Sichtweisen Ausgabe 11/2018

"Sichtweisen" – Heft 11/2017

Sichtweisen 11/2018

Inhalt

Impressum

Editorial

Werbeanzeigen:

anders-sehn

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

SynPhon GmbH

Tonpost Trier

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Vanda Pharmaceuticals

Marland Versand

Nikolauspflege  –  Den Menschen sehen.

RTB

Im Gespräch:

"Bei Inklusion auf gutem Weg"

DBSV-Nachrichten:

Beraten und beschlossen

Meldungen

UN-Behindertenrechtskonvention: Kritik an deutscher Umsetzung

Treffen im Rahmen des Verbandsklageprojekts

Europawahl 2019: DBSV plant europäische Arbeit

Politische Partizipation hörsehbehinderter und taubblinder Menschen

Fehlerkorrektur

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema: Soziale Medien

Facebook, Twitter und Co

Kurzinfo: Glossar zu sozialen Medien

Selbsthilfe durch Vernetzung

"Brücken bauen und Barrieren beseitigen"

So nutzt der DBSV soziale Medien

Kurzinfo: Der DBSV in den sozialen Medien

Kurzinfo: Geförderte Aktionen

Termine & Tipps:

Termine

Hilfsmitteltreff in Bremen

Verhaltenstraining für Führhunde

"Tempel der Tiere"  –  Fauna und Tierwelt in Ägypten

Welttag der Menschen mit Behinderungen

10-Finger-Schreibkurs

Fort- und Weiterbildung für Bürokräfte

Highlights im und am Bamberger Dom

Eltern-Kind-Freizeit

Fachtagung des Dachverbands der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge

Tipps

WhatsApp-Gruppe "Spieletreff"

Zeitschriften-Hörtipp: Das Küchenkarussell

Broschüre aktualisiert

Forum:

Nein zu digitalen Barrieren

Rätsel

Lösung des Oktober-Rätsels

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Medizin

Experten fordern barrierefreie Apps

App unterstützt Makula-Patienten

Projekte

EU fördert inklusives Projekt "ImPArt" für darstellende Künste

Barrierefreiheit

Kulturzentrum "Vogelsang IP": Hohe Auszeichnung für Barrierefreiheit

Arbeit

Schwerbehindertenvertretungen: Wahlen

Bildung

Memorandum: Barrierefreie Studienmaterialien

Forschung

Forschungsgruppe sucht Zeitzeugen

Sport

Blindenbaseball: Erste internationale Meisterschaft

Deutsche Meisterschaft im Bogenschießen

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

"Von Krimis kriege ich nicht genug"

Service:

DAISY-Player für jeden Bedarf

Medien:

Bücher

Glorreiche Ketzereien

Ein abgetrennter Kopf

Die Farbe der See

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Hörfilme

Wer hat eigentlich die Liebe erfunden?

Anzeigen

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Suche

Gewerbliche Anzeigen

Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge

Deutsches Katholisches Blindenwerk

Blindenuhren

Braunschweiger BlindenHilfsmittelVersand

IPD

AUDIAMO Berlin

Schottland-für-Alle

Com-M Communication + Marketing

AASB Maria Seidling

Landeshilfsmittelzentrum Dresden


Titelbild:
Das Titelbild ist hellgrau. Darauf prangt, über drei Zeilen verteilt, in großer schwarzer Schrift der Titel "Sichtweisen"  –  die Buchstaben sind fragmentiert dargestellt. In einem dunkelgrünen Kasten auf halber Höhe wird der Name des Magazins gut lesbar wiederholt. Links unten ist die Illustration eines Smartphones zu sehen, auf dessen Bildschirm die Logos diverser sozialer Medien. Der blaue Twitter-Vogel ist größer dargestellt und scheint aus dem Handy zu fliegen. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe beschäftigt sich mit sozialen Medien.



Impressum


"Sichtweisen" – Das Magazin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV),
vormals "Gegenwart", 72. Jahrgang
ISSN: 2511-7017


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin


Redaktion:
Andreas Bethke (V.i.S.d.P.), Ute Stephanie Mansion, Tina Below
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: sichtweisen@dbsv.org


Die "Sichtweisen" erscheinen zehnmal im Jahr (Januar/Februar und Juni/Juli als Doppelnummer) in Print, Brailleschrift und als Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis für Print und Braille:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.


DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Kündigung des Abonnements bis Ende September für das Folgejahr.


Anzeigenverwaltung:
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: anzeigen@dbsv.org


Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen: 10 Euro, je weitere 50 Zeichen: 5 Euro.
Mediadaten für gewerbliche Anzeigenkunden auf Anfrage.


Produktion:
Print: DCM Druck Center Meckenheim GmbH, mit freundlicher Unterstützung
Braille: Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
DAISY: DZB und Berola-Film GmbH

Hinweis:
Im Sinne einer besseren Lesbarkeit wird in den Sichtweisen® in der Regel auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.




Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

senden Sie emsig Text- und Sprachnachrichten über soziale Medien, hören oder lesen Sie die von anderen? Oder stehen Sie Facebook, Twitter und wie sie alle heißen eher skeptisch gegenüber? Welche Haltung auch immer man gegenüber den sozialen Medien hat, eines ist klar: Wir können uns ihnen nicht entziehen, selbst wenn wir uns bei keinem von ihnen registrieren. Denn sie sind allgegenwärtig  –  Menschen aus dem Umfeld kommunizieren darüber, seriöse Sender zitieren aus ihnen, und als Unternehmen, die es mit dem Datenschutz oft nicht so genau nehmen, sind Facebook und Co immer wieder in den Schlagzeilen.

Ein moderner Verband wie der DBSV ist natürlich auch in den sozialen Medien aktiv. Das ist auch richtig so, denn jedes Unternehmen, jede Organisation möchte möglichst viele Menschen erreichen  –  und das ist heutzutage ohne die sozialen Medien nicht mehr möglich. In unserem Schwerpunktthema informieren wir über die führenden sozialen Medien, zeigen auf, warum auch blinde und seheingeschränkte Menschen von ihnen profitieren können und wie der DBSV darüber kommuniziert. Außerdem berichten Menschen mit Behinderung, wie und warum sie ihre Botschaften über diverse Kanäle verbreiten.

In dieser Ausgabe geht es recht päpstlich zu. Doch das ist Zufall, denn gleich zwei Frauen, die wir vorstellen, heißen mit Nachnamen Papst bzw. Pabst mit b. Eva Papst kämpft in Österreich seit Jahren für die Verbesserung der Zugänglichkeit von Internetseiten. In der Rubrik "Forum" erklärt sie, wie und warum sie sich engagiert.

Und Pamela Pabst war Vorbild für die Figur der Romy Heiland in der ARD-Serie "Die Heiland  –  Wir sind Anwalt". Lisa Martinek verkörpert darin die blinde Anwältin Romy Heiland. In der Rubrik "Menschen" stellt sich Pamela Pabst vor, die in Berlin als Strafverteidigerin arbeitet. Für sie wird im Strafrecht "ein Krimi lebendig". Sie sammelt übrigens Hörspiele. Wer ebenfalls gerne Hörspiele oder -bücher hört, aber nicht weiß, ob er dafür einen DAISY-Player nutzen soll und wenn ja, welchen, erfährt in der Rubrik "Service", welche Vor- und Nachteile die gängigen DAISY-Spieler haben.

Ob mit den Augen, den Ohren oder den Händen  –  eine informative und unterhaltsame Lektüre wünscht Ihnen

Ute Stephanie Mansion
Redaktion "Sichtweisen"  

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anders-sehn

15 Jahre anders-sehn! Reisen in 2019

Im Jubiläumsjahr bietet anders-sehn wieder eine spannende Mischung aus altbewährten und neuen Reisen. Zum Beispiel Wellness auf dem Darß, Städtereise Prag, Wandern und Naturbeobachtungen an der Ostseeküste und Advent in Bamberg!

Den kompletten Katalog zum Hören oder Lesen jetzt kostenlos bestellen!


Tel.: 0 47 21 / 6 99 85 67
E-Mail: hahn@anders-sehn.de
www.anders-sehn.de

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Ihr starker Partner rund um Hilfsmittel und Schulung

  • Vertrieb von JAWS, Braillezeilen von HumanWare und Freedom Scientific,
  • Abrechnung mit der Krankenkasse
  • Schulungen für iPhone, Apple-Produkte und Windows
  • Barrierefreie Digitalradios und sprechende Fernsehgeräte
  • Internetradio mit Sprachsteuerung, optimiert für Blinde

Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
www.schulze-graben.de

SynPhon GmbH

Sei kein Frosch: Hol Dir den Fuchs!

Als er ein Stück der Ware gescannt hatte, hörte der Königssohn, dass es piepte, als wäre etwas geschlüpft. Da drehte er sich um und rief: "EinkaufsFuchs, die Ware spricht!" "Nein, Herr, die Ware nicht. Es ist die Produktinformation meines Daten-Herzens, das da lag in großen Schmerzen, als Ihr noch ganz ohne Produkterkenner ein Fröschlein wart." So spricht der EinkaufsFuchs Produkterkenner, ganz frei nach den Brüdern Grimm.


SynPhon GmbH
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Tonpost Trier

Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte

Unsere Produkte sind:

  • Hörmagazin "Trierische Tonpost"
  • "TV-Daisy"  –  das 14-tägige Fernsehprogramm für Ihre Ohren: 17 ausgewählte Sender der Öffentlichen und Privaten
  • Zeitschrift "Behinderte im Beruf der Hauptfürsorgestellen": Arbeits- und Schwerbehindertenrecht für Vertrauensleute
  • Klingender Adventskalender 2018

Infos: 06 51 / 71 05-430
E-Mail: tonpost@bistum-trier.de
Internet: www.tonpost.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

"BuzzClip"  –  Ihr neuer Begleiter für mehr Sicherheit im Alltag

Egal, ob in Gebäuden oder im Freien, der "BuzzClip" warnt Sie mittels Ultraschallwellen zuverlässig vor Hindernissen und bewahrt Sie vor Stürzen oder Verletzungen. Hilfsmittel wie z.B. Langstöcke helfen Ihnen zwar, Hindernisse auf Ihrem Laufweg zu erkennen, Ihr Oberkörper bleibt jedoch ungeschützt. Und auch beim Pendeln mit dem Langstock können Ihnen Hindernisse entgehen. Der "BuzzClip" schafft hier Abhilfe.

Bei dem "BuzzClip" handelt es sich um einen ca.3 cm langen Clip, den Sie an Ihrer Kleidung befestigen können. Eingeschaltet sendet der "BuzzClip" Ultraschallwellen aus und mithilfe eines kräftigen Vibrationsmotors werden Ihnen die erkannten Hindernisse zuverlässig durch Vibration mitgeteilt. Der "BuzzClip" hat nur zwei Bedienknöpfe, einen zum Ein- und Ausschalten und einen zweiten, um den gewünschten Abstand (1m-, 2m-, 3m-Abstand) auszuwählen.

Legen Sie einfach fest, ob der "BuzzClip" Sie nur vor Hindernissen von Kopf bis Taille warnen soll, oder ob Sie Ihre gesamte Körperlänge abgesichert wissen wollen. Durch clevere Möglichkeiten der Befestigung können Sie den "BuzzClip" genauso an Ihrer Kleidung befestigen, wie es für Sie am besten ist. Sie können den "BuzzClip" auch an Ihrem Langstock befestigen (eine Halterung zur Befestigung wird mitgeliefert). Der "BuzzClip" kann ganz aufgeklappt werden, so können Sie ihn auch in der Hand tragen.

Akkulaufzeit ca.10 h, Ladezeit ca.1 h. Material Kunststoff, Farbe Schwarz, Abmessungen 45 * 35 * 65 mm (H *  B *  T), Gewicht inkl. Akku ca.40 g.

Hinweis: Der "BuzzClip" ist kein Ersatz für einen Langstock. Er muss immer in Kombination mit einem Langstock oder mit einem Führhund eingesetzt werden.
      Best.-Nr.2020801  –  Preis: 299,00 Euro


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover: Tel.: 05 11 / 95 46 50
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Vanda Pharmaceuticals

non-24.de
Sind Sie völlig blind?
Fühlen Sie sich oft nicht fit und unkonzentriert?
Schlafen Sie nachts schlecht und sind tagsüber sehr müde?
Die Ursache: Ihre innere Uhr


Jeder Mensch besitzt eine innere Uhr. Der wichtigste Taktgeber ist das Tageslicht. Es setzt die innere Uhr immer wieder auf exakt 24 Stunden zurück. Völlig blinden Menschen fehlt die Lichtwahrnehmung, deshalb kann es dazu kommen, dass der Körper nicht mehr zwischen Tag und Nacht unterscheiden kann. Diese Menschen leiden an der Nicht-24-Stunden-Schlaf-Wach-Rhythmusstörung, kurz Non-24.

Wie äußert sich Non-24?

Betroffenen fällt es phasenweise sehr schwer, sich tagsüber wachzuhalten und zu konzentrieren. Nachts hingegen signalisiert der Körper oftmals kein Schlafbedürfnis.

Werden Sie aktiv: Ein Termin bei einem Arzt ist der nächste Schritt.

Rufen Sie das Team des Non-24 Service an. Die erfahrenen Mitarbeiter finden den richtigen ärztlichen Ansprechpartner in Ihrer Nähe und beantworten Ihre individuellen Fragen. Sie sind rund um die Uhr erreichbar unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 24 321 24 oder per E-Mail non24@plus49.de.


Non-24
Eine zyklische Schlaf-Wach-Rhythmusstörung bei völlig blinden Menschen
Dies ist ein Service der Firma Vanda Pharmaceuticals Germany GmbH

Marland Versand

Neu: Dreifacher Gefahrenschutz vor Unfällen mit dem Warngerät Independent

A: Der Independent ist ein kleines Gerät mit einem Gewicht von nur 16 Gramm. Er ist mit Ultraschall- und Lasersensoren ausgestattet. Die beiden Sensoren ergänzen sich gegenseitig, sodass der Blindenstock und die beiden Sensoren einen dreifachen Gefahrenschutz vor Unfällen bieten.

B: Der Independent kann auf dem Blindenstock fixiert oder auf der Kleidung befestigt werden, um die sensiblen Körperstellen am Oberkörper und im Kopfbereich vor Unfällen zu schützen.

C: Die Wahrnehmungsdistanz zu potentiellen Hindernissen kann auf 1 Meter und 2 Meter eingestellt werden. Die Gefahrenmeldung erfolgt akustisch. Besonders vorteilhaft ist auch, dass die freie zweite Hand für andere Zwecke eingesetzt werden kann.

D: Der Independent kann auch mit unserer multifunktionalen Armbanduhr Renaissance kabellos kommunizieren. Die Kooperation besteht darin, dass der Independent die Gefahrenmeldung an die Renaissance weiterleitet, wo sie taktil, akustisch oder audio-taktil ausgegeben werden kann.


Marland GmbH  –  Spezialversand für Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Straße 6, 88326 Aulendorf
www.marland.eu
Tel.: 07525 / 92 05-0 oder
Hotline 00800 / 63 63 63 63

Nikolauspflege  –  Den Menschen sehen.

Schenken Sie Lebensfreude! Werden Sie Begleiter!

Ihre Spende an die Nikolauspflege hilft blinden und sehbehinderten Menschen.

Wir von der Nikolauspflege setzen uns dafür ein, dass es blinden, sehbehinderten und mehrfachbehinderten Menschen gut geht und sie am Leben teilhaben können.

Begleiten Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende:
BW-Bank
IBAN: DE97 6005 0101 0001 0009 99

Weitere Informationen:
www.nikolauspflege.de/begleiter


Bildbeschreibung: Ein älteres Mädchen sagt einem jüngeren Kind etwas ins Ohr, beide lachen.

RTB

In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an"  –  "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.


RTB GmbH & Co.KG
Tel.: 00 49 (0) 5252 9706-0
www.rtb-bl.de

Im Gespräch:

"Bei Inklusion auf gutem Weg"

Dass Tatendrang keine Frage des Alters ist, wurde beim "Sichtweisen"-Interview mit dem 73-jährigen Professor Dr. Rolf Rosenbrock sofort klar. Der Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands spricht über die Jahrhundert-Innovation in der Wohlfahrtspflege, über seine Zuversicht angesichts eines positiven Spirits im Bundesarbeitsministerium und sein Lebensmotto.

Interview: Tina Below  


Herr Rosenbrock, der Paritätische ist Dachverband von über 10.000 eigenständigen Organisationen, Einrichtungen und Gruppierungen im Sozial- und Gesundheitsbereich. Wie behalten Sie den Überblick über die Mitglieder?

Der Paritätische hat, wie der DBSV, Landesverbände, die die regionalen Mitgliedsorganisationen betreuen. Daneben haben wir 170 überregionale Mitgliedsorganisationen, darunter auch große wie den DBSV, und mit denen ist der direkte Kontakt enger. Grundsätzlich verstehen wir uns aber auch nicht als Verband, der die Verbände regiert, sondern als Service-Organisation und ausführendes Organ ihrer Wünsche und Bedürfnisse. Wir nehmen gerne die Innovationen auf, die auf regionaler oder einzelorganisatorischer Ebene gefunden werden, um diese dann verallgemeinern zu können. Wohlfahrtspflege ist eine Aufgabe, die stets Innovation erfordert und nie stehenbleiben darf.


Haben Sie ein aktuelles Beispiel für so eine Innovation?

Die große Jahrhundert-Innovation ist der Übergang von der paternalistischen Fürsorge als Handlungsprinzip der Wohlfahrtspflege hin zur Hilfe zur Selbsthilfe. Das ist seit 40 Jahren der Grundgedanke  –  und immer noch in der Entwicklung. Ansonsten sind unsere Mitgliedsverbände extrem innovativ, wenn neue Problemlagen auftauchen, zum Beispiel 2015 mit den großen Mengen von geflüchteten Menschen. Ich erinnere an die mobilen Kindertagesstätten, wo Mütter, die ihre Kinder seit Tagen am Arm hatten, diese ein paar Stunden an einem warmen und sicheren Ort unterbringen konnten. Oder ältere Innovationen wie Frauenhäuser und Aids-Hilfen. Andererseits natürlich auch reaktive Innovationen: Wie passen wir uns den neuen Datenschutzvorschriften an, wie kann man neue Förderrichtlinien nutzen? Aber wir suchen auch neue Ideen, etwas besser zu machen als vorher, zum Beispiel in der Pflege, in der Kindertagesstätte, in der Suchthilfe.


In Ihrer Rede auf dem Verbandstag des DBSV haben Sie die neoliberale Ökonomisierung angeprangert und die paritätischen Werte Chancengleichheit und Respekt vor jeder Person als "Kampfprogramm" bezeichnet. Können Sie das erläutern?

Chancengleichheit und Respekt vor jedem  –  das klingt ja so harmlos, wer würde da nicht unterschreiben? Wenn wir in die gesellschaftliche Realität schauen, dann sehen wir, die Armutsquote liegt trotz hervorragender Wirtschaftslage konstant bei knapp 16 Prozent. Die Kluft der Einkommen verbreitert sich, und damit wird auch die Spreizung der Lebens- und Teilhabechancen immer größer.

Bei Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen ist jeder erstmal für Inklusion und für Gleichberechtigung. Aber wenn wir uns den Alltag der Menschen mit Behinderungen anschauen, dann sehen wir, dass sie mit einer Fülle von Hindernissen und Barrieren physischer wie psychischer wie sozialer Art konfrontiert werden.


Demografischer Wandel und Digitalisierung sind laut Ihrer Rede Herausforderungen, denen sich die gesamte Wohlfahrtspflege stellen muss. Welche Empfehlungen haben Sie für Ihre Mitglieder?

Zunächst einmal die, nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Erstmal annehmen und sagen, der demografische Wandel ist berechenbar, er kommt auf uns zu. Im DBSV sehen wir ja auch die hohen Anteile von alten Mitgliedern und die Schwierigkeiten, wieder zu einer ausgewogenen Altersstruktur zu kommen.

Bei der Digitalisierung sehen wir jetzt zunächst einmal von innen nach außen: Erhalten wir die notwendigen Daten, erhalten alle, die sie brauchen, auch ihre notwendigen Daten, ist der Datenfluss sicher? Das ist die erste Stufe. Die zweite Stufe ist: Wie verändern sich die Dienstleistungen der Mitgliedsorganisationen und unsere Dienstleistungen als Gesamtverband? Vieles wird einfacher durch Digitalisierung, aber wir können nicht einfach digitalisieren, denn dann lassen wir 20 bis 30 Prozent der Menschen außen vor. Das ist für einen Verband, der Chancengleichheit fordert, kein gutes Bild.

Dann gibt es noch die dritte Ebene: Wo ergeben sich durch die Digitalisierung neue Chancen, aber auch Risiken auf dem Arbeitsmarkt? Für Menschen mit Sehbehinderung sind klassische Berufe wie Telefonist durch die Digitalisierung weggefallen. Auf der anderen Seite geht die Entwicklung neuer potenzieller Berufsfelder wie Systementwickler sowie neue Dienstleistungsberufe, die auch Menschen mit Sehbehinderungen ausüben können, nur langsam vor sich. Hier müssen wir als Gesamtverband, aber auch der DBSV, noch viel mehr Druck machen, damit diese Probleme gelöst werden.


Damit kommen wir gleich zum nächsten Thema, der hohen Arbeitslosigkeit von Menschen mit Handicap. Sind Sie mit den bislang von Minister Heil vorgestellten Maßnahmen zufrieden?

Wir sehen mit Zustimmung, dass der Bundesarbeitsminister in Richtung sozialer Arbeitsmarkt kräftig nach vorn denkt. Was wir bei den Gedanken von Minister Heil zum sozialen Arbeitsmarkt noch nicht sehen ist, welche spezifischen Maßnahmen es gibt, um Menschen mit Handicap wirklich zu integrieren. Da bedarf es sicherlich mehr als guter Absichtsbekundungen, aber wir sind angesichts des Spirits, der uns aus dem Arbeitsministerium entgegenweht, zuversichtlich, dass wir da noch einiges bewegen können.


Stichwort Barrierefreiheit: Was sind aus Ihrer Sicht die drängendsten Aufgaben in den nächsten fünf Jahren?

Barrierefreiheit verstehen wir als physische, psychische wie soziale Barrierefreiheit. Wir sehen, dass Menschen mit Handicap von der Gesellschaft immer noch behindert werden. Hier ist noch eine ganze Menge zu tun, indem wir immer wieder mit drastischen, humorvollen, fantasievollen Aktionen und natürlich auch mit lobbyistischer Arbeit darauf aufmerksam machen, dass eine Gesellschaft nicht inklusiv wird, wenn der Staat ein paar gute Regelungen trifft. Das klappt nur, wenn die Menschen insgesamt wissen: Menschen mit Handicap sind in einer oder zwei Eigenschaften anders als wir, aber sonst sind sie gleich. Das ist eine lange Lernaufgabe und ein dickes Brett, wo wir noch viel zu bohren haben.

Dann gibt es unterhalb dieser Ebene Hunderte von Einzelaufgaben. Ich fange an mit dem Bundesteilhabegesetz, dem BTHG. Früher konnten Eingliederungshilfen gewährt werden, sobald die Behörde von einer Behinderung Kenntnis hatte, heute muss ein Antrag gestellt werden. Das ist eine kleine, aber überflüssige Barriere.


Bei der Vorstellung des Jahresgutachtens zur sozialen Lage in Deutschland im August haben Sie ein soziales Reform- und Investitionsprogramm gefordert. Was stellen Sie sich vor?

Mit unserem Jahresgutachten untersuchen wir, ob die staatlichen gesetzlichen Maßnahmen geeignet waren, den sozialen Zusammenhalt zu befördern oder zu behindern. Wir sehen leider neben einigen Lichtpunkten überwiegend Maßnahmen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt behindern oder in Schwierigkeiten bringen. Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist eine Grundvoraussetzung für produktives Miteinanderleben und Miteinanderwirtschaften, deswegen stellen wir das in den Mittelpunkt. Eines der größten Hindernisse in diesem Zusammenhang ist die bereits erwähnte, immer größer werdende Spreizung in den Einkommens- und Lebenschancen.

Natürlich muss man dieses große Programm herunterbrechen auf einzelne Punkte. Wir brauchen beispielsweise eine eigenständige Kindergrundsicherung, wir brauchen im BTHG weitere Schritte zu wirklicher Inklusion, wir brauchen einen Riesenschub im Wohnungsbau, speziell im Hinblick auf behindertengerechte Wohnungen. Und wir brauchen verstärkt einen sozialen Arbeitsmarkt.


Wo sehen Sie Deutschland derzeit auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft?

In der Frage des Umgangs mit Menschen mit Handicap sind wir sicher eher auf einem guten Wege. Es könnte aber alles viel schneller gehen und mehr sein. In manchen Feldern gibt es eher einen Rückschritt, zum Beispiel die ständigen Versuche, Menschen mit Behinderung aus dem Bereich der Teilhabe- in die Pflegeleistungen abzuschieben. Wir sehen darin die Gefahr einer Spaltung: Für Menschen, die etwas weniger behindert sind und irgendwie in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden können, wird relativ gesehen viel mehr getan als für die Menschen, die stärker behindert sind.


Beim Rückblick auf Ihre lange, vielseitige Karriere: Welches Lebensmotto hat Sie dabei geleitet?

Es gibt mehrere Mottos, das wichtigste ist aber sicher von Erich Kästner, der sagte: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."

DBSV-Nachrichten:

Beraten und beschlossen

Das neugewählte Präsidium des DBSV traf sich am 13. und 14. September zu seiner ersten Sitzung. Die wichtigsten Themen im Überblick.


Bildung von Projektgruppen

Von besonderer Bedeutung für die Arbeit der kommenden Jahre sind die Ergebnisse und Beschlüsse des Verbandstages, der im Juni in Berlin stattfand. Sie werden in den nächsten beiden Sitzungen des Präsidiums detailliert aufgearbeitet. Zwei Maßnahmen wurden bereits eingeleitet: So wurde eine Arbeitsgruppe zum Thema Beitragswesen unter Vorsitz von Vizepräsident Hans-Werner Lange berufen sowie eine ständige Satzungskommission eingerichtet.

Zudem hat das DBSV-Präsidium, ebenfalls einem Verbandstagsbeschluss folgend, die Bildung zweier parallel arbeitender Projektgruppen beschlossen. Eine Gruppe wird sich mit Leistungen und Marketing befassen und dabei den Schwerpunkt auf Augenpatienten als Zielgruppe und Mitglieder unserer Organisationen legen; die zweite Gruppe wird die Strukturen der Zusammenarbeit des DBSV und seiner Mitgliedsorganisationen bearbeiten. Die Ergebnisse beider Projektgruppen sollen Ende nächsten Jahres abgeglichen und im Weiteren zusammengeführt werden. Das Präsidium hat sich auf Besetzungsvorschläge für beide Gruppen verständigt. Jede Gruppe soll aus acht bis neun Mitgliedern bestehen, wobei die Landesvereine stark vertreten sein sollen.

Zur Weiterentwicklung der Verbandskommunikation hat die Geschäftsstelle bereits eine Arbeitsgruppe gebildet, sie wird durch die Präsidiumsmitglieder Peter Brass, Prof. Dr. Thomas Kahlisch und Bernd Peters unterstützt.


Haushalt gedeckt

Bei der Diskussion des Haushaltsplans stellte das Präsidium erfreut fest, dass der Kernhaushalt des DBSV durch die sicheren Einnahmen wie Mitgliedsbeiträge und Zuschüsse zu Personalkosten sowie von Krankenkassen gedeckt ist. Bedingt durch zahlreiche geplante Projekte  –  zum Beispiel das Louis Braille Festival, die Vorbereitung und Umsetzung von Muster- und Verbandsklagen, Partizipation taubblinder Menschen und vieles mehr  –  sieht der Haushalt insgesamt eine Steigerung gegenüber 2018 vor, die sich aber im Rahmen der zu erwartenden Projektförderungen bewegt.


Personelle Veränderungen

Das Präsidium besprach auch den Stellenplan für das kommende Jahr. Es gibt ein paar Veränderungen: Dr. Johannes Egerer, Referent für Patientenarbeit und zuständig für Wissensmanagement, verlässt den DBSV zum Jahresende. Irene Klein steht als Redakteurin der "Sichtweisen" nicht mehr zur Verfügung. Sie wird bis Ende 2019 durch Ute Stephanie Mansion ersetzt.

Wolfgang Angermann wird im nächsten Jahr die Präsidentschaft der Europäischen Blindenunion (EBU) niederlegen, möchte jedoch weiterhin als Präsidiumsmitglied der EBU zur Verfügung stehen. Das DBSV-Präsidium unterstützt seine Kandidatur.

Peter Brass
Mitglied des DBSV-Präsidiums  

Meldungen

UN-Behindertenrechtskonvention: Kritik an deutscher Umsetzung

Der UN-Ausschuss zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention hat vom 27. August bis zum 21. September in Genf getagt. Am letzten Tag der Sitzung beschäftigte sich der Ausschuss mit dem Stand in Deutschland und hörte dafür die Zivilgesellschaft an: Vertreter der Behindertenorganisationen und aus den Sozial- und Wohlfahrtsverbänden vermittelten den Ausschussmitgliedern einen Einblick in die Umsetzung der Konvention. Sie kritisierten die mangelnde Beteiligung der Zivilgesellschaft in der Umsetzung und die fehlenden Vorkehrungen, um Teilhabe in Arbeit, Bildung und Freizeit sicherzustellen. Zum Marrakesch-Vertrag warnte der Deutsche Behindertenrat (DBR), dass mit dem neuen Gesetz weniger barrierefreie Werke zur Verfügung stehen würden als jetzt. Damit verfehle Deutschland die Ziele des Marrakesch-Vertrags und der UN-Konvention. In den nächsten Monaten wird der Ausschuss im Rahmen seiner Staatenprüfung auch die Bundesregierung vorladen und ihr eine ausführliche Frageliste übergeben. Der DBSV hat gemeinsam mit dem DBR bereits Vorschläge für diese Liste ausgearbeitet.

Treffen im Rahmen des Verbandsklageprojekts

Der erste Workshop zum behinderungsübergreifend angelegten "Muster- und Verbandsklageprojekt" fand Mitte September in Berlin statt. Vertreter aus 20 Selbsthilfeverbänden diskutierten über die Anwendungsmöglichkeiten von Klageinstrumenten zur Durchsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderungen. Das Projekt wurde vorgestellt und ein Überblick über die Rechtsbehelfe gegeben, die Verbänden zur Verfügung stehen. Es folgte ein Bericht über die bisherige Umsetzung und erste Erfahrungen. Danach stellte Dr. Rica Werner, Schlichterin an der Schlichtungsstelle nach dem Behindertengleichstellungsgesetz, die Arbeit der Schlichtungsstelle vor. Außerdem erarbeiteten die Teilnehmer in Workshops Themen für Verbandsklagen wie die Einhaltung von Normen für Barrierefreiheit bei Bauten, im Verkehr und bei der Kommunikation bzw. bei Dokumenten. Als weitere Betätigungsfelder ergaben sich vor allem die Anerkennung als Verbraucherschutzverband sowie die Durchführung von Klagen nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz und Musterklagen, beispielsweise im Rahmen des Reiserechts.

Am 30. November wird es einen weiteren Workshop geben. Dann steht die Barrierefreiheit in der Gesundheitsversorgung und deren rechtliche Durchsetzung im Vordergrund.

Das auf drei Jahre angelegte Verbandsklageprojekt des DBSV und der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" startete im Januar 2017 und wird gefördert durch Aktion Mensch. Ziel ist es, die Möglichkeiten der Verbandsklage besser zu nutzen, um Barrierefreiheit durchzusetzen.


Info:

Mehr Infos unter www.dbsv.org/verbandsklageprojekt.html


Dazu ein Bild: Ein Kalender mit eingetragenem Augenarzttermin. Viele Arztpraxen sind nicht barrierefrei zugänglich  –  das ist Thema des nächsten Workshops.

Europawahl 2019: DBSV plant europäische Arbeit

Der DBSV beginnt schon jetzt mit der Planung seiner europäischen Arbeit für die nächsten Jahre. Im September organisierte er in Berlin das Europaforum. Bei dieser Veranstaltung kamen Landesvereine, korporative Mitglieder und Präsidiumsvertreter des DBSV zusammen, die die deutsche Präsidentschaft der Europäischen Blindenunion (EBU) unterstützen. Der DBSV bot einen Überblick über die Kampagnenarbeit der EBU in den letzten Monaten und stellte seine Planungen für die nächste Zeit vor. Die Teilnehmer diskutierten außerdem mögliche Kernforderungen für die Europawahl im Mai 2019.

Die EU-Verbindungskommission der EBU tagte ebenfalls im September in Bulgarien. Auch dort diskutierten die europäischen Blindenverbände auf Anregung des DBSV ihr Programm für die Wahl des europäischen Parlaments im nächsten Jahr. Diese Forderungen sollen Anfang 2019 veröffentlicht werden.

Politische Partizipation hörsehbehinderter und taubblinder Menschen

Das Projekt "Politische Partizipation hörsehbehinderter und taubblinder Menschen" des DBSV ist angelaufen. Es soll Betroffene befähigen, sich politisch zu engagieren und sie dabei unterstützen, ihre Forderung für eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben durchzusetzen. Die Auftaktveranstaltung zum Projekt findet am 11. November während der Tagung "Hörsehbehindert / taubblind: Selbsthilfe und Beratung" (9. bis 11. November) in Kassel statt.

Alle taubblinden und hörsehbehinderten Menschen sind aufgerufen, sich am Projekt zu beteiligen. In Seminaren können sie lernen, wie Politik funktioniert und wie man als Betroffener in politische Prozesse eingreifen und seine Forderungen durchsetzen kann. Zudem werden barrierefreie Broschüren, Gebärdenvideos und eine Internetseite zur politischen Arbeit erstellt; die Themen werden in Einfacher Sprache erklärt. Das Projekt wird gefördert aus dem Partizipationsfonds der Bundesregierung.

Die beiden Projektkoordinatoren Sabine Springer und Marcell Feldmann freuen sich auf einen regen Austausch und geben gerne weitere Informationen.


Kontakt:
Marcell Feldmann
Tel.: 030 / 28 53 87-164
E-Mail: m.feldmann@dbsv.org


Dazu ein Bild: Mehrere Menschen auf einer Demo: Im Mittelpunkt des Bildes steht ein älterer Mann, der einen Langstock hält. Er trägt ein Abzeichen mit der Aufschrift "Taubblind" und "deaf-blind" sowie Symbolen dafür.

Fehlerkorrektur

In den DBSV-Nachrichten 10/2018 wurde angekündigt, dass der Audiospaziergang zum Louis Braille Festival auf der DBSV-Inform 10/2018 zu finden ist. Dies konnte leider nicht realisiert werden. Sie finden den "Audiospaziergang Kongresshalle am Zoo Leipzig" im Buch 24 auf der DBSV-Inform 11/2018.



DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn
    Tickets für 99 Euro (Hin- und Rückfahrt) zu allen Veranstaltungen des DBSV
  • GRAVIS Online Shop
    max.8% auf Smartphones, Tablets und andere Technikprodukte, max.30% auf sämtliches Zubehör
  • Low Vision Kreis e.V.
    5% auf Sehhilfen und weitere Hilfsmittel
  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
    5% auf Zeitschriften
  • AUDIAMO
    10% auf alle Hörbücher und Hörspiele
  • Reinecker Vision GmbH
    10% auf alle Produkte
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen
  • Forum Telemedizin GmbH
    Blutzuckermessgerät ProfiLine BLE TeleMed: 5 Euro Rabatt auf das Starterset
  • Berufsförderungswerk Würzburg
    10% auf alle E-Learning-Kurse
  • AFB  –  Arbeit für Menschen mit Behinderung
    10% auf gebrauchte und aufgearbeitete Computer und andere IT-Geräte
  • NH-Hotel Group
    Best-Preis-Garantie für Übernachtungen in allen deutschen NH-Hotels
  • Dorint Hotels & Resorts
    10% auf den tagesaktuellen Bestpreis in Berlin, Bonn, Dresden, Frankfurt/Main und Airport München
  • Schottland-für-Alle
    5% auf reguläre Gruppen- und Individualreisen, 10% auf maßgeschneiderte Reisen (ausgenommen Flug- und Fährbuchungen)
  • Kieser Training
    1 Bonusmonat bei einer Vertragslaufzeit von 12 oder 24 Monaten
  • Teekampagne
    5% auf eine Bestellung pro Kalenderjahr
  • Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm)
    kostenfreie Rechtsberatung und Rechtsvertretung im Sozial- und Verwaltungsrecht
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)

    "Sichtweisen"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)

Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort.

Mehr Infos zu allen bundesweiten Vergünstigungen beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte



Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene
  • Herbert-Funke-Stiftung

Thema: Soziale Medien

Facebook, Twitter und Co: Namen sozialer Medien, die inzwischen auch fast jeder kennt, der nicht auf diesem Feld aktiv ist. Ohne Zweifel ist der Einfluss der digitalen sozialen Medien auf die Gesellschaft groß. Sie dienen dazu, sich im Internet zu vernetzen, in Kontakt miteinander zu treten, Meinungen auszutauschen. Wie können soziale Medien auch blinden und seheingeschränkten Menschen nutzen? Dieser Frage widmet sich der Schwerpunkt dieser Ausgabe der "Sichtweisen".


Dazu ein Bild: Von hinten ist verschwommen die Schulter eines Mannes zu sehen, dessen Hände die Tastatur eines Laptops bedienen. Auf dem Bildschirm ist der Twitter-Account des DBSV zu erkennen.

Facebook, Twitter und Co

Nicht jeder nutzt soziale Medien, aber die Namen der bekanntesten unter ihnen haben die meisten schon einmal  –  wahrscheinlich sogar öfter  –  gehört oder gelesen. Hier ein Überblick über die meistgenutzten sozialen Medien.

Von Alexander Karl  


Die folgenden Netzwerke sind für blinde oder seheingeschränkte Menschen am Computer und über Smartphone-Apps weitgehend barrierefrei nutzbar, doch es können auch Probleme auftreten wie ein zu schwacher Farbkontrast oder nicht verstellbare Schriftgrößen.


Facebook

Auf Facebook stellen Nutzer sich, ihre Vorlieben und Unternehmungen durch Mitteilungen, Bilder und Videos dar. Man kann Beiträge von Freunden kommentieren und Gruppen gründen. Firmen und Prominente nutzen ihre Facebook-Seite zum Marketing. Bekannt ist der "Gefällt-mir"-Button, mit dem man Beiträge positiv bewerten kann. Das 2004 gegründete Netzwerk wird heute von Personen unterschiedlichen Alters genutzt. Bei Jugendlichen ist Facebook mittlerweile fast wieder "out".


YouTube

Auf dem Videoportal YouTube kann sich jeder kostenfrei Videos ansehen. Mit Google-Konto darf man sie auch bewerten, kommentieren und selbst Filme hochladen. Auf YouTube findet man alles von Musikvideos, Trailern oder Comedy über Anleitungen bis Propaganda. Es gibt eine große YouTube-Szene. Zuvor unbekannte Menschen wurden als "YouTuber" mit ihren Videos zu Stars, vor allem bei Teenagern. Bei der Barrierefreiheit gibt es nicht viel zu meckern. Mutterkonzern Google erklärt blinden Nutzern sogar auf einer Support-Seite, wie man YouTube mit Screenreadern nutzen kann.


Instagram

Bei Instagram dreht sich alles um Fotos und Videos. Beides können Nutzer mit Filtern bearbeiten  –  etwa Farbe oder Kontrast ändern  –  und es dann mit der Welt teilen. Fremde Beiträge kann man kommentieren, eigene Texte beifügen und Gruppen einrichten. Marken und Stars wurden auf Instagram früh aktiv. Instagram ging 2010 online und wird vor allem von Jugendlichen und jungen Erwachsenen intensiv genutzt.


XING und LinkedIn

Mit den Netzwerken XING und LinkedIn pflegt man vor allem berufliche Kontakte. Während sich XING vorrangig an deutschsprachige Nutzer wendet, wird LinkedIn weltweit genutzt. Die Funktionen ähneln sich: Die Nutzer (ab 18 Jahren) können ein Profil mit Lebenslauf, Foto etc. anlegen und über Beruf und Interessen Kontakte knüpfen. Es gibt Foren, und Firmen stellen sich auf Unternehmensprofilen dar und suchen Mitarbeiter. Auf XING und LinkedIn pflegen Berufstätige ihr Netzwerk mit Geschäftspartnern oder Ex-Kollegen. Andere suchen eine neue Stelle.


Twitter

Twitter ist ein sogenannter Microblogging-Dienst. Nutzer können Kurznachrichten mit bis zu 280 Zeichen Länge (bis 2017: 140 Zeichen) verbreiten. Anfangs eher für Klatsch verwendet, ist Twitter heute für Wirtschaft, Kultur, Medien und Politik ein Weg, um Unterstützer zu gewinnen und zu informieren. Für Journalisten ist das Netzwerk eine wichtige Quelle. Wer alle Beiträge, sogenannte "Tweets" eines Twitter-Nutzers angezeigt bekommen will, kann sie abonnieren und wird so zu dessen "Follower".


Pinterest

Pinterest bezeichnet sich selbst als Foto-Community. Nutzer heften Bilder(serien) zu diversen Themen an virtuelle Pinnwände. Auch hier kann man eigene Beiträge beschreiben, fremde kommentieren und positiv bewerten und Nutzer oder Pinnwände abonnieren. Beliebte Themen sind Essen und Mode. Grundidee ist kreative Inspiration. Firmen nutzen Business-Seiten zum Marketing.


Google+

Das Netzwerk von Google ähnelt vielfach Facebook: Nutzer veröffentlichen Nachrichten und Fotos. Es gibt Profile und Google+-Seiten für Unternehmen. Wo bei Facebook "Gefällt mir" steht, klickt man bei Google+ auf "+1". Merkmal von Google+ ist das Aufteilen der Kontakte in "Kreise", mit denen man Beiträge zu unterschiedlichen Themen teilt, zum Beispiel Familie.

Kürzlich wurde bekannt, dass Google+ vom Netz genommen wird und nur noch für die Google-interne Kommunikation genutzt werden soll. Offizieller Grund ist eine inzwischen geschlossene Lücke beim Datenschutz; der Grund für das Aus könnte aber auch eine zu geringe Nutzerzahl sein.


Nebenan

Auf nebenan.de tauschen sich Menschen aus einem Viertel oder einigen benachbarten Vierteln aus. Sie bieten Hilfe an oder fragen danach, zum Beispiel suchen manche auf diesem Weg eine Kinderbetreuung oder inserieren diese. Andere suchen oder verleihen Werkzeuge oder machen auf Trödelmärkte, Feste und andere kleinere Veranstaltungen in der Umgebung aufmerksam. Es ist auch möglich, Gruppen im Netzwerk zu gründen oder ihnen beizutreten.

Alexander Karl (34) ist staatlich geprüfter Übersetzer und Dolmetscher. Als er erblindete, machte er eine Weiterbildung zum Online-Redakteur.



Kurzinfo: Glossar zu sozialen Medien

Immer wieder fallen auch in anderen Medien Begriffe aus der Welt der sozialen Medien. Ein paar von ihnen erklären wir hier.


Follower

Der Begriff "Follower" wurde anfangs nur für Nutzer gebraucht, die auf Twitter aktiv sind. Wer den Nachrichten bestimmter anderer Nutzer folgt ("to follow" heißt auf Deutsch "folgen"), ist ein Follower. Er abonniert die Nachrichten anderer Nutzer, um keine zu verpassen. Inzwischen wird die Bezeichnung auch in anderen sozialen Medien verwendet.


Hashtag

"Hash" steht im Englischen für das Zeichen # (Doppelkreuz); "tag" heißt Markierung. Stellt man das Zeichen # in einer Nachricht direkt vor ein oder mehrere Wörter oder Wortverbindungen, markiert man so das Thema. Beispiel: #SozialeMedien; sprich: Hashtag soziale Medien. Andere können so effektiver nach Themen suchen. Bei öffentlichen Diskussionen werden Hashtags auch als Schlagwörter eingeführt, wie 2017 #MeToo.


Like

Mit einem sogenannten Like können Nutzer sozialer Medien zum Ausdruck bringen, dass ihnen ein Beitrag, also ein Text, ein Foto oder ein Video, gefällt ("to like" heißt auf Deutsch "gefallen" oder "mögen"). Um einen Beitrag zu "liken"  –  die eingedeutschte Form des englischen Verbs "to like"  –  muss man auf die entsprechende Schaltfläche, auch Button, also "Knopf" genannt, drücken. Diese Schaltfläche ist nicht unbedingt mit dem Wort "Like" beschriftet.


Post

Der Begriff Post oder Posting kommt aus dem Englischen und bezeichnet einen Beitrag einer Person in einem sozialen Netzwerk oder Forum. Das Verb dazu heißt "posten". Eine Folge von aufeinander bezogenen Posts nennt man Thread, auf Deutsch "Faden".


Teilen

Wer etwas über soziale Medien teilt, verbreitet einen existierenden Beitrag unter den eigenen Freunden oder Followern. Auf vielen Internetseiten, etwa unter Artikeln oder Videos, wird das Teilen durch Schalter erleichtert. So fördern Medien und Firmen die Verbreitung ihrer Veröffentlichungen.


Tweet

Ein Tweet ist eine Nachricht, die über das soziale Netzwerk Twitter verbreitet wird.


Dazu ein Bild: Ein junger Mann, der angeschnitten im Profil zu erkennen ist, liest einen Tweet des DBSV auf seinem Smartphone. Im Hintergrund sind unscharf die Beine eines Passanten zu sehen.

Selbsthilfe durch Vernetzung

Persönliche Begegnungen sind meistens besser und wichtiger als Kontakte, die man über soziale Medien knüpft. Dennoch kann der Austausch über Foren, Chats und diverse Plattformen hilfreich sein im Leben blinder und sehbeeinträchtigter Menschen. Wer eine Frage stellt, erhält schnell Tipps von anderen, die sich schon einmal in einer ähnlichen Situation befanden.

Von Robbie Sandberg


Wenn man sich bewusst macht, wie wir vor dem Einzug sozialer Medien, ja, vor dem Zeitalter des Internet kommuniziert, Probleme gelöst und uns organisiert haben, fällt auf, wie anders wir das heute tun. Soziale Medien haben den Alltag vieler Menschen, auch blinder, verändert. Nicht nur in positiver Hinsicht, wie jeder weiß: Als Stichwort sei nur Cybermobbing genannt. Es soll aber nun in erster Linie um die Vorzüge gehen, die soziale Medien für blinde Menschen in hohem Maße haben.

Der vielleicht wichtigste Aspekt sozialer Medien für blinde Menschen ist der Austausch unter Betroffenen. Noch vor 20 Jahren fand Erfahrungsaustausch nur im örtlichen Blinden- und Sehbehindertenverein statt. Der Personenkreis, mit dem man sich austauschen konnte, war also begrenzt. Wer in einem großflächigen Bundesland lebte, musste oft längere Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen, um Veranstaltungen seines Vereins zu besuchen. Das nahmen manche nur zu bestimmten Anlässen auf sich. Diese Situation hat sich in einigen Regionen zwar nicht geändert, doch soziale Medien erleichtern sie etwas. Denn soziale Medien ermöglichen quasi die augenblickliche Selbsthilfe.

Ein paar Beispiele: Auf Facebook fragt eine blinde Mutter, wie andere ein Kind, das laufen lernt, in der Wohnung wiederfinden. Im Handumdrehen antworten blinde Eltern, die von ihren Methoden berichten.

Eine sehende Inklusionsberaterin erkundigt sich auf Twitter nach der Barrierefreiheit von Studienmaterialien an Hochschulen. Blinde und sehbehinderte Studierende antworten mit ihren Erfahrungen und verlinken zu Infoportalen und Bezugsquellen.

Ein blinder Schüler, der inklusiv unterrichtet wird, fragt per WhatsApp, wo man Klaviernoten in Braille beziehen kann. Sofort ist die Community mit Tipps zur Stelle.

Persönliche Begegnungen sind jedoch nach wie vor wichtig. Das Gefühl der Geborgenheit und Befreiung, wenn man gemeinsam mit anderen Betroffenen über Erlebtes schimpft oder lacht, entsteht nur beim Zusammensein. Soziale Medien erweitern aber den Personenkreis und damit die Möglichkeiten der Selbsthilfe durch Vernetzung.

So gibt es eine Facebook-Gruppe, in der sich blinde Eltern weltweit austauschen. Auf YouTube berichten blinde und sehbehinderte Reisende von ihren Erlebnissen und verraten ihre Tricks. In etlichen themenbezogenen WhatsApp-Gruppen werden Tipps und Tricks ausgetauscht, ob zum Kochen, Schminken oder Gärtnern.

Gerade WhatsApp wird von blinden Nutzern gerne für Gruppenunterhaltungen genutzt, weil man anders als bei Facebook Sprachnachrichten versenden kann. Während Sehende oft knappe Textnachrichten verschicken, die manchmal zu einem großen Teil aus Emojis bestehen, hat ein Chat unter blinden Menschen eher etwas Geselliges.

Die Vernetzung Betroffener ermöglicht neben der Selbsthilfe aber auch eine größere Sichtbarkeit nach außen. Durch gezieltes Einsetzen von Hashtags und die damit einhergehende Verbreitung durch vernetzte Nutzer, werden Medien und Politik in einem nie dagewesenen Maße auf die Belange blinder und sehbehinderter Menschen aufmerksam. Die Kampagne "Blinde gehen baden" anlässlich des Bundesteilhabegesetzes erzielte zum Beispiel durch den damit verbundenen Hashtag ein Medienecho, das sonst nur erreicht wird, wenn Tausende blinde und sehbehinderte Menschen aus ganz Deutschland in einer Stadt zusammenkommen, um für den Erhalt des Blindengeldes zu demonstrieren.

Unter dem Hashtag Blindengeld wiederum stoßen Journalisten bei der Recherche umgehend auf relevante Erklärungen, Forderungen und Experten, was das Thema für sie leichter zugänglich macht.

Neben der Möglichkeit des öffentlichen Auftretens als behinderte Person oder Gemeinschaft, ermöglichen soziale Medien aber auch die Teilnahme an politischen Diskursen, ohne dass die Behinderung in den Vordergrund tritt. Eine Meinungsäußerung wird nicht mit einer Behinderung oder einer Gruppe Betroffener assoziiert, sondern steht für sich.

Soziale Medien können also das Leben von Menschen mit Seheinschränkungen bereichern. Da sie bei exzessivem Gebrauch paradoxerweise aber auch zur sozialen Verarmung führen können, sei abschließend nochmal der Austausch im örtlichen Landesverein wärmstens empfohlen.

Robbie Sandberg ist DBSV-Jugendreferent.

"Brücken bauen und Barrieren beseitigen"

Lydia Zoubek, Heiko Kuhnert, Raul Krauthausen und Erdin Ciplak erzählen, wie und warum sie bei Twitter, Facebook, YouTube und als Blogger aktiv sind. Wie die meisten Social-Media-Anwender nutzen sie mehrere Plattformen, eine stellen sie exemplarisch vor.


Raul Krauthausen: Mein Facebook

Ich habe die sozialen Medien, die mir relevant und praktikabel erschienen, ausprobiert. Bei einigen bin ich hängengeblieben, andere habe ich wieder aufgegeben. Mein ursprünglicher Gedanke bei der Nutzung der sozialen Medien war: "Ich möchte eine Minute am Tag Einblick in das Leben eines behinderten Menschen geben." Inklusion, Selbstbestimmung, Barrierefreiheit, das sind meine Themen.

Früher mochte ich an Facebook, dass man in Kontakt zu Menschen und Themen kam, die man vorher nicht kannte und alte Freunde wiederentdecken konnte. Leider ist durch den Algorithmus die Sichtbarkeit der interessanten Inhalte zurückgegangen. Ich hadere noch damit, wie ich Facebook künftig einsetze. Facebook ist mittlerweile eher ein Kanal für eine ältere Zielgruppe.

Das Thema Hass im Netz geht an mir nicht spurlos vorüber, interessanterweise ist das Problem auf Twitter am größten. Ich probiere gerade verschiedene Strategien, um mit diesem Hass umzugehen. Der konstruktive Dialog gerät in Gefahr, wenn Aktivisten in die Empörungsfalle tappen und sich am Ende alle nur noch anschreien. Das beschäftigt mich zunehmend und auch die Fragen, was mein Beitrag sein kann, um diese Empörungsspirale nicht mitzuspielen.

www.facebook.com/raul.krauthausen


Lydia Zoubek: Mein Blog

Wenn es um blinde Personen geht, so gibt es viele Missverständnisse und Fehlinformationen. Wenn sie auch noch Kinder haben, wird es noch abenteuerlicher. Mit diesem Wissen habe ich im Sommer 2016 angefangen, einen Blog zu schreiben, dessen Beiträge sich hauptsächlich an sehende Leser richten. Hier schreiben meine Gastautoren und ich Beiträge über Blindheit, blinde Eltern und Migrationshintergrund. In meinem Blog beantworte ich Fragen zur Orientierung und zu Haushalt oder technischen Hilfsmitteln für blinde Nutzer. Den typischen blinden Menschen gibt es nicht. Daher freue ich mich, wenn auch andere Betroffene meinen Blog mit Leben füllen.

https://lydiaswelt.com


Heiko Kunert: Mein Twitter

Seit November 2008 nutze ich den Kurznachrichtendienst Twitter. Am Anfang war es Neugier. Damals war ich für die Öffentlichkeitsarbeit des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg verantwortlich  –  und da gehörte das Testen neuer Kommunikationswege einfach dazu. Schnell stellte ich fest, wie großartig Twitter ist. Mit vergleichsweise geringem Aufwand erreichte ich Menschen, die bisher keine Berührungspunkte mit dem Thema Blindheit und Sehbehinderung hatten. Darunter waren  –  und sind bis heute  –  viele Multiplikatoren, seien es Journalisten, Politiker, Netz-Aktivisten oder führende Köpfe aus der Behindertenbewegung. Gleichzeitig bietet Twitter die Chance, über den eigenen Tellerrand zu schauen, zum Beispiel Tweets von blinden Menschen aus dem Ausland zu lesen. Und der Dienst ist informativ und schnell. Aber am wichtigsten ist wohl der Austausch mit anderen Nutzern, die Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Menschen mit und ohne Behinderung.

https://twitter.com/heikokunert


Erdin Ciplak alias Mr. BlindLife:

Mein YouTube BlindLife wurde im Januar 2014 ins Leben gerufen. Davor hatte ich schon einen YouTube-Kanal namens Technikchocolate, um mich ein wenig auszuprobieren. Zwei Dinge haben zur Gründung von BlindLife geführt: Zum einen, dass es keine Plattform gibt, wo man sich Videos über Hilfsmittel anschauen kann und zum anderen meine eigene Sehbehinderung. Mit einem Sehrest von zwei Prozent nehme ich meine Zuschauer mit in meinen Alltag, auf Reisen und zu interessanten Veranstaltungen. Meine Videos sollen nicht nur zum Austausch anregen, sondern direkt zum Dialog miteinander führen. Mein Motto lautet: Brücken bauen und Barrieren beseitigen!

www.youtube.com/user/blindlifevideos


Dazu vier Bilder: Raul Krauthausen (o.l.), Lydia Zoubek (o.r.), Heiko Kuhnert (u.l.), Erdin Ciplak (u.r.)

So nutzt der DBSV soziale Medien

Moderne Verbände kommunizieren mit der "Außenwelt" natürlich auch über soziale Medien. Keine größere Organisation kann es sich leisten, darauf zu verzichten. Auch der DBSV postet und twittert und erreicht damit Menschen, die er über traditionelle Medien möglicherweise nicht erreichen würde. Wir erklären anhand von drei Beispielen, in welchen sozialen Medien der Verband aktiv ist und was er auf diesen Wegen verbreitet.

Von Annika Dipp, Volker Lenk, Claudia Schaffer


Der Twitter-Auftritt @DBSV

Der Twitter-Auftritt @DBSV wird seit Oktober 2017 systematisch aufgebaut. Er hat das Ziel, die Verbandsarbeit des DBSV darzustellen und dabei die klassischen Kommunikationskanäle wie Pressearbeit und Newsletter zu ergänzen.

Trotz einer noch relativ kleinen Zahl von Followern, also Nutzern, die dem Verband über Twitter folgen, hat @DBSV durchaus schon Einfluss. Dabei sind insbesondere die folgenden Effekte interessant:

  • Der DBSV ist in direktem Kontakt mit Politikern und Medienvertretern und kann in sehr kurzer Zeit gezielt Themen platzieren.
  • Der Verband hat behinderungsübergreifend zahlreiche Kontakte geknüpft.
  • Die Kommunikation erreicht häufig Kreise außerhalb der "Szene", die mit dem Thema Behinderung zu tun hat, beispielsweise wenn anlässlich des Sehbehindertentags die Twitter-Accounts von Museen auf @DBSV reagieren.
  • Twitter ist ein Trend-Barometer, der Verband ist "näher dran", wenn sich Themen im behinderungspolitischen Bereich entwickeln.

Der Twitter-Auftritt @DBSV ist so in kurzer Zeit zu einem festen Bestandteil der Kommunikationsstrategie des DBSV geworden.


Hörfilmpreis und hörfilm.info auf Facebook

Der Deutsche Hörfilmpreis ist seit der Verleihung im Jahr 2011 auf Facebook präsent: www.facebook.com/Deutscher.Hoerfilmpreis.

Dieser Facebook-Auftritt war eine der ersten Social-Media-Aktivitäten des DBSV  –  ein Testballon zu einer Zeit, als Facebook nicht barrierefrei zugänglich war. Der Facebook-Account des Deutschen Hörfilmpreises richtet sich an Hörfilm-Fans, aber auch an die Filmbranche und die Produzenten von Audiodeskription, um sie über diesen Kanal für das Thema zu sensibilisieren.

Hörfilm.info ist eine Plattform mit aktuellem Hörfilmprogramm und Informationen rund um das Thema Audiodeskription. Es gibt sie als Internetseite und als Facebook-Account: www.facebook.com/hoerfilm.info. Über Facebook werden aktuelle Meldungen zum Thema in den sozialen Medien verbreitet.


Der DBSV-Jugendclub auf Facebook

Facebook wird nicht nur genutzt, um sich oder seiner Organisation Aufmerksamkeit zu verschaffen, sondern auch, um sich zu vernetzen und auszutauschen. Der DBSV-Jugendclub animiert über seine Facebook-Präsenz www.facebook.com/DBSV.Jugendclub junge Leute, sich zu gesellschaftlichen Diskussionen zu äußern. Die Follower, also diejenigen, die dem DBSV auf Facebook folgen, können zum Beispiel in den Kommentarspalten üben, eine Meinung zu vertreten und zu verteidigen. Die Themen der Beiträge sind breit gefächert. Hinweise auf Veranstaltungen des DBSV und seiner Landesvereine werden ebenso geteilt wie Beiträge zu politischen Diskursen und Artikel zu den neuesten technischen Entwicklungen.

Auch die Unterhaltung kommt nicht zu kurz, und es bleibt immer Zeit für Scherzhaftes, Skurriles oder Sentimentales. Die Zahl der Seitenfans wächst seit Beginn des Projekts Ende 2017 stetig, und die Beiträge erzielen im Durchschnitt eine gute Reichweite. Der DBSV-Jugendclub leistet so auch in den sozialen Medien wichtige Nachwuchsarbeit und unterstützt junge Menschen mit einer Sehbehinderung bei der gesellschaftlichen und politischen Teilhabe.

Annika Dipp, Koordinatorin des DBSV-Jugendprojekts "Web 2.0 und Social Media"
Volker Lenk, Pressereferent des DBSV
Claudia Schaffer, Projektleiterin "Deutscher Hörfilmpreis" im DBSV


Dazu ein Bild: Ein junger Mann sitzt an einem Bahnsteig und betrachtet die Twitter-Seite des DBSV-Jugendclubs auf seinem Tablet. Eine Frau mit Rollkoffer geht an ihm vorbei.



Kurzinfo: Der DBSV in den sozialen Medien

Twitter:

  • @DBSV
  • @DBSV_Germany
  • @DBSV_Jugendclub

YouTube:

  • DBSV
  • DBSV Jugendclub

Facebook:

  • DBSV.org (bereits eingerichtet und sichtbar, wird von Dezember an aktiv vom Verband genutzt werden)
  • DBSV Jugendclub
  • Deutscher Hörfilmpreis
  • Hörfilm.info

Im DBSV sind in Sachen Internet und soziale Medien aktiv:
Benedikt van den Boom, Annika Dipp, Felix Högl, Volker Lenk, Jan Meuel, Antje Olzem, Robbie Sandberg, Claudia Schaffer



Kurzinfo: Geförderte Aktionen

Der Aufbau des Twitter-Kanals @DBSV, hier das Projekt "Startschuss", wird im Rahmen der Selbsthilfeförderung von der Techniker Krankenkasse gefördert.


Der Deutsche Hörfilmpreis und sein Facebook-Auftritt werden gefördert von der Aktion Mensch. Hauptsponsoren des Deutschen Hörfilmpreises sind Pfizer Deutschland und Novartis Pharma GmbH.


Der Facebook-Account @DBSV.Jugendclub wird im Rahmen des Projekts "Web 2.0 für junge Menschen mit Seheinschränkung" gefördert von der Aktion Mensch.

Termine & Tipps:

Termine

Hilfsmitteltreff in Bremen

15.11.2018, 17 Uhr
Hilfsmitteltreff im Gruppenraum des Blinden- und Sehbehindertenvereins Bremen.

Kontakt unter
Tel.: 0 42 21 / 28 39 22 0 oder per
E-Mail: ralfdel@hotmail.de

Verhaltenstraining für Führhunde

23.-25.11.2018
AURA-Hotel Saulgrub

Seminar mit dem Schwerpunkt Mensch-Hund-Beziehung für Führhundhalter, die Trainingsbedarf für die kleinen und großen Probleme des Alltags, im Freilauf oder bei Hundebegegnungen haben.

Infos und Anmeldung (bis 8.11.) unter
Tel.: 0 88 45 / 99-0
E-Mail: info@aura-hotel.de

"Tempel der Tiere"  –  Fauna und Tierwelt in Ägypten

24.11.2018, 16 Uhr
Berlin

Der Rundgang durch das Ägyptische Museum und die Papyrussammlung Berlin gibt Einblick in die Welt des Alten Ägypten. Originale und Repliken können ertastet werden.

Anmeldung unter
Tel.: 030 / 2 66 42 42 42
E-Mail: service@smb.museum

Welttag der Menschen mit Behinderungen

3.12.2018, Berlin

Der Deutsche Behindertenrat plant eine große Veranstaltung mit Vorträgen, Diskussionen, Workshops und Berichten aus dem Alltag Betroffener.

Vormerkungen beim DBR-Sekretariat unter
E-Mail: dbr@sovd.de
www.deutscher-behindertenrat.de

10-Finger-Schreibkurs

Verschiedene Termine
AURA-Hotel "Ostseeperlen", Boltenhagen

Dreiteiliger Kurs zum Erlernen des 10-Fingerschreibens auf der PC-Tastatur.

  • 20.-23.1.2019  –  Kursteil 1
  • 3.-6.3.2019  –  Kursteil 2
  • 13.-16.10.2019  –  Kursteil 3 mit Zertifikatsabschluss

Anmeldung unter
Tel.: 03 88 25 / 37 00
E-Mail: ostseeperlen@t-online.de

Fort- und Weiterbildung für Bürokräfte

23.-27.1.2019
AURA-Hotel Saulgrub

Blinde und sehbehinderte Bürokräfte können sich bei der Tagung der Koordinationsstelle Bürofachgruppen über aktuelle Trends auf dem Arbeitsmarkt, neue Beschäftigungsmöglichkeiten und Entwicklungen in der modernen Bürokommunikation informieren.

Mehr Infos und Anmeldung bei
Undine Bodinka
Tel.: 030 / 28 53 87-167
E-Mail: u.bodinka@dbsv.org

Highlights im und am Bamberger Dom

26.1.2019, 11-12.30 Uhr

Ein Rundgang für sehbehinderte und blinde Menschen.

Anmeldung und weitere Infos unter
Tel.: 09 51 / 8 57 60
E-Mail: info@vhs-bamberg-land.de

Eltern-Kind-Freizeit

3.-6.2.2019
AURA-Hotel "Ostseeperlen", Boltenhagen

Freizeit für blinde und sehbehinderte Kinder mit ihren Eltern.

Anmeldung unter
Tel.: 03 88 25 / 37 00
E-Mail: ostseeperlen@t-online.de

Fachtagung des Dachverbands der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge

22.-24.2.2019, Augsburg

Das Tagungsthema lautet: "Hast Du schon die App oder verlässt Du dich noch auf Menschen?"  –  Assistenz zwischen digitalen Hilfsmitteln und menschlicher Begleitung.

Infos und Anmeldung unter
Tel.: 05 61 / 72 98 71 61
E-Mail: buero@debess.de

Tipps

WhatsApp-Gruppe "Spieletreff"

"Spieletreff" ist eine neue WhatsApp-Gruppe für Menschen, die Spaß an Brett-, Karten-, Solo- oder Würfelspielen haben. Tipps für die Adaption dieser Spiele und die Vorstellung des eigenen Lieblingsspiels sind einige Themen, die Platz in diesem Chat haben.

Um der WhatsApp-Gruppe beizutreten, genügt eine entsprechende WhatsApp an die Mobilnr.: 0 15 23 / 4 14 80 33.

Zeitschriften-Hörtipp: Das Küchenkarussell

In der Hörzeitschrift dreht sich alles ums Essen und Trinken. Beiträge über internationale Esskultur und Warenkunde zu Lebensmitteln wechseln sich ab mit Kochrezepten, Medientipps und praktischen Anregungen, die blinden Menschen bei ihrer Arbeit in der Küche helfen.

Probeausgabe kostenlos bei
atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde e.V.
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de

Broschüre aktualisiert

Die Broschüre "Einsatz von Einkommen und Vermögen  –  Änderungen durch das Bundesteilhabegesetz" wurde aktualisiert. Herausgegeben hat sie das Netzwerk für Inklusion, Teilhabe, Selbstbestimmung und Assistenz (NITSA). An der Aktualisierung hat auch das "Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben" mitgewirkt. Die Broschüre informiert über den Einsatz von Einkommen und Vermögen in Bezug auf die Eingliederungshilfe. Sie gibt eine Übersicht darüber, welche Änderungen wann in Kraft treten und wie sich der Einsatz von Einkommen und Vermögen errechnet.

Die Broschüre kann heruntergeladen werden unter dvbs-online.de/images/uploads/Einkommen-und-Vermgen-2018.pdf

Forum:

Nein zu digitalen Barrieren

Seit rund 20 Jahren kämpft die Österreicherin Eva Papst für barrierefreie Internetseiten. Im Laufe der Zeit gesellten sich Smartphones und E-Books als Objekte ihres Einsatzes für die Zugänglichkeit digitaler Medien für alle dazu. Überzeugend wirke es, die Verantwortlichen mit den Barrieren ihrer Produkte zu konfrontieren, hat die Aktivistin festgestellt.

Von Eva Papst


Meine erste Konfrontation mit dem Thema Web Accessibility, also der Zugänglichkeit von Inhalten im Internet für alle Menschen, auch solche mit Handicap, reicht in das Jahr 1999 zurück. Damals rief eine Initiative (WAI = Web Accessibility Initiative) Leitlinien ins Leben. Das umfangreiche Regelwerk mit detaillierten Erläuterungen und Beispielen sollte einerseits Webdesignern helfen, Websites barrierefrei zu gestalten, und andererseits Anbietern von Web-Auftritten bei bestehenden oder neu zu schaffenden Websites einen Leitfaden für Prüfung und Umsetzung bieten. Diese Leitlinien wurden unter dem Namen Web Content Accessibility Guidelines eingeführt, kurz WCAG.

Der Präsident des Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbands bat damals meine sehbehinderte Freundin und mich, uns mit den Richtlinien auseinanderzusetzen und die neu gewonnenen Kenntnisse in die Gestaltung einer barrierefreien Website einfließen zu lassen. Ich arbeitete zu dieser Zeit als Leiterin der Druckerei und Bibliothek an der Wiener Blindenschule und war auf dem Gebiet der Zugänglichkeit des Internets völlig unbedarft, hatte jedoch leidvolle Erfahrungen mit Web-Auftritten gemacht, die blind nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzbar waren. Somit waren drei Motive für den Einstieg in das Thema ausschlaggebend: der Auftrag meines Blindenverbands, die Erkenntnis, dass hier eine große Chance für blinde Menschen lag, und eine gute Portion Interesse an einer neuen Herausforderung.

Gemeinsam mit einem Webdesigner, der bei Projektstart ebenfalls unerfahren auf diesem Gebiet war, machten wir uns schlau, und entwickelten die erste Website des Österreichischen Blindenverbands, die zum Glück nicht mehr online ist und inzwischen von einer moderneren Variante abgelöst wurde. Denn immerhin sind seither beinahe 20 Jahre vergangen, und das Internet entwickelt sich so rasch weiter wie kaum etwas anderes.

Quasi als Starthilfe für die Bekanntmachung des Themas Barrierefreiheit wurde 2005 der Verein "accessible media", auf Deutsch "zugängliche Medien", gegründet, dessen Vorsitzende ich für einige Jahre war. Die Ziele des Vereins waren und sind Beratung bei der Erstellung barrierefreier Web-Auftritte, Tests bestehender Websites und vor allem Veranstaltungen zum Thema Zugänglichkeit.

Neben Stammtischen zum Gedankenaustausch mit Impulsreferaten und Workshops ist dies vor allem der einmal jährlich stattfindende A-Tag (Accessibility-Tag). Referenten aus Behörden, der freien Wirtschaft und Webdesigner referieren über Probleme und Lösungen bei der Gestaltung barrierefreier Websites und zeigen auf, wie die Richtlinien in der Praxis umgesetzt werden können.

Da sich das Thema barrierefreie Websites zumindest hinsichtlich Bekanntheitsgrad im Laufe der Jahre etabliert hatte, setzte ich mich von 2011 an verstärkt mit dem Thema Smartphones und deren Zugänglichkeit für blinde Menschen auseinander. So war und bin ich Beta-Testerin für etliche Apps und versuche immer wieder, Entwickler auf die Notwendigkeit barrierefreier Gestaltung von Apps hinzuweisen  –  mal mit mehr, meist mit weniger Erfolg. Als Unterstützung bei der Entwicklung von Apps gibt es sowohl für das Betriebssystem iOS von Apple als auch für Android-Geräte eindeutige Richtlinien und Hilfestellungen.

Durch meine Vernetzung beruflich wie privat wurde und werde ich häufig kontaktiert, wenn es um Fragen der Erstellung barrierefreier Dokumente geht. So hatte sich im Laufe der Zeit eine gute Zusammenarbeit mit Behörden wie dem Sozialministerium, aber auch privaten Organisationen wie "Licht für die Welt" ergeben, um zum Herunterladen angebotene Dokumente auf Lesbarkeit für blinde und sehbehinderte Nutzer zu prüfen.

Als Leiterin der Blindendruckerei in Wien hatte ich mit der Buchproduktion in Braille zu tun. Braillebücher sind sperrig und kostspielig herzustellen, deshalb ist das Angebot begrenzt. So kam ich bald zum E-Book  –  und damit wieder zur Zugänglichkeit digitaler Medien für blinde Leser.

Das elektronische Buch gewinnt immer mehr an Bedeutung. E-Books ermöglichen blinden Menschen zum ersten Mal den sofortigen Zugang zu einem neu erschienenen Werk  –  lange bevor es in Brailleschrift oder auf Tonträger produziert werden könnte. Digitale Bücher werden häufig mit einem Kopierschutz versehen, um Missbrauch vorzubeugen. Solche Schutzmaßnahmen sind urheberrechtlich erforderlich, verhindern aber mitunter auch die Wiedergabe des Textes durch eine Sprachausgabe und somit die Nutzung durch blinde Leser, wenn nicht explizit auf barrierefreie Umsetzung von Programmen zum Lesen solcher Bücher geachtet wird.

Das elektronische Buch könnte blinden Menschen den nahezu uneingeschränkten Zugang zu Literatur ermöglichen  –  ein geradezu revolutionärer und noch nie dagewesener Luxus! Grund genug für mich, wenigstens durch das Aufzeigen von bestehenden Barrieren mitzuhelfen, dass sich diese einmal geöffnete Tür nicht wieder schließt. Es sind also keineswegs nur altruistische Motive, die mich antreiben.

Mein Engagement für eine bessere Zugänglichkeit digitaler Medien habe ich bis Dezember 2016 sowohl beruflich als auch ehrenamtlich betrieben. Seit meiner Versetzung in den Ruhestand bin ich nur noch ehrenamtlich tätig und habe nun mehr Zeit, um mich bei Projekten einzubringen.

So versuchen wir im Rahmen eines Kunstvermittlungsprojekts (ARCHES), an dem das Kunsthistorische Museum Wien beteiligt ist, aufzulisten, was an der Website des Museums dringend verbessert werden muss. Stärkere Kontraste und besser lesbare Schriften für sehbehinderte Benutzer stehen ebenso auf dem Programm wie optimale Bedienbarkeit nicht nur mit einer Maus, sondern auch mit Hilfe der Tastatur. Das ist nämlich nicht nur für blinde Menschen enorm wichtig, sondern auch für Menschen mit motorischen Einschränkungen, die keine Maus nutzen können.

Im Laufe der Jahre wurde ich immer wieder gebeten, Vorträge und Workshops zum Thema Zugänglichkeit digitaler Medien mitzugestalten. Dabei hat sich gezeigt, dass die Demonstration bestehender Barrieren immer noch die höchste Überzeugungskraft hat. Gesetzliche Rahmenbedingungen sind unverzichtbar, aber nicht überzeugend genug. Am eindrucksvollsten ist es, den Leuten zuerst zu zeigen, was alles möglich ist, wenn eine Website oder App barrierefrei gestaltet wurde. Die Ernüchterung folgt auf dem Fuß, wenn die Verantwortlichen dann mit den Barrieren in ihren Produkten konfrontiert werden. Das ist ein zeitintensives Betätigungsfeld.

Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist die Unterstützung von Studenten, die Projekte oder Studien zum Thema Barrierefreiheit digitaler Medien durchführen und Kontakt zu blinden Experten suchen. Denn wer wäre besser geeignet als die junge Generation, das Verständnis für die Notwendigkeit guter Zugänglichkeit für alle in die Berufswelt hinauszutragen und vielleicht als einen selbstverständlichen Bestandteil der Arbeitswelt zu etablieren?

Die Entwicklung moderner Techniken schreitet allerdings so rasch voran, dass die Barrierefreiheit zwangsläufig ständig hinterherhinkt. Eine völlig barrierefreie digitale Welt halte ich daher schon aus rein pragmatischen Gründen für pure Illusion.

Darüber hinaus gibt es selbst nach fast 20 Jahren Bemühungen um Barrierefreiheit immer noch etliche Menschen auch in höheren Positionen, die aus allen Wolken fallen, wenn ich mein Smartphone zücke, etwas notiere, eine Route abfrage oder WhatsApp nutze.

Ich betrachte es daher weiterhin als meine Aufgabe, möglichst viele Menschen darüber zu informieren, wie blinde und seheingeschränkte Menschen moderne Technik nutzen können. Nur so kann die Bereitschaft erhöht werden, diesen neu gewonnenen Zugang nicht durch die unbedachte Errichtung von Barrieren wieder zu verlieren, sondern kontinuierlich auszubauen.

Eva Papst (63) war Leiterin der Blindendruckerei und -bibliothek in Wien; heute ist sie in Pension.
https://aus-meiner-feder.at

Rätsel

Sprichwortfehler

In jedes der folgenden Sprichwörter hat sich ein falsches Wort eingeschlichen, das sich auf das fehlende richtige reimt. Wie lauten die richtigen Wörter?


  1. Den Teufel kennt man an den Brauen.
  2. Am schönsten kleiden gute Schlitten.
  3. Jedes Dach hat sein Fach.
  4. Der Weg zur Hölle ist weit.
  5. Wer weit wandert, kann weit zurückgehen.
  6. Wie man in den Wald hineinruft, so hallt es heraus.
  7. Nur die allerdümmsten Kälber zählen ihre Metzger selber.
  8. Besser auf dem rechten Wege hinken als auf dem falschen schreiten.
  9. Man befiehlt einem Pferd, bittet einen Esel und verhandelt mit einem Kuli.

    Rätselautor und Scherenschnitt: Thomas Christian Dahme


Dazu ein Bild: Der Scherenschnitt zeigt einen Esel im Anzug und mit Doktorhut an einem Rednerpult.


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. November an den

DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an sichtweisen@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des Oktober-Rätsels

Re  –  Schu  –  Anat  –  Mat  –  Min  –  Nut  –  Atum  –  Hapi  –  Seth  –  Isis



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Leser schreiben für Leser: Schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen oder Leserbriefe an

sichtweisen@dbsv.org

oder per Post an

DBSV
Redaktion "Sichtweisen"
Rungestr.19, 10179 Berlin

Panorama:

Medizin

Experten fordern barrierefreie Apps

Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) und der DBSV fordern Barrierefreiheit für Apps, die Patienten für Untersuchungszwecke und zur Behandlungskontrolle nutzen. Beim Kongress der DOG Ende September in Bonn erläuterten Experten, wie wichtig für Augenpatienten zum Beispiel die richtige Schriftart, eine verstellbare Schriftgröße und ein ausreichender Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund sei. Wichtig sei auch, dass Nutzer die Darstellung digitaler Informationen ihren individuellen Bedürfnissen anpassen können.

Apps im medizinischen Bereich können dazu beitragen, Krankheitsverläufe aufzuzeigen und Prävention und Früherkennung zu optimieren. Patienten könnten mit ihrer Hilfe die Therapie besser verstehen oder an ihre Medikamenteneinnahme erinnert werden.

"Viele Augenpatienten sind aufgrund ihres Sehverlusts nur eingeschränkt mobil", sagt DBSV-Präsident Klaus Hahn. "Wenn ihnen durch digitale Anwendungen der oft lange Weg in die spezialisierten Zentren ab und zu erspart werden kann, hilft das."

App unterstützt Makula-Patienten

Das AMD-Netz hat eine neue App herausgebracht, die sich an Patienten mit Altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) und solchen mit Diabetischem Makulaödem, retinalem Venenverschluss oder myoper choroidaler Neovaskularisation richtet.

Die App soll als digitaler Assistent eine Therapie unterstützen. Die Patienten können damit den Verlauf ihrer Erkrankung dokumentieren: Netzhautdicke und Visus werden nach Arztterminen erfasst. "Dies unterstützt den Erfolg der Behandlung mit intravitrealer Gabe von VEGF-Hemmern (IVOM-Therapie) entscheidend", erklärt Prof. Daniel Pauleikhoff, leitender Arzt des Augenzentrums am St. Franziskus-Hospital in Münster.

Ebenso können Patienten Termine verwalten, sich an Augenarzttermine erinnern lassen und regelmäßig Selbsttests ihrer Sehfähigkeit durchführen. Sie erhalten Kurzinformationen zu wichtigen Begriffen rund um Erkrankungen, Therapie, Maßnahmen, Untersuchung, Hilfsmittel und Hilfen. Über die App ist eine Adresssuche nach Fachansprechpartnern und Organisationen möglich.

Die Bedienung der Makula-App ist einfach, das schlicht gehaltene Design orientiert sich an den Richtlinien für Barrierefreiheit.


Info:

Die App ist in App-Stores kostenfrei erhältlich: www.makula.app

Projekte

EU fördert inklusives Projekt "ImPArt" für darstellende Künste

"ImPArt" ist der Name eines internationalen, inklusiven und interdisziplinären Projekts, in Köln ansässig und der Kunst ohne Barrieren verschrieben. Jetzt wurde "ImPArt" als eines von 81 Projekten aus mehr als 400 Anträgen ausgewählt und in das EU-Förderprogramm "Creative Europe" aufgenommen. Die zusätzliche Förderung in Höhe von 200.000 Euro ermöglicht eine intensive Kooperation mit Partnern in anderen Ländern  –  so hofft es die Un-Label Performing Arts Company, die für das Projekt verantwortlich ist.

Ziel von "ImPArt" ist es, das Potenzial barrierefreier Kunst freizusetzen. Künstler mit und ohne Behinderung entwickeln kreative Ansätze, um darstellende Künste für alle Menschen gleichberechtigt erlebbar zu machen. Übertitelungen, Audiodeskriptionen oder Gebärdensprachdolmetscher werden zu einem Teil der Inszenierung. Sie erscheinen nicht länger als Fremdkörper, sondern werden letztlich selbst zu Kunst.

Die Un-Label Performing Arts Company besteht aus Künstlern mit und ohne Behinderung aus unterschiedlichen Sparten, etwa Tanz, Theater, Musik, Video und Poesie. Basis des Projekts "ImPArt" sind Workshops für Künstler in Deutschland, Armenien, Griechenland und Italien. Ausgewählte Künstler werden schließlich ein Ensemble bilden und sich im Sommer 2019 zu einer Artistic Residency in Köln zusammenfinden. Ab September 2019 werden die dort entwickelten Performances auf internationalen Festivals vorgestellt.


Info:

Mehr Infos unter un-label.eu

Barrierefreiheit

Kulturzentrum "Vogelsang IP": Hohe Auszeichnung für Barrierefreiheit

Die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang im Nationalpark Eifel ist seit 2006 unter dem Namen "Vogelsang IP/Internationaler Platz" ein international ausgerichtetes Ausstellungs-, Kultur- und Bildungszentrum, ein Lern-, Veranstaltungs- und Tagungsort. Drei Einrichtungen von "Vogelsang IP" erhielten jetzt das Zertifikat für Barrierefreiheit durch das Kennzeichnungssystem "Reisen für Alle". Menschen mit unterschiedlichsten Einschränkungen können das Besucherzentrum, die Nationalpark-Ausstellung "Wildnis(t)räume" sowie die Dauerausstellung der NS-Dokumentation Vogelsang "Bestimmung: Herrenmensch" nun auch offiziell barrierefrei erleben.

"Damit ist ein Vorzeigeort für das Thema 'Reisen für Alle' entstanden, der bundesweit Beispielcharakter hat", sagte Dr. Heike Döll-König, Geschäftsführerin vom Verein "Tourismus NRW" bei der Urkundenübergabe. Für Menschen mit Einschränkungen bedeutet das eine verlässliche Information über die von unabhängigen Experten geprüfte Barrierefreiheit. Die beiden Ausstellungen im Besucherzentrum sind an die Anforderungen von Menschen mit Gehbehinderung, Rollstuhlfahrer, Menschen mit Hörbehinderung, gehörlose Menschen, Menschen mit Sehbehinderung, blinde Menschen und Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen angepasst. "Herausragend ist die hohe Qualität der Barrierefreiheit und die Größe des Angebots", erklärte Dieter Loskill von "Tourismus für Alle Deutschland e.V.  –  Natko". "Darüber hinaus ist es vorbildlich, dass auch das Personal zum Thema Barrierefreiheit geschult wurde."

Gerade an diesem Ort, wo zur NS-Zeit die Ausgrenzung von Menschen unterrichtet wurde, wollen die Verantwortlichen allen Menschen den Zugang ermöglichen  –  nicht nur zu den Räumlichkeiten, sondern auch zu den Informationen und Erlebnismöglichkeiten.


Dazu ein Bild: An einem Tastmodell der Erlebnisausstellung "Wildnis(t)räume" stehen zwei Frauen, die das Modell ertasten, und ein Mann. Die Frau links ist Dr. Heike Döll-König, Geschäftsführerin des Vereins "Tourismus NRW".

Arbeit

Schwerbehindertenvertretungen: Wahlen

Am 1. Oktober starten die Wahlen zu den Schwerbehindertenvertretungen in den Betrieben. Der Deutsche Gewerkschaftsbund und seine Mitgliedsgewerkschaften rufen zur Teilnahme auf. Unterstützt wird der Aufruf von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen.

In allen Betrieben und Verwaltungen mit mindestens fünf schwerbehinderten Beschäftigten oder ihnen gleichgestellten Beschäftigten haben diese das Recht auf eine spezielle Interessenvertretung. Neben dem Betriebs- oder Personalrat sorgt die Schwerbehindertenvertretung dafür, dass die Belange von schwerbehinderten Beschäftigten bei allen betrieblichen Entscheidungen gehört und ihre Rechte gewahrt werden.

Bildung

Memorandum: Barrierefreie Studienmaterialien

In einem Memorandum haben Teilnehmer eines Workshops und eines Symposiums ihre Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die aktuelle Barrierefreiheit von Studienmaterialien und -dokumenten sowie Prüfungsaufgaben und -materialien für Studierende mit Behinderung an deutschen Hochschulen nicht den Ansprüchen einer Hochschulbildung entspricht, die sich den Leitkategorien von Inklusion und Diversität verschrieben hat. In dem Workshop an der Universität Hamburg war es um die "Erstellung barrierefreier Dokumente für Studium und Beruf" gegangen. Die Unterzeichner des Memorandums fordern einen voll umfänglichen barrierefreien Zugang zu Studienmaterialien, -dokumenten und Prüfungsaufgaben. Dafür muss nach ihrer Einschätzung ein konkreter Maßnahmenkatalog erarbeitet werden; die Fristen der Umsetzung und Mechanismen der Evaluation müssen festgelegt sowie die notwendigen Finanzmittel bereitgestellt werden. Zu den Erstunterzeichnern gehört auch der Präsident des DBSV, Klaus Hahn.

Forschung

Forschungsgruppe sucht Zeitzeugen

Die Forschungsgruppe "Psychiatrie/Behindertenhilfe" sucht Zeitzeugen. Die Forschungsgruppe arbeitet die Unterbringungssituation von Menschen wissenschaftlich auf, die als Kinder oder Jugendliche in der BRD (1949-1975) bzw. in der DDR (1949-1990) in einer stationären Einrichtung der Behindertenhilfe oder der Psychiatrie Leid und Unrecht erfahren haben. Diese Menschen können sich über die Stiftung "Anerkennung und Hilfe" an regionale Anlauf- und Beratungsstellen wenden und Unterstützungsleistungen erhalten.

Die Forschungsgruppe möchte nun die Stimmen von Zeitzeugen hören: Betroffene, ihre Eltern und andere Angehörige, das technische, medizinische und pädagogische Personal der Einrichtungen, Besucher und Praktikanten, Forscher, Ärzte und Behördenmitarbeiter. Ihnen allen soll die Möglichkeit gegeben werden, sich am Prozess der Aufarbeitung zu beteiligen. Die Forschungsgruppe hat deshalb ein Zeitzeugenportal im Internet eingerichtet. Wer möchte kann über seine Erfahrungen auch anonym berichten.


Info:

Das Zeitzeugenportal ist bis Juli 2019 aufrufbar unter: www.umfrageonline.com/s/zeitzeugenportal

Sport

Blindenbaseball: Erste internationale Meisterschaft

Die erste internationale Blindenbaseball-Meisterschaft fand am 8. und 9. September in Regensburg statt: Mannschaften aus Italien, Frankreich, die Bavarian Bats als Gastgeber aus Deutschland und ein gemischtes Team aus Spielern der Bats und der italienischen Mannschaft traten gegeneinander an. Die Bavarian Bats sind die einzige deutsche Mannschaft, die Blindenbaseball betreibt.

Nach der Vorrunde am Samstag führte Italien vor Frankreich. Das gemischte Team belegte Platz 3 und die Bavarian Bats Platz 4. Folglich kämpften im Finale am Sonntag Italien und Frankreich um den Sieg, während das Mixed Team und die Bats um den dritten Platz in der Gesamtwertung spielten. Das gemischte Team und die Bats spielten gleichstark: Das Spiel endete 1 : 1; beide Mannschaften belegten den dritten Platz. Im Finale zeigten sich die Italiener den Franzosen haushoch überlegen. Die Italiener sorgten bei der Siegerehrung für viel Stimmung. Ein italienischer Spieler machte seiner Freundin sogar einen Heiratsantrag  –  sie sagte "Si".

Deutsche Meisterschaft im Bogenschießen

Anfang September hatte der Bogensportclub BB-Berlin zu den Deutschen Meisterschaften Bogensport behinderter Menschen eingeladen. Noch gibt es hierzulande nicht viele blinde und sehbehinderte Menschen, die Bogenschießen als Sport ausüben. Das noch kleine Teilnehmerfeld wird von den Berliner Schützen beherrscht. Bei den Meisterschaften erreichte Carsten Otto vom Bogensportclub BB-Berlin bei den Erwachsenen in der 30-Meter-Distanz mit 248 Punkten den ersten Platz; Judith Bünger, die demselben Verein angehört, wurde mit 143 Punkten Zweite. Sebastian Kollarek vom BSV Erlangen wurde als einziger jugendlicher Starter mit Sehbehinderung in der 20-Meter-Distanz mit 462 Punkten Erster.

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt fünf Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.

Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Aura-Hotel Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern):
    Tel.: 03 88 25 / 3 70-0
  • Aura-Hotel Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein):
    Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
  • Aura-Pension Wernigerode (Sachsen-Anhalt):
    Tel.: 0 39 43 / 26 21-0
  • Aura-Pension Rochsburg (Sachsen):
    Tel.: 03 73 83 / 8 38-00
  • Aura-Hotel Saulgrub (Bayern):
    Tel.: 0 88 45 / 99-0

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

"Von Krimis kriege ich nicht genug"

Für die Hauptfigur der ARD-Serie "Die Heiland  –  wir sind Anwalt" ist sie das Vorbild: die blinde Berliner Rechtsanwältin Pamela Pabst. Sie wollte immer ins Strafrecht, doch Richterin durfte sie nicht werden. Nun verteidigt sie Straftäter  –  und trifft Menschen, die sie normalerweise nie kennengelernt hätte. Auch privat mag sie es spannend: Unter ihren mehr als 4.000 Hörspielen sind viele Krimis.

Von Pamela Pabst  


Als ich zwei Jahre alt war, bekamen meine Eltern Post: Ich sollte bei einem Versandhaus etwas bestellt und die Rechnung nicht bezahlt haben. Meine Eltern haben immer wieder geschrieben, das sei eine Verwechslung, doch der Gerichtsvollzieher kam alle paar Jahre. Als ich elf Jahre alt war, ging meine Mutter dann mit mir wegen dieser Sache zu einem Anwalt. Ich war fasziniert davon, wie dieser Mann sprach und dass er das Wort "Mandantin" benutzte. Später meinte ich: "So möchte ich auch gerne reden können." Meine Mutter sagte: "Dann musst du Jura studieren."

Im Fernsehen habe ich dann mit meiner Cousine "Liebling Kreuzberg" gesehen bzw. angehört. Dadurch wurde für mich konkreter, was ein Rechtsanwalt so macht. Ich besuchte mit meiner Mutter und meiner Cousine auch Gerichtsverhandlungen. Nach und nach bekam ich eine Idee davon, was es heißt, Jura zu studieren. Ich wollte unbedingt Strafrichterin werden, doch im Jurastudium erfuhr ich, dass blinde Menschen zwar Richter werden dürfen, aber nicht Strafrichter. Ich bin dann Rechtsanwältin für Strafrecht geworden und bin meines Wissens die einzige blinde Frau in diesem Beruf.

Beim Strafrecht wird ein Krimi lebendig: Ich bin bei polizeilichen Vernehmungen dabei; Leute, die etwas angestellt haben, erzählen mir etwas über ihre Tat, zum Beispiel von einer Verfolgungsjagd, bei denen sie um ihr Leben gerannt sind. Leute, die einen Überfall verübt haben, berichten, wie sie Geld tütenweise herumgeschleppt haben. Man trifft viele Menschen, mit denen man im normalen Leben nichts zu tun hat, vielleicht auch nichts zu tun haben möchte. Ich habe Prostituierte kennengelernt, Zuhälter und andere Leute. Was sie zu erzählen haben, finde ich hochinteressant, wenn ich es auch nicht immer gutheiße.

Ich habe mich sofort nach dem zweiten Staatsexamen selbstständig gemacht, weil niemand bereit war, eine blinde Juristin im Strafrecht anzustellen. Generell gibt es wenig angestellte Anwälte im Strafrecht. Ich habe dann auf dem Dachboden meiner Eltern, dort, wo ich früher mit meiner Cousine Rechtsanwaltskanzlei gespielt hatte, meinen Schreibtisch hingestellt, ein Telefon und ein Faxgerät gekauft, und dann ging es los. Die Mandanten empfing ich in einer befreundeten Kanzlei. Zwei Jahre später habe ich einen Wintergarten an das Haus meiner Eltern gebaut und empfing die Mandanten dort. 2011 habe ich meinen Freund, der auch Rechtsanwalt ist, kennengelernt  –  wir arbeiten nun zusammen. 2014 konnte ich das Nachbarhaus meiner Eltern erwerben, und dort ist nun unsere Kanzlei.

Die Mandanten erfahren durch Mundpropaganda von mir, teilweise im Gefängnis. Meine Blindheit spielt da keine Rolle. Erst wenn man einen Mandanten viele Jahre kennt, erzählt er vielleicht mal, dass er es am Anfang gewöhnungsbedürftig fand, dass kein Blickkontakt da war.

Für die Figur der Romy Heiland aus der Fernsehserie "Die Heiland  –  Wir sind Anwalt" war ich das Vorbild. Eine fiktive Figur, aber sie hat viel von mir. Lisa Martinek, die die Romy spielt, durfte sich alles von mir abgucken, was sie für die Rolle brauchte. Romy ist genauso selbstbewusst wie ich, steht aber genauso hilflos da, wenn irgendetwas schiefgeht, also wenn etwa die Assistentin nicht kommt. Lisa ahmt auch nach, wie ich den Stock halte, wie ich ihn zusammenklappe oder die Art, wie ich mir durchs Haar streife. Ich mag Romy, ich muss mich für die Figur nicht schämen. Alle an der Serie Beteiligten haben, glaube ich, verstanden, dass Blindheit nicht bedeutet, ein trauriges unglückliches Leben zu führen, sondern dass bestimmte Sachen nur ein wenig anders funktionieren.

Am Anfang meiner Tätigkeit haben die Richter sich Sorgen gemacht, dass meine Mandanten mich vielleicht hintergehen könnten oder nicht genügend kämen und ich nicht davon leben könnte. Als sie gehört haben, dass es gut läuft, haben sie sich mit mir gefreut. Es gab zwar auch Rechtsanwaltskollegen, die meinten, wenn man blind ist, findet man nicht einmal den Weg zur Toilette, aber das haben sie inzwischen revidiert. Ich habe ihnen auch gesagt: "Guckt euch mal die Serie an!" Wirklich verletzende Dinge hat am Gericht nie jemand gesagt.

In der Schule war das anders. Ich bin integriert beschult worden. Von der siebten Klasse an war es eine Katastrophe. Die anderen haben mir Sachen weggenommen und nur gegen Geld wiedergegeben, haben mich gehänselt, waren eifersüchtig auf meine guten Noten und darauf, dass ich mich mit meinen Eltern gut verstanden habe, haben meine Sachen beschmiert, mir die Haare angebrannt, wollten auf der Klassenfahrt nicht mit mir in ein Zimmer, haben beim Essen nur darauf gewartet, dass ich einen Fehler mache. Einmal sagte ein Lehrer sogar, dass jetzt mal jeder sagen dürfe, was ihn an mir stört. Ich bin dennoch auf dieser Schule geblieben, weil ich mich nicht unterkriegen lassen wollte.

Dass ich trotzdem ein fröhlicher, optimistischer Mensch bin, liegt daran, dass meine Eltern immer hinter mir standen. Auch der Wunsch, Jura zu studieren, wofür ich das Abitur brauchte, hat mich das alles aushalten lassen, darum konnten mich meine Mitschüler nicht brechen. Ich war zu dieser Zeit immer wieder mal am Gericht. Dort wollte ich auch hin, weil ich dachte, dass man mich dort gut behandeln würde. Denn die Richter behandelten ja auch Angeklagte gut, obwohl sie sie vielleicht nicht mochten. Heute weiß ich, dass man in einer Verhandlung eben vernünftig miteinander umgehen sollte. Und die Kollegen behandeln mich gut, weil sie mich mögen und von mir überzeugt sind.

In meiner Freizeit höre ich Hörspiele, ich habe mehr als 4.000, darunter viele Krimis: Kinder- und Jugendkrimis wie "Die drei ???" oder TKKG, Erwachsenenkrimis und Klassiker wie "Sherlock Holmes". Von Krimis kriege ich nicht genug. Ich koche auch gerne mit meinem Freund oder wir gehen ausländisch essen. In Berlin kann man viele verschiedene Restaurants ausprobieren  –  das macht mir viel Freude. Es ist ein gutes Gegengewicht zur Arbeit.

Pamela Pabst (40) lebt in Berlin.

Protokoll: Ute Stephanie Mansion


Dazu ein Bild: Pamela Pabst (links) und Lisa Martinek nebeneinander: Beide lachen. Sie tragen weiße Blusen; Pabst darüber einen dunklen Blazer, Martinek einen hellen.

Service:

DAISY-Player für jeden Bedarf

Wenn es draußen regnet und stürmt, kann man es sich drinnen gemütlich machen, Tee trinken und ein Hörbuch oder -spiel hören. Wer dazu das DAISY-Format nutzt, kann innerhalb des Hörbuchs navigieren und hat allerlei Vorteile, die das einfache MP3-Format nicht bietet. Doch für DAISY braucht man spezielle Geräte oder Abspielmöglichkeiten. Unser Autor erklärt, welches Gerät für welchen Bedarf geeignet ist.

Von Raphael Netolitzky  


Wer ein Abspielgerät für Hörbücher im DAISY-Format sucht, steht grundsätzlich vor der Frage, ob das Gerät eine Abspielmöglichkeit für DAISY-CDs haben soll oder lediglich Speicherkarten, auch SD-Karten genannt, und USB-Sticks aufnehmen können soll. Auch eine Variante mit einem zusätzlichen eingebauten Speicher, in den DAISY-Hörbücher geladen werden können, ist denkbar.

DAISY-Player, die CD-Scheiben in sich aufnehmen können, sind größer und schwerer als andere. Da einige Hörbüchereien ihre Angebote inzwischen auf Karten oder zum Herunterladen zur Verfügung stellen, wird die DAISY-CD sicher in Zukunft an Bedeutung verlieren. Dennoch haben DAISY-Spieler mit CD-Fach Vorteile: Sie sind robuster, haben wegen ihrer größeren Lautsprecher eine deutlich bessere Wiedergabequalität und einen höheren Bedienkomfort, da sie über größere Tasten verfügen. Dafür sind die kleinen Geräte regelrechte Alleskönner, die je nach Hersteller unterschiedliche Schwerpunkte haben. DAISY-Formate abspielen können sie alle mehr oder weniger gleich gut.

Alle Geräte, auch die großen, verfügen über einen Akku. Karteneinschub, USB-Anschluss sowie Netzbuchse zum Laden und Betrieb am Netz sind selbstverständlich. Alle außer dem Milestone verfügen über einen Zehnertastenblock und viele Zusatztasten, die eine gute Bedienung gewährleisten. Sämtliche kleinen Geräte haben auch eine Aufnahmefunktion, deren Qualität jedoch höchst unterschiedlich ist.

Alle verfügen über eine Einschlaf-Funktion und eine Resume-Funktion, das heißt, die Wiedergabe wird, auch wenn das Gerät stromlos ist, dort fortgesetzt, wo sie zuvor gestoppt wurde. So muss man die Stelle, an der man weiterhören möchte, nach einer Unterbrechung nicht erst mühsam suchen.


Gerät mit vielen Funktionen

Hier nun die Vor- und Nachteile der fünf gängigen DAISY-Player im Überblick.

Der PlextalkPTN2/PTX: zwei identische Geräte, wobei der PTX über einen LAN-Anschluss zum Herunterladen von Hörbüchern verfügt. Ansonsten gibt es eine Kopiermöglichkeit, mit der man zum Beispiel etwas von CD auf Stick oder Karte kopieren kann. Die pultartige Bauform ist übersichtlich. Die CD wird frontal durch einen Schlitz eingeschoben und durch eine Motorsteuerung in das Laufwerk gelegt. Es gibt zwei verschiedene Abdeckungen, mit denen die Bedienung vereinfacht werden kann  –  es sind dann jedoch nicht mehr alle Funktionen verfügbar. Volle DAISY-Funktionalität ist gegeben. Text, zum Beispiel Word-Dokumente, kann in Sprache umgewandelt werden. Möglich ist das Abspielen von WAV- und MP3-Dateien sowie verschiedener Buchformate.

Der VictorReaderStratus wartet mit ähnlichen Funktionen auf. Die Tastatur ist auch hier übersichtlich gehalten. Eine Abdeckung zur vereinfachten Bedienung gibt es nicht. Neben dem CD-Einschub gibt es auch hier SD-Kartenschlitz und USB-Anschluss. Ein fest eingelassener Tragegriff ist vorhanden und ein Akku eingebaut.

Ich persönlich bevorzuge den Plextalk PTN 2 aufgrund seiner Bauform und seiner Robustheit.


Nun zu den kleineren Geräten.

Der VictorReaderStream hat folgende Vorteile: robustes Gehäuse, für die Größe gute Lautsprecher, gut bedienbare Tasten. Bücher und andere Formate werden auf getrennten Ebenen bedient. Die Nachteile: Er ist von den kleinen der größte und schwerste, weist eine bescheidene Aufnahmequalität auf, und die Formate müssen auf der SD-Karte oder im eingebauten Speicher in den dafür vorgesehenen Ordnern gespeichert werden. Das bedeutet, dass beispielsweise DAISY-Hörbücher nur im Ordner DAISY als solche erkannt werden. Wird ein DAISY-Hörbuch in einen anderen Ordner gelegt, wird es als Musikdatei erkannt.

Der PlextalkPTPLinio ordnet unterschiedliche Formate automatisch den einzelnen Abspielrubriken zu, zum Beispiel der Abspielrubrik DAISY. Das geschieht unabhängig davon, wo das Hörbuch auf der Karte oder dem internen Speicher liegt. Ob beispielsweise ein Buch tatsächlich ein DAISY-Hörbuch ist, wird also nicht, wie bei den anderen Geräten, anhand des Ortes auf dem Speicher bestimmt, sondern tatsächlich, wie beim PC, anhand der vorliegenden Dateiformate ermittelt. Eine Funktion zum Herunterladen von Hörbüchern ist vorhanden. Leider ist das Gehäuse nicht bruchfest, auch wenn es einiges aushält. Die Qualität des Kleinlautsprechers ist mäßig.

Der BonesMilestone ist als Gerät in drei Ausführungen erhältlich (112, 212, 312)  –  jeweils mit dem Zusatz Ace  –  wovon die kleinste mit der Nummer 112 allerdings kein DAISY-Format abspielen kann und nur ein Diktiergerät ist. Alle Geräte verfügen über lediglich sechs Tasten, hinter denen sich eine hohe Funktionalität verbirgt. Die beiden größeren Ausführungen können DAISY-Hörbücher über SD-Karte oder einen Speicher abspielen. Die größte Ausführung ist erweiterbar um ein Farberkennungsgerät, Zusatz-Hardware für Barcode-Erkennung mit riesiger Datenbank, UKW-Radio sowie Terminkalender. Ein Nachteil der Milestone-Geräte ist, dass aufgrund der Doppelbelegung von Tasten einige Funktionen schwieriger zu erreichen sind.


Auch Apps für DAISY-Formate verfügbar

Fazit: Bei den kleinen DAISY-Abspielgeräten ist eine so einfache Empfehlung wie bei den großen nicht möglich. Wer neben DAISY eine gute Aufnahmequalität braucht, die sendefähig ist, kommt am Plextalk PTP Linio nicht vorbei. Auch dessen sonstige Möglichkeiten und die Einfachheit des Gerätes werden den Technikliebhaber begeistern.

Wer es auch unterwegs griffig und robust mag, auf Aufnahmequalität verzichten kann, sonst aber gern alles drin hat, für den ist der Victor Reader Stream eine gute Wahl. Wer es besonders klein und leicht mag, gern mit wenig Tasten arbeitet und sein Gerät mit vielen Zusatzfunktionen erweitern will, für den ist der Milestone das Richtige.

Alle Geräte haben noch weitere Funktionen, auf die hier nicht eingegangen werden kann. Neben den DAISY-Abspielgeräten gibt es auch Apps für DAISY-Formate, also kleine Programme, die man auf seinen Computer oder sein Smartphone laden kann, um über diese Geräte Hörbücher zu genießen. Nur so viel dazu: Es gibt mehrere, beispielsweise den Max DAISY-Player oder die App der Westdeutschen Blindenhörbücherei. Die Smartphone-Apps haben den Vorteil, dass man auch direkt Bücher herunterladen und in der App abspielen kann. Dafür muss man ein Smartphone mit all seinen Ebenen und höheren Anforderungen an den Nutzer bedienen können, was besonders für späterblindete oder ältere Menschen ein Problem darstellen könnte. Wer sich auf dem Smartphone zurechtfindet, für den sind die Apps prima, weil er so keine zusätzlichen Geräte mitschleppen muss und denselben Komfort und noch mehr Funktionen genießt als bei einem der beschriebenen Player.

Raphael Netolitzky vertreibt herstellerunabhängig Hilfsmittel über seine Firma EYET4U (www.eyet4u.eu). Er lebt in Frechen.


Dazu ein Bild: Aus einem DAISY-Player ragt eine CD. Das Gerät ist weiß und mit wenigen Tasten übersichtlich gestaltet.

Medien:

Bücher

Glorreiche Ketzereien

Ein Buchtipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Als der kleine Dealer Robbie O'Donovan nachts in das Haus von Maureen Phelan eindringt, wird er von der älteren Dame überrascht und mit einer Devotionalie erschlagen. Soweit so schlecht. Robbie war in das abbruchreife Haus, das früher ein Bordell war, eingedrungen, um für seine Freundin Georgie etwas zu holen, was sie dort vergessen hat  –  eben das Marienbild, das zur Tatwaffe wurde. Die Leiche wird zum Problem für Maureen. Selbst ihr Sohn Jimmy, der das organisierte Verbrechen in der irischen Kleinstadt Cork kontrolliert, beauftragt lieber seinen Kumpel Tony mit der Entsorgung. Dessen Sohn Ryan ist, obwohl erst 15 Jahre alt, Dealer. Eine seiner Kundinnen ist die Prostituierte Georgie, die seit Kurzem ihren Freund Robbie vermisst. Klingt verwirrend? Ist es nicht, nur: Im erzkatholischen Cork kennen sich alle untereinander und teilen letztlich ein Schicksal am Rande der Gesellschaft.

Dieser äußerst gelungene und unterhaltsame Debütroman ist eine bitterböse Komödie über die Macht des Zufalls. Dabei zeichnet die Autorin ihre Figuren liebevoll und mit großer Empathie.

Lisa McInerney: Glorreiche Ketzereien
DAISY-CD (12:35 Std.)
Sprecherin: Marion Bertling

Ein abgetrennter Kopf

Ein Buchtipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Iris Murdoch, geboren 1919 in Dublin und 1999 in Oxford verstorben, ist eine bekannte irisch-britische Schriftstellerin und Philosophin. Ihr Roman "Ein abgetrennter Kopf" liegt jetzt in einer zeitgemäßen frischen Übersetzung von Maria Hummitzsch vor. Er erschien bereits 1961 und wurde 1963 bei Piper in Deutsch unter dem Titel "Maskenspiel" veröffentlicht. Die Neuübersetzung folgt beim Titel dem Original "A severed head".

Der Roman wirkt wie ein Theaterstück, alle Figuren sind Mitglieder der wohlsituierten, gebildeten englischen Gesellschaft: Da ist Martin, der glücklich mit Antonia verheiratet und ebenso glücklich mit seiner Geliebten Georgie ist. Und da sind der Psychiater seiner Frau und Martins Freund Palmer Anderson, dessen Schwester Honor Klein und Alexander, der Bruder Martins. Zwischen diesen Personen entspinnt sich ein Reigen aus Liebe, Freundschaft, Eifersucht und Leidenschaft. Jeder ist in jeden verliebt, alle Formen der Liebe sind möglich, und nichts ist bzw. bleibt, wie es scheint. Alles verändert sich mit jeder neuen Person, die die Bühne betritt. Die Gefühlsskala reicht von himmelhoch-jauchzend bis zu Tode betrübt und verlangt dem Leser einiges ab.

Für jeden Liebhaber des englischen Humors und des nebligen Londoner Wetters ein Lesevergnügen der besonderen Art.

Iris Murdoch: Ein abgetrennter Kopf
DAISY-CD (8:45 Stunden)
Sprecher: Manfred Spitzer

Die Farbe der See

Ein Buchtipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Der junge Segelmacher Ole Storm ist als Fischersohn auf dem Meer groß geworden und kann die See regelrecht lesen  –  Farbunterschiede des Wassers aufgrund wechselnder Strömungen, sandiger oder steiniger Meeresgrund, Strudel an Hindernissen unter der Meeresoberfläche. Während der Kieler Woche 1939 ist er als Lehrling beim Segelmachermeister im Kieler Hafen der richtige Mann zur rechten Zeit, als der Vorschoter eines der beiden Favoriten bei der Starboot-WM wegen eines Unfalls ausfällt und Ole mit seinen Fähigkeiten dem Skipper Paul von Wellersdorf zu einem Etappensieg verhelfen kann. Dann bricht der Krieg aus, und Ole findet sich aufgrund seiner Loyalität zu Konteradmiral von Wellersdorf und seinem Segelmachermeister im organisierten Widerstand gegen das NS-Regime wieder. Stück für Stück entwirrt er das Geheimnis eines ominösen Segeltörns, der von Kiel aus nordwärts, auf der klassischen Route über Anholt in die schwedischen Schären führt.

Segelabenteuer, Spionage und deutscher Widerstand. Wer könnte das besser erzählen als der Krimiautor und Segelweltmeister Jan von der Bank?

Jan von der Bank: Die Farbe der See
DAISY-CD (13:30 Stunden)
Sprecher: Bela Hoche



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Hörfilme

Wer hat eigentlich die Liebe erfunden?

Charlotte steckt in einer schwierigen Phase: Nach 37 Jahren besteht ihre Ehe mit Paul nur noch aus Routine und Missverständnissen. Dabei hätte sie ihm viel zu erzählen, zum Beispiel, dass sie in letzter Zeit mehr vergisst, als sie erlebt. Doch Charlotte will ihr Leben noch einmal in vollen Zügen genießen. Und so lässt sie ihren Mann einfach an einer Autobahnraststätte zurück, um mit ihrer Enkelin Jo ans Meer zu fahren. Mithilfe der Truckerin Marion reisen Paul und Jos chaotische Mutter Alex den beiden hinterher. Auf einer einsamen Insel treffen sie sich in der ungewöhnlichen "Pension Horster" wieder. Allmählich findet die Familie wieder zueinander. Charlotte und Paul versuchen, ihre Liebe neu zu erfinden.

Wer hat eigentlich die Liebe erfunden?
Komödie, Deutschland 2017
Regie und Drehbuch: Kerstin Polte
Mit Corinna Harfouch, Karl Kranzkowski, Sabine Timoteo
Als DVD und Blu-ray erhältlich

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Hinweis:

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

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Trekker Breeze mit umfangreichem Zubehör für 350 Euro; original handgeschnitzt Stall und Figuren aus Unterammergau für 1.950 Euro.

Tel.: 0 81 71 / 52 93 76 (ab 17 Uhr)

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Dringend! Wer besitzt noch ein intaktes VoiceMate-Aufnahmegerät und verkauft es mir?

Tel.: 0 23 02 / 80 01 20

Gewerbliche Anzeigen

Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge

Sonntags im Gottesdienst wieder mitsingen können?

Der Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) informiert: Das Evangelische Gesangbuch gibt es in Punktschrift, als digitale Brailledatei, als DAISY-Hörbuch, im Großdruck und demnächst auch den Text als PDF-Datei.

Rufen Sie an unter 05 61 / 72 98 71 61 oder schreiben Sie an buero@debess.de  –  wir beraten Sie gern!

Deutsches Katholisches Blindenwerk

Insel Usedom  –  Seebad Heringsdorf

Ferienwohnanlage Villa Stella Maris für blinde und stark sehbehinderte Gäste. Die Appartements sind blindengerecht eingerichtet und verfügen über Bad, Küche inkl. Geschirrspüler, Fernseher und Telefon.

Weitere Informationen über einen Urlaub an der See:
Deutsches Kath. Blindenwerk e.V.
Tel.: 02 28 / 5 59 49 10
E-Mail: info@dkbw.de,
www.blindenwerk.de

Blindenuhren

Kennen Sie schon unseren neuen Webshop?

www.blindenuhren.de

Taktile Blindenuhren aus der Schweiz, aus Schweden und aus Thüringen.

  • EONE Bradley  –  eine neue Art die Zeit zu fühlen.
  • Sprechende Uhren mit Qualität!
  • Hochwertig ziselierter Schmuck  –  ein Tastvergnügen

Blindenuhren  –  Spezialuhren
Tel.: 01 72 / 4 52 89 96 oder 03 51 / 32 76 97 72
E-Mail: info@blindenuhren.de

Braunschweiger BlindenHilfsmittelVersand

Lauensteiner Adventskalender mit 24 verschiedenen Trüffelpralinen. Braille und große erhabene Zahlen. Vorbestellung unter 05 31 / 2 84 24 12. Unser CD-Audiokatalog mit Hilfsmitteln und Geschenkartikeln für das Weihnachtsfest erscheint im November. Ein gedruckter Katalog, farbig bebildert, kann gratis angefordert werden.

www.blindenhilfsmittelversand.de


B.B.H.V. Kranzusch
Werrastrasse 8, 38120 Braunschweig
E-Mail: BBHV@web.de

IPD

Ab sofort erhalten Sie bei IPD auch die innovativen elektronischen Sehhilfen von Eschenbach.

Wählen Sie aus den elektronischen Handlupen mobilux DIGITAL Touch HD oder smartlux DIGITAL sowie den größeren mobilen Geräten visolux DIGITAL HD oder visolux DIGITAL XL FHD das für Sie ideale Gerät aus. Neben brillanter Bilddarstellung vereinen die Geräte noch ihr ergonomisches Design und die hohe Funktionalität für eine innovative Bedienung.

Interessiert?  –  Sprechen Sie uns an!
Tel.: 05 11 / 9 36 30 90
E-Mail: post@ipd.gmbh
Web: www.ipd.gmbh

AUDIAMO Berlin

Der einzige Hörbuchladen Berlins ist ein Paradies für Fans von Hörbüchern, Hörspielen und Hörfilmen! Sie suchen noch nach dem perfekten HörGeschenk zu Weihnachten? Bei uns finden Sie ein vielseitiges Angebot an Hörbüchern und Hörfilmen aller Genres  –  mit einer besonderen Weihnachtsaktion für Mitglieder des DBSV: Geben Sie bei Ihrer Bestellung den Gutscheincode HÖR-WEIHNACHTEN-2018 an und erhalten Sie 15 % Rabatt auf Ihre Bestellung (gültig bis zum 24.12.2018). Sie können den Gutscheincode bei Online-Bestellungen und telefonischen Bestellungen einlösen, aber natürlich auch persönlich im Berliner Laden. Wir freuen uns auf Sie und beraten Sie gerne, Ihr Team von AUDIAMO!


AUDIAMO Berlin  –  Der Hörbuch- und Hörspiel-Shop
Florastraße 64, 13187 Berlin
Tel.: 030 / 23 49 69 84
E-Mail: berlin@audiamo.de
www.audiamo.de
Mo-Fr: 11-19 Uhr, Sa: 11-16 Uhr

Schottland-für-Alle

Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

Diesen Monat möchten wir Sie besonders auf unsere Adventsreisen nach Basel, Edinburgh oder London hinweisen.

Für 2019 haben wir einige neue Reiseziele, zum Beispiel Marokko, Australien, und/oder Neuseeland, Benelux, Lanzarote, Schweiz, Wien-Budapest, genauso im Angebot, wie unsere schon bekannten Destinationen.

Eine Übersicht aller Reisen für das kommende Jahr finden Sie auf der Homepage www.schottland-fuer-alle.com.


Gerne stehen wir für weitere Infos per
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com oder unter
Tel.: 02 11 / 43 69 13 28 bzw. Tel.: +44 18 63 76 60 10

zur Verfügung.

Com-M Communication + Marketing

Wissen, wo's lang geht  –  mit dem neuen Victor Reader Trek

Gehen Sie an einem sonnigen Sonntag spazieren, hören Sie unterwegs Ihr Lieblingsbuch und lassen Sie sich vom GPS-Navi nach Hause führen.

Der Victor Reader Trek ist ein Daisy-Spieler im Westentaschenformat mit integrierter GPS-Navigation. Er ist die Synthese aus Victor Reader Stream und Trekker Breeze, beides bewährte Humanware Produkte, jedoch mit neuester Hardware. Auch Ihre Lieblingsmusik können Sie auf ihn laden, sich Textdateien vorlesen lassen, Internet-Radio hören, Podcasts abonnieren und vieles mehr. Kopfhörer können per Bluetooth angeschlossen werden, wodurch Sie sich kabellos vom Navi führen lassen können. Das Gerät ist technisch vorbereitet für das europäische Navigationssystem Galileo.


Gut trainiert geht's besser!

Wir bieten in Baden-Württemberg Schulungen für blinde Computernutzer in JAWS for Windows und NVDA, mit Sprache oder Braillezeile, bei Ihnen zu Hause. Office 2010 und 2016 können wir ebenso anbieten wie den Umgang mit dem Internet. Profitieren Sie von 30 Jahren Branchenerfahrung unseres blinden Mitarbeiters. Auch Braillezeilen und Screenreader können wir liefern, Kassenfinanzierung möglich.

Interessiert? Einfach melden bei:
Com-M Communication + Marketing
Sonnenweg 4, 79737 Herrischried
Tel.: 0 77 64 / 9 33 37 00
E-Mail: info@com-m.de
Homepage: www.com-m.de

AASB Maria Seidling

Individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln seit über 30 Jahren.


  • Lesephon®Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: DAISY-Player, TextToMP3, Editor
        ab 2142,00 Euro
  • Spracheingabe Dragon Naturally Speaking
    Skripte für JAWS, Office und Lesephon®, jetzt mit Echo-Funktion, 2 Tage Schulung
        Preis auf Anfrage
  • AlvaBraillezeilen, 40/80 Module auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • ScreenreaderJAWS mit Stimme Eloquence/Anna
        ab 1679,34 Euro
        Schülerpreis auf Anfrage
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
        Preis auf Anfrage

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Präqualifiziert für die Produktgruppe 07. Zertifizierter Fachhändler für Dragon Naturally Speaking speziell für Blinde. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu im Sortiment

  • Faltbare LED-Leuchte
    Die Lampe in Z-Form hat einen sicheren Stand und kann platzsparend flach zusammengefaltet werden. Der Akku hat eine Laufzeit von 8 Stunden. Die 18 LEDs sind in zwei Reihen angebracht. Sie können zwischen zwei Lichtstärken (100 % und 40 %) wählen.
    • Lichtfarbe: 5500 K (Tageslicht-Weiß)
    • Lichtstrom: 180 Lumen
    • Zusammengefaltet ist die Lampe rechteckig (18,0 x 4,0 x 2,8 cm)

Bestell-Nr.: L208  –  Preis: 44,90 Euro


Traditionelle Spieleklassiker

  • Schach
    Unser Spiel der "Könige" zeichnet sich durch tastbare Felder und taktile Holz- Steckfiguren aus. Die schwarzen Spielfelder sind erhaben, die weißen vertieft. Die schwarzen Spielfiguren sind taktil gekennzeichnet. Das Spielbrett besteht aus geöltem Schichtholz und hat die Abmessungen 24 x 24 cm. Jedes Brett ist ein Unikat, da es von unserem Partner, einer regionalen Schreinerwerkstatt der Lebenshilfe gefertigt wird.
        Bestell-Nr.: S166  –  Preis: 45,00 Euro
  • Backgammon
    Dieses Strategiespiel für 2 Personen wird in einem Koffer geliefert. Die Außenseite ist mit Kunstleder bezogen und innen mit Filz ausgekleidet. Das Spielbrett besteht aus 24 Dreiecken, die hälftig auf beiden Seiten aufgeteilt sind und durch transparente Kunststofferhöhungen taktil voneinander abgegrenzt sind. Die taktilen Spielsteine werden in Mulden am linken und rechten Spielbrettrand aufbewahrt.
    Maße (zugeklappt): 46,5 x 28,5 x 5,4 cm
    Maße (aufgeklappt): 46,5 x 57,0 x 2,7 cm
        Bestell-Nr.: S173  –  Preis: 55,00 Euro

Gern können Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD anfordern. Wir würden uns über einen Besuch in unserem Onlineshop freuen.
www.lhz-dresden.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de




Rückseite

Rund ums Auge gut beraten

Probleme mit dem Sehen? Wir sind für Sie da. Wir informieren und beraten zu Hilfsmitteln, rechtlichen Themen und vielen anderen Fragen rund ums Sehen.

Blickpunkt Auge finden Sie bisher in 13 Bundesländern.


Regionale Kontaktstellen:
www.blickpunkt-auge.de

Überregionaler Dienst:
Tel.: 0 30?/?28 53 87-183
E-Mail: info@blickpunkt-auge.de