellen Hörfilmtermine.
Das hörfilm.info-Team wünscht viel Spaß mit den Hörfilmen im Dezember, besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Do., 1.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Schutzpatron. Ein
Kluftingerkrimi
TV-Krimi
Fr., 2.12.2016, 13.55 Uhr, arte
Sugarland
Express
Spielfilm
Fr., 2.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Maria, Argentinien
und die Sache mit den Weißwürsten
Spielfilm
Fr., 2.12.2016, 20.15 Uhr, arte
Hedi Schneider
steckt fest
Spielfilm
Fr., 2.12.2016, 20.15 Uhr, WDR
Der große
NRW-Jahresrückblick
Dokumentation
Sa., 3.12.2016, 13.55 Uhr, NDR
Sportclub live: 3.
Liga
Fußball mit Live-AD
Sa., 3.12.2016, 20.15 Uhr, SWR
Käthe Kruse
Spielfilm
So., 4.12.2016, 14.00 Uhr, NDR
Landpartie:
Ostfriesische Küste
Doku-Reihe
So., 4.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Wofür
es sich zu leben lohnt
TV-Krimi
So., 4.12.2016, 21.40 Uhr, ZDFneo
Der letzte
Kronzeuge – Flucht in die Alpen
Thriller
Mo., 5.12.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Unter anderen
Umständen: Tod eines Stalkers
TV-Krimi
Mo., 5.12.2016, 20.15 Uhr, arte
Lauf Junge lauf
Spielfilm
Regisseur Pepe Danquart erzählt die wahre Geschichte des Holocaust-Überlebenden Yoram Fridman: Der neunjährige Srulik entflieht aus dem Warschauer Ghetto. In seinem täglichen Überlebenskampf begegnen ihm wohlgesinnte Helfer, aber auch solche, die sich als Verräter entpuppen. Um zu überleben, muss der Junge seine jüdische Identität geheim halten und sich als polnisch-katholisches Waisenkind ausgeben ...
Di., 6.12.2016, 13.40 Uhr, arte
Get
– Der Prozess der Viviane Amsalem
Spielfilm
Di., 6.12.2016, 22.10 Uhr, WDR
Philomena
– Eine Mutter sucht ihren Sohn
Spielfilm
Mi., 7.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Aufbruch
TV-Film
Mi., 7.12.2016, 20.15 Uhr, arte
Der Gott des
Gemetzels
Spielfilm
Die Verfilmung des berühmten Theaterstücks von Yasmina Reza: Eine geschwollene Lippe, zwei abgebrochene Schneidezähne – das Resultat eines Zwistes unter Elfjährigen. Die Aufarbeitung des Streits zwischen ihren Eltern mündet schnell in einem bissigen Kleinkrieg ... Übrigens zeigt das Schauspiel Leipzig die Satire am 15. Mai 2017 mit Live-AD!
Mi., 7.12.2016, 20.25 Uhr, ZDF
Champions League:
6. Spieltag
Fußball mit Live-AD
Do., 8.12.2016, 13.40 Uhr, arte
Rechenschaft
Spielfilm
Do., 8.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Wolfsland: Ewig
Dein
TV-Krimi
Fr., 9.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Hotel
Heidelberg – Tag für Tag
Spielfilm
So., 11.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort:
Dunkelfeld
TV-Krimi
So., 11.12.2016, 20.15 Uhr, NDR
Landpartie:
Entlang der Recknitz
Doku-Reihe
So., 11.12.2016, 20.15 Uhr, MDR
Sagenhaft: Das
Weihnachtsland
Doku-Reihe
Mo., 12.12.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Die
Glasbläserin
Spielfilm
Mo., 12.12.2016, 20.15 Uhr, arte
Dreiviertelmond
Spielfilm
Mo., 12.12.2016, 22.45 Uhr, ARD
Angela
Merkel – Die Unerwartete
Dokumentation
Di., 13.12.2016, 14.10 Uhr, arte
Was vom Tage
übrig blieb
Spielfilm
Di., 13.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Seit du da bist
TV-Film
Mi., 14.12.2016, 20.15 Uhr, ZDFneo
Wilsberg:
Bauch, Beine, Po
TV-Krimi
Mi., 14.12.2016, 22.30 Uhr, NDR
Der
Tatortreiniger: Pfirsich-Melba
Serie
Do., 15.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Wolfsland: Tief
im Wald
TV-Krimi
Do., 15.12.2016, 20.15 Uhr, ZDFneo
Im Namen
meines Sohnes
TV-Krimi
Fr., 16.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Krauses
Glück
Spielfilm
Fr., 16.12.2016, 20.15 Uhr, arte
Ein Mann geht
durch die Wand
Filmklassiker
Sa., 17.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Klein gegen
Groß – Das unglaubliche Duell
TV-Show mit
Live-AD
Sa., 17.12.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Wilsberg: In Treu
und Glauben
TV-Krimi
So., 18.12.2016, 8.25 Uhr, ZDF
Für Hund und
Katz ist auch noch Platz: Die Reise auf dem Hexenbesen
Kinderfilm
So., 18.12.2016, 11.30 Uhr, NDR
Weihnachtslandpartie: Festliches Lüneburg
Doku-Reihe
So., 18.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort:
Wendehammer
TV-Krimi
So., 18.12.2016, 20.15 Uhr, WDR
Rheingold
Dokumentation
Mythische Betrachtung des Rheins aus der Vogelperspektive: Glitzernde Rheinauen erinnern an die Karibik, Schwemmwiesen sehen aus wie die Serengeti. Als "Vater Rhein" verleiht Ben Becker dem Fluss seine Stimme in der Ich-Form und nimmt den Zuschauer mit auf eine faszinierende Reise. Die Sprecherin Anne Moll übernimmt die dokumentarischen Passagen des Films. Eine eigene Note setzt die Filmmusik der Experimentalkünstler Steffen Wick und Simon Detel, die Leitmotive aus dem Werk Richard Wagners zu Filmmusik verarbeitet haben.
Mo., 19.12.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Gotthard (1)
TV-Film
Mo., 19.12.2016, 20.15 Uhr, arte
Mit stahlharter
Faust
Filmklassiker
Di., 20.12.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Paddington
Spielfilm
Di., 20.12.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Beste Bescherung
TV-Komödie
Mi., 21.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Der weiße
Äthiopier
Spielfilm
Mi., 21.12.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Gotthard (2)
TV-Film
Mi., 21.12.2016, 20.15 Uhr, arte
Die Wolken von
Sils Maria
Spielfilm
Mi., 21.12.2016, 20.15 Uhr, NDR
Expeditionen ins
Tierreich: Die Dolomiten
Natur-Doku
Do., 22.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Ziemlich beste
Freunde
Spielfilm
Fr., 23.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Der kleine Lord
Spielfilm
Fr., 23.12.2016, 20.15 Uhr, NDR
Weihnachtslandpartie: Festliches Holsteiner Land
Doku-Reihe
Fr., 23.12.2016, 22.30 Uhr, ZDF
Wilsberg: Oh du
tödliche ...
TV-Krimi
Sa., 24.12.2016, 7.10 Uhr, ARD
Teuflisches
Glück (1-2)
Märchenfilm
Den ganzen Tag voller neuer und alter Märchenfilme: Los geht es mit dem tschechischen Zweiteiler "Teuflisches Glück". Hier verliebt sich der Knecht Hans in die Stieftochter des Bauern. Dessen Tochter Margarita rast vor Eifersucht ... Es folgen zahlreiche weitere Märchen, unter anderem am 25.12. um 13.45 Uhr die TV-Premiere von "Prinz Himmelblau und Fee Lupine". In der Reihe "Sechs auf einen Streich" verfilmt die ARD jedes Jahr klassische Märchen.
Sa., 24.12.2016, 12.55 Uhr, WDR
Das große
Weihnachts-ABC
Dokumentation
Sa., 24.12.2016, 15.10 Uhr, WDR
Familie Heinz
Becker – Alle Jahre wieder
Filmklassiker
Sa., 24.12.2016, 16.55 Uhr, ARD
Die
Feuerzangenbowle
Filmklassiker
Sa., 24.12.2016, 23.15 Uhr, ARD
Katholische
Christmette
Gottesdienst mit Live-AD
Mo., 26.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort:
Klingelingeling
TV-Krimi
Di., 27.12.2016, 13.05 Uhr, WDR
Armans Geheimnis
Abenteuerfilm
Di., 27.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Schandfleck
– Der Usedom-Krimi
TV-Krimi
Mi., 28.12.2016, 20.15 Uhr, ARD
Nord bei
Nordwest – Der wilde Sven
Spielfilm
Fr., 30.12.2016, 20.15 Uhr, arte
Charlie &
Louise – Das doppelte Lottchen
Kinderfilm
31.12.2016, 18.55 Uhr, ARD
Dinner for One
Filmklassiker
Ein Butler, eine Lady, viel Alkohol und ein Tigerfell: Das ist "Dinner for One". Dazu gehören noch die längst verstorbenen Freunde von Miss Sophie, Mr. Winterbottom, Mr. Pommeroy, Admiral von Schneider und Sir Toby. 1972 wurde der Sketch mit dem britischen Humoristen Freddie Frinton erstmals zu Silvester gesendet und gehört mittlerweile zum Jahreswechsel dazu wie Bleigießen, Sekt und Feuerwerk.
Mo., 20.15 Uhr, ZDF
Fernsehfilm der Woche
Mi., 20.15 Uhr, ARD
FilmMittwoch im Ersten
Do., 20.15 Uhr, ARD
Donnerstagskrimi im Ersten
Fr., 20.15 Uhr, ARD
Freitagsfilm im Ersten
Sa., 20.15 Uhr, ZDF
Samstagskrimi
Mo.-Do., 19.30 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam
(Wiederholungen: In der darauf folgenden Nacht, am folgenden Tag um 6
Uhr sowie je 2 Folgen einer Woche samstags und sonntags ab 6.30 Uhr)
Mo.-Do., 19.45 Uhr, ARD
Wissen vor acht
Mo., ca.24.00 Uhr, 3sat
37 Grad
Di., 18.50 Uhr, ARD
Familie Dr. Kleist
Di., 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops
Di., 20.15 Uhr, ARD
Die Kanzlei
Di., 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde
(Wiederholung: Fr., 14.15 Uhr)
Di., 21.00 Uhr, Do., 18.50 Uhr, und Sa., 12.05 Uhr, ARD
In aller Freundschaft
(Wiederholungen: Mo.-Fr., 12.10 Uhr,
NDR; Mo.-Fr., 13.30 Uhr, BR; So., 13.00 Uhr, WDR; So., 17.05 Uhr, RBB;
Mo.-Fr., 11.45 Uhr, Mo., 8.50 Uhr, So., 17.10 Uhr und So., 18.05 Uhr,
MDR)
Mi., 18.00 Uhr, ZDF
SOKO Wismar
Mi., 19.25 Uhr, ZDF
Heldt
Do., 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante
Fr., 19.25 Uhr, ZDF
Dr. Klein
Fr., 21.00 Uhr, BR
Hubert und Staller
Sa., 9.50 Uhr, MDR
Um Himmels Willen
Sa., 19.25 Uhr, ZDF
Herzensbrecher
– Vater von vier Söhnen
So., 8.10 Uhr, ZDF
Löwenzahn
So., 20.15 Uhr, ARD
Tatort / Polizeiruf 110
(Wiederholungen: Mo., 20.15 Uhr, RBB; Di., 22.00 Uhr, NDR; Mi., 22.00
Uhr, SWR; Mi., 22.05 Uhr, MDR; Fr., 22.00 Uhr, ARD)
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Eine Beilage des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV), gefördert von der Aktion Mensch