Sichtweisen Ausgabe 12/2018

"Sichtweisen" – Heft 12/2017

Sichtweisen 12/2018

Inhalt

Impressum

Editorial

Werbeanzeigen:

Stellenanzeige des DBSV

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

SynPhon GmbH

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

OrCam 2  –  die nächste Generation der Hightech-Kamera

Vanda Pharmaceuticals

Marland Versand

Nikolauspflege  –  Den Menschen sehen

RTB

OrCam MyEye 2.0  –  das modernste Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte

Im Gespräch:

Lang verfolgtes Ziel wurde erreicht

DBSV-Nachrichten:

Meldungen

Marrakesch-Vertrag: Urheberrecht geändert

Verwaltungsrat beschließt zwei Resolutionen

Versorgung mit Hörhilfen rechtlich gestärkt

DBSV-Kinderbuchprojekt "Ein Buch für jeden Tag"

Projektmanagement in der Jugendarbeit

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema:

Gestik und Mimik

Eine Brücke bauen zum Publikum

Kurzinfo: Berufsfachtagung "Souveränes Auftreten"

"Sehende Menschen nicht imitieren!"

Kurzinfo: Buch: "Der Geschmack von Lippenrot"

Wenn Abgucken nicht möglich ist

Kurzinfo: Vom Autor verwendete Literatur

Termine & Tipps:

Termine

Weihnachtsmärchenvorstellung mit Live-Audiodeskription

Resilienztraining  –  Modul 2

Musikwoche im Harz

Kochen an der Ostsee

Opern- und Musical-Vorstellungen mit Live-Audiodeskription

22. Skat-Marathon des DBSV

Yoga für alle

DBSV-Veranstaltungen

Beraterseminare

Tipps

Zwei neue Hörzeitschriften

Künstler mit Behinderung gesucht

EUTB-Onlineberatung des Deutschen Schwerhörigenbundes

Verzeichnis aller Inklusionsbetriebe

Forum:

Mit kleinen Pfeilen gegen den Blues

Die Dolomiten unter den Fingern

Meinungen zu neuen Kurzschriftregeln

Rätsel

Lösung des November-Rätsels

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Forschung

Teilnehmer für Paarstudie SELODY gesucht

Online-Umfrage zu Weiterbildung

Smartphones können Kinderaugen schaden

Zahlen zur Häufigkeit von Augenkrankheiten

Gesellschaft

AURA-Pension Georgenthal schließt

Auszeichnungen

Theodor-Axenfeld-Preis für Studie zu Müller-Zellen

Bildung

Deutsch-Sprachkurse am Berufsförderungswerk

Barrierefreiheit

EURO 2024: Fußball ohne Barrieren erleben

Wettbewerb

Wettbewerb: Initiativen gegen Einsamkeit

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

Häkelkünstler von Beruf

Service:

"Erheblicher Gebrauchsvorteil"

Medien:

Bücher

Geheimnis in Weiß

Tyll

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster

Der Preis der Freiheit

Hörfilme

Astrid

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Suche

Partnersuche

Gewerbliche Anzeigen

Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge

Schottland-für-Alle

Com-M Communication + Marketing

AUDIAMO Berlin

IPD

Marschall Versand  –  Hilfsmittel für Blinde

AASB Maria Seidling

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Papenmeier Reha Technik


Titelbild:
Das Titelbild ist weiß. Darauf prangt, über drei Zeilen verteilt, in großer dunkelgrüner Schrift der Titel "Sichtweisen", die Punkte sind rot. Die Buchstaben sind fragmentiert dargestellt. In einem dunkelgrünen Kasten auf halber Höhe wird der Name des Magazins gut lesbar wiederholt. Links unten ist ein Foto von Jennifer Sonntag zu sehen. Sie scheint nach links zu blicken. Schwerpunkt-Thema dieser Ausgabe ist Gestik und Mimik.



Impressum


"Sichtweisen" – Das Magazin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV),
vormals "Gegenwart", 72. Jahrgang
ISSN: 2511-7017


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin


Redaktion:
Andreas Bethke (V.i.S.d.P.), Ute Stephanie Mansion, Tina Below
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: sichtweisen@dbsv.org


Die "Sichtweisen" erscheinen zehnmal im Jahr (Januar/Februar und Juni/Juli als Doppelnummer) in Print, Brailleschrift und als Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis für Print und Braille:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.


DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Kündigung des Abonnements bis Ende September für das Folgejahr.


Anzeigenverwaltung:
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: anzeigen@dbsv.org


Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen: 10 Euro, je weitere 50 Zeichen: 5 Euro.
Mediadaten für gewerbliche Anzeigenkunden auf Anfrage.


Produktion:
Print: DCM Druck Center Meckenheim GmbH, mit freundlicher Unterstützung
Braille: Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
DAISY: DZB und Berola-Film GmbH

Hinweis:
Im Sinne einer besseren Lesbarkeit wird in den Sichtweisen® in der Regel auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.




Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

in schummrig beleuchteten Räumen oder draußen im Dunkeln, fühle ich mich oft unsicher, wenn ich mit anderen rede. Da ich nachtblind bin, weiß ich nicht, ob ich sie wirklich ansehe oder knapp an ihnen vorbei. Die Gesten und Mienen der anderen sehe ich nicht. Viele von Ihnen kennen solche Situationen aufgrund ihres schlechten oder mangelnden Sehvermögens, auch am helllichten Tag. Geburtsblinde erleben sie anders als Menschen, die in höherem Alter ihre Sehkraft oder einen Teil davon verlieren. In unserem Schwerpunkt befassen wir uns mit dem Thema "Gestik und Mimik". Zwei Coaches geben Tipps, wie auch Menschen mit Sehbeeinträchtigung ihre Anliegen souverän vortragen  –  sei es im kleinen Kreis oder bei Präsentationen vor großem Publikum. Die blinde Moderatorin Jennifer Sonntag erzählt, wie sie mit dem Thema in ihren Interviews umgeht, und Christian Ohrens erklärt, welche unterschiedlichen Ansichten es zu "Blindismen" gibt  –  das sind Gesten, von denen gesagt wird, dass geburtsblinde Menschen sie mitunter machen.

Mit ihrem im Oktober erschienenen Leserbrief zur Abschaffung einiger Kürzungen der Brailleschrift hat Ruth Zacharias offenbar einen Nerv getroffen: Ihrem Brief folgten weitere zu dem Thema, die wir in diesem Heft veröffentlichen.

Können Sie häkeln? Michael Gerdsmann kann es, und seine Fähigkeiten gehen weit über Pulswärmer und Topflappen hinaus. Er häkelt auch Bratpfannen und Wolken. In der Rubrik "Menschen" stellt sich der Hamburger vor. In "Service" erläutert Stefanie Jonasch ein Urteil, demzufolge eine Krankenkasse das mobile Vorlesegerät "MyEye" der Firma OrCam bezahlen muss. Wenn Sie noch kein Weihnachtsgeschenk haben, finden Sie vielleicht unter den Medientipps ein schönes Buch. Aber vielleicht möchten Sie auch lieber etwas häkeln.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Adventszeit und ein friedliches Weihnachtsfest!

Ute Stephanie Mansion
Redaktion "Sichtweisen"  

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Stellenanzeige des DBSV

Der DBSV sucht für sein engagiertes Team in Berlin-Mitte zum nächstmöglichen Zeitpunkt Verstärkung in Vollzeit für den Bereich Koordination der patientenorientierten Arbeit mit dem Beratungsangebot "Blickpunkt Auge". Sie unterstützen die derzeitige Koordinatorin mit der Perspektive, deren Aufgaben verantwortlich zu übernehmen.

Die vollständige Stellenausschreibung finden Sie unter www.dbsv.org/stellenausschreibungen.html.

Ihre Bewerbung senden Sie bitte ausschließlich per E-Mail bis 10.12.2018 an geschaeftsfuehrung@dbsv.org.

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Ihr starker Partner rund um Hilfsmittel und Schulung

  • Vertrieb von JAWS, Braillezeilen von HumanWare und Freedom Scientific, Abrechnung mit der Krankenkasse
  • Schulungen für iPhone, Apple-Produkte und Windows
  • Barrierefreie Digitalradios und sprechende Fernsehgeräte
  • Internetradio mit Sprachsteuerung, optimiert für Blinde

Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
www.schulze-graben.de

SynPhon GmbH

Eine Gretchenfrage?

Margarete: Sprich mir Produkte auf, Heinrich!

Faust: Was ich kann!

Margarete: Nun sag, wie hältst du's mit der Produkte-Zusatzinformation? Du bist ein herzlich kluger Mann, allein ich glaub, du hältst nicht viel davon.

Faust: Lass das, mein Kind! Du fühlst, ich scanne dir all die Sachen gut. Für meine Lieben erkenne ich alles mit Leib und Blut. Will niemand sein Recht aufs Erkennen rauben.

Margarete: Das ist mir recht, man muss dran glauben.

Faust: Muss man?

SynPhon: Aber Herr Faust, dass der EinkaufsFuchs alles, was man ihm anvertraut, auch erkennt, ist keine Gretchenfrage!


SynPhon GmbH
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Dezemberangebot

  • Plextalk Linio Pocket
    Greifen Sie jetzt zu!
    Den Linio Pocket DAISY-Player im Taschenformat mit der innovativen DAISY-Online-Funktion bietet der DHV Hannover jetzt im Dezember zum absoluten Sonderpreis an.
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    Das Angebot gilt für alle Bestellungen, die uns bis zum 31.12.2018 erreichen.
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    Der August MS430 ist ein wasserfester Lautsprecher mit der aktuellen Bluetooth-Version V4.2. Sein kraftvoller Klang und seine sehr leichte Bedienung mit nur einer Dreh- und Drückeinheit machen einfach nur Freude. Sein gefälliges, rundes Design, kann man in Form und Größe ungefähr mit einer Dose Margarine vergleichen. Er kann entweder mit seiner gummierten Standfläche aufgestellt, mit einer aufklebbaren Wandmontage oder per mitgeliefertem Saugnapf an Spiegel oder Fliesen geheftet werden. Wasserfest ist er nach dem IPX5 Standard, sodass er im Badezimmer und sogar zum Duschen bereit ist. Im Akkubetrieb hält er lange elf Stunden durch und ist per USB-Kabel schon nach ca. drei Stunden wieder aufgeladen. Passend zu unserem neuen Mobiltelefon BlindShell Classic  –  verpassen Sie keinen Anruf mehr, nicht einmal unter der Dusche! Maße 7,5 * 6,5 * 10 cm, Gewicht 220 g.
    Lieferumfang: Lautsprecher MS430, USB-Ladekabel, 3,5 mm Audiokabel, Wandmontage mit Klebepad und Saugnapf. Bedienungsanleitung in Schwarzschrift und auf Audio-CD
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Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover: Tel.: 05 11 / 95 46 50
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

OrCam 2  –  die nächste Generation der Hightech-Kamera

Beinhaltet alle Funktionen der OrCam 1 und weitere Features:

  • Texte lesen
  • Produkte erkennen
  • Personen erkennen

Leicht, dezent, kompakt, kabellos und gerade einmal so groß wie ein USB-Stick. In nur einem einzigen Gerät komprimiert: die Kamera, das Lautsprechermodul sowie der Minicomputer mit Akku.


  • Einfache Bedienung: per Berührung z.B. durch Streichen und Antippen auf der Außenseite der OrCam oder klassisch über Fingergesten
  • Kann mittels Magnet an nahezu jeder Brille angebracht werden
  • Eingebautes LED-Licht: ermöglicht das Lesen bei schlechten Lichtverhältnissen
  • Software-Updates per WLAN
  • Erhältlich in vielen Sprachen: zweisprachig verwendbar

Gewinnen Sie mehr Lebensqualität und Selbständigkeit.

Übrigens: Die bewährte Version OrCam 1 erhalten Sie weiterhin. Diese Version eignet sich bestens, wenn Sie die einfache Bedienung per Tastendruck bevorzugen.

Finden Sie einen Händler in Ihrer Nähe:
www.orcam.de
info@orcam.de
Tel.: 0 74 51 / 55 46-0

Vanda Pharmaceuticals

non-24.de
Sind Sie völlig blind?
Fühlen Sie sich oft nicht fit und unkonzentriert?
Schlafen Sie nachts schlecht und sind tagsüber sehr müde?
Die Ursache: Ihre innere Uhr


Jeder Mensch besitzt eine innere Uhr. Der wichtigste Taktgeber ist das Tageslicht. Es setzt die innere Uhr immer wieder auf exakt 24 Stunden zurück. Völlig blinden Menschen fehlt die Lichtwahrnehmung, deshalb kann es dazu kommen, dass der Körper nicht mehr zwischen Tag und Nacht unterscheiden kann. Diese Menschen leiden an der Nicht-24-Stunden-Schlaf-Wach-Rhythmusstörung, kurz Non-24.

Wie äußert sich Non-24?

Betroffenen fällt es phasenweise sehr schwer, sich tagsüber wachzuhalten und zu konzentrieren. Nachts hingegen signalisiert der Körper oftmals kein Schlafbedürfnis.

Werden Sie aktiv: Ein Termin bei einem Arzt ist der nächste Schritt.

Rufen Sie das Team des Non-24 Service an. Die erfahrenen Mitarbeiter finden den richtigen ärztlichen Ansprechpartner in Ihrer Nähe und beantworten Ihre individuellen Fragen. Sie sind rund um die Uhr erreichbar unter der kostenfreien

Telefonnummer 0800 24 321 24 oder per
E-Mail non24@plus49.de


Non-24
Eine zyklische Schlaf-Wach-Rhythmusstörung bei völlig blinden Menschen
Dies ist ein Service der Firma Vanda Pharmaceuticals Germany GmbH

Marland Versand

ColorStar  –  Sprechendes Farberkennungsgerät mit mehreren Zusatzfunktionen:

  • Erkennt 1760 Farbnuancen
  • Erkennt Licht und deren Helligkeit
  • Erkennt 15 Lichtfarben und deren Intensität
  • Erkennt Farbmuster und deren Kontraste
  • Ermöglicht Farbvergleiche
  • Schönes ergonomisches Design
  • Einfache Bedienung
  • Sehr gute Sprachausgabe; derzeit in 15 Sprachen erhältlich
  • Fünf Lautstärkestufen

Auf Nachfrage: Weltweit erste Farberkennungsgeräte für Taubblinde


Marland GmbH  –  Spezialversand für Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Straße 6, 88326 Aulendorf
www.marland.eu
Hotline: 0 08 00 / 63 63 63 63

Nikolauspflege  –  Den Menschen sehen

Nur mal schnuppern: Informationstage zu den beruflichen und schulischen Angeboten der Nikolauspflege in Stuttgart

Termine:
14.1.-16.1.19
19.3.-21.3.19
21.5.-23.5.19
10.10.-12.10.19


Wir beraten individuell, unverbindlich und kostenfrei zu Möglichkeiten des beruflichen Schulbesuchs, der Ausbildung und des Wohnens. Wir freuen uns auf Sie!

Informationen und Beratung:
Regina Deckert
Tel.: 07 11 / 65 64-128/-211
E-Mail: regina.deckert@nikolauspflege.de
www.tilly-lahnstein-schule.de
www.berufsbildungswerk-stuttgart.de

RTB

In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an"  –  "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.


RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 00 49 (0) 5252 9706-0
www.rtb-bl.de

OrCam MyEye 2.0  –  das modernste Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte

Endlich wieder lesen: Das macht die OrCam MyEye 2.0 möglich. Das kleine und mobile Gerät kann schnell und präzise alle Texte vorlesen  –  aus Büchern, Zeitungen und Speisekarten und natürlich auch vom Handy- oder PC-Bildschirm. Das Hilfsmittel ist klein wie ein USB-Stick, kabellos und so leicht, dass Sie es an der Brille tragen können. Außerdem können Sie das Gerät per Bluetooth mit Ihrem Handy, externen Lautsprecher und speziellem App verbinden. Die OrCam MyEye 2.0 braucht keine Internetverbindung und funktioniert zu Hause und unterwegs.

Die Krankenkasse unterstützt die Anschaffung der OrCam MyEye  –  unsere Vertriebspartner helfen Ihnen dabei, das Gerät als Hilfsmittel einzureichen.

Die OrCam MyEye 2.0 kann nicht nur Texte in mehreren Sprachen vorlesen, sondern auch:

  • bekannte Gesichter und Produkte erkennen
  • Farben identifizieren
  • Barcodes scannen
  • Geldscheine erkennen
  • die Uhrzeit ansagen
  • und vieles mehr.

Neugierig geworden? Melden Sie sich unverbindlich bei uns, wenn Sie die OrCam MyEye 2.0 ausprobieren möchten:

OrCam MyEye
info@orcam.com
orcam.com
facebook.com/OrCamTechDE

Im Gespräch:

Lang verfolgtes Ziel wurde erreicht

Der Verwaltungsrat des DBSV beriet bei seiner Tagung in Fulda viele Themen. Im Interview erläutert DBSV-Präsident Klaus Hahn, wie der Kernhaushalt gedeckt werden konnte und wofür Geld gebraucht wird. Er legt dar, warum eine Resolution zum Thema Blindengeld verabschiedet wurde, was die Bundesfachstelle Barrierefreiheit leistet und wie er die Entwicklung der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung sieht.

Interview: Ute Stephanie Mansion


Herr Hahn, eine frohe Nachricht, die beim Verwaltungsrat verkündet wurde: Der Kernhaushalt des DBSV ist zum ersten Mal seit Langem gedeckt. Lässt Sie das ruhig schlafen?

Das ist natürlich eine gute Nachricht. Für einen Spitzenverband ist es enorm wichtig, dass er sein Kerngeschäft aus eigenen Mitteln gedeckt bekommt. Das sichert seine Unabhängigkeit. Die eigenen Mittel können nur aus den Umlagen der Mitgliedsorganisationen kommen. Da wirkt es sich aus, dass von 2019 an die Mitgliedsbeiträge, die die Landesverbände und die korporativen Mitglieder bezahlen müssen, noch einmal steigen. Damit ist das Ziel, das wir schon lange verfolgen, den sogenannten Kernhaushalt zu decken, erreicht.


Wie können Einnahmen durch die Mitgliedsorganisationen sichergestellt werden, wenn die Zahl der Mitglieder weiter zurückgeht?

Wir als DBSV haben einen relativ geringen Einfluss auf die Mitgliederentwicklung. Die einzelnen Menschen sind Mitglieder in unseren Landesverbänden bzw. deren Untergliederungen, und wie sich dort die Mitgliederzahlen entwickeln, ist unterschiedlich. Die Selbsthilfe ist so stark wie die Akteure, die für sie auftreten. Wenn wir auf der Ortsebene einen Vorstand haben, der viel unternimmt, der Dinge anbietet, die den Menschen gefallen, sodass sie sagen "Ja, wir wollen dazugehören", dann kann das funktionieren. Und wenn im Nachbarkreis jemand ist, der aus welchen Gründen auch immer nicht so aktiv ist, gehen die Mitgliederzahlen schnell runter. Wir haben jedenfalls festgestellt, dass die Beitragshöhe nichts mit der Mitgliederentwicklung zu tun hat. Die Mitgliederzahlen sinken auch dort, wo es sehr niedrige Beiträge gibt, und sie können auch dort steigen, wo es höhere Beiträge gibt.


Das Haushaltsvolumen für nächstes Jahr beträgt 3,5 Millionen Euro. Können Sie unseren Lesern und Hörern erklären, wofür das Geld gebraucht wird?

Das Geld wird Pi mal Daumen zu 30 Prozent für Personal- und Geschäftsstellenkosten gebraucht und zu ungefähr nochmal 30 Prozent für Projekte, die der DBSV durchführt. Die übrigen 40 Prozent verteilen sich auf Sachausgaben und laufende Kosten für Aktionen, die der DBSV aufgrund seines Aufgabenspektrums anbietet, beispielsweise Fachtagungen, Veranstaltungen und dergleichen.


In das Haushaltsvolumen fließen auch Zuschüsse ein, oder?

Da sind die Zuschüsse drin, zum Beispiel für den Deutschen Hörfilmpreis. Für das Louis Braille Festival nächstes Jahr gibt es relativ hohe Fördersummen, sodass diese Veranstaltungen gedeckt sind. Das sind durchlaufende Posten: Wir haben die Ausgaben, bekommen aber die entsprechenden Einnahmen von Geldgebern zur Verfügung gestellt.


Wer gibt die Zuschüsse?

Unser wichtigster Zuschussgeber ist die Aktion Mensch. Dazu kommen Krankenkassen, Stiftungen und neu auch der Partizipationsfonds der Bundesregierung. Daneben haben wir Förderer im Bereich der Pharmaindustrie, wobei wir darauf achten, dass von der Pharmaindustrie nur Veranstaltungen bezuschusst werden, die nicht unmittelbar etwas mit beispielsweise der Arbeit für Augenpatienten zu tun haben. Das ist etwa beim Hörfilmpreis der Fall und beim Louis Braille Festival.


Während der Tagung des Verwaltungsrats wurden zwei Resolutionen verabschiedet und Staatssekretär Dr. Wolfgang Dippel vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration überreicht. Thema der einen Resolution ist das Blindengeld. Warum ist es notwendig, darauf hinzuweisen, dass das Blindengeld ein Nachteilsausgleich ist, auf den auf keinen Fall verzichtet werden kann?

Dafür gibt es zwei Gründe. Der eine ist, dass wir in Hessen getagt haben, und in Hessen ist das Landesblindengeldgesetz befristet. Die Befristung läuft Ende 2019 aus, und wenn nichts passiert, gibt es dort kein Blindengeld mehr. Es gab vor ungefähr zehn Jahren einen Trend in der Politik, Gesetze zu befristen, um nach einer gewissen Zeit nachzuschauen, ob wir das Gesetz wirklich noch brauchen. In einigen Bundesländern hat man die Befristung bei manchen Gesetzen aufgehoben. In Hessen ist man dazu offenbar nicht bereit. Es geht also darum, dass das Landesblindengeldgesetz erst einmal für die Dauer der nächsten Wahlperiode verlängert wird.

Zum anderen gibt es Diskussionen, dass durch das Bundesteilhabegesetz das Blindengeld überflüssig sei. Das stimmt nicht, weil das Bundesteilhabegesetz die Themen der Eingliederungshilfe behandelt. Das Blindengeld hingegen ist für jeglichen behinderungsbedingten Mehraufwand da, egal, ob das in Richtung Eingliederungshilfe geht oder der Gestaltung des privaten Lebensbedarfs dient. Das Blindengeld ist  –  so sage ich das immer  –  ein persönliches Budget in Reinform: Ich bekomme einen bestimmten Geldbetrag zum behinderungsbedingten Ausgleich und kann ihn dort einsetzen, wo ich Bedarf habe. Das kann in einem Monat ein höheres Aufkommen an Taxifahrten sein, im anderen die Anschaffung eines teuren Hilfsmittels oder ein höherer Assistenzbedarf.


Dr. Volker Sieger von der Bundesfachstelle Barrierefreiheit stellte während der Tagung die Arbeit der Fachstelle vor. Welche Bedeutung hat die Bundesfachstelle für den DBSV?

Die Bundesfachstelle fasst den jeweils besonderen Bedarf an Barrierefreiheit der unterschiedlichen Gruppen von Menschen mit Behinderung zusammen. Sie ist eine Nachfolgeorganisation des Bundeskompetenzzentrums Barrierefreiheit, das als befristetes Projekt ausgelaufen ist. Die Bundesfachstelle hat unter anderem die Aufgabe, in Fragen der Barrierefreiheit zu beraten und zu unterstützen. Sie kann beispielsweise Bindeglied sein zur Deutschen Bahn oder zu anderen öffentlichen Trägern.

Beispiel Deutsche Bahn: Da sind ganz viele Menschen betroffen, auch nichtbehinderte natürlich. Die Behinderungsarten sind unterschiedlich, entsprechend der Bedarf  –  darum reicht es nicht, wenn nur eine Gruppe berücksichtigt wird. So etwas wird bei der Bundesfachstelle gebündelt, und versucht, Interessenskonflikte zwischen unterschiedlichen Behinderungsarten auszugleichen und zu gemeinsamen Lösungen zu kommen. Wir können uns mit unserem Fachwissen einbringen und profitieren davon, dass über die Bundesfachstelle anderes Wissen und andere Kompetenzen eingebracht werden. Die Fachstelle hat Verbindungen zu unseren Ansprechpartnern, wenn es um das Thema Barrierefreiheit geht, sodass wir uns auf lange Sicht eine Menge an Durchsetzungsmöglichkeiten versprechen.


Erörtert wurde vom Verwaltungsrat auch die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB). Seit diesem Jahr sind die Beratungsstellen aktiv. Wie bewerten Sie den Erfolg nach der kurzen Zeit ihres Bestehens, nachdem Sie die Berichte der Verwaltungsratsmitglieder der Landesvereine gehört haben? Hintergrund der Frage ist, dass die EUTB erst einmal befristet eingerichtet wurde.

Der erste Erfolg besteht darin, dass viele Anträge aus unseren Reihen bewilligt worden sind. Das war am Anfang nicht garantiert, weil man sich teilweise dagegen gewandt hat, Beratungsstellen behinderungsspezifisch auszuschreiben. Wir haben immer den Standpunkt vertreten: Wir sind eine relativ kleine Gruppe, es gibt nur wenig verbreitetes Fachwissen, das müssen wir konzentrieren. Wir haben das Fachwissen, wollen es einsetzen und sehen da in erster Linie Menschen mit Sehproblemen oder Menschen, die blind sind.

Der zweite Erfolg ist die Entwicklung. Es ist deutlich geworden, dass die Landesvereine, deren Anträge bewilligt worden sind, gewissenhaft mit den Bedingungen umgehen, die in den Bewilligungsbescheiden stehen. So ein Bewilligungsbescheid kann über 70 Seiten dick sein, da muss man genau gucken: Was darf ich machen, was nicht? Beim Verwaltungsrat waren wir uns einig, dass nur ein sorgfältiger und verantwortungsvoller Umgang mit den gestellten Bedingungen eine Grundlage sein kann, dass aus diesem Projekt eine Dauereinrichtung wird. Daran sind wir sehr interessiert, denn dann könnten wir endlich langfristig ein geschlossenes Beratungssystem aufbauen.


Sie haben die Tagung des Verwaltungsrats zum ersten Mal als Präsident geleitet. Was nehmen Sie persönlich mit?

Ich habe persönlich sehr viel Wohlwollen und Sympathie mitgenommen. Dafür habe ich mich bei den Delegierten bedankt. Sie haben es mir leicht gemacht, diesen Verwaltungsrat zu leiten. Nun war ich kein Neuling; ich habe früher als Landesvorsitzender an Verwaltungsratssitzungen teilgenommen, die letzten zwölf Jahre als Präsidiumsmitglied. Man kennt das Verfahren, die Strukturen und den größten Teil der Menschen, die da sind. Es ist alles sehr kollegial, fair und respektvoll abgelaufen. So kennt man es bei uns, aber wenn man dann selbst da vorn sitzt, möchte man natürlich, dass es auch so weitergeht. Das hat geklappt, und das finde ich schön.


Dazu ein Bild: Klaus Hahn trägt kurzes dunkles Haar und eine Brille. Zum weißen Hemd trägt er ein dunkles Sakko und eine Krawatte.

DBSV-Nachrichten:

Meldungen

Marrakesch-Vertrag: Urheberrecht geändert

Stellvertretend für ihre 28 Mitgliedsstaaten hat die EU am 1. Oktober den Marrakesch-Vertrag ratifiziert, dessen Ziel ein verbesserter Zugang zu barrierefreier Literatur für blinde, sehbehinderte und anderweitig lesebehinderte Menschen ist. Damit wird der Vertrag zum 1. Januar 2019 europaweit in Kraft treten. Zur Umsetzung des Marrakesch-Vertrags in deutsches Recht hat der Bundestag am 18. Oktober gesetzliche Änderungen im Urheberrecht zugunsten blinder, sehbehinderter und anderweitig lesebehinderter Menschen beschlossen. Die "Sichtweisen" werden die rechtlichen Neuerungen und die praktischen Auswirkungen des Marrakesch-Vertrages in der Januar/Februar-Ausgabe 2019 als Schwerpunktthema aufgreifen.

Verwaltungsrat beschließt zwei Resolutionen

Der DBSV hat auf der Sitzung seines Verwaltungsrats in Fulda Mitte Oktober Resolutionen zur digitalen Barrierefreiheit und zum Blindengeld verabschiedet.

In einer Resolution fordert der DBSV die Länder und Kommunen auf, die seit dem 23. September 2018 geltenden europarechtlichen Regelungen zur Barrierefreiheit von Websites und mobilen Apps öffentlicher Stellen in Landesrecht zu überführen. Der DBSV erwartet, dass die Länder und Kommunen ernsthafte Anstrengungen unternehmen, um die Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen in der zunehmend digitalen Gesellschaft zu sichern und zu fördern. Zwingende Voraussetzung dafür ist, dass digitale Angebote für die Allgemeinheit barrierefrei zugänglich sind, unabhängig davon, ob sie von Trägern öffentlicher Gewalt oder von privaten Anbietern bereitgestellt werden. Checklistenartig führt die Resolution dafür die wichtigsten Umsetzungen auf.

Mit der Resolution "Blindengeld sichern und weiterentwickeln" weist der DBSV darauf hin, dass das Blindengeld jetzt und in Zukunft ein unverzichtbarer Nachteilsausgleich für eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist. Aktuell fordert er deshalb die Entfristung des 2019 in Hessen auslaufenden Landesblindengeldgesetzes. Überfällig sei es außerdem, für blinde, hochgradig sehbehinderte und taubblinde Menschen bundesweit einheitliche Lebensbedingungen herzustellen. Ziel bleibt daher die Schaffung einer bundeseinheitlichen gerechten einkommens- und vermögensunabhängigen Geldleistung zum Ausgleich der behinderungsbedingten Nachteile und Mehraufwendungen blinder, hochgradig sehbehinderter und taubblinder Menschen. Das gilt unverändert auch nach Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes.

Die Resolutionen im Wortlaut finden Sie unter:
www.dbsv.org/resolution/vwr-2018-res-digi-barr.html
www.dbsv.org/resolution/vwr-2018-res-blindengeld.html

Versorgung mit Hörhilfen rechtlich gestärkt

Der Gemeinsame Bundesausschuss  –  bestehend aus Kassenärztlicher und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung, Deutscher Krankenhausgesellschaft und dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen  –  hat auf Vorschlag seiner Patientenvertretung eine Änderung der Hilfsmittel-Richtlinie im Bereich Hörhilfen beschlossen. Sie ist im Oktober in Kraft getreten.

In drei wichtigen Punkten wurden die Rechte von hörsehbehinderten Menschen gestärkt:

  1. Das räumliche Hören ist neben dem Sprachverstehen nun auch Ziel der Hörgeräteversorgung. Wer zugleich hör- und sehbehindert ist, soll zum Beispiel mit Hörgeräten möglichst sicher eine Straße überqueren können.
  2. In der ärztlichen Verordnung über Hörhilfen sollen weitere Einschränkungen des Versicherten dokumentiert werden, die für die konkrete Hörgeräteversorgung wichtig sind, zum Beispiel eine Hörsehbehinderung oder motorische Einschränkungen, die etwa das Bedienen der Geräte erschweren können.
  3. Der Anspruch auf die Versorgung mit Hörübertragungsanlagen wird gestärkt und besteht nun ausdrücklich in jedem Alter. Diese Geräte können Sprache von einem Mikrofon direkt auf ein Hörgerät übertragen.

"Am Vorschlag der Patientenvertretung haben viele Aktive aus der Selbsthilfe hörsehbehinderter, schwerhöriger und blinder Menschen mitgearbeitet", erläutert der Vorsitzende des Gemeinsamen Fachausschusses hörsehbehindert/taubblind und DBSV-Sozialreferent Reiner Delgado. "Und diese gute Zusammenarbeit hat nach jahrelangem Einsatz zum Erfolg geführt." DBSV-Taubblindensprecher Peter Bleymaier ergänzt: "Auch wenn die neuen Klarstellungen nicht alle Probleme lösen, erhalten hörsehbehinderte Menschen, die im Alltag ja besonders auf hochwertige Hörgeräte angewiesen sind, nun eine stärkere Position, um die notwendigen Hörhilfen auch tatsächlich finanziert zu bekommen."

Informationen zu den Neuregelungen und zur Hörgeräteversorgung für hörsehbehinderte Menschen unter: www.dbsv.org/hoerhilfen.html

DBSV-Kinderbuchprojekt "Ein Buch für jeden Tag"

"Ein Buch für jeden Tag": So heißt ein auf drei Jahre angelegtes Projekt des DBSV, das vor Kurzem startete. Ziel ist es, das Bücherangebot für Kinder mit und ohne Seheinschränkung zu erweitern und die Leseförderung blinder und sehbehinderter Kinder zu verbessern. Mit einem Expertenteam möchte der DBSV die Fertigungsverfahren von Tastbüchern so optimieren, dass mit geringerem Aufwand als bisher mehr Bücher in besserer Qualität hergestellt werden können. Insgesamt werden sechs neue Tastbücher für Kinder entwickelt und je 200 Exemplare hergestellt. Das Materialpaket zur Lese-Schreib-Vorbereitung "Auf der Taststraße zur Punktschrift" wird neu aufgearbeitet; auch davon werden 200 Exemplare produziert.

Das Angebot an geeigneten und attraktiven inklusiven Tastbüchern ist derzeit noch gering, sodass blinde und sehbehinderte Kinder vom Lesen, dem gemeinsamen Erleben von Büchern und damit einer wichtigen Grundlage für Bildung quasi ausgeschlossen sind.

Im Laufe des Projekts werden auch vier Seminare für Kinder, Eltern und Pädagogen und 20 öffentliche Lese- und Erlebnisnachmittage mit einem speziellen Material-Baukasten organisiert. Die Teilnehmer erfahren, wie Kinderbücher inklusiv genutzt werden können  –  damit alle Kinder mit Spaß die Welt kennenlernen.

Der DBSV möchte auch andere Tastbuchgestalter anregen, sich am neuen Projekt zu beteiligen. Dafür hat er einen Wettbewerb ausgeschrieben, in dem ein inklusives Tastbuch für Kinder zwischen ein und drei Jahren gesucht wird. Das ausgewählte Buch erhält einen Preis von 500 Euro und wird in einer Auflage von 200 Exemplaren produziert und veröffentlicht. Einsendeschluss ist der 15. Februar 2019.

Gefördert wird das Projekt "Ein Buch für jeden Tag" von der SKala-Initiative, die gemeinnützige Organisationen unterstützt.

Weitere Infos zum Projekt, zum Buchwettbewerb und zu den derzeit erhältlichen DBSV-Büchern "Dornröschen", "Wer hat Bartolitus entführt?" und "Mix-Max-Fühlbuch" finden Sie unter www.kinderbuch.dbsv.org


Dazu ein Bild: Eine Auswahl der Tastbücher des DBSV mit verschiedenen tastbaren Elementen wie Dornröschen, Kuh und Schaf sowie drei Frauenköpfe.

Projektmanagement in der Jugendarbeit

Wie plant man ein Projekt? Wie setzt man es um? Um das zu lernen, trafen sich Ende September 30 blinde, sehbehinderte und sehende junge Menschen aus ganz Europa zum Trainingskurs "Dream it  –  do it" in Berlin. Der DBSV begrüßte Fachkräfte für Jugendarbeit aus Belgien, Finnland, Frankreich, Georgien, Island, Italien, Rumänien und Spanien. Die Teilnehmer hörten Expertenvorträge zu Förderwesen und Projektmanagement, arbeiteten in Kleingruppen an Projektanträgen und beteiligten sich an Gruppenaktivitäten. Gemeinsame Ausflüge in die Berlinische Galerie und die Prinzessinnengärten sowie interkulturelle Abende mit musikalischer Untermalung rundeten das Programm ab.

Im Laufe des Seminars wurden fünf Projekte ausgearbeitet, die 2019 umgesetzt werden sollen: vier internationale Jugendbegegnungen zu den Themen behinderungsübergreifende Arbeit, Natur und Umwelt, Bewusstseinsbildung und Musik sowie ein Seminar über die Bedeutung des Erasmus+-Förderprogramms für die Erwerbsfähigkeit von jungen sehbehinderten Menschen.

"Dream it  –  do it!" wird durch das Erasmus+-Programm der EU finanziert und von DBSV und "Views International", einer in 23 Ländern tätigen Vereinigung, koordiniert.


Dazu ein Bild: Die Seminarteilnehmer stehen an der Gedenkstätte Berliner Mauer vor einem Teilstück der Mauer.

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn
    Tickets für 99 Euro (Hin- und Rückfahrt) zu allen Veranstaltungen des DBSV
  • GRAVIS Online Shop
    max.8% auf Smartphones, Tablets und andere Technikprodukte, max.30% auf sämtliches Zubehör
  • Low Vision Kreis e.V.
    5% auf Sehhilfen und weitere Hilfsmittel
  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
    5% auf Zeitschriften
  • AUDIAMO
    10% auf alle Hörbücher und Hörspiele
  • Reinecker Vision GmbH
    10% auf alle Produkte
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen
  • Forum Telemedizin GmbH
    Blutzuckermessgerät ProfiLine BLE TeleMed: 5 Euro Rabatt auf das Starterset
  • Berufsförderungswerk Würzburg
    10% auf alle E-Learning-Kurse
  • AFB  –  Arbeit für Menschen mit Behinderung
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  • NH-Hotel Group
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  • Dorint Hotels & Resorts
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  • Schottland-für-Alle
    5% auf reguläre Gruppen- und Individualreisen, 10% auf maßgeschneiderte Reisen (ausgenommen Flug- und Fährbuchungen)
  • Kieser Training
    1 Bonusmonat bei einer Vertragslaufzeit von 12 oder 24 Monaten
  • Teekampagne
    5% auf eine Bestellung pro Kalenderjahr
  • Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm)
    kostenfreie Rechtsberatung und Rechtsvertretung im Sozial- und Verwaltungsrecht
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Sichtweisen"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)

Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort.

Mehr Infos zu allen bundesweiten Vergünstigungen beim

DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte

Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene
  • Herbert-Funke-Stiftung

Thema:

Gestik und Mimik

Gesten und Mienen sind Bestandteil der nonverbalen Kommunikation, teils werden sie unbewusst vollzogen, teils bewusst eingesetzt, etwa um Argumente zu unterstreichen. Menschen mit Sehbeeinträchtigungen können sich unter Umständen nicht des vollen Repertoires an Gestik und Mimik Sehender bedienen. Das ist auch nicht unbedingt nötig, meint Angelika Lamml, selbst sehbehindert und Coach für Themen wie diese. Wir beleuchten "Gestik und Mimik" von verschiedenen Seiten.


Dazu ein Bild: Ein Kindergesicht, drei Ausdrücke: lächelnd, nachdenklich und schreiend vor Wut oder Entsetzen. Die Bilder wirken wie eine Fotografie, wurden aber von einer Hauswand abfotografiert.

Eine Brücke bauen zum Publikum

Blinde und sehbehinderte Menschen sollten Gestik und Mimik in Vorträgen und bei Präsentationen nur sparsam einsetzen, meinen die Coaches Angelika Lamml und Holger Schult. Entscheidend sei es, einen Kontakt zu den Zuhörern und Zuschauern herzustellen. Wie das gelingt, erklären sie im Interview  –  Angelika Lamml aus der Sicht einer Frau mit Sehbehinderung, Holger Schult als Sehender.

Interview: Ute Stephanie Mansion


Wenn ich blind oder sehbehindert bin, worauf muss ich bei Gestik und Mimik achten, wenn ich vor einem mindestens teilweise sehenden Publikum spreche?

Lamml: Ich rate, Gesten sparsam einzusetzen. Wichtig ist, dass die, die ich verwende, gut eingeübt sind. Nur so wirken sie authentisch.

Schult: Ob sehbehindert oder nicht: Die Zuhörer nehmen eher Kontakt auf mit einem Sprecher, der ein offenes freundliches Gesicht macht, lächelt und insgesamt den Eindruck macht, dass er seinem Vortrag und seinem Publikum positiv gegenübersteht.


Wie kann ich üben, wenn ich keinen Partner habe?

Lamml: Das ist in der Tat schwierig. Häufig trauen sich sehbehinderte oder blinde Menschen nicht, jemanden anzusprechen, um genau das zu üben. Es braucht Vertrauen und einen geschützten Raum dafür. Im Seminar bieten wir an, dass jemand eine Präsentation mitbringt oder spontan vorbereitet. Dann sage ich aus der Sicht einer Sehbehinderten etwas dazu, erkläre Arbeitstechniken und worauf es beim Üben ankommt, oder wie man Assistenz einbeziehen kann. Mein Mann gibt aus der Sicht des Sehenden Feedback: Wie wirke ich?

Schult: Der Begriff "Präsentation" ist bei uns weit gefasst. Es kann sich um eine Präsentation auf einem Podium handeln oder eine Versammlung, bei der bestimmte Sachverhalte vorgetragen werden.


Wie interagiere ich mit den Zuschauern oder Zuhörern, wenn ich keinen Blickkontakt mit ihnen aufnehmen kann?

Lamml: Ich persönlich sage meinem Publikum relativ früh, dass ich nicht gut sehen kann und es sicher auffällt, dass ich den Blickkontakt nicht aufnehme oder halten kann. Damit baue ich die erste Brücke zum Publikum. Die Brücke ist von beiden Seiten begehbar. Ich ermutige mein Publikum: "Wenn Sie irgendetwas irritiert oder Sie Fragen haben, fragen Sie mich gerne. Wichtig ist, dass wir miteinander reden." Die Leute sind dankbar, dass ich so das Eis breche. Wenn ich einen Kollegen oder eine Assistenz dabeihabe, teile ich auch das mit. Ich erkläre, dass mir meine Assistenz sagt, wenn die Leute lächeln, nicken oder die Köpfe schütteln. Transparenz ist das Stichwort.


Auf Sehende kann es irritierend wirken, dass die Blicke Nicht-Sehender oft in verschiedene Richtungen wandern. Empfehlen Sie, das zu kaschieren, etwa durch das Tragen einer Sonnenbrille?

Lamml: Ich halte nichts davon, Dinge zu kaschieren. Ist die Brille aber schick, warum nicht? Normal-Sehende sind visuell orientiert. Allerdings kann sie auch den Blickkontakt verhindern oder irritierend wirken.

Schult: Die Offenheit zwischen Vortragendem und Publikum ist aus unserer Sicht ein wichtiger Träger der Beziehung. Dazu gehört, nichts zu kaschieren und ein Verhältnis aufzubauen, das ein Aufeinanderzugehen ermöglicht. Blinde oder sehbehinderte Menschen meinen oft, dass schon viel Wissen über ihre Welt da ist und sind dann vielleicht enttäuscht, dass man nicht auf sie zugeht. Insofern ist der blinde oder sehbehinderte Vortragende so etwas wie ein kleiner Entwicklungshelfer: Er baut eine Brücke, auf der ein Sehender neue Erkenntnisse im Miteinander gewinnen kann und gefordert ist, auf den blinden oder sehbehinderten Menschen zuzugehen und eine Beziehung aufzubauen.

Lamml: Normal-Sehende brauchen quasi die Erlaubnis, auf den anderen zuzugehen. Die meisten trauen sich das ja sonst nicht. Aber es gibt keine allgemeingültigen Rezepte. Man muss es auch für sich selbst entdecken. Das klingt einfach, doch es ist Arbeit.


Welche Fehler können sich bei blinden oder sehbehinderten Vortragenden einschleichen?

Lamml: Der größte Fehler ist es, glaube ich, Sehende kopieren zu wollen. Es geht weniger um Fehler, sondern um einen authentischen Stil. Auch Sehende sind nicht perfekt.

Schult: Das Authentische halten wir für wichtig. Wenn eine Person sympathisch rüberkommt, egal, ob sehend oder nicht, werden ihr Fehler nicht aufs Minuskonto gesetzt. Fehler können Gesten sein, die nicht zur Aussage passen, ein starrer Blick, der immer in eine Richtung geht, oder eine steife Körperhaltung: Das sind Beispiele dafür, dass ein Kontakt nur schwer zustande kommt oder abreißt. Das Aufeinander-Zugehen und den Kontakt zu finden, ist ein sehr wichtiger Punkt.


Wenn ich etwas betonen möchte, aber nicht weiß, wie Gesten des Betonens wirken, was mache ich?

Lamml: Unsere Sprache ist ein wesentliches Werkzeug. Wie spreche ich? Wie moduliere ich meine Stimme? Wie atme ich? Ein Vortrag kann sehr monoton klingen, wenn ich eintönig spreche und nur Fakten aufzähle. Ich kann aber auch mit dem Publikum interagieren. Dazu schaue ich mir meine Vortragsstruktur an: Was will ich erzählen? Wie will ich das Publikum in Kontakt mit mir bringen? Das kann ich zum Beispiel durch Fragen wie: "Sehr verehrte Damen und Herren, was schätzen Sie  –  wie viel Prozent der Befragten haben mit Ja gestimmt?" Je nachdem, was ich betone, kann ich andere Schwerpunkte setzen.

Schult: Für eine gute Präsentation ist entscheidend: Wie bereite ich mich vor? Was ist mein Ziel? Das Ziel ist nicht, etwas vorzutragen, sondern etwas zu erreichen. In welcher Reihenfolge wähle ich meine Argumente, damit das beste nicht verpufft? Wie halte ich meinen Vortrag kurz und prägnant, damit die Leute nicht einschlafen? Das müssen sowohl blinde und sehbehinderte Menschen als auch sehende lernen.


Nicht jeder beherrscht Brailleschrift und kann sich an Notizen halten. Wie helfe ich während eines Vortrags meinem Gedächtnis auf die Sprünge?

Lamml: Es ist wichtig, seine Techniken gut zu schulen und im Vortrag nicht abhängig davon zu sein. Das heißt, ich muss im Grunde das, was ich sagen möchte, im Kopf haben und nur im Notfall nachsehen. Selbst wenn man den Faden verloren hat und sich eine halbe Minute zum Nachhören erbittet  –  auch das ist denkbar. Aber es muss locker und authentisch, also nahezu selbstverständlich kommen. Dann wird das auch angenommen als das Besondere an diesem Vortrag. Auch ein Sehender schaut bei einem Vortrag ja mal in sein Skript. Ich selbst schreibe mir ein, zwei Wörter gut lesbar auf Moderationskarten.

Schult: Wenn ich weiß, wie ich strukturiere und meine Argumente setze, habe ich eine gewisse Sicherheit.

Lamml: Meistens weiß das Publikum gar nicht, was ich alles an Wissen im Gepäck habe. Es fällt gar nicht auf, wenn ich ein, zwei Aspekte weglasse. Wenn jemand viel vorträgt, sollte er den Vortrag ein-, zweimal laut sprechen, sich vorstellen, schon vor Publikum zu stehen und den Vortrag aufnehmen. Wenn man das abhört, merkt man schnell, wo noch Schwierigkeiten liegen. Ist die Stimme moduliert oder nicht? Verhasple ich mich? Wie atme ich? Ideal wäre natürlich ein Feedbackpartner, aber mit einer Audioaufnahme geht es auch.

Schult: Fast jeder hat eine Vertrauensperson, der er sagen kann: "Das und das liegt mir nicht, hör dir das mal an, gib mir mal eine Rückmeldung." Das betrifft sowohl das, was ich rüberbringen möchte, als auch Gestik, Mimik und Stimme.

Lamml: Es ist wichtig, sich zu überlegen, was genau mir gespiegelt werden soll. Oft wollen Vertrauenspersonen einem nicht wehtun. In unseren Seminaren fragen wir die Teilnehmer gezielt: "Was möchtest du verbessern, worauf kommt es dir an?" Wir machen das Feedback kritisch, aber wertschätzend, denn derjenige soll sich ja entwickeln und verbessern können.


Manchmal ist es für Menschen mit Sehbeeinträchtigung nicht leicht, den Platz zu erreichen, wo sie reden oder etwas präsentieren. Wie gelangen sie souverän dorthin und später wieder an ihren Platz im Publikum?

Lamml: Die Frage ist, was ist souverän? Wenn ich früh da bin, versuche ich, mir den Raum selbst anzuschauen bzw. mit einem sehenden Kollegen oder Assistenz. Ich kommuniziere schon vor meiner Anreise, ob ich Unterstützung benötige und nehme zum Beispiel jemanden von der Personalabteilung mit, für die ich einen Vortrag halte, damit ich mir den Raum vorher anschauen und mich mit der Technik vertraut machen kann. Ich bitte gegebenenfalls jemanden, dass er mit mir zum Mikrofon oder ans Pult geht. Auch den Langstock einzusetzen, ist in Ordnung.

Schult: Ich könnte mir auch vorstellen, dass der oder die blinde Vortragende sagt: "Ich bin am Ende meiner Präsentation. Nach der Klärung der Fragen wäre es schön, wenn mich jemand aus der ersten Reihe zu meinem Platz zurückbegleiten könnte."


Muss ich bei Mimik und Gestik auf unterschiedliche Dinge achten, je nachdem, ob ich vor vielen Leuten etwas präsentiere oder vor einer Handvoll Teilnehmer, die an einem Tisch sitzen?

Schult: Bei einem großen Raum sollte ich ungefähr wissen, wie viele Sitzreihen es gibt. Das gehört zur Vorbereitung. Wenn ich spreche, sollte mein Kopf so geneigt sein, dass ich auch das letzte Drittel des Raumes akustisch erreiche. Das kann man sich wie bei einem Wasserschlauch im Garten vorstellen, dass also die Worte bis nach hinten gelangen. Das ist anders, wenn ich in einem Zimmer an einem Tisch sitze.

Lamml: Wir müssen nicht das gesamte Repertoire eines Sehenden bereithalten. Wenn wir uns auf zwei, drei Sachen konzentrieren und die gut üben, sodass wir sie gerne machen und sicher beherrschen, ist damit mehr gewonnen, als wenn eine ganze Palette in einer schlechteren Ausführung bedient wird. Lieber ein paar gute Akzente und vor allem die Stimme einsetzen. Und natürlich werden auch wir nach unserem Äußeren beurteilt: Was habe ich an, wie sehe ich aus, habe ich eine schöne Frisur, trage ich zu viel oder zu wenig Schmuck, passen die Accessoires? Auf so etwas achten Sehende, und das können wir gut bedienen. Den Rest mache ich über ein kleines Repertoire an Gesten und Mimik und über meine Stimme.

Angelika Lamml und Holger Schult haben eine Coachingpraxis in Nürnberg für Systemisches Coaching und Beratung. Sie begleiten Einzelpersonen, Firmen und Organisationen zum Beispiel bei Veränderungsprozessen.
Kontakt:
     Angelika Lamml: 01 72 / 8 17 42 94
     Holger Schult: 01 72 / 8 97 30 57
     www.coachingpraxis-nuernberg.de


Dazu ein Bild: Angelika Lamml und Holger Schult: Sie hat kurzes Haar; er einen Haarkranz und einen Oberlippenbart. Sie trägt eine dunkle Jacke, er ein Sakko und Hemd.



Kurzinfo: Berufsfachtagung "Souveränes Auftreten"

"Souveränes Auftreten bei Veranstaltungen, Vorträgen und Seminaren" lautet das Thema der 5. Saulgruber Berufsfachtagung Ende März im AURA-Hotel Saulgrub. Angelika Lamml und Holger Schult führen ein Seminar zum Thema der Tagung durch.

Souverän aufzutreten, zu präsentieren und zu moderieren ist schon für die meisten Sehenden mit Aufregung verbunden. Sehbehinderte oder blinde Menschen fühlen sich "auf dem Präsentierteller" vielleicht noch etwas unsicherer, wenn sie keinen Blickkontakt mit ihren Zuhörern oder Zuschauern aufnehmen können. Wie können sie dennoch in Kontakt mit ihnen kommen und ihn auch halten? Wie gewinnen sie Aufmerksamkeit?

Sehende unterstreichen ihr Anliegen oft auch mit Gestik und Mimik. Welche Möglichkeiten haben Menschen mit Sehbeeinträchtigungen, wirksam aufzutreten, Gespräche zu leiten oder etwas zu präsentieren?

Um all diese Fragen wird es in dem Seminar gehen. Der Fokus liegt auf der verbalen und nonverbalen Interaktion mit sehenden Zuhörern. Die Teilnehmer präsentieren Beispiele aus ihrem Berufsalltag und erhalten ein Zwei-Perspektiven-Feedback: eines von Angelika Lamml, die eine Sehbehinderung hat, und eines von Holger Schult, der sehend ist.

Ein Physiotherapeut wird Entspannungsübungen am Arbeitsplatz zeigen sowie Atem- und Konzentrationsübungen, die helfen, das Lampenfieber bei Vorträgen zu unterbinden.

Berufsfachtagung: "Souveränes Auftreten bei Veranstaltungen, Vorträgen und Seminaren"
27.-31.3.2019
AURA-Hotel Saulgrub

Anmeldungen unter
Tel.: 08 84 5 / 9 90
E-Mail: info@aura-hotel.de

"Sehende Menschen nicht imitieren!"

Als blinde Moderatorin, die sehende Gäste interviewt, spürt Jennifer Sonntag oft die Unsicherheit ihrer Gesprächspartner, wenn sie deren Blicke nicht erwidern kann.
Mit Worten, ihrer Stimme und Körpersprache versucht sie, den Gästen Sicherheit zu vermitteln. Anstrengend findet sie es, für die Kamera etwas zu fixieren, das sie gar nicht sieht.

Von Jennifer Sonntag


Mit dem Thema Mimik und Gestik werde ich wohl am häufigsten in meiner Fernseharbeit für die Sendung "Selbstbestimmt!" konfrontiert. Ausgerechnet als blinde Frau mit meinen "SonntagsFragen" ein visuelles Talkformat innerhalb der Sendung zu bedienen, obwohl ich visuelle Impulse selbst nicht wahrnehmen kann, erfordert sensible Kommunikationsantennen.

Meine prominenten Gäste sind oft Schauspieler oder medien- und kameraerprobte Persönlichkeiten. Sie sind es gewohnt, dass ihr Gegenüber ihre Mimik und Gestik optisch auffängt. Das vermittelt ihnen Sicherheit. Ich spüre es, wenn ein Gesprächsgast nicht weiß, wo er im Kontakt mit mir hinschauen soll, den Blick hilfesuchend an mir vorbeischweifen lässt, jenen Blick, den ich nicht auffangen, nicht spiegeln kann. Ich versuche mit Worten, meiner tragenden Stimme, meiner Körpersprache, die die Richtung zum Gegenüber sucht, diese Sicherheit zu vermitteln.

Bei Fotoarbeiten oder ausgedehnten Dreharbeiten innerhalb meiner Öffentlichkeitsarbeit strengt es mich sehr an, lange einen bestimmten Punkt zu fixieren, mit Augen oder Gesicht zu arbeiten. Meine Augen driften dann ab oder wollen zufallen. Ich muss sie entspannen, sonst bekomme ich starke Kopfschmerzen, alles flimmert und dreht sich. Ich musste erst lernen, diese Grenzen auch zu kommunizieren, denn sehende Menschen können sich nicht vorstellen, welche Bedürfnisse blinde Augen haben und wieviel Konzentration sie das Fixieren einer für sie unsichtbaren Situation kostet.

Ich wurde oft "bewundert" für mein unblindes Aussehen, finde es aber anstrengend, mir aus diesen Gründen Mimik und Gestik aufzusetzen. Aus meiner Sicht sollten wir blinden Menschen nicht versuchen, sehende zu imitieren, sondern unsere Attribute immer auch ein bisschen als Markenzeichen zu betrachten.


Gestik, Mimik  –  und Mobbing

Als Inklusionsbotschafterin des Vereins "Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland" und Peer-Beraterin in der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung habe ich das Aufklärungsangebot "stop.mobb.handicap" ins Leben gerufen. Menschen mit Behinderungen erhalten auf meiner Internetseite www.blindverstehen.de unter dieser Rubrik Informationen zum Thema "Behinderung und Mobbing am Arbeitsplatz". Gerade bei blinden und sehbehinderten Betroffenen spielt die Tatsache, dass sie die Mimik und Gestik Mobbender nicht wahrnehmen können eine große Rolle. Auch sind sie darauf angewiesen, dass Kollegen ihnen "übersetzen", wie andere geschaut haben. Oft setzen andere im Team in ihrem Sinne ein, was sie der blinden oder sehbehinderten Person wie oder wann weitergeben. So entstehen verfälschte Bilder, manchmal über viele Jahre.

Irritierende Situationen im Alltag gibt es viele. Bei Männern zum Beispiel galt ich oft als unnahbar und unterkühlt, weil ich eben so schaute, wie ich schaute. Das hatte mit meinem zunehmenden Tunnelblick zu tun. Hände, die mir gereicht wurden, habe ich bei Begrüßungen regelmäßig unfreiwillig ignoriert. An der Kasse in der Kaufhalle bekam ich zu hören: "Ach, Madame träumt im Stehen!", weil ich in der Schlange nicht weitergerückt bin. Das sah ich ja nicht, und es war zu einem Zeitpunkt, zu dem ich die Augen schon manchmal aus Überforderung schloss. Den Stock übersah die Dame, die mich da angezickt hatte.

Einmal fühlte sich auch ein Typ in einem Fast-Food-Restaurant von mir beim Essen angestarrt, weil er glaubte, dass ich ihn im Spiegel beobachtete. Ich wusste nicht, dass an der Wand neben mir ein Spiegel war und schaute extra zur Wand, um nicht zum Nachbartisch zu starren. Die Situation klärte sich erst auf, als mein sehender Partner zum Tisch zurückkehrte. Obwohl ich mit meinem Führhund immer mit Führgeschirr unterwegs bin, wenn ich ohne Begleitperson gehe, verstehen zum Beispiel andere Hundebesitzer oft nicht, dass sie verbalisieren müssen, dass sie mit einem anderen Hund kommen oder am Straßenrand stehen. Sie sind Mimik und Gestik unter Hundebesitzern schon auf Entfernung gewöhnt. Ich erschrecke dann manchmal sehr, wenn plötzlich ein kläffender Hund in uns hineinläuft. Mein Credo: Reden hilft!

Jennifer Sonntag (39) ist Moderatorin, Autorin und Peer-Beraterin. Sie lebt in Halle.


Mehr Texte von Jennifer Sonntag unter www.blindverstehen.de
Infos zum Thema "Behinderung und Mobbing am Arbeitsplatz" unter www.blindverstehen.de/Mobbing.html



Kurzinfo: Buch: "Der Geschmack von Lippenrot"

Zur Leipziger Buchmesse 2019 wird in der Deutschen Zentralbücherei für Blinde, Leipzig, das neue Buch von Jennifer Sonntag "Der Geschmack von Lippenrot" erscheinen. Die Autorin nennt es ein "Selbststärkungsbuch für blinde Frauen", das auch umfangreiches Kursmaterial zum Thema Mimik, Gestik und Körpersprache enthält  –  so, wie Sonntag sie blinden Menschen vermitteln möchte.


Dazu ein Bild: Jennifer Sonntag sitzt in einem Ohrensessel, sie hat langes dunkles Haar, trägt ein T-Shirt und eine markante Kette. Im Hintergrund hängt ein Plakat zu den "SonntagsFragen".

Wenn Abgucken nicht möglich ist

Als Blindismen werden von manchen Bewegungsmuster bezeichnet, die vor allem bei geburtsblinden Menschen beobachtet werden. Welche Ursachen haben sie? Und sollte man Abhilfe schaffen, wo doch sehende Menschen auch viele Gesten an den Tag legen, die auf andere befremdlich wirken? Unser Autor hat sich mit diesen Fragen beschäftigt und versucht, mithilfe von Quellen Antworten zu geben.

Von Christian Ohrens


Häufig sind bei geburtsblinden Menschen Verhaltens- und Bewegungsmuster zu beobachten, die vor allem sehende Menschen im Umgang mit blinden verunsichern und irritieren: die sogenannten Blindismen. Das kann das Bewegen des Oberkörpers sein oder das Wiegen des Kopfes. Unter Blindismen, schreibt Seuß, "versteht man gemeinhin blindentypische Verhaltensweisen wie etwa permanentes Hin- und Herwippen mit dem Oberkörper, Augenbohren mit ein oder zwei Händen, rhythmisches Kopfwackeln und ähnliche Bewegungsauffälligkeiten. Derartige 'Blindismen' findet man nicht selten bei Menschen vor, die seit frühester Kindheit blind sind oder schon blind auf die Welt kamen" (Seuß 2010).

Die Ursachen für derartige Verhaltensmuster sehen manche in einem Bewegungsdefizit begründet. Aber nicht nur eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten tragen zum Entstehen von Blindismen bei. Allein die Tatsache, dass blinden und hochgradig sehbehinderten Kindern die visuellen Reize und Wahrnehmungsmöglichkeiten fehlen, um  –  vor allem visuelle  –  Verhaltensmuster ihrer Mitmenschen aufzunehmen und umzusetzen, kann zu ihrer Entstehung führen. Babys lernen schnell, die Mimik und Gestik der Großen zu imitieren. Bei vielen geburtsblinden Menschen fehlen diese Informationen. Sie können als Kind nicht oder nur eingeschränkt die Gesten der Erwachsenen nachahmen und lernen, wie man mit dem Körper spricht.

Der Begriff Blindismen wird zwar häufig von blinden Menschen selbst benutzt, findet sich jedoch auch im wissenschaftlichen und medizinischen Diskurs um dieses Thema wieder. Jedoch sollte vorsichtig damit umgegangen werden. Beelmann und Hecker weisen darauf hin, dass Verhaltensweisen wie das Schaukeln mit dem Oberkörper oder das Augenbohren lange Zeit insbesondere in der angloamerikanischen Literatur auch als Blindismen (blindism) bezeichnet wurden. Sie schreiben: "Diese Bezeichnung suggeriert jedoch fälschlicherweise, dass solche Auffälligkeiten ursächlich mit der Blindheit zusammenhängen. Stereotypien können jedoch auch bei geistig behinderten, autistischen oder auch bei nichtbehinderten Kindern auftreten." (Beelmann/Hecker 1998)

Blindismen kommen meistens dann zum Ausdruck, wenn der Betreffende sich in einer ihn erregenden Situation befindet. Freude, Aufregung, Wut, Trauer, Unsicherheit, Angst, aber auch Einsamkeit oder Alleinsein können Gefühlssituationen sein, in denen sich Blindismen bemerkbar machen und auftreten können. Aus meiner Sicht als Geburtsblinder ergeben sich hier jedoch Parallelen zur Mimik und Gestik sehender Menschen: Das Auf- und Zuklicken eines Kugelschreibers, das Zeichnen auf einem Blatt Papier während eines Telefonats, das Spielen mit Gegenständen, das wilde Gestikulieren während eines Gesprächs und weitere Angewohnheiten  –  dies sind Verhaltensmuster Sehender, die ebenfalls durch innere Erregung hervorgerufen werden und auf blinde Menschen, die mit der Gestik Sehender nicht so vertraut sind, befremdlich wirken können.

Erschreckend und bedenklich im Diskurs um Ursachen, Symptome und "Heilung" von Blindismen, ist die teils vertretene Ansicht, dass es sich um eine Krankheit oder eine psychische Störung handelt. Dies wird nicht nur dadurch deutlich, dass in der Literatur häufig von "Anomalien" die Rede ist. In einem aktuelleren deutschsprachigen Beitrag zum Thema wird ausdrücklich das Aufsuchen eines Arztes empfohlen: "Ein Arzt sollte dann aufgesucht werden, wenn der Patient seinen Oberkörper wippt oder schaukelt oder den Kopf andauernd bewegt. Diese Beschwerden treten vor allem bei blinden Menschen auf. Auch ein Stechen der Finger in die Augen kann auf Blindism hindeuten und sollte auf jeden Fall von einem Arzt untersucht werden (...) Weiterhin ist allerdings eine Behandlung oder eine Therapie bei einem Spezialisten notwendig, der blinde Patienten betreuen kann. Damit können die Beschwerden langfristig eingeschränkt werden." (Nonnenmacher 2017)

Derartige Ansichten fördern keineswegs das Verständnis gegenüber blinden Menschen, vielmehr könnten durch derartige Formulierungen und Handlungsvorschläge Sehende von einem Kontakt abgeschreckt und blinde Kinder als "nicht normal" herabgestuft werden.

In der Diskussion, wie bei der Erziehung, Beschulung und Betreuung blinder Menschen das Phänomen Blindismen verhindert werden könnte, sind sich laut Seuß Pädagogen für blinde Kinder  –  aus meiner Sicht verständlicherweise  –  uneinig. Als Vorschläge zur Beseitigung dieser "Anomalie" rät Seuß nicht zu einem Arzt- oder Psychologenbesuch. Vielmehr betrachtet er es als Aufgabe von Eltern, Lehrern und Betreuern, die Kinder zu körperlicher Bewegung zu motivieren, erst innerhäuslich, später außerhäuslich. Ließen sich Blindismen dadurch nicht eindämmen oder sogar vollends abstellen, so sollte im späteren Verlauf des Heranwachsens mit dem betroffenen Kind über seine Verhaltensweisen und die Wirkung auf andere (Sehende) gesprochen werden (vgl. Seuß 2010).

Untersuchungen haben gezeigt, dass Blindismen oftmals nur durch Mangel an Bewegung auftreten. Bei sportlich aktiven blinden Menschen seien, so Seuß, Blindismen  –  wenn überhaupt  –  nur in geringer Form vorzufinden. Ich vermute, dass man durch viel Bewegung das Phänomen Blindismen zwar verringern, jedoch nicht komplett abstellen wird.

Doch ist es  –  aus meiner Sicht als selbst geburtsblinder Autor  –  wirklich so verwerflich, wenn ein blinder Mensch ein gewisses Maß an Blindismen an den Tag legt, solange es ihm trotzdem möglich ist, sich in sein soziales Umfeld zu integrieren? Werfen wir einen Blick auf die Gestik Sehender, jenes auf blinde Menschen höchst seltsam wirkende Schattenboxen, bei dem man sich doch manchmal fragt, ob der Sehende bei so viel Gestik seinem Gesprächspartner nicht schon einmal  –  versehentlich  –  eine Ohrfeige verpasst oder ihm das Glas aus der Hand geschlagen hat. Wenn diese wilden Gesten gesellschaftlich anerkannt sind, warum nicht auch die Bewegungen blinder Menschen? Weil sie nicht der gesellschaftlichen Norm entsprächen und weil Menschen, die den Oberkörper wiegen, einen komischen Eindruck hinterlassen?

Im Umkehrschluss würde ein komplettes Abstellen von blinder Körpersprache zum Stillstand führen. Wenn die Blindismen abgestellt wurden, sind viele blinde Menschen unsicher: Was soll ich mit meinen Händen tun? Welche Körperhaltung ist der Situation, meinem Gefühlszustand angemessen? Wenn man steif wie eine Statue dasitzt, wird man nämlich von den Sehenden genauso fasziniert, irritiert und verunsichert beäugt. Also was sollen wir Blinden tun? Dann doch lieber Gefühlen den richtigen Ausdruck verleihen. Und was "richtig" ist, entscheidet bei Sehenden ja letzten Endes auch die Situation und nicht, was im Lexikon der erlernten Gesten steht.

Christian Ohrens lebt in Hamburg. Wir veröffentlichen seinen Beitrag in gekürzter Form. Unter dem Titel "Blindismen: Die Körpersprache blinder Menschen oder etwas, das es abzustellen gilt?" wurde er erstmals 2017 veröffentlicht, nachzulesen unter: https://christian-ohrens.de/wordpress (Begriff "Blindismen" ins Suchfeld eingeben)



Kurzinfo: Vom Autor verwendete Literatur

Andreas Beelmann, Werner Hecker (1998): "Entwicklung und Entwicklungsprobleme blinder Kinder." Aus: Spuren in die Zukunft. Lebensperspektiven sehgeschädigter Menschen. Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte Nürnberg. Online abrufbar u.a. über archive.li/EgkJT

Dorothy Burlingham (1961): "Some Notes on the Development of the Blind." Aus: The Psychoanalytic Study of the Child, 16: 121-145, Auszug online abrufbar unter www.pep-web.org/document.php?id=psc.016.0121a

Domingos de Oliveira (2016): Mobbing an Blindenschulen  –  warum Förderschulen kein Paradies für Behinderte sind. Online abrufbar unter www.oliveira-online.net/wordpress (zu finden, indem man "Mobbing an Blindenschulen" in eine Suchmaschine eingibt)

Nonnenmacher (2017): Blindism: Anzeichen, Symptome, Ursachen, Behandlung, Vorbeugen, Selbsthilfe. Online abrufbar unter symptomat.de/Blindism

Petra Raissakis (2000): Gestik und Mimik. Online abrufbar unter www.anderssehen.at/alltag/berichte/gesicht.shtml

Christian Seuß (2010): "Erziehung in den Blinden- und Sehbehindertenschulen  –  Haben Blinde ein 'Recht auf Blindismen'?" Aus: Horus 3/2010. Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. Derzeit nicht online abrufbar.

Termine & Tipps:

Termine

Weihnachtsmärchenvorstellung mit Live-Audiodeskription

22.12.2018, 11 Uhr
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin

Aufgeführt wird "Der Zauberer der Smaragdenstadt", ein Familienstück von Alexander Wolkow nach Motiven des Märchens "Der Zauberer von Oz". Um 10.30 Uhr findet eine Tastführung am Bühnenbildmodell und eine Einführung statt.

Infos unter
Tel.: 03 85 / 53 00-123
www.mecklenburgisches-staatstheater.de/informationen-zur-barrierefreiheit.html

Resilienztraining  –  Modul 2

9.-13.1.2019
AURA-Hotel Saulgrub

Das TriMentor Resilienztraining "Mit innerer Stärke souverän handeln" richtet sich an blinde und sehbehinderte im Berufsleben sowie an Schwerbehindertenvertreter und Personalräte.

Infos und Anmeldung (bis 21.12.) bei
"Bildung Ohne Barrieren" (BOB) unter
www.bildung-ohne-barrieren.de/angebote/seminaranmeldung.html oder

Anmeldeformular anfordern unter
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de

Musikwoche im Harz

18.-24.2.2019
AURA-Pension "Brockenblick", Wernigerode

Gemeinsames Singen und Musizieren, Notenkenntnisse sind nicht erforderlich.

Weitere Informationen bei
Rosa Maria Dotzler
Tel.: 0 36 41 / 21 94 62
E-Mail: r.m.dotzler@online.de

Anmeldung unter
Tel.: 0 39 43 / 26 21-0
E-Mail: aurapension@lewida.de

Kochen an der Ostsee

28.2.-3.3.2019
AURA-Hotel Timmendorfer Strand

Gemeinsam interessante Gerichte zaubern und Schritt für Schritt lernen, wie einfach und schmackhaft Kochen sein kann.

Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 45 03 / 6 00 20
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

Opern- und Musical-Vorstellungen mit Live-Audiodeskription

Verschiedene Termine
Theater Bielefeld

Die nächsten Vorstellungen mit Audiodeskription finden jeweils sonntags um 15 Uhr an folgenden Terminen statt: "Hänsel und Gretel" am 23.12., "Dead Man Walking" am 27.1., "Ariane und Blaubart" am 24.3.

Eine halbe Stunde vor Beginn gibt es eine kostenlose Einführung.

Karten gibt es an der
Theater- und Konzertkasse
Altstädter Kirchstraße 14
Tel.: 05 21 / 51 54 54

22. Skat-Marathon des DBSV

10.-17.3.2019
Hotel Sonnenblick, Bebra

Integrationsturnier im Skat für blinde und sehbehinderte Spieler sowie ihre sehenden Skatfreunde. Während der Woche steht außer dem Turnier auch ein Tagesausflug auf dem Programm.

Anmeldungen und Zimmerbuchung (bis 10.2.2019) direkt im Hotel
Stichwort "Skat-Marathon 2019"
Tel.: 0 66 22 / 931-0
E-Mail: hotel@sonnenblick.de

Yoga für alle

30.3.-4.4.2019
AURA-Hotel "Ostseeperlen", Boltenhagen

Kurs für Einsteiger und Fortgeschrittene mit abwechslungsreichem Rahmenprogramm.

Anmeldung unter
Tel.: 03 88 25 / 37 00
E-Mail: ostseeperlen@t-online.de

DBSV-Veranstaltungen

Beraterseminare

Die Beratung sehbeeinträchtigter Menschen und ihrer Angehörigen ist ein wesentliches Anliegen der DBSV-Landesorganisationen. Der DBSV bietet zur Unterstützung auch 2019 wieder eine Beraterausbildung nach Blickpunkt-Auge-Standard an, die aus drei Modulen (A, B, C) besteht. Die Module können in beliebiger Reihenfolge absolviert werden. Alternativ zu den Modulen A und B gibt es eine kombinierte Qualifizierung aus Online-Kursen (www.lernen.dbsv.org) und zwei kürzeren Präsenzseminaren.


Termine:

  • Modul A: Schwerpunkt Beratungskompetenz
    29.7.-4.8.2019
    Zell am Main (Nähe Würzburg), Kloster Oberzell, Haus Klara
  • Modul B: Fachthemen rund um Sehbehinderung und Blindheit, insbesondere Sozialrecht
    30.9.-5.10.2019
    Zell am Main (Nähe Würzburg), Kloster Oberzell, Haus Klara
  • Modul C: Beratung für Augenpatienten und sehbehinderte Menschen
    22.-26.3.2019
    Berufsförderungswerk Halle (Saale)
    zweiter Termin bei Bedarf

Spezielles Angebot für Online-Lerner:

  • Präsenzseminar I
    25.-28.4.2019
    Würzburg, Burkardushaus
  • Präsenzseminar II
    5.-8.12.2019
    Würzburg, Burkardushaus

Mehr Infos bei:
Torsten Resa
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
    E-Mail: t.resa@dbsv.org
Angelika Ostrowski
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-287
    E-Mail: a.ostrowski@dbsv.org

Tipps

Zwei neue Hörzeitschriften

Die Zeitschriften "Crime" und "Zeit Wissen" können von Januar an alle zwei Monate als DAISY-CD oder zum Download bei der Deutschen Zentralbücherei für Blinde abonniert werden. In "Crime" geht es um wahre Verbrechen, um aktuelle und historische Kriminalfälle, die überall auf der Welt geschehen sind. Welche neuen Erkenntnisse es in den Bereichen Forschung und Technik, Umwelt und Gesellschaft, Gesundheit und Psychologie gibt, das liefert den Hörern das preisgekrönte Magazin "Zeit Wissen".

Mehr Infos unter
Tel.: 03 41 / 7 11 31 20 oder per
E-Mail: abo@dzb.de

Künstler mit Behinderung gesucht

Das Bauhaus-Archiv Berlin lädt Künstlerinnen und Künstler mit Behinderung ein, im kommenden Jahr im Rahmen der Jubiläumsausstellung "100 jahre bauhaus" aktiv dabei zu sein  –  als Initiatoren eines Workshops und/oder als ausstellende Künstlerin oder Künstler.

Mehr Infos und Kontaktvermittlung beim
Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein unter
Tel.: 030 / 8 95 88-123
E-Mail: freizeit@absv.de

EUTB-Onlineberatung des Deutschen Schwerhörigenbundes

Im Rahmen der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung bietet der Deutsche Schwerhörigenbund eine Beratung über das Internet an. Beraten wird zu allen Fragen der Teilhabe an Schule und in der Ausbildung, am Arbeitsleben und am Leben in der Gemeinschaft. Die Beratung ist offen für alle Menschen mit Behinderungen, richtet sich jedoch vor allem an hörgeschädigte Menschen.

www.schwerhoerigen-netz.de/online-beratung

Verzeichnis aller Inklusionsbetriebe

Die aktuelle Auflage des Verzeichnisses führt mehr als tausend Betriebe auf, die schwerbehinderten Menschen eine inklusive und gleichberechtigte Teilhabe am allgemeinen Arbeitsmarkt bieten. Inklusionsbetriebe bieten für Menschen mit Behinderung Arbeitsplätze mit tariflicher oder ortsüblicher Bezahlung und ermöglichen den Einstieg in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Der Anteil schwerbehinderter Beschäftigter liegt in Inklusionsbetrieben zwischen 30 und 50 Prozent und ist damit höher als in anderen Unternehmen. Betriebe können über Schlagworte, Ort und Postleitzahl gesucht werden.

www.rehadat-adressen.de
(Menüpunkt Inklusionsbetriebe)

Forum:

Mit kleinen Pfeilen gegen den Blues

Weihnachtszeit ist Darts-Zeit  –  jedenfalls für unseren Autor und dieses Jahr schon zum fünften Mal. Er fragt sich, ob das ohne seine Erblindung auch so wäre. Möglicherweise hätte ihn das Spiel mit den kleinen Pfeilen, die auf Scheiben geworfen werden, sonst nie so fasziniert, wie es das nun tut. Die Pfeilewerfer haben ihm durch eine schwierige Zeit geholfen.

Von Alexander Karl  


Erster Match-Dart: vergeben. Zweiter Match-Dart: vergeben. Doch der Gegner lässt ihm weitere Chancen, und Kevin Münch versenkt Match-Dart Nummer vier in die anvisierte Doppel-16. Der deutsche Qualifikant hat in der ersten Runde der Darts-Weltmeisterschaft 2018 die Sensation geschafft und den zweifachen Weltmeister Adrian Lewis souverän bezwungen. Die Fans in London singen den Namen des Außenseiters  –  und auch ich habe an diesem 19. Dezember 2017 wieder auf meiner Couch mitgefiebert. Wie so oft, wenn sich die Darts-Elite alle Jahre wieder von Mitte Dezember bis Anfang Januar in Englands Hauptstadt trifft, um ihren König für das vor ihr liegende Jahr zu krönen.

Angefangen hat meine Leidenschaft für Darts Ende 2014  –  der erste Winter, in dem ich wirklich blind war. Damals saß ich viel allein daheim und hatte wenig zu tun. So zappte ich herum und bemerkte zum ersten Mal Darts live im Fernsehen. Somit ist dieser Sport eines der ersten Phänomene überhaupt, die ich nur als blinder Mensch kenne.

Für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen ist Darts der ideale Sport  –  zum Verfolgen im Fernsehen, vielleicht auch aktiv, falls es irgendwo angeboten wird. Die erzielten Punkte werden immer angesagt, ebenso wie die noch benötigten zum Schluss. Und welche optischen Genüsse verpasst man schon? Männer werfen Pfeile auf eine Scheibe. Das sieht bei einem präzisen Treffer in die Triple-20 genauso unspektakulär aus, wie wenn der Wurf stattdessen in das Ein-Punkt-Feld ausbüxt. Die Hübschesten sind die Herren wohl auch eher selten. Gut, da wären die lustigen Verkleidungen der Zuschauer, aber ich denke, es lässt sich verschmerzen, sie nicht zu sehen.

In jenem Winter vor vier Jahren war die Entdeckung von Darts etwas, an dem ich mich festhalten konnte. Und wie das beim Sport so ist: Mit der Zeit lernt man die Charaktere und die Feinheiten immer besser kennen. Wäre ich nicht bis heute begeistert von der Dramatik und der Spannung, die dieser oft belächelte Sport erschaffen kann, wäre ich nicht dabeigeblieben. Die Kommentatoren sind selbst glühende Fans des Sports, zum Teil auch ehemalige Spieler. Sie liefern auch blinden Fans genügend Informationen und bringen zusammen mit dem euphorischen Publikum die Hallen-Atmosphäre ins Wohnzimmer. Folglich glaube ich, dass ich Darts sicher auch als Sehender früher oder später für mich entdeckt hätte, so wie erstaunlich viele das zurzeit tun.

Zeitsprung: Es ist die Nacht zum 31. Dezember 2017, etwa 1.15 Uhr. Ich bin fix und fertig, habe die Hände immer noch vor meinem Gesicht zusammengeschlagen und lasse mich langsam in meinen Sitz zurückfallen. In einem der besten und dramatischsten Matches der WM-Geschichte hat der Shooting-Star Rob Cross gerade "Mighty" Michael van Gerwen, den haushohen Titelfavoriten, mit 6 : 5 nach Sätzen niedergerungen und ist ins Finale eingezogen. Was für ein Wahnsinnsritt! Spannender geht Sport nicht. Das Finale verlief weniger aufregend: Altmeister Phil Taylor hatte im letzten Match seiner Karriere keine Chance gegen Cross, der völlig überraschend neuer Darts-Weltmeister wurde.

Man sollte immer versuchen, im Schlechten auch Gutes zu sehen. Die Erblindung hat für mich mittlerweile schon einige positive Veränderungen mit sich gebracht  –  das Duell Cross gegen van Gerwen, das mir ansonsten vielleicht entgangen wäre, ist ein weiteres Beispiel dafür, dass vielleicht doch alles irgendwie in Ordnung war. Und schon steht Weihnachten wieder vor der Tür, und ich freue mich auf die nächste Darts-WM.

Alexander Karl (34) lebt in Landshut.


Dazu ein Bild: Zwei Pfeile stecken im Mittelpunkt einer Dartscheibe. An deren Rand sind kreisförmig Zahlen angeordnet, deren Reihenfolge sich dem Laien nicht erschließt; am linken Rand lauten sie: 14, 9, 12, 5, 20.

Die Dolomiten unter den Fingern

Ein neues System soll es Menschen mit Seheinschränkungen ermöglichen, als Beifahrer im Auto die Landschaften, die draußen zu erkennen sind, an der Scheibe zu ertasten. Klingt merkwürdig? Funktioniert aber mit etwas Übung, hat unser Autor festgestellt. Vielleicht lässt sich das Prinzip auch auf andere Bereiche übertragen, meint er.

Von Felix Högl  


Ford Italien hatte eingeladen, und rund 20 italienische Automobil-Journalisten waren der Einladung gefolgt. Auch ich, allerdings, um zu testen, wie ein neues System funktionierte, das der Autohersteller ankündigte und das spannend klang. Im Bergstädtchen Cortina d'Ampezzo in den Dolomiten stellte die Firma nämlich ein System vor, das es blinden und sehbeeinträchtigen Beifahrern ermöglichen soll, über Vibrationen der Fensterscheibe die Landschaften wahrzunehmen, durch die das Auto fährt. "Feel the View" heißt die Erfindung, zu Deutsch "Fühle den Ausblick".

Nach meiner Landung am Flughafen Venedig ging es mit dem Auto zwei Stunden lang über die Serpentinen der Dolomiten in den kleinen Skiort Cortina d'Ampezzo. Dort angekommen fuhren wir mit einer Seilbahn noch höher hinaus, bis auf 2100 Meter. Hier führte ich Gespräche mit den Entwicklern des Projekts. Sie erklärten mir die Funktionsweise ihres Prototypen. Und betonten besonders die Wichtigkeit des Zusammenspiels von haptischen und auditiven Signalen bei der Erfahrung mit dem Produkt.

Das Gerät misst etwa 30 mal 5 Zentimeter und wird oben an der Beifahrerscheibe montiert. Auf Knopfdruck macht es ein Foto von der Landschaft, die sich draußen zeigt. Dieses Foto wird dann von einem integrierten Computer in Graustufen umgesetzt. Parallel dazu wertet eine Künstliche Intelligenz (KI), ebenfalls in das Gerät integriert, das Bild aus. Die KI erfasst die Objekte, die auf dem Foto zu sehen sind, also beispielsweise Bäume, Berge, Häuser und anderes. Nun legt man den Zeigefinger auf die Scheibe. Das Gerät erkennt über einen Bewegungssensor, wo auf dem Bild sich der Finger befindet. Je heller die Graustufe auf der Abbildung im Computer, desto stärker vibriert die Scheibe, und die KI lässt einen über die Sprachausgabe wissen, ob man gerade den Himmel oder einen Berg berührt. Auf diese Weise soll es möglich werden, sich Landschaften während einer Autofahrt zu erschließen.

Soweit die Theorie. Ich konnte das Gerät ausgiebig testen und stellte fest: Es erfordert eine Menge Übung, sich auf den Fotos nur mit Hilfe der Vibrationen zu orientieren. Die Unterstützung durch die sogenannte "picture-mining KI" hilft da ungemein. Das Produkt funktioniert schon recht gut. Man kann sich einfache Bilder und Piktogramme recht schnell eigenständig erschließen.

Nach einer Weile und mit etwas Übung mit einfachen geometrischen Formen in Trainingsbildern konnte ich anhand der unterschiedlichen Vibrationen eine Zick-Zack-Linie ausmachen. Sie stellte die Silhouette der Berggipfel dar. Mit etwas Unterstützung durch die Entwickler und die Sprachausgabe fand ich auch einige Bäume und Büsche auf den Berghängen.

Komplexere Abbildungen und Landschaftsaufnahmen stellten mich jedoch ohne längere Übungszeit vor eine Herausforderung. Ein anderer blinder Tester versicherte mir aber, dass sich auch solche Bilder mit mehr Übung leicht erkennen lassen.

Alles in allem finde ich das Projekt sehr interessant. Es verfolgt einen spannenden Ansatz, der nicht nur in der Automobil-Industrie, sondern auch in anderen Bereichen, zum Beispiel in der Schule oder im Museumswesen, zur Barrierefreiheit beitragen kann.

Felix Högl (25) ist Referent für das Jugendprojekt "Web 2.0 und Social Media" des DBSV.


Dazu ein Bild: Eine Frau in einem Auto ertastet mit dem Zeigefinger der rechten Hand eine Darstellung an der Scheibe. Durch ein Fenster hinter ihr ist unscharf eine Landschaft zu erkennen.

Meinungen zu neuen Kurzschriftregeln

Zu den neuen Regeln der Braille-Kurzschrift hatte sich in der Oktober-Ausgabe der "Sichtweisen" Ruth Zacharias in einem Leserbrief geäußert. Inzwischen erreichten weitere Leserbriefe zu dem Thema die Redaktion, die wir hier veröffentlichen.


"Flüssiges Lesen gehört zur Inklusion"

Der in den "Sichtweisen" 10/2018 veröffentlichte Leserbrief von Ruth Zacharias ermutigt mich zu einer Kritik an den neuen Kurzschriftregeln. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, als etwa in den 1970er Jahren die "reformierte Kurzschrift" eingeführt wurde. Mich hat die neue Kurzschrift so begeistert, dass ich mich schnell darauf eingestellt habe. Die neuen Regeln fand ich eindeutiger als bei der alten Kurzschrift. Vor allem gefielen mir aber die neuen Kürzungen, mit denen ein noch flüssigeres Lesen möglich wurde.

Nun will man einfach Kürzungen aus der alten und der neuen Kurzschrift wieder abschaffen. Der Inklusion ist das nicht dienlich. Flüssiges Lesen gehört auch zur Inklusion, ist aber nur mit einer gut durchdachten Kurzschrift zu erreichen. Auch mein späterblindeter Ehemann, der die reformierte Kurzschrift noch nicht so flüssig wie ich, aber trotzdem schon ganz gut lesen kann, hat kein Verständnis für die Abschaffung von sinnvollen Kürzungen.

Hedwig Fritsch, Großräschen  


Brailleschriftkommission vielleicht beeindruckt

Danke für den großartigen Schwerpunkt zum Thema "Brailleschrift". Besonders interessant war der Beitrag über die Studie "Zubra" (Zukunft der Brailleschrift). Zum Thema "Aufhebung einiger zweiformiger Kürzungen": Da kann ich nur den Leserbrief von Ruth Zacharias dick unterstreichen und ihren Argumenten für den Erhalt einiger zweiformiger Wortkürzungen nichts mehr hinzufügen. Vielleicht ist die Brailleschriftkommission doch etwas beeindruckt.

Otto Umscheid, Veitshöchheim  


Kurzschrift nicht ohne Not verlängern

Die von Ruth Zacharias angeführten Gründe, es bei den zweiformigen Kürzeln zu belassen, befürworten wir ausdrücklich. Auch wir haben erst sehr spät von den geplanten Änderungen der Braillesystematik gehört. Es scheint uns, als wären langjährige Brailleschriftleser nicht rechtzeitig konsultiert und ihre Argumente nicht berücksichtigt worden. Zu bedenken ist unseres Erachtens auch, dass es sich um Kurzschrift handelt, die nicht ohne Not verlängert werden sollte.

Auch überzeugt uns die Argumentation nicht, dass langsame Leser bei zweiformigen Kürzeln den Text schlechter erfassen könnten. Das kann doch nicht Maßstab für eine solche Veränderung sein.

Brigitte und Walter Hoffmann, Berlin  


Nachteilig für Lesefluss und Papierverbrauch

Ruth Zacharias hat mir mit ihrem Beitrag aus dem Herzen gesprochen. Auch ich war überrascht, als ich im Januar ohne "Vorwarnung" die geänderte Kurzschrift in den Zeitschriften fand. Auch ich kann der Argumentation zur Aufhebung der zweiformigen Kürzungen nicht folgen.

1965 lernte ich die Kurzschrift in der Blindenschule und bin eine schnelle Leserin. Mich behindern die betroffenen Wörter, wenn sie ausgeschrieben werden, im Lesefluss. Wenn es einige Kurzschriftleser gibt, die über die Kürzungen gestolpert sind, dann sollte es helfen, das Lesen zu üben. Aus einem langsamen Leser kann durchaus ein schneller Leser werden, selten aber wird aus einem schnellen ein langsamer Leser.

Unsere Blindenschrift ist groß und nimmt daher viel Raum ein. Wenn wir Kürzungen zurücknehmen, die einmal bestanden, wird sie noch voluminöser. Das ist nachteilig für den Lesefluss und den Papierverbrauch.

Besonders fatal ist die Abschaffung der Kürzung "bl" für "blind", wie Zacharias betont hat. Dieses Wort wird in unserem Leserkreis sehr oft gebraucht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass nicht auch langsame Leser sich irgendwann darauf einstellen und es schnell identifizieren können. Ich plädiere dafür, die abgeschafften Kürzungen wieder einzuführen, außer meinetwegen "mn" für "Mann" und die Nachsilbe "ion".

Marianne Webel, Ilmenau  


Kürzel auf jeden Fall beibehalten

Ruth Zacharias hat mit ihren Anmerkungen zur Streichung von Wortkürzungen für "blind", "frag" und "sprach" bestimmt vielen Punktschriftlesern aus dem Herzen gesprochen. Auch ich bin der Meinung, diese Kürzel sollte man auf jeden Fall beibehalten.

Hans Cohn aus London, der in den Dreißigerjahren nach England auswanderte, aber noch regelmäßig deutsche Zeitschriften und Bücher in Punktschrift liest, äußerte mir gegenüber Bedenken zu dem Kürzel "sp" für "sprach". Nach seiner Meinung wäre für Schnellleser nicht auf Anhieb erkennbar, ob es sich um das Wort "Sprache" oder das Wort "Sprachanfänger" handelt. Ich erwiderte, dass sofern es das Wort "Sprachanfänger" überhaupt gebe, dies aus dem Text hervorgehen würde.

Als man mit einer früheren Rechtschreibreform in deutschen Wörtern mit th das h streichen wollte, gab es zunächst Bedenken, weil man danach ja nicht mehr zwischen dem Thau auf der Wiese und dem Tau als Strick unterscheiden könne. Doch auch damals ließen sich die Skeptiker mit dem Verweis auf den Satzinhalt überzeugen.

Das Brailleschriftkomitee begründet die Streichung der vorgenannten Kürzel auch mit der Häufung von Konsonanten. Das ist für mich kein Argument. Denn dann dürfte man das Wort Punktschriftdrucker auch nicht kürzen.

Ich bin 86 Jahre alt und von Kind an stark sehbehindert; mit 60 Jahren völlig erblindet. Ich war immer ein leidenschaftlicher Punktschriftleser. Noch heute lese ich die "Sichtweisen", die "Deutschlandrevue", das "Sternzeit-Magazin" sowie gelegentlich Bücher in Punktschrift. Für mich gilt: Was ich mit den Fingern gelesen habe, bleibt mir länger im Gedächtnis, als das, was ich gehört habe.

Helmut Kahler, Kirchhain  

Rätsel

In der folgenden Anekdote verstecken sich  –  auch über Wortzwischenräume und Satzzeichen hinweg  –  diese zehn Namen von Pflanzen:

Aster, Efeu, Gras, Klee, Lein, Lilie, Malve, Rade, Raps und Rose

In welcher Reihenfolge kommen sie im Text vor?


Rundfahrer

Der Schriftsteller Detlev von Liliencron (1844-1909) war für seine zahlreichen Affären bekannt. Es grassierten Gerüchte, er sammle Strumpfbandgürtel, die heutigen Strapse. Immer wieder ließ er sich auf heikle erotische Techtelmechtel ein, ohne eine feste Bindung einzugehen. Freunde versuchten so manches Mal vergeblich, den Dichter von seinem Laster abzubringen und zur Eheschließung zu bewegen. Doch der charmante, feurige Rosenkavalier beharrte auf seinem Standpunkt und sagte geradeheraus: "Ich kann nicht im Hafen der Ehe anlegen. Ich will mich mit einer Hafenrundfahrt begnügen."

Rätselautor und Scherenschnitt: Thomas Christian Dahme  


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Dezember an den
DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin

oder per

E-Mail an sichtweisen@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil.

Lösung des November-Rätsels

  1. Klauen
  2. Sitten
  3. Ach
  4. breit
  5. zurücksehen
  6. schallt
  7. wählen
  8. reiten
  9. Muli

Gewinnen Sie ...


Bald ist es wieder so weit: Aus allen richtigen Rätsellösungen, die uns im Laufe des Jahres geschickt wurden, ziehen wir die Gewinner. Sie können sich auf folgende Preise freuen:

  1. Preis: ein Gutschein über 150 Euro für den Deutschen Hilfsmittelvertrieb Hannover, gestiftet vom Deutschen Hilfsmittelvertrieb
  2. Preis: zweimal je ein Jahresabonnement für eine Braille- oder eine Hörzeitschrift aus dem Sortiment der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB), gestiftet von der DZB
  3. Preis: fünf deutsche Filme mit Audiodeskription, gestiftet von der Constantin Film AG

Dazu ein Bild: Der Scherenschnitt zeigt Detlev von Liliencron im Profil. Man erkennt, dass er einen gezwirbelten Schnurrbart trägt.



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Leser schreiben für Leser: Schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen oder Leserbriefe an

sichtweisen@dbsv.org

oder per Post an

DBSV
Redaktion "Sichtweisen"
Rungestr.19, 10179 Berlin

Panorama:

Forschung

Teilnehmer für Paarstudie SELODY gesucht

Viele Menschen, die mit einer Seh- oder Hörsehbehinderung leben, berichten, wie wichtig ihre Angehörigen sind. Besonders die Lebenspartner erleben im Alltag auch die Folgen der Beeinträchtigung. Wissenschaftlich betrachtet ist wenig bekannt darüber, wie eine Sinnesbehinderung die Paarbeziehung beeinflusst und herausfordert. Organisationen für Menschen mit Sehbehinderungen aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Frankreich haben an der Universität Zürich daher eine Studie zum Einfluss einer Seh- oder Hörsehbehinderung auf die Paarbeziehung angeregt. Die Studie heißt "SELODY  –  Studie zum Einfluss von Seh- und Hörsehbehinderungen auf das Erleben in und Aufrechterhalten von Partnerschaften". Ziel ist es, eine Grundlage zu schaffen, um wissenschaftlich fundiert über diese Thematik zu sprechen. Die Ergebnisse werden in die Beratung von Betroffenen und ihren Familien einfließen.

Für die SELODY-Studie werden Paare gesucht, bei denen im Verlauf der Partnerschaft eine Verschlechterung des Seh- und eventuell des Hörvermögens des einen Partners auftrat. Sie werden zweimal im Abstand von einem Jahr befragt. Für die Befragung stehen vielfältige Möglichkeiten bereit, zum Beispiel Großdruck oder Online-Befragung. Die Hochschulen sichern Anonymität zu.


Info:

Mehr Infos und ein Anmeldeformular sind zu finden unter www.selody.ch

Kontakt zum Studienteam: Tel.: 00 41 / 44 / 6 35 75 3


Dazu ein Bild: Auf einer Parkbank ist von hinten ein älteres Paar zu sehen, sie hat graues, er weißes Haar. Er hat den linken Arm um sie gelegt.

Online-Umfrage zu Weiterbildung

Ein Seminar, einen Kurs oder einen Workshop zu besuchen, etwa an der Volkshochschule, ist für Menschen mit Behinderung manchmal nicht einfach. Welche Erfahrungen machen blinde und sehbeeinträchtigte Menschen, wenn sie an Weiterbildungen teilnehmen möchten? Ist ein barrierefreier Zugang vorhanden? In dem Projekt "Qualifizierung für eine inklusive, allgemeine Erwachsenenbildung am Beispiel von Blindheit und Sehbeeinträchtigung (iQ_EB)" an der Philipps-Universität Marburg wird ein Konzept erarbeitet für die Qualifizierung von pädagogischem Personal für inklusive Erwachsenen- bzw. Weiterbildung. Dazu gibt es eine Online-Befragung, die Aufschluss geben soll über den Bedarf blinder und sehbehinderter Menschen in puncto Fortbildung. Die Ergebnisse sollen in das Fortbildungskonzept einfließen und helfen, das Lern- und Bildungsangebot entsprechend zu verbessern.


Info:

Eine Teilnahme an der Befragung ist noch bis 31. Dezember möglich unter www.surveymonkey.de/r/7NQVLPF

Smartphones können Kinderaugen schaden

Die Anzahl kurzsichtiger Menschen ist in den vergangenen Jahren in den Industrieländern rasant gestiegen. In Deutschland ist die Hälfte aller jungen Erwachsenen kurzsichtig. "Die Zunahme ist vor allem auf sehr frühen und intensiven Gebrauch von Computern und Smartphones bei gleichzeitig immer kürzeren Tagesaufenthalten im Freien zurückzuführen", sagt Prof. Dr.med. Nicole Eter, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Münster.

Kurzsichtigkeit (Myopie) beginnt meist im Grundschulalter und nimmt bis ins Erwachsenenalter zu. Einmal vorhanden, bleibt sie bestehen. Je früher sie einsetzt, desto stärker ist ihr Ausmaß. "Kurzsichtige Menschen haben ein größeres Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen wie Netzhautablösung, Schädigungen der Makula oder für erhöhten Augeninnendruck, der zu Grünem Star führt", erklärt Prof. Dr. Bettina Wabbels, Leiterin der Abteilung für Orthoptik, Neuro- und pädiatrische Ophthalmologie an der Universitäts-Augenklinik Bonn.

Der ständige Blick auf einen Bildschirm kann kindliche Augen reizen, ermüden und austrocknen. Auch steht der abendliche Griff zu Smartphone und Co. im Verdacht, Schlafstörungen auszulösen. "Der hohe Blaulichtanteil der Bildschirme hemmt die Ausschüttung des Hormons Melatonin, das schläfrig macht", erläutert Wabbels. Gehen schon Kleinkinder häufig online, leide womöglich sogar deren räumliches Vorstellungsvermögen. Zu viel Smartphone-Sehen könne zudem Probleme beim Wechsel zwischen Nah- und Fernsicht verursachen, etwa in Form von verschwommenem Sehen oder Schielen.

Eltern sollten unbedingt die Nutzungsdauer digitaler Medien bei ihrem Nachwuchs begrenzen. "Aus augenärztlicher Sicht sind PC, Smartphone und Tablet für Kinder bis zu einem Alter von drei Jahren ungeeignet", betont Wabbels. Für Vier- bis Sechsjährige empfiehlt sie eine tägliche Nutzungsdauer von bis zu dreißig Minuten  –  so lautet auch die Einschätzung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Im Grundschulalter sei eine Medienzeit von maximal einer Stunde täglich aus augenärztlicher Sicht vertretbar, ab einem Alter von etwa zehn Jahren von bis zu zwei Stunden pro Tag. Ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen sollten elektronische Medien tabu sein.


Dazu ein Bild: Schaukel statt Smartphone: Zwei Jungen schwingen auf einer Spielplatzschaukel nach vorn, der linke springt gerade vom Sitz ab. Mit einer Hand hält er noch die Kette fest, die andere hat er erhoben.

Zahlen zur Häufigkeit von Augenkrankheiten

Wie verbreitet sind Augenkrankheiten in Deutschland? Um eine Antwort auf diese Frage zu geben, fehlten bisher Studien. Nun hat die Aufklärungskampagne "Woche des Sehens", die von mehreren Organisationen getragen wird, unter anderem vom DBSV, erstmals Zahlen dazu veröffentlicht. Sie stützen sich auf eine groß angelegte, in Deutschland durchgeführte Untersuchung einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe. Dabei handelt es sich um die Gutenberg-Gesundheitsstudie (Gutenberg Health Study, GHS), ein international renommiertes Forschungsprojekt der Universitätsmedizin Mainz.

An der GHS haben seit 2007 mehr als 15.000 Personen als Probanden teilgenommen. Inzwischen liegen Daten zur Häufigkeit der drei größten Augenerkrankungen Altersabhängige Makuladegeneration (AMD), Glaukom (Grüner Star) und Diabetische Retinopathie vor.

In Deutschland beträgt demnach bezogen auf die Gesamtbevölkerung der Anteil der Menschen mit Spätstadien der AMD 0,58 Prozent (rund 480.000 Betroffene), der Menschen mit Frühstadien der AMD 8,38 Prozent (rund 7 Millionen Betroffene), der Menschen mit Glaukom 1,11 Prozent (rund 919.000 Betroffene) und der Menschen mit Diabetischer Retinopathie 1,53 Prozent (rund 1.267.000 Betroffene).


Info:

Mehr Infos unter www.woche-des-sehens.de/augenkrankheiten

Gesellschaft

AURA-Pension Georgenthal schließt

Nach 70 Jahren schließt die AURA-Pension Georgenthal in Thüringen zum Jahresende. Ihre Geschichte begann 1948 als Blindenkurheim Georgenthal. Nach der Wende wurde das Kurheim umgewandelt in ein Erholungsheim für blinde und sehbehinderte Gäste und hieß zunächst "Haus Grünes Herz". Ein Förderverein unterstützte die Einrichtung.

Die langjährige Leiterin Dagmar Pihan, die das Haus 2005 zunächst gepachtet und 2008 gekauft hat, ist seit ein paar Monaten im Ruhestand und hat keinen Nachfolger gefunden, der die Pension in der bisherigen Form weiterführen will. Der neue Eigentümer wolle, sagt Pihan, das Haus umbauen, Ferienwohnungen darin einrichten und keine Verpflegung anbieten.

"Der Förderverein hat immer gute Programme für die Gäste gemacht", betont Pihan, die die Schließung des Hauses als AURA-Pension bedauert. Der Verein organisierte Seminare, Tagungen, Sommer- und Winterwochen, Wanderwochen, Skat- und Schachturniere, Wein- und Whisky-Seminare.

"Ich habe viele schöne Erfahrungen gesammelt und nicht bereut, das Haus gekauft zu haben", sagt Dagmar Pihan. Allen Gästen sei sie dankbar für die gemeinsame Zeit.


Dazu ein Bild: Die AURA-Pension von der Seite: Sie ist weiß gestrichen, die Fenster dekorativ mit dunkler Farbe umrahmt. Blumenkästen schmücken einen Holzbalkon. Auch am holzverkleideten Giebel befindet sich ein Balkon. Auf dem Dach ist eine Turmspitze.

Auszeichnungen

Theodor-Axenfeld-Preis für Studie zu Müller-Zellen

Müller-Zellen sind der zweithäufigste Zelltyp in der Netzhaut und übernehmen dort vielfältige Aufgaben. Leipziger Wissenschaftler um Privatdozent Dr. Jan Darius Unterlauft konnten jetzt in einer Studie nachweisen, dass sie unter anderem eine schützende Wirkung auf bestimmte Nervenzellen haben, die retinalen Ganglienzellen. Die Arbeit der Wissenschaftler liefert wichtige Erkenntnisse für die Behandlung von Augenerkrankungen wie dem Grünen Star oder der ischämischen Retinopathie. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft zeichnete die Forscher deshalb mit dem Theodor-Axenfeld-Preis aus.

Retinale Ganglienzellen sind Nervenzellen in der Netzhaut, die gebündelt den Sehnerv des Auges bilden. Nehmen sie Schaden, lässt das Sehvermögen der Betroffenen nach, im schlimmsten Fall droht Erblindung. Strategien, die dem Abbau der retinalen Ganglienzellen entgegenwirken, könnten die Therapie verbessern. Neuere Studien beschäftigen sich daher mit den Müller-Zellen. Sie durchziehen die gesamte Netzhaut des Auges und sind in der Lage, die Ganglienzellen der Netzhaut zu schützen. Wie diese Prozesse ablaufen, haben Unterlauft und sein Team von der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Leipzig im Labor untersucht.

Bildung

Deutsch-Sprachkurse am Berufsförderungswerk

Das Berufsförderungswerk Würzburg (BFW) bietet schon seit 2017 spezielle Integrationskurse für Geflüchtete mit Sehhandicap mit abschließender barrierefreier Zertifikatsprüfung "Deutschtest für Zuwanderer" an (Zielniveaus Deutsch A2, B1). Seit diesem Jahr bietet das BFW als bundesweit einzige Einrichtung auch spezielle berufsbezogene Deutschsprachförderung für blinde und sehbehinderte Absolventen der Integrationskurse an (Zielniveaus Deutsch B1 oder B2). Die Ausbilder setzen kreative Lernmethoden und sehbehindertengerechte Unterrichtsmaterialien ein. Alle Deutsch-Sprachkurse werden gefördert vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

"Oft müssen nicht nur Deutsch, sondern gleichzeitig Punktschrift sowie der Umgang mit blindheitsgemäßen Hilfsmitteln erlernt werden", erklärt Dr. Dorothea Ackermann, die im BFW Deutschkurse leitet.


Mehr Infos bei
Christine Haupt-Kreutzer
E-Mail: christine.haupt-kreutzer@bfw-wuerzburg.de

Barrierefreiheit

EURO 2024: Fußball ohne Barrieren erleben

Die Fußball-Europameisterschaft der UEFA, kurz EURO, wird 2024 in Deutschland ausgetragen. Der Deutsche Fußballbund hatte den Gedanken der "Barrierefreiheit ohne Reservate" in das Nachhaltigkeitskonzept seiner Bewerbung integriert, mitgewirkt haben dabei Aktion Mensch, die Arbeiterwohlfahrt (AWO) und KickIn! (Beratungsstelle Inklusion im Fußball). Stadien und Public-Viewing-Plätze sollen in allen Bereichen für alle zugänglich gemacht werden.

"Inklusion ist die Selbstverständlichkeit des Miteinanders", sagt Jörg Rodenbüsch, Geschäftsführer des Vereins AWO-Passgenau. "Die EURO 2024 lebt die Fußballvision, die für alle zugänglich gemacht und Begegnungen schaffen wird." AWO-Passgenau ist ein gemeinnütziger Verein von Trägern sozialpädagogischer Fanprojekte innerhalb der Arbeiterwohlfahrt. Zu den ersten Projekten gehört "T_OHR  –  Zentrum für Sehbehinderten- und Blindenreportage in Sport und Gesellschaft" (vgl. "Sichtweisen" 8/2018, S.42). Ziel ist es, Live-Audiodeskriptionen noch bekannter zu machen, ihre Qualität zu sichern, zu entwickeln und auf weitere gesellschaftliche Ereignisse zu übertragen.


Info:

www.awo-passgenau.de

Wettbewerb

Wettbewerb: Initiativen gegen Einsamkeit

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) lobt einen Preis gegen Einsamkeit und soziale Isolation im Alter aus. Bei dem Wettbewerb "Einsam? Zweisam? Gemeinsam!" werden Initiativen gesucht, die sich gegen soziale Isolation und für die gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen engagieren. Bewerbungen sind noch bis zum 7. Dezember möglich. Eine unabhängige Jury vergibt Preise im Gesamtwert von 22.500 Euro. Der Wettbewerb wird gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend veranstaltet. Ziel ist es, Initiativen zu unterstützen und Ideen zu fördern, wie alle Älteren erreicht und ins gesellschaftliche Leben eingebunden werden können. Ausgezeichnet werden innovative und überzeugende Initiativen. Die besten erhalten ein Preisgeld von bis zu 2000 Euro.


Mehr Infos, Teilnahmebedingungen sowie das Bewerbungsformular unter www.bagso.de

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt fünf Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.

Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Aura-Hotel Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern):
    Tel.: 03 88 25 / 3 70-0
  • Aura-Hotel Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein):
    Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
  • Aura-Pension Wernigerode (Sachsen-Anhalt):
    Tel.: 0 39 43 / 26 21-0
  • Aura-Pension Rochsburg (Sachsen):
    Tel.: 03 73 83 / 8 38-00
  • Aura-Hotel Saulgrub (Bayern):
    Tel.: 0 88 45 / 99-0

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

Häkelkünstler von Beruf

Für die meisten ist es schon schwierig, einen Topflappen zu häkeln. Nicht so für Michael Gerdsmann: Der Hamburger häkelt Bratpfannen, Sushi und Wolken. Für schwierige Objekte hat sich der Häkelkünstler besondere Techniken ausgedacht. Im Atelier der Schlumper, wo er arbeitet, gestalten auch andere Menschen mit Behinderung Kunstobjekte, die sie in Ausstellungen zeigen.

Von Michael Gerdsmann  


Im "Atelier der Schlumper" bin ich seit Juni 2002. Als Schlumper arbeitet man wie ein freischaffender Künstler, ist aber festangestellt bei der "alsterarbeit gGmbH". Man erhält Grundsicherung und ist versichert. Es klingt immer so einseitig, wenn man sagt: Werkstatt für Menschen mit Behinderung oder Behindertenwerkstätten. Man müsste es "geschützter Arbeitsbereich für behinderte Menschen" nennen, denn ein solcher Betrieb sind wir. Es sind auch viele Aushilfs- und Honorarkräfte als Assistenten hier tätig. Der Name "Die Schlumper" leitet sich von der Straße "Beim Schlump" ab; dort war das erste Atelier.

Vorher habe ich in einer anderen Werkstatt gearbeitet, wo ich Bürsten und Besen eingezogen habe. Ich wollte aber wieder zu den Schlumpern, weil ich dort mal ein Schülerpraktikum gemacht hatte. Nach einem weiteren Praktikum wurde ich übernommen. Erst einmal habe ich gemalt und gezeichnet. Im Praktikum habe ich auch aus den Resten von Fliesen Mosaike gemacht.

Häkeln habe ich schon seit Langem gut drauf, gelernt habe ich es von einer Erzieherin im Kinderheim. Irgendwann kam mir die Idee: "Häkel doch mal ein paar Objekte!" Also habe ich angefangen, ungewöhnliche Sachen zu häkeln: Kaffeemaschinen, Bohrmaschinen, Haartrockner, Essen, Kaffeetassen mit auslaufendem Kaffee, eine Bratpfanne mit Spiegeleiern und ähnliche Dinge.

Die meisten Ideen habe ich selbst. Hier hat zum Beispiel mal ein neues Lokal aufgemacht, und da kam ich auf die Idee, Sushi zu häkeln. Wir hatten damals gerade eine neue Ausstellung mit dem Titel "Stillleben". Dafür habe ich ein paar Essensobjekte gehäkelt, außer den Sushi etwa eine Portion Pommes mit Ketchup in einer weißen Schale  –  das kam gut an.


Alles entsteht im Kopf

Manchmal schlagen mir auch andere vor, was ich häkeln könnte. So kam es etwa zu den gehäkelten Wolken. Im vergangenen Jahr gab es in der Bundeskunsthalle in Bonn eine Ausstellung zum Thema Wetter und Klima. Für diese Ausstellung habe ich weiße Wolken gehäkelt, für die ich mir ein spezielles Häkelprinzip ausgedacht habe. Der Verein "Blinde und Kunst" hatte mich eingeladen, bei der Ausstellung mitzumachen und auch mal nach Bonn zu kommen.

Ich bin hochgradig sehbehindert. Darum mache ich vorher keine Zeichnung von den Objekten  –  alles entsteht in meinem Kopf und aus der Erinnerung, als ich noch besser sehen konnte. Unterschiedliche Farben kann ich erkennen; Neonfarben liebe ich sehr.

Ich fange also einfach an zu häkeln. Die Objekte bestehen nur aus Wolle, das Innenleben ist auch gehäkelt bzw. hohl. Nur bei Bäumen wird ein Stamm aus Holz hineingeschoben, damit sie stehen. Die Objekte halten allein durch die Wolle, weil ich sie sehr fest häkle. Dadurch sehen sie auch echt aus.

Warum mir das Häkeln so viel Freude macht, weiß ich nicht. Ich kann es einfach gut. Stricken kann ich auch. Ich häkle auch Dinge wie Pulswärmer, gelegentlich auch mal ein Paar Socken. Wie man die Hacken macht, habe ich mir selbst beigebracht. Das ist sonst sehr schwierig, aber ich habe mir einen Trick ausgedacht, indem ich vier Maschen in der Mitte häkle, erst zwei, dann die zwei zurück und dann noch mal zwei drauf. Ich male und zeichne auch hin und wieder. Meine Lieblingsmotive sind S- und U-Bahnen, Straßenbahnen und alte Bahntypen, die es nicht mehr gibt. Die sehe ich mir zum Beispiel bei YouTube an. Dort schaue ich mir auch Bahnmitfahrten an. Wir Schlumper stellen unsere Kunstobjekte auch aus und verkaufen sie. Wie viel ich schon verkauft habe, weiß ich nicht, weil ich schon seit so vielen Jahren häkele und schon so viel gemacht habe.

Ab und zu kommen Kinder einer Grundschule in unser zweites Atelier, das "Schule der Schlumper" heißt. Die Kinder schauen sich an, was für Bilder meine Kollegen malen, und die Schlumper schauen auch mal darauf, was die Kinder so malen. Der Name "Schule der Schlumper" entstand so: Eine alte Grundschule wurde abgerissen, und in der Nähe eine neue gebaut. Da habe ich gesagt: "Wir können doch die neue Schule 'Schule der Schlumper' nennen." Doch meine Kollegen meinten: "Die Schule hat schon einen Namen: Louise-Schroeder-Schule. Aber wir können doch unser Atelier in der Thedestraße so nennen!" Und so wurde es gemacht. Die "Schule der Schlumper" liegt gegenüber der Louise-Schroeder-Schule.

Die Kinder fragen mich manchmal "Was häkelst du denn da?" oder "Was malst du da?". Wenn ich dann gerade mit Stiften arbeite, sage ich: "Im Moment male ich nicht, ich zeichne." Viele sagen "malen", wenn sie "zeichnen" meinen. Zum Malen benutzt man Pinsel und Farben, zum Zeichnen Stifte, eine Feder oder Ähnliches. Selbst in Fernsehberichten wird das manchmal falsch dargestellt.


Häkeln auch als Hobby

In meiner Freizeit häkele ich auch manchmal, beispielsweise Topflappen und Handyschoner. Die verkaufe ich dann  –  wir haben vor dem Atelier der Schlumper jeden Samstag Flohmarkt. Einer der anderen Schlumper macht auch Häkelobjekte. Und es gibt Schlumper, die Bilder malen mit Acryl- oder Dispersionsfarben; manche zeichnen auch mit Kohle und malen die Motive mit Farbe aus. Eine Freundin von mir macht Messerschnitte: Sie zeichnet mit Bunt- und anderen Stiften etwas auf einem Karton vor und schneidet es mit einem Cutter heraus.

Ich bleibe erst mal beim Häkeln und möchte noch lange bei den Schlumpern arbeiten. Hoffentlich werden wir noch viele gemeinsame Ausstellungen veranstalten.

Michael Gerdsmann (50) lebt in Hamburg.
Protokoll: Ute Stephanie Mansion


Mehr Infos unter www.schlumper.de


Dazu ein Bild: Michael Gerdsmann im Atelier: Er trägt eine starke Brille und häkelt konzentriert an den Wolken, die er für eine Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn angefertigt hat.

Service:

"Erheblicher Gebrauchsvorteil"

Das Sozialgericht Gelsenkirchen hat einer Klägerin das Gerät "MyEye" der Firma OrCam zugesprochen, für das die Krankenkasse zunächst nicht aufkommen wollte. Es verweist in seinem Urteil ausdrücklich auf die Vorteile, die das Gerät gegenüber herkömmlichen Vorlesegeräten hat: Es kann mobil eingesetzt werden sowie Gesichter und Produkte erkennen. Im Hilfsmittelverzeichnis ist es seit Jahresbeginn aufgeführt.

Von Stefanie Jonasch  


Im Bereich der Hilfsmittel gibt es in jüngster Zeit immense technische Fortschritte. Bis neue Hilfsmittel von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden, muss allerdings viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Oft kann ein Gang vor das Sozialgericht nicht verhindert werden.

Erst seit relativ kurzer Zeit erhältlich ist das Vorlesesystem "MyEye" der Firma OrCam. Blinde und stark sehbehinderte Menschen können sich damit jegliche Art von Texten vorlesen lassen. "MyEye" ist also ebenso wie die Version "MyReader" mit einem stationären Vorlesegerät vergleichbar, der Anwendungsbereich geht jedoch erheblich darüber hinaus. Das jeweilige OrCam-Gerät wird an der Brille befestigt und kann auch mobil zum Einsatz kommen, sodass die Nutzer Fahrpläne an Haltestellen, Straßenschilder oder Speisekarten lesen können. Das Gerät "MyEye" umfasst außer der Vorlesefunktion auch eine Produkt- und Gesichtserkennung.

Wie bei neuen Hilfsmitteln üblich lehnten die Krankenkassen Anträge auf Kostenübernahme anfangs mit dem Argument ab, dass die OrCam-Geräte nicht im Hilfsmittelkatalog aufgeführt sind und daher nicht in die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen fallen würden. Diese Aussage ist zum einen falsch, da das Hilfsmittelverzeichnis keine abschließende Regelung ist, zum anderen wurde "MyEye" Anfang dieses Jahres unter der Produktgruppe Blindenhilfsmittel in das Hilfsmittelverzeichnis aufgenommen.

Verweigert wurde eine Bewilligung weiterhin, wenn der Versicherte schon mit anderen Hilfsmitteln zur Informationsbeschaffung versorgt worden war. In diesen Fällen wurde darauf verwiesen, dass bereits das Erforderliche getan worden sei, um das Informationsbedürfnis auszugleichen. Insbesondere, wenn ein Versicherter bereits ein stationäres Vorlesegerät erhalten hatte, war es fast unmöglich, die Krankenkassen von der Notwendigkeit eines mobilen Vorlesesystems zu überzeugen.

Inzwischen konnte ein erstes positives Urteil erstritten werden, das vielleicht auch für zukünftige Entscheidungen richtungsweisend sein wird. Das Sozialgericht Gelsenkirchen führt im Urteil vom 9. August dieses Jahres (Az.: S 11 KR 1400/17) aus: "Nach der Überzeugung des Gerichts bietet das beantragte Hilfsmittel für die Klägerin einen wesentlichen Gebrauchsvorteil, der geeignet ist, ihre bestehende Behinderung im Alltagsleben auszugleichen. Es handelt sich nicht  –  wie üblich  –  um ein stationäres Vorlesegerät, welches lediglich im häuslichen Bereich verwendet werden kann. Die Klägerin wird vielmehr durch die praktische Befestigung der Kamera an ihrer Brille jederzeit durch die Technologie unterstützt, unabhängig davon, ob sie sich zu Hause oder unterwegs befindet. Zudem erfordert die OrCam MyEye kein aktives Platzieren des Textes unter das jeweilige Vorlesegerät, wie dies bei üblichen Vorlesegeräten der Fall ist (...). Das Gericht hat weiter berücksichtigt, dass der Anwendungsbereich der OrCam MyEye über den eines gängigen Vorlesegeräts hinausgeht. So kann das beantragte Hilfsmittel bis zu 100 Gesichter nach deren Einspeicherung erkennen. Die Klägerin ist daher beispielsweise nicht mehr darauf angewiesen, die vor ihr stehende Person nach ihrem Namen zu fragen. Darüber hinaus sieht das Gericht einen wesentlichen Gebrauchsvorteil darin, dass es sich bei dem Hilfsmittel zugleich um ein Produkterkennungsgerät handelt (...) Die Gesamtheit der genannten Funktionen führt zu einem erheblichen Gebrauchsvorteil im Vergleich zu herkömmlichen Vorlesegeräten."

Es wurde also sogar anerkannt, dass eine Gesichtserkennung erforderlich ist. Selbstverständlich kann in gewissen Fallkonstellationen eine Doppelversorgung vorliegen, die über das von der gesetzlichen Krankenkasse geschuldete Maß des Notwendigen hinausgeht. So wird zum Beispiel nur schwer zu begründen sein, warum jemand sowohl mit dem Produkterkennungsgerät EinkaufsFuchs als auch mit einem Gerät von OrCam mit zusätzlicher Produkterkennungsfunktion versorgt werden möchte. In solchen Fällen kann der Kasse angeboten werden, das nicht mehr benötigte Hilfsmittel zurückzugeben.

Oft wird in Frage gestellt, dass die OrCam-Produkte von vollständig erblindeten Menschen verwendet werden können, obwohl sie sogar im Hilfsmittelverzeichnis ausdrücklich den Blindenhilfsmitteln zugeordnet sind. Versicherte, die keinen Sehrest haben, sollten dem Antrag einen Erprobungsbericht des Hilfsmittel-Lieferanten beifügen, sodass keine Zweifel an der Nutzungsfähigkeit entstehen.

Es sei auf ein weiteres interessantes Urteil hingewiesen, das jedoch noch nicht rechtskräftig ist: Einem Versicherten, der hochgradig sehbehindert an der Grenze zur Blindheit ist, wurde ein kombiniertes Bildschirmlesegerät mit Vorlesefunktion zugesprochen. Das Gericht bestätigte, dass es Grenzfälle gibt, in denen eine solche Versorgung erforderlich sein kann. Dies ist der Fall, wenn bei einem Betroffenen noch ein gewisser Sehrest vorhanden ist, sodass ein Bildschirmlesegerät noch sinnvoll genutzt werden kann, der Sehrest für das Erfassen längerer Texte aber nicht mehr ausreicht und die Vorlesefunktion zusätzlich notwendig ist.

Es ist nicht einfach, neue Hilfsmittel von Krankenkassen gewährt zu bekommen. Auf lange Sicht lohnt es sich aber, darum zu kämpfen, auch um auf diese Weise neue Hilfsmittel einem größeren Personenkreis zugänglich zu machen.

Stefanie Jonasch, Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen"


Dazu ein Bild: Eine Frau mit kurzem Haar: Am linken Bügel ihrer runden dunklen Brille ist das Gerät "MyEye" angebracht.

Medien:

Bücher

Geheimnis in Weiß

Ein Buchtipp von Gabi Schulze, Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)


Es ist Heiligabend. Ein Schneesturm zwingt den Zug von London nach Manchester auf offener Strecke zum Halten. Sechs Passagiere eines Abteils versuchen, sich zu Fuß zum nächsten Bahnhof in Hemmersby durchzuschlagen. Doch bei dem heftigen Schneetreiben kommen sie nicht weit. Nacheinander finden sie sich in einem einsamen Landhaus wieder, in dem man  –  wie es scheint  –  schon auf sie gewartet hat: Die Kamine brennen, der Wasserkessel kocht und der Tisch ist gedeckt. Einzig: Es ist kein Mensch im Haus. Dann geschehen mysteriöse Dinge und ein rätselhafter Mann erscheint. Die Gäste versuchen, den Geheimnissen des Hauses auf die Spur zu kommen. Und dann passiert nicht nur ein Mord! Das einladende Landhaus wird für die unfreiwillig vereinte Gemeinschaft zu einem bedrohlichen Ort und von einem besinnlichen Weihnachtsabend kann keine Rede sein.

Ein Geheimtipp: kurzweiliger, spannender Weihnachtskrimi mit humorvollen Dialogen, ganz im Stile der Agatha-Christie-Krimis!

J. Jefferson Farjeon: Geheimnis in Weiß
Kurzschrift, 3 Bände, Preis: 36 Euro

Bestellungen bei der
DZB
Ausleihe/Verkauf: Tel. 0341 / 71 13-113 bzw. 119
E-Mail: bibliothek@dzb.de


Dazu ein Bild: Cover von "Geheimnis in Weiß": Es ist Nacht. Vor einem erleuchteten Haus stehen Menschen im Schnee.

Tyll

Ein Buchtipp von Gabi Schulze, Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)


Schlachtfelder, Gewalt, Hunger und Seuchen  –  der Roman zeichnet ein Panorama des Dreißigjährigen Krieges. Er erzählt aber auch die Geschichte Tyll Ulenspiegels, dessen historische Figur gut 200 Jahre früher lebte.

Jonglierend und tanzend bewegt sich der Gaukler während des Krieges durch alle gesellschaftlichen Schichten. Er trifft Bauern, Soldaten, Bänkelsänger, Henker, aber auch Fürsten, ist als Hofnarr bei König Friedrich V. und seiner Frau Elizabeth Stuart angestellt, und schlägt sich mit dem Dichter Martin von Wolkenstein nach Wien durch, erlebt eine der brutalsten Schlachten des Krieges, wird verschüttet und gerettet. Sein Lebensweg verknüpft sich episodenhaft mit den Schicksalen erfundener und historischer Personen. Aus deren Perspektive erhalten die Leser Einblick in die politischen Ränkespiele der Drahtzieher des Krieges. Tyll, der spitzfindige und zynische Gaukler, ist mittendrin in den Wirren des Krieges und überlebt alle.

Daniel Kehlmann: Tyll
DAISY-CD (12:16 Stunden)

Bestellungen bei der
DZB
Tel. 03 41 / 71 13-116 oder 118
E-Mail: bibliothek@dzb.de

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster

Ein Buchtipp von Barbara Brusius, Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge


Ein Roman über Sterbebegleitung, der nicht traurig macht, sondern Lust auf das Leben weckt? Susann Pásztor nimmt in ihrem Buch "Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" den Tod ernst und das Leben mit all seinen Wirrungen trotzdem leicht.

Karla ist 60 Jahre alt und unheilbar an Krebs erkrankt. Fred hat gerade die Ausbildung zum Hospizhelfer absolviert, und Karla wird zu seinem ersten "Fall". Doch wie begegnet man einer Frau, die höchstens noch ein halbes Jahr zu leben hat? Freds gut gemeinte, aber hilflose Angebote lehnt Karla schroff ab. Sie will keine Liste von Dingen, die sie vor ihrem Tod unbedingt noch erleben müsste. Sie will einen Menschen, der in ihrer Nähe ist, wenn sie ihn braucht, und der sich zurückzieht, wenn sie allein bleiben möchte. Es dauert, bis Fred auf Karlas Bedürfnisse eingehen kann. Das Buch erhielt den Evangelischen Buchpreis 2018.

Susann Pásztor: Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster DAISY-CD (7:21 Stunden)
Sprecherin: Almuth Becker

Der Preis der Freiheit

Berlin 1966: Seit fünf Jahren teilt eine Mauer die Stadt, die unzählige Familien und Paare getrennt hat. Der westdeutsche Jura-Student Volker G. Heinz möchte helfen, diese Menschen wieder zusammenzubringen und sucht mit einer Gruppe von Fluchthelfern fieberhaft nach Wegen von Ost nach West. Mehr als 60 DDR-Bürgern verhelfen sie zur Flucht, indem sie sie im Kofferraum eines Diplomatenautos verstecken. Doch dann kommt ihnen die Stasi auf die Schliche. Volker G. Heinz wird verhaftet und monatelang verhört. Derweil nimmt der politische Tauschhandel mit Gefangenen zwischen Bonn und Ost-Berlin Fahrt auf. Es kommt zu einem spektakulären Coup: Heinz wird gegen zwei Spione freigetauscht.

Ein packendes Stück erlebte Zeitgeschichte über Fluchthilfe und Gefangenenaustausch im Kalten Krieg.

Volker G. Heinz: Der Preis der Freiheit
DAISY-CD (8:11 Stunden)
Sprecher: Hubertus Alexander Wolf
Preis: 29 Euro

Zu bestellen unter
Tel.: 089 / 5 59 88-136 oder 144 (AB)

Hörfilme

Astrid

"Pippi Langstrumpf", "Ronja Räubertochter", "Michel aus Lönneberga": Untrennbar ist der Name Astrid Lindgren mit vielen faszinierenden Kinderbüchern verbunden. Ihre Geschichten haben die Kindheit von Millionen Menschen weltweit geprägt. Zudem setzte die "Schwedin des Jahrhunderts" und Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels sich unermüdlich für die Rechte von Kindern ein.

Astrid Lindgrens eigene Kindheit endete früh, als sie im Alter von 18 Jahren unehelich schwanger wurde  –  im Schweden der 1920er-Jahre ein Skandal. Der Film "Astrid" erzählt davon, wie die junge Frau den Mut findet, die Anfeindungen ihres Umfelds zu überwinden und ein freies, selbstbestimmtes Leben zu führen. Er zeichnet nach, wie diese Erfahrungen die späteren Werke und das Engagement der Autorin prägen sollten.

Regisseurin Pernille Fischer Christensen nennt ihren Film "eine Liebeserklärung an eine Frau, die mit ihrer starken Persönlichkeit die herrschenden Normen von Geschlecht und Religion ihrer Gesellschaft gesprengt hat".

Astrid
Drama, Schweden 2017
Regie: Pernille Fischer Christensen
Drehbuch: Kim Fupz Aakeson, Pernille Fischer Christensen
Mit Alba August, Trine Dyrholm
Kinostart: 6. Dezember

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Hinweis

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

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Ich bin 76 Jahre alt, mit Sehrest, suche Partner zum Reden und Treffen und bin für vieles offen.

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Gewerbliche Anzeigen

Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge

Sind Sie auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk?

Verschenken Sie anregende Gedanken, die Sie an jedem Tag neu inspirieren. Oder das klassische Werk der Weltliteratur  –  die Bibel. Oder gönnen Sie sich selbst eine schöne Urlaubsreise in netter Gesellschaft als Geschenk.

Der Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) informiert: Bei uns erhalten Sie die Herrnhuter Losungen, Bibeln und Gesangbücher in verschiedenen Formaten. Außerdem bieten wir Seminare, Rüstzeiten und Studienreisen an.

Informationen und Beratung unter:
05 61 / 72 98 71 61 oder
buero@debess.de

Schottland-für-Alle

Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

Unser Reiseprogramm für 2019 ist fertig. Neben den schon bekannten Destinationen haben wir für das kommende Jahr wieder einige neue Reiseziele im Programm. Ob Marokko oder Zypern im Frühling, Benelux, Wien-Budapest, Südtirol und die Schweiz im Sommer oder Lanzarote, Malta, Australien und Neuseeland im Herbst  –  bestimmt ist auch für Sie das passende Reiseziel dabei. Ein besonderer Tipp für aktive Gäste: Eine Wander- oder Fahrrad-/Tandem-Reise nach Irland oder Schottland.

Sollten Sie aber einen ganz anderen Reisewunsch haben  –  lassen Sie es uns wissen, gerne planen wir gemeinsam mit Ihnen Ihre ganz persönliche Wunschreise. Eine Übersicht aller Reisen finden Sie auf der Homepage www.schottland-fuer-alle.com.


Gerne stehen wir für weitere Infos per
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com oder unter
Tel.: 02 11 / 43 69 1328 bzw.
Tel.: 00 44 18 63 / 76 60 10

zur Verfügung.

Com-M Communication + Marketing

Wissen, wo's langgeht  –  mit dem neuen Victor Reader Trek

Gehen Sie an einem sonnigen Sonntag spazieren, hören Sie unterwegs Ihr Lieblingsbuch und lassen Sie sich vom GPS-Navi nach Hause führen.

Der Victor Reader Trek ist ein DAISY-Spieler im Westentaschenformat mit integrierter GPS-Navigation. Er ist die Synthese aus Victor Reader Stream und Trekker Breeze, beides bewährte Humanware-Produkte, jedoch mit neuster Hardware. Auch Ihre Lieblingsmusik können Sie auf ihn laden, sich Textdateien vorlesen lassen, Internetradio hören, Podcasts abonnieren und vieles mehr. Kopfhörer können per Bluetooth angeschlossen werden, wodurch Sie sich kabellos vom Navi führen lassen können. Das Gerät ist technisch vorbereitet für das europäische Navigationssystem Galileo.


DAISY-CD-Spieler für jeden Bedarf!

Egal ob einfach (mit nur 4 Tasten) oder mächtiger (mit 12 Tasten), bei unseren Humanware Stratus DAISY-Spielern ist auch für Sie einer dabei! Einfach anrufen und Infos anfordern.


Ein Mobiltelefon mit richtigen Tasten:

Das SmartVision2 hat's, und es hat noch viel mehr: Sprachausgabe aller Mitteilungen und Tastatureingaben, Schnellwahl wichtiger Rufnummern, SOS-Taste für Notfälle, Apps für Internetradio, Farberkennung und vieles mehr.


Erhältlich wie immer bei:

Com-M Communication + Marketing
Sonnenweg 4, 79737 Herrischried
Tel.: 0 77 64 / 9 33 37 00
E-Mail: info@com-m.de
Homepage: www.com-m.de

AUDIAMO Berlin

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AUDIAMO Berlin  –  Der Hörbuch- und Hörspiel-Shop
Florastraße 64, 13187 Berlin
Tel.: 030 / 23 49 69 84
E-Mail: berlin@audiamo.de
www.audiamo.de

Mo-Fr: 11-19 Uhr
Sa: 11-16 Uhr

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Das MiniVision besinnt sich auf die wesentlichen Funktionen, die ein Handy bieten sollte. Das Menü im Listenformat ist durch die Bedienung über ein Cursorkreuz sehr gut zugänglich. Das Richtige für alle Menschen, die ihr altes Talks-Handy vermissen. Einführungspreis bei Bestellung bis zum 14.12.2018 409,00 EUR inkl. Mehrwertsteuer.

Das SmartVision 2 auf Android Basis bietet Ihnen weitere Funktionen, wie z.B. Texterkennung, DAISY-Player und Spracheingabe sowie die Unterstützung aller barrierefreien Android Apps.

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Tel.: 05 11 / 9 36 30 90
E-Mail: post@ipd.gmbh
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Marschall Versand  –  Hilfsmittel für Blinde

Wir stellen Ihnen heute einige neue Produkte unserer 20-jährigen Entwicklungsarbeit vor. Qualität und einfache Bedienung zum günstigen Preis zeichnen unsere Artikel aus.

  • SENSO  –  die sprechende Analoguhr mit Touch Technology. Zeit- und Datumsansage erfolgen durch Berühren des Uhrglases.
    Neues Modell: SENSO UNICO mit Edelstahlgehäuse.
  • MedTalk  –  Digital-Fieberthermometer mit Sprache  –  Messung der Körpertemperatur in nur 8 Sekunden, mit flexibler Spitze.
  • Kontaktloses IR-Thermometer mit Sprache  –  Messung der Körper-, Raum- und Oberflächentemperatur von Objekten in 1 Sekunde.
  • Digitale Glas-Küchenwaage mit Sprache  –  Feine Teilung: 1 g bis 5 kg. Platzsparend und leicht zu reinigen.
  • Sprechender Schrittzähler mit Panikalarm  –  zur Abschreckung und im Notfall.
  • Sprechende Schlüsselanhänger / Umhängeuhr  –  Funkgesteuert mit Datumsansage und Weckfunktion.
  • Digitale Funkarmbanduhr mit Sprache und großem grünen Sprachknopf.
  • Solar-Hybrid Funkarmbanduhren  –  Ansage von Zeit und Datum, es sind keine Einstellungen nötig.
  • Sprechende Funkweckuhr mit kabellosem Innen-/Außen-Thermometer.
  • MedTalk Blutdruck-Messgeräte mit Sprachausgabe für den Oberarm oder das Handgelenk, mit großen taktilen Tasten.

Sie erhalten unsere Produkte bei vielen Blindenvereinen und Vertriebspartnern wie DHV Hannover, LHZ Dresden, Sehhelfer, Flusoft, Marland, Barrierefreie Medien, Pabs, SiSenior, RHZ, Reinecker, Kolles, Aktivwelt, Seniola und vielen weiteren Senioren-Shops.

Unser gesamtes Sortiment finden Sie auf der Internetseite www.marschall-versand.de.

Weitere Infos unter E-Mail: post@marschall-versand.de

AASB Maria Seidling

Individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln seit über 30 Jahren.


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    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: DAISY-Player, TextToMP3, Editor
        ab 2142,00 Euro
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        Preis auf Anfrage

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Präqualifiziert für die Produktgruppe 07. Zertifizierter Fachhändler für Dragon Naturally Speaking speziell für Blinde. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu im Sortiment

  • Taktile Herren-Sportuhr Montiel
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        Bestell-Nr.: U143  –  Preis: 130,00 Euro

Wieder lieferbar

Taktile Uhren von ARSA
Pünktlich zur Weihnachtszeit können Sie bei uns taktile Klapp- und Sprungdeckel- Uhren der Marke ARSA erwerben. Wählen können Sie zwischen einer Schmuckuhr für Damen, einer verchromten sowie vergoldeten Damenuhr, einer verchromten Herrenuhr und einer Sprungdeckel- Taschenuhr. Wir hoffen, es ist etwas für Sie dabei.

  • Damen-Schmuck-Quarzuhr, Goldauflage
    Bestell-Nr.: U101  –  Preis: 166,00 Euro
  • Quarz-Damen-Armbanduhr ARSA, Gold-Doublé
    Bestell-Nr.: U102  –  Preis: 128,00 Euro
  • Quarz-Damen-Armbanduhr ARSA, verchromt
    Bestell-Nr.: U103  –  Preis: 120,00 Euro
  • Quarz-Herren-Armbanduhr ARSA, Gold-Doublé
    Bestell-Nr.: U114  –  Preis: 128,00 Euro
  • Quarz-Herren-Armbanduhr ARSA, Chrom
    Bestell-Nr.: U117  –  Preis: 120,00 Euro
  • Sprungdeckel-Taschenuhr ARSA, tastbar, verchromt, Quarzwerk
    Bestell-Nr.: U242  –  Preis: 134,00 Euro

Gern können Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD kostenfrei anfordern. Wir würden uns über einen Besuch in unserem Onlineshop freuen. Diesen erreichen Sie unter: www.lhz-dresden.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Papenmeier Reha Technik

BRAILLEX Live und ich  –  einfach unzertrennlich

Glauben Sie nicht? Dann erfahren Sie, was BRAILLEX Live an einem Tag alles für Sie leistet.

BRAILLEX Braillezeilen begleiten Sie zuverlässig in Alltag, Schule und Beruf.


F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG
Talweg 2, 58239 Schwerte


Infos zu allen Hilfsmitteln:
Tel.: 0 23 04 / 9 46-0
E-Mail: info.reha@papenmeier.de
Internet: www.papenmeier.de


Bildbeschreibung: In der gestalteten Anzeige "BRAILLEX Live & ich  –  einfach unzertrennlich" ist eine junge Frau zu sehen. Sie hat Kopfhörer um den Hals gehängt und hält lächelnd ein Notebook.




Rückseite

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