Sichtweisen Ausgabe 05/2017

"Sichtweisen" – Heft 05/2017

Sichtweisen 05/2017

Inhalt

Impressum

Editorial

Werbeanzeigen:

Second Sight

Monatliches Hör-Abonnement von "Bild der Wissenschaft"

SynPhon

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Technik für Alle

Vanda Pharmaceuticals

RTB

Im Gespräch:

"Das ist die ganz hohe Kunst"

Die Preisträger

Kategorie Kino

Kategorie TV

Sonderpreis der Jury

Publikumspreis

Kurzinfo: Jury Deutscher Hörfilmpreis 2017

DBSV-Nachrichten:

Unabhängig mobil  –  aber sicher

Beraten und beschlossen

Meldungen

Initiative für eine bessere Schulbuchversorgung

Vermögensgrenzen für Blindenhilfe gestiegen

Bayerisches Urteil: Blindengeld bleibt beim Krankenkassenbeitrag außen vor

Neues Leitungsteam für Arbeitskreis der Blindenführhundhalter

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema: Entwicklungszusammenarbeit

Bücher neben dem Reisfeld

Inklusion ist global

Kurzinfo: Der Teufelskreis aus Behinderung und Armut

Kurzinfo: Christoffel-Blindenmission

Stärke durch Solidarität

Termine & Tipps:

Termine

Tag der offenen Tür im SFZ Berufsbildungswerk Chemnitz

Erholung an der Ostsee

Meditationsweg Ammergauer Alpen

TanzIN-Festival 2017

Tipps

Über den Wolken im Heißluftballon

Forum:

Gut behütet

Rätsel

Lösung des April-Rätsels

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Barrierefreiheit

Deutscher Evangelischer Kirchentag 2017

Beratung

Gemeinsames Infomobil von "Blickpunkt Auge" und DZB

Beteiligung

Umfrage zur Entwicklung einer neuartigen Uhr

Sport

Showdown: Hessische Spieler dominieren Deutsche Meisterschaften

Blindenfußball-Bundesliga geht in zehnte Saison

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

Die Antwort war das Video

Service:

Tipps und Tricks für die Küche

Kurzinfo: Bundesverband der Rehalehrer

Medien:

Bücher

Dachdecker wollte ich eh nicht werden

Vom Ende der Einsamkeit

Die Bienen

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Das Geheimnis der Sternentränen

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Hörfilme

Toni Erdmann

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Verschiedenes

Stellenanzeigen

Blindenschrift-Verlag "Pauline von Mallinckrodt gGmbH"

Gewerbliche Anzeigen

Kolless Spezialuhren

Schottland-für-Alle

Deutsches Katholisches Blindenwerk

AM SPIEGELN dialog.hotel.wien

Große Auswahl an Brailledruckern bei IPD!

Com-M

AASB Maria Seidling

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Marland

AURA-Hotel Saulgrub

Papenmeier RehaTechnik

BAUM

Blindenstiftung Deutschland

Hörfilm.info:

Neue Serien und Spielfilm-Premieren

Ausgewählte Sendetermine

Serien und Sendereihen mit AD

Kurzinfo: hörfilm.info


Titelbild:
Das Titelblatt ist kräftig grün. Darauf prangt, über drei Zeilen verteilt, in großer, weißer Schrift der Titel "Sichtweisen"  –  die Buchstaben sind fragmentiert dargestellt. Links unten befindet sich ein Schwarz-Weiß-Foto: der Kopf eines afrikanischen Kindes im Vorschulalter. Es wendet sein Gesicht mit geschlossenen Augen nach rechts in die Sonne und wirkt konzentriert, nach innen gerichtet.
Der Schwerpunkt dieser Ausgabe ist dem Thema: Entwicklungszusammenarbeit gewidmet.



Impressum


"Sichtweisen" – Das Magazin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV),
vormals "Gegenwart", 71. Jahrgang
ISSN: 2511-7017


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin


Redaktion:
Irene Klein (V.i.S.d.P.), Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: sichtweisen@dbsv.org


Die "Sichtweisen" erscheinen zehnmal im Jahr (Januar/Februar und Juli/August als Doppelnummer) in Print, Brailleschrift und als Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis für Print und Braille:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.


DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Kündigung des Abonnements bis Ende September für das Folgejahr.


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org


Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen: 10 Euro, je weitere 50 Zeichen: 5 Euro.
Mediadaten für gewerbliche Anzeigenkunden auf Anfrage.


Produktion:
Print: DCM Druck Center Meckenheim GmbH, mit freundlicher Unterstützung
Braille: Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
DAISY: DZB und Berola-Film GmbH


Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

rund 80 Prozent aller Menschen mit Behinderungen leben in Entwicklungsländern, das sind weltweit etwa 800 Millionen Menschen. Von ihnen wiederum leben 82 Prozent unterhalb der Armutsgrenze. Behinderung und Armut bilden in Entwicklungsländern mehr als in anderen Teilen der Welt einen Teufelskreis: Wer behindert ist, hat ein deutlich erhöhtes Armutsrisiko; wer in Armut lebt, ist überdurchschnittlich oft von Krankheiten und Behinderungen bedroht.

Was man tun kann, um die Lebenssituation benachteiligter Menschen in armen Ländern zu verbessern, fragen die "Sichtweisen" in ihrem Schwerpunkt zur Entwicklungszusammenarbeit. Der Leiter des Brüsseler Büros der Christoffel-Blindenmission (CBM) berichtet, wie er Einfluss auf die europäische Entwicklungspolitik nimmt, damit behinderte Menschen nicht vergessen werden. Und eine blinde Japanerin erzählt die Geschichte ihrer Bücherkarawane in Thailand. Sie bringt Bücher zu Menschen und Menschen zu Büchern und bereitet Kinder aus den strukturschwachen Bergregionen auf die Schule vor. Ein inklusives Projekt, da die Nutzer ihrer Angebote in der Regel nicht behindert sind, behinderte Menschen aber selbstverständlich einbezogen werden.

In die sehende Welt hineinzuwirken, ist auch die Mission einer blinden Studentin aus Köln. Sie war genervt, immer wieder erklären zu müssen, wie sie allein von A nach B kommt, wie sie wohnt, wie sie einkauft  –  und hat die Flucht nach vorn ergriffen. Mit Hilfe von Youtube-Filmen erklärt sie im Internet ihre Welt  –  witzig, spritzig und erhellend. Aufklärungsarbeit, die ankommt, wie die steigenden Abonnentenzahlen ihres Youtube-Kanals beweisen.

Nicht sehen, aber sich sehen lassen: Das ist auch einer der Grundgedanken des Deutschen Hörfilmpreises, wenn auch eine Nummer größer. In diesem Jahr hat der DBSV die Gala zum 15. Mal veranstaltet und konnte wieder viel Prominenz begrüßen. Die "Sichtweisen" haben mit dem Moderator Steven Gätjen gesprochen. Selbst Filmexperte, ist er fasziniert von der Kunst der Audiodeskription, die mit wenigen Worten Bilder im Kopf entstehen lässt.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein  
Redaktion "Sichtweisen"  

Werbeanzeigen:

Second Sight

Haben Sie Retinitis Pigmentosa?
Neue Hoffnung für Blinde


Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.

Vier gute Gründe sprechen für Argus II:

  • Argus II kann Ihnen ermöglichen, unabhängiger zu sein und die Lebensqualität zu verbessern.
  • Argus II wird den speziellen Anforderungen des täglichen Gebrauchs individuell angepasst. Die Benutzer von Argus II erhalten dazu ebenfalls ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm.
  • Argus II ist sehr stabil. Es funktioniert bei einer Mehrzahl der Patienten zuverlässig, selbst 9 Jahre nach der Implantation.
  • Argus II ist bei den Krankenkassen erstattungsfähig.

Argus II ist langfristig zuverlässig und bietet Vorteile für die Patienten  –  vielen von ihnen schon seit bis zu neun Jahren.

Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die von den Patienten erfüllt werden müssen. Hierzu gehören u.a.:

  • ein Lebensalter von über 25 Jahren
  • eine schwer bis hochgradig ausgeprägte Retinitis pigmentosa oder
    • Usher-Syndrom
    • Chorioideremie
    • Stäbchen-Zapfen-Degeneration
    • Lebersche kongenitale Amaurose
    • Bardet-Biedl-Syndrom
  • mit Sehschärfe Lichtwahrnehmung oder weniger beschränkt
  • Personen mit nutzbarer formerkennender Sehfähigkeit vor Beginn der Degeneration

Second Sight Hotline: 0800-184-4321
E-Mail: patients@secondsight.com
www.bionisches-auge.de

Monatliches Hör-Abonnement von "Bild der Wissenschaft"

auf CD für 88,80 Euro / Jahr,

Tel.: 0 64 21 / 59 01 15

SynPhon

Es lebe der große Unterschied!


Dem EinkaufsFuchs (Produkterkennungshelfer) ist es nicht egal, ob es Apfelmus oder passierte Tomaten zum Nachtisch gibt. Er verhindert auch, dass Orangensaft statt Milch in den Tee kommt. Du wirst den Unterschied lieben.

SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Ihr starker Partner rund um Schulung und Hilfsmittel


Individuelle Schulungen seit 2009:

  • Umgang mit dem iPhone und Apple-Produkten
  • Bedienung Ihres Laptops oder PCs

Wir führen für Blinde geeignete Digitalradios sowie sprechende Fernsehgeräte. Gerne optimieren wir auch Ihr bestehendes Hilfsmittelsystem.

Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
Im Web: www.schulze-graben.de

Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte

Unsere Produkte sind:

  • Hörmagazin "Trierische Tonpost"
  • "TV-Daisy"  –  das 14-tägige Fernsehprogramm für Ihre Ohren: 17 ausgewählte Sender der Öffentlichen und Privaten
  • Zeitschrift "Behinderte im Beruf der Hauptfürsorgestellen": Arbeits- und Schwerbehindertenrecht für Vertrauensleute

Infos: 06 51 / 71 05-430
E-Mail: tonpost@bistum-trier.de
Internet: www.tonpost.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Neu: Für den Haushalt

  • Klassischer Eierschneider aus Metallguss
    Sehr robuste Ausführung für lange Lebensdauer und hohe Schneidepräzision, mit zehn einzeln gespannten Edelstahlfäden. Das Ei kann in Längs- sowie in Querrichtung in gleichmäßige Scheiben geschnitten werden.
        Best.-Nr.1453338  –  12,90 Euro
  • Taktiler Messbecher aus Edelstahl
    Dieser hochwertig gefertigte Messbecher hat ein Gesamtvolumen von einem Liter. Die gut fühlbar geprägten Markierungen sind bei 1/4, 1/2, 3/4 und 1 Liter an der Innenseite gesetzt. Mit Handgriff und gegenüberliegender Ausgießkerbung am Rand.
        Best.-Nr.1403516  –  19,90 Euro
  • Schnittschutzhandschuhe für Küche und Haushalt
    Dieses Paar Handschuhe schützt vor Schnittverletzungen bei der Arbeit in der Küche oder auch beim Heimwerken. Keine Gefahr mehr beim Zerkleinern oder Hobeln von Obst, Gemüse oder Fleisch. Die Handschuhe bestehen aus feinem Spezialgewebe und weisen die höchste Sicherheitsklasse Stufe 5 auf. Das besonders dünne Material schränkt das Tastgefühl nur leicht ein, was bei Handschuhen dieser Art nicht selbstverständlich ist. Lebensmittelecht, waschmaschinengeeignet, erhältlich in drei Größen
    Gr. S: Best.-Nr.1403317
    Gr. M: Best.-Nr.1403318
    Gr. L: Best.-Nr.1403319
         Preis pro Paar: 17,90 Euro
  • Trichterset
    Bestehend aus drei farbigen Kunststofftrichtern mit den Durchmessern 7, 9 und 11 cm. Eine praktische Hilfe zum Umfüllen von Flüssigkeiten oder Gewürzen, z.B. für Salz- bzw. Pfefferstreuer oder Thermosflaschen mit kleiner Einfüllöffnung.
        Best.-Nr.1453339  –  3,90 Euro

Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
    Tel.: 05 11 / 9 54 65-0
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 €/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
    Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Technik für Alle

Webbox3

Ihre Zentrale für Information und Unterhaltung


Egal ob Radio, Fernsehen, Hörbuch, Zeitung oder Zeitschrift: die Webbox3 lässt keine Wünsche offen. Nur fünf Tasten und eine klare Struktur sorgen für eine intuitive Bedienung.


  • Speziell für Sehbehinderte und Blinde
    Die Webbox3 wurde speziell für Sehbehinderte und Blinde entwickelt. Eine Sprachausgabe ist daher ebenso selbstverständlich wie große, kontrastreiche Tasten.
  • Einer für Alle
    Ob CD, SD-Karte oder USB: die Webbox3 ist ein Medienspieler für alle Fälle und Formate. Und das Beste: Sie eignet sich auch perfekt als Kopierstation.
  • Internet für Jedermann
    Genießen Sie die Vielfalt von tausenden Radiosendern aus der ganzen Welt, bleiben Sie dank aktueller Nachrichten stets auf dem Laufenden oder abonnieren Sie doch gleich eine Zeitung aus Ihrer Nähe.
    Exklusiv in der Webbox3 ist der Zugang zu vielen Hörbüchereien bereits vorbereitet. Einfach anmelden und sofort Hörbücher hören oder herunterladen.
    Genießen Sie weitere, spannende Inhalte wie Podcasts, Hörspiele, Fernsehsender und mehr.
  • So leistungsstark wie nie
    Mit dem neuen Akku geht der Webbox3 jetzt auch ohne Steckdose nicht die Puste aus. Bis zu 10 Stunden Spielzeit garantieren echtes Hörvergnügen z.B. auf der Terrasse.
  • Für jeden Geldbeutel
    Kaufen, finanzieren oder einfach mieten? Sie haben die Wahl!

Jetzt Infos anfordern
TFA Technik für Alle GmbH
Tel.: 05 41 / 50 79 79-0
www.webbox3.de

Vanda Pharmaceuticals

non-24.de

Sind Sie blind ohne jede Lichtwahrnehmung? Haben Sie Schwierigkeiten, nachts zu schlafen? Haben Sie manchmal das Gefühl, Ihre Tage und Nächte sind auf den Kopf gestellt? Weitere Fragen?

Antworten erhalten Sie unter der
Non-24-Infonummer 08 00 / 2 43 21 24

oder auf
www.non-24.de


NON-24  –  eine zyklische Schlaf-Wach-Rhythmusstörung bei blinden Menschen ohne Lichtwahrnehmung.

Dies ist ein Service der Firma Vanda Pharmaceuticals Germany GmbH

RTB

In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an"  –  "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.


RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 00 49 (0) 52 52 97 06-0
www.rtb-bl.de

Im Gespräch:

"Das ist die ganz hohe Kunst"

Am 21. März feierte der Deutsche Hörfilmpreis im Berliner Kino International sein 15-jähriges Bestehen. Der langjährige "Schlag den Raab"-Moderator Steven Gätjen führte durch die Verleihung. Im "Sichtweisen"-Interview spricht er über seine Leidenschaft für Filme und darüber, was die Beschäftigung mit Hörfilmen in ihm ausgelöst hat.

Interview: Sabine Richter 


Herr Gätjen, Sie standen dieses Jahr wieder für ProSieben bei den Oscars am roten Teppich. Wenig später haben Sie die "Goldene Kamera" moderiert  –  beide Veranstaltungen sorgten für Skandale und Überraschungen. Was hat Sie dazu bewogen, die Moderation des Deutschen Hörfilmpreises zu übernehmen und wie haben Sie diesen Abend erlebt?

Ich habe mich nicht entschieden, den Deutschen Hörfilmpreis zu moderieren, um einen weiteren Skandal zu erleben, sondern weil es eine tolle Veranstaltung ist. Die Zielsetzung, die dahintersteckt, also die Inklusion von blinden und sehbehinderten Menschen, finde ich wichtig. Ich bin als Novize in diese Veranstaltung hineingegangen und habe so viel gelernt, dass das auch mein Verständnis dessen, was ich liebe, also meinen Beruf, verändern wird. Ich freue mich, Teil dieser Veranstaltung gewesen zu sein und ich bin sehr stolz, das moderiert haben zu dürfen.


Sie haben eine große Leidenschaft für Filme. In der ZDF-Sendung "Gätjens großes Kino" präsentieren Sie aktuelle Filmstarts, im Internet haben Sie einen eigenen Filmblog. Was begeistert Sie so sehr für dieses Medium? Und hat die Beschäftigung mit Hörfilmen Ihre Sicht auf Filme verändert?

Auf jeden Fall, weil die Audiodeskription etwas ganz Tolles ist. Man muss eine Situation und eine Emotion beschreiben, möglichst sprachneutral, so dass der Zuschauer sich selbst ein Bild machen kann. Das ist wie in der Musik oder wie Bücher lesen: Da hat jeder ein anderes Bild im Kopf.

Meine Liebe zum Film ist durch das große cineastische Faible meiner Eltern entstanden. Ich bin in den USA aufgewachsen und es gibt Bilder von mir, wie ich mit drei Jahren in Pampers im Autokino auf der Motorhaube sitze und mit meinen Eltern Filme schaue. Filme sind für mich nicht nur etwas Edukatives, sondern auch manchmal eine Art Flucht vor der Realität, eine Möglichkeit, in Traumwelten abzutauchen. Eine schöne Geschichte kann kurz sein, kann ein Langspielfilm sein, eine Dokumentation, eine Romanze, ein Action- oder Horrorfilm. Geschichten zu erzählen, ist etwas, das wir Menschen gut können. Mir macht es Spaß, mich in Filme hineinzuversetzen und emotional gepackt zu werden. Ich finde es wichtig, dass viele Menschen daran teilhaben und diese Emotionalität und die Leidenschaft aufnehmen können. Das ist auch das Thema des Deutschen Hörfilmpreises.


Haben Sie schon einmal einen Hörfilm ausprobiert?

Ich habe es noch nicht in der Intensität ausprobiert, wie ich es hätte tun sollen, weil ich abgelenkt wurde, indem ich eher dem Bild gefolgt bin. Jetzt werde ich es anders machen und einfach dem, was mir die Audiodeskription erzählt, folgen. Ich glaube, das bringt ganz neue Sichtweisen auf manche Filme. Ich würde mir wünschen, dass das Hörfilmangebot noch viel weiter ausgebaut wird, auch für Meilensteine in der Filmgeschichte. Ich bin mit Filmen aufgewachsen wie zum Beispiel "Star Wars", "Die Goonies" oder "The Breakfast Club". Die würde ich gerne mal mit Audiodeskription hören, denn Sprache ist ein Wahnsinnswerkzeug, um Emotionen anzuregen.


Sie haben schon einige Male als Synchronsprecher gearbeitet. Das hat auch damit zu tun, dass man mit Stimme viel bewegt  –  das sollen Hörfilmbeschreiber gerade nicht. Wie unterscheidet sich das und wo liegt die Herausforderung für Hörfilmbeschreiber?

Wenn man ein Hörbuch spricht oder eine Rolle synchronisiert, ist es wichtig, dass man schauspielert, also dass man sich in eine Figur hineinversetzt, um sie zum Leben zu erwecken. Bei der Hörfilmbeschreibung ist es genau das Gegenteil. Es geht darum, dass man etwas objektiv erzeugt, das jemand anderes subjektiv umsetzt. Also pointiert, neutral, aber auch genau und nicht zu überbordend, damit Platz bleibt für die eigene Fantasie. Das ist die ganz hohe Kunst: Wenige Worte für eine große Situation zu schaffen.


Es wurde angesprochen, dass die Berichterstattung der Olympischen Spiele mit Live-Audiodeskription für die nächsten Jahre auf der Kippe steht, da ein privater Sender die Übertragung übernimmt. Wie stehen Sie dazu, dass die Privaten sich dem Thema Audiodeskription verschließen?

Das ist sehr schade. Natürlich sind Privatfernsehsender Wirtschaftsunternehmen und man unterschätzt manchmal, was dahintersteckt. Aber ich glaube, dass man Barrieren zerschlagen, Mauern niederbrechen und sich überlegen muss: Macht es nicht Sinn, sich für viel mehr Zuschauer zu öffnen? Wenn ich an die ganzen US-amerikanischen Serien meines ehemaligen und geschätzten Arbeitgebers ProSieben denke  –  "The Big Bang Theory" oder "Two and a Half Men"  –  das ist etwas Tolles, wenn das auch blinden und sehbehinderten Menschen zugänglich gemacht wird. Da muss Aufklärungsarbeit stattfinden und es muss die Möglichkeit geschaffen werden, das umzusetzen. Das ist ein Kostenfaktor, aber ich glaube, den kann man kompensieren. Man sollte auch das junge Publikum integrieren, also Kinder und Jugendliche fördern, die einen schweren Stand in der Gesellschaft haben. Das muss man schaffen und das sollten die privaten Sender auch tun.


Am Anfang der Preisverleihung haben Sie sich selbst für das Publikum beschrieben. Können Sie sich noch einmal unseren Lesern beschreiben?

Wir Moderatoren haben einen gewissen Narzissmus inne, der dazugehört, wenn man im Fernsehen auftaucht. Deswegen muss man immer aufpassen: Wirkt das jetzt arrogant oder charmant? Ich bin ein sehr positiver Mensch, ich hoffe, das strahle ich auch aus. Für mich ist das Glas immer halbvoll und ich kann aus jeder Situation lernen. Natürlich achte ich darauf, wie ich aussehe. Ich habe mich vor Kurzem rasiert, habe aber gemerkt, dass das in meiner näheren Umgebung nicht so gut ankam. Jetzt lasse ich meinen Bart wieder wachsen. Ansonsten habe ich blonde Haare, meine Geheimratsecken werden größer und ich könnte mal wieder ein bisschen Sport vertragen, denn in einem gesunden Körper lebt auch ein gesunder Geist.


15 Jahre Deutscher Hörfilmpreis  –  es wurde einiges erreicht, aber es bleibt noch viel zu tun. Was wünschen Sie dem Hörfilm für die Zukunft?

Ich wünsche dem Hörfilm, dass die Ziele weiterhin verfolgt werden und dass man sich nicht von Hindernissen abschrecken lässt. Nicht aufgeben, das ist die Maxime, die man immer für sich bereithalten sollte. Aber auch zu reflektieren, denn manchmal verliert man dadurch, dass man sich zu sehr auf die Ziele fixiert, das Nachhintenschauen, um das Erreichte zu bewundern. Ich finde es beeindruckend, was all die Menschen hier geschaffen haben. Ich drücke die Daumen und werde versuchen, das mit jeder Faser und jeder Möglichkeit auch in Zukunft zu unterstützen.


Dazu drei Bilder:

    • Im karierten Anzug mit Krawatte und Moderationskarten in der Hand: Steven Gätjen
    • Posieren auf den Sesseln im Kino International: die Schauspielerinnen Julia Bremermann und Marion Kracht
    • Blick auf die Gäste in der ersten Reihe, unter ihnen Filmproduzentin Prof. Regina Ziegler und DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke

Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.

Die Preisträger

Zwölf Hörfilme waren für den 15. Deutschen Hörfilmpreis nominiert, vier Preise wurden vergeben. Die prominent besetzte Jury entschied über die Auszeichnungen in den Kategorien Kino und TV und vergab einen Sonderpreis an die einzige Kindersendung im Wettbewerb. Über den Publikumspreis stimmten die Hörfilmfreunde ab.


Dazu ein Bild: Der Preis "Die Lauschende", Bronzeskulptur des blinden Künstlers Dario Malkowski: ein Kopf mit einer Hand vor den Augen und der anderen hinter dem Ohr.

Kategorie Kino

Nebel im August

Spielfilm, D/Ö 2016
Regie: Kai Wessel
Mit Ivo Pietzcker, Sebastian Koch, Henriette Confurius, Fritzi Haberlandt u.a.

Eingereicht von collina filmproduktion
Audiodeskription: Hörfilm München
Text und Redaktion: Sabine Ziehm, Marion Hollerung, Ari Mog
Sprecher: Ari Mog
Tontechnik: Michael Heumann


Inhalt

Deutschland, Anfang der 1940er Jahre. Der 13-jährige Ernst Lossa ist ein unangepasster Junge. Als "nicht erziehbar" eingestuft, kommt er in eine Nervenheilanstalt und bemerkt bald, dass dort Insassen getötet werden. Er setzt sich zur Wehr und versucht, den behinderten Patienten und Mitgefangenen zu helfen. Eine authentische Geschichte und ein bewegendes Drama über ein lange verdrängtes Kapitel der NS-Zeit.


Auszug aus der Laudatio

"Wessel setzt dem kurzen Leben dieses kleinen großen Menschen ein Denkmal. Er rettet die beeindruckende Solidarität und Menschlichkeit des Jungen vor dem Vergessen und macht uns damit heute Mut.

Die Audiodeskription begreift dies als Zentrum des Films und entwickelt von hier aus ihre Bilder. Klar und präzise, nie effekthascherisch, folgt sie der verstörenden Zeichnung der Unmenschen und ihrer wehrlosen Opfer. Stets bleibt sie dabei am Puls des Films und der Frage, was der Mensch dem Menschen sein kann. Die Audiodeskription überträgt die gesamte Kraft des Films in allen Facetten in die Tonspur  –  sprachlich sensibel ausgearbeitet, nuanciert eingesprochen."

Kategorie TV

Familienfest

Spielfilm, Deutschland 2015
Regie: Lars Kraume
Mit Günther Maria Halmer, Hannelore Elsner, Michaela May u.a.

Eingereicht vom ZDF
Audiodeskription: ZDF/audioskript
Text: Frank Höhle, Yesim Erdogan
Redaktion: Anke Nicolai
Sprecherin: Elke Schützhold
Tonregie: Sebastian Voss
Produktion: Christiane Müller


Inhalt

Zum 70. Geburtstag von Hannes Westhoff kommt die gesamte Familie zusammen. Nicht nur seine drei Söhne lassen sich blicken, auch Exfrau Renate gehört zu den Gästen. Hannes' zweite Ehefrau Anne will für eine harmonische Feier sorgen. Doch nach und nach brechen verdrängte Gefühle auf, als sich die einzelnen Familienmitglieder mit ungeklärten Fragen aus der Vergangenheit konfrontiert sehen.


Auszug aus der Laudatio

"Die Audiodeskription konzentriert sich auf die einzelnen Familienmitglieder, die sie uns nuancenreich in ihren emotionalen Zuständen nahebringt. Die turbulente Dynamik der Familienkonflikte ist in den Bildbeschreibungen so lebendig wie treffend abgebildet. Dabei weiß die Audiodeskription stets, wo sie dem Film die Bühne überlassen kann. Das Ergebnis ist ein absolut perfektes Zusammenschwingen von Filmton und Audiodeskription."

Sonderpreis der Jury

Löwenzahn: "Geld  –  Der schlaue Tausch"

Kinderinformationsserie, Deutschland 2016
Regie: Klaus Gietinger

Eingereicht vom ZDF
Audiodeskription: Deutsche Hörfilm gGmbH
Text: Elke Cremer, Silja Korn
Redaktion: Holger Stiesy
Sprecherin: Suzanne Voigdt
Tonregie: Gabriele Brennecke
Produktionsleitung: Martina Wiemers


Inhalt

Ein Computervirus hat Banken und Geldautomaten lahmgelegt. Fritz Fuchs ruft einen Tauschhandel ins Leben, doch der stößt schnell an seine Grenzen. Selten bekommt man das, was man möchte und einige Menschen nutzen die Notlage von anderen aus. Fritz erfindet deshalb eine eigene Währung und merkt: Geld fair zu verteilen, ist keine leichte Aufgabe.


Auszug aus der Laudatio

"Die Sendereihe 'Löwenzahn' besticht durch ihre spritzigen Montagen aus Erzählung und Wissensinhalten, aus Realfilm und Animation. Die Audiodeskription sorgt dafür, dass diese Stränge sich auch für die Ohren zu einer flüssigen, spannenden Geschichte verbinden. So kann 'Löwenzahn' auch bei blinden und sehbehinderten Kindern vergnügte Neugierde wecken. Für sie ist 'Löwenzahn' ein Fenster zur Welt."

Publikumspreis

Die vierte Gewalt

Spielfilm, Deutschland 2016
Regie: Brigitte Maria Bertele
Mit Benno Fürmann, Franziska Weisz, Devid Striesow u.a.

Eingereicht vom Norddeutschen Rundfunk (NDR)
Audiodeskription: NDR
Text: Olaf Koop, Stefanie Schruhl
Redaktion: Uschi Heerdegen-Wessel
Sprecherin: Anne Moll
Aufnahme und Abnahme: Margit Thies


Inhalt

Der Journalist Jan Schulte hofft, mit der Aufdeckung eines Skandals eine Anstellung bei der Berliner Zeitung "Die Republik" zu bekommen. Offenbar hat die Gesundheitsministerin Einfluss darauf genommen, dass ihr Bruder bei einer Herztransplantation vorgezogen wurde. Doch Jans Kollegin behauptet, dass die kompromittierenden Unterlagen manipuliert wurden. Der Chefredakteur weigert sich, die Story zu veröffentlichen. Als Jan den Skandal im Ministerium weiterrecherchiert, werden die Beweise plötzlich gestohlen  –  und ein Boulevardblatt veröffentlicht den Verdacht gegen die Ministerin.


Abstimmungsergebnis

Bei der Abstimmung über den Publikumspreis schnitt die Hörfilmfassung des Spielfilms "Die vierte Gewalt" mit 40 Prozent der abgegebenen Stimmen am besten ab. Mit großem Abstand folgte der Spielfilm "Die vermisste Frau" auf Platz 2 (12,4 Prozent). Den dritten Platz belegte knapp dahinter der deutsch-US-amerikanische Kinofilm "Ein Hologramm für den König" mit 11,8 Prozent der Stimmen.



Kurzinfo: Jury Deutscher Hörfilmpreis 2017

Dr. Dietrich Plückhahn, Vorsitzender der Jury

Feo Aladag, Produzentin und Regisseurin

Lars-Olav Beier, Filmredakteur "Der Spiegel"

Dr. Alice Brauner, Produzentin

Reinhard Glawe, Bert Mettmann Stiftung

Brigitte Grothum, Schauspielerin und Regisseurin

Jeanette Hain, Schauspielerin

Roman Knizka, Schauspieler

Hans-Joachim Krahl, Mitglied des DBSV-Präsidiums

Claudia Roth, Bundestagsvizepräsidentin

DBSV-Nachrichten:

Unabhängig mobil  –  aber sicher

Unter dem Titel "Mobil von Tür zu Tür" fand vom 2. bis 4. März in Berlin eine Fachtagung des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr (GFUV) statt. An der Veranstaltung nahmen etwa 60 Personen teil: Akteure aus Wirtschaft und Forschung, Vertreter namhafter Organisationen, Experten in eigener Sache. In 13 Vorträgen und drei Workshops wurden Aspekte der barrierefreien Mobilität für blinde und sehbehinderte Menschen beleuchtet. Ein Überblick über die wichtigsten Themen und Positionen.

Von Werner Gläser 


Sicherheit im öffentlichen Verkehrsraum

Fußgänger sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer. Insbesondere für ältere Menschen besteht die Gefahr, in einen Unfall verwickelt zu werden. Unter den Fußgängern stellen sie die größte Gruppe. Wie viele der Unfallopfer sehbehindert oder blind sind, ist nicht erfasst.

Häufige Unfallursachen sind Unachtsamkeit oder Fehleinschätzungen anderer Verkehrsteilnehmer. Auch durch unübersichtliche Verkehrsregeln wie den grünen Abbiegepfeil, eine fehlende separate Regelung für Linksabbieger oder schlecht erkennbare Zebrastreifen werden Unfälle hervorgerufen.

Ziel muss sein, dass möglichst viele gut erkennbare und gesicherte Querungen in Form von Blindenampeln oder Zebrastreifen gebaut werden. In einer Zeit, in der in ganzen Landstrichen Norddeutschlands keine Zebrastreifen mehr genehmigt werden, ist viel Überzeugungsarbeit zu leisten.


Barrierefreier Verkehrsraum

Um Verkehrsräume barrierefrei zu gestalten, ist eine deutliche Strukturierung der verschiedenen Flächen erforderlich. Zonen für motorisierte Fahrzeuge, Fahrräder und Fußgänger müssen klar voneinander abgegrenzt werden, etwa durch unterschiedliche Höhen, Materialien oder Trennstreifen. Der Gehbereich sollte nach Möglichkeit eine glatte Oberfläche haben, die begehbare Breite sollte nicht weniger als 1,80 Meter betragen. Mit Hilfe einer Straßensatzung können Kommunen bestimmte Bereiche für Außengastronomie oder Werbeaufsteller festlegen, so dass der Fußverkehr nicht beeinträchtigt wird.

Zwischen Radfahrern und Fußgängern mit Seheinschränkung kommt es immer wieder zu Konflikten. Fahrräder und Pedelecs mit Elektroantrieb sind leise und zum Teil sehr schnell. Der Radverkehr sollte so weit wie möglich auf die Straße verlegt werden.

Das Verkehrskonzept "Shared Space" ist für blinde und sehbehinderte Menschen nach wie vor ein Problem. Die Idee, dass sich der Verkehr ohne Verkehrsschilder, Ampeln und Markierungen allein durch gegenseitige Rücksichtnahme regelt, ist schwer umsetzbar, wenn kein Blickkontakt möglich ist. Eine Lösung kann nur durch die Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf 20 Stundenkilometer sowie die Bevorrechtigung von Fußgängern erreicht werden. Auch in Shared-Space-Zonen muss eine Strukturierung der Verkehrsflächen sichergestellt werden.


Navigation draußen und drinnen

Für die Orientierung unterwegs nutzen viele blinde und sehbehinderte Personen Navigationsgeräte oder Smartphones. Eine neue Entwicklung sind Apps für Busse und Bahnen. Mit ihnen kann man Sprachsignale am Bus auslösen, um etwa an Zentralen Omnibusbahnhöfen (ZOB) den richtigen Bus zu finden. Im Fahrzeug können aktuelle Informationen über die Fahrt abgerufen werden.

Die Navigation in Gebäuden ist ein Thema, an dem zahlreiche Firmen arbeiten. Nicht nur Personen mit Seheinschränkung kennen die Schwierigkeiten, sich in Krankenhäusern, Behörden, einem Flughafen oder Bahnhof zurechtzufinden.

Die derzeitige Entwicklung belohnt das jahrelange Engagement von DBSV und GFUV für verschiedene Forschungsprojekte, darunter "m4guide" unter Federführung des Landes Berlin (vgl. "Gegenwart" 10/2016). Auf Dauer dürfen allerdings nicht nur Nutzer von Smartphones in den Genuss von Navigationslösungen kommen.


Barrierefreiheit des ÖPNV

Nach der Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes 2012 besteht die Verpflichtung, dass der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) bis 2022 vollständig barrierefrei ist. Vom Gesetz ausgenommen sind Regional- und S-Bahnen.

Während Barrierefreiheit lange mit "rollstuhlgerecht" gleichgesetzt wurde, lässt sich bei den Verantwortlichen zunehmend ein Umdenken beobachten. Dies betrifft vor allem größere Städte und Ballungsräume. Ein Beispiel ist der "BusGuide", eine unter Beteiligung des GFUV entwickelte App, mit der auch blinde und sehbehinderte Personen den richtigen Bus finden und während der Fahrt alle notwendigen Informationen abrufen können.

Auch bei der Ausstattung von Fahrzeugen gibt es deutliche Verbesserungen. In neuen Fahrzeugen sind Stationsanzeigen und -ansagen sowie eine kontrastreiche Gestaltung immer öfter Standard. Bei Fahrzeugen und Haltestellen muss man von einer Nutzungsdauer von 20 bis 30 Jahren ausgehen. Was bei Neubauten und Neuanschaffungen versäumt wird, hat jahrzehntelang Bestand. Deswegen ist es wichtig, dass bei der Erstellung von Nahverkehrsplänen alle Gruppen schwerbehinderter Menschen ihre Anliegen einbringen.


Fernverkehr mit Bahn und Bus

Die Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr ihr 3. Programm zur Barrierefreiheit vorgestellt, an dem zwei Mitglieder des GFUV mitgewirkt haben.

ICE 4, IC 2 und das Redesign des ICE 3 sind für die Nutzung durch behinderte Menschen stark verbessert worden. Immer mehr Stationen werden mit Leitsystemen auf den Bahnsteigen ausgestattet. Bei größeren Bahnhöfen werden auch im Innenbereich Bodenindikatoren verlegt. Dennoch besteht vor allem bei kleineren Stationen viel Verbesserungsbedarf. Alle Vorgänge am Gleis  –  Ankunft und Abfahrt von Zügen, Verspätungen, Ausfälle und Zugdurchfahrten  –  müssen angesagt werden.

Große Hoffnungen setzen die Behindertenverbände auf die Entwicklung einer App, die dem Nutzer umfangreiche Informationsmöglichkeiten sowie eine schnelle Kontaktaufnahme zum Zug- und Servicepersonal ermöglicht.

Bei Fernlinienbussen ist die Zugänglichkeit der Busbahnhöfe problematisch. Rollstuhlnutzer haben weiterhin kaum die Möglichkeit, mit dem Fernbus zu reisen. Für blinde und sehbehinderte Menschen sind zahlreiche Fernbushaltestellen schlecht erreichbar. Ganz wenige sind mit Leitstreifen ausgestattet, noch weniger mit akustischen Informationen.

Erfreulich ist, dass es in den meisten Fernbussen mittlerweile gut verständliche Ansagen gibt, Handgriffe und Stufenkanten kontrastreich markiert sind und es einen Platz für einen Führhund gibt.

Werner Gläser
Mitglied des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr (GFUV)


Dazu ein Bild: An einer Ampel: Eine Hand betätigt den Anforderungstaster für blinde und sehbehinderte Menschen.

Beraten und beschlossen

Die wichtigsten Themen der Präsidiumssitzung vom 30. und 31. März 2017 im Überblick.

Von Klaus Hahn  


Finanzen

Das Präsidium befasste sich  –  wie jedes Jahr in seiner März-Sitzung  –  eingehend mit den Finanzen des DBSV. Steuerberater Dietrich Dustert erläuterte den Jahresabschluss für 2016, der wieder mit einem Defizit abschloss, das aus Rücklagen ausgeglichen wurde. Damit lag das Jahresergebnis im Bereich des Haushaltsplans. Herr Dustert strich heraus, dass der DBSV einen sehr hohen Anteil seiner Ausgaben für die inhaltliche Arbeit einsetzt und nur einen kleinen Anteil für Verwaltungsaufgaben. Dennoch mahnte er an, die festen, nicht projektbezogenen Einnahmen zu stärken, zum Beispiel den Anteil der Mitgliedsbeiträge. Die erfolgreiche Arbeit des DBSV sei kein Selbstläufer, sondern müsse jedes Jahr neu "verdient" werden.


Interne Prüfkommission

Ebenfalls lag der Bericht der internen Prüfkommission vor. Diese wird alle vier Jahre vom Verwaltungsrat berufen und besteht aus drei Vertretern von Mitgliedsorganisationen des DBSV. Die Prüfung der Tätigkeit und Arbeitsweise der Geschäftsstelle ergab keine Beanstandungen und nur wenige Verbesserungsvorschläge. Wie schon Herr Dustert hoben auch die Prüfer die sehr gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Geschäftsstelle hervor.


Deutscher Hörfilmpreis

Das Präsidium blickte auf die Verleihung des 15. Deutschen Hörfilmpreises am 21. März zurück und wertete die Eindrücke und Reaktionen aus. Das Kino International hat sich als neuer Veranstaltungsort bewährt, die Anlaufschwierigkeiten des Vorjahres haben sich nicht wiederholt. Es gab einige Anregungen, vor allem zur Straffung des Ablaufs, die nun auf ihre Umsetzbarkeit hin ausgewertet werden.


Inklusives Design

Die neue Aufmachung der Schwarzschrift-Ausgabe des DBSV-Verbandsmagazins ist bei der Leserschaft fast ausschließlich auf positive Resonanz gestoßen. Auch der neue Name "Sichtweisen" ist gut angekommen. Gleiches gilt für die neue Webseite des DBSV. Hier werden noch kleinere Nachbesserungen vorgenommen, die sich bei der praktischen Nutzung als notwendig herausstellen.

Damit konnte das Präsidium mit Zufriedenheit feststellen, dass das arbeitsintensive Projekt "Inklusives Design" kurz vor seinem Abschluss steht. Im Frühjahr werden die Ergebnisse auf der Online-Plattform #{leserlich.info} veröffentlicht. Damit verfügt der DBSV über praxisnahe Empfehlungen zur sehbehindertengerechten Gestaltung von Print- und Webprodukten.


Barrierefreiheit

Breiten Raum nahm das Thema Barrierefreiheit ein. Das Präsidium beriet darüber, wie bei einigen immer noch bestehenden Problemen Fortschritte erreicht werden können. Hierzu gehören der elektronische Personalausweis, die Zugänglichkeit der Beipackzettel von Medikamenten und die Fahrgastinformationen der Deutschen Bahn. Im Führhundbereich erhielt die Geschäftsstelle den Auftrag, zu prüfen, ob es möglich ist, die Gespannprüfer zu vereidigten Sachverständigen zu bestellen, um auf dem Weg der Qualitätssicherung voranzukommen.


DBSV-Verbandstag 2018

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, auch der alle vier Jahre stattfindende Verbandstag. Das Präsidium legte fest, dass das höchste Gremium des DBSV vom 21. bis 23. Juni 2018 in Berlin tagt. Die inhaltliche Arbeit soll wieder in mehreren parallelen Arbeitsgruppen stattfinden; das Präsidium verständigte sich auf einen Katalog von Themen, den es dem Verwaltungsrat im Mai vorschlagen wird.

Klaus Hahn
Mitglied des DBSV-Präsidiums  

Meldungen

Initiative für eine bessere Schulbuchversorgung

Der DBSV setzt sich für eine Änderung der Schulbuchzulassungsverordnungen in den Ländern ein. In einem Brief an alle Kultusminister und Landesbehindertenbeauftragten hat Präsidentin Renate Reymann Anfang März gefordert, dass Schulbücher nur unter der Bedingung zugelassen werden, dass der Verlag die Inhalte mit Erscheinen des Buchs in einem barrierefreien digitalen Format bereitstellt.

Viele blinde und sehbehinderte Schüler sitzen zu Schuljahresbeginn ohne Schulbuch im Klassenzimmer. In den letzten zehn Jahren ist der Anteil blinder und sehbehinderter Schüler, die die Regelschule besuchen, von 27 auf 39 Prozent gestiegen. Inklusion braucht Qualität. Dazu gehört auch, dass Lernende mit Seheinschränkung zeitgleich mit ihren sehenden Mitschülern ohne Mehrkosten und in gleicher Qualität mit Schulbüchern versorgt werden.

Heutige Schulbücher werden sehr differenziert und mit hohem didaktischem Anspruch gestaltet. Inhalte werden immer häufiger mit Hilfe von Bildern und Grafiken vermittelt. Solche Bücher barrierefrei aufzubereiten und in Brailleschrift, Großdruck oder Hörformate zu übertragen, bedeutet einen erheblichen Aufwand für die Medienzentren der Förderschulen für Blinde und Sehbehinderte. Der DBSV schlägt deshalb ein gemeinsames Projekt von Verlagen, Medienzentren, Bibliotheken und Selbsthilfe vor, um Anforderungen an die Datenbereitstellung durch die Schulbuchverlage festzulegen.

Vermögensgrenzen für Blindenhilfe gestiegen

Am 1. April 2017 ist der Vermögensfreibetrag in der Sozialhilfe angehoben worden. Die Höhe der so genannten kleineren Barbeträge, die bei der Vermögensanrechnung ausgenommen bleiben, ist für leistungsberechtigte Personen von bisher 2.600 auf 5.000 Euro angehoben worden. Auch Ehe- und Lebenspartner, deren Einkommen und Vermögen bei der Gewährung von Sozialhilfe zu berücksichtigen sind, erhalten einen Freibetrag in Höhe von 5.000 Euro. Für Unterhaltsberechtigte, also insbesondere für Kinder von Leistungsberechtigten, erfolgt eine Anhebung auf 500 Euro.

Diese Erhöhung gilt für alle Bezieher von Sozialhilfe. Damit profitieren auch Menschen, die aufstockend zu ihrem Landesblindengeld Blindenhilfe nach § 72 SGB XII erhalten. So beträgt der Schonbetrag bei einem Ehepaar künftig 10.000 Euro. Hat das Paar zwei unterhaltsberechtigte Kinder, steigt der Betrag auf 11.000 Euro.

Bayerisches Urteil: Blindengeld bleibt beim Krankenkassenbeitrag außen vor

Am 21. Februar hat das Bayerische Landessozialgericht geurteilt, dass das Blindengeld bei der Berechnung der Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung auch bei freiwilligen Mitgliedern unberücksichtigt bleibt (Az: L 5 KR 313/15). Für Pflichtversicherte war dies immer unstrittig.

Die gesetzlichen Krankenkassen versuchen seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2009, bei freiwillig Versicherten das Blindengeld als beitragspflichtige Einnahme zu verbuchen, wodurch sich die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung erhöhen. Das löste zahlreiche Rechtsstreitigkeiten aus und erforderte eine gerichtliche Klärung. Das von der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm) erstrittene bayerische Urteil wird gemeinsam mit gleichlautenden Entscheidungen aus Baden-Württemberg (Az: L 11 KR 888/15) und Sachsen (Az: L 1 KR 172/11) die Rechtsposition der Betroffenen deutlich stärken.

Zur Begründung ihrer Entscheidungen führten die Gerichte aus, dass das Blindengeld als zweckbestimmte Leistung zum Ausgleich blindheitsbedingter Mehraufwendungen und Nachteile anzusehen sei. Es sei in seiner Zielsetzung mit der im Sozialhilferecht geregelten Blindenhilfe vergleichbar und gehöre damit ebenfalls zu den beitragsfreien Einnahmen.

Neues Leitungsteam für Arbeitskreis der Blindenführhundhalter

Der Arbeitskreis der Blindenführhundhalter hat bei seiner diesjährigen Tagung, die vom 9. bis 12. März im AURA-Hotel Saulgrub stattfand, eine neue Leitung gewählt. Katharina Odening aus Bad Doberan in Mecklenburg-Vorpommern, bisher stellvertretende Leiterin des Gremiums, ist zur Bundessprecherin aufgerückt. Sie löst in diesem Amt Robert Böhm ab, der sich nicht erneut zur Wahl stellte. Zu ihrem Stellvertreter ist Torsten Wolfsdorff aus Hamburg gewählt worden, Beisitzerin ist Kirsten Hachmeister aus Stuttgart.

"Das wichtigste Ziel, das wir als Arbeitskreis in den nächsten vier Jahren verfolgen werden, ist die weitere Verbesserung der Qualitätssicherung bei der Blindenführhundversorgung", erklärt Katharina Odening. "Als Bundessprecherin wünsche ich mir ein starkes Team und einen aktiven Arbeitskreis mit interessanten Impulsen aus den gebildeten Arbeitsgruppen."

Kontakt: Katharina Odening
Tel.: 01 73 / 3 70 07 40
E-Mail: k.odening@dbsv.org

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn
    Tickets für 99 Euro (Hin- und Rückfahrt) zu allen Veranstaltungen des DBSV
  • GRAVIS Online Shop
    max.8% auf Smartphones, Tablets und andere Technikprodukte, max.30% auf sämtliches Zubehör
  • Low Vision Kreis e.V.
    5% auf Sehhilfen und weitere Hilfsmittel
  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
    5% auf Zeitschriften
  • AUDIAMO
    10% auf alle Hörbücher und Hörspiele
  • Reinecker Vision GmbH
    10% auf alle Produkte
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen
  • Forum Telemedizin GmbH
    Blutzuckermessgerät ProfiLine BLE TeleMed: 5 Euro Rabatt auf das Starterset
  • Berufsförderungswerk Würzburg
    10% auf alle E-Learning-Kurse
  • AFB  –  Arbeit für Menschen mit Behinderung
    10% auf gebrauchte und aufgearbeitete Computer und andere IT-Geräte
  • NH-Hotel Group
    Best-Preis-Garantie für Übernachtungen in allen deutschen NH-Hotels
  • Dorint Hotels & Resorts
    10% auf den tagesaktuellen Bestpreis in Berlin, Bonn, Dresden, Frankfurt/Main und Airport München
  • Schottland-für-Alle
    5% auf reguläre Gruppen- und Individualreisen, 10% auf maßgeschneiderte Reisen (ausgenommen Flug- und Fährbuchungen)
  • Kieser Training
    1 Bonusmonat bei einer Vertragslaufzeit von 12 oder 24 Monaten
  • Teekampagne
    5% auf eine Bestellung pro Kalenderjahr
  • Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm)
    kostenfreie Rechtsberatung und Rechtsvertretung im Sozial- und Verwaltungsrecht
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Sichtweisen"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)

Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort.

Mehr Infos zu allen bundesweiten Vergünstigungen beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte



Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene
  • Herbert-Funke-Stiftung

Thema: Entwicklungszusammenarbeit

Ob im hintersten Winkel von Thailand, im politischen Brüssel oder in den Weiten des Internets  –  man kann sich auf verschiedenen Ebenen für Menschen in Entwicklungsländern einsetzen. Die "Sichtweisen" haben Akteure nach ihren Erfahrungen gefragt und stellen ein interkulturelles Projekt vor, das eine Lernplattform zur Entwicklungszusammenarbeit geschaffen hat.


Dazu ein Bild: Ein Kleinkind auf dem Arm einer indischen Frau: Es trägt eine Brille mit stark vergrößernden Gläsern und grinst fröhlich in die Kamera.

Bücher neben dem Reisfeld

Die Welt im Kleinen verbessern: Eine blinde Japanerin bringt in Thailand Bücher zu Menschen und Menschen zu Büchern. Bildung ist der Anstoß allen gesellschaftlichen Engagements. Und so ist die "Always Reading Caravan Association" beste Hilfe zur Selbsthilfe.

Von Yoshimi Horiuchi  


Der Morgen ist mir von allen Tageszeiten am liebsten: das Konzert der Grillen, die sich auf ihren Schlaf einstimmen, die Vögel, die mit ihrem Gesang den Tag begrüßen, der erste Schluck Tee, die frische Brise aus den Bergen, die mein Haar durcheinanderwirbelt, während ich mit meinem Kollegen auf dem Motorroller zu meiner Bücherei fahre. Wenn ich dort gegen 9 Uhr ankomme, freue ich mich, meinen Arbeitstag beginnen zu können.

Ich bin Japanerin, blind und in den Dreißigern, und lebe in einer kleinen Stadt im Norden Thailands, etwa 100 Kilometer von Chiang Mai entfernt, der zweitgrößten Stadt des Landes. Hier leite ich die "Always Reading Caravan Association" (ARC), frei übersetzt die Bücherkarawane, eine gemeinnützige Organisation, deren Ziel es ist, die Freude am Lesen und Lernen durch Bücher zu fördern. Obwohl unsere Nutzer meist nicht behindert sind, liegt ein Fokus unserer Aktivitäten auf der Einbeziehung von Kindern und Erwachsenen mit Behinderungen.

Vielleicht fragen Sie sich jetzt, warum ausgerechnet eine blinde Japanerin im hintersten Winkel von Thailand ein Projekt leitet, das sich mit Leseanreizen und Bildung für meist sehende Kinder und Erwachsene beschäftigt. Es fing alles mit meiner eigenen Liebe zu Büchern an.

Ich bin mit angeborenem Grauem und Grünem Star auf die Welt gekommen und in einer großen Bauernfamilie im Süden Japans aufgewachsen. In der Nachbarschaft gab es kaum Kinder und meine Familie war zu ängstlich, mich allein die Welt erkunden zu lassen. Ich ging zwar in den Kindergarten, verbrachte sonst aber sehr viel Zeit zu Hause. Am liebsten hörte ich Geschichten. Da meine Eltern arbeiten mussten, war es vor allem mein Großvater, der mein Bitten und Betteln aushalten musste: "Bitte lies mir eine Geschichte vor." Ich sehnte mich nach Geschichten genauso wie nach Süßigkeiten.

Als ich 18 Jahre alt war, sollte Thailand mein Leben erobern. Während eines Studienaufenthalts in den USA lernte ich eine thailändische Austauschstudentin kennen, deren Sprache mich faszinierte. Zurück in Tokio, begann ich sofort, diese wunderbar klingende Sprache zu lernen. Als Teilnehmerin eines Work Camps reiste ich zum ersten Mal nach Thailand. Dabei verliebte ich mich so sehr in dieses Land mit seinen freundlichen und aufgeschlossenen Menschen, dem leckeren Essen, der quirligen Lebensfreude und der singenden Sprache, dass ich immer wieder kam.

Während meiner Reisen durch Thailand wurde mir klar, dass Bücher für die meisten Thailänder kaum eine Rolle spielen. Sie sind relativ teuer und es gibt kaum gute Buchhandlungen, vor allem im ländlichen Raum. Aber das Schlimmste: Thailänder begreifen Bücher lediglich als Werkzeug für die Schule oder Uni. Dass sie Freunde fürs Leben sein können, ist ihnen fremd.

Selbst blind, fragte ich mich natürlich, wie es behinderten Menschen in Thailand gehen mag. Wenn es schon für nicht behinderte Thailänder schwierig ist, Zugang zu Büchern zu erhalten, wie mag es dann erst für Menschen wie mich sein? Während ich in verschiedenen Teilen des Landes Menschen mit Behinderungen besuchte, musste ich feststellen, dass viele von ihnen nicht nur von Büchern abgeschnitten sind, sondern auch von jeglichen sozialen Diensten, ob Gesundheitsversorgung oder Rehabilitation, Bildung oder Beruf. Eigentlich gibt es in Thailand viele Behinderteneinrichtungen, von Schulen über Büchereien bis zu Ausbildungszentren. Oft werden diese Angebote aber nicht genutzt, weil die Betroffenen keine Familienmitglieder haben, die sie begleiten oder weil sie überhaupt nicht von den Angeboten wissen. Nachdem ich mir ein Bild von der Situation gemacht hatte, entstand eine Traumbücherei in meinem Kopf, eine Bücherei, die eine Brücke schlägt zwischen Büchern und Menschen und zwischen Menschen und der Gesellschaft.

Im Jahr 2009 kam es zu einem weiteren einschneidenden Erlebnis: Ich nahm an einem einjährigen Kurs am Kanthari International Institute im indischen Kerala teil. Sabriye Tenberken aus Deutschland und Paul Kronenberg aus den Niederlanden haben dieses Zentrum aufgebaut, um ihre Kenntnisse und Erfahrungen mit sozialen Projekten weiterzugeben. Ich lernte, wie man Konzepte entwickelt, seine Ideen in der Öffentlichkeit präsentiert und Spenden einwirbt. Die Überzeugung der Kanthari-Gründer, dass eine Person, die in ihrem Leben viele Herausforderungen meistern muss, mehr bewegen kann, als eine Person, die mit Samthandschuhen angefasst wird, hat mich enorm motiviert. Am wichtigsten aber war für mich der Kontakt mit den anderen Kursteilnehmern. Sie kamen aus aller Welt, hatten ganz unterschiedliche Prägungen und Mentalitäten, waren aber alle in dem Traum vereint, die Welt auf die eine oder andere Weise positiv zu verändern.

Sieben Jahre nach Abschluss des Kanthari-Kurses ist aus meinem Traum ein reales Projekt geworden. Mit inzwischen neun Mitarbeitern betreiben wir eine lokale Bücherei, einen Bus, der die Bücher zu den Menschen bringt, und zwei Bildungszentren für Kinder im Vorschulalter.

Unsere gemütliche Bücherei "Rang Mai" befindet sich direkt neben einem Reisfeld und steht allen Bewohnern des Bezirks Phrao in der Provinz Chiang Mai offen. Die meisten unserer 6.000 Bücher sind Thai-Bücher in Schwarzdruck, aber wir haben auch einige besondere Angebote: Popup-Bücher mit dreidimensionalen Bildern in Falttechnik, taktile Bilderbücher sowie Spielzeug und Filme auf DVD.

Eines unserer Markenzeichen ist die mobile Bücherei. Unser blauer, mit bunten Bildern verzierter Bus namens "Haruno", benannt nach meiner Geburtsstadt, ist mit Bücherregalen ausgestattet. Wir fahren auf Dorfmärkte, zu Tempeln und abgelegenen Schulen, um vor Ort Lesespaß für Kinder und Leihbücher für Erwachsene anzubieten. Mit der mobilen Bücherei besuchen wir auch Menschen, die nicht zu uns kommen können, zum Beispiel ältere und behinderte Menschen. Bei diesen Hausbesuchen übernehmen wir auch Aufgaben von Sozialarbeitern. So sucht meine Mitarbeiterin beispielsweise Bücher für einen alten Mann aus, der nicht mehr gehen kann, oder malt mit einem Mädchen mit Down-Syndrom ein Malbuch aus.

Neben unseren Büchereien haben wir zwei Bildungszentren für Vorschulkinder aus den Bergregionen. Die Stadt Phrao ist umgeben von Bergen mit großen und kleinen Dörfern, in denen ethnische Minderheiten leben. Die Bewohner dieser Dörfer sprechen Sprachen, die nichts mit der thailändischen Sprache gemein haben. Unser Ziel ist es, die Kinder an das Lesen und Schreiben in Thai und Englisch heranzuführen und ihnen das Zählen in diesen Sprachen beizubringen, bevor sie eingeschult werden. Momentan unterrichten wir etwa 20 Kinder.

Neben den Leitungsaufgaben widme ich mich hauptsächlich dem Fundraising und der Netzwerkarbeit von ARC. Wir sind größtenteils von privaten Spenden abhängig. Glücklicherweise haben sich einige thailändische und japanische Zeitungen, Fernseh- und Radiostationen für mich und mein Projekt interessiert und ausführlich darüber berichtet. Das hat mir sehr geholfen, genug Spenden zu sammeln, um für einige Jahre die Existenz von ARC zu sichern.

Etwas schade ist, dass ich immer weniger Zeit mit den Kindern und Besuchern unserer Büchereien verbringe. Als ich ARC im Jahr 2010 gegründet habe, musste ich alles selbst machen, vom Geschichtenerzählen bis zum Büchertragen. Aber für meine sehenden thailändischen Kollegen ist es einfacher, thailändische Bücher vorzulesen, und ich benötige die doppelte Zeit, um einen Tisch dorthin zu tragen, wo man ihn gerade braucht. So haben sich meine Aufgaben von selbst in Richtung Management verlagert, was ganz schön langweilig sein kann. Um mich zu motivieren, unterhalte ich mich immer wieder mit den Kindern und Erwachsenen, die unsere Angebote nutzen. Sie schaffen es in kurzer Zeit, mein inneres Feuer neu zu entfachen.

Japanerin, blind, Frau: Diese Kombination ist mir häufig von Nutzen gewesen. Besonders in der Aufbauphase meiner Organisation bin ich in regen Kontakt mit lokalen Medien und hilfreichen Menschen gekommen, die alle wissen wollten, warum ausgerechnet ich eine Bücherei in Thailand aufbauen wollte. Meine Idee war weder speziell noch innovativ. Büchereien sind notwendig, aber nichts, was große Verwunderung hervorrufen würde. Das Erstaunliche an meiner Idee war ich selbst. So bin ich unbeabsichtigt zur gut funktionierenden Marke für ein eher gewöhnliches Projekt geworden.

Wenn ich gefragt werde, warum ich mich weiter für ARC engagieren möchte, dann ist meine Antwort klar: Ich möchte ein Türöffner in die Welt der Geschichten sein, so wie es vor vielen Jahren mein Großvater für mich war. Ich glaube, dass jeder Mensch etwas gibt und etwas nimmt, ganz gleich ob er blind oder sehend, Deutscher oder Japaner ist. Wenn ich einer Mutter zuhöre, die in unserer Kinderecke ihrer Tochter vorliest, wenn ein alter Mann auf Krücken erzählt, wie wichtig es ihm war, in unseren Bücherbus zu kommen, dann fühle ich, wie sich der Kreis des Gebens und Nehmens in meinem Herzen schließt. Das motiviert mich, auch morgen wieder mit den Vogelstimmen im Ohr, dem Teegeschmack auf der Zunge und dem Wind in den Haaren zu meiner Bücherei zu fahren.

Übersetzung aus dem Englischen: Jessica Schröder

Yoshimi Horiuchi (33) hat in Tokio ihr Studium der japanischen Sprache abgeschlossen. Sie lebt seit 2010 in Thailand, wo sie die "Always Reading Caravan Association" gegründet hat.


Dazu ein Bild: In einem der Bildungszentren der "Always Reading Caravan Association": Sechs Kinder im Vorschulalter stehen barfuß vor einer Tafel und breiten ihre Arme aus.


Info

Mehr über die Bücherkarawane: www.alwaysreadingcaravan.org

Inklusion ist global

Brüssel ist eine Schlüsselstelle, um die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern zu verbessern. Denn Europa ist der weltweit größte Geldgeber für Entwicklungszusammenarbeit. Um die Entwicklungspolitik der Europäischen Union entsprechend zu beeinflussen, unterhält die Christoffel-Blindenmission (CBM) seit 2003 ein Büro in der Hauptstadt Europas. Einblicke in die politische Arbeit gibt der Leiter dieses Büros.

Von Lars Bosselmann  


Seit nunmehr knapp zehn Jahren arbeite ich bei der CBM im Brüsseler Büro. Schon früh war in mir der Wunsch gewachsen, mich auf internationaler Ebene zu engagieren. So bin ich direkt nach meinem Studium der Politikwissenschaften in Brüssel gelandet und habe meine ersten Berufserfahrungen im EU-Lobbying gemacht. Damals habe ich im Auftrag von Democracy International für mehr direkte Bürgerbeteiligung bei EU-Entscheidungen geworben  –  auch heute noch ein wichtiges Thema!

Über die CBM bin ich zur Entwicklungszusammenarbeit gekommen. Die Christoffel-Blindenmission ist eine international agierende Nicht-Regierungsorganisation, die sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern einsetzt. Medizinische Hilfe, Zugang zu Bildung, gemeindenahe Rehabilitation, Existenzsicherung: Dies sind die Kernanliegen der CBM. Um die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern nachhaltig zu verbessern, sind grundlegende Reformen nötig, beispielsweise auf dem Gebiet der Budgetzuweisungen. Dafür setzen wir uns gegenüber Regierungen und internationalen Organisationen ein. Dieses Arbeitsgebiet nimmt bei der CBM einen wichtigen Platz ein und erstreckt sich von der lokalen Ebene in Entwicklungsländern bis zur globalen Ebene, wo wir zum Beispiel bei den Vereinten Nationen (UNO) in New York vertreten sind.

Obwohl sich meine Aufgaben bei der CBM stark verändert haben und ich seit Mitte 2014 als Leiter des Brüsseler Büros verstärkt Führungsaufgaben wahrnehme, bin ich doch stets mit politischen Themen befasst. Unser dreiköpfiges Team setzt sich für eine inklusive EU-Entwicklungspolitik ein. Die EU ist weltweit der mit Abstand größte Geldgeber im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit. Wenn Menschen mit Behinderungen in der EU-Entwicklungspolitik stärker berücksichtigt werden würden, hätte dies massive Auswirkungen auf die Lebensqualität der Menschen in Entwicklungsländern. So klar dieser Zusammenhang auch sein mag, ist es nicht so leicht, die Entscheidungsträger zum entsprechenden Handeln zu bewegen.

Als ich im Jahr 2007 bei der CBM angefangen habe, waren Menschen mit Behinderungen schlicht und ergreifend kein entwicklungspolitisches Thema. Unser Ziel war daher, zunächst das Thema auf die politische Agenda zu setzen. Wir haben Gespräche mit Politikern geführt, öffentliche Veranstaltungen organisiert und Hintergrundmaterialien erstellt, um nur einige Beispiele zu nennen.

Besonders effektiv ist der direkte Kontakt mit Politikern oder deren Mitarbeitern. Natürlich braucht man gut argumentierte und recherchierte Fakten, natürlich ist es auch wichtig, professionell gestaltetes Material auf Lager zu haben, aber nichts ersetzt das persönliche Gespräch. Als blinder Mitarbeiter kann ich das Thema Behinderung mit persönlichen Erfahrungen untermauern. Das macht  –  so wurde mir und meinen Kollegen oft zurückgemeldet  –  die Thematik greifbarer und glaubwürdiger.

Verstärken lässt sich diese Überzeugungskraft dadurch, dass man Politikern einen direkten Zugang zur Projektarbeit der CBM verschafft. Die besten Erfahrungen habe ich gemacht, wenn Menschen mit Behinderungen aus unseren Projekten nach Brüssel kamen oder wenn wir für Politiker Projektbesuche in Entwicklungsländern organisieren konnten. Dabei sind Kontakte entstanden, die weit über den Zeitpunkt der Begegnung hinaus gewirkt haben. Ein Beispiel ist eine Diskussionsveranstaltung, die wir mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments und CBM-Partnern aus dem Kongo organisiert haben. Einer der Abgeordneten, Thijs Berman, war von dem Austausch so fasziniert, dass er danach bei all seinen parlamentarischen Aktivitäten die Frage einbrachte: "Was ist mit Menschen mit Behinderungen?"

Aber solche unmittelbaren Erfahrungen kann man nicht erzwingen. Der Nachteil von Einzelgesprächen ist, dass die Entscheidungsträger kommen und gehen. Ob durch Wahlen oder Positionsveränderungen, das politische Personal wechselt ständig. So kann es passieren, dass man jahrelang in einen Schlüsselabgeordneten investiert hat und ihn für das Thema begeistern konnte, er dann aber gar nicht mehr wichtig ist. So heißt es, sich immer breit aufzustellen und neue Kontakte zu knüpfen.

Da Systeme in der Regel Personalwechsel überdauern, ist es wichtig, das Thema "Behinderung und Entwicklung" strukturell zu verankern. So arbeiten wir zum Beispiel an Strategiepapieren zur EU-Entwicklungspolitik, an Umsetzungs- und Haushaltsplänen. Bei dieser Arbeit habe ich zwei Faustregeln gelernt:

  1. Was nicht ausdrücklich in einem Papier steht, wird ganz sicher nicht umgesetzt; was drinsteht, hat zumindest eine Chance auf Umsetzung.
  2. Je früher etwas in einen Text aufgenommen wird, desto größer sind die Chancen, dass es bis zum Schluss drinbleibt.

Besonders hilfreich ist es, die Mitarbeiter zu kennen, die ein bestimmtes Dokument entwerfen, um zentrale Forderungen bereits im Entwurfsstadium einzubringen. Das ist natürlich einfacher gesagt als getan, denn es gibt Tausende Mitarbeiter in den verschiedenen EU-Institutionen. Um sich in dem Dschungel der Zuständigkeiten zurechtzufinden, braucht es gute Kenntnisse der Entscheidungsabläufe und eine gute Strategie mit klaren Zielen, die immer wieder dem politischen Prozess angepasst werden müssen.

In den vergangenen Jahren haben wir zahlreiche Erfolge feiern können, von denen ich an dieser Stelle drei nennen möchte:

  1. Die Anerkennung von "Behinderung" als Querschnittsaufgabe des größten europäischen Budgets auf dem Gebiet der Entwicklungszusammenarbeit. Das heißt, dass bei allen Ausgaben, die im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit gemacht werden, die EU zumindest erklären muss, wie Menschen mit Behinderungen davon profitieren.
  2. Die Verabschiedung solider Empfehlungen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention durch den unabhängigen BRK-Expertenausschuss. Damit ist klargestellt, dass die Inklusion von Menschen mit Behinderungen nicht nur innerhalb der EU ein zentrales Anliegen ist, sondern dass die EU auch ihre Entwicklungsprogramme auf Inklusion hin überprüfen muss.
  3. Die Aufnahme von elf Erwähnungen von Menschen mit Behinderungen in der Agenda 2030 zur nachhaltigen Entwicklung. Wenngleich global angelegt, wird die 2030-Agenda auch die Entwicklungszusammenarbeit der EU prägen. Insofern ist die unerwartet deutliche Verankerung des Themas "Behinderung" ein Meilenstein für die inklusive Entwicklungszusammenarbeit in den kommenden Jahren.

Natürlich kann man kritisch einwenden, dass dies nur Erklärungen auf Papier sind. Und Papier ist bekanntlich geduldig. Aber für die politische Arbeit sind diese Erwähnungen in Schlüsseldokumenten Gold wert. Denn darauf kann man in den folgenden Jahren der Umsetzung immer wieder verweisen.

Wie dieser Bericht hoffentlich gezeigt hat, bietet die politische Arbeit auf der EU-Ebene reichlich Raum für Einflussnahme. Gleichzeitig spielt sich unsere Arbeit in einem sehr komplexen Umfeld ab und Erfolge sind nicht immer unmittelbar zu sehen. Da heißt es, am Ball bleiben und einen langen Atem beweisen. Gerade diese Komplexität und Langfristigkeit sind es, die mich besonders motivieren. Für Routine im Büro-Alltag ist wenig Platz, so dass jeder Tag anders aussieht und die Sache spannend bleibt.

Lars Bosselmann (38) ist Politikwissenschaftler und leitet das Brüsseler Büro der Christoffel-Blindenmission (CBM).


Dazu drei Bilder:

    • Um einen Holztisch versammelt, diskutieren drei junge Sambierinnen miteinander. Eine von ihnen sitzt im Rollstuhl.
    • Eine alte Frau aus dem Kongo mit kurzen, weißen Haaren im Halbprofil. Ihre Augen sind komplett weiß. Sie richtet ihr Gesicht schräg nach oben, als würde sie ihre Hände betrachten, die sie aneinandergelegt vor sich hält.
    • Lars Bosselmann in weißem Hemd im Gespräch mit zwei afrikanischen Männern in traditionellen Gewändern.


Kurzinfo: Der Teufelskreis aus Behinderung und Armut

Laut Weltbehindertenbericht leben 80 Prozent aller Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern; das sind weltweit etwa 800 Millionen Menschen. Von ihnen wiederum leben 82 Prozent unterhalb der Armutsgrenze.

Einerseits sind Behinderungen die Ursache von Armut: Menschen mit Behinderungen haben oft keinen Zugang zu Gesundheits- und Bildungssystemen. Sie finden keine Arbeit und verarmen oder bleiben arm. Nach Angaben der UNESCO besuchen nur zehn Prozent aller behinderten Kinder in Entwicklungsländern eine Schule. Andererseits führt ein Leben in Armut oft zu Behinderungen. Arme Menschen können sich und ihre Familie oft nicht ausreichend ernähren, in Krankheitsfällen können sie sich keine medizinische Behandlung leisten. Wer in Armut lebt, ist einem höheren gesundheitlichen Risiko ausgesetzt, dadurch steigt auch das Risiko einer Behinderung.



Kurzinfo: Christoffel-Blindenmission

Die CBM zählt zu den größten und ältesten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland. Sie fördert seit über 100 Jahren Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern.

Die Aufgabe der CBM ist es, das Leben von Menschen mit Behinderungen zu verbessern, Behinderungen zu vermeiden und gesellschaftliche Barrieren abzubauen. Die CBM unterstützt zurzeit 650 Projekte in 63 Ländern.

Mehr Infos unter www.cbm.de

Stärke durch Solidarität

Ein interkulturelles Projekt zur Förderung der internationalen Entwicklungszusammenarbeit


Solidarität ist der Grundgedanke allen entwicklungspolitischen Handelns. Wenn sich Menschen zusammenschließen, unterschiedliche Fähigkeiten, Erfahrungen und Hintergründe einbringen, erwächst daraus Stärke. Das zeigen rund um die Welt zahlreiche Entwicklungsprojekte.

"Stärke durch Solidarität" ist der Titel eines anderthalbjährigen Projekts, das sich der internationalen Entwicklungszusammenarbeit widmet und mit Mitteln aus dem Programm Erasmus+ der Europäischen Union gefördert wird. Das Ziel ist, junge Menschen auf die Herausforderungen der Entwicklungszusammenarbeit vorzubereiten und ihnen Grundkenntnisse für den Start eigener Projekte zu vermitteln. Neben dem DBSV als großer Selbsthilfeorganisation sind kleinere Organisationen aus Polen, Indien, Uganda, Thailand, Brasilien und Belgien beteiligt. Gemeinsam ist diesen Partnern, dass sie meist von blinden und sehbehinderten Menschen gegründet wurden, flache Strukturen haben und in Entwicklungsländern eng mit der lokalen Bevölkerung zusammenarbeiten, um gemeinsam Ideen und Projekte zu entwickeln.

Seit Anfang 2016, als das Projekt an den Start ging, ist ein barrierefreier Onlinekurs zum Projektmanagement entstanden. Die Projektpartner haben Lernmodule zu Themen wie Fundraising, ehrenamtliches Engagement, Selbsthilfearbeit, politische Kampagnenarbeit und interkulturelle Sensibilisierung entwickelt. Während eines zweiwöchigen Kurses, der im September 2016 in Polen stattfand, haben die Teilnehmenden ihre Trainingsinhalte präsentiert und getestet. Im Mai sollen die überarbeiteten Kurse auf der Internetseite www.dev.networkofchange.org/courses veröffentlicht werden. Praktische Übungen, Quizfragen und Tipps zur Erarbeitung von Aktionsplänen oder zur Eigenmotivation komplettieren das Angebot. Alle Kursinhalte sind in Deutsch, Englisch, Portugiesisch, Polnisch, Französisch, Hindi und Kisuaheli verfügbar.

Im Rahmen des Projekts haben die Partner die Möglichkeit, die Arbeit einer anderen Organisation näher kennenzulernen. So wird Yoshimi Horiuchi, die Gründerin der "Always Reading Caravan Association" (siehe Seite XX), im Juni ein vierwöchiges Praktikum beim DBSV absolvieren, um in die Selbsthilfearbeit hineinzuschnuppern und die Arbeit des DBSV mit ihrem Wissen zu bereichern.

Zum Projektabschluss ist eine Konferenz in Uganda geplant  –  dort, wo sich Entwicklungszusammenarbeit ganz praktisch erleben lässt. Alle Projektpartner und weitere Akteure kommen noch einmal zusammen, um die Projektergebnisse auszuwerten und publik zu machen.

Jessica Schröder
DBSV-Referentin für internationale Zusammenarbeit  

Termine & Tipps:

Termine

Tag der offenen Tür im SFZ Berufsbildungswerk Chemnitz

Die verschiedenen Ausbildungsbereiche, das Internat, die Werkstatt und das Sehzentrum präsentieren sich.
13.5.2017, 10-14 Uhr
Chemnitz, Flemmingstr.8c
Anmeldung nicht erforderlich

Mehr Infos unter
Tel.: 03 71 / 33 44-0
E-Mail: zentrale@sfz-chemnitz.de
www.sfz-chemnitz.de

Erholung an der Ostsee

  • Wandern für Geübte
    1.-8.10.2017
  • Urlaub im Herbst mit Ausflügen nach Absprache
    8.-20.10.2017

AURA-Hotel Timmendorfer Strand

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

Meditationsweg Ammergauer Alpen

Eine Pilgerreise zu sich selbst entlang an Kapellen, historischen Orten, Naturschönheiten und weiteren Kraftorten
14.-21.10.2017
AURA-Hotel Saulgrub

Mehr Infos unter
Tel.: 0 88 45 / 99-0
E-Mail: info@aura-hotel.de

TanzIN-Festival 2017

Eine Veranstaltung für Anfänger und Fortgeschrittene mit und ohne Seheinschränkung
20.-22.10.2017
Winterberg-Langwiese, Haus des Behindertensports

Mehr Infos und Anmeldung (bis 11.8.) bei
Helmut Jürgen
Tel.: 02 31 / 55 32 62
E-Mail: h-juergen.87@t-online.de
www.tanzeninklusiv.de

Tipps

Über den Wolken im Heißluftballon

Rund 30 Mitglieder des Deutschen Freiballonsport-Verbandes haben sich bereit erklärt, blinde und sehbehinderte Menschen bei ihren Fahrten mitzunehmen. Zwischen Hamburg und Füssen, Chemnitz und Saarbrücken können Menschen mit Seheinschränkung Höhenluft schnuppern und staunen, wie sich die Welt von oben anhört.

Mehr Infos beim
DBSV
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org
ballonfahren.dbsv.org

Forum:

Gut behütet

Wer auf fremde Kinder aufpasst, dem wird von den Eltern viel Vertrauen entgegengebracht. Eine blinde Babysitterin erzählt von ihren Erfahrungen.

Von Mirien Carvalho Rodrigues  


An dem Abend, an dem Martin und ich zum ersten Mal zusammen ausgingen, war er schwer beeindruckt davon, dass ich eine Speisekarte lesen konnte, ohne sie aufzuklappen. Denn in Marburg boten auch damals schon einige Lokale Speisekarten in Brailleschrift an. Nach diesem Erlebnis beschloss Martin, alles über Bord zu werfen, was er vielleicht einmal über Blindheit und blinde Menschen gedacht hatte. Auch bei seiner Familie  –  nennen wir sie Familie G.  –  wurden keine großen Worte gemacht. Wer mit einem der Kinder befreundet war, gehörte zur Familie. So kam auch ich als Martins Freundin Anfang der 1990er Jahre oft zu Besuch.

Ganz selbstverständlich und unbefangen redeten wir über Gott und die Welt. Für mich war es manchmal beinahe unglaublich: Egal ob es darum ging, Hemden zu bügeln, den Tisch für acht Personen zu decken oder ein Pferd in die Box zu führen  –  in dieser Familie hatte allein ich das Vorrecht zu sagen, wenn ich Unterstützung brauchte oder etwas lieber nicht machen wollte.

Schließlich kam der Tag, an dem Martins Schwester Christiane einen Babysitter für ihren Jüngsten suchte. Der Kleine konnte noch nicht sprechen, war allerdings gerade dabei, die Welt im Krabbelsturm zu erobern.

Frei heraus sprach Christiane ihre Bedenken aus, das Kind könne mir nicht sagen, was es wolle. Nachdem ich ihr erklärt hatte, ich würde immer auf Tuchfühlung mit dem Kind bleiben und den ganzen Abend nichts anderes machen, sagte sie schlicht: "Ja, wenn du mir sagst, dass das geht, dann machen wir das."

Für mich wurde es ein unvergesslicher Abend. Ohne viel Erfahrung mit Kindern zu haben, war ich mir doch sicher, wir zwei würden uns verstehen. Als der kleine Simon zappelig wurde, nahm ich ihn aus seinem Stühlchen und setzte ihn auf den Boden. Irgendetwas wollte er mir aber noch sagen, was ich nicht sofort begriff. Da krabbelte er hinter die Küchentür, ich ihm immer auf den Fersen. Dort stieß ich auf jede Menge leerer Flaschen. Aha, er hat Durst!

In dem Wissen, allein und unbeobachtet zu sein, wagte ich mich mit dem Kleinen auch auf die Terrasse. Und natürlich krabbelte das Kind wie der Blitz in Richtung Treppe. Die Oma hielt ihn immer von der Treppe fern. Ich beschloss, es anders zu machen, denn ich wollte Simons Forscherdrang unterstützen. So krabbelte schließlich das Kind Kopf voran ganz langsam die Treppe hinunter, während ich rückwärts krabbelte und ihn von unten sicherte. Bis heute weiß ich nicht, wer an dem Abend mehr Freude hatte.

Seither hatte ich noch einige Male das Glück, mit den Kindern gelassener Eltern zusammen etwas erleben zu dürfen. Zum Beispiel mit Elias. Seine Eltern sind selbst blind und gute Freunde von mir. Hier war von Anfang an klar, dass ich ihn halten, herumtragen und mit ihm spielen darf und mich dabei völlig frei und unbefangen fühlen kann.

Aber es war Familie G., bei der ich zum ersten Mal erfahren durfte, dass ich diese Unbefangenheit manchmal auch unter sehenden Menschen empfinden kann.

Mirien Carvalho Rodrigues (48) ist Schriftdolmetscherin und lebt in Marburg.


Dazu ein Bild: Mirien Carvalho Rodrigues sitzt neben einem Kleinkind auf dem Boden, das sich mit einem Spielzeugtelefon beschäftigt.


Info

Der Beitrag ist erstmals im Blog der Aktion Mensch erschienen: www.aktion-mensch.de/blog

Rätsel

In der folgenden Anekdote verstecken sich, auch über Wortzwischenräume und Satzzeichen hinweg, diese zehn Physik-Nobelpreisträger:

Bohr  –  Born  –  Frank  –  Glaser  –  Lee  –  Meer  –  Mott  –  Richter  –  Tamm  –  Ting.

In welcher Reihenfolge kommen sie im Text vor?


Ein kleines Geschenk

Der französische Philosoph der Aufklärung, Schriftsteller und Staatsmann Charles de Montesquieu (1689-1755) führte einmal als Parlamentspräsident in Grand-Bordeaux in Westfrankreich mit einem sehr rechthaberischen, bornierten Ratsherren und Amtsrichter, der dem Adel entstammte, einen heftigen Disput. Keinem der Streitenden gelang es jedoch, den anderen von der Richtigkeit seines Standpunktes zu überzeugen. Schließlich bot der verbohrte Ratsherr Montesquieu seinen Kopf für die Wahrheit seiner inhaltsleeren Behauptung. "Ich nehme", erklärte der Philosoph, der, des Streites müde, sein Glas erhob, "Ihr Angebot an  –  ganz nach dem Motto: Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft!"

Rätselautor: Thomas Christian Dahme  


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Mai an den

DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin

oder per
E-Mail an sichtweisen@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des April-Rätsels

  1. Federball
  2. Riesenslalom
  3. Oheim
  4. Hechtrolle
  5. Eisdiele
  6. Oktoberfest
  7. Strandläufer
  8. Trompetenbaum
  9. Ehrentor
  10. Röntgenbild
  11. Nesthocker

Lösungswort: Frohe Ostern



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Leser schreiben für Leser: Schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen oder Leserbriefe an

sichtweisen@dbsv.org

oder per Post an
DBSV
Redaktion "Sichtweisen"
Rungestr.19, 10179 Berlin

Panorama:

Barrierefreiheit

Deutscher Evangelischer Kirchentag 2017

"Du siehst mich", heißt die Losung des Kirchentages, der vom 24. bis 28. Mai in Berlin und Wittenberg stattfindet. Der Anspruch des Veranstalters ist, alle Menschen mit ihren Bedürfnissen zu sehen. Dementsprechend werden besondere Anstrengungen bei der Umsetzung von Barrierefreiheit unternommen.

Für blinde und sehbehinderte Besucher steht bereits im Vorfeld eine DAISY-CD zur Verfügung, die organisatorische Hinweise, Hintergrundwissen zum Kirchentag und Programmtipps enthält. Das vollständige Programm ist auf der barrierefreien Webseite www.kirchentag.de/programm zu finden. Für Menschen, die ein Smartphone nutzen, gibt es eine kostenfreie App (Android und iOS), deren Zugänglichkeit von blinden Menschen getestet wurde.

Für zentrale Veranstaltungen wie den Eröffnungsgottesdienst auf dem Platz der Republik in Berlin oder den Festgottesdienst in Wittenberg gibt es die Abläufe in Punktschrift und Großdruck. Zur Orientierung auf dem Berliner Messegelände, wo die meisten Veranstaltungen stattfinden, steht ein taktiler Plan zur Verfügung.

Alle Materialien können im Vorfeld bestellt werden (Kontakt siehe unten). Während des Kirchentages liegen sie im Zentrum Kirchentag Barrierefrei bereit, das sich ebenfalls auf dem Messegelände befindet. Hier kommen Menschen mit und ohne Behinderung in Kontakt. Und hier wird auch die Ausstellung "Helfer auf vier Pfoten  –  100 Jahre Blindenführhundausbildung in Deutschland" gezeigt, die der DBSV im vergangenen Jahr entwickelt hat.

Materialbestellungen und mehr Infos zu barrierefreien Angeboten, auch zum Begleitdienst für behinderte Menschen, bei
Denise Rauschenbach
Tel.: 0 30 / 40 03 39-440
E-Mail: barrierefrei@kirchentag.de


Dazu ein Bild: Begegnungen auf dem Kirchentag: Ein älterer und ein junger blinder Mann unterhalten sich, einer hält einen Langstock.

Beratung

Gemeinsames Infomobil von "Blickpunkt Auge" und DZB

Seit Anfang des Jahres ist in Sachsen ein Beratungs- und Bibliotheksmobil unterwegs. Es fährt in ländliche und strukturschwache Regionen, um Menschen mit Sehproblemen Beratung und Unterstützung zu bringen. An Bord sind ein Berater von "Blickpunkt Auge" und ein Mitarbeiter der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB).

Die vom DBSV zertifizierten "Blickpunkt Auge"-Berater beantworten Fragen zu den häufigsten Augenerkrankungen, geben einen Überblick über Sehhilfen und andere Hilfsmittel und informieren über rechtliche und finanzielle Ansprüche. Die DZB-Mitarbeiter stellen das Leistungsspektrum der Blindenbücherei vor und erklären, wie die barrierefreien Literaturangebote genutzt werden können.

Das Beratungs- und Bibliotheksmobil ist ein Gemeinschaftsprojekt des Fördervereins "Freunde der DZB e.V.", des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen e.V. und der Deutschen Zentralbücherei für Blinde. Es kann zum Beispiel von Kommunen, Vereinen, Bibliotheken und Augenärzten kostenfrei gebucht werden.

Mehr Infos bei
Liane Völlger
Tel.: 03 41 / 71 13-201
E-Mail: sachsenmobil@blickpunkt-auge.de
www.blickpunkt-auge.de/sachsen


Dazu ein Bild: Beratungssituation: zwei junge Frauen im Gespräch

Beteiligung

Umfrage zur Entwicklung einer neuartigen Uhr

Eine Arbeitsgruppe um den Schweizer Designer Karl Weber hat sich zum Ziel gesetzt, eine neuartige Uhr für blinde und sehbehinderte Menschen zu entwickeln. Diese Nutzer benötigen bisher beide Hände, um die Zeit zu ertasten, müssen das Umfeld mithören lassen oder komplizierte Technologie einsetzen. Die neue Uhr mit dem Namen SensUhr geht einen anderen Weg: Mit einer einfachen Handbewegung wird die Zeit über ein passives taktiles Signal direkt auf die Haut übertragen. So kann die Uhrzeit nebenbei erfasst werden, ohne andere Tätigkeiten zu unterbrechen  –  ähnlich wie es Sehenden mit Blick auf das Zifferblatt möglich ist.

Tests mit Anwendern haben bewiesen, dass die Signale der SensUhr ohne großen Lernprozess als ganzheitliche Zeitinformation erfasst werden. Die Uhr soll auch eine Datums- und Weckfunktion umfassen und zur Navigation eingesetzt werden können. Dabei ist der Anspruch, eine einfache Handhabung zu realisieren, damit möglichst viele Menschen profitieren können.

Für die weitere Entwicklung möchte die Arbeitsgruppe mehr über die Uhrennutzung von Menschen mit Seheinschränkung erfahren und führt eine entsprechende Umfrage durch.

Wer daran teilnehmen möchte, nimmt bitte Kontakt mit Karl Weber auf
Tel.: 00 41 / 55 / 2 80 58 42
E-Mail: design-products@bluewin.ch

Sport

Showdown: Hessische Spieler dominieren Deutsche Meisterschaften

Vom 6. bis 9. April fanden in Berlin die Deutschen Meisterschaften im Showdown statt. Erstmals wurde das Turnier nicht gemischtgeschlechtlich, sondern nach Damen und Herren getrennt ausgetragen.

Von den zwölf teilnehmenden Frauen schafften es Birgit Riester aus Kassel und Sabrina Schmitz aus Dortmund ins Finale. Riester besiegte Schmitz nach fünf Sätzen. Die zweifache Hessenmeisterin hat sich damit ihren Startplatz für die diesjährigen Showdown-Weltmeisterschaften gesichert. Antje Samoray aus Berlin hat das Spiel um Platz drei nach nur drei Sätzen klar gewonnen.

Ins Finale der Männer haben sich aus 24 Teilnehmern Benjamin Neue aus Berlin und Thade Rosenfeldt aus Marburg gespielt. Während Neue die gemischten Deutschen Meisterschaften schon zweimal für sich entscheiden konnte, trat Hessenmeister Rosenfeldt zum ersten Mal bei einer DM an. Umso überraschender besiegte Rosenfeldt Neue in nur drei Sätzen. Somit wird Rosenfeldt Deutschland bei den Weltmeisterschaften vertreten. Den dritten Platz der Herren belegte der Deutsche Meister des Vorjahres, Deniz Kürtoglu, nach fünf Sätzen.

Ausrichter des Turniers mit insgesamt 194 Spielen war der Berliner Blinden- und Sehbehinderten-Sportverein, Veranstalter war der DBSV.

Mehr Infos zu Showdown: www.showdown-germany.de

Blindenfußball-Bundesliga geht in zehnte Saison

Die zehnte Saison der Blindenfußball-Bundesliga startet im Rahmen des DFB-Pokalendspiels am 27. Mai in Berlin. Im Auftaktspiel stehen sich der amtierende Meister SF/BG Blista Marburg und der MTV Stuttgart gegenüber.

In der Jubiläumssaison wetteifern acht Teams und Spielgemeinschaften an vier Spieltagen bis Mitte September um die DFB-Meisterplakette. Erstmals dabei ist das Team von Borussia Dortmund. Der BVB integrierte die Mannschaft, die bisher als ISC Viktoria Dortmund auflief, in seine Vereinsabteilung Fußball. Die fünf weiteren Kontrahenten sind die Teams aus Chemnitz, Gelsenkirchen und Hamburg sowie die Spielgemeinschaften aus Köln/Köppern und München/Berlin.

Der neue Spielmodus verspricht mehr Spannung: Nach den Vorrundenspielen an den ersten drei Spieltagen, die nach dem Modus Jeder-gegen-Jeden ausgetragen werden, treten die Mannschaften am Final-Spieltag in Platzierungsspielen gegeneinander an.

Ausrichter der Liga sind seit ihrer Gründung 2008 die Sepp-Herberger-Stiftung, der Deutsche Behindertensportverband (DBS) und der DBSV. Unter dem Motto "Mit Fußball in die Mitte der Gesellschaft" werden wieder zwei Spieltage, diesmal in Berlin und Halle (Saale), auf zentralen, öffentlichen Plätzen ausgetragen.

Mehr Infos unter www.blindenfussball.de und www.blindenfussball.net

Live-Übertragung des 1. Spieltags am 27. Mai ab 9 Uhr auf www.meinsportradio.de


Dazu ein Bild: Blindenfußball-Bundesliga: Ein Fußballer mit Augenbinde stürmt mit dem Ball vor das Tor, die Gegner versuchen, ihn aufzuhalten.


Info: Spieltage der Saison 2017

27.5., Berlin, Olympischer Platz
10./11.6., Dortmund
15./16.7., Stuttgart
9.9., Halle (Saale), Marktplatz



AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sechs Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern):
    Hotel mit ca.50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein):
    Hotel mit ca.50 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt):
    Pension mit ca.30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen):
    Pension mit ca.20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen):
    Pension mit ca.20 Betten
  • Saulgrub (Bayern):
    Hotel mit ca.90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

Die Antwort war das Video

Eine Studentin erzählt, wie sie sehende Menschen über Youtube-Videos für Blindheit und Sehbehinderung sensibilisieren möchte.

Von "Ypsilon"  


Kamera an, Film ab  –  trotz meines geringen Sehvermögens von zwei Prozent versuche ich, bei der Erstellung meiner Youtube-Videos alles selbst zu machen. Dass dabei Einschränkungen meinen Weg kreuzen, ist klar, da YouTube eine visuelle Internetplattform ist. Ist es Ironie, dass ein hochgradig sehbehinderter Mensch sich ausgerechnet an dieses Medium heranwagt? Ein ganz klares Nein! Denn ich versuche, den Spieß umzudrehen und mir den großen visuellen Anteil zunutze zu machen, um auch sehende Menschen anzusprechen.

Meine Begeisterung für die Videoplattform hat sich über die letzten Jahre langsam, aber stetig entwickelt. Eingestiegen bin ich als Zuschauerin verschiedener Kanäle, die sich dem Thema Lifestyle widmen. Darunter kann man sich so ziemlich alles vorstellen und das hat es für mich so abwechslungsreich und interessant gemacht.

Ungefähr zur selben Zeit habe ich mich für mein Studium auf den Weg nach Köln gemacht. Nach und nach häuften sich die immer gleichen Fragen meiner Kommilitonen zu meiner Behinderung und ich kam mir vor wie eine auf Dauerwiederholung gestellte Kassette. Aber nicht nur an der Uni wurde ich mit einer ausgeprägten Unwissenheit konfrontiert, sondern auch auf Kölns Bürgersteigen, in Bussen und Bahnen waren mein Blindenlangstock und ich eine große Sensation. Ich war davon ausgegangen, dass die Großstadt mich in gewisser Weise anonymisieren würde und die Leute nicht zum ersten Mal einen blinden Menschen sehen, aber das war wohl ein wenig naiv. Gleichzeitig habe ich Verständnis dafür, dass es Hemmschwellen und Wissenslücken gibt, wenn jemand keine Berührungspunkte mit diesem Thema hat. Das liegt nicht an den Menschen, sondern an dem, was gesellschaftlich vermittelt wird. So bin ich täglich mit der Situation konfrontiert, dass die Leute erst den Langstock und dann mich sehen und mich im Umkehrschluss mit meiner Behinderung gleichsetzen. Eine Gleichung, die mit meinem inneren Bild absolut nicht vereinbar ist.

Es kam der Tag, an dem ich mir nach der gefühlt zum hundertsten Mal gestellten Frage, ob ich alleine oder betreut wohne, dachte: "Wie praktisch wäre es, auf ein Video verweisen zu können, in dem ich alles erkläre ..." Das sollte nicht nur eine Idee bleiben.

Ziemlich spontan, in der kurzen Zeit allerdings reichlich durchdacht, habe ich mir einen Youtube-Account zugelegt. Ich probierte mich an ein paar unveröffentlichten Videos aus, machte mich mit den Schnittprogrammen auf meinem iPhone und iPad vertraut und erzählte zunächst niemandem davon. Die Gesellschaft aufzuklären  –  war das nicht ein etwas zu hoher Anspruch? Ich rief mir in Erinnerung, dass eine Gesellschaft aus vielen Individuen besteht, und an diese heranzutreten, traute ich mir schon eher zu. Erst als ich mich dazu entschlossen hatte, mein Vorhaben wirklich durchzuziehen, habe ich es einigen meiner engsten Vertrauten erzählt. Ich hatte Sorge, sie könnten mich und meinen Plan für vollkommen abgedreht halten. Diese Sorge hat sich aber nicht bestätigt.

Als ich mein erstes Video erstellte, hat es eine halbe Ewigkeit gedauert, bis alles im Kasten und anschließend geschnitten war. Weil mir so oft Menschen begegnen, die mit meinem Langstock, besonders im eingeklappten Zustand, nichts anzufangen wissen, präsentiere ich darin einige lustige Möglichkeiten, wie man ihn zweckentfremden kann. So benutze ich ihn als Schlagzeugschlägel, zur Selbstverteidigung, als Zollstock oder als Limbo-Stange. Im Anschluss erkläre ich, was dieser treue Gefährte tatsächlich alles leistet.

Bevor ich mich damit in die Öffentlichkeit wagte, musste noch ein Pseudonym her. Denn mein Privates und somit auch meinen Namen möchte ich aus der Sache heraushalten, egal ob ich damit einmal bekannt werde oder nicht. Wie ich auf "Ypsilon" gekommen bin, ist eine längere Geschichte. Die Kurzfassung ist, dass meine Generation als Generation Y, gesprochen "why" und Englisch für "warum", bezeichnet wird. Für uns sei es charakterisierend, dass wir alles hinterfragen und Althergebrachtes verändern wollen. Diese Zuschreibung, die sich hinter dem Buchstaben Ypsilon verbirgt, passt zur Intention meines Kanals: Tabus aufheben und zu Selbstverständlichem machen.

Mal erzähle ich in meinen Videos Anekdoten aus meinem Leben, mal führe ich Interviews mit Betroffenen und an anderen Tagen nehme ich die Kamera mit nach draußen. So greife ich beispielsweise absurde Reaktionen von Sehenden auf und präsentiere sie mit einem Augenzwinkern. Mir liegt aber auch am Herzen, sachliche Themen wie das Bundesteilhabegesetz aus verschiedensten Perspektiven zu beleuchten. Bei allen Videos ist mir ein gewisser Humor wichtig, der gerade bei sensiblen Themen die Schwere herausnimmt. Alles auf meinem Youtube-Kanal entspringt meiner persönlichen Sicht und ich kann und will niemals für alle Betroffenen sprechen.

Mein großer Wunsch ist es, Barrieren in den Köpfen abzubauen und meine Devise lautet: einfach drüber sprechen. Reden hilft und verändert schon viel. Das merke ich immer wieder an den Reaktionen auf meine Videos. Schon über 400 Menschen haben meinen Youtube-Kanal abonniert, meine Videos wurden mehr als 32.000 Mal aufgerufen. Besonders wichtig ist es mir, Menschen zu erreichen, die keine Berührungspunkte mit Sehbehinderung oder Blindheit haben. Gar nicht so einfach, denn wenn sich jemand nicht mit diesem Thema auseinandersetzt, stößt er nur per Zufall auf meine Videos. Zu meiner Freude kann ich aber sagen, dass sich schon einige auf meinen Kanal verirrt haben  –  und geblieben sind.

"Ypsilon" (22) studiert Erziehungswissenschaft in Köln.


Dazu ein Bild: Eine junge Frau mit langen Haaren, heller Hose und karierter Bluse. Sie steht mit den Beinen über Kreuz und hat ihre Arme seitlich nach oben ausgestreckt, so dass ihr Körper ein Ypsilon formt.


Der Youtube-Kanal von "Ypsilon": tinyurl.com/youtube-ypsilon

Service:

Tipps und Tricks für die Küche

Man muss das Rad nicht neu erfinden und sich auch nicht auf seine Lieben verlassen. Wer trotz hochgradiger Sehbeeinträchtigung oder Blindheit in puncto Nahrungszubereitung selbstständig bleiben möchte, kann sich von einem Rehalehrer für Blinde und Sehbehinderte beraten und schulen lassen. Einige Anregungen und Tipps, die aufzeigen, worum es in einer Schulung für Lebenspraktische Fähigkeiten (LPF) gehen kann.

Von Iris Schumann  


Ein großes Problem  –  nicht nur in der Küche  –  ist das Suchen. Wo ist schon wieder der Dosenöffner? Und wo versteckt sich das praktische Küchenmesser? Wer nicht sehen kann, muss fühlen  –  und das ist schwierig, wenn eine Schublade voll ist. Es kann sogar gefährlich werden, wenn die Messerklingen frei liegen.

Der erste Tipp lautet daher: Weniger ist mehr. Und der Zweite: Ordnung ist das halbe Leben. Nimmt man sich diese Regeln zu Herzen, hat man schon viel gewonnen. Beim Überprüfen des Inhalts jeder einzelnen Schublade und jedes Schrankfachs in Ihrer Küche werden Sie merken, dass es viele Dinge gibt, die Sie nicht täglich oder wenigstens wöchentlich brauchen. Sortieren Sie Überflüssiges aus. Legen Sie Gegenstände, die nur selten Verwendung finden, in weniger gut zugängliche Fächer. Dinge, die zusammengehören, kann man gut in Plastikkörben aufbewahren. So lassen sie sich leichter finden. Sie können die Körbe aus den Schrankfächern ziehen, ohne dass etwas umfällt oder im hinteren Bereich vergessen wird.

Hilfreich ist es, Schubfächer mit rutschfesten Unterlagen auszulegen. Wenn Sie noch ein wenig sehen können, verwenden Sie helle und dunkle Unterlagen ohne bunte Muster. Legen Sie alle hellen Gegenstände nebeneinander auf die dunklen Unterlagen und umgekehrt. Nun rutschen die Utensilien nicht mehr durcheinander und Sie können sie leichter erkennen, anfühlen und danach greifen. Schmale Plastikfächer eignen sich für scharfe Messer. Eine Alternative ist ein Messerblock, den Sie auf der Arbeitsfläche in eine Ecke stellen. Wenn Sie und Ihre Angehörigen in der Küche eine feste Ordnung einhalten, hat das leidige Suchen ein Ende. So kann das Hantieren in der Küche wieder Freude bereiten.

Apropos Messer: Können Sie noch eine Tomate in Stücke oder eine Karotte in Scheiben schneiden, ohne sich zu verletzen? Eine spezielle Haltung der Greifhand am Gemüse bringt Sicherheit und Genauigkeit, ohne dass man den Vorgang visuell beobachten muss. Erlernen lässt sich diese Haltung in einer LPF-Schulung. Auch für das Schälen von Kartoffeln gibt es Tricks. Ein geeigneter Sparschäler und systematisches Vorgehen führen zu einem guten Schälergebnis. Verwenden Sie nur frische Kartoffeln und machen Sie sie zwischendurch immer wieder nass. Dann lässt sich die Schale gut fühlbar von den bereits geschälten Stellen unterscheiden.

Um die Koch- oder Backzeit genau zu bemessen, kann man einen elektronischen Zeitmesser (Timer) einsetzen, der bei jedem Knopfdruck piept. Stellen Sie ihn vor jeder Nutzung auf 0 (Clear). Dann zählen Sie die Minuten anhand der Pieptöne ab. Um die Tasten besser unterscheiden zu können, können Sie manche mit selbstklebenden Tastpunkten, selbstklebendem Klettband (raue Seite) oder Stückchen von Filzstoppern aus dem Baumarkt markieren. Wer noch etwas sehen kann, für den sind auch Timer mit großen Zahlen und guten Kontrasten nützlich.

Wenn Sie nicht vollblind sind, sollten Sie überprüfen, ob sich die Beleuchtung in der Küche, vor allem direkt über den Arbeitsflächen verbessern lässt. Sehen Sie noch mehr bei wärmerem (gelblichem) oder kälterem (weißem bis bläulichem) Licht? Die Lichtquellen dürfen nicht blenden. Lassen Sie sich von einem Lichtfachmann beraten. Auch Rehalehrer für Blinde und Sehbehinderte kennen sich mit diesem Thema aus. Jede visuelle Wahrnehmung erleichtert das Hantieren in Küche und Haushalt.

Mit einem elektronischen Füllstandsmelder können Sie vermeiden, dass beim Einschenken von Getränken etwas überläuft. Aber haben Sie schon mal Folgendes bedacht? Wenn Sie in einen Wasserkocher nur so viel Wasser füllen, wie in eine Tasse oder Kanne passt, kann das Gefäß gar nicht überlaufen. Vergewissern Sie sich also zu Beginn immer, dass der Wasserkocher ganz leer ist. Füllen Sie dann das Wasser in das Gefäß, das Sie befüllen wollen, und von dort in den Wasserkocher. Das Ein- und Umfüllen sollten Sie auf der Abtropffläche Ihrer Küchenspüle verrichten. So vermeiden Sie das lästige Aufwischen von Tisch oder Boden, wenn doch etwas daneben geht. Legen Sie beim Einschenken die Tülle (oder den Hals einer Flasche) immer am Rand des Gefäßes auf.

Beim Zubereiten einer Salatsauce wird es etwas schwieriger. Können Sie nicht mehr sehen, ob Sie beim Abmessen von Öl und Essig den Hals der Flasche richtig über dem Löffel halten, geschweige denn, wann der Löffel voll ist? Dann kann dieser Trick helfen: Füllen Sie Öl und Essig in zwei leere Marmeladengläser mit großen Öffnungen, biegen Sie einen Esslöffel am Übergang vom Griff zum Löffel rechtwinklig um und entnehmen Sie nun Essig oder Öl mit Hilfe dieses Löffels. Sie brauchen ihn nur locker am oberen Ende des Stiels zu halten, so dass er senkrecht nach unten hängt. Stellen Sie sich dabei einen Schiffskran im Hamburger Hafen vor. Da geht es auch nur runter in den Schiffsbauch, senkrecht wieder hoch, dann seitwärts auf den Quai und senkrecht wieder runter. Sollte diese Methode nicht helfen, gibt es auch andere Hilfsmittel und Kniffe, die in einer LPF-Schulung erprobt und erlernt werden können. Dies gilt auch für alle anderen Tätigkeiten rund um Kühlschrank, Herd und Spüle.

Eine LPF-Schulung findet immer im Einzelunterricht statt und wird auf Ihre individuellen Wünsche und Möglichkeiten abgestimmt. Vom praktischen Haushaltshelfer für Jedermann bis zum elektronischen Hilfsmittel für Menschen mit Seheinschränkung kann Ihnen der Rehalehrer oder die Rehalehrerin geeignete Utensilien empfehlen und Sie in deren Umgang einweisen. Die Schulung kann bei Ihnen zu Hause stattfinden.

Iris Schumann ist Rehalehrerin für Lebenspraktische Fähigkeiten und arbeitet seit 2013 beim Institut IRIS in Hamburg (Institut für Rehabilitation und Integration Sehgeschädigter).


Dazu ein Bild: Blick in eine Küchenschublade: Schneebesen, Dosenöffner, Kartoffelschäler und Co. liegen ordentlich nebeneinander auf kontrastierenden Unterlagen.



Kurzinfo: Bundesverband der Rehalehrer

Wollen Sie mehr über das Angebot der Rehalehrer erfahren?

Dann wenden Sie sich an Ihren
Landesverein
Tel.: 0 18 05 / 666 456 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max.0,42 Euro/Min.)

oder an den
Bundesverband der Rehabilitationslehrer für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 0 70 00 / 2 66 27 38 (max.0,12 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk evtl. abweichend)
E-Mail: info@rehalehrer.de
www.rehalehrer.de

Medien:

Bücher

Dachdecker wollte ich eh nicht werden

Ein Buch-Tipp von Ruth Tiedge, Bayerische Blindenhörbücherei


Raul Aguayo-Krauthausen ist kleinwüchsig und sitzt aufgrund seiner Glasknochenkrankheit im Rollstuhl. In dem Buch beschreibt er sein Leben, seinen Alltag und seine Erfahrungen mit Menschen, die nicht wissen, wie sie mit Behinderungen umgehen sollen. Es geht um Sportunterricht, Spiele im Freien, erste Kuschelpartys  –  immer wieder Situationen, die ihm die eigene Andersartigkeit vor Augen führen. Auf der anderen Seite stehen treue Freundschaften, Erfolge im Beruf und der unbedingte Wunsch, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Heute lebt Krauthausen in Berlin und macht mit dem Verein "Sozialhelden" die Vielfalt der Gesellschaft zum Thema.

Das Buch berührt durch die Offenheit und die sehr persönlichen Erfahrungen und Gefühle des Autors.

Raul Aguayo-Krauthausen: Dachdecker wollte ich eh nicht werden
1 CD DAISY (7:37 Stunden)
Sprecherin: Barbara Gies


Info

Dieses und weitere DAISY-Bücher sind auch in leichter bzw. einfacher Sprache verfügbar. Mehr Infos zu diesem Angebot erhalten Sie bei Ihrer Blindenbücherei.

Vom Ende der Einsamkeit

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Jules und seine Geschwister Marty und Liz sind grundverschieden, doch ein tragisches Ereignis prägt alle drei: Behütet aufgewachsen, haben sie als Kinder ihre Eltern durch einen Unfall verloren. Nachdem sie dasselbe Internat besucht haben, werden sie sich fremd und verlieren einander aus den Augen. Vor allem der einst so selbstbewusste Jules zieht sich immer mehr in seine Traumwelten zurück. Nur mit der geheimnisvollen Alva schließt er Freundschaft, doch erst Jahre später wird er begreifen, was sie ihm bedeutet  –  und was sie ihm immer verschwiegen hat. Als Erwachsener begegnet er Alva wieder. Es sieht so aus, als könnten sie die verlorene Zeit zurückgewinnen, doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein.

Eine berührende Familien- und Liebesgeschichte voller Poesie und malerischer Beschreibungen. Der Autor befasst sich mit existenziellen Themen: Verlust, Trauer, Einsamkeit, Glück. Er wirft die Frage auf, welchen Anteil unsere Vorfahren an der eigenen Entwicklung haben, was vom Schicksal bestimmt sein könnte und was in einem Menschen unveränderlich ist.

Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit
1 CD DAISY (8:35 Stunden)
Sprecher: Volker Lohmann

Die Bienen

Ein Buch-Tipp von Gabi Schulze, Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)


Laline Paull entführt den Leser in die Welt eines Bienenstocks, der sich in einem verwilderten Obstgarten befindet. Die Heldin des Romans ist die Biene Flora 717. Obwohl sie als Säuberungsbiene arbeitet und in der untersten Kaste lebt, verfügt sie über außergewöhnliche Fähigkeiten. Sie ist größer, neugieriger und intelligenter als ihre Schwestern und sie kann sprechen. Flora arbeitet sich zur Sammlerin hoch, gewinnt die Gunst der Königin und muss sich gegen Intrigen im Bienenstock wehren. Arbeiten, gehorchen und dienen ist das oberste Gebot, dem sie sich nicht unterordnen will. Nur die Königin darf Eier legen und sich fortpflanzen. Trotzdem gebiert Flora ein Ei und erfährt, was Mutterliebe bedeutet. Ein gefährliches Unterfangen ...

In Form einer Fabel erzählt die Autorin vom Leben in einem totalitären Überwachungsstaat. Es geht um die Selbstverwirklichung des Individuums und den mutigen Widerstand gegen Autoritäten. Eine aufregende, abenteuerliche Geschichte, die viel Lesevergnügen bereitet.

Laline Paull: Die Bienen
Blindenkurzschrift (4 Bände)
Preis: 48 Euro

Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13-119
E-Mail: verkauf@dzb.de
Verfügbar auch als Leihtitel



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Das Geheimnis der Sternentränen

Im Jahr 2162 ist die Erde hoffnungslos verseucht. Um die Umweltbedingungen vergangener Tage erforschen zu können, richtet die Wissenschaftlerin Jade einen Zeitkorridor ein. Da steht plötzlich Ranon vor ihr  –  der junge Mann, der vom mittelalterlichen Planeten Ägeon stammt, ist über den Korridor auf die Erde gelangt. Das Potenzial des Portals zwischen den Welten bleibt nicht unbemerkt: Die beiden Despoten, die über die Erde und Ägeon herrschen, wollen es jeweils für sich nutzen, um den anderen Planeten zu erobern.

Als Jade und Ranon entdecken, dass ihnen dabei eine ganz besondere Rolle zugedacht ist, fliehen sie gemeinsam vor den Häschern der Regenten. Zusammen mit Keiare, einem humanoiden Echsenwesen, versuchen sie, die Pläne der Herrscher zu durchkreuzen und stoßen dabei auf eine geheimnisvolle Legende. Ein absolut empfehlenswerter Roman  –  spannend von Anfang bis Ende.

Anke Höhl-Kayser: Das Geheimnis der Sternentränen
1 CD DAISY (11:24 Stunden)
Sprecherin: Nicola Plathner
Preis: 29 Euro

Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen. Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt

atz
Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de

Hörfilme

Toni Erdmann

Winfried ist Musiklehrer und hat einen ausgeprägten Hang zum Scherzen. Seine Tochter Ines hingegen ist eine rationale Unternehmensberaterin, die für ihre Karriere alles tut. Als Winfried völlig überraschend mit Scherzgebiss und Perücke bei Ines in Rumänien auftaucht, macht diese zunächst gute Miene zum bösen Spiel. Doch bald eskaliert die Lage zwischen Vater und Tochter ...

Mit der außergewöhnlichen Tragikomödie "Toni Erdmann" hat die Regisseurin Maren Ade für einen Überraschungserfolg gesorgt. Beim Europäischen Filmpreis wurde der Film gleich in fünf Kategorien ausgezeichnet. Anfang dieses Jahres folgten Nominierungen für den Golden Globe und den Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film.

Toni Erdmann
Regie und Drehbuch: Maren Ade
Mit Peter Simonischek, Sandra Hüller, Michael Wittenborn u.a.
Audiodeskription: Eurotape
DVD und Blu-ray sind im Handel erhältlich.


Dazu ein Bild: Spannungsgeladenes Verhältnis im Film "Toni Erdmann": Vater und Tochter schauen sich mit ernster Miene an.

Anzeigen:

Hinweis

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Milestone 311 mit Zubehör, originalverpackt, Preis: 80 Euro,

Tel.: 0 44 21 / 6 07 65


Skelett aus Plastik, 1,80 m, männlich, aus Privateigentum eines ehemaligen Physiotherapeuten, Preis: VHS,

Tel.: 0 36 41 / 63 48 49


Bildschirmlesegerät Visio HD Deutsch der Fa. Baum, TFT-Breitbildschirm, 22 Zoll, stromsparende LED-Leuchte, Vergrößerung: 2,8-85-fach, mit Kreuztisch, leicht verschiebbar und arretierbar, Neupreis vor 5,5 J.: 3.570 Euro, VB: 850 Euro,

Tel.: 0 63 71 / 5 06 96

Verschiedenes

Wegen drohender Vereinsamung wünsche ich telefonischen Kontakt zu Leuten über 60 Jahren, ich selbst bin 65 Jahre alt,

Tel.: 01 72 / 6 26 54 45

Stellenanzeigen

Blindenschrift-Verlag "Pauline von Mallinckrodt gGmbH"

Der Blindenschrift-Verlag "Pauline von Mallinckrodt gGmbH" in Bonn sucht zum 15.6. oder später zwei blinde Mitarbeiter (m/w) für den Bereich Buchproduktion/Textgestaltung. Den Mitarbeitern obliegt die Umsetzung digitaler Vorlagen in Punktschrift (Aufbereitung für Brailledruck und -zeile) und in synthetisches DAISY. Sie begleiten das Buch von der Ankunft im Verlag bis zum Druck. Die beiden Stellen haben einen Beschäftigungsumfang von 75 Prozent.


Erwartet werden:

  • sehr gute Braillekenntnisse (deutsche Voll- und Kurzschrift, Eurobraille)
  • Kenntnisse gebräuchlicher nationaler Braillesystematiken und des UEB
  • Braillenotenschriftkenntnisse
  • gute PC-Kenntnisse (Office, HBS, RTFC)
  • Bereitschaft, sich schnell in neue Soft- und Hardware einzuarbeiten
  • rasche Auffassungsgabe und selbstständiges Arbeiten

Wir bieten:

  • ein freundliches Team
  • Möglichkeiten, eigene Ideen einzubringen

Ihre Bewerbung richten Sie bitte in elektronischer Form an a.pavkovic@pader-braille.de

Gewerbliche Anzeigen

Kolless Spezialuhren

Brauchen Sie eine neue Uhr? Nicht verzagen, bei KOLLESS fragen.

Kolless Spezialuhren
www.blindenuhren.de

Rufen Sie uns an! Wir beraten Sie gerne!
Tel.: 0 61 96 / 2 30 11
Mobil: 01 72 / 4 52 89 96
info@blindenuhren.de

Schottland-für-Alle

Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste


Drei besondere Reisetipps haben wir diesen Monat für Sie: für ganz Kurzentschlossene Opatija/Kroatien vom 14.-21. Mai, Dänemark vom 2.-12. Juli oder Rundreise durchs Baltikum vom 8.-18. Juli. Aber auch unsere anderen Reiseziele Großbritannien, Irland, Island, Malta, Skandinavien oder ganz woandershin sind eine Reise wert. Eine Übersicht, ab sofort auch mit den Advents- und Silvesterreisen, finden Sie auf der Homepage www.schottland-fuer-alle.com.

Gerne stehen wir für weitere Infos per
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com oder unter
Tel.: 02 11 / 43 69 13 28 bzw. 00 44 / 18 63 / 76 60 10

zur Verfügung.

Deutsches Katholisches Blindenwerk

Insel Usedom  –  Seebad Heringsdorf

Ferienwohnanlage Villa Stella Maris für blinde und stark sehbehinderte Gäste. Die Appartements sind blindengerecht eingerichtet und verfügen über Bad, Küche inkl. Geschirrspüler, Fernseher und Telefon.

Weitere Informationen über einen Urlaub an der See:
Deutsches Kath. Blindenwerk e.V.
Tel.: 02 28 / 96 78 79 60
E-Mail: info@dkbw.de
www.blindenwerk.de

AM SPIEGELN dialog.hotel.wien

Time-out im Wiener Charme

Für sehbehinderte und blinde Menschen, allein oder in Begleitung. Bei uns sind Sie herzlich willkommen, Wien zu entdecken! Termine für Kurzbesucher mit Möglichkeit der Assistenz vonseiten des Hauses (ab 4-8 Besucher): 16.-18. Juni 2017, 28.-30. Juli 2017 oder 1.-3. September 2017. Für Gruppen mit Möglichkeit der Assistenz vonseiten des Hauses ab 6 Personen: 12.-17. Juli 2017 oder 6.-11. September 2017. Ausgewogenes Themenprogramm steht für Sie zur Wahl bereit. Gut angeschlossen an das Verkehrsnetz, liegt unser behindertenfreundliches DialogHotel in ruhiger Lage im Südwesten Wiens, nahe Schönbrunn. Halbpension in Einzel- und Doppelzimmern mit Frühstücksbuffet und 3-Gang-Menü, WLAN gratis.

Information und Anmeldung:
AM SPIEGELN dialog.hotel.wien
Johann Hörbiger-Gasse 30, 1230 Wien
Frau Mag. Elisabeth Lennes
Tel.: 00 43 / 18 89 30 93
E-Mail: dialoghotelwien@amspiegeln.at


Bis bald in Wien!

Große Auswahl an Brailledruckern bei IPD!

Wir haben für Sie Brailledrucker von INDEX Braille und VIEWPLUS Technologies im Programm. Finden Sie bei uns den für Ihren Einsatzbereich optimalen Brailledrucker, sei es für den Druck kleiner Mengen im privaten oder beruflichen Bereich bis hin zu professionellen Drucksystemen. Die Geräte unterstützen ein- oder zweiseitigen Brailledruck und können Text oder Grafik darstellen. Auch unterschiedliche Blattformate und Einzüge für Endlos- oder Einzelblattpapier stehen zur Verfügung. Neben USB und Netzwerk sind einige Geräte auch über Bluetooth und WLAN ansteuerbar. Durch den Einsatz von RTFC wird ein perfektes Braille-Layout in Kurz- oder Vollschrift gewährleistet. Neugierig? Sprechen Sie uns an!


IPD Infosystem Produktion and Distribution GmbH
Tel.: 05 11 / 9 36 30 90
E-Mail: post@ipd-hannover.de
Web: www.ipd.gmbh

Com-M

Ihre DAISY-Bibliothek oder Musiksammlung in der Hosentasche?

Internet-Radio ganz ohne Computer? DAISY-Bücher online beziehen? Das alles und noch viel mehr geht mit dem Victor Reader Stream der neuen Generation und den gibt's jetzt für nur 349 Euro bei Com-M. Vielseitig wie das Schweizer Taschenmesser sind die beliebten Milestone-Geräte von BONES. Für die verschiedenen Bedürfnisse unserer geschätzten Kundschaft gibt es unterschiedliche Geräte mit teils neuen Möglichkeiten schon ab 239 Euro.

Lassen Sie sich umfassend am Telefon beraten bei
Com-M (Inh. Claudia Mischler-Korz)
79737 Herrischried
Tel.: 0 77 64 / 9 33 37 00
Web: www.com-m.de


Unsere Preise verstehen sich inkl. blindengerechtem Benutzerhandbuch, zzgl. Versandkosten.

AASB Maria Seidling

Individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln seit über 30 Jahren.


  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: DAISY-Player, TextToMP3, Editor
        ab 2.142,00 Euro
  • Spracheingabe Dragon Naturally Speaking
    Skripte für JAWS, Office und Lesephon®, jetzt mit Echo-Funktion, 2 Tage Schulung
        Preis auf Anfrage
  • Alva Braillezeilen, 40/80 Module auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Screenreader JAWS
    mit Stimme Eloquence/Anna
        ab 1.679,34 Euro
        Schülerpreis auf Anfrage
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
        Preis auf Anfrage

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Präqualifiziert für die Produktgruppen 07. Zertifizierter Fachhändler für Dragon Naturally Speaking speziell für Blinde. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment

  • Salz- und Pfefferstreuer mit Braille-Schrift
    Sie haben Schwierigkeiten, Salz- und Pfefferstreuer auseinanderzuhalten? Wir bieten jetzt ein Set an, bestehend aus je einem zylindrischen Salz- und Pfefferstreuer, die mit einem großen "S" bzw. "P" in Schwarz- und Brailleschrift versehen sind. Die Buchstaben sind sehr groß und taktil: 3 cm Schwarzschrift und 2 cm Brailleschrift. Auch für Späterblindete sehr gut tastbar. Durch ein kleines Glasfenster ist das eingefüllte Gewürz sichtbar. Material: Edelstahl-Optik, nicht spülmaschinengeeignet, Höhe: 8 cm, Durchmesser: 4,5 cm
        H029  –  Preis je Set: 19,90 Euro
  • Telefon Humantechnik Scalla 3 Combo
    Scalla 3 ist ein Set, bestehend aus einem schnurgebundenen und einem schnurlosen Telefon mit integriertem Anrufbeantworter. Der schnurgebundene Apparat verfügt über ein Telefonbuch, bei dem die Kontakte mit einer Sprachnotiz (Name) versehen werden können. Werden Sie von einer Person angerufen, die Sie namentlich als Sprachaufnahme in Ihrem Telefonbuch abgespeichert haben, spricht das schnurgebundene Telefon den gespeicherten Namen aus. Ansonsten wird die übertragene Telefonnummer angesagt. Die acht großen Bildwahltasten am schnurgebundenen Basisgerät ermöglichen einfaches Anrufen von häufigen Kontakten. Beim Mobilteil können Sie oberhalb des Displays auf zwei Direktwahltasten zugreifen (ohne Sprachausgabe). Der Anrufbeantworter (mit voreingestelltem Ansagetext) kann mit eigener Ansage besprochen werden. Zur Einrichtung des Telefons ist sehende Hilfe notwendig, anschließend ist es auch von blinden Menschen gut nutzbar.
        M544  –  189,00 Euro
  • Reise auf der Donau/Reise auf dem Rhein
    Bereisen Sie mit Ihren Ohren zwei der größten und schönsten Flüsse Europas. Wir haben unsere beliebte CD-Sammlung mit Porträts von Städten und Landschaften durch zwei Flusskreuzfahrten in gewohnt hochwertiger Qualität erweitert. Folgen Sie Vater Rhein von Basel über Worms bis nach Rotterdam und lernen Sie Aufregendes und Interessantes über Land und Leute. Oder schippern Sie entspannt auf der Donau durch vier geschichtsträchtige, aber auch moderne Länder: Deutschland, Österreich, die Slowakei und Ungarn.
    CD Rhein (Set, bestehend aus 3 CDs)
        K163  –  24,90 Euro
    CD Donau
        K160  –  10,90 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren Online-Shop unter www.lhz-dresden.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Marland

Vivienne

Vielseitige Küchenwaage für Blinde!

  • Auch als Diät-, Brief- und Zählwaage
  • Flüssigkeitswaage: Wasser, Milch, Speiseöl
  • Referenz- und Zielgewicht einstellbar
  • Tara-Funktion
  • Addieren von Gewichten zum Ermitteln des Gesamtgewichtes
  • Uhr, Datum und Eieruhr
  • Präzise Messung bis 5 kg in 1-g-Teilung
  • Sehr gute Sprachausgabe, großer Wiegeteller, große Tasten, einfache Handhabung

Marland GmbH
Spezialversand für Blinde, Sehbehinderte und Senioren
Zollenreuter Str.6, D-88326 Aulendorf
Hotline: 0 08 00 / 63 63 63 63

AURA-Hotel Saulgrub

Urlaub  –  Seminare  –  Reha

Ihr "Rundum-Verwöhn-Hotel" in den Ammergauer Alpen. Bei uns fühlen sich blinde, sehbehinderte und sehende Gäste wohl. Wir bieten Ihnen ein gepflegtes Ambiente ohne Barrieren zum Urlauben, Tagen und Kuren.


"Ankommen  –  daheim sein!"


Besuchen Sie uns auch unter www.aura-hotel.de


AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub gGmbH
Alte Römerstr.41-43, 82442 Saulgrub/Obb.
Tel.: 0 88 45 / 99-0
Fax: 0 88 45 / 99-121
E-Mail: info@aura-hotel.de


Alleingesellschafter: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.

Code: SW2017 bei Buchung angeben  –  15 Euro WERTGUTSCHEIN bei Anreise erhalten!

Papenmeier RehaTechnik

BRAILLEX Live & ich  –  einfach unzertrennlich

Glauben Sie nicht? Dann erfahren Sie, was BRAILLEX Live an einem Tag alles für Sie leistet. BRAILLEX Braillezeilen begleiten Sie zuverlässig in Alltag, Schule und Beruf.

Infos zu allen Hilfsmitteln: Tel.: 0 23 04 / 9 46-0
Besuchen Sie uns auf der SightCity in Frankfurt vom 3. bis 5. Mai 2017  –  Stand A6

BAUM

Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte


Visio 500  –  das professionelle Full-HD-Bildschirmlesegerät für den Arbeitsplatz

Visio 500 ist das neue professionelle Full-HD-Bildschirmlesegerät für Menschen mit Sehbehinderung. Dank des flexibel einstellbaren Bildschirms und vier Kamerapositionen ist Visio 500 die beste Lösung für ergonomisches Arbeiten von zu Hause aus, in der Schule und Ausbildung sowie am Arbeitsplatz. Mit seinem 22-Zoll-Bildschirm und seiner Full-HD-Kamera liefert Visio 500 kristallklare und gestochen scharfe Bilder.


  • individuell anpassbar in Höhe, Neigung und Betrachtungsabstand, optimale Ergonomie
  • einfache und intuitive Bedienung
  • komfortabler 22-Zoll-Bildschirm
  • Full-HD-Kamera und -Auflösung
  • modernes und ergonomisches Design
  • erstklassige Qualität für Arbeitsplatz, Bildung und Heim-Anwender

BAUM Retec AG
Industriestr.15, 74909 Meckesheim
Tel.: 0 62 23 / 49 09-0
Fax: 0 62 23 / 49 09-399
E-Mail: info@baum.de
Internet: www.baum.de

Blindenstiftung Deutschland

Stiften Sie Lebensfreude!

Blinde und sehbehinderte Menschen zu unterstützen, ihnen Türen zu öffnen und ihr Leben zu bereichern  –  das sind die Ziele der Blindenstiftung Deutschland.

Unterstützen Sie unsere Arbeit! Ihr Beitrag für die Blindenstiftung Deutschland fließt ohne Abzug ins Stiftungsvermögen und in Projekte, die blinden und sehbehinderten Menschen zugutekommen.


Stiftungskonto: Deutsche Bank Berlin
IBAN: DE 05 1007 0000 0015 8030 01
BIC: DEUTDEBBXXX

Telefon: 0 30 / 28 53 87-180
E-Mail: info@blindenstiftung.info
www.blindenstiftung.info

Hörfilm.info:

Neue Serien und Spielfilm-Premieren

Der Mai wartet mit neuen Serien und Spielfilm-Premieren auf. In der ARD starten ab dem 2. Mai neue Folgen von "Um Himmels Willen" und im ZDF läuft am 7. Mai der "Fernsehgarten" an. Musik-Freunde können sich außerdem auf die Live-Übertragung des "Eurovision Song Contest" am 13. Mai in der ARD freuen. Zu den Spielfilm-Premieren gehören "Victoria" (3.5., arte), "Jack" (21.5., ARD) und "Still Alice" (24.5., ZDF).

Ausgewählte Sendetermine

Mo., 1.5.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Die Toten vom Bodensee: Die Braut
TV-Thriller


Di., 2.5.2017, 23.30 Uhr, ARD
Der Fall Bruckner
TV-Film


Mi., 3.5.2017, 20.15 Uhr, ARD
Toter Winkel
TV-Film


Hörfilm-Tipp

Mi., 3.5.2017, 20.15 Uhr, arte
Victoria
Spielfilm

Free-TV-Premiere des preisgekrönten Dramas von Sebastian Schipper: Mitten in der Nacht lernt die junge Spanierin Victoria vor einem Club in Berlin die vier Freunde Sonne, Boxer, Blinker und Fuß kennen. Schnell kommen sich die Frau aus Madrid und der draufgängerische Sonne näher. Doch für die Jungs fängt die Nacht gerade erst an ...


Mi., 3.5.2017, 20.25 Uhr, ZDF
Champions League: Halbfinal-Hinspiel
Fußball mit Live-AD


Do., 4.5.2017, 22.00 Uhr, NDR
Die vierte Gewalt
Spielfilm, Preisträger des Deutschen Hörfilmpreises 2017


Fr., 5.5.2017, 20.15 Uhr, ARD
Familie ist kein Wunschkonzert
Spielfilm


Fr., 5.5.2017, 20.15 Uhr, arte
Schrotten!
Komödie


Sa., 6.5.2017, 20.15 Uhr, ARD
Allmen und das Geheimnis des rosa Diamanten
Spielfilm


Sa., 6.5.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Kommissarin Lucas: Familiengeheimnis
TV-Krimi


So., 7.5.2017, 16.30 Uhr, ARD
Tiermythen: Im Auge des Löwen
Natur-Doku


So., 7.5.2017, 20.15 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Nachtdienst
TV-Krimi


Mo., 8.5.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Der Gutachter  –  Ein Mord zu viel
TV-Krimi


Di., 9.5.2017, 23.30 Uhr, ARD
Unter Anklage: Der Fall Harry Wörz
TV-Film


Hörfilm-Tipp

Mi., 10.5.2017, 20.15 Uhr, ARD
About a Girl
Spielfilm

Die fünfzehn-dreivierteljährige Charleen muss sich nach einem missglückten Selbstmordversuch mit ihrer durchgeknallten Familie, einem kauzigen Psychologen und der humorlosen Tante vom sozialpsychiatrischen Dienst herumschlagen. Dabei wollte sie endlich ihre Ruhe haben. Doch dann erwischt sie unverhofft die Liebe und zu ihrer eigenen Überraschung muss Charleen feststellen, dass das Leben anfängt, Spaß zu machen.


Mi., 10.5.2017, 20.25 Uhr, ZDF
Champions League: Halbfinal-Rückspiel
Fußball mit Live-AD


Do., 11.5.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Ein schrecklich reiches Paar
TV-Komödie


Fr., 12.5.2017, 20.15 Uhr, ARD
Leichtmatrosen  –  Drei Mann in einem Boot
Spielfilm


Fr., 12.5.2017, 20.15 Uhr, WDR
Das Ruhrgebiet von oben
Doku


Sa., 13.5.2017, 20.15 Uhr, ARD
Eurovision Song Contest
Musik-Show mit Live-AD


Sa., 13.5.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Wilsberg: Russisches Roulette
TV-Krimi


Sa., 13.5.2017, 23.15 Uhr, ZDF
Bella Block: Angeklagt
TV-Krimi


So., 14.5.2017, 16.30 Uhr, ARD
Tiermythen: Kinder des rosa Delfins
Natur-Doku


So., 14.5.2017, 20.15 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Muttertag
TV-Krimi


So., 14.5.2017, 20.15 Uhr, 3sat
Sissi
Spielfilm


So., 14.5.2017, 20.15 Uhr, MDR
Sagenhaft: Die Uckermark
Natur-Doku


Mo., 15.5.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Treibjagd im Dorf
TV-Film


Di., 16.5.2017, 22.45 Uhr, ARD
Goster
TV-Film


Mi., 17.5.2017, 20.15 Uhr, ARD
Gift
TV-Film


Mi., 17.5.2017, 20.15 Uhr, arte
Alles über meine Mutter
Spielfilm


Do., 18.5.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Ein Dorf rockt ab
TV-Komödie


Fr., 19.5.2017, 20.15 Uhr, ARD
Zaun an Zaun
Spielfilm


Fr., 19.5.2017, 20.15 Uhr, WDR
Das Beben im Pott  –  Als Dortmund und Schalke Europas Gipfel stürmten
Doku


Sa., 20.5.2017, 18.45 Uhr, BR
natur exclusiv: Die Rhön
Natur-Doku


So., 21.5.2017, 16.30 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Kampf um Montecristo
Natur-Doku


So., 21.5.2017, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Die Liebe  –  ein seltsames Spiel
TV-Krimi


Hörfilm-Tipp

So., 21.5.2017, 23.35 Uhr, ARD
Jack
Spielfilm

Berührendes Drama um eine überforderte Mutter und ihren geliebten Sohn: Da seine junge, alleinerziehende Mutter Sanna lieber das Berliner Partyleben auskostet, als sich um ihre Jungs zu kümmern, muss der zehn Jahre alte Jack die Vaterrolle für seinen sechsjährigen Bruder Manuel übernehmen. Doch als Jack eines Tages Manuel in zu heißem Wasser badet und sich sein kleiner Bruder verletzt, schreitet das Jugendamt ein. Jack wird ins Heim gesteckt, bleibt aber nicht lange. Nach einem tragischen Vorfall haut er ab und macht sich auf den Weg nach Hause ...


Mo., 22.5.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Der Chef ist tot
TV-Krimi


Di., 23.5.2017, 22.45 Uhr, ARD
Herbe Mischung
TV-Film


Mi., 24.5.2017, 20.15 Uhr, ARD
Unterm Radar
TV-Film


Hörfilm-Tipp

Mi., 24.5.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Still Alice
Spielfilm

Free-TV-Premiere des Dramas mit Oscar-Preisträgerin Julianne Moore: Zunächst versucht die anerkannte Sprachwissenschaftlerin Dr. Alice Howland (Julianne Moore) noch, ihre Krankheit zu verheimlichen. Erst als Alice anfängt, auch Menschen zu verwechseln, spricht sie mit ihrer Familie über ihren Zustand. Ihr liebender Ehemann John (Alec Baldwin) ist genauso schockiert wie ihre drei erwachsenen Kinder, als sie erfahren, dass Alice an einer seltenen Form von Alzheimer leidet.


Do., 25.5.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Von Erholung war nicht die Rede
TV-Komödie


Do., 25.5.2017, 20.15 Uhr, BR
Herzblut  –  Ein Kluftingerkrimi
TV-Krimi


Fr., 26.5.2017, 20.15 Uhr, ARD
Für Dich dreh ich die Zeit zurück
Spielfilm


Sa., 27.5.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Der Kommissar und das Meer: Der böse Mann
TV-Krimi


Sa., 27.5.2017, 20.15 Uhr, arte
Venedig und das Ghetto
Doku


Sa., 27.5.2017, 23.00 Uhr, ZDF
James Bond 007  –  Im Geheimdienst Ihrer Majestät
Spielfilm


So., 28.5.2017, 15.30 Uhr, RBB
Go Trabi Go
Spielfilm


Mo., 29.5.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Der Mann ohne Schatten
TV-Thriller


Di., 30.5.2017, 0.30 Uhr, ZDF
House of Love: Schlafzimmer
Vierteilige Doku


Mi., 31.5.2017, 20.15 Uhr, ARD
Am Abend aller Tage
TV-Thriller

Serien und Sendereihen mit AD

Mo.-Do., 19.30 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam

(Wiederholungen: In der darauf folgenden Nacht, am folgenden Tag um 6 Uhr sowie je 2 Folgen einer Woche samstags und sonntags ab 6.30 Uhr)


Mo.-Do., 19.45 Uhr, ARD
Wissen vor acht


Mo., 18.50 Uhr, ARD
Großstadtrevier


Mo., 20.15 Uhr, ARD (ab 8.5.)
Erlebnis Erde: Wildes Neuseeland


Mo., ca.24.00 Uhr, 3sat
37 Grad


Di., 18.50 Uhr, ARD
Alles Klara


Di., 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops


Di., 20.15 Uhr, ARD
Um Himmels Willen


Di., 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde

(Wiederholung: Fr., 14.15 Uhr)


Di., 21.00 Uhr, Do., 18.50 Uhr und Sa., 12.05 Uhr, ARD
In aller Freundschaft

(Wiederholungen: Mo.-Fr., 12.25 Uhr, NDR; Mo.-Fr., 13.30 Uhr, BR; So., 13.00 Uhr, WDR; So., 17.05 Uhr, RBB; Mo.-Fr., 11.45 Uhr, Mo., 8.50 Uhr, So., 17.10 Uhr, und So., 18.05 Uhr, MDR)


Mi., 18.00 Uhr, ZDF
SOKO Wismar


Mi., 18.50 Uhr, ARD
Hubert und Staller


Mi., 19.25 Uhr, ZDF
Die Spezialisten  –  Im Namen der Opfer


Do., 19.25 Uhr, und Mo.-Fr., 10.30 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante


Fr., 19.25 Uhr, ZDF
Bettys Diagnose


Fr., 20.15 Uhr, ZDF
Der Kriminalist


Fr., 21.00 Uhr, BR
München 7


Sa., 10.55 Uhr, MDR
Paul Kemp  –  Alles kein Problem


Sa., 19.25 Uhr, ZDF
Die Bergretter


So., 8.10 Uhr, ZDF
Löwenzahn


So., 11.50 Uhr, ZDF
ZDF-Fernsehgarten


So., 16.30 Uhr, SWR
Lecker aufs Land


So., 20.15 Uhr, ARD
Tatort/Polizeiruf 110

(Wiederholungen: Mo., 20.15 Uhr, RBB; Di., 22.00 Uhr, NDR; Mi., 22.00 Uhr, SWR; Mi., 22.05 Uhr, MDR; Fr., 22.00 Uhr, ARD)



Kurzinfo: hörfilm.info

www.hörfilm.info
Das vollständige Hörfilmprogramm, Hinweise zum Empfang der AD und Neuigkeiten

Service-Telefon: 0 30 / 2 55 58 08 00
Das aktuelle TV-Hörfilmprogramm

Kontakt:
Jan Meuel (Redaktion)
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-263
    E-Mail: j.meuel@dbsv.org
Andy Chyla (Technik)
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-264
    E-Mail: a.chyla@dbsv.org


Eine Beilage des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV), gefördert von der Aktion Mensch




Rückseite

Wir haben Recht für Sie!

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm) ist an Ihrer Seite  –  von der Beantwortung rechtlicher Fragen über das Widerspruchsverfahren bis zur Klage.

Wir wissen, wovon Sie reden! Die Rechtsberatung und -vertretung wird in der Regel von Juristen durchgeführt, die selbst behindert sind.

Geschäftsstelle Marburg: Tel.: 0 64 21 / 9 48 44 90
Niederlassung Berlin: Tel.: 0 30 / 91 20 30 91
E-Mail: kontakt@rbm-rechtsberatung.de
www.rbm-rechtsberatung.de